Reformatio & Memoria. Teil 1: Die lutherische Reformation in ihren Kernlanden

Reformatio & Memoria. Teil 1: Die lutherische Reformation in ihren Kernlanden

Organisatoren
„Netzwerk Reformationsforschung in Thüringen“; Christopher Spehr, Theologische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena; Siegrid Westphal, Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, Universität Osnabrück
Ort
Jena
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.06.2017 - 14.06.2017
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Von
Wilhelm Lindner, Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Vom 12. bis 14. Juni 2017 fand in den Rosensälen der FSU Jena unter Beteiligung von Wissenschaftlern, Nachwuchswissenschaftlern, Studenten sowie allen Interessierten, der erste Teil der interdisziplinären Tagungsreihe „Reformatio & Memoria“ des „Netzwerks Reformationsforschung in Thüringen“ statt, um über die lutherische Reformation in ihren Kernlanden zu diskutieren.

CHRISTOPHER SPEHR (Jena) verdeutlichte einführend die verschiedenen Facetten des Begriffes „reformatio“, welcher im Zentrum des ersten Tagungsteils stand. Er könne für eine „Erneuerung“, eine „Ordnung“ oder eine „Epoche“ stehen. Die Tagung frage nach konkreten Wirkungen der lutherischen Reformation im Sinne einer spezifisch an Luther ausgerichteten Lehre vom Glauben. Im Fokus stehen dabei die sog. „lutherischen Kernlande“, d.h. die Orte und Territorien, in denen Luthers Lehre zwischen 1520 und 1540 besonders einwirkte und Früchte trug.

In der ersten Sektion zu den Veränderungsprozessen stellte TOBIAS STÄBLER (Jena) seine Forschungsergebnisse zum „Gebetbuch Johanns des Beständigen von Sachsen“ (Heute aufbewahrt in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart) im Kontext der frühen lutherischen Gebetsliteratur vor. Exakt lasse sich das Entstehungsjahr nicht mehr bestimmen, doch gäbe es eine Reihe von Hinweisen, die eine Entstehung vor 1522 wahrscheinlich machten. Das Gebetbuch enthalte zwölf Gebete und neun Andachtsbilder, die in einer wohlbedachten Anordnung stünden. Die bis auf eine Ausnahme pseudoaugustinischen Gebete hätten eine bewusste theologische Redaktion erfahren, wobei nach Stäblers Ansicht Luthers Sermone des Jahres 1519 die hermeneutischen Vorgaben für die Redaktion bereitstellten. Im privaten Kontext Johanns liege, so Stäbler, ein Vorläufer der lutherischen Rezeption pseudoaugustinischer Gebete, wie sie später durch Andreas Musculus populär wurde.

Verschiedene, von Stäbler angesprochene Aspekte zur Gebetskultur insbesondere in Bezug auf die Passion griff JONATHAN REINERT (Jena) in dem anschließenden, an seine Dissertation angelehnten Vortrag über die lutherische Passionspredigt im 16. Jahrhundert auf. Er zeichnete den Werdegang der lutherischen Passionspredigt ausgehend von Luthers „Sermon von der Betrachtung des heiligen Leidens Christi“ über die Etablierung und Erweiterung im Wittenberger Lager durch Johannes Spangenberg und Philipp Melanchthon hin zur Variation der Wittenberger Tradition in der „Postilla“ von Johannes Wigand nach und machte damit die unter lutherischen Einfluss sich verändernde Auffassung von der Compassio Christi deutlich.

Den Einfluss der Reformation auf die Bildsprache in der Flugblattpublizistik untersuchte ULRIKE EYDINGER (Jena / Gotha). Im Zuge der reformatorischen Bewegung seien vorreformatorische Flugblätter verändert worden. Dies sei zum Beispiel durch den Austausch von Gebeten unter religiösen Darstellungen geschehen. Derartige Eingriffe führten zu einem neuen Zusammenhang zwischen Text und Bild und somit zu einer Verschiebung des Schwerpunktes der inhaltlichen Aussage. Beispiele hierfür finden sich sowohl im Kontext theologisch ausgerichteter Flugblätter wie auch in jenen mit konfessioneller Polemik.

MAXIMILIAN DERKSEN (Bochum) stellte die Caritas-Allegorien der Cranach-Werkstatt als Zeugnisse eines theologischen Paradigmenwechsels in das Zentrum seines Beitrags. Traditionelle Caritas-Darstellungen seien in der Regel nicht vollkommen unbekleidet, Cranach zeige sie jedoch zumeist als nackte Frau, häufig mit Apfel oder unter einem Baum von Früchten, wodurch Cranach mit der ikonographischen Tradition theologischer Kardinaltugenden breche. Diese, im Übrigen ohne Nachfolge bleibende ikonographische Neuerung, lehne sich, so der interessante Vorschlag von Derksen, an die lutherische Tradition an, da Luther Glaube (fides) und Liebe (caritas) stets als zusammengehörig angesehen habe. Cranach setze Caritas über das bei ihm durchgehend vertretene Motiv der Früchte somit in das Spannungsfeld von Sündenfall und den Früchten des Glaubens.

Am Abend des ersten Tages hielt ALBRECHT BEUTEL (Münster) einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Unser Luther? Bild und Bedeutung des Reformators in heutiger Zeit“. Er stellte drei Lutherbilder ins Zentrum seiner Betrachtung: 1. „Luther als Kirchengründer“, der eigentlich nur eine Reform der Kirche anregen wollte und keine Neugründung; 2. „Luther als Nationalheld“, als der er besonders seit der Aufklärungsepoche gesehen wurde; 3. „Luther als Freiheitskämpfer“, dessen theologisch begründeter Freiheitsbegriff in späterer Zeit politisch und sozialemanzipatorisch genutzt worden sei. Die anschließende Spurenfahndung fragte nach Luthers heutiger Bedeutung in den drei exemplarischen Bereichen Religion, Kultur und Lebenskunst. Im Kontext der „Reformationsdekade – Luther 2017“ plädierte er für ein strukturelles Lernen von Luther, statt des Versuches, Luthers Denken über unsere heutige Welt zu eruieren. Der lebensweltliche Abstand von 500 Jahren lasse dies nicht zu.

Die zweite Sektion zu den lokalen Auswirkungen eröffnete ANDREAS LINDNER (Erfurt) mit einem Blick auf die besonderen Bedingungen der Erfurter Stadtreformation. Es gäbe fünf entscheidende Faktoren für die reformatorischen Ereignisse in dieser Stadt: 1. die besondere machtpolitische Konstellation zwischen Kurmainz und Kursachsen, 2. der Status als Universitätsstadt, 3. die außergewöhnliche Humanistenszene, 4. die ebenbürtigen katholischen Gegenspieler und 5. die besondere Verknüpfung der Stadt Erfurt mit der Biographie Luthers. Trotz der starken reformatorischen Auswirkungen habe sich die Stadt, und das als ein Alleinstellungsmerkmal, immer in einem Status der Bikonfessionalität befunden.

Eben diese Bikonfessionalität wollte KAI LEHMANN (Schmalkalden) auch für Schmalkalden in gewissem Maß erkannt haben. Er referierte vor dem Hintergrund der spezifischen Schmalkaldener Situation zum Reformator Balthasar Wilhelm und seiner als ambivalent anzusehen Rezeption. In Schmalkalden habe sich die Reformation langsamer vollzogen als in anderen Städten. Die über 20 Jahre herrschende Bikonfessionalität in der Stadt sei erst 1545 mit der endgültigen Einführung der Reformation in der Grafschaft Henneberg beendet worden, was im Anschluss zu konfessionellen Auseinandersetzungen in der Stadt führte. Zuvor habe es ein friedvolles Nebeneinander gegeben. Balthasar Wilhelms Agieren und sein Ansehen in dieser Zeit sei von Widersprüchen geprägt: Früh ein Anhänger Luthers und entsprechend erster Pastor in Schmalkalden verfasste er 1525 vier Artikel zur reformatorischen Bewegung, mit denen er jedoch auf beiden Seiten eine negative Resonanz erfuhr. Spätere Chronisten lobten Wilhelm „über den Klee“, weshalb er noch heute als der lokale Held gesehen werde; die Aktenlage zeige jedoch ein anderes Bild des Reformators, der aufgrund seines „unchristlichen Charakters“ wiederholt in Konflikt mit der Obrigkeit geriet, was 1543 schließlich zu seiner Suspension führte.

Der erste evangelische Bischof im Reich, Nikolaus von Amsdorf, und die Auseinandersetzungen um dessen Einsetzung wurde anschließend von ROLAND M. LEHMANN (Jena / Naumburg) betrachtet. Nach dem Tod von Bischof Philipp von Freising (1541) wählte das Domkapitel Julius von Pflug zum neuen Bischof. Diese Entscheidung stieß bei Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen auf Widerstand, der Amsdorf als „Gegenbischof“ einsetzen ließ, um das Stift nach und nach zu säkularisieren. In überzeugender Weise legte Lehmann die sich über ein Jahr hinziehenden Streitigkeiten zwischen dem Kurfürst und Reformatoren auf der einen und dem Domkapitel auf der anderen Seite um die Einflussnahme auf die Bischofsernennung dar. Abschließend beleuchtete er Amsdorfs Inthronisation und dessen Ordinationsgottesdienst, zu denen eine nahezu einzigartige Dokumentation erhalten ist.

STEFFIE SCHMIDT (Rostock) legte den Fokus ihres Vortrags auf die Reformation im Norden. Sie betrachtete die skandinavischen Universitäten im Kontext lutherischer Bildungskultur. Anfang der 1530er Jahre habe weder in Schweden noch in Dänemark-Norwegen eine funktionierende Universität bestanden. Dies ändert sich erst durch die Wiedereröffnung der Universität in Kopenhagen 1537 und der Universität in Uppsala 1595. Die Ordnungen der Universitäten bezogen sich auf die Heilige Schrift, die Confessio Augustana und die Werke Luthers und Melanchthons. So zeige auch die Untersuchung der Vorlesungsverzeichnisse einen Bezug zur Reformation und ihrer Bekenntnisse. Die Rezeption ausländischer Theologen habe die eigene Theoriebildung somit zumeist in den Hintergrund gestellt.

Im Anschluss hatten die Tagungsteilnehmer die Möglichkeit, an einer Führung durch die Kabinettausstellung „Außer Thesen allerhand gewesen. Schätze der Reformationszeit in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena“ mit JOACHIM OTT (Jena) teilzunehmen. Die originalen Flugschriften und Bücher, in Teilen aus der Biblioteca Electorialis, rückten einmal mehr die Bedeutung Jenas und seiner Universität als Wissensspeicher der Reformation in den Vordergrund.

Die dritte Sektion zur Bekenntnis- und Identitätsbildung eröffnete MARTA QUATRALE (Berlin) mit ihren Ausführungen über Veränderungsprozesse und lutherische Identitätsstiftung im Hinblick auf das Antichrist-Theologumenon in der sogenannten „Herrgotts Kanzlei“. Der Begriff „Lutheraner“ sei erst seit dem späten 16. Jahrhundert positiv konnotiert. Lutherisch zu sein habe geheißen, sich auf die Texte Luthers und seine Bekenntnisse zu beziehen. Luther selbst meinte durch die „Entdeckung“ des Antichristen, kurz vor der Endzeit zu leben. Die apokalyptische Vorstellung des im Papsttum präsenten Antichristen habe einen erheblichen Stellenwert in der Theologie des Reformators besessen.

DANIEL GEHRT (Gotha) referierte nachfolgend über die kulturhistorischen Aspekte frühprotestantischer Einbandkunst. Die malerische und graphische Kunst jener Zeit lieferte Vorlagen, sodass Einbände durchaus auch konfessionelle Botschaften enthielten – etwa wenn Gesetz und Gnade-Darstellungen, Porträts von Reformatoren oder Porträts von Fürsten und Personen, die für die Reformation von Bedeutung waren, sowie entsprechende Einbandinschriften Verwendung fanden. Die im Umkreis der lutherischen Reformation hergestellten Einbände mit Porträts verwiesen nicht auf den Besitzstand des Buches, sondern auf dessen Inhalt und dienten der Bekenntnisbildung.

Der Kachelofen und seine Bedeutung als Medium der lutherischen Lehre war das Thema des Beitrages von HARALD ROSMANITZ (Aschaffenburg). Seit der Reformation wären Bilder auf Öfen als Lehr- und Lernmaterial genutzt worden. Wurden zuvor biblische Motive verwendet, sei seit der Reformation ein Stilbruch erkennbar. Es entstand die erst viel später so benannte „Reformationskachel“. Diese zeichne sich immer durch einen Bezug zur Reformation aus, der aber in verschiedener Weise erfolgen könne (z.B. Bibelzitate in Deutsch, Lutherdarstellungen, alttestamentarische Helden etc.). Die Kacheln selbst seien allerdings erst sehr viel spätere Glaubensbezeugungen. Rosmanitz problematisierte zum Schluss den Begriff der „Reformationskachel“ als den eines forschungsgeschichtlichen Konstrukts des 20. Jahrhunderts. Über eine Neudefinition müsse man nachdenken.

Am Abend hielt in Kooperation mit der Ringvorlesung der Theologischen Fakultät MARTIN KESSLER (Göttingen) einen Vortrag zum Thema „Orlamünde statt Wittenberg – Andreas Bodenstein von Karlstadt in der Forschung von Erich Hertzsch“. Er stellte eindrücklich die Bedeutung von Hertzsch für die Karlstadt-Forschung heraus. Dieser hatte zu Beginn seiner theologischen Laufbahn eine kirchengeschichtliche Dissertation verfasst, in der er die Gegenwartsbedeutung von Karlstadt betont. Darüber hinaus hebt Hertzsch die gemeinsame Theologie Karlstadts und Luthers hervor, die sich seiner Meinung nach in nur praktischen Differenzen unterschied. Keßler kommt zu dem Ergebnis, dass Hertzsch, der nur vier kurze Texte zu Karlstadt veröffentlichte, dennoch die Generation seiner Zeit geprägt habe.

Die vierte Sektion stand unter der Überschrift der „Konsolidierung“. KLAUS DICKE (Jena) betrachtete die musikalische Leistung Luthers. Als Beispiel diente ihm das Lied „Christ lag in Todesbanden“ aus dem 1524 erschienenen Erfurter Enchiridion. Luther nutzte eine ihn begeisternde Leise der Osterliturgie und erweiterte diese, da sie ihm verbesserungswürdig erschien. Ihm sei es dabei um die theologische Deutung, um eine christologisch-trinitarische Interpretation des Liedes gegangen, sodass er alle drei „sola“ (scriptura, fide, gratia) in den von ihm verfassten sieben Strophen erkennbar machte. Somit könne das Lied insgesamt als gesungenes Reformationsdenkmal gesehen werden. Insgesamt habe das Erfurter Enchiridion erheblich zur Verbreitung des lutherischen Liedgutes, mit seiner durchdringenden Sprache und den volkstümlich gehaltenen Melodien, beigetragen.

STEFAN MENZEL (Weimar) stellte die große Bedeutung der Fürstenschulen für den Erhalt des Figuralmusikbestandes im Anschluss an die Reformation heraus. Mit dem schulischen Niedergang im Zuge der Klosterschließungen in der Reformationszeit sei auch ein Niedergang der Kirchenmusik einhergegangen. Dies änderte sich mit den Visitationen und Schulreformen Luthers. Es dauerte jedoch bis 1575, bis sich wieder vermehrt Kantoreien und Chöre bildeten. Die jetzt plötzlich auftauchenden und sich schnell verbreitenden Noten stammten aus den Fürstenschulen Pforta, St. Afra und St. Augustin. Mit der Konkordienformel ordnete sich das Schulwesen neu und die Schulen mit ihrer musikalischen Prägung wurden zu einem wichtigen Bestandteil der Ausbildung neuer Staatsdiener. Sie seien nach Menzel der Ausgang für die musikkulturelle Reformation Kursachsens in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Mit eben dieser Zeit der „zweiten Reformation“ befasste sich auch der letzte Beitrag der Tagung von FRANZ SCHOLLMEYER (Jena). Christian I. von Sachsen versuchte nach dem Tod seines Vaters eine konfessionelle Hinwendung zum Calvinismus durchzusetzen. Nach seinem Tod 1591 sei es jedoch z.T. unter Unruhen zu einer schnellen Re-Lutherisierung gekommen, die von einer regen Publikationswelle begleitet worden war. Schollmeyer stellte exemplarisch zwei Flugschriften der Jahre 1592 und 1593 mit Anti-Calvinistischen Liedern vor, die er auf eindrückliche Weise in Auszügen selbst intonierte. Beide Lieder wandten sich an die eigenen Anhänger und griffen den Calvinismus, den Papst und andere Einzelpersonen an. Ziel dieser Flugschriften sei eine Stärkung der lutherischen Überzeugung gewesen. Sie stehen gewissermaßen als „Kampftexte“ für eine literarische Konsolidierung des Lutherthums in Abgrenzung zu dem gescheiterten Versuch einer Calvinisierung Sachsens.

Die Tagung verschaffte einen sehr guten Überblick zu verschiedensten Auswirkungen der Reformation in ihren Kernlanden. Alle Referenten konnten neue Erkenntnisse vorstellen, die angeregt diskutiert wurden. Es zeigte sich, dass gerade im Ursprungsgebiet der lutherischen Reformation besondere Entwicklungen stattgefunden haben. Das „Netzwerk Reformationsforschung in Thüringen“ eröffnete mit dem ersten Teil der Tagungsreihe eine optimale Grundlage für den zweiten Teil, der Ende Juni die Memoria der Reformation ins Zentrum stellte.

Konferenzübersicht:

Christopher Spehr (Jena): Begrüßung und Einführung

1. Sektion: Veränderungsprozesse
Moderation: Siegrid Westphal (Osnabrück)

Tobias Stäbler (Jena): Das »Gebetbuch Johanns des Beständigen von Sachsen« im Kontext der frühen lutherischen Gebetsliteratur

Jonathan Reinert (Jena): Lutherische Passionspredigt im 16. Jahrhundert

Ulrike Eydinger (Jena/Gotha): Rückgriff, Adaption und Neubesetzung. Der Einfluss der Reformation auf die Bildsprache in der Flugpublizistik des 16. Jahrhunderts

Maximilian Derksen (Bochum): »Sieh, so fließet aus dem Glauben die Liebe« - Die Caritas-Allegorien der Cranach-Werkstatt als Zeugnisse theologischen Paradigmenwechsels

Öffentlicher Abendvortrag
Albrecht Beutel (Münster): Unser Luther? Bild und Bedeutung des Reformators in heutiger Zeit

2. Sektion: Lokale Auswirkungen
Moderation: Alexander Krünes (Jena)

Andreas Lindner (Erfurt): Reformation in Erfurt

Kai Lehmann (Schmalkalden): Der Schmalkalder Reformator Balthasar Wilhelm

Roland M. Lehmann (Jena/Naumburg): »Vom reichen Pfarrer zum armen Bischof«. Die Naumburger Einführung des ersten evangelischen Bischofs Nikolaus von Amsdorf vor 475 Jahren

Steffie Schmidt (Rostock): Reformation im Norden. Die skandinavischen Universitäten im Kontext lutherischer Bildungskultur

Führung durch die Kabinettausstellung durch Joachim Ott (Jena): »Außer Thesen allerhand gewesen. Schätze der Reformationszeit in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena«

3. Sektion: Bekenntnis-/Identitätsbildung
Moderation: Astrid Ackermann (Jena)

Marta Quatrale (Berlin): »Nos esse tubam illam nouissimam«. Veränderungsprozesse und lutherische Identitätsstiftung im Hinblick auf das Antichrist-Theologumenon in der sogenannten »Herrgotts Kanzlei«

Daniel Gerth (Gotha): Konfessionelle Prägungen. Kulturhistorische Aspekte frühprotestantischer Einbandkunst

Harald Rosmanitz (Aschaffenburg): Propaganda in der »guten Stube« - Ofenkeramik als Motor der lutherischen Lehre

Abendvortrag in Kooperation mit der Ringvorlesung der Theologischen Fakultät
Martin Keßler (Göttingen): Orlamünde statt Wittenberg – Andreas Bodenstein von Karlstadt in der Forschung von Erich Hertzsch

4. Sektion: Konsolidierung
Moderation: Christopher Spehr (Jena)

Klaus Dicke (Jena): Warum »Der Lobsanck Christ ist erstanden Gebessert«? Das Reformationsdenkmal »Christ lag in Todesbanden« im Erfurter Enchiridion 1524

Stefan Menzel (Weimar): Die musikkulturelle Reformation Kursachsen – Pforta, St- Afra und St. Augustin im Spannungsfeld der »zweiten Reformation«

Franz Schollmeyer (Jena): Lutherische Flugschriften zum Konkordienwerk

Abschlussdiskussion


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