Gebrauchtwaren und Second Hand-Markt in der Antike

Gebrauchtwaren und Second Hand-Markt in der Antike

Organisatoren
Patrick Reinard / Christoph Schäfer
Ort
Trier
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.09.2016 - 07.09.2016
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Von
Michael Zerjadtke, Arbeitsbereich Alte Geschichte, Universität Hamburg, Historisches Seminar

Mit der Tagung zum Thema „Gebrauchtwaren und Second Hand-Markt in der Antike“, die vom 6. September bis zum 7. September 2016 in Trier stattfand, stießen die Veranstalter Patrick Reinard und Christoph Schäfer ein Tor zu einem Themengebiet auf, das von der althistorischen und archäologischen Forschung bisher weitgehend ignoriert worden ist. In seiner Begrüßung wies Christoph Schäfer darauf hin, dass die Identifizierung dieses Forschungsdesiderates Patrick Reinard und Hans-Joachim Drexhage zuzuschreiben sei, denen bei ihren Arbeiten an papyrologischen Quellen die häufigen Erwähnungen von gebrauchten Waren aufgefallen seien. Im Anschluss lieferte er einen kurzen Überblick über die aktuelle antike Wirtschaftsgeschichte und wies insbesondere auf die ersten Versuche hin, auch quantitative Analysen zu erstellen. Patrick Reinard referierte einführend über die möglichen Quellen zum Thema „Gebrauchtwaren in der Antike“ und illustrierte mit einer Reihe von Beispielen die Bandbreite der möglichen Fragestellungen, wobei er auch einige moderne wirtschaftstheoretische Ansätze ins Spiel brachte. Reinard wies darauf hin, dass Gebrauchtwaren durchaus wertvolle und nachgefragte Gegenstände sein konnten, ihre Wiederverwendung aber bisweilen auch aus anderen Gründen geschah als nur der Kostenminimierung. Hier führte er zum Beispiel die Spolien des Konstantinsbogens in Rom an, deren Nutzung eine Kontinuität andeuten sollte.

Die erste Sektion zur ökonomischen Bedeutung von Gebrauchtwaren in Griechenland wurde von Patrick Reinard moderiert. Den ersten Vortrag hielt SVEN GÜNTHER (Changchun, China) zur Wiederverwendung als Konzept in den Schriften Xenophons. Er wies auf eine Reihe von Stellen in Anabasis, Hellenika, Agesilaos, den Memorabilia und der Oikonomika hin, in denen Gebrauchtwaren in militärischem Kontext erwähnt werden. Dies waren vor allem Beute und das Gestatten, aber auch Untersagen von Plünderungen, jedoch auch die Wiederverwendung von feindlichen Waffen. Im nichtmilitärischen Kontext habe Xenophon die Umnutzung gebrauchter Güter empfohlen, um andere soziologische Kapitalsorten zu erhöhen. Weiterhin seien auch moralisierende Motive von Xenophon angeführt worden. Das ökonomische Prinzip des schlichten Weiterverkaufs zum Zweck des materiellen Gewinns sei ebenfalls belegt, jedoch nicht als vorrangiges Motiv.

DOROTHEA ROHDE (Bielefeld) konzentrierte sich in ihrem Beitrag über Versteigerungen konfiszierter Güter im Athen des 5. und 4. Jahrhunderts auf die Auktion des Besitzes der wegen des Hermenfrevels und der Profanisierung der eleusinischen Mysterien von 415 schuldig gesprochenen Athener. Auf zehn Stelen sind die Ergebnisse dieser Versteigerung verzeichnet, wodurch ein Einblick in den Haushalt eines Mitgliedes der attischen Oberschicht ermöglicht wird. Mit einer Höhe von etwa 500 Drachmen war der Erlös des Verkaufes eines Hausstandes nicht sehr hoch. Nach der Beschreibung des Ablaufes einer Auktion wies Rohde darauf hin, dass Eisangelieprozesse, die zum Verkauf des Besitzes führen konnten, im 4. Jahrhundert sehr häufig waren. Zwei von zehn Strategen seien durchschnittlich jedes Jahr angeklagt worden. Der ökonomische Nutzen für die Käufer versteigerter Güter sei gering gewesen. Es habe sich dabei wahrscheinlich zumeist um Gelegenheitskäufer der Oberschicht gehandelt.

Es folgte MORITZ HINSCH (Berlin) mit seiner Analyse der Sklaven als Element der oikos-basierten Wirtschaft im klassischen Griechenland. Er widersprach der Ansicht, Sklavenarbeit sei als ineffektiv zu werten. Insbesondere in Wirtschaftsbetrieben, in denen Cashcrops für den Export und Handwerkswaren zum Verkauf produziert wurden, sei der Einsatz von Sklaven gewinnbringend gewesen. Anders als bei angestellten Arbeitern sei die Fortbildung von Sklaven besonders gewinnfördernd gewesen, weil diese bei höherer Qualifikation keine höheren Löhne oder bessere Anstellungen hätten anstreben können. Bereits Xenophon habe die Ausbildung und den anschließenden Verkauf als lukratives Modell empfohlen. Da die Veräußerung von Sklaven jedoch unumgängliche Transaktionskosten aufwies, schlussfolgerte Hinsch, dass die effektivste Nutzung die Freilassung eines Sklaven durch Selbstkauf gewesen sei.

CHRISTIAN ROLLINGER (Trier) stellte seine Untersuchungen zur Nutzung erbeuteter Kriegsschiffe im klassischen Athen vor. In 45 Quellenpassagen würden insgesamt über 1000 Trieren erobert bzw. verloren, wobei die meisten Informationen aus Thukydides' Peloponnesischen Krieg stammten. Dabei seien drei Hauptkomplexe der Weiterverwendung fassbar. Erstens würde von Thukydides eine Anzahl von Seetropaia erwähnt, für die erbeutete Schiffe verwendet worden seien. Zweitens seien die Einzelteile der Trieren, wie Taue oder Segel, eingelagert und wiederverwendet worden. Angesichts der hohen Baukosten von etwa 7.000 bis 8.000 Drachmen müsse der ökonomische Aspekt wohl als vorrangig angenommen werden. Drittens sei die Übernahme feindlicher Schiffe in die eigene Flotte belegt, jedoch nicht sehr häufig. Rollinger gab zu bedenken, dass das Schiff ohne eine eingespielte Mannschaft nutzlos gewesen sei, weshalb das Erbeuten allein kein sofortiges Anwachsen der eigenen Flottenmacht bedeutet habe.

Im Anschluss referierte MONIKA FRASS (Salzburg, Österreich) über gebrauchte Kleidung in den Komödien des Aristophanes. Sie stellte eine Reihe von griechischen Termini vor, deren semantische Bedeutung nicht immer klar sei, die allerdings vor allem zur Beschreibung abgetragener und minderwertiger Kleidung gedient hätten. Bei weiteren Episoden, wie dem Verwenden von Kleidung als Pfand oder der Nennung von bestimmten Tätigkeiten, die möglicherweise mit der Sammlung von Lumpen in Verbindung gebracht werden könnten, wie der rakiosyrraptades, sei unklar, ob es sich um Überzeichnungen oder Erfindungen handele. Neben Kleidung werde auch die Umnutzung von Kriegsgerät erwähnt, wobei hier der satirische Charakter klarer erkennbar sei, wenn dem glücklosen Händler von einem Protagonisten empfohlen wird, Helme als Trinkschalen, Helmbüsche als Tischfeger und Brustpanzer als Nachttöpfe zu verkaufen.

Im Abendvortrag zeichnete HELMUT SCHNEIDER (Kassel) die Entwicklung der Wirtschaftsgeschichte der Antike seit dem 18. Jahrhundert anhand einiger wichtiger Werke nach. Er begann mit David Hume, der angenommen habe, die Bevölkerungsdichte und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sei in der Antike höher gewesen als in moderneren Gesellschaften.1 Er ging auf die vier Stufen einer Gesellschaft nach Adam Smith ein,2 sowie auf das Stufenmodell von Karl Bücher,3 der angeführt habe, dass die Antike an anderen Kategorien gemessen werden müsse. Dies wiederum sei von Eduard Meyer aufgegriffen worden, der Antike und Moderne durchaus für vergleichbar gehalten habe.4 Es folgten Ausführungen zu Max Weber,5 Karl Marx und Karl Polanyi,6 die jeweils neue Perspektiven für die Wirtschaftsgeschichte eröffnet hätten. Hier merkte Schneider an, dass oftmals nicht nur die Wahrnehmung der Antike schwammig sei, sondern vielmehr die moderne Gesellschaft nicht klar gesehen würde. Diese sei in Teilen sehr viel antiker, als gemeinhin angenommen, wobei er den hohen Grad an Redistribution durch Rentenzahlungen und die „embeddedness“ der Wirtschaft anführte. Nach kurzen Erläuterungen zum Wirken Moses Finleys7 und Michael Rostovtzeffs8 lenkte Schneider abschließend den Blick auf den erstmals von Fernand Braudel9 aufgezeigten Aspekt der naturräumlichen Verhältnisse, die die Entwicklung der Gesellschaften maßgeblich geprägt hätten.

Der zweite Tag der Konferenz startete mit der zweiten Sektion zu wiederverwendeten Güter in der Alltagskultur, die von Andrea Binsfeld (Luxemburg) moderiert wurde. Im ersten Vortrag stellten LUCRETIU BIRLIBA, JULIA DUMITRACHE und STEFAN HONCU (Iasi, Rumänien) ihre Forschungsergebnisse zur Wiederverwendung von Gebrauchskeramik in Durosturum vor, dem Garnisonsort der Legio XI Claudia. Intakte, benutze Amphoren seien zum Transport und zur Lagerung anderer Güter wiederverwendet worden. Darüber hinaus sei die Nutzung von Amphorenteilen als Siebe, Trichter, Trinkschalen oder Deckel nachweisbar. Das vorgestellte Material aus Durosturum könne hauptsächlich auf das letzte Viertel des zweiten Jahrhunderts datiert werden.

DAVID WEIDGENANNT (Frankfurt am Main) ging in seinem Vortrag über die Wiederverwendung von Statuenbasen auf die Rede des Dion Chrysostomos an die Rhodier ein. Darin habe der Redner die Umwidmung von Statuenbasen auf Rhodos zum Zweck der Ehrung angeprangert. Zwar sei diese Vorgehensweise kostengünstig, doch zugleich auch moralisch verwerflich, da man die einst Geehrten missachte. Im Anschluss stellte Weidgenannt eine Reihe wiederverwendeter Inschriften aus dem Asklepieion in Epidauros vor, wobei er sich auf einige Exedren konzentrierte. Ergänzungen seien nicht nur ökonomisch motiviert, sondern dienten auch dazu, die Geehrten zu erhöhen, indem sie unter die Vorfahren eingereiht wurden. Hierfür habe man teilweise sorglos neue Inschriften direkt über bestehende Texte geschrieben.

Es folgte LAURA WILLER (Heidelberg) mit ihren Ausführungen zur Verwendung von Altpapyrus. Literarische Texte, die häufig auf die Rückseiten von dokumentarischen Texten geschrieben wurden, seien wohl keine Schulübungen gewesen, sondern günstige Bücher. Auch religiöse Texte konnten auf gebrauchten Papyrus geschrieben werden, wie die Tempelbibliothek von Tebtynis zeige. Teilweise sei auch auf dieselbe Seite geschrieben worden, wobei Papyruspalimpseste sehr selten sind und in ptolemäischer Zeit häufiger auftraten als in römischer. Neben dem Beschreiben der Rückseiten ist die Drittverwendung als Mumienkartonage sehr häufig belegt. Die Verteilung von Dokumenten eines Archivs auf mehrere Mumien, sowie die weite Entfernung vom Ort der Abfassung der Texte, lassen auf einen regen Verkehr von möglicherweise Handel mit Altpapyrus schließen.

Der Beitrag von PHILIPP SESTERHENN (Trier) griff das Thema gebrauchten weißen Marmors im kaiserzeitlichen Ägypten auf. Da diese Art von Marmor dort nicht abgebaut werden könne, sei dieses Material besonders häufig wiederverwendet worden. Sesterhenn führte eine Reihe von Kaiserporträts an, die aus hellenistischen Köpfen umgearbeitet wurden oder Bildnisse von Kaisern, über die die damnatio memoriae verhängt worden war. In einigen Fällen seien an kaiserzeitlichen Porträtköpfen noch ptolemäische Diademe erkennbar, in anderen würden die Frisuren darauf hinweisen, dass zuvor ein anderer princeps wiedergegeben worden war. Seit dem frühen 2. Jahrhundert seien in Ägypten neben Köpfen auch Büsten und ganze Statue umgearbeitet worden.

Die von Sven Günther moderierte dritte Sektion über ökonomische und rechtliche Kontexte von Gebrauchtwaren in der Kaiserzeit wurde von CHRISTOPH SCHÄFER (Trier) eingeleitet. Er griff das bereits von Christian Rollinger in den Blick genommene Thema der gebrauchten Schiffe wieder auf. Plinius habe als eine weitere Möglichkeit der Umnutzung die Verwendung eines Frachters als Schalung für opus cementitium zum Bau einer Hafenmole erwähnt und in der Tat sei vor Kurzem in Ostia in einer Tiefe von sieben Metern ein 104 Meter langes Lastschiff gefunden worden. Weiterhin nannte Schäfer Brander und den Bau von Schiffsbrücken, wobei letztere auch dauerhaft sein konnten, wie die Brücke in Arles beweise. Weit häufiger jedoch seien Schiffe verpachtet worden, wobei das Verlustrisiko beim Pächter lag. Unter Claudius seien zur Kompensation dieses Risikos rechtliche Regelungen geschaffen worden.

PATRICK REINARD (Trier) ging auf die Aspekte der Warenqualität und Preisbildung ein. Hierbei legte er den seinen Fokus auf Kleidung. Diese sei überaus wertvoll und mitunter über Jahrzehnte in Verwendung gewesen. Textilreste mit zahlreichen Flicken zeigen, dass Kleidung regelmäßig geflickt wurde, wobei offenbar mit zunehmendem Alter hierfür weniger Mühe aufgewendet worden sei. In den Papyri taucht gebrauchte Kleidung mit vielen verschiedenen, die Qualität anzeigenden Attributen auf. Vermutlich als Wertspeicher wurden Textilien in einigen größeren Haushalten und Tempelanlagen gehortet. Auch zeigten die Papyri, dass Gebrauchtwaren gezielt nachgefragt wurden. Dies habe nicht nur für Kleidung, sondern auch Keramik und andere Güter gegolten. Es sei sogar der Handel mit verdorbenem Obst belegt.

Auch KAI RUFFING (Kassel) betrachtete mit den Händlern selbst einen Aspekt des Handels. Hier würden zumeist die inschriftlich belegten scrutarii bzw. gryptopolai angeführt. Ruffing analysierte die Begriffe, ihre Herkunft und Übersetzung und kam zu dem Schluss, dass beide keinesfalls sicher als Gebrauchtwarenhändler gesehen werden könnten. Auch führte er an, dass die gryptopolai zu den besser verdienenden Händlern gehörten, zudem hätten sie zu den zur merkantilen Mittelschicht zählenden tabernarii gezählt. Nach weiteren Ausführungen kam er zu dem Schluss, dass es für Gebrauchtwarenhändler wohl keine spezielle Berufsbezeichnung gegeben habe. Als potentielle Geschäftsleute, die Second Hand-Güter in größerem Umfang verkauften, nannte er Pfandleiher. Im kaiserzeitlichen Italien sei der Verkauf von Gebrauchtwaren vor allem über Auktionen geschehen.

Das letzte Referat hielt DENNIS MARIO BECK (Berlin) zur Wiederverwendung von dem als giallo antico bekannten numidischen Marmor. Er eröffnete seinen Vortrag mit einer kurzen Einleitung zum Steinbruch beim tunesischen Chemtou, wo vermutlich unter Massinissa der Abbau begann, sowie zur Verbreitung im römischen Reich. Hier zweifelte er die Aussage des Plinius an, dass diese Marmorart erst 78 v.Chr. erstmals in Rom verbaut worden sei. Im Weiteren konzentrierte er sich auf die Ladenzeilen in Pompeji, von denen 73 mit Marmor verkleidete Tresen besäßen, von denen wiederum 50 gut dokumentiert seien. Beck legte dar, dass das opus incertum der Verkleidungen einen Buntmarmoranteil von etwa 30 Prozent aufweise, wobei die verwendeten Stücke in den meisten Fälle unregelmäßig seien. Die oft geäußerte These, dass diese Elemente wiederverwendete Teile von durch das Erdbeben von 63 n.Chr. zerstörten Inneneinrichtungen seien, widerlegte er. Stattdessen sei vielmehr anzunehmen, dass die Marmorfragmente gezielt zum Zwecke der Wiederverwendung verhandelt worden seien, wobei er eine Reihe von möglichen Ursprüngen vorschlug.

In seinen abschließenden Anmerkungen betonte Patrick Reinard, dass die Tagung dazu dienen sollte, die Möglichkeiten des Themas auszuloten. In Anbetracht dessen waren die Ergebnisse durchaus bemerkenswert. In der Zusammenschau der Beiträge wurde das Potential des Themenkomplexes deutlich, was auch Helmut Scheider betonte. Es sei geplant, die Referate in absehbarer Zeit in einem Tagungsband zu publizieren.

Konferenzübersicht:

_Dienstag, 6. September 2016

Begrüßung und Einleitung: Christoph Schäfer / Patrick Reinard

Sektion 1: Ökonomische Bedeutung von Gebrauchtwaren in Griechenland
Chair: Patrick Reinard (Trier)

Sven Günther (Changchun): Wiederverwendung – ein ökonomisches Konzept bei Xenophon?

Dorothea Rohde (Bielefeld): Öffentliche Versteigerungen konfiszierter Güter im Athen des 5./4. Jh. v.Chr.

Moritz Hinsch (Berlin): Der gebrauchte Mensch. Erwerb, Verwendung und Veräußerung von Sklaven im klassischen Griechenland

Christian Rollinger (Trier): Zur Wiederverwendung erbeuteter Kriegsschiffe im klassischen und hellenistischen Griechenland

Monika Frass (Salzburg): Gebrauchte Kleidung. Leihen – Borgen – Schenken

Abendvortrag:
Helmuth Schneider (Kassel): Die Erforschung der antiken Wirtschaft. Eine Wissenschaftsgeschichte von Hume bis Finley

Mittwoch, 7. September 2016

Sektion 2: Wiederverwendete Güter in der materiellen Alltagskultur
Chair: Andrea Binsfeld (Luxemburg)

Lucretiu Birliba / Iulia Dumitrache / Stefan Honcu (Iasi): „Nothings is lost, everything is transformed.“ A few remarks on the
re-use of Roman pottery from ancient Dobrudja (Romania)

David Weidgenannt (Frankfurt am Main): Only in It for the Money? Zur Wiederverwendung von Statuen(-basen) im kaiserzeitlichen Griechenland

Laura Willer (Heidelberg): Eine Tempelbibliothek, Mumien und anderer Altpapyrus

Philipp Sesterhenn (Trier): Wiederverwendung von Marmor im römischen Ägypten

Sektion 3: Gebrauchtwaren – Ökonomische und rechtliche Kontexte in der Kaiserzeit
Chair: Sven Günther (Changchum)

Christoph Schäfer (Trier): Gebrauchte Schiffe – Potenzial oder Risikofaktor?

Patrick Reinard (Trier): Altkleider und andere Gebrauchtwaren im griechisch-römischen Ägypten: Beobachtungen zu Warenqualität und Preisbildung

Kai Ruffing (Kassel): Berufsbezeichnungen und der Handel mit gebrauchten Waren

Dennis Mario Beck (Berlin): Distribution, Einsatz und Wiederverwendung des marmor numidicum anhand ausgewählter Beispiele vom 2. Jh. v.Chr. bis in die römische Kaiserzeit

Abschlussdiskussion

Anmerkungen:
1 David Hume, of the populousness of ancient nations, in: Ders., Essays, Moral, Political, and Literary, hrsg. von Eugene F. Miller, 1985.
2 Adam Smith, An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, London 1776.
3 Karl Bücher, Die Entstehung der Volkswirtschaft. 6 Vorträge, Tübingen 1893.
4 Eduard Meyer, Die wirtschaftliche Entwickelung des Alterthums. Ein Vortrag, gehalten auf der dritten Versammlung deutscher Historikerin Frankfurt a.M. am 20. April 1895, Jena 1895 (Wiederabdruck in: Kleine Schriften 1910, 79–168).
5 Max Weber, Die sozialen Gründe des Untergangs der antiken Kultur. Nach einem populären Vortrag in der Akademischen Gesellschaft in Freiburg i.Br., 1896, in: Ders., Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Altertums, hrsg. von Jürgen Deininger, Max Weber Gesamtausgabe Band 1/6, Schriften und Reden 1893–1908, Tübingen 2006. [Erstdruck in: Die Wahrheit. Halbmonatsschrift zur Vertiefung in die Fragen und Aufgaben des Menschenlebens, hrsg. von Christoph Schrempf, 6. Band, 3., 1. Maiheft (Nr. 63), Stuttgart 1896, 57–77.]
6 Karl Polanyi, The Great Transformation, New York 1944.
7 Moses Finley, The Ancient Economy, Berkeley 1973.
8 Michael Rostovtzeff, Gesellschaft und Wirtschaft im römischen Kaiserreich, Leipzig 1931; ders., Die hellenistische Welt. Gesellschaft und Wirtschaft, 3 Bände, Stuttgart 1955/1956.
9 Fernand Braudel, La Méditerranée et le Monde Méditerranéen à l'Epoque de Philippe II, Paris 1949.