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From: woell@berlin.snafu.de (Andreas Woell) |
Der Arbeitskreis Politische Psychologie wird waehrend der Herbsttagung der Deutschen Vereinigung fuer Politische Wissenschaft (DVPW) vom 13. bis 17. Oktober 1997 in Bamberg zwei Nachmittagssitzungen anbieten.
Nachfolgend das kommentierte Programm zur Information:
Die Auseinandersetzung mit den politischen Systemen des Nationalsozialismus
und des Staatssozialismus wird in der deutschen Oeffentlichkeit kontrovers
gefuehrt. Strittig war und ist, wie man mit der juengsten und allerjuengsten
Vergangenheit umgehen soll.
Dem Thema der Herbsttagung liegt die Annahme zugrunde, dass diese Diskurse
weder bloss historische noch ausschliesslich theoretische Relevanz besitzen,
sondern dass ihnen auch eine Funktion fuer Form, Inhalt und Geschwindigkeit
von Demokratisierungsprozessen zukommt. Das Arbeitskreistreffen wird sich
also zunaechst mit der Frage befassen, welche Modelle der Aufarbeitung von
Vergangenheit den oeffentlichen Diskursen inhaerent sind. Daraus ergeben
sich dann weiterhin Fragen wie: Welche Leitbilder von Politik, Recht und
Moral liegen prominenten Stellungnahmen und alltaeglichen Vorstellungen eines
angemessenen Umgangs mit einer belastenden Vergangenheit zugrunde? Welche
Vorstellungen von Demokratie und Rechtsstaat sind darin enthalten? Wie
konzipieren die Diskurse der Aufarbeitung das Verhaeltnis von Privatheit
und Oeffentlichkeit? Welcher Begriff von politischer Moral und politischer
Kultur kommt darin zum Tragen? Welche psychologischen Erklaerungsmuster und
Bewaeltigungsstrategien lassen sich herausarbeiten?
Vorgesehen sind folgende Themen und Referate:
Die Sitzungen werden nachmittags am 14. und 15. Oktober stattfinden.
Andreas Woell
Schillerpromenade 10
12049 Berlin
Tel.: 030/622 69 69
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