Tagung: Die Dresdner Konferenz 1850/51
Foederalisierung des Deutschen Bundes versus Machtinteressen der Einzelstaaten


Die Dresdener Konferenz (23. Dezember 1850 - 15. Mai 1851) bildet in der deutschen und mitteleuropaeischen Politik des 19. Jahrhunderts das historische Bindeglied zwischen der revolutionaeren und nachrevolutionaeren Aera. Nachdem Oesterreich und Preussen im Anschluss an die Revolution von 1848/49 den Weg der Konfrontation verliessen, der die deutschen Staaten an den Rand des Krieges um die Vorherrschaft in Deutschland gefuehrt hatte, waren die deutschen Grossmaechte auch zum Prinzip der Vereinbarung in bundespolitischen Fragen zurueckgekehrt. Nach dem Scheitern der deutschlandpolitischen Konzepte der Frankfurter Nationalversammlung, des Radowitz-Planes einer kleindeutschen "Erfurter Union" sowie dem oesterreichischen Projekt eines mitteleuropaeischen "Siebzig-Millionen-Reiches" stellte sich das auf dem Wiener Kongress 1815 installierte staatenbuendisch-foederale System des Deutschen Bundes nicht nur als geeignetes Mittel zur Revolutionsueberwindung, sondern auch als nationales Integrationsinstrument dar. Erstmals seit dem Wiener Kongress 1815 traten in Dresden alle Mitglieder des Deutschen Bundes zusammen, um auf der Grundlage des bestehenden Bundesrechtes (Bundesakte von 1815, Wiener Schlussakte von 1820) eine umfassende Reform des deutschen Staatenbundes zu beraten. Im Mittelpunkt der Diskussion stand dabei die Reorganisation der bestehenden Bundesorgane, der Aufbau neuen Bundesinstitutionen sowie die innere Entwicklung des Bundes auf wirtschaftlichem und bundesrechtlichem Gebiet. Die Reformdebatte auf Regierungsebene wurde durch die politisch interessierte Oeffentlichkeit begleitet.

Daran orientieren sich die Schwerpunkte der Tagung. In einem ersten Teil werden die speziellen deutschlandpolitischen Interessen und Reformziele vorzustellen sein, die die Teilnehmer der Dresdner Konferenz im Vorfeld der Konferenz entwickelt hatten. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch der Einfluss der europaeischen Grossmaechte und die Einwirkungen der Oeffentlichkeit auf die Dresdner Konferenz. Im zweiten Teil stehen dann die Arbeitsweise und die Ergebnisse der Konferenz im Mittelpunkt. Die Verhandlungen in den einzelnen Kommissionen, die dort erarbeiteten Reformentwuerfe und deren Beratung in den Plenarsitzungen der Dresdner Konferenz sollen hier besprochen werden.

Veranstalter:
Institut fuer Saechsische Geschichte und Volkskunde e.V.
gefoerdert durch die Fritz Thyssen Stiftung Koeln

Veranstaltungsort:
Blockhaus, Dresden

Veranstaltungstermin:
Donnerstag bis Samstag, den 17. bis 19. Mai 2001

Das Tagungsprogramm erscheint im Februar 2001 unter: www.isgv.de


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Jonas Floeter" <floeter@eplus-online.de>
Subject: Tagung: Die Dresdner Konferenz 1850/51 - Dresden 05/2001
Date: 07.01.2001



Copyright ©1996-2002, H-Soz-u-Kult · Humanities · Sozial- und Kulturgeschichte

Termine 2001