Ein ungleiches Paar – Arbeit und Freizeit in Industriegesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts

Ein ungleiches Paar – Arbeit und Freizeit in Industriegesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts

Organisatoren
Reinhild Kreis / Josef Ehmer, Universität Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
21.01.2016 - 23.01.2016
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Von
Josef Ehmer, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien; Reinhild Kreis, Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Universität Mannheim

„Arbeit und Freizeit“ ist ein zentrales Begriffspaar moderner Industriegesellschaften. Vordergründig schafft es Klarheit, welche Tätigkeit wie einzuordnen und zu bewerten ist. Doch seitdem sich die Kategorien von Arbeit und Freizeit im Zuge der Industrialisierung etabliert haben, schaffen sie auch Unsicherheit darüber, in welchem Verhältnis Arbeit und Freizeit stehen und wie Aktivitäten oder Lebensstile einzuordnen sind, die nicht ohne weiteres in dieser Dichotomie aufgehen.

Im Mittelpunkt der Tagung standen daher die Grenz- und Graubereiche zwischen Arbeit und Freizeit. In ihrer Einführung warfen JOSEF EHMER (Wien) und REINHILD KREIS (Wien/Mannheim) Fragen nach den Grenzen des Begriffspaars „Arbeit und Freizeit“ auf. Welche Erkenntnischancen eröffnen diese Ordnungsbegriffe? Welche Tätigkeiten und Lebensformen geraten mit dieser Dichotomie aus dem Blick oder werden in ein Prokrustesbett gezwungen? Die Veranstalter formulierten als doppelt gelagertes Erkenntnisinteresse zum einen die Historisierung der wandelbaren Konzepte von Arbeit und Freizeit sowie der daraus entwickelten Charakterisierung von Gesellschaften bzw. Zeitabschnitten als Arbeits-, Freizeit- oder Konsumgesellschaft. Zum anderen sollte es um die Praktiken und Diskurse an der Schnittstelle von Arbeit und Freizeit gehen und darum, wie in verschiedenen Kontexten Zeit strukturiert wurde.

Den Anfang machte eine Sektion zum Thema „Arbeit und Freizeit zwischen Kontrolle und Eigensinn“. GREGOR FEINDT (Bremen) stellte die mährische Stadt Zlín als „spezifisches Produkt der industriellen Moderne“ vor. Der größte Arbeitgeber der Stadt, Schuhfabrikant Tomáš Bat’a, dominierte nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern strebte an, auch das Privatleben seiner Mitarbeiter umfassend zu regulieren, insbesondere der männlichen jungen und auszubildenden Arbeiter. Sein gesellschaftliches Ordnungsmodell stellte die Arbeit ins Zentrum und richtete die - durchorganisierte und reglementierte - Freizeit danach aus, doch immer wieder gelang es jungen Männern, die rigiden Vorgaben umzudeuten und Freiräume für ihre Interessen zu schaffen. Mit Zwangsarbeiterlagern für Polen in Berlin während des Nationalsozialismus untersuchte KATARZYNA WONIAK (Berlin) einen Raum, in dem Freizeit als selbstbestimmte Zeit nicht vorgesehen war. Vielmehr strukturierten Verordnungen und ein durch die Betriebe organisiertes Freizeitprogramm für die Zwangsarbeiter deren Nicht-Arbeitszeit. Während es ihnen um Kontrolle und Arbeitsfähigkeit ging, suchten die Zwangsarbeiter selbst ein Stück Normalität. Freizeitveranstaltungen wie etwa Sportfeste im Lager charakterisierte Woniak daher als „Freizeit unter Zwang“, ein Übertreten der eng gesetzten Grenzen in der Zeitgestaltung bedeutete Gesetzesbruch. Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive beleuchtete SONJA KOROLIOV (Innsbruck) das Verhältnis von Arbeit und Freizeit in den Stücken von Anton Tschechow. Erst im späten 19. Jahrhundert trat „Arbeit“ aus seinem Nischendasein in der russischen Literatur hervor, doch bei Tschechow ist damit keine Aufwertung verbunden. Sowohl Tätigkeiten, die dem Feld der Arbeit angehören, als diejenigen des Freizeitbereichs erscheinen als vergeblich und scheiterten, wenn es um die Erfüllung von Hoffnungen ging.

Die praktischen Herausforderungen bei der Thematisierung und Gestaltung von Arbeit und Freizeit standen in Mittelpunkt der zweiten Sektion. MARIO BÄUMER (Hamburg) stellte das Hamburger „Museum der Arbeit“ als einen Ort vielfältiger Überlappung von Arbeit und Freizeit vor. Hier treffen die Ausstellungsmacher an ihrem Arbeitsplatz mit denjenigen aufeinander, die in ihrer Freizeit das Museum besuchen; Ehrenamtliche unterstützen in ihrer freien Zeit das Museum in seiner Arbeit; und Ausstellungen zu Themen wie „Theater“ analysieren besonders komplexe Schnittstellen von Arbeit und Freizeit. SYLVIA KUBA (Wien) sprach über die Herausforderungen des digitalen Wandels. Die Digitalisierung stelle die Begriffe und Kategorien des Industriezeitalters wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Frage, Arbeit und Freizeit würden entgrenzt. Erkämpfte Rechte erodierten, wenn etwa Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs) statt Verträgen Arbeitsbeziehungen regelten und im Zeitalter der Digitalisierung alles vom Auto bis zur eigenen Wohnung wie bei Airbnb oder Uber zum Produktionsmittel werde. Diesen Wandel gerecht zu gestalten bezeichnete Kuba als zentrale Aufgabe für die Vertreter von Arbeitnehmer/inneninteressen.

Sektion 3 thematisierte „Die Wissenschaft von der Freizeit als Analyse- und Steuerungsinstrument“. KLARA LÖFFLER (Wien) skizzierte die deutschsprachige Freizeitforschung als handlungsorientierte Wissenschaft mit dezidiert gesellschaftspolitischer Ausrichtung. Als Zukunfts- und Trendforschung, die unter anderem auf Kategorien- und Typenbildung setzte, wanderten Befunde der Freizeitwissenschaft in Wirtschaft und Politik. Löffler fragte kritisch, welchen Anteil die Freizeitforschung angesichts der engen Verbindungen zwischen Forschung, Politik und Wirtschaft nicht nur an der Erforschung, sondern auch Gestaltung von Freizeitphänomenen hatte. STEFAN RINDLISBACHER (Fribourg) lenkte den Blick auf die Vorstellungen über das Verhältnis von Arbeit und Freizeit in der Lebensreformbewegung und Reformpädagogik des frühen 20. Jahrhunderts, der die moderne Industriegesellschaft als krankmachend erschien. Utopische Ansätze zur Überwindung industrieller Arbeit scheiterten, sodass die Lebensreformer auf Strategien zur Bewältigung der Folgen der Arbeit setzten. „Ferien als schöpferische Pause“ sollten einen Gegenraum zur Arbeitswelt bilden, die jedoch auf Regeneration und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit ausgerichtet waren.

Mit „Sozialfiguren an der Schnittstelle von Arbeit und Freizeit“ fragte die vierte Sektion nach den Lebensformen von denjenigen, die „immer im Dienst“ zu sein schienen. Ordensfrauen in katholischen Krankenhäusern, vorgestellt von ARNE THOMSEN (Bochum), folgten einem Lebensmodell, in dem Freizeit als Dispositionszeit praktisch nicht vorkam. Der Dienst an den Kranken und an Gott strukturierte den ganzen Tag engmaschig. Die Tätigkeiten von Offizieren, die im Mittelpunkt von FRANK REICHHERZERS (Potsdam) Vortrag standen, ließen sich ebenso wenig in das industriemoderne Zeitregime mit seiner strikten Trennung von Arbeit, Reproduktion und Freizeit einordnen. Mit der Industriemoderne wurde die Lebensform des Offiziers als eines Mannes, der „immer im Dienst“ war, jedoch nicht arbeitete, zu einem Anachronismus, der für Irritation und Spott sorgte. Zeitgenössische Zuschreibungen und Deutungen dessen, wie „der Offizier“ seine Zeit verbringt, verweisen auf dahinter stehende gesellschaftliche Auseinandersetzungen über Zeitvorstellungen im Spannungsfeld von Arbeit und Freizeit vor dem Ersten Weltkrieg. Politisch engagierte Intellektuelle bildeten das dritte Fallbeispiel. RÓSA MAGNÚSDÓTTIR (Aarhus) referierte über das isländische Ehepaar Kristinn E. Andrésson und Þóra Vigfúsdóttir, das ganz für den Sozialismus lebte, ohne sich Freizeit zuzugestehen – zumindest ohne Außenstehenden, inklusive dem Ehepartner, zu erkennen zu geben, dass eine Tätigkeit nicht mit der Arbeit für die Verbreitung des Sozialismus in Verbindung stand. Briefe und Tagebücher lassen vermuten, dass sich das Ehepaar auch bewusst als unermüdliche Arbeiter im Dienste des Sozialismus stilisierte.

In der fünften Sektion ging es um Arbeit und Freizeit als „Elemente der Subjektwerdung und Selbstthematisierung“ wie auch um verschiedene Formen der Verschränkung von arbeits- und konsumgesellschaftlichen Strukturen. PETER-PAUL BÄNZIGER (Basel) entwickelte vor allem auf der Basis von Tagebüchern das Konzept des „betriebsamen Menschen“. Bänziger zufolge charakterisierte „Betriebsamkeit“ vom ausgehenden 19. Jahrhundert an nicht nur das Arbeitsleben einer Gesellschaft, in der der Leistungsgedanke die traditionelle „bürgerliche“ Arbeitsethik ergänzt wenn nicht ersetzt hatte, sondern auch das Privatleben, insbesondere in der Gestaltung der „freien“ Zeit. REINHILD KREIS (Wien/Mannheim) erschloss das Spannungsfeld von Arbeit, Freizeit und Konsum im Zeitalter der Massenproduktion und -konsumption über Praktiken und Diskurse des Selbermachens. In ihrer Analyse von der „Knabenhandarbeit“ um 1900 bis zum „Heimwerken“ der 1960er-Jahre schlug sie zwei entgegengesetzte, wenn auch eng verflochtene Perspektiven auf Wahrnehmungen und Bewertungen des Selbermachens vor: Die erste verweist auf Techniken gesellschaftlicher Normierung und Disziplinierung, die Schutz vor den Gefahren „übermäßiger“ und/oder „sinnlos“ verbrachter Freizeit versprachen; die zweite aber auch auf emanzipatorische Potentiale gegenüber den vorherrschenden Konsumangeboten und Arbeitsformen der Industriegesellschaft. JÜRGEN MITTAG (Köln) schließlich nahm mit dem Betriebssport einen von den Sozial- und Kulturwissenschaften noch wenig beachteten Aspekt gesellschaftlicher „Versportlichung“ in den Blick. Die Ambivalenzen dieser Form der Verbindung von industrieller Arbeitswelt und Freizeit fanden, so Mittag, in durchaus konflikthaften Auseinandersetzungen um autonome Gestaltung versus unternehmerische Kontrolle von betrieblichen Ressourcen und betriebsnahen sozialen Räumen für Freizeitaktivitäten von Beschäftigten ihren Ausdruck.

In der Keynote-Lecture im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrags fragte ANDREAS WIRSCHING (München) nach dem „Stellenwert von Freizeit und Arbeit in der postindustriellen Gesellschaft“. Er legte dar, wie sich überkommene Formen des individuellen Lebenslaufs auflösten und die Gestaltungsmöglichkeiten für Individuen seit den 1960er-Jahren stark anwuchsen. Mit der wachsenden Freizeit rückte der Gedanke in den Hintergrund, freie Zeit als Regenerations- und Erholungszeit zu definieren. Wichtiger wurden Erfahrungen und Erlebnisse, über die der Einzelne seine Individualität und sein Selbst konstruierte und inszenierte. Der Zwang zur selbständigen Gestaltung von Arbeit und Freizeit führte jedoch nicht nur zu mehr Gestaltungsfreiheit, sondern auch zu mehr Verantwortung, Risiken und zu der Zumutung, sich in allen Lebensbereichen jederzeit auf neue Herausforderungen einlassen zu müssen.

Die sechste und letzte Sektion nahm Kontroversen über Arbeit und Freizeit in den Blick. Die beiden ersten Beiträge von HANS JÖRG SCHMIDT (Heidelberg) und SIGRUN LEHNERT (Hamburg) beleuchteten in deutsch-deutsch vergleichender Perspektive, wie Arbeit und Freizeit in den beiden deutschen Staaten definiert und in systemkritischer Absicht thematisiert wurden. Während Schmidt zeigte, wie in der DDR das „Andere der Arbeit“ im Spannungsfeld von Freiheit und Freizeit ausgehandelt wurde, lenkte Lehnert den Blick auf die visuelle Darstellung von Arbeit und Freizeit. Im Medium der Kino-Wochenschauen zeigte sie, welche Formen der Arbeit und Freizeitgestaltung in den beiden deutschen Staaten als vorbildlich und präsentationswürdig galten, und welche Visualisierungsstrategien dabei verwendet wurden. Auch SEPP LINHARTS (Wien) Vortrag war international vergleichend angelegt. Am Beispiel Japans zeigte er, wie zeit- und kontextabhängig Diskurse über Freizeit und Arbeit sind. Linhart skizzierte, wie westliche Beobachter Arbeit und Freizeit in Japan seit der Mitte des 19. Jahrhunderts abhängig von den Entwicklungen in Japan sowie den eigenen arbeits- und freizeitbezogenen Idealen deuteten. Innerhalb von anderthalb Jahrhunderten galt Japan zuerst als paradiesähnlicher, vorindustrieller Staat der Faulen, um dann als Volk der Arbeitsamen mit einer Mischung aus Furcht und Respekt betrachtet zu werden. Während das japanische Arbeitsideal heutzutage kaum noch Anhänger findet, haben nun einzelne Aspekte der Freizeitkultur des Landes internationale Attraktivität gewonnen. JONATHAN VOGES (Hannover) referierte abschließend über Schwarzarbeit und damit über Freizeit als „Zweitberufszeit“. Seit den 1970er-Jahren galt Schwarzarbeit in Zeiten krisenhafter wirtschaftlicher Entwicklungen als auch politisch zu bekämpfendes Übel. Auch der Blick auf die „Arbeit nach der Arbeit“ zeigte, wie Arbeit, Freizeit und Konsum in modernen Gesellschaften miteinander zusammenhingen: Mehr Freizeit führte dazu, dass in der Arbeit erworbene Kenntnisse für Nebenverdienste in der Freizeit genutzt wurden, um wiederum Freizeit- und Konsumbedürfnisse finanzieren zu können.

Zwei Punkte dominierten die Abschlussdiskussion. Zum einen wurde auf die Bedeutung von Sprache und auf die Terminologie zur Beschreibung verschiedener Tätigkeiten und Zeitabschnitte in Quellen und Analysen verwiesen. Angeregt wurde zum anderen, mehr nach der Strukturierung von Zeit zu fragen als nach der Einordnung in Kategorien wie Arbeit und Freizeit. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf der Frage liegen, wer Macht über die Strukturierung von Zeit habe. Die Tagung mit ihrem Ziel, die Dichotomie von Arbeit und Freizeit zu hinterfragen kann, so das Fazit, selbst als Teil des Entgrenzungsdiskurses von Arbeit und Freizeit seit den 1970er-Jahren verstanden werden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Eröffnung
Josef Ehmer (Wien), Reinhild Kreis (Wien/Mannheim)

Sektion 1: Arbeit und Freizeit zwischen Kontrolle und Eigensinn
Leitung: Reinhild Kreis (Wien/Mannheim)

Gregor Feindt (Bremen): Junge Männer – neue Menschen: Arbeit und Freizeit während der Ausbildung in Bat’as Zlin in der Zwischenkriegszeit

Katarzyna Woniak (Berlin): Freizeit unter Zwang. Freizeitgestaltung und Freizeitwahrnehmung im Polen-Zwangsarbeiterlager

Sonja Koroliov (Innsbruck): Work, Leisure and failed action in the plays of Anton Chekhov

Sektion 2: Aus der Praxis
Leitung: Josef Ehmer (Wien)

Mario Bäumer (Hamburg): „Kunst ist Arbeit“. Konzeptionierung eines Ausstellungsprojekts am Museum der Arbeit in Hamburg

Sylvia Kuba (Wien): Wie gestalten wir den digitalen Wandel gerecht? Visionen und Forschungsfragen aus ArbeitnehmerInnenperspektive

Sektion 3: Die Wissenschaft von der Freizeit als Analyse- und Steuerungsinstrument
Leitung: Josef Ehmer (Wien)

Klara Löffler (Wien): Das Projekt Freizeit. Zur Logik der deutschsprachigen Freizeitforschung zwischen 1945 und 1980

Stefan Rindlisbacher (Fribourg): Ferien als „schöpferische Pause“. Arbeit und Freizeit aus lebensreformerischer und reformpädagogischer Perspektive

Sektion 4: Immer im Dienst? Sozialfiguren an der Schnittstelle von Arbeit und Freizeit
Leitung: Therese Garstenauer (Wien)

Arne Thomsen (Bochum): Arbeit ist das ganze Leben. Die Schwesternkongregationen in katholischen Krankenhäusern des Ruhrreviers

Rósa Magnusdottir (Aarhus): Living Socialism: Idealism in Work and Leisure as Detailed in the Lives of Kristinn E. Andrésson and Þóra Vigfúsdóttir

Frank Reichherzer (Potsdam): Die Zeiten des Offiziers. Erkundungen an der Grenze von Arbeit und Freizeit

Sektion 5: Arbeit und Freizeit als Elemente der Subjektwerdungen und Selbst-Thematisierung
Leitung: Oliver Kühschelm (Wien)

Peter Paul Bänziger (Basel): Das Aufkommen der Arbeits- und Konsumgesellschaft in deutschsprachigen Tagebüchern, 1870er bis 1950er-Jahre

Jürgen Mittag (Köln): „Versportlichung“? Die Rolle des Sports in Betrieben und Freizeit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Reinhild Kreis (Wien/Mannheim): Do it yourself! Selbermachen als Anspruch und Selbstermächtigung im 20. Jahrhundert

Keynote Lecture / Öffentlicher Abendvortrag der „Wiener Vorlesungen“
Andreas Wirsching (München): „Kollektiver Freizeitpark“ oder Burn-out-Gesellschaft? Zum Stellenwert von Freizeit und Arbeit in der postindustriellen Gesellschaft

Sektion 6: Verhandelte Normen: Kontroversen über Arbeit und Freizeit
Leitung: Jan Logemann (Göttingen)

Hans Jörg Schmidt (Heidelberg): Von der Freizeit zur Freiheit? Der Diskurs um das Andere der Arbeit in der DDR

Sigrun Lehnert (Hamburg): Arbeit und Freizeit im Spiegel der Kino-Wochenschauen (West-Ost) in den 1950er-/60er-Jahren

Sepp Linhart (Wien): Die Diskurse über Arbeit und Freizeit in Japan – national und international

Jonathan Voges (Hannover): „Kampf der Schwarzarbeit!“ Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland während und „nach dem Boom“