Die Regeln des Miteinanders. Ambiguitätstoleranz in der Frühen Neuzeit

Die Regeln des Miteinanders. Ambiguitätstoleranz in der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Matthias Bähr, Technische Universität Dresden
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.06.2015 - 26.06.2015
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Von
Wiebke Voigt, Institut für Geschichte, Technische Universität Dresden

Ambiguität besteht nach Definition des Arabisten Thomas Bauer dann, wenn konträre Normen gleichzeitig für denselben Lebensbereich und innerhalb derselben sozialen Gruppe Geltung beanspruchen, ohne dabei zwangsläufig einen Konflikt zu provozieren. Für die Frühneuzeitforschung verspreche dieser Ambiguitätsbegriff eine interessante Neuperspektivierung, denn solche Normenkonkurrenzen waren geradezu charakteristisch für diese Epoche, so MATTHIAS BÄHR (Dresden) in seinem Eröffnungsvortrag für die erste Sektion des Workshops. Gab es also eine friedliche Koexistenz von Mehrdeutigkeiten, einen frühneuzeitlichen „Segen der Ambiguität“ (Barbara Stollberg-Rilinger)? Dies ist die zentrale Frage des Workshops, für deren Beantwortung sich ein verkleinerter Beobachtungsmaßstab anbiete, mit dem Ambiguität auf performativer Ebene erfasst werden könne. Zunächst seien die spezifischen Konstellationen kultureller Mehrdeutigkeit zu verorten, um dann die Modi des praktischen Umgangs mit ihr nachzuzeichnen – unter welchen Umständen kam es zu Ambiguitätskrisen und wie gelang dagegen eine friedvolle Auseinandersetzung mit Ambiguität?

Beispiele für ein mehr oder weniger erfolgreiches Ambiguitätsmanagement stellte GERD SCHWERHOFF (Dresden) in seiner anschließenden thematischen Einführung vor. So habe im Fall des Augsburger Religionsfriedens eine Verzeitlichung des normativen Konflikts stattgefunden, indem die religiöse Norm des konfessionellen Wahrheitsanspruchs der universell-christlichen und politischen Norm der Friedensbewahrung untergeordnet und die endgültige Lösung des Problems somit in die Zukunft verlegt wurde. Auch bei der strafrechtlichen Ahndung von Duell und Blasphemie seien bestimmte Formen von Ambiguitätsmanagement zu beobachten: Hier seien religiöse und weltliche Normen, die prinzipiell nicht in Frage gestellt wurden, in der sozialen Praxis durch mildernde Verfahrensregeln oder entsprechende Subnormen entschärft worden. Insgesamt zeige sich also ein überraschend pragmatischer Umgang mit Ambiguität in der Frühen Neuzeit.

Nach den beiden Einführungsvorträgen tauchte ANDREAS PIETSCH (Münster) tiefer in die Thematik ein und befasste sich konkret mit einer Form von Ambiguität, die wohl eine der markantesten in der Frühen Neuzeit darstellte: religiöse Mehrdeutigkeit. Dabei richtete er sein Augenmerk allerdings nicht auf konfessionelle Ambiguität im klassischen Sinne, sondern vor allem auf Religiosität jenseits der etablierten Kirchen. Anhand der für gewöhnlich als „radikale Sekte“ geltenden Gruppe der Familisten machte er deutlich, dass die idealtypischen Kategorien Kirche, Sekte und Mystik sich nicht zwingend gegenseitig ausschließen mussten. Die Familisten selbst waren außerordentlich ambiguitätstolerant, was ihnen den Vorwurf des Nikodemismus einbrachte. Daraus ergebe sich Pietsch zufolge, dass der Einfluss der Orthodoxie in der Religionsgeschichte geringer eingeschätzt und als nur eine „Spielart“ neben zahlreichen als deviant etikettierten, aber deswegen nicht automatisch bedeutungslosen Glaubensformen angesehen werden müsse.

Mit ihrem Vortrag über gelehrte Irenik um 1600 eröffnete MONA GARLOFF (Stuttgart) den zweiten Teil des Workshops. Indem sie das Wirken des französischen Irenikers Jean Hotman beleuchtete, der trotz altgläubiger Tendenzen zeitlebens reformiert blieb, zeigte sie auf, wie konfessionelle Ambiguität bewusst für die Zielsetzung einer Kirchenreunion eingespannt werden konnte. Um seine Argumente für eine „Wiedervereinigung“ der Konfessionskirchen zu untermauern, griff er nicht nur auf die Kirchenväter, sondern interessanterweise auch auf Schriften zurück, die eigentlich als Symbol konfessioneller Emanzipation und religiöser Spaltung gelten, wie etwa die Confessio Augustana, und interpretierte sie irenisch. Ambiguität habe laut Garloff also eine essenzielle Rolle für die Irenik gespielt, denn Mehrdeutigkeiten erlaubten es Gelehrten wie Hotman, die teilweise noch durchlässigen konfessionellen Grenzen zu überschreiten, wenn nicht gar teilweise aufzuheben.

Wie diese Grenzen dagegen gefestigt und Uneindeutigkeiten beseitigt wurden, stellte NATALIE KRENTZ (Erlangen) anhand konfessioneller Erinnerungskulturen dar. Während die Glaubenswelt der ersten Reformationsjahre noch heterodox geprägt war, setzte im Laufe des 16. Jahrhunderts ein Prozess der Vereindeutigung des protestantischen Glaubens ein – erst dadurch sei religiös deviantes oder uneindeutiges Verhalten überhaupt als solches benennbar und dementsprechend obrigkeitlich sanktionierbar geworden. Den aus einer konkreten politischen Situation heraus entstandenen großen Bekenntnisschriften wurde erst im späten 16. Jahrhundert nachträglich ein identitätsstiftender Charakter verliehen. Diese historiographische Zerstörung von Ambiguität sei allerdings dort an ihre Grenzen gestoßen, wo keine Einigkeit über das Bekenntnis herrschte, so Krentz.

Neben religiösen Bekenntnisschriften bieten auch andere mediale Plattformen Möglichkeiten, Normen entweder zu vereindeutigen oder aber ihre Ambiguität zu bewahren – städtische Inschriften sind ein solches Medium. TERESA SCHRÖDER-STAPPER (Essen) ging am Beispiel der beiden lutherischen nordwestdeutschen Städte Hildesheim und Braunschweig der Frage nach, ob und inwiefern Inschriften an öffentlichen und privaten Gebäuden Raum für Mehrdeutigkeiten ließen. In Braunschweig sei die religiöse Spannung zwischen evangelischer Bürgerschaft und katholischem Stadtherren auch am Inschriftenprogramm deutlich geworden. So verwiese z.B. die Inschrift an einem Taufbecken in einer lutherischen Kirche auf die sola-Prinzipien, während auf katholischer Seite ein Taufbecken mit einer klassischen Stifterinschrift versehen wurde. Inschriften hätten folglich einerseits der konfessionellen Inbesitznahme des städtischen Raums gedient, anderseits eine Wirkung entfaltet, die verschiedene Deutungen und damit auch Ambiguität zuließ.

Das Neben-, Mit- und Gegeneinander verschiedener Glaubensbekenntnisse manifestierte sich jedoch nicht nur an Kirchen- und Hauswänden, sondern war auch im konkreten Alltagsleben der Menschen, besonders in konfessionell heterogenen bzw. umkämpften Regionen, omnipräsent – so auch in den Niederlanden der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, mit denen sich ERIC PILTZ (Dresden) auseinandersetzte. Zwar hätten sich dort weder die katholischen Habsburger noch die reformierten Aufständischen als ambiguitätstolerante Herrscher erwiesen, dennoch seien Differenzerfahrungen in niederländischen Städten an der Tagesordnung gewesen, was zu einem schärferen Ambiguitätsbewusstsein innerhalb der Bevölkerung geführt habe. Trotz aller berechtigter Relativierung der Macht der Orthodoxie wäre es laut Piltz jedoch verfehlt, der Frühen Neuzeit einen Ambiguitätssegen zu attestieren, in dem religiöse Pluralität regelrecht gefördert wurde. Wenn die niederländische Gesellschaft ambiguitätstolerant gewesen sei, dann in dem Sinne, dass sie Mehrdeutigkeiten hervorbrachte, welche zwar beobachtet und aufgegriffen wurden, jedoch den Anspruch auf die exklusive und universelle Gültigkeit einer eindeutigen religiösen Norm nicht aushebeln konnten.

In der zweiten Sektion des Workshops wurde der Frage nachgegangen, ob es sich bei Normenkonkurrenz und Mehrdeutigkeit um „zwei Seiten einer Medaille“ handele. Als Einstieg dient der Vortrag von LENNART PIEPER (Münster) über widerstreitende Normen der dynastischen Herrschaftsweitergabe in der Grafschaft Waldeck im 16. Jahrhundert. Da sich das Prinzip der Primogenitur in diesem Kleinterritorium erst vergleichsweise spät durchsetzte, konnten sich Herrscher sowie Herrschaftsanwärter zur Vertretung ihrer Interessen auf verschiedene Normen aus unterschiedlichen Diskursen berufen – ein Problem, mit dem sich auch Philipp IV. von Waldeck-Wildungen konfrontiert sah. Einerseits lag ihm als protestantischer Haus- und Landesvater die Bewahrung des dynastischen Zusammenhalts sehr am Herzen, was ihn davor zurückschrecken ließ, einen Alleinerben zu bestimmen, andererseits hielten ihn pragmatische Gründe davon ab, sich endgültig auf eine Teilung festzulegen. Vielmehr verfolgte er eine Verzögerungs- und Hinhaltetaktik und versäumte es zeitlebens, eine Entscheidung über die Herrschaftssukzession zu treffen. In diesem Fall sei Ambiguität laut Pieper weder eine bewusste Strategie zur Dissimulation gewesen, noch wurde sie positiv bewertet. Vielmehr war sie ein notwendiges Übel, das aus unterschiedlichen Normensystemen resultierte, die dann im Laufe der Frühen Neuzeit einen Disambiguisierungsprozess durchliefen.

Danach stellte SEBASTIAN FRENZEL (Dresden) seine Befunde zur Aktualisierung policeylicher Normen im Zeichen von Seuchenzügen in der Reichsstadt Ulm dar. Laut Frenzel traten in solchen Extremsituationen Normen, die sich auf denselben Lebensbereich beziehen und ansonsten relativ friedlich nebeneinander existierten, in offene Konkurrenz zueinander. Dies betraf besonders religiöse und medizinische Normen. In derartigen Krisen war es Aufgabe des Stadtrates, mit Policeyordnungen einzugreifen und Struktur ins „Normenchaos“ zu bringen. Zu Beginn reagierte der Rat jedoch meist eher verhalten und vermied es so lange wie möglich offiziell von der „Pestilenz“ zu sprechen. Doch sobald dies der Fall war, wurde eine normative Schwelle überschritten und es kam unweigerlich zur Aktualisierung policeylicher Maßnahmen zur Seuchenprävention, wobei medizinischen Normen ein gewisses Primat eingeräumt wurde. Allerdings ließen die Ordnungen manchmal Kompromisslösungen unter Einbeziehung religiöser Aspekte zu. In dieser Vermittlung zwischen religiösen und medizinischen Normen sah Frenzel jedoch lediglich ein öffentliches Ordnungsarrangement, keine Ambiguität.

VIT KORTUS (Münster) ging anschließend der Mehrdeutigkeit des Fremden am Beispiel der Grafenfamilie von Thun und Hohenstein im Königreich Böhmen nach. Im Zuge der Niederschlagung des Böhmischen Ständeaufstandes kam es zu einer Neuverteilung des Landes enteigneter protestantischer Adeliger und damit zu einer drastischen Umstrukturierung des böhmischen Adels. Viele fremde katholische Adelsfamilien ließen sich nun in Böhmen nieder; eine davon waren die aus Südtirol stammenden Grafen von Thun und Hohenstein. Zu Beginn befand sich das Grafengeschlecht in einem ambigen Zustand, denn die Familie hatte sich zwar de jure die Mitgliedschaft im böhmischen Hochadel gesichert, doch um auch de facto von den übrigen Aristokraten als dazugehörig und gleichwertig akzeptiert zu werden, bedurfte es noch einer Etablierung fester sozialer Beziehungen innerhalb dieses erlauchten Kreises. Durch die Intensivierung sozialer Kontakte zu bereits etablierten Persönlichkeiten gelang es der Familie, ihren Fremdheitsstatus abzulegen und die Mehrdeutigkeit damit aufzulösen. Laut Kortus sei die Ambiguität hier nicht innerhalb einer wie auch immer gearteten Normenkonkurrenz entstanden, sondern durch die rechtlich und sozial verschiedenen Definitionen des gesellschaftlichen Status.

Die Vortragenden der dritten und letzten Sektion des Workshops verließen Kontinentaleuropa und richten ihren Blick auf die Britischen Inseln. Der Gastgeber Matthias Bähr (Dresden) wählte mit Irland eine besonders ergiebige Forschungsregion, denn das von konfessionellen Gegensätzen geprägte Land, in dem eine kleine protestantische Oberschicht über eine katholische Bevölkerungsmehrheit herrschte, sei stark von ambigen Konstellationen geprägt gewesen und gewähre somit Aufschluss über den alltäglichen Umgang mit Mehrdeutigkeit, der an der vielfältigen und konfessionsübergreifenden Nutzung von Kirchenräumen besonders deutlich werde. Bemerkenswerterweise fungierten Kirchen häufig als Standort für Gasthäuser. In der Krypta der anglikanischen Christ Church Cathedral in Dublin befanden sich gleich mehrere „Kneipen“, in denen konfessionelle Zugehörigkeit weder für die Betreiber noch für die Besucher relevant zu sein schien. Offenbar vermochten nicht einmal die Kirchenreformen in den 1630er-Jahren, die solche Etablissements offiziell verboten, die ambiguitätstolerante Haltung der Dubliner Pub- und Kirchgänger zu ändern. Ähnlich verhielt es sich zum anderen bei der Bestattung von Katholiken in Familiengräbern innerhalb anglikanischer Kirchen. Bähr erkannte in dieser Art des Ambiguitätsmanagements eine Kommodifizierung des normativen Konflikts.

Mit Ambiguitätstoleranz am Beispiel protestantischer Geistlicher im London des 18. Jahrhunderts, genauer gesagt der lutherischen Hofprediger Prinz Georgs von Dänemark, setzte sich NIKOLAS SCHRÖDER (Halle) auseinander. Im Zentrum des Vortrags stand die Problematik, dass Prinz Georg zwar zeitlebens überzeugter Lutheraner blieb, sich jedoch als Ehemann der englischen Königin Anne Stuart dazu verpflichtet sah, sich zusätzlich zum lutherischen auch das anglikanische Abendmahl verabreichen zu lassen – ganz zum Unmut seines dänischen Hofpredigers, der sich daraufhin weigerte, ihm weiterhin das Abendmahl zu spenden. Auch sein im Hallensischen Pietismus verwurzelter Nachfolger haderte damit, dem Prinzen in dieser Situation das Abendmahl zu erteilen und sich ordinieren zu lassen, da er negative Reaktionen aus Halle befürchtete. Die Lösung des Problems war laut Schröder ein kleiner Kunstgriff: Man stellte zusätzlich zu dem nicht-ordinierten Böhme einen weiteren, ordinierten Hofprediger ein, der fortan für das Abendmahl zuständig sein sollte.

Der letzte Referent des Workshops FLORIAN KÜHNEL (Berlin) befasste sich mit diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Osmanischen Reich, die aus Sicht der Forschung von „ritueller Ambiguität“ geprägt waren. So sei man in der Frühen Neuzeit davon ausgegangen, dass die Osmanen die Souveränität anderer Staaten nicht anerkannten und diplomatische Geschenke als Tribute betrachteten. So erklärten sich jedenfalls europäische Diplomaten die respektlose Behandlung am osmanischen Hof. Um der vermeintlichen Unterwerfung zu entgehen, deuteten sie die rituellen Vorgänge um zu einem Täuschungsakt. Diese unterschiedliche Deutung des Zeremoniells habe europäisch-osmanische Beziehungen überhaupt erst möglich gemacht, so die bisherige Vermutung. Kühnel hat jedoch Zweifel und sieht den Schlüssel in der jeweils unterschiedlichen Auffassung von Status und Funktion eines Diplomaten – während ein Botschafter im europäischen Sinne nichts weniger als ein direkter Repräsentant des Herrschers war, behandelten ihn die Osmanen lediglich seiner persönlichen Stellung entsprechend. Am Ende habe es sich also um ein gewöhnliches kulturelles Missverständnis gehandelt und nicht um rituelle Ambiguität.

Im Folgenden seien die Ergebnisse des Workshops grob zusammengefasst: Erstens waren einige Teilnehmer der Meinung, Ambiguität eigne sich als Teil der conditio humana nicht zur Erforschung historisch spezifischer Zusammenhänge. Andere, auch der Gastgeber, hielten dagegen, dass gerade die Erfassung von Mehrdeutigkeit im Kontext der historischen Variabilität von Gesellschaften zu äußerst fruchtbaren Resultaten führe. Zweitens wurde die Frage in den Raum gestellt, ob es angemessen ist, von Ambiguitätsmanagement zu sprechen, da davon auszugehen sei, dass Mehrdeutigkeit gerade in ambiguitätstoleranten Gesellschaften eben nicht gemanagt werden muss. Viertens stimmten die Teilnehmer darin überein, dass es oftmals noch an adäquaten Definitionen mangelt – nicht nur in Bezug auf Ambiguität als solche. Auch Mehrdeutigkeit und Uneindeutigkeit müssen noch stärker voneinander getrennt werden. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Ambiguitätsforschung sich noch in der empirischen Anwendung bewähren muss, bis sie dem Anspruch der in der Einführung in Aussicht gestellten Neuperspektivierung gerecht werden kann – das notwendige Potenzial scheint vorhanden zu sein.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung

Matthias Bähr (Dresden): Begrüßung und Begriffe

Gerd Schwerhoff (Dresden): Einführung: Ambiguitätsmanagement

Öffentlicher Abendvortrag
Andreas Pietsch (Münster): Konfessionelle Ambiguität und Religiosität jenseits der Kirchen in der Frühen Neuzeit

Das Ende der Toleranz? Ambiguitätstilgung und konfessionelle Mehrdeutigkeit

Mona Garloff (Stuttgart): Gelehrte Irenik oder die Instrumentalisierung konfessioneller Mehrdeutigkeit um 1600

Natalie Krentz (Erlangen): Konfessionelle Erinnerungskulturen und das Ende der Uneindeutigkeit

Teresa Schröder-Stapper (Essen): Kein Raum für Uneindeutigkeiten? Städtische Inschriften der Reformation und des Konfessionellen Zeitalters

Eric Piltz (Dresden): „Bald Katholik, bald Calvinist oder Lutheraner ganz nach Erfordernis der Gelegenheiten“. Verstellung und religiöse Ambiguität in den Niederlanden im 16. Jahrhundert

Kommentar: Gerd Schwerhoff (Dresden)

Zwei Seiten einer Medaille? Normenkonkurrenz und Mehrdeutigkeit

Lennart Pieper (Münster): Dynastiebildung als Prozess der Disambiguierung? Widerstreitende Normen der Herrschaftsweitergabe in der Grafschaft Waldeck im 16. und 17. Jahrhundert

Sebastian Frenzel (Desden): Politik der Sünden? Normenkonkurrenz und die Aktualisierung policeylicher Normen in der Reichsstadt Ulm

Vit Kortus (Münster): Die Mehrdeutigkeit des Fremden. Die Grafenfamilie von Thun und Hohenstein und Böhmen im 17. Jahrhundert

Kommentar: Ulrike Ludwig (Dresden)

Beispielfall Britannien: Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit auf den Britischen Inseln

Matthias Bähr (Dresden): Kontrollierte Mehrdeutigkeit. Ambiguitätsmanagement in Irland (ca. 1580–1650)

Nikolas Schröder (Halle): Ambiguitätstoleranz am Beispiel protestantischer Geistlicher im London des 18. Jahrhunderts

Florian Kühnel (Berlin): Rituelle Ambiguität an der Hohen Pforte. Diplomatische Beziehungen zwischen Westeuropa und dem Osmanischen Reich in der Frühen Neuzeit

Kommentar: Andreas Pečar (Halle)

Abschlussdiskussion


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