Crusading and the Crusader Movement in the Peripheries of the Christian West 1100-1500

Crusading and the Crusader Movement in the Peripheries of the Christian West 1100-1500

Organisatoren
Herder-Institut; Universität Ostrava; Christian-Albrechts-Universität Kiel; in Kooperation mit dem DFG-Netzwerk „Stilus curiae“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.10.2017 - 07.10.2017
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Von
Robert Friedrich, Deutsches historisches Institut Paris

Auf einem Hügel über der Stadt Marburg, neben dem Schloss, liegt das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, dessen Vortragssaal als Veranstaltungsort der Tagung „Crusading and the Crusader Movement in the Peripheries of the Christian West 1100-1500“ diente. Die Organisatoren NORBERT KERSKEN (Marburg) und PAUL SRODECKI (Kiel/Ostrava) stellten das Institut vor und hießen alle Teilnehmer/innen im schönen Marburg willkommen. Die Tagung leiteten sie mit einem Blick auf die Geschichte der Kreuzzugsforschung ein, die die Kreuzzüge bisher räumlich auf das Heilige Land und zeitlich auf das Hochmittelalter begrenzt habe. Für die Zeitgenossen sei der Begriff allerdings weiter gewesen und auch auf Gebiete außerhalb des Heiligen Landes verwendet worden, wie z.B. die Preußen- und Litauenfeldzüge des Deutschen Ordens zeigten. Das Bellum Iustum habe als Legitimationsstrategie in weiten Teilen Europas eine große Bedeutung gehabt. Die Tagung solle mit ihrem komparatistischen Ansatz einen weiten Bogen von Skandinavien über das Baltikum nach Osteuropa und von dort über den Balkan auf die iberische Halbinsel spannen.

Den Vortragsreigen eröffnete NORBERT KERSKEN mit einem Vortrag über die Wendenkreuzzüge des 12. Jahrhunderts, die häufig als Beginn der Kreuzzüge ins Baltikum gesehen worden seien. Er stellte zwei Aspekte in den Mittelpunkt: zum einen die zugrundeliegenden ideologischen Konzepte, dabei vor allem die Schriften Bernhards von Clairvaux und deren Einfluss auf die Feldzüge und zum anderen die Schwierigkeiten bei der Christianisierung und der Organisation der christlichen Infrastruktur in den neuen Territorien. Er kam zu dem Schluss, dass die Wendenkreuzzüge das politische Denken insofern änderten, als dass ältere Missionsvorstellungen (9./10. Jh.) mit der Kreuzzugsidee verbunden wurden.

Es folgte der einzige Beitrag, der sich mit der klassischen Kreuzzugsregion der Levante bzw. dessen Peripherie beschäftigte. ERIC BÖHME (Leipzig) wechselte dabei die Perspektive, indem er die Kreuzfahrerstaaten als Ausgangspunkt für einen Kreuzzug präsentierte. Ins Zentrum stellte er einen Brief des Königs von Jerusalem an den französischen König Ludwig VII. Dieser diente als Ausgangspunkt für eine Untersuchung des ersten Kreuzzugs König Amalrichs nach Ägypten und dessen Legitimationsstrategien und den Konflikt mit dem Zengiden Nūr al-Dīn.

Die beiden folgenden Vorträge von JENS OLESEN (Greifswald) und CHRISTIAN KRÖTZL (Tampere) brachten Finnland auf die Landkarte der Kreuzzugsforschung. Olesen verortete die Epoche der schwedischen Kreuzzüge von 1155 bis zum Friedensschluss zwischen Schweden und Nowgorod im Jahr 1323. In letzterem wurde die schwedische Dominanz über Finnland manifestiert, die bis ins frühe 19. Jahrhundert bestand hatte. So habe die Epoche der Kreuzzüge in Finnland eine neue Gesellschaftsstruktur hervorgebracht, die Kirchenorganisation verbessert und Finnland in die kulturelle Einflusssphäre Europas gebracht. Krötzl verglich die Situation der frühen Kreuzzüge, Missionen und Heiligenkulte in Finnland mit Livland und forderte für diese quellenarme Region, dass zukünftig neben den päpstlich legitimierten Kreuzzügen auch weitere Bewegungen, Missionen und Pilgerzüge einbezogen werden.

Die folgenden beiden Referate nahmen Bezug auf Böhmen. ROBERT ANTONIN (Ostrava) stellte in seinem Vortrag die in der Historiographie vielzitierten Kreuzzugsaktivitäten Wenzels I. und Ottokars II. ins Zentrum und untersuchte diese als Propagandainstrumente in der Außenpolitik der letzten Přemysliden. Er hob hervor, dass beide Könige ihre Reputation darauf aufbauten, sich als Verteidiger Mitteleuropas gegen die Mongolengefahr zu inszenieren:
DALIBOR JANIŠ (Ostrava) knüpfte an diese Thematik an und untersuchte die Kreuzzugsaktivitäten böhmischer und mährischer Adliger in Preußen im 14. und 15. Jahrhundert. Diese seien von Beginn an Teilnehmer der „Preußenreisen“ gewesen. Für die Herren von Cimburg finden sich die ersten Belege bereits 1323/24 mit den Expeditionen Bernards von Cimburg, der eine Tradition begründete, die sich bis ins 15. Jahrhundert fortsetzte.

In der Folge rückte die zeitgenössische Kommunikation über Kreuzzüge ins Zentrum der Debatte. IBEN FONNESBERG-SCHMIDT (Aalborg) blickte aus römischer Perspektive auf das Baltikum und stellte die Frage, wie die Kurie in die Kreuzzüge in Litauen und Estland involviert gewesen sei. Als 1147 der 2. Kreuzzug ins Heilige Land auf dem Frankfurter Hoftag thematisiert wurde, haben Adelige eine ähnliche Kampagne gegen die Heiden jenseits der Elbe gefordert. Infolgedessen habe es eine Reihe von Feldzügen ins Baltikum gegeben, bei denen die päpstliche Legitimation als Anreiz gedient habe. GEORG STRACK (München) brachte einen Perspektivwechsel in Bezug auf Urban II. und die Anfänge der Kreuzzüge ins Gespräch. Man solle ihn eher als einen Papst sehen, der die Kreuzzüge regulierte, denn als einen der sie initiierte. Dazu verglich er päpstliche litterae bezüglich der Expeditionen ins Heilige Land und nach Tarragona während der christlichen Eroberung unter Beachtung der Empfängerperspektive und stellte heraus, dass Urban die beiden Feldzüge als äquivalent betrachtete. PAUL SRODECKI (Kiel/Ostrava) stellte ideologische Parallelen zwischen der iberischen Reconquista und den Kriegszügen des Deutschen Ordens heraus und betonte, dass diese Vergleiche bereits seit dem 13. Jahrhundert durchgeführt worden seien, auch in Verbindung mit den Kreuzzügen in die Levante. Das 13. Jahrhundert habe die ideologische Basis für alle weiteren Expeditionen geliefert. Auf dieser Grundlage untersuchte er im Anschluss vor allem die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die klassische Zeit der Kreuzzüge und der „Preußenreisen“ bereits vorbei war. KLAUS HERBERS (Erlangen) ging an die westliche Peripherie Europas und rückte in seinem Vortrag das Königreich Portugal und seine Expansion ins Licht der Kreuzzugsforschung. Dieses habe früher als Kastilien damit begonnen, seine Missionierung auf Basis eines Kreuzzugsgedankens durchzuführen. Herbers widmete sich zunächst der Definition des Kreuzzugsbegriffs, um dann eine Verbindung der theoretischen Konzepte Kreuzzug und Mission vorzunehmen und diese auf Portugal anzuwenden. Dabei hob er die Bedeutung des Christusordens und insbesondere die Person Heinrichs des Seefahrers hervor.

Im Abendvortrag stellte NORMAN HOUSLEY (Leicester) Zentrum und Peripherie als fluide Formen dar, die selten mit einer Stimme sprachen und deren Akteure zumeist verschiedene Interessen verkörperten. In Bezug auf die Kreuzzüge des 15. Jahrhunderts untersuchte er, wie die christlichen Grenzbereiche versuchten, christliche Autoritäten davon zu überzeugen, sie in Kreuzzugsaktivitäten zu unterstützen. Zentren für diese Kommunikation waren Konzile, Hoftage und auch die Universitäten, die einen schnellen Austausch normalerweise weit auseinanderlebender Eliten ermöglichten. Auf dem Konstanzer Konzil habe man bereits ein Panorama der Möglichkeiten gesehen, das mit größerem Effekt in Basel umgesetzt wurde und so zur Popularisierung der Kreuzzugsidee beitrug.

Den Freitag eröffnete ALAN V. MURRAY (Leeds), der seine These vorstellte, dass es nach dem Fall von Akkon im Jahr 1291 einen Paradigmenwechsel in den europäischen Kreuzzugsbewegungen gegeben habe. Dieser sei vor allem durch eine Internationalisierung sowie durch eine stärkere Fokussierung des europäischen Adels auf Preußen als Kreuzzugsziel gekennzeichnet gewesen. Das habe auch zum Phänomen der „multiple“ oder gar „super-crusaders“ geführt, die es sich zur Gewohnheit gemacht hatten, an vielen verschiedenen Kreuzzügen in verschiedenen Gegenden teilzunehmen.

Die folgende Sektion beschäftigte sich ausführlich mit Polen. DARIUS VON GÜTTNER-SPORZYŃSKI (Melbourne) widmete sich der Frage, ob und inwiefern die Peripherie zögerte, die Kreuzzugsidee anzunehmen und kam zu dem Ergebnis, dass der Kreuzzugsgedanke in Polen deutlich weiter verbreitet gewesen sei als bisher angenommen, besonders unter den Piasten und den polnischen Eliten des 12. Jahrhunderts. ANDRZEJ MARZEC (Kraków) untersuchte Christianisierung und Kreuzzüge als politische Werkzeuge der polnischen Könige des 14. Jahrhunderts. Durch die Lage des Königreichs Polen in der Kontaktzone von vier verschiedenen Welten – westliche Christenheit, östliche Christenheit, tatarischer Islam und litauisches Paganentum – haben diese Themen auch im 14. Jahrhundert noch nicht an Aktualität verloren und seien rege für politische Propaganda genutzt worden. Die Ausdifferenzierung dieser Propaganda sei letztlich richtungsweisend auf dem Weg zur Polnisch-Litauischen Union gewesen. Das Königreich Polen als Kontaktzone beschäftigte auch SVEN JAROS (Leipzig), der sich der Frage nach der Etablierung polnisch-lateinischer Herrschaft in der vorwiegend orthodoxen Region Kronruthenien im 14. Jahrhundert widmete. Der Kreuzzugsgedanke sei vor allem zur Einwerbung finanzieller Unterstützung der ersten Phase der Eroberung angewandt worden. Mithilfe einer statistischen Auswertung von Herrscherurkunden legte er schlüssig dar, dass das neue Gebiet eher langsam unter Kontrolle gebracht wurde. ADAM SZWEDA (Toruń) fragte nach der Rolle der Kreuzzugsidee in den Beziehungen zwischen Polen und dem Deutschen Orden nach dem Thorner Frieden 1466, im Zuge dessen der Hochmeister zum Rat des polnischen Königs geworden sei, womit militärische Verpflichtungen einhergingen. Im Vordergrund der Forderungen Kasimirs IV. hätten aber eher religiös bedingte Pflichten als die formellen Beziehungen gestanden. Ab diesem Zeitpunkt sei die Kreuzzugsidee zu einem festen Bestandteil der bilateralen Beziehungen zwischen Polen und dem Deutschen Orden geworden.

Die folgende Sektion widmete sich Litauen und vor allem dessen bisher noch kaum bekannten eigenen Aktivitäten im Kontext der Kreuzzugsbewegungen. Den Auftakt machte SERGEY POLEKHOV (Moskau). Ins Zentrum litauischer Interessen rückte er die politischen Ziele territorialer Expansion, die auch den Krieg mit dem Großfürstentum Moskau (1406-1408) zur Folge hatten, der im Bündnis mit dem Deutschen Orden geführt wurde. Darin habe man bei Witold zum einen eine Kontinuität der „Reisen“-Rhetorik des Deutschen Ordens gesehen und zum anderen eine Rhetorik des Bellum Iustum. Päpstliche Quellen sind zu diesem Feldzug nicht überliefert, was Polekhov zu der These führte, dass es Witold v.a. um politische Expansion ging, an der ihn päpstliche Unterstützung möglicherweise gehindert hätte. DARIUS BARONAS und RIMVYDAS PETRAUSKAS (beide Vilnius) vollzogen einen Perspektivwechsel, der Litauen vom Ziel zum Ausgangspunkt von Kreuzzugsbewegungen machte. Baronas betonte, dass die Litauer nach der Konversion zum Katholizismus ihre Feldzüge gen Osten zwar nicht als Heiligen Krieg bezeichneten, wohl aber Elemente wie Sündenvergebung aktivierten. Außerdem hätten diese Feldzüge ihnen die Möglichkeit gegeben, Teil von etwas größerem zu sein: der mittelalterlich-katholischen Christenwelt. Petrauskas stellte die These auf, dass sich die Grenzen zwischen Ziel- und Ausgangsort schnell verschieben konnten und schlüsselte dann die einzelnen litauischen Feldzüge nach Osten auf. Großfürst Vytautas habe es zudem geschafft, sich das Renommee eines Kämpfers für das Christentum zu erarbeiten. Davon ausgehend sei Litauen im frühen 16. Jahrhundert als „antemurale et propugnaculum christianitatis“ gesehen worden.

NORA BEREND (Cambridge) eröffnete eine Sektion zu Ungarn, das von der Krreuzzugsbewegung von Beginn an erfasst war: Ungarn habe auf einer der Hauptrouten nach Jerusalem gelegen, was einen massiven Einfluss auf das Land gehabt habe, auch wenn das Land bis ins späte 12. Jahrhundert keine eigenen Kreuzritter hervorgebracht habe. Berend erläuterte detailliert die ungarische Rhetorik über die Kreuzzüge bis zur Legendenbildung in den Chroniken des späten Mittelalters. Diese habe dazu gedient, ein positives Image der ungarischen Kreuzzugsvergangenheit zu schaffen. ATTILA BÁRÁNY (Debrecen) stellte die Niederlage des ungarischen Heeres gegen die Osmanen bei Nikopolis 1396 als Wendepunkt in der ungarischen Politik dar: Die Verteidigung gegen die Osmanen wurde zentral und infolgedessen verstärkte sich die Antemurale- und Kreuzzugsrhetorik in der Region.

Der Vortrag von ZDZISŁAW PENTEK (Poznań) wurde verlesen. Er warf Thesen zur Beantwortung der Frage im Titel auf, warum so wenige Kreuzfahrer ins Heilige Land aus Osteuropa gekommen seien. Dazu führte er vor allem auf das noch in der Aufbauphase befindliche Christentum in der Region an, die somit ein christlicher Außenposten gewesen sei. Außerdem habe es in Osteuropa keinen Herrscher gegeben, der die Kreuzzugsidee popularisierte und so als Vorbild für den Adel hätte fungieren können. Von westeuropäischer Seite sei es auch möglich gewesen, dass die Mächte, die bereits im Heiligen Land konkurrierten, nach der dortigen Etablierung von Infrastruktur weitere Konkurrenz aus Osteuropa vermeiden wollten. Womöglich seien aber auch schlicht die Alternativen, Kreuzzüge nach Preußen und in den Osten zu unternehmen attraktiver gewesen, da diese nicht nur der christianitas, sondern auch dem eigenen Herrschaftsbereich einverleibt werden konnten.

Den Abschluss bildete eine Sektion zu Kreuzzugsaktivitäten auf dem Balkan. NEVEN BUDAK (Zagreb) konzentrierte sich auf die Wahrnehmung der Kreuzzüge in Ungarn, Dalmatien und Kroatien. Diese Regionen seien von den Kreuzzügen vor allem durch durchmarschierende westeuropäische Armeen betroffen gewesen. Um die Auswirkungen und Wahrnehmungen zu illustrieren wählte er zwei Fallbeispiele aus dem 4. und 5. Kreuzzug und deren Darstellung in einer kroatischen Chronik. EMIR O. FILIPOVIĆ (Sarajevo) nahm sich hingegen einer bisher noch kaum im Bewusstsein der Kreuzzugsforschung präsenten Region an: Bosnien habe – an den Rändern sowohl der christlichen als auch der muslimischen Welt gelegen – für westliche Herrscher immer im Verdacht der Häresie gestanden und als potenzielles Ziel eines Kreuzzugs gegolten. Die aufkommende Gefahr der Osmanen habe diese Sicht geändert und Bosnien sollte zum Bollwerk der Christenheit werden. Allerdings sei es nie als gleichberechtigter Partner gegen den gemeinsamen Feind gesehen worden. NEVYAN MITEV (Varna) bewegte sich in die Zeit kurz vor der osmanischen Eroberung von Konstantinopel. Er erklärte die Union zwischen Zentral- und Südosteuropa und gab einen Überblick über deren militärische Aktivitäten 1443/44. Er kam zu dem Schluss, dass diese Kreuzzüge die letzten Versuche eines christlichen Europa gewesen seien, die osmanische Invasion zu stoppen. Im frühen 16. Jahrhundert war der Vortrag von MIHAI-D. GRIGORE angesiedelt, der die Rolle der Wallachei in den ambitionierten Kreuzzugsplänen Leos X. vorstellte. In diesen habe Neagoe Basarab, Herr der Wallachei (1512-1521), als Herr eines Reiches zwischen dem Osmanischen und ungarischen Einflussbereich eine gewichtige Rolle gespielt. Basarab wurde als „machiavellistischer Herrscher“ mit einem ausgedehnten diplomatischen Netzwerk beschrieben, dessen politische Ziele mit der gemeinsamen christlichen Aufgabe der Abwehr der osmanischen Gefahr einhergingen.

Die Conference Summary war wiederum NORMAN HOUSLEY (Leicester) vorbehalten. Er konstatierte, dass die pluralistische Natur der Kreuzzugsbewegungen sowohl in geographischer als auch zeitlicher Hinsicht prominent vertreten gewesen sei, auch wenn der Fokus auf Osteuropa gelegen habe. Als bedeutende Beiträge zur Kreuzzugsforschung hob er die Vorträge zu Litauen hervor und betonte, dass auch das bisher wenig beachtete Bosnien eine verstärkte Forschung verdiene. Gemeinsame Hauptprinzipien der meisten Beiträge seien die Expansion, die Verteidigung gegen die osmanische Gefahr (v.a. in Ost- und Südosteuropa) und die damit verbundene Antemurale-Idee sowie Rivalitäten zwischen christlichen Machthabern gewesen. Nichtsdestotrotz habe es auch eine große Diversität gegeben und verschiedene Akteure hätten verschiedene Wege und Strategien entwickelt, einen Kreuzzug zu beginnen, zu organisieren und zu kontrollieren. Gemeinsam sei den meisten Bewegungen aber auch die Rolle des Papsttums gewesen, dem durchaus bewusst gewesen sei, dass nicht nur religiöse, sondern auch politische und finanzielle Motivationen eine entscheidende Rolle spielten, darunter z.B. die Legitimation eigener Herrschaft durch einen Kreuzzug.

Konferenzübersicht:

Norbert Kersken (Marburg): The Crusading Idea in the Territories of the North-Western Slavs in Connection with the Second Crusade

Eric Böhme (Leipzig): The Legitimation of a Peripheral Crusade. King Amalric of Jerusalem and the Frankish Campaign against Egypt, 1163

Jens E. Olesen (Greifswald): The Swedish Crusades towards Finland from a Baltic Perspective

Christian Krötzl (Tampere): Crusades, Mission and the Cult of Saints in the Eastern Baltic

Iben Fonnesberg-Schmidt (Aalborg): Papal Curia’s Perception of Crusading in the Baltic Region

Robert Antonin (Ostrava): The Crusade and anti-Pagan Rhetoric in the Foreign Policy and Propaganda of the Last Přemyslids

Dalibor Janiš (Ostrava): The Lords of Cimburg and the Crusades to Prussia in the 14th and 15th Centuries

Georg Strack (Munich): Tarragona or Jerusalem? Pope Urban II and the Target(s) of the Early Crusaders

Paul Srodecki (Kiel/Ostrava): Andrés Dias de Escobar and the Ideological Parallels between the Iberian Reconquista and the “Reisen” of the Teutonic Order

Klaus Herbers (Erlangen): Kreuzzug und Missionierung – Portugals Aufbruch in neue Welten im 15. Jahrhundert

Keynote Lecture: Norman Housley (Leicester): Communication between Centre and Periphery in Fifteenth Century Crusading

Alan V. Murray (Leeds): Chivalry and Internationalism in the Crusading Movement after 1291

Darius von Güttner-Sporzyński: (Melbourne) Was the Periphery Reluctant in Accepting the Idea of Crusade? The Case of Poland under the Piast Dynasty

Andrzej Marzec (Cracow): Infideles et perfidi schismatici. Crusades and Christianization as Political Tools in the Hands of Polish Kings in the 14th century

Sven Jaros (Leipzig): Against Tatari, Rutheni et Litfani, hostes fidei. Role and Ambivalence of the Crusading Idea Concerning the Polish Integration of Ruthenia in the 2nd Half of the 14th Century

Adam Szweda (Toruń): Die Kreuzzugsidee als Gegenstand der Beziehungen zwischen Polen und dem Deutschen Orden nach 1466

Sergey Polekhov (Moscow): Zwischen Kreuzzügen und Bündnissen: Die Politik des Großfürsten Witolds von Litauen (1392-1430) gegen die östlichen Nachbarn

Darius Baronas (Vilnius): Lithuanian Participation in the Crusading Movement in the Long Fifteenth Century

Rimvydas Petrauskas (Vilnius): Ziel- oder Ausgangsort? Das Großfürstentum Litauen als verlängerter Arm der Kreuzzugsbewegung vom Ende des 14. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts

Nora Berend (Cambridge): The Centrality of the Crusading Periphery: Hungarian Rhetoric about the Crusades

Attila Bárány (Debrecen): Hungary and the “passagium particulare” after Nicopolis (1396-1437)

Zdzisław Pentek (Poznań): Warum kamen so wenige Kreuzfahrer in das Heilige Land aus Osteuropa?

Neven Budak (Zagreb): Crusades in the Kingdom of Hungary, Dalmatia and Croatia – Imaginary, Abused, Failed

Emir O. Filipović (Sarajevo): Converting Heretics into Crusaders on the Fringes of Latin Christendom: Shifting Crusading Paradigms in Medieval Bosnia

Nevyan Mitev (Varna): The Last Crusades on the Balkans from 1443-1444 or the Union between Central and Southeastern Europe against the Ottoman Invasion

Mihai-D. Grigore (Mainz): Army Inspection and Crusade. Wallachia and Leo X’s Crusade Plans

Norman Housley (Leicester): Conference Summary


Redaktion
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