Zentrum für Zeithistorische Forschung
Filmmuseum Potsdam

Pressemitteilung

Die Passagierin (Andrzej Munk, Witold Lesiewicz, Polen 1961-63, 43 min.)

Vorfilm: Stutthof (Robert Stando, Polen 1966, 9 min.)

In der Reihe "Die schwierige Vergangenheit" zeigen das Filmmuseum Potsdam und das Zentrum für Zeithistorische Forschung am Dienstag, den 14. September, Die Passagierin von Andrzej Munk. Kornel Miglus; vom Polnischen Kulturinstitut in Berlin wird dazu eine Einführung geben.

Es ist einer bedeutensten Filme über die bittere Realität deutscher Konzentrationslager in Polen. Andrzej Munk behandelt die psychologischen Beziehungen zwischen Tätern und Opfern am Beispiel einer deutschen KZ-Aufseherin und einer jungen polnischen Frau. In der Passagierin kehrt die Welt des Konzentrationslagers alptraumhaft-surreal als quälende Erinnerung zurück, traumatische Bilder der Vergangenheit werden lebendig, zwingen zur Selbstrechtfertigung.

Der Regisseur zählt mit Andrzej Wajda und Jerzy Kawalerovicz zu den Vertretern der "polnischen Schule". Ästhetische Experimentierfreudigkeit und ein unideologischer Blick auf die polnische Vergangenheit kennzeichnen diese Filme. Sie waren in Osteuropa lange Zeit als systemkritisch verpönt.

Der Film blieb unvollendet, weil Munk im Alter von vierzig Jahren während der Dreharbeiten tödlich verunglückte. Sein Assistent Witold Lesiewicz stellte den Film als Torso fertig.

Als Vorfilm wird die kurze Studie Stutthof von Peter Stando mit eingesprochener deutscher Übersetzung gezeigt.

Anschließend ist Gelegenheit zur Diskussion .

Beginn ist 19.30 Uhr, Eintritt 5 DM.


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Dr. Thomas Heimann" <heimann@zzf-pdm.de>
Subject: Info: Film- und Vortragsreihe / Potsdam: 14.09.99
Date: 10.09.1999


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