Historisch, praktisch, gut? Potenziale und Grenzen praxeologischer Ansätze für die Geschichtsschreibung zum 19. und 20. Jahrhundert

Historisch, praktisch, gut? Potenziale und Grenzen praxeologischer Ansätze für die Geschichtsschreibung zum 19. und 20. Jahrhundert

Organisatoren
a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities u. Historisches Seminar Universität zu Köln/Stefanie Coché, Ann-Kristin Kolwes, Byron Schirbock, Susanne Schregel, David Sittler
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.02.2016 - 23.02.2016
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Von
Torsten Kathke, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln

Kleine Schokoladentafeln, stete Erinnerung an die offensichtliche Anleihe des Workshoptitels, standen nur zu Anfang unberührt auf den Tischen. Wie kann die Historiografie des 19. und 20. Jahrhunderts praxeologisch arbeiten? Diese Frage stand im Zentrum einer von DoktorandInnen und Postdocs der a.r.t.e.s. Graduate School ausgerichteten Tagung, die am 22. und 23. Februar 2016 in Köln stattfand. Inwiefern sollte die Geschichtswissenschaft an praxistheoretische Debatten anschließen, die in benachbarten Disziplinen wie der Soziologie und der Ethnologie gegenwärtig sehr intensiv geführt werden? Und inwieweit können an der Geschichtsschreibung früherer Jahrhunderte erprobte praxeologische Ansätze auch für die Historiografie zum 19. und 20. Jahrhundert nützlich gemacht werden?

STEFANIE COCHÉ (Köln) wies schon in ihrer Einführung darauf hin, nicht die Bildung einer wie auch immer gearteten praxeologischen Theorie stehe im Vordergrund, sondern praxeologische Ansätze in der Geschichte, sowie in „Teil-, Grenz- und Nachbardisziplinen.“ In vier am Call for Papers angelehnten Diskussionsperspektiven sollte das geschehen. Erstens wurde der Fragekomplex Narration–Wandel–Brüche behandelt und die Frage diskutiert, ob sich durch praxeologisches Vorgehen alternative Erzählungen zu ausgetretenen Deutungspfaden schaffen lassen? Zweitens wurde die Frage nach Praxeologie und disziplinärem Selbstverständnis aufgeworfen: Wie verändern sich Disziplinen durch Einbindung von oder Reaktion auf eine praxeologische Herangehensweise? Kultur- und Kunstgeschichte dienten hier als Beispieldisziplinen. In Komplex ging es um Untersuchungsobjekte: Was, so stand im Raum, sind im praxeologischen Sinn wichtige historische Gegebenheiten oder bedeutende Veränderungen? Für welche Felder lassen sich praxeologische Ansätze überhaupt gewinnbringend ins Feld führen? Können sie etwa der Dekonstruktion essentialistischer Kategorien dienen, der Hervorhebung von Kontingenzen im sozialen Feld? Schließlich dann doch: Theorie. Im vierten Komplex stand die Frage nach dem Verhältnis von Praxeologie und Theorie im Vordergrund. Welche Rolle, so fragten die Organisatorinnen und Organisatoren, kann Praxeologie für Theoriebildung spielen? Interessant sicher besonders in einem Feld wie der Geschichtswissenschaft, deren Brot und Butter Theorie nicht eben ist.

Das erste Panel „Praxis – Theorie – Geschichte“ nahm den Ball umgehend auf. LUCAS HAASIS (Oldenburg) stellte im ersten Vortrag ein Dreigestirn von Untersuchungskriterien für das vor, dessen sich die Praxeologie nun einmal annimmt, nämlich der Praktiken. Nicht ohne in Rückgriff auf Jakob Tanners Begriff der „robusten Routinen“ ins Gedächtnis zu rufen, was Praktiken denn seien; die Handlungsmuster nämlich, die wir selten überdenken, die uns aber prägen. Das „Oldenburger Modell“ hob auf die Materialität, Prozessualität sowie Historizität von Praktiken ab. Was, so solle man fragen, sind die materiellen Spuren von Praktiken in Quellen? Das Kriterium Prozessualität zielte darauf, die alltäglichen Gesetzmäßigkeiten von Praktiken aufzuzeigen, die ja stets „in gewisser Weise auf Dauer gestellt“ seien. Schließlich dann seien Praktiken konsequent zu historisieren, ihr – nach Achim Landwehr – „spezifischer Historizitätswert“ kenntlich zu machen: Was war der Kontext des Entstehens der Praxis, was das Besondere an ihr?

In der Diskussion kamen Fragen auf, die die Tagung auch weiter beschäftigen sollten. Müssen Praktiken alltäglich sein? Quantifizierbar? Und was ist der Unterschied zwischen historischer Praxeologie und Alltagsgeschichte? Wie verhält es sich mit der Kreativität von Akteuren gegenüber einer Praxis? Die Frage nach dem eigentlichen Unterschied von Praktik und Praxis wurde ebenso gestellt und damit beantwortet, dass ersteres die Analyseeinheit sei, letzteres die historische Handlung selbst.

Im zweiten Vortrag präsentierte SELJOSCHA OSTERMEYER (Magdeburg) Metareflexionen über eine Textgattung, die im akademischen Umfeld oft angetroffen, aber selten reflektiert wird: Einführungsbücher. Einführungen in die Kulturgeschichte dienten ihm als Basis, um zu zeigen, welche Rolle die Kulturgeschichte im kulturwissenschaftlichen Diskurs eingenommen hat. Dies machte den seit den cultural turns der 1980er ausgetragenen Kampf um die Deutungsmacht auf dem weiten Feld Kulturwissenschaften greifbar, ebenso die Tiefe der Reflexion über Methoden und Theorien – oder ihr Fehlen – in den Einführungen zur Disziplin.

Im Gespräch wurde deutlich, dass der Unterschied von Praxis und Praktik bei weitem nicht einheitlich beantwortbar ist – Ostermeyers Position aus den cultural studies hinaus sah den Unterschied darin, dass Praxis das sei, was schon bewusst ausgeformt sei, Praktik damit gleichermaßen eine weniger reflektierte Vorstufe.

Der letzte Vortrag des ersten Panels, BENEDIKT SEPPS (Konstanz) Paper über „Theorie in der Studentenbewegung“, bemühte den praxeologischen Ansatz für die Wissensgeschichte. Eine frühe Frage nach der Nähe zu Philipp Felschs Buch zu ähnlichem Thema räumte Sepp mit Hinweis auf einen anderen Untersuchungszeitrum und andere Akteure schnell aus. Sepps These: Theorie existierte nicht im Abstrakten, sondern in der situativen Ausprägung in der Lebenswirklichkeit der Studenten. Auf „Theorie als Praxis“ wollte er sich aber nicht festlegen lassen. Stattdessen stellte er drei Perspektiven auf Theorie vor: Theorie als solche, als Weltverstehenshilfe quasi, dann Theorie als identitätsstiftend – der theoretisierende Student (im Diskurs der Zeit überwiegend männlich besetzt) verfasst sich als solcher – und schließlich Theorie als Lesepraxis.

Wieviel Theorie aber steckte in der Praxis von „Theorie“? Wieviel Theorie wurde bei allem Theorie-Diskutieren und Theorie-Zurschaustellen der Studenten eigentlich gelesen? Traue er Zeitzeugen, so Sepp, dann wenig. Praktiken des Lesens seien immer ebenso Praktiken des Nichtlesens. Fragen zur Heterogenität der Quellen für eine praxeologische Fruchtbarmachung des Analysegegenstands kamen auf, und zum Entstehen von Theorie aus Praxis als local oder tacit knowledge. Letzteres nahm Sepp mit Hinweis auf einen für den betrachteten Fall bedeutenderen Aspekt hin auf: Theorie sei utopisch, anti-akademisch, anti-wissenschaftlich gar interpretiert worden. Wo Studenten gegen die „bürgerliche Mentalität hinter dem Atommodell“ sloganierten, da werde das deutlich. Lebhafte weitere Diskussionen schlossen sich an. Klar wurde noch einmal Sepps Position, dass Theorie nur immer konkret im Lesen, Sprechen, und anderen Praktiken des Theoretisierens existiere.

Das zweite Panel widmete sich dem „Sozialen“. SUSANNE SCHREGEL (Edinburgh/Köln) machte mit „‘Doing Difference?‘ Unterscheidungspraktiken und die Historisierung sozialer Ungleichheiten“ den Anfang. Sie nahm die vor zwei Jahrzehnten von Candace West und Sarah Fenstermaker angebotene Interpretation von race-class-gender Unterscheidungen als „ongoing interactional accomplishment“ auf und beschäftigte sich mit der Frage des Sozialen in heutigen praxistheoretischen Ansätzen. Welche Rolle, fragte sie, nehme das „Soziale“ in praxeologischen und praxistheoretischen Debatten ein, wie näherten sich praxeologisch orientierte Forscherinnen und Forscher dem Komplex? Wie war in Absetzung dazu die Vorgehensweise der Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts? Wie kann man die Historisierung sozialer Unterscheidungspraktiken als Zugang zur Geschichte des Sozialen nutzen? Schregel führte ihr Habilitationsprojekt zu Intelligenz als politisch sozialer Unterscheidung als Konkretisierung des Ansatzes an und schloss mit beispielhaft ausgewählten Quellenbeständen. Wichtig sei es, die Entwicklung von Analysekategorien aus den historischen Praktiken heraus zu betreiben, hob Schregel hervor. Dies war im Vorgriff dann eigentlich auch schon eine Teilantwort auf die später in der Diskussion aufgeworfene Frage, inwiefern der Ansatz überhaupt praxeologisch sei. Man müsse nicht, könne ihn jedoch praxeologisch nennen, so Schregels Position. Wieder wurde klar, dass Praxeologie verschiedentlichst einsetzbar ist.

TORBEN MÖBIUS (Bielefeld) setzte sich in seinem Beitrag über „Praxeologische Perspektiven auf Arbeit im nationalsozialistischen Industriebetrieb“ nicht nur die Aufgabe, den Mehrwert der Praxeologie für die Untersuchung des Betriebs im Nationalsozialismus darzulegen, sondern wollte auch die oft gehörte Trivialkritik an der Praxeologie, sie sei nur angewandter gesunder Menschenverstand, entkräften. Die nationalsozialistische Betriebsgemeinschaft war praxeologisch gut zu greifen, da sie ein Licht auf die Divergenzen von Gesetzgebung und im Miteinander der Akteure vor Ort ausgehandelten Regeln warf. Möbius' Verständnis von Praktiken als verbundene Ereignisse, die sich in der Wiederholung verfestigen, rekurrierte dabei auf schon mehrmals angesprochene Definitionen. Konkrete Fragen entspannten sich in der Diskussion über die Nähe zu Alf Lüdtkes Ansatz, der, so Möbius, den Handlungsspielraum von Akteuren überbetone.

SABINE REH (Berlin) stellte in ihrem Vortrag „Schulwissen und Schulfächer: Die Rekonstruktion von Wissenspraktiken als Potenzial der Bildungshistoriographie“ die Praxis des Schreibens des „deutschen Aufsatzes“ als Abiturprüfung an Gymnasien in der Zeit vom Kaiserreich bis 1972 in die Mitte. Ihr Interesse galt Repräsentationsformen schulischen Wissens. Der Deutschunterricht, so ihre These, habe sich erhalten, da er die Mehrzahl der Praktiken erhalten habe. Reh bediente sich Rahel Jaegis Konzept der Lebensform, und verwies auch auf Lorraine Dastons Arbeit. Praxeologie verhelfe „Veränderungspotential und Intentionen“ aufzuzeigen. Erneut verdeutlichte das, da die Hauptquellen papierne Essays waren, wie wichtig Materialität in der Praxeologie ist, und wie diese Materialität Prozessualität aufzeigen kann; hier indem Unterstreich- und Kommentarhandlungen im Text analysiert werden.

Zum Einstieg ins dritte Panel „Körper–Selbst–Erfahrung“ vermittelte GREGOR KANITZ (Siegen) zwischen Herder und Foucault. Seit Herder, so schlug er vor, gebe es die „praktische“ Geschichte, später von Kanitz auch als „Erzählung des praktischen Menschseins“ bezeichnet. Seit der Aufklärung könne man Handlungen als identitätsstiftend wahrnehmen. Foucaults Ordnung der Dinge habe dann die inhärente Normativität der Idee des Menschen als sich erkennendes Subjekt in Frage gestellt. Kritik an Husserls Konzept von Lebenswelt, und an den Beschränkungen der Idee des Herder'schen „literarischen Menschseins“, das sich nicht zur Praxeologie eigne, ermögliche Foucaults Praxeologie.

FLORIAN SCHLEKING (Bielefeld) trug den praxeologischen Ansatz in eine Zeitgeschichte des Drogenkonsums. Er wies darauf hin, dass Praxistheorien den Einfluss von Massenmedien (die in diesem Fall Wellen des Drogenkonsums mitauslösten) unterschätzen. Auch sei das Körper- und Gefühlswissen in der Praxeologie einseitig. Das Wissen des Körpers stehe im Vordergrund, Wissen über den Körper bleibe außen vor.

CORINNA KÜHN (Köln) diskutierte die Praxeologie in ihrem kunsthistorischen Vortrag über die „Fruchtbarkeit der Praxeologie bei der Betrachtung künstlerischer Phänomene“ – genauer über Performance Art in Mittel- und Osteuropa während des Kalten Krieges. In Ihrem Vortrag zur Neuavantgarde der 1960er bis 1980er Jahre weitete sie Erving Goffmans Konzept der sozialen Situation auf eine mediale Partizipation der späteren Kunstrezipienten aus. Kühn konzentrierte sich auf Jiří Kovanda und verdeutlichte an seiner Kunst Praktiken auf den Ebenen der Performance-Handlung sowie jener der Rezipienten.

Das vierte und letzte Panel des ohnehin schon notwendig foucauldianisch unterspülten Workshops, „Herrschaft–Macht–Staat“ betitelt, erörterte den Nutzen der Praxeologie für die Untersuchung von Regierungshandeln im weiteren Sinne. CHRISTIAN HENRICH-FRANKE (Siegen) berichtete über „Praktiken des Regierens im Kaiserreich“ und zeigte Unterschiede zwischen „Verfassungsnorm und Verfassungsrealität“ auf. Selbst neuere Studien, so Henrich-Franke, stützten sich bei der Betrachtung des politischen Systems und Handelns im Kaiserreich fast ausschließlich auf verfassungshistorische Studien aus den 1970er und 1980er Jahren und betrieben kein Quellenstudium. Dieses klare Desiderat adressierte er mit einem praxeologischen Ansatz und vertrat die These, das politische System des Kaiserreichs habe sich über mehrere Stadien in der politischen Praxis zu einem System des „integrierten Föderalismus“ gewandelt. Dies kontextualisiere bisher vertretene Erklärungsversuche. Weitergehend könne die Geschichte über die Praxeologie auch zur Theoriebildung beitragen, dazu sei allerdings „die Bereitschaft des Historikers […] abstrahierend zu denken“ vonnöten. In der Diskussion legte Henrich-Franke Wert darauf, anzumerken, dass seine Studie auch die Grenzen der Praxeologie bei der Quellenarbeit aufzeige: Es sei für einen gewissen Umfang von Archivquellen sowie für längere Untersuchungszeiträume und größere institutionelle Kontexte schlicht nicht machbar, diese im nötigen Detail zu betrachten.

OLIVER TAPPE (Köln) zeigte in „Mimesis und die koloniale Bewegung“ Einsichten in die Praxeologie aus ethnologischer Perspektive. Koloniale Begegnungen im laotisch-vietnamesischen Grenzgebiet Ende des 19. Jahrhunderts böten fruchtbaren Grund für eine praxeologische Analyse. Individuelle Strategien von Mimesis, lokale Spielräume und komplexere Verflechtungen als nur die Dichotomie von colonizer und colonized etwa könne man durch einen praxeologischen Zugang sinnvoll beschreiben. Alltagspraktiken an der kolonialen frontier im Allgemeinen waren Tappes Interesse, und er lenkte in der Diskussion den Fokus auch auf die Probleme des praxeologischen Ansatzes, sowohl in der historischen Ethnologie als auch in der Geschichtswissenschaft. Nicht die Fülle, sondern das Fehlen von Quellen war im Gegensatz zum vorigen Vortrag hier das Problem. Ein Lösungsansatz dabei könne sein, zunächst lediglich „gut belegte, individuelle Grenzgänger der kolonialen Begegnung“ in den Blick zu nehmen.

BYRON SCHIRBOCK (Köln) machte sich im letzten Vortrag des Panels und Workshops für die praxeologische Perspektive in der Besatzungsforschung stark. Die aus der Militärgeschichte hervorgegangene Besatzungsforschung habe sich lange gegen das legitime Betrachten von kulturellen Aspekten gewehrt und sei überwiegend der Strukturgeschichte verhaftet. Für den Fall der deutschen Okkupation Frankreichs im Zweiten Weltkrieg wollte er über Praxeologie „Zwischentöne“ sichtbar machen. Besatzung als Aushandlungspraxis könne helfen, das Funktionieren von Besatzung über formelle Regeln hinaus zu erklären. Über Orte ließen sich Praktiken verstehen. Ein Resistenzraum gegen die Besatzungsmacht war, so Schirbocks eingängiges Beispiel, etwa die Pariser Metro, wo französische Kontrolleure deutsche Besatzer, die ohne gültigen Fahrausweis unterwegs waren, zur Rede stellten.

Co-Organisator DAVID SITTLERs (Köln) Schlusskommentar filterte aus allem Vorangegangenen eine zentrale, vereinende Frage heraus: Was kann es heißen, historisch-praxeologisch zu arbeiten? Wenn die Praxeologie auch nicht, so Sittler, in Analogie zur Systemtheorie monolithische Theorie sein wollte, dann sei sie doch mehr als nur ein Ansatz unter vielen. Ein Ansatz, der etwa der Herausforderung, mehr Kontingenz in eigene Narrative einzubauen, zuträglich sein könne.

Dass an zwei langen Tagen in praxeologischen Angelegenheiten vertraute Theoretiker – wie etwa Bourdieu – eher selten vorbeischauten, mag überraschen, aber es ging eben nicht vorranging um Theorie, sondern um den praxeologischen Ansatz, besser: die praxeologischen Ansätze in ihrer Pluralität. In der Abschlussdiskussion wurde das noch einmal deutlich. Die farbige Vielzahl der quadratischen Schokoladentäfelchen hatte sich am Ende dann zwar merklich verringert; bunt aber, so stellte sich trotzdem heraus, ist alle Praxeologie.

Konferenzübersicht:

Praxis–Theorie–Geschichte
Chair: Susanne Schregel

Lucas Haasis und Constantin Rieske (Oldenburg): Historische Praxeologie. Eine methodologische Annäherung an vergangene Praktiken
Serjoscha Ostermeyer (Magdeburg): Zwischen Praktiken und Praxeologie. Zur Rolle der (Kultur-)Geschichte im kulturwissenschaftlichen Diskurs
Benedikt Sepp (Konstanz): Theorie in der Studentenbewegung. Praxeologische Ansätze für die Wissensgeschichte?

Das Soziale
Chair: Stefanie Coché

Susanne Schregel (Köln): „Doing difference“? Unterscheidungspraktiken und die Historisierung sozialer Ungleichheit
Torben Möbius (Bielefeld): Arbeit für die „Volksgemeinschaft“: Praxeologische Perspektiven auf Arbeit im nationalsozialistischen Industriebetrieb
Sabine Reh (Berlin): Schulwissen und Schulfächer. Die Rekonstruktion von Wissenspraktiken als Potenzial der Bildungshistoriografie

Körper–Selbst–Erfahrung
Chair: Byron Schirbock

Gregor Kanitz (Siegen): Sinne schreiben Geschichte. Lebenswelten zwischen Herder und Foucault
Florian Schleking (Bielefeld): Praxeologische Drogengeschichte? Perspektiven und Einwände
Corinna Kühn (Köln): Die Fruchtbarkeit praxeologischer Ansätze bei der Untersuchung künstlerischer Phänomene

Herrschaft–Macht–Staat
Chair: David Sittler

Christian Henrich-Franke (Siegen): Zwischen Verfassungsnorm und Verfassungsrealität. Praktiken des Regierens im Kaiserreich
Oliver Tappe (Köln): Mimesis und die koloniale Begegnung: Von der Wahrnehmung und Aneignung des Anderen
Byron Schirbock (Köln): Die praktische Erzeugung von Okkupation, oder: was kann die Praxeologie für die Besatzungsforschung leisten?


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