Call for Papers

Wohnformen und Lebenswelten

im interkulturellen Vergleich

Wissenschaftliches Kolloquium an der BTU Cottbus im April 2001

Die Formen des Wohnens sind als Bestandteil sich ständig verändernder Lebenswelten einem besonders dynamischen Wandel unterworfen. Lebensbedingungen und gesellschaftliches Umfeld des Wohnens einzelner Kulturen und Epochen unterscheiden sich grundsätzlich voneinander. Dennoch werden häufig bei der Beurteilung historischer Wohnverhältnisse die persönlichen Erfahrungen der Interpreten auf die Hausformen und Raumkonzepte vergangener Epochen projiziert. Erst in jüngerer Zeit hat sich etwa die Erkenntnis durchgesetzt, daß selbst vermeintlich vertraute Epochen wie z.B. die griechisch-römische Antike als ‘fremde’ Kultur betrachtet werden sollten. Andererseits gibt es auch Konstanten im Wohnen, die sich trotz variierender Rahmenbedingungen nur geringfügig verändert haben. Vergleichbare soziale und ökonomische Konstellationen in antiken und nach-antiken Gesellschaften könnten sich trotz eines großen zeitlichen Abstands in ähnlicher Weise auf die jeweiligen Lebens- und Wohnverhältnisse ausgewirkt haben. Inwiefern der Kulturvergleich in der Haus- und Wohnforschung tatsächlich neue Rückschlüsse erlaubt, soll als methodisches Problem im Rahmen des Kolloquiums erörtert werden.

Trotz eines großen Zuwachses an soziologischen, historischen, kunstgeschichtlichen und archäologischen Arbeiten zum Wohnen in der Antike während der letzten Jahre wird das Verständnis der historischen Wohnarchitektur immer noch durch das begrenzte Vorstellungsvermögen des heutigen Betrachters eingeschränkt. Das gilt insbesondere für die Wohnverhältnisse in antiken Gesellschaften. Der interkulturelle Vergleich kann dazu beitragen, das Spektrum an denkbaren Wohnverhältnissen in der Stadt zu erweitern, um auf dieser Grundlage zu einer größeren Bandbreite an Interpretationsmöglichkeiten zu gelangen. Umgekehrt birgt die Auseinandersetzung mit der Antike die Möglichkeit, grundlegende und prägende Strukturen der Wechselbeziehung zwischen Raum und Bewohnern zu studieren, die als Basis für die Beurteilung späterer Epochen dienen können. In diesem Sinne soll das geplante Kolloquium den verschiedenen Disziplinen, die historische Wohnarchitektur als Quelle nutzen, ein Diskussionsforum bieten.

Folgende Schwerpunkte der Diskussion sind vorgesehen:

Die Initiatoren planen zu diesem Problemkreis ein wissenschaftliches Kolloquium und laden interessierte Kolleginnen und Kollegen hierzu ein. Wir bitten Sie bis zum 15. Oktober 2000 mit einer etwa einseitigen Kurzfassung des Inhaltes um Vorschläge für ein Referat.

Prof. Dr.-Ing. Adolf Hoffmann Prof. Dr. Magdalena Droste
- unter Mitwirkung von Dr. Felix Pirson, Institut für Klassische Archäologie, Universität Leipzig - Lehrstuhl Baugeschichte Lehrstuhl Kunstgeschichte Institut für Bau- und Kunstgeschichte Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Postfach 101344, D-03013 Cottbus E-mail: trenkman@TU-Cottbus.de, Tel. 0049-355-693117, Fax: 0049-355-692984

Date sent: Fri, 18 Aug 2000 10:52:42 +0200


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Prof. Dr.-Ing. Adolf Hoffmann/Harriet Trenkmann" <trenkman@tu-cottbus.de>
Subject: CfP: Wohnformen und Lebenswelten im interkulturellen Vergleich (Cottbus April 2001)
Date: 18.08.2000


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