Reformatio & Memoria. Teil 2: Neuere Forschungen zum Protestantismus in der Frühen Neuzeit – Erinnerungsräume der Reformation

Reformatio & Memoria. Teil 2: Neuere Forschungen zum Protestantismus in der Frühen Neuzeit – Erinnerungsräume der Reformation

Organisatoren
"Netzwerk Reformationsforschung in Thüringen“; Dr. Kathrin Paasch, Forschungsbibliothek Gotha; Prof. Dr. Christopher Spehr, Friedrich-Schiller-Universität Jena; Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück
Ort
Gotha
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2017 - 23.06.2017
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Von
Ulrike Eydinger, Theologische Fakultät, Universität Jena

Das „Netzwerk Reformationsforschung in Thüringen“, ein Zusammenschluss von Thüringer Wissenschaftler/innen und Nachwuchsforscher/innen unter der Leitung der Thüringer Staatskanzlei, des Lutherbeirates des Freistaates Thüringen und der „Projektgruppe Reformationsgeschichte“ der Universitäten Jena, Erfurt und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, veranstaltete im Juni 2017 eine Doppeltagung unter dem gemeinsamen Titel „Reformatio & Memoria“. Der zweite Teil dieser Tagungsreihe widmete sich vom 21. bis 23. Juni 2017 in Gotha den neueren Forschungen zum Protestantismus in der Frühen Neuzeit und legte hierbei einen Schwerpunkt auf die Erinnerungsräume der Reformation. Die Tagung wurde von Kathrin Paasch (Gotha), Christopher Spehr (Jena) und Siegrid Westphal (Osnabrück) organisiert. Sie erfolgte mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei, der jenacon-foundation sowie des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V.

In fünf Sektionen wurden die Akteure reformatorischer Erinnerungskultur, die Gedächtnis-Medien wie auch die Gedächtnis-Speicher und -Orte der Reformation, die spezifischen reformatorischen Erinnerungskulturen und schließlich die Historiographen der Reformationsgeschichtsschreibung in den Blick genommen, um den identitätsstiftenden Zusammenhang von Reformation und Erinnerungskultur darzustellen. Diese Verbindung andeutend und hinterfragend führte der Mitorganisator der Tagung SASCHA SALATOWSKY (Gotha) die Referenten und Gäste in das Thema ein, indem er die Fragen nach dem „Woran“ und dem „Wozu“ der protestantischen Erinnerungskultur in den Mittelpunkt seiner Ausführung stellte.

Die erste Sektion widmete sich mit drei Beiträgen den Akteuren der reformatorischen Erinnerungskultur. SIEGRID WESTPHAL (Osnabrück) nahm hierbei die ernestinischen Fürstinnen und Fürsten, als Träger von Erinnerungskultur näher in den Blick und konstatierte in den Aktivitäten rund um die fürstlichen Begräbnisse einen sichtbaren Ausdruck einer dynastischen Memoria, die bei den Ernestinern stets von dem Bekenntnis zum protestantischen Glauben getragen wurde. Zwei Entfaltungsräume für die Memoria griff Westphal heraus: Grabmale in Kirchen und Leichenpredigten. In beiden Medien sei die Memoria deutlicher in den Texten, als in den Bildern ausgeprägt. Durch die Publikation der Predigten sei es gleichsam zu einer Öffentlichmachung der Memoria gekommen. JOACHIM BAUER (Jena) legte in seinem Vortrag die enge Verschränkung von Reformationsgedächtnis, Universitätsgründung in Jena und dem Krisenmanagement nach der verlorenen Kurwürde der Ernestiner dar, indem er die Gründungsrede Johannes Stigels zur Hohen Schule in Jena und die Aufstellung der Grabplatte Luthers in St. Michael in Verbindung setzte. Die mythisch aufgeladene Gründung der einstigen „Hohen Schule“ und die Grabtafel in der sich in der Folge zur Memorialkirche für die lutherische Reformation entwickelnden Stadtkirche wurden Teil des kulturellen Gedächtnisses im Sinne einer unverfälschten Bewahrung des „wahren“ Glaubens, in das sich im 18. und besonders im 19. Jahrhundert ein nationaler Freiheitsbegriff mischte. Jena sei während der Aufklärung als „würdige Tochter des Protestantismus“ gefeiert worden, als Zufluchtsort des freien Forschergeistes. Ernst Salomon Cyprian als Historiograph und Bibliothekar der herzoglichen Bibliothek in Gotha stand im Mittelpunkt des Beitrages von KATHRIN PAASCH (Gotha). Sie analysierte mit Blick auf die durch Cyprian getätigten Ankäufe und systematischen Katalogisierungen, sowohl der herzoglichen als auch seiner Privatbibliothek, dessen kirchliche wie auch kirchenhistorische Aktivitäten. Es wurde deutlich, dass Cyprian in der Verschränkung seiner höfischen Aufgaben und privaten Tätigkeiten ganz im Sinne der Schaffung und Pflege eines protestantischen kulturellen Gedächtnisses agierte. So erwarb er für die Herzogliche Bibliothek umfassende Sammlungen zu Gottfried Arnold, dem Pietismus, und zum Reformationsjubiläum 1717, das er in seiner „Hilaria Evangelica“ umfassend aus den übersandten Quellen darstellte.

Der Akteur mit „seinen“ Bibliotheken in Gotha leitete in die zweite Sektion zu den Gedächtnis-Speichern der Reformation über. ANDREAS LINDNER (Erfurt) stellte in seinem Vortrag die „Historia Reformationis in Nummis“ (1699) von Christian Juncker vor. Der Hofhistoriograph der Ernestiner arbeitete in dem innerprotestantisch ausgerichteten Werk das Leben Martin Luthers und die Geschichte des Protestantismus bis 1693 anhand von Münzen auf. Vorherrschende Bildmotive waren hierbei das Licht („Luther bringt das Licht“), die Tugend der Beständigkeit, Luther als dritter Elias, aber auch anti-protestantische Polemiken. Juncker schuf damit einen Gedächtnis-Speicher der Reformation, das die entscheidenden Ereignisse der 200-jährigen Geschichte darlegte, womit das Werk für das anstehende Reformationsgedenken 1717 bedeutsam wurde. Gleichwohl erkannte Lindner in der Sammlung auch ein Zeichen der konfessionellen Verunsicherung in Kursachsen und einen Aufruf zur Irenik. KONRAD AMANN (Jena) vertrat in seinem Vortrag die These, dass die Bibliotheca Electoralis ursprünglich nicht im Sinne einer bewussten Memoria gestaltet worden sei. Kurfürst Friedrich verstand Bücher noch nicht als tragfähige und dauerhafte Memoria einer Sinnstiftung. Luther selbst habe die Memoria nur auf die Bibel kapriziert, nicht auf seine Schriften, so dass diese spät als Teil der lutherischen Erinnerungskultur angesehen wurden. Erst mit Georg Rörers Katalog lasse sich daher ein systematisches Sammeln von Luthers Schriften nachweisen; in Wittenberg stand der Studien- und Repräsentationsaspekt im Vordergrund. Eine Memoria finde sich allenfalls in den Gedichten und Stichen, die vielfach in die Bücher eingeklebt wurden. Objekte als Gedächtnis-Speicher waren auch Thema von STEFAN LAUBE (Wolfenbüttel). Anhand der vielfach überlieferten sog. Lutherbecher und deren Popularisierung in Druckwerken und dem zeitgenössischen allgemeinen und Luthers vermuteter Konsum von Alkohol im Speziellen sowie dessen Rezeption bis in die Zeit des 18. Jahrhunderts breitete der Referent ein Panorama einer reformatorischen Memoria an der Schwelle zum Kult aus. In einem Überblicksvortrag über das Ernestinische Gesamtarchiv ging DAGMAR BLAHA (Weimar) auf die wechselhafte Geschichte und Nutzung des einzigartigen Archivs ein. Das Archiv sei als Wissensspeicher der Reformation (eingeschränkt auf die ernestinische Sicht) zu betrachten und wurde für die Forschung seit dem 19. Jahrhundert entsprechend genutzt, stelle aber keinen Erinnerungsort an sich dar.

Um Erinnerungsorte und ihre Medien ging es schließlich in der dritten Sektion, die mit einem Vortrag von MATTHIAS MÜLLER (Mainz) zu den Bildorten und Bildräumen konfessioneller Erinnerung eingeleitet wurde. Als erstes Beispiel diente ihm der Außenbau von Schloss Hartenfels in Torgau, wo am Großen Wendelstein sowohl die herrschaftliche Abstammung des sächsischen Kurfürsten als auch dessen besondere Verbundenheit zu den Reformatoren demonstriert wurde. In einem zweiten Beispiel erörterte Müller die Präsentation der als Trophäen angesehenen Kleidungsstücke aus der Schlacht bei Mühlberg von Johann Friedrich und Karl V. in den fürstlichen Sammlungen in Gotha, Dresden und Madrid. Durch die in Teilen bereits damalige Präsentation der Objekte mit Gemälden Tizians, auf denen die Protagonisten erscheinen, wurde der auratisch-memoriale Wert der Objekte noch einmal immens gesteigert. STEFAN RHEIN (Wittenberg) stellte Mansfeld als Gedächtnis-Ort der Reformation vor. Die Stadt stehe nach wie vor im Schatten von Eisleben, wobei es an verschiedenen Anläufen, eine würdige Memoria durch Feiern und Denkmale (1562 erste schriftlich überlieferte Predigt im Sinne einer Luther-Memoria durch Cyriacus Spangenberg; 1805 nicht realisierter Entwurf für ein Luther-Denkmal) zu installieren, nicht fehlte, allein eine dauerhafte Wirkkraft konnten diese bislang nicht entfalten. Dies liege u.a. möglicherweise daran, dass die Luther-Memoria in Mansfeld nie obrigkeitsgesteuert war und auch die Pfarrerschaft keine langfristigen Initiativen zeigte. Einen neuen Vorstoß zeige nun seit 2014 die Einrichtung des ersten professionellen Museums in der Stadt. Für Rhein braucht die Memoria Trägergruppen und Orte, an denen sich etwas zeigen lasse. Die erkenntnistheoretische Dimension des Singens, von Luther als „musica efficax“ bezeichnet, wurde von CHRISTIANE WIESENFELDT (Weimar) dargelegt. In der frühneuzeitlichen protestantischen Musikanschauung galt, dass das Singen für den Gläubigen eine der theologischen Erkenntnis entsprechende Wirkung entfalte und somit für die Bildung fruchtbar gemacht werden sollte. Die Gleichzeitigkeit von Lesen, Singen und Hören schaffe eine affektmächtige Raumkonstitution, in der die Musik als identitäts- und sinnstiftend wie auch glaubensstärkend wahrgenommen werde. Daraus ist zu schließen, dass das Lied an sich ein Gedächtnis-Medium par excellence darstellt. Das reformatorische Gedächtnis an Schlossbauten und Kirchen im höfischen Kontext stellte NIELS FLECK (Zeilitzheim) anhand von exemplarischen ernestinischen Bauten und Einrichtungen bis ins 19. Jahrhundert vor. Die sich zum Protestantismus bekennenden Fürsten inszenierten vielfach lutherische Gedenkorte, indem sie ihre Bauten durch gemalte oder auch skulpierte Darstellungen von Luther oder aber durch Inschriften etwa des Wahlspruchs (Verbum domini manet in aeternum) bewusst verzierten. CHRISTOPHER SPEHR (Jena) beleuchtete in seinem Vortrag die verschiedenen Lutherausgaben bis in das 18. Jahrhundert hinein, erwähnte aber auch die damnatio memoriae Karlstadts und Müntzers durch die Protestanten. Stand in der ersten offiziellen Luther-Gesamtausgabe (Wittenberger Ausgabe) noch ein missionarisch-propagandistisches, von humanistischer Ordnung geprägtes und autorisierendes Interesse im Vordergrund, so wandelte sich mit der Jenaer Ausgabe die Motivation ab 1555 – auch in Konkurrenz zu Wittenberg. Die Kanonisierung Luthers wurde hiermit eingeleitet. Erste historisch kritische Auseinandersetzungen mit dem Werk Luthers erschienen seit dem 18. Jahrhundert (in Ansätzen in der Walchschen Ausgabe), wodurch sich wiederum der Anspruch, ein Gedächtnis-Medium herauszugeben, wandelte.

In ihrem öffentlichen Abendvortrag zu den Medien der Reformation in europäischer Perspektive hat sich ALEIDA ASSMANN (Heidelberg) zunächst kritisch mit der Bewerbung der drei Nationalen Sonderausstellungen zu Luther unter dem Schlagwort „3x Hammer. Die volle Wucht der Reformation“ in Berlin, Eisenach und Wittenberg auseinandergesetzt. Durch diese Ikonographie werde der von der Forschung widerlegte Gründungsmythos eines Nationalhelden Luther aus dem 19. Jahrhundert ohne historische Distanz und aus reinen Marketinggründen fortgeschrieben, statt ein differenziertes Lutherbild zu entwickeln. Ereignisse hätten natürlich eine eigene Erinnerungsgeschichte, die, mythisch aufgeladen, durchaus diametral zur quellenbasierten Historie stehen können: Geschichte versus Gedächtnis. Wenn der Hammer jedoch eine solche Resonanz zeige, dann stehe viel stärker unser eigenes Selbstbildnis von heute zur Diskussion. Im zweiten Teil ihres Vortrags stellte Assmann aus kulturwissenschaftlicher Perspektive die These auf, dass die Reliquie durch das gedruckte Buch verdrängt worden sei, es zu einer Verwandlung des Buchkörpers komme: Das Buch wirke nicht kraft seiner Materialität, sondern kraft seines Inhalts – als „Destilat“ und neutrale Stütze des menschlichen Geistes. Ganz im Sinne von John Milton lasse sich daher sagen: wer ein gutes Buch tötet/zerstört, der tötet/zerstört die Vernunft.

Am dritten Tag der Tagung standen zunächst die reformatorischen Erinnerungskulturen im Mittelpunkt. STEFAN DORNHEIM (Dresden) beleuchtete das lutherische Pfarrhaus. Ausgehend von der Ausstattung der Pfarrhäuser und Kirchen, der dort angesiedelten aktiven kirchlichen und familiären Gedenkkultur, der Entwicklung einer personalen Jubiläumskultur sowie den Pfarrarchiven als Orte der Memoria sei ein enges Zusammenspiel von Konfession und Erinnerungskultur zu beobachten, weshalb Dornheim den Begriff der Erinnerungsagentur zur Beschreibung der Eigengeschichtsschreibung im Pfarrhaus vorschlug. THOMAS FUCHS (Leipzig) stellte in seinem Beitrag die beiden Apokalypsekommentare von Johann Funck und Michael Stifel vor, indem er diese vor dem Hintergrund zeitgenössischer Geschichtskonzepte und Luthers Ansicht, der Papst sei der Antichrist, kontextualisierte und somit Erinnerungsstrategien der Reformation herausarbeitete. WOLFGANG FLÜGEL (Halle/Saale) nahm die lutherische Selbstvergewisserung in Form der Reformationsjubiläen, besonders des Jahres 1717 in den Blick. Die Anstrengungen entwickelten sich in Kursachsen unter dem katholischen Kurfürst zu einem Politikum. Die Erinnerungsfeiern standen unter Abgrenzungstendenzen zur katholischen Kirche ganz im Zeichen des Gedenkens und eines neuartigen Nach-vorn-Schauens. Die nachträglichen Beschreibungen davon waren beispiellos und dienten eben jener Selbstvergewisserung. An die Jubiläen anknüpfend, dabei jedoch das reformierte Selbstbewusstsein um 1617 im Blick habend, legte THOMAS KLÖCKNER (Apeldoorn) die Feierlichkeiten in Heidelberg, gespiegelt an den Schriften Heinrich Altings, dar. Man zog in der Pfalz das konfessionelle Selbstbewusstsein aus der Überzeugung, aus den die Religion erneuernden Strömungen in Wittenberg und Zürich eine geglückte Synthese gefunden zu haben und demonstrierte dieses entsprechend. Mit dem Beitrag von Klöckner wurde der lohnenswerte Blick von der lutherischen Erinnerungskultur auf die reformierte erweitert, ein Ansatz, der von der Titelgebung der Tagung zwar intendiert, jedoch leider nur mit einem Beitrag berücksichtigt wurde.

Die letzte Sektion widmete sich den Historiographen der Reformationsgeschichtsschreibung: Caspar Sagittarius und Ernst Salomon Cyprian. WOLF-FRIEDRICH SCHÄUFELE (Marburg) näherte sich Sagittarius und seinem Werk, indem er dessen Schriften, inhaltlich aufgeteilt, auf die historiographische Relevanz hin untersuchte. Dessen Kenntnisse und Fähigkeiten im Hinblick auf die Geschichtsschreibung werde, so Schäufeles Fazit, eigentlich nur und hier ganz besonders in dem Werk über Johann Friedrich den Großmütigen ersichtlich. Cyprians historiographisches Handeln und die geplanten Projekte wiederum im Vorfeld der anstehenden Feierlichkeiten von 1717 stellte DANIEL GEHRT (Gotha) in dem abschließenden Beitrag vor. Gehrts Ausführungen schlossen an einige bereits gehörte Beiträge an und erweiterten diese, indem Cyprian als Hofgeschichtsschreiber der Ernestiner gewürdigt wurde, dessen Spielraum von politischen Gegebenheiten (einheitliches Gedenken ohne Kursachsen) und archivalischen Funden sowie Ankäufen für die eigene Geschichtsschreibung begrenzt wurde.

Mit diesem Beitrag ging eine sehr interessante, von gehaltvollen Vorträgen und Diskussionen geprägte Tagung zu Ende, in der die Idee des „Netzwerkes Reformationsforschung in Thüringen“, Thüringen nicht so sehr als Lutherland, sondern vielmehr als Erinnerungsraum der Reformation erscheinen zu lassen, wie Siegrid Westphal zusammenfasste, einmal mehr erfolgreich durchgespielt wurde. Der Ausgangspunkt für diese, auch die Forschungen in der Reformationsdekade bilanzierende Tagung erklärt die inhaltliche Schwerpunktsetzung auf Thüringen, die mit Ausblicken auf die reformatorische Memoria im gesamten Reich die Weichenstellung für die kommende Arbeit des Netzwerkes gelegt hat. Das Ansinnen der Organisatoren, die Tagungsakten als eine Art Bilanz für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Reformation in den vergangenen 10 Jahren zu publizieren, ist sehr zu begrüßen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Kathrin Paasch (Gotha)

Grußworte
Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur und Europa des Freitstaats Thüringen

Propst Christian Stawenow, Regionalbischof Eisenach-Erfurt

Einführung
Sascha Salatowsky (Gotha): Woran wird erinnert und wozu? Einige Gedanken zum Luthertum der Frühen Neuzeit

1. Sektion: Akteure reformatorischer Erinnerungskulturen
Sektionsleitung: Hendrikje Carius (Gotha)

Siegrid Westphal (Osnabrück): Fürsten und Fürstinnen (Ernestiner) als Träger von Erinnerungskultur

Joachim Bauer (Jena): Reformationsgedächtnis, Universitätsgründung und Krisenmanagement

Kathrin Paasch (Gotha): „Damit er nicht mit fremden Augen sehen müste“. Ernst Salomon Cyprians Bibliotheken

2. Sektion: Gedächtnis-Speicher der Reformation
Sektionsleitung: Michael Knoche (Weimar)

Andreas Lindner (Erfurt): Historia Reformationis in Nummis: Christian Junckers „Guldene(s) und Silberne(s) Ehren-Gedächtniß Des Theuren Gottes-Lehrers D. Martini Lutheri“, 1706 – Memoria in Zeiten konfessioneller Verunsicherung

Konrad Amann (Jena): „Et patris et patrui famam...“. Die Bibliotheca Electoralis als Memoria?

Stefan Laube (Wolfenbüttel): Prosit Reformation! Perlende Worte als Treibstoff der Erinnerung und ihre materielle Überlieferung

Dagmar Blaha (Weimar): „Es sind nur tote Papiere...“ – Das Ernestinische Gesamtarchiv

3. Sektion: Gedächtnis-Medien und -Orte der Reformation
Sektionsleitung: Jochen Birkenmeier (Eisenach)

Matthias Müller (Mainz): Bildliche Memoria als räumliche Disposition. Bildorte und Bildräume konfessioneller Erinnerung im frühneuzeitlichen Fürstenstaat

Stefan Rhein (Wittenberg): Luthers Nazareth. Der Erinnerungsort Mansfeld

Christiane Wiesenfeldt (Weimar): „Musica efficax“: Affektmächtige Raumkonstitutionen in der protestantischen Musikanschauung der Frühen Neuzeit

Niels Fleck (Zeilitzheim): Reformatorisches Gedächtnis im höfischen Raum – Schlossbauten und Hofkirchen der Ernestiner

Christopher Spehr (Jena): Lutherausgaben

Öffentlicher Abendvortrag
Aleida Assmann (Heidelberg): Medien der Reformation in europäischer Perspektive

4. Sektion: Reformatorische Erinnerungskulturen
Sektionsleitung: Susanne Rau (Erfurt)

Stefan Dornheim (Dresden): Erinnerungsagentur. Eigengeschichtsschreibung und konfessionelle Gedenkkultur im lutherischen Pfarrhaus (ca. 1550–1850)

Thomas Fuchs (Leipzig): Erinnerungsstrategien der reformatorischen Bewegung: Die Apokalypsekommentare von Johann Funck und Michael Stifel

Wolfgang Flügel (Magdeburg): Reformationsjubiläen. Lutherische Selbstvergewisserung im Jahrhunderttakt

Thomas Klöckner (Apeldoorn, Kaiserslautern): Reformiertes Selbstbewusstsein um 1617 am Beispiel Heinrich Alting (1583–1644)

5. Sektion: Historiographen der Reformationsgeschichtsschreibung
Sektionsleitung: Andreas Lindner (Erfurt)

Wolf-Friedrich Schäufele (Marburg): Caspar Sagittarius (1643–1694) als Historiograph der Reformation

Daniel Gehrt (Gotha): Ernst Salomon Cyprian und die Projekte am Gothaer Hof im Rahmen des Reformationsjubiläums 1717


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