Geschichte vom Ende her denken. Endzeitentwürfe und ihre Historisierung im Mittelalter

Geschichte vom Ende her denken. Endzeitentwürfe und ihre Historisierung im Mittelalter

Organisatoren
Regensburger Mittelalterzentrum "Forum Mittelalter"
Ort
Regensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.11.2018 - 18.11.2018
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Von
Susanne Ehrich, Mittelalterzentrum "Forum Mittelalter", Universität Regensburg; Andrea Worm, Institut für Kunstgeschichte, Karl-Franzens-Universität Graz

In der Geschichte des Christentums gab es immer wieder Versuche, in der eigenen Zeitgeschichte nach Zeichen einer nahenden Endzeit zu forschen. Ausgelöst durch die historische Deutung der Offenbarung des Johannes im ausgehenden 12. Jahrhundert wurde die Frage nach der „Gegenwart der Endzeit“ im Spätmittelalter jedoch zum drängenden Problem, das in Apokalypse-Kommentaren, prophetischen Texten oder Predigten verhandelt wurde, sich aber auch in visuellen Medien wie der Buchillustration, in Wandmalereien und anderen Bildkünsten niederschlug. Die internationale Jahrestagung des Regensburger Mittelalterzentrums „Forum Mittelalter“ diskutierte diese Thematik in interdisziplinärer Perspektive unter Beteiligung der Geschichts- und Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte und der Theologie. Im Zentrum standen dabei die unterschiedlichen medialen Strategien, mit denen eschatologische Szenarien im Mittelalter einer historischen Ordnung, Deutung oder Aktualisierung unterworfen wurden.

Ein Doktorandenworkshop im Vorfeld der Tagung bot Gelegenheit, Promotionsprojekte vorzustellen, wobei das Themenspektrum von eschatologisch aufgeladenen Bildprogrammen und Texten im Umfeld der römischen Kurie des 12. und 13. Jahrhunderts über die Rolle des apokalyptischen Predigers Vinzenz Ferrer in der dominikanischen Observanzbewegung bis zu Endzeitstrategien und -visionen in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Weltkarten und Graphiken reichte.

Nach der Einführung durch die Tagungsorganisatorinnen, SUSANNE EHRICH (Regensburg) und ANDREA WORM (Graz), eröffnete DAVID GANZ (Zürich) die Tagung. Sein Abendvortrag stellte die Buchbilder der Johannes-Offenbarung, wie das Buch mit den sieben Siegeln oder das Buch des Lebens, ins Zentrum und warf die Frage auf, welche Verschiebungen sich durch die historische Auslegung des letzten Buchs der Bibel für die Darstellung des Buchmediums insgesamt ergeben. Besonders eindrücklich zeigte sich dieser gewandelte Blick etwa im Apokalypse-Kommentar des Alexander Minorita (†1271), dessen buchgewordener, reich bebilderter Kommentar zur Offenbarung als zweite Siegelöffnung inszeniert wird.

Die erste Sektion mit dem Titel „Geschichtlichkeit der Endzeit“ wurde mit dem Vortrag von ARMIN BERGMEIER (Leipzig) eröffnet. Ausgehend von Überlegungen zur historischen Lesart der Offenbarung im 12. Jahrhundert, widmete er sich der Frage nach zeitlichen Strukturen in monumentalen Bildzyklen. Der Freskenzyklus im Dom von Anagni werde dem Betrachter als Durchschreiten der Zeit performativ erfahrbar und kulminiere in den sieben Siegeln der Offenbarung und der endzeitlich-apokalyptischen Figur Christi in der Hauptapsis. In seinem teleologischen Duktus unterscheide sich der Zyklus deshalb von früheren Werken. Im Anschluss untersuchte HANS-CHRISTIAN LEHNER (Erlangen-Nürnberg) eschatologische Deutungen historischer Ereignisse in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung. Lehner zeigte dabei den Wandel auf, der in der Historiographie des 12. Jahrhunderts beobachtbar ist, indem etwa krisenhafte Ereignisse in der Kausalkette der Heilsgeschichte konkret verortet würden. Diese Aufhebung der Offenheit von Geschichtsschreibung zugunsten einer Ausrichtung auf ein Endziel kann laut Lehner nicht nur mit moralisch-didaktischen, sondern auch mit legitimatorischen Absichten verbunden sein.

Der Historiker und Theologe MARCO RAININI (Mailand) nahm mit Joachim von Fiore und dessen Endzeitberechnung den einflussreichsten Exegeten für eine historische Lesart der Offenbarung in den Blick. Er konnte zeigen, dass den Ausgangspunkt für die Rezeption der joachimischen Voraussagen weniger die schriftlich verfasste Theologie als vielmehr dessen Diagramme bildeten. So komme dem „Liber figurarum“ ein weitaus größeres Gewicht für die Kenntnis und Verbreitung der Lehre Joachims zu als bisher meist angenommen. Mit der Theologie des kalabresischen Abts setzte sich auch JULIA EVA WANNENMACHER (Bern) auseinander. Am Beispiel der Deutung des roten Drachens in der Apokalypse (Apc. 12,3-4) zeigte Wannenmacher auf, wie Joachim bei seiner Interpretation vorgeht: Für ihn stehen die sieben Häupter des Drachens für die Feinde, die das Christentum in verschiedenen Zeitabschnitten bedrohen und seine Läuterung vorantreiben. Je nach Lage der Welt- und Kirchenpolitik habe Joachim seine Feindzuschreibungen bewusst modifiziert. Neu sei in seiner Exegese auch, dass erst im Schwanz des Drachen der ultimative Feind, der zukünftig zu erwartende Antichrist, lauere und die Kirchengeschichte Joachim zufolge aus acht Zeitaltern bestehe. CRISTIANA PASQUALETTI (L´Aquila) stellte das ikonographisch ungewöhnliche Weltgerichtsfresko in Amatrice aus der Zeit um 1390 vor, das mit sehr ungewöhnlichen Tanz- und Musizierszenen im Paradies auf die Auffassung verweist, dass die Zeitspanne zwischen dem individuellen Tod und dem Jüngsten Gericht von den Seligen ad refrigerium genutzt werde.

Am Nachmittag standen in der zweiten Sektion „Gegenwart der Endzeit“ die spätmittelalterlichen Deutungen der Johannes-Offenbarung und ihre Rezeption in bildkünstlerischen Medien im Zentrum. Die ersten drei Vorträge bezogen sich auf die bebilderten Apokalypse-Kommentare des Alexander Minorita aus dem 13. und 14. Jahrhundert, ein sowohl editorisch als auch inhaltlich noch unzureichend erschlossenes Handschriftencorpus. Die Historikerin SABINE SCHMOLINSKY (Erfurt) untersuchte in ihrem Vortrag, welche Interpretation Alexander Minorita der Vision des Himmlischen Jerusalem in seiner Kommentarredaktion von 1242 zukommen ließ. Obwohl als futurische Größe gedacht seien die beiden Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner hier bereits im Jetzt befähigt, die endzeitliche Stadt aufzubauen und sie zu besiedeln. Diese Deutung wirke in der spätmittelalterlichen Exegese zur Apokalypse, etwa bei Peter Aureoli, nicht nach.

FELICITAS SCHMIEDER (Hagen) schlug vor, den historisch-chronologisch arbeitenden Kommentar Alexanders als Weltchronik zu lesen, die mit Christus beginnend das Ende der Schöpfung im Blick hatte. In diesem geschichtsumspannenden Konzept wären alle vergangenen Ereignisse als Teil der Zeitgeschichte zu verstehen und zwar insofern, als sie den Schlüssel zu deren Verständnis boten. In eng verschränkter Interpretation von Text und Bild profilierte Schmieder die hermeneutische Vorgehensweise des Kommentars als Strategie, gutes von schlechtem historischem Handeln unterscheidbar zu machen und dadurch einen moralischen Appell zu rechter christlicher Lebensführung vor allem an die politische Führungsregie zu formulieren. ANDREA WORM (Graz) stellte mit dem Apokalypse-Altar Meister Bertrams von Minden ein spätes Beispiel für die Rezeptionsgeschichte des Alexander-Kommentars ins Zentrum. Dabei zeigte Worm, dass zwar die Bildfolge am Retabel auf einer illustrierten Handschrift des Alexander-Kommentars beruht, jedoch mit charakteristischen Abweichungen. Diese seien dazu angetan, die historisch eindeutige Zuordnung der Szenen auf den Altarbildern in den Hintergrund treten zu lassen. Interpretationsbedürftig sei auch, wieso die mit der Vision auf Patmos beginnenden Apokalypse-Szenen des Retabels nach der Ausgießung der siebten Schale des Zorns (Apc. 16,21) abbrechen. Damit werden, so Worm, das Strafgericht und der endzeitliche Kampf als ein gegenwärtig noch andauerndes Geschehen gedeutet.

ANKE HOLDENRIED (Bristol) wandte sich in ihrem Vortrag der Frage zu, warum gerade in der Mitte des 13. Jahrhunderts in England verhältnismäßig viele bebilderte Handschriften zum letzten Buch der Bibel entstanden. Entgegen der älteren Forschung, der zufolge dies auf joachitische Strömungen und verstärkte Endzeitangst im Umfeld des prekären Datums 1260 zurückzuführen sei, lenkte sie den Blick auf ein grundsätzlich verstärktes religiöses Interesse an der Johannes-Offenbarung in klerikalen und laikalen Kreisen. Das um 1250 entstandene, mittelenglische Gedicht „Genesis und Exodus“ sei ein Beispiel für das gesteigerte Engagement, religiöse Erbauung und Katechese über eschatologische Themen an Laien zu vermitteln. SUSANNE EHRICH (Regensburg) bezog sich ebenfalls auf die volkssprachliche Bibeldichtung, wechselte dafür aber in den deutschsprachigen Raum. Sie zeigte, wie die in den 1250er-Jahren in Thüringen entstandene 'Apokalypse' Heinrichs von Hesler noch ein Jahrhundert später das eschatologische Geschichtsbild des Deutschen Ordens formte. Der im 14. Jahrhundert in den preußischen Ordensskriptorien entstandene Bilderzyklus zu der mittelhochdeutschen Bibeldichtung verstärke zentrale Inhaltsmomente einer überzeitlichen, Exklusivität beanspruchenden Geschichtskonstruktion, die heilsgeschichtliche und eschatologische Figuren und Narrative spezifisch für die eigene religiöse Gemeinschaft reklamiere. Die langanhaltende Konjunktur dieses legitimatorischen Konstrukts spiegelt sich auch in einem theologischen Traktat, das bis ins 15. Jahrhundert im Orden gelesen wurde und die eigene Korporation als Verkörperung des Himmlischen Jerusalem begreife.

Auch die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstandenen Fresken zur Johannes-Offenbarung auf der Burg Karlstein müssen nach GIA TOUSSAINT (Hamburg) als spezifische Verortung des Auftraggebers im endzeitlichen Kontext gelesen werden. Die Kunsthistorikerin rekonstruierte die Leserichtung des fragmentarisch erhaltenen Freskenzyklus und argumentierte plausibel für den Einbezug der Darstellungen Karls IV. in das spezifische apokalyptische Narrativ. Der gemalte Empfang der Christusreliquien durch den Herrscher, die in der Nebenkapelle tatsächlich lagerten, würden den Apokalypsezyklus bei der Sequenz der Stille im Himmel (Apc. 8,1) unterbrechen und – über einer Säulenarchitektur platziert – den Reliquienempfang sowie die Herrschaft Karls IV. als einen Ausblick auf das Himmlische Jerusalem deuten.

Die dritte Sektion mit dem Titel „Eschatologische Geschichtsdeutung und politische Prophetie“ leitete DAMIAN DOMBROWSKI (Würzburg) mit einem Vortrag zum christlich-apokalyptischen Geschichtsdenken in der karolingischen Kunst ein. Dombrowski verband mit der fränkischen Reichsidee ein neues Epochenbewusstsein, im Rahmen dessen die Enthüllung zukünftiger Ereignisse als ein bereits angebrochener Prozess aufgefasst werde. Nach Dombrowski betonte etwa das Evangeliar von Saint-Médard in Soissons (um 800) – mit der Darstellung des Himmlischen Jerusalem, des nimbierten Christuslammes und der Symbole der vier Evangelisten gleich zu Beginn der Handschrift – den Anfang von Geschichte und die beginnende Enthüllung ihres Sinns im Spannungsfeld von Schöpfung und Weltvollendung. ROBERT E. LERNER (Evanston/Chicago) vollführte einen Sprung ins ausgehende Mittelalter und zeigte am Beispiel der Verbreitung des „Vademecum in tribulatione“ des Johannes von Rupescissa (1356), welch großes Interesse die exakte Prognose unmittelbar bevorstehender Endzeitereignisse in weiten Teilen des spätmittelalterlichen Laienpublikums hervorrief. Das „Vademecum“ prophezeite die Bestrafung der Mächtigen durch das Volk, den Auftritt eines päpstlichen Elias und den Anbruch eines Millenniums des Friedens. 17 volkssprachliche Übersetzungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert seien erhalten, unter anderem drei kastilische Versionen, in denen mit Ferdinand II. von Aragón „El Católico“ messianische Erwartungen verbunden würden.

PHILIPP STENZIG (Düsseldorf) knüpfte mit seiner Analyse spätmittelalterlicher Endzeitprophezeiungen im iberoromanischen Sprachraum unmittelbar an den Diskurszusammenhang der eschatologischen Historisierung an. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Indienstnahme von Bildern und Narrativen der Johannes-Offenbarung während des Großen Abendländischen Schismas. In den von ihm untersuchten Texten aus dem Umfeld des abgesetzten Avignon-Papstes Benedikt XIII. sah sich die politisch und religiös unterlegene Partei als verbliebene, heiligmäßige Gemeinschaft, die das Strafgericht Gottes (Apc. 17) als verborgene wahre Kirche abzuwarten habe.

Die letzte Sektion der Tagung war dem Thema der „(Vor-)Zeichen des Endes im Spätmittelalter“ gewidmet. EDITH KAPELLER (Wien/Klosterneuburg) untersuchte anhand des Fallbeispiels einer Klosterneuburger Sammelhandschrift (Stiftsbibliothek, Cod. 1253) aus dem 15. Jahrhundert überlieferungsgeschichtliche Aspekte volkssprachlicher Endzeitschilderungen. Der Codex vereint fünf Texte („Belial Deutsch“, „Konstanzer Weltchronik“, Antichrist-Bildertext, „Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts“ und „Vom Jüngsten Gericht“), die sich im Aspekt der heilsgeschichtlich-universalen Weltdeutung treffen und für den Leser die personalen und ereignishaften Vorboten des Endes zusammenstellen; als Klammer diene die Zeitspanne vom irdischen zum Jüngsten Gericht. Der Visualisierung des Texttypus „Fünfzehn Zeichen des Jüngsten Gerichts“ wandte sich anschließend DANIELA WAGNER (Tübingen) zu. Im Zentrum standen hier die bildlichen Strategien, mit deren Hilfe man den bereits im Mittelalter oft angezweifelten Wahrheitsgehalt der „Fünfzehn Zeichen“ zu authentifizieren suchte. Exemplarisch wurde dies an einem Chorfenster der St. Martha Kirche in Nürnberg von ca. 1390 verdeutlicht. Darstellungen von Geistlichen, Propheten und Engeln sollten hier nämlich die historische Glaubwürdigkeit der Zeichen als Zeugen verstärken. Zum Abschluss beschäftigte sich KATHARINA CHRISTA SCHÜPPEL (Dortmund) mit der Bindungsintention hinter einer Bologneser Sammelhandschrift des frühen 14. Jahrhunderts. Reihenfolge, Anordnung und Themen der gattungsmäßig und entstehungsgeschichtlich sehr verschiedenen Texte offenbarten, so die Kunsthistorikerin, neben der Rom- und Papstzentrierung einen endzeitlichen Subtext. Mit der Offenbarung des Johannes im Zentrum sei die Sammelhandschrift vor allem über ihre Viten und Bibeltexte dazu geeignet, den Besitzer zu richtigem christlichen Handeln im Angesicht der Parusieverzögerung anzuleiten.

Die Jahrestagung des Regensburger Mittelalterzentrums konnte mit ihrem interdisziplinären Zugriff auf Historisierungsstrategien mittelalterlicher Endzeitentwürfe die Vielfalt der Perspektiven aufzeigen, die sich in der historischen, theologischen, aber auch der philologischen und kunsthistorischen Analyse eschatologisch argumentierender Quellen ergeben. Es zeigten sich die Langlebigkeit, Wandlungsfähigkeit und Produktivität eschatologischer Muster im kontextuellen Rahmen der heilsgeschichtlich-teleologischen Weltdeutung des späten Mittelalters. Eine Publikation der Beiträge in der Reihe „Forum- Mittelalter- Studien“ steht bevor.

Konferenzübersicht:

Doktorandenworkshop „Endzeitvisionen der Vormoderne in Text und Bild“

Susanne Ehrich (Regensburg) / Andrea Worm (Graz): Begrüßung

David Hobelleitner (Graz): Eschatologische Bildprogramme im Umfeld des (Reform-)papsttums

Wendan Li (Berlin): Papst, Heiliger, Vorläufer des Antichrist. Eschatologische Sicht der römischen Kurie bei Gregor IX.

Gerda Brunnlechner (Hagen): Endzeitstrategien auf spätmittelalterlichen Weltkarten

Yvonne Arras (Sigmaringen): Legatus a latere Christi. Der ‚Engel der Apokalypse‘ im Dienste dominikanischen Reformdenkens

Eleonora Cagol (Dresden): In omnibus operibus tuis memorare novissima tua. Eine Endzeitvision aus der niederländischen Grafik des 16. Jahrhunderts

Tagung „Geschichte vom Ende her denken. Endzeitentwürfe und ihre Historisierung im Mittelalter“

Susanne Ehrich (Regensburg) / Andrea Worm (Graz): Begrüßung und Einführung
Jörg Oberste (Regensburg): Grußwort

Abendvortrag

David Ganz (Zürich): Gefäße der Geschichte. Endzeitvision und Buchbild im späten Mittelalter

Sektion I: Geschichtlichkeit der Endzeit

Armin Bergmeier (Leipzig): Visuelle Geschichtsschreibung: Die Verbildlichung von Zeit und Endzeit in den hochmittelalterlichen Fresken von Anagni

Hans-Christian Lehner (Erlangen-Nürnberg): Endzeitentwürfe mittelalterlicher Geschichtsschreiber

Marco Rainini (Mailand): Das Jahr des Endes. Ausprägung, Quellen und Rezeption der Endzeitberechnung Joachims von Fiore

Julia Eva Wannenmacher (Bern): Das Geheimnis des roten Drachens. Weltliche Macht und apokalyptische Bedrohung in der Exegese Joachims von Fiore

Cristiana Pasqualetti (L’Aquila): Depicting the In-between. The Lost “Last Judgement" of Amatrice

Sektion II: Gegenwart der Endzeit: Spätmittelalterliche Aktualisierungen der Johannes-Offenbarung

Sabine Schmolinsky (Erfurt): Wer wird im Himmlischen Jerusalem wohnen? Interpretationen in der spätmittelalterlichen Apokalypsenexegese

Felicitas Schmieder (Hagen): Die Apokalypse als Schlüssel zur Zeitgeschichte – Alexander Minoritas 'Expositio in Apocalypsim' als Chronik

Andrea Worm (Graz): Der Apokalypse-Kommentar des Alexander Minorita und der Altar Meister Bertrams in London (Victoria and Albert Museum)

Anke Holdenried (Bristol): Eschatology and Apocalypse in Thirteenth-Century England: The Evidence of the Early Middle English Poem ‘Genesis and Exodus’

Susanne Ehrich (Regensburg): Historisierung und Überzeitlichkeit: Spätmittelalterliche Endzeitentwürfe im Deutschen Orden

Gia Toussaint (Hamburg): Endzeit auf Karlstein. Karl IV. und sein Heilsplan

Sektion III: Eschatologische Geschichtsdeutung und politische Prophetie

Damian Dombrowski (Würzburg): Die erste Seite des Evangeliars von Saint-Médard in Soissons: Die Heiligkeit der Zeit

Robert E. Lerner (Evanston/Chicago): Rupescissa Goes Multilingual: The Pan-European Vernacular Reception of a Latin Eschatological Prophecy

Philipp Stenzig (Düsseldorf): Navis Petri non quassatur – politische Prophetie gegen das Konzil von Konstanz

Sektion IV: (Vor-)Zeichen des Endes im Spätmittelalter

Edith Kapeller (Wien/Klosterneuburg): Belial und die Fünfzehn Zeichen des Jüngsten Gerichts: Text und Bilder einer Klosterneuburger Sammelhandschrift

Daniela Wagner (Tübingen): „Sie haben auch sehr wenig Wahrscheinlichkeit für sich“. Die Fünfzehn Zeichen vor dem Jüngsten Gericht zwischen Authentifizierung und Historisierung

Katharina Christa Schüppel (Dortmund): Das apokalyptische Objekt: Endzeiterwartung als Subtext in einer Bologneser Sammelhandschrift des frühen 14. Jahrhunderts (Florenz, Biblioteca Riccardiana, ms. 1538)


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