Leben in der Arbeitslandschaft, Narrationen des Ruhrbergbaus. Bestandsaufnahme und Perspektiven

Leben in der Arbeitslandschaft, Narrationen des Ruhrbergbaus. Bestandsaufnahme und Perspektiven

Organisatoren
Fritz-Hüser-Institut; LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Ort
Dortmund
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.03.2018 - 02.03.2018
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Von
Philip Behrendt, Fakultät für Philologie, Ruhr-Universität Bochum

Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus bietet sich eine Möglichkeit, die im 20. Jahrhundert entwickelten Repräsentationsmodelle von Arbeit und Alltag im Ruhrgebiet (nochmals) zu inspizieren. Welche kulturellen Diskurse konnte der Ruhrbergbau prägen, welche Narrative dominieren nach wie vor diese Region? Welche Imaginationen setzte die Arbeit unter Tage frei, wie wurden sie literarisch produktiv gemacht? Wie prägen Romane, Gedichte, Reiseberichte, Lebenserinnerungen, aber auch Fotografie, Filme und Museen die Vorstellungswelt in der ehemals ‚größten Werkstatt Europas‘? Der Abschied von der Steinkohle, so ARNOLD MAXWILL (Dortmund), sei zwar einerseits real, andererseits aber vor allem ein symbolischer, zeichne er sich doch seit vielen Jahrzehnten ab. Es sei der Zeitpunkt gekommen, sich mit den Erzählungen über den Ruhrbergbau in der Rückschau, aber auch mit Blick auf ein gegenwärtiges Selbstverständnis des Reviers auseinanderzusetzen.

In der Sektion „Geschichte und Geschichten des Ruhrbergbaus“ stellte STEFAN GOCH (Gelsenkirchen) einige Grundzüge der Geschichte des Ruhrbergbaus vor. Eine Besonderheit des Steinkohlebergbaus sei die breite Beschäftigung mit der Geschichte dieses Industriezweiges in den Geistes-beziehungsweise Sozialwissenschaften – im Grunde ein Alleinstellungsmerkmal. Die Traditionslosigkeit und Überlieferungsunfähigkeit, eigentlich Merkmal des Proletariats, habe es im Ruhrgebiet in dieser Form nicht gegeben. Vielmehr hätten Gewerkschafter zu Beginn des 20. Jahrhunderts Gesamtüberblicke über den Bergbau und die Lage der Arbeiterschaft vorgelegt, um so die Deutungshoheit zu erlangen. Goch zeichnete den Weg der Ruhrbergbaugeschichtsschreibung bis zum vermeintlichen Erfolg des Strukturwandels nach.

UWE-K. KETELSEN (Bochum) sprach in der Sektion „Rückblick: Konzepte und Konflikte der Bergbauliteratur“ über die Dortmunder Gruppe 61. Ketelsen wies darauf hin, dass diese als ein sowohl synchron, als auch diachron kontingentes literarisches Phänomen gesehen werden könne. Dem habe Fritz Hüser entgegensteuern wollen, indem er auf der Gründungsveranstaltung der Gruppe 61 Referate zum Ruhrlandkreis und zu den Werkleuten auf Haus Nyland gehalten habe, um der Gruppe so eine historische Legitimierung zu geben. Nach Ketelsens Ansicht sei dieser Rückgriff allerdings nicht entschieden genug gewesen.

DIRK HALLENBERGER (Duisburg-Essen) vertrat in seinem Vortrag die These, die Ende des 19. Jahrhunderts mit Heinrich Kämpchen begonnene Zeit der Bergarbeiterliteratur im Ruhrgebiet habe mit der Veröffentlichung von Walter Köppings Anthologie „100 Jahre Bergarbeiter-Dichtung“ (1982) geendet. In Folge gab er anhand Köppings Werk einen kurzen Einblick in die Bergbauliteratur des Ruhrgebiets. Texte mit einem unverstellten Blick auf die Härte der Arbeit stünden hier im Mittelpunkt. Der Band biete sowohl kritische als auch gemäßigte bis affirmative Blicke auf die Thematik an.

JOACHIM WITTKOWSKI (Bochum) sprach in der Sektion „Repräsentationsmodelle: Arbeit, Alltag und Zugehörigkeit“ über ‚lyrische Bilder vom Wandel und seinen Folgen‘. Er wollte Licht auf die Frage werfen, wie sich literarisch der Zusammenhang zwischen Herkunft, Heimat und Identität hinsichtlich einer Region gestalte, deren Geschichte die eines steten Wandels auf verschiedenen Ebenen gewesen sei. Am Beispiel von Heinrich Kämpchen und Philipp Witkop führte er vor, wie die Heimatdichtung sich in der Zeit der Industrialisierung kritisch mit den Folgen für die Landschaft auseinandergesetzt hat. Nach der ideologischen Kontamination des Heimatbegriffs durch die Nationalsozialisten habe sich seit den 1970er-Jahren in der Lyrik eine neue, eher lakonische Art der Heimatdarstellung etabliert.

In der vierten Sektion wurde die Perspektive gewechselt: „Reporter und Reisende im Ruhrrevier“ mit ihren Außenansichten auf die Arbeitslandschaft sollten hier vorgestellt werden. Den Anfang machte JENS WIETSCHORKE (Wien) mit einem Vortrag über Graf Alexander Stenbock-Fermor und dessen erzählerische Perspektive auf den Ruhrbergbau. Stenbock sei aus Geldnot und Abenteuerlust 1922 nach Hamborn gekommen und habe eine Anstellung als Schlepper gefunden; er beschreibe mit einer Schreibstrategie des Othering eine seelenlose Landschaft in ständiger Dunkelheit und Lärm, mit müden Gestalten. Die Arbeit unter Tage sei für ihn eine Grenzerfahrung gewesen, aus deren Bestehen er die Selbstautorisierung ableite, als Insider über die Welt der Kumpel zu schreiben.

DIRK NIEFANGER (Erlangen-Nürnberg) stellte Joseph Roths Perspektive als eine gegenüber Stenbock-Fermor konträre Herangehensweise vor. Während Stenbock das Ruhrgebiet über seine Erfahrungen mit der Arbeit beschrieben habe, scheine Roth sich für diesen Aspekt nicht interessiert zu haben. So schreibe Roth beispielsweise ein Porträt über einen Arbeiter, in dem es nicht um dessen Arbeit, sondern ausschließlich um sein Freizeitverhalten gehe. Hierbei lege der Autor Wert auf die Persönlichkeit des Arbeiters. Sein Ziel sei es nicht, die Arbeiterschaft, sondern diesen Einzelnen zu beschreiben. Roth gehe es in seinen Reportagen über das Ruhrgebiet weniger um die Arbeit in der Montan- und Schwerindustrie; ihm gehe es um diejenigen, die diese Arbeit verrichten.

Den ersten Tagungstag schloss RAINER SCHLAUTMANN (Oberhausen) mit seinem Vortrag über Heinrich Hausers „Schwarzes Revier“ (1930). Durch die detaillierte Besprechung einzelner Fotoserien machte er die Besonderheiten von Hausers Arbeitsweise deutlich. Bereits im ersten Bild des Buches würde klar, um was es Hauser gegangen sei: Er habe den Blick auf die von der Industrie verunstaltete Natur gelenkt. Wie Schlautmann erläuterte, handele es sich bei Hausers Aufnahmen entgegen des Anscheins nicht um flüchtig produzierte Bilder. Dies sehe man etwa an einem Foto, das den Gasometer der Gutehoffnungshütte zu einer Zeit zeige, in der genau in diesem Bereich die Stadtgrenzen von Sterkrade, Osterfeld und Oberhausen gelegen hätten. Hier führe Hauser ein im Entstehen begriffenes Stadtzentrum vor, ohne jedwede Urbanität entwickelt, was typisch für das Ruhrgebiet sei.

Die fünfte Sektion „Erzählstrategien: Mythen, Idyllen, Nostalgie (und Gegenentwürfe)“ wurde von STEPHANIE HEIMGARTNER (Bochum) eröffnet. Die Spannungskurven der Diskussion des Vortags hätten sich durch ganz verschiedene Ebenen geschwungen: Es gehe zum einen um eine grundsätzliche Haltung der erzählenden Texte, die sich zwischen Idyllen, Mythen, Nostalgie und der Probleme fortgesetzten Wandels verorten, andererseits gehe es um nicht mehr unzweifelhaft bestimmbare Werte wie Identität und Heimat samt ihrer Zuschreibung und Nutzung im (literar-)historischen Kontext. Zudem stelle sich die Frage, wie aus einzelnen Narrationen über den Bergbau Narrative würden. MAIKE RETTMANN (Düsseldorf) untersuchte in ihrem Vortrag Paul Zechs Novellenband „Der schwarze Baal“ (1917). Da um 1910 der Bergbau kein gängiger Aspekt poetischer Reflexion in Deutschland gewesen sei, finde man literarische Vorbilder Zechs eher in Belgien und Frankreich. Anders als beispielsweise Emile Zola sei Zech allerdings kein Naturalist gewesen, sondern habe sich zwischen realistischer Milieustudie und mystisch-expressionistischem Pathos bewegt. In seinen Texten werfe Zech verschiedene Schlaglichter auf die Welt des Bergbaus: Gefahr durch Gier und schlechte Ausbildung, Streik, konfliktreiche intergenerationelle Beziehungen und unglückliche Kindheiten in hoffnungslos düsteren Erzählwelten.

WALTER GÖDDEN (Münster) befasste sich mit Walter Vollmers Publikationen zum ‚Land an der Ruhr‘ und gab einen Überblick über das Werk dieses Massenautors seiner Zeit. Vollmer sei ein Populist gewesen, den man auf den Schild gehoben habe, sobald es um Bergarbeiterliteratur gegangen sei. In den 1930er- und 1940er-Jahren sei Vollmer regional einer der populärsten Autoren gewesen. Dabei sei er stets einer Programmatik gefolgt: Die Verklärung des Ruhrgebiets zur lebenswerten Heimat durch die Vermischung von Industrielandschaft und westfälischen Brauchtümern sei seine Aufgabe gewesen, welcher er mit dem Verfassen sentimental-kitschiger Heimatromane nachgekommen sei.

Abschließend sprach BRITTA CASPERS (Duisburg-Essen) über „Milieuverschiebungen. Bergbau im Kontext von Hans Dieter Baroths literarischer Sozialgeschichte“. Baroth habe als junger Erwachsener das Milieu seiner Klasse zwar verlassen, der darauffolgende soziale Aufstieg habe jedoch nichts an seiner Herkunftsscham ändern können. Baroths Begriff der Klasse ziele nicht nur auf die Bestimmung der materiellen Lebenslage der Menschen, die sich aus ihrer Stellung im Produktions- respektive Reproduktionsprozess ergebe. Er fokussiere das Konflikt- und Dominanzverhältnis zwischen unterschiedlichen Klassen. Baroth kritisiere in seinem schriftstellerischen Werk den Verlust an politischer Repräsentation, den die Arbeitermilieus haben hinnehmen müssen. Infolgedessen versuche er, klassenspezifische exemplarische Lebensgeschichten in den Mittelpunkt seiner Erzählungen zu stellen, um so Einzelschicksale abzubilden.

Die sechste Sektion „Inszenierungsdichte: Abbruch, Wechsel, Arbeitswelt mit Restbestand“ sollte den literarischen Umgang mit den Krisen der Montanindustrie ab den 1960er-Jahren ins Zentrum stellen. JOHANNES DREYER (Bielefeld) sprach in seinem Vortrag über Wolfgang Körners Roman „Nowack“ (1969). Dieser Roman könne als ein letztes Aufbäumen vor dem Ende der Gruppe 61 gesehen werden. Dass bei Körner der Wunsch bestand, Erzählungen jenseits der Industriewelt und ihrer Arbeit zu verfassen, zeige sich an seinem Protagonisten, dessen Beschäftigung denkbar weit entfernt der körperlichen Arbeit zu finden sei: Nowack ist Fotograf. Bei dieser Berufswahl erscheine das Ruhrgebiet als Handlungshintergrund zwar austauschbar, dies sei es laut Dreyer aber mitnichten. Durch das Einbüßen der ehemaligen Sinnzusammenhänge seien in den Arbeitervierteln und Industriearealen inzwischen Leerstellen entstanden, die für eine Grundspannung sorgten.

KEVIN DREWS (Hamburg) fokussierte vor allem das Werk Max von der Grüns. Er wolle der Frage nachgehen, welche neue Reflexion über Arbeit entstehe, wenn die Definition von Arbeit als ausschließlich körperlich wegfalle. Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Arbeitswelt habe der Schriftsteller sich die Frage gestellt, aus welchen Gründen im Bild der Arbeitslandschaft Ruhrgebiet eine Leerstelle zu finden sei, wenn es um „das Andere der Arbeit“, also die freie Zeit, gehe. Max von der Grüns kritischer Blick finde sich auch in seinen Romanen wieder, so thematisiere er etwa gewerkschaftsseitig gefeierte Erfolge, welche lediglich auf Geld, nicht aber auf den Menschen Auswirkung hätten.

In der Sektion „Seitenblick: Bilder vom Ruhrbergbau in den anderen Medien“ wurde der Fokus auf die Bildende Kunst und den Film gelenkt. REGINA SELTER (Dortmund) stellte die „Bergmännische Laienkunst als Feierabendkunst der 50er- und frühen 60er-Jahre“ vor. Die Beschreibung und Bewertung ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit der bergmännischen Arbeitswelt in Werkszeitschriften stand dabei im Zentrum. Laienkunst, das machten die Zeitschriftenbeiträge deutlich, habe sich damals in einem Spannungsverhältnis zwischen neuer Kultur- und Sozialpolitik befunden. Das Publikum der Zeitschriften habe wenig bis kaum Kunstbezug besessen. Dementsprechend habe die Bewertung in diesen Publikationen außer Konkurrenz stattgefunden.

STEFAN PRZIGODA (Bochum) widmete sich den „Inszenierungen des Bergbaus im Film“. Grundsätzlich habe der Ruhrbergbau die Wahrnehmung der Industrielandschaft in Deutschland maßgeblich geprägt. Dies sei erstaunlich, sei doch die Welt unter Tage der breiten Bevölkerung nicht zugänglich gewesen. Hier habe die mediale Vermittlung durch Literatur, Fotografie und Film eine entscheidende Rolle gespielt. Allerdings sei es schwierig, die tatsächliche Wirksamkeit dieser Medien auf gesellschaftliche Wahrnehmungen hin zu messen. Przigoda wies auf den Selbstdarstellungszweck von Industriefilmen hin. Mitte der 1950er-Jahre könne ein Wandel in der Darstellung der Arbeit unter Tage verzeichnet werden; nun erscheine der Arbeiter eher als Beherrscher komplexer Maschinen denn als Objekt körperlicher Arbeit.

In der achten und letzten Sektion „Wechselspiel: Diskurse und Narrationen der Montanregion“ standen die Geschichten im Zentrum, die das Ruhrgebiet über sich selbst erzählt. DANIELA MYSLIWIETZ-FLEIß (Siegen) sprach in ihrem Vortrag über die ‚Narrationen einer Region im Strukturwandel‘. Wie verschiedentlich versucht wurde, dem industriellen und städtischen Niedergang als Folge des Strukturwandels entgegenzutreten, zeigte sie anhand von Broschüren, Marketingmaßnahmen und Postkarten aus Essen, Duisburg und Bottrop. Essen etwa habe sich ab 1967 als Freizeit-, Kunst- und Kulturstadt zu inszenieren bemüht. Ab den 1980er-Jahren habe der Regionalverband dann verstärkt versucht, dem Ruhrgebiet insgesamt ein einheitliches Image zu geben.

Den Abschluss der Tagung leistete SABINE KRITTER (Bochum) mit ihrem Beitrag, mit dem sie zeigen wolle, wieso die Arbeit aus den musealen Erzählungen der Gegenwart verschwinde und warum die Kultur in diese Lücke stoße. Anhand der Dauerausstellung des Ruhr Museums als Regionalmuseum auf dem Weltkulturerbe Zollverein in Essen ging sie diesen Fragen auf den Grund. Ein wesentlicher Aspekt liege in dem Bild historischer Arbeit, wie es im Museum gezeigt werde. Als Idealtypus fungiere häufig ein homogenisiertes Bild der historischen Arbeit des 19. Jahrhunderts. Körperliche Industriearbeit werde ins Zentrum gestellt und so zum Sinnbild für die Kategorie ‚Arbeit‘ insgesamt. Daraus ergäben sich für die museale Darstellung der Arbeit der Gegenwart enorme Schwierigkeiten, da der Wegfall des Bilds vom Malocher eine Leerstelle hinterlassen habe, die dafür sorge, dass gegenwärtige Formen der Arbeit aus den Gegenwartsnarrativen fast vollständig verschwinden. Diese Formen neuer Unsichtbarkeit, die statt Arbeit vor allem Industriekultur als identifikationsstiftende Elemente präsentieren, stellten Museen, nicht nur im Ruhrgebiet, vor besondere Herausforderungen – eine Feststellung, die sich auf die Perspektiven der interdisziplinären Tagung insgesamt ausweiten ließe: Die bisherigen Narrative des Ruhrreviers als Bergbauregion greifen inzwischen vor allem in humoriger Verkürzung – Arschleder, Kumpel, Taubensport – innerhalb der Populärkultur; eine fragende Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und zukünftigen Erfahrungen von Arbeit hat gleichwohl längst begonnen.

Konferenzübersicht:

Arnold Maxwill (Dortmund): Einführung

Sektion 1 – Geschichte und Geschichten des Ruhrbergbaus
Moderation: Eckhard Schinkel (Dortmund)

Franz-Josef Brüggemeier (Freiburg i.Br.): Sepp, komm nach Ruß-Land. Landschaft, Natur, Umwelt und Ruhrbergbau [entfiel krankheitsbedingt]

Stefan Goch (Gelsenkirchen): Was erzählen eigentlich Historiker und Sozialwissenschaftler über den Ruhrbergbau?

Sektion 2 – Rückblick: Konzepte und Konflikte der Bergbauliteratur
Moderation: Hannes Krauss (Duisburg-Essen)

Uwe-K. Ketelsen (Bochum): Die Gruppe 61 zwischen Traditionalität und dem Willen zur Authentizität

Dirk Hallenberger (Duisburg-Essen): Walter Köpping und der Abgesang auf die deutschsprachige Bergarbeiterliteratur

Sektion 3 – Repräsentationsmodelle: Arbeit, Alltag und Zugehörigkeit
Moderation: Janina Henkes (Duisburg-Essen)

Iuditha Balint (Duisburg-Essen): Beworbener Bergbau. Die Anthologie-Folgen der Neuen bergmännischen Dichtung (1949, 1953) [entfiel krankheitsbedingt]

Joachim Wittkowski (Bochum): Heimat und Identität. Lyrische Bilder vom Wandel und seinen Folgen

Sektion 4 – Wahrnehmungsmuster: Reporter und Reisende im Ruhrrevier
Moderation: Ralph Köhnen (Bochum)

Jens Wietschorke (München): Der rote Graf und das schwarze Gold. Alexander Stenbock-Fermors Ruhrrevier

Dirk Niefanger (Erlangen-Nürnberg): Nächtliche Erkundungen. Das Revier in den Reportagen von Joseph Roth

Rainer Schlautmann (Oberhausen): Ansichten vom Ruhrgebiet. Heinrich Hausers Schwarzes Revier

Sektion 5 – Erzählstrategien: Mythen, Idyllen, Nostalgie (und Gegenentwürfe)
Moderation: Stephanie Heimgartner (Bochum)

Maike Rettmann (Düsseldorf): Paul Zechs Bergbau-Novellen-Zyklus Der schwarze Baal

Walter Gödden (Münster): „Die Zechen sollen gepriesen werden.“ Walter Vollmers Publikationen zum Land an der Ruhr

Britta Caspers (Duisburg-Essen): Milieuverschiebungen. Der Bergbau im Kontext von Hans Dieter Baroths literarischer Sozialgeschichte

Sektion 6 – Inszenierungsdichte: Abbruch, Wechsel, Arbeitswelt mit Restbestand
Moderation: Enno Stahl (Düsseldorf)

Johannes Dreyer (Bielefeld): Dynamischer Stillstand. Wolfgang Körners Nowack und das Ruhrgebiet

Kevin Drews (Hamburg): Was werden wir Arbeit genannt haben? Überblendung literarischer Beschreibungen der Arbeitswelt im Ruhrgebiet (1970er/2000er)

Sektion 7 – Seitenblick: Bilder vom Ruhrbergbau in den anderen Künsten
Moderation: Dagmar Kift (Dortmund)

Regina Selter (Dortmund): Bergmännische Laienkunst vs. moderne, abstrakte Kunst in historischen Rezensionen

Stefanie Grebe (Essen): Über die Abbildbarkeit der Übertageanlagen des Steinkohlenbergbaus in Fotografien aus den 1950er Jahren bis zur Gegenwart [entfiel krankheitsbedingt]

Stefan Przigoda (Bochum): Inszenierungen des Bergbaus im Film

Sektion 8 – Wechselspiel: Diskurse und Narrationen der Montanregion
Moderation: Julia Sattler (Dortmund)

Katarzyna Nogueira (Bochum): Zwischen Geschichte und Geschichten: Zur Oral History und Zeitzeugenschaft des Ruhrbergbaus [entfiel krankheitsbedingt]

Daniela Mysliwietz-Fleiß (Siegen): „Stadt der Arbeit und Erholung“? Narrationen einer Region im Strukturwandel

Sabine Kritter (Bochum): „Vom Arbeitsplatz zum Denkmal, von der Industrie zur Kultur“ – Repräsentationen historischer und gegenwärtiger Arbeit im Museum