Die Reformation im östlichen Mitteleuropa. Teil II: Die Rezeption der Reformation im östlichen Europa

Die Reformation im östlichen Mitteleuropa. Teil II: Die Rezeption der Reformation im östlichen Europa

Organisatoren
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz; Herder-Institut Marburg; Institut für Evamgelische Theologie, Universität Koblenz-Landau
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.03.2018 - 09.03.2018
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Von
Henning P. Jürgens, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz

Eine Tagung post festum: Wenige Wochen nach Ablauf des Reformationsgedenkjahrs 2017 trafen sich Forscher aus zahlreichen Ländern Mittel- sowie Ostmitteleuropas zum zweiten Teil eines Tagungstandems: Nachdem im März 2017 die reformatorischen Netzwerke in Ostmitteleuropa Gegenstand des Interesses gewesen waren 1, richtete sich nun der Blick auf die Rezeption, Kommemoration und Historiographie der Reformation vom Baltikum bis zu den Karpaten.

In seiner Einführung in das Thema der Tagung schlug ULRICH WIEN (Landau) einen weiten Bogen von den Jubiläumsfeiern 1617 bis zum Beginn der Erforschung der Gedächtniskultur vor etwa 100 Jahren. Jubiläumsfeiern der Reformation ließen sich gleichsam als Katalysatoren für kollektives Geschichtsbewusstsein untersuchen. So seien die Feiern des 17. Jahrhunderts stark religiös geprägt gewesen, während in den folgenden Jahrhunderten im Gefolge von Historismus und Nationalismus säkulare Lesarten hinzugetreten seien. Die im Mittelpunkt stehenden Länder Ostmitteleuropas wiesen dabei kategoriale Unterschiede zu Westeuropa auf. Bei der Tagung sollten die politischen, gesellschaftlichen, ideengeschichtlichen und religiös-konfessionellen Gemengelagen in den Ländern dieser Region daraufhin untersucht werden, wie sie die Erinnerung in spezifischer Weise formten. Die Konstruktion von Geschichtsbildern, bezogen auf die Reformation, habe sich auf verschiedenen Ebenen vollzogen und sich unterschiedlicher Medien bedient: Geschichtsschreibung und bildende Kunst, Literatur und Musik, aber auch Architektur sowie Formen der Festkultur.

ROBERT BORN (Leipzig) stellte seinen Übersichtsvortrag zur Reformationsmemoria in der bildenden Kunst im 19. und 20. Jahrhundert ebenfalls in eine langfristige Perspektive und nahm, etwa im Fall der Reformatorenporträts der Cranachwerkstatt, Transferprozesse von Typen, Konzepten und Praktiken in den Blick. Anhand von vielfältigen Beispielen aus unterschiedlichen Bereichen wie Kirchenausstattungen, Historienmalerei, Gedenkmedaillen oder Ganzfigurendenkmalen konnte er den Reichtum der Ausdrucksformen in vielen Ländern Ostmitteleuropas belegen, der – entgegen landläufiger Annahmen – den Protestantismus als Kultur des Auges erweise.

Für das Fallbeispiel Ungarn zeichnete ZOLTAN CSEPREGI (Budapest) die Entwicklung der protestantischen Reformationsmemoria von den Anfängen in Festreden aus unmittelbarer persönlicher Erinnerung über die aus lebendiger Überlieferung und Oral History geschöpften Materialsammlungen bis hin zu den Jubiläen von 1630 und 1717 nach. Er verwies auf die Herausbildung von Geschichtsbildern im Zuge der konfessionellen Polemik und hob den Sonderfall der Mährischen Brüder hervor, deren Geschichtsdarstellung nicht gedruckt, sondern in umfangreichen handschriftlichen Werken tradiert worden ist.

EVA KOWALSKA (Bratislava) betonte in ihrer Darstellung der frühen slowakischen Historiographie die enge Verbindung zwischen der Wahrnehmung und Aneignung der Wittenberger Reformation und der Etablierung der slowakischen Sprache. Erste Werke der Schriftsprache seien Bibelübersetzung, Katechismus und Gesangbuch aus den 1580er Jahren gewesen. Wiewohl geprägt durch die Wittenberger Theologie nahmen die slowakischen Lutheraner zahlreiche tschechische Ausdrücke in ihre Kirchensprache auf. In der Zeit der Verfolgung und des Verbots der lutherischen Predigt habe das Festhalten an Katechismus und Gesangbuch identitätsstiftende Bedeutung gewonnen. Gegen die Vorherrschaft der katholischen Interpretation der Geschichte Ungarns betonten die slowakischen Lutheraner den kulturellen Beitrag der Reformation und zeichneten das Bild einer lutherischen Märtyrergeschichte.

Die Geschichtsschreibung zur polnisch-litauischen Reformation nahm KĘSTUTIS DAUGIRDAS (Emden) anhand der beiden bedeutendsten Werke des 17. Jahrhunderts in den Blick: Er kontrastierte die Darstellungen des Reformierten Andreas Węgierski und des Sozinianers Stanisław Lubieniecki. Węgierski, der am gescheiterten Colloquium Charitativum 1649 in Thorn teilgenommen hatte, habe versucht, mit seinem Werk die Legitimität der Reformierten und Böhmischen Brüder durch Betonung der historischen Kontinuität zur unverderbten Kirche früherer Jahrhunderte zu erweisen. Dabei bediente er sich einer Argumentation, die auch Matthias Flacius Illyricus in seinem Catalogus Testium Veritatis verwendet hatte. Dagegen habe bei Lubieniecki, dessen Werk nach der Vertreibung der polnischen Sozinianer 1658 im Hamburger Exil entstand, die Rechtfertigung der sozinianischen Lehre vor einer europäischen Öffentlichkeit im Vordergrund gestanden.

Der Vortrag von WOJCIECH KRIEGSEISEN (Warschau) bot komplementär dazu einen souveränen Überblick über die polnische Geschichtsschreibung zu Reformation und Protestantismus im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert. Er markierte den Beginn einer Historiographie ohne konfessionelle Voreingenommenheit mit der Gesamtdarstellung von Wincenty Zakrzewski 1870, konturierte die Forschungen des frühen 20. Jahrhunderts in den Kreisen um Oskar Halecki und Stanisław Kot und illustrierte anhand der Karrieren von Henryk Barycz und Janusz Tazbir in der zweiten Jahrhunderthälfte die besonderen Themensetzungen und Zugänge der polnischen Geschichtswissenschaft unter sozialistischen Vorzeichen, die sich vor allem den Sozinianern und einer idealisierenden Betonung der religiösen Toleranz (Polen als „Land ohne Scheiterhaufen“) widmete.

Den Jubiläen von 1717 und 1730 widmete EDMUND KIZIK (Danzig) seine mit zahlreichen Archivquellen gestützte Darstellung zur Reformationsmemoria in den Städten des Königlichen Preußens. Haben sich von eventuellen Feiern hundert Jahre früher nur wenige archivalische Spuren erhalten, so ließen sich für das 18. Jahrhundert in Danzig aufwendige Festlichkeiten in den Kirchen und am Gymnasium illustre rekonstruieren, die sich an Vorbildern aus Sachsen orientierten. Auch in Thorn und sogar im katholisch dominierten Marienburg habe es Gedenkfeiern gegeben, um nicht zu provozieren blieben diese aber auf die lutherische Kirche und das Haus eines Ratsherren beschränkt. Von Zurückhaltung seien auch die Feiern in Thorn 1730 geprägt gewesen, nachdem die Stadt kurz vorher einen Ausbruch konfessionell motivierter Gewalt erlebt hatte. Der Vergleich der drei preußischen Städte machte deutlich, wie sehr Art und Umfang der Feiern von den jeweiligen politischen Umständen abhängig waren.

In seinem materialreichen Vortrag zur Reformationsmemoria in Pommern ließ JOACHIM KRÜGER (Greifswald) die vielfältigen Medien und Formen der Erinnerung Revue passieren: vom Croÿ-Teppich von 1554, der die Einigkeit der Pommerschen Reformation mit Wittenberg visualisieren sollte, bis zu den Bugenhagen-Gedenkmedaillen des 20. Jahrhunderts. In vielen Facetten zeigte sich über Jahrhunderte hinweg die Abhängigkeit der Reformationsmemoria in den verschiedenen Teilen Pommerns von den wechselnden politischen Rahmenbedingungen – etwa durch die Teilung in einen schwedischen und einen brandenburgischen Teil mit je eigener theologischer Prägung. So stand das Jubiläum von 1717 unter dem Vorzeichen der dänischen Besatzung, das von 1817 im Schatten der Einführung der Altpreußischen Union. Obwohl die Pommersche Reformation durch Jakob Runge stark melanchthonisch geprägt war, konzentrierte sich im 19. und 20. Jahrhundert die Erinnerungskultur auf Johannes Bugenhagen, der auf dem Rubenow-Denkmal (1856) vor der Universität die Theologie personifiziert – und das, obwohl er nicht in Greifswald studiert hatte.

ROLAND GEHRKE (Stuttgart) konturierte die Spezifika der protestantischen Erinnerungskultur Niederschlesiens als konfessionellen Sonderfall. Der schlesische Protestantismus musste im 17. und 18. Jahrhundert gegen die offensive Rekatholisierungspolitik des habsburgischen Landesherrn bestehen, sodass nicht die Einführung der Reformation, sondern deren Selbstbehauptung zum Gegenstand der Memoria wurde. Identifikations- und Erinnerungsorte dafür wurden die den Protestanten einzig zugestandenen ‚Friedenskirchen‘ in Glogau, Schweidnitz und Jauer, die, 1652-57 in Holzbauweise errichtet, jeweils mehreren Tausend Besuchern Platz boten. Mit der unter schwedischem Druck zustande gekommenen Altranstädter Konvention von 1707 kamen noch sechs ‚Gnadenkirchen‘ hinzu. Nachdem sich unter preußischer Herrschaft die Lage der evangelischen Schlesier stabilisiert hatte und im 19. Jahrhundert eine Musealisierung der ‚Friedens‘- und ‚Gnadenkirchen‘ einsetzte, verlief deren weiteres Schicksal im 20. Jahrhundert uneinheitlich: Einige wurden zerstört, andere, wie die Friedenskirchen in Świdnica und Jawór, blieben erhalten und gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Mit seinem systematisch-theologisch angelegten Beitrag zu den ideengeschichtlichen und konfessionellen Voraussetzungen der Reformationsmemoria in der Slowakei betonte L’UBOMIR BATKA (Bratislava) die identitätsstiftende Bedeutung der Bekenntnisse für die lutherischen Slowaken. Anhand der Confessio Pentapolitana (1549), der Heptapolitana (1559) und der Scepusiana (1568) untersuchte er, wie sich in diesen Bekenntnissen mehr als nur eine neue Lehre abbildete: Es habe sich der Anspruch bürgerlicher und humanistischer Kreise formuliert, ihre Kirche zu erneuern. Die Konkordienformel sei in der Slowakei als die Wiederholung früherer Bekenntnisse rezipiert worden und habe Einheitlichkeit und Einstimmigkeit, auch im Widerstand gegen die antireformatorische Politik der Habsburger ermöglicht. An die Bekenntnisse knüpfe sich auch eine reiche Erinnerungskultur.

DENNIS HORMUTH (Marburg) untersuchte anhand markanter Beispiele die Rolle der Reformation in Livland für die deutsch-baltische Erinnerungskultur. An den ersten reformatorischen Prediger Andreas Knopken, der ab 1522 im Sinn Luthers predigte, erinnert im Rigaer Dom nicht nur sein lateinisches Epitaph von 1559, sondern auch eine Gedenktafel aus dem Jahr 2017. Die Grabplatte sowie die Chroniken von Balthasar Rüssow und Christian Kelch ließen eine Bezugnahme auf die Reformation in Riga als Teil einer gesamtlivländischen Identität erkennen. In der aufklärerischen Perspektive bei Johann Christoph Berens erscheine hingegen die Reformation als Emanzipation des Nordens vom verdorbenen Süden, während im Zuge der Russifizierung Livlands im 19. Jahrhundert die Identitätsstiftung für die evangelischen deutschen Oberschichten aus dem Konflikt mit dem russisch-orthodoxen Gegenüber erwachsen seien.

Der Vortrag von JOHANNES HUND (Fürfeld) konnte hier direkt anknüpfen und widmete sich den Lutheranern in Russland und den russischen Ostseeprovinzen anhand der Jubiläen von 1817 und 1830. Wie auch in der Behandlung der 1801 gegründeten Universität Dorpat zeige sich in der Gestaltung der zentralistisch organisierten Jubiläen ein reaktionärer, aufklärungskritischer Kurs der zaristischen Regierung. Die Feiern zum Gedächtnis der Confessio Augustana folgten einem angeordneten Entwurf, die Predigten zur vorgegebenen Textstelle 1 Kor. 3,10-13 mussten vorab bei der Zensur eingereicht werden. Der Traditionalismus des CA-Jubiläums habe den Ton für die 1832 folgende Gründung der lutherischen Staatskirche Russlands angegeben. Die Erinnerung an das Bekenntnis wurde in den Dienst der antirationalistischen Affirmation der kirchlichen Verhältnisse gestellt.

Die wechselvolle Geschichte des Protestantismus in Böhmen zeichnete MARTIN WERNISCH (Prag) mit seiner lebendigen Gesamtschau der Jubiläen von 1617 bis heute nach. Diese seien immer kategorial anders verlaufen als in den benachbarten deutschen Ländern. Die Feier 1617 blieb ein „verpasstes Jubiläum“ und wurde vielleicht in einzelnen Gemeinden, nicht aber in der Gesamtkirche begangen. In Schriften des jungen Johann Amos Comenius oder des Pragers Samuel Martini sei eine eigene böhmische Tradition gepflegt worden, die Hus und Luther gleichermaßen als Vorläufer betonten. Nach der Katastrophe des böhmischen Protestantismus im Dreißigjährigen Krieg sei den wenigen Evangelischen 1717 lautes Feiern nicht möglich gewesen; vielmehr hätten sie sich der Polemik der Jesuiten ausgesetzt gesehen, die „die Feier einer 200jährigen Kuh“ verlachten und Spottlieder auf den brennenden Hus verfassten, wogegen J. V. Löscher und E. S. Cyprian zur Feder griffen. Das Jubiläum 1817 unter Metternich wurde als Staatsfeiertag in Böhmen unter staatlicher Regie durchgeführt. Am Beginn des 20. Jahrhunderts hätten sich die Kirchen dann an einem Wendepunkt befunden; programmatisch im Vordergrund standen die Nationalisierung und Einigung, eine Bewegung, von der die Evangelischen in eine defensive Stellung gedrängt worden seien. Das vergangene Jahr 2017 wurde zwar auch in Tschechien als Lutherjahr begangen, doch das Interesse der Öffentlichkeit sei begrenzt geblieben. Wichtigste Errungenschaft seien die zahlreichen Übersetzungen von Luthertexten gewesen.

Die beiden abschließenden Vorträge galten der Reformationsmemoria in Siebenbürgen. TIMO HAGEN (Heidelberg) untersuchte Stellenwert und Funktion des Reformationsgedenkens in einem ethnisch-konfessionell heterogenen Umfeld anhand einer Fallstudie zur Einweihung des Luther-Hauses in Hermannstadt (Sibiu) im Jahr 1883. Die Evangelische Kirche Augsburger Bekenntnisses habe sich als nationale Volkskirche der Siebenbürger Sachsen verstanden. Als Trägerin des deutschsprachigen Schulwesens habe sie sich durch Magyarisierung bedroht gesehen und sich um die Bewahrung der deutschen Sprache und Kultur bemüht. Für das neue Zentrum aus Kirche, Schul- und Waisenhausgebäude am Rand der Altstadt wählte man allerdings keine gestalterischen Vorlagen der Reformation, sondern griff auf Elemente der rheinischen Romanik für die Kirche und italienischer Palazzi für das Schulgebäude zurück. In der Einweihungsfeier anlässlich Luthers 400. Geburtstag, ausgestaltet mit einer Reformationskantate und zahlreichen Bekenntnisliedern, habe die Deutung der Reformation als nationales Schlüsselereignis dominiert. Das neue Luther-Haus sollte in seiner Verbindung von Schulwesen und Diakonie als Bollwerk gegen eine weitere Entkirchlichung dienen.

Ulrich Wien ergänzte einen Überblick über die Geschichte des Reformationsgedenkens bei den Siebenbürger Sachsen, von den übergangenen Jubiläen im 17. und 18. Jahrhundert über den Besuch des Kaisers 1817 in Hermannstadt bis hin zu den Jubiläen unter den Vorzeichen des Sozialismus 1967 und 1983. Er charakterisierte die Feiern durch zwei Merkmale: Sie hätten Parallelen zu den großen Tendenzen in Mitteleuropa aufgewiesen, aber ein deutliches regionalspezifisches Profil gezeigt. In der Betonung der Siebenbürgischen Toleranztradition habe man sich im Nebeneinander zu anderen Konfessionen positioniert, dabei aber die Rolle einer Volkskirche beansprucht und sich so in einer mehrfachen Diasporasituation als nationale, ethnische und konfessionelle Minderheit gesehen.

In seinem Schlusskommentar bilanzierte NORBERT KERSKEN (Heidelberg) den Inhalt der Vorträge und hob Parallelen und Besonderheiten hervor. Er betonte die Fruchtbarkeit des weit ausgreifenden komparativen Ansatzes, der zahlreiche Regionen Ostmitteleuropas und verschiedene Zeitstufen vom 17. bis 20. Jahrhundert miteinander ins Gespräch gebracht habe. Lokalen Traditionsbildungen wie in Livland, Böhmen, Schlesien oder der Slowakei hätten die nationalen Konnotationen und Verengungen des Reformationsgedenkens und die Ineinssetzung von Deutschtum und Reformation gegenübergestanden. Die Vielzahl der Fragestellungen und Methoden habe zahlreiche Übertragungsmöglichkeiten geboten. So sei die Tagung dem Anspruch der Veranstalter gerecht geworden, nicht eine bilanzierende Zusammenfassung, sondern zahlreiche neue Anregungen zur Beschäftigung mit der Rezeption der Reformation in Ostmitteleuropa zu bieten.

Konferenzübersicht:

Irene Dingel (Mainz): Begrüßung

Ulrich Wien (Landau): Einführung in das Thema der Tagung

Robert Born (Leipzig): Reformationsmemoria in der Kunst in Ostmitteleuropa, 19. und 20. Jahrhundert

Zoltan Csepregi (Budapest): Von den Festreden bis zur Historiographie: Reformationsmemoria in Ungarn in der Frühen Neuzeit

Eva Kowalska (Bratislava): Wahrnehmung und Aneignung der Reformation: Der Fall der frühen slowakischen Historiographie

Öffentliche Abendveranstaltung: Vanitas und Lebensfreude. Marion Poschmann und Andreas Karasiak: Gedichte und Lieder des Barock. Begleitet von Martin Lutz, Cembalo

Kęstutis Daugirdas (Emden): Die polnisch-litauische Reformation aus der Perspektive der reformierten und sozinianischen Geschichtsschreibung des 17.Jahrhunderts

Edmund Kizik (Danzig): Reformationsmemoria im Königlichen Preußen (Danzig, Elbing, Thorn) im 18.Jahrhundert

Wojciech Kriegseisen (Warschau): Reformation und Protestantismus in der polnischen Geschichtsschreibung des 19.und 20. Jahrhunderts

Joachim Krüger (Greifswald): Vom Croÿ-Teppich zur Bugenhagenmedaille – Reformationsmemoria in Pommern

Roland Gehrke (Stuttgart): Reformation – Gegenreformation – Selbstbehauptung: Protestantische Erinnerungskultur in Schlesien

Ľubomír Batka (Bratislava): Ideengeschichtliche und konfessionelle Voraussetzungen für die Reformationsmemoria in der Slowakei

Dennis Hormuth (Marburg): Die Reformation Livlands als identifikatorischer Anker in der deutsch-baltischen Erinnerung seit dem 16. Jahrhundert

Johannes Hund (Fürfeld): Mit dem Zaren gegen die Aufklärung. Das reaktionäre Augustana-Jubiläum von 1830 in den Ostseeprovinzen und im Kernland des Russischen Kaiserreichs

Martin Wernisch (Prag): Gedenken an die Reformation in den böhmischen Ländern

Timo Hagen (Heidelberg): Das Lutherjubiläum 1883. Richtungsstreit im siebenbürgisch-sächsischen Protestantismus im Spiegel von Festkultur und Architektur

Ulrich Wien (Landau): Reformationsmemoria der Siebenbürger Sachsen vom 17.–20. Jahrhundert

Norbert Kersken (Marburg): Bilanz

Anmerkung:
1 Siehe den Bericht zum ersten Teil der Tagung unter: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=7164>


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