Deutsch-jüdische Geschichte im Donau-Karpaten-Raum: Bestandsaufnahme und Potentiale

Deutsch-jüdische Geschichte im Donau-Karpaten-Raum: Bestandsaufnahme und Potentiale

Organisatoren
Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Ludwig-Maximilians-Universität München; BKM-Juniorprofessur für Südosteuropäische Geschichte, Universität Tübingen; Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, München/Regensburg; Doktoratskolleg „Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe“, Universität Wien
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.01.2016 - 23.01.2016
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Von
Sebastian Sparwasser, Andrássy Universität in Budapest

Deutsche und jüdische Geschichte können nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern sind in vielerlei Wechselwirkungen miteinander verbunden. Dies gilt insbesondere für den ostmittel- und südosteuropäischen Raum, wo Deutsche und Juden als ethnisch-kulturelle Minderheiten seit jeher zusammenlebten. Der vom IKGS (München) und der BKM-Juniorprofessur für Südosteuropäische Geschichte (Tübingen) organisierte Workshop nahm sich diesen vielfältigen Wechselbeziehungen an. Ziel der Veranstaltung war nicht nur den aktuellen Stand der Forschung festzustellen, sondern auch Desiderate für eine weiterführende Beschäftigung mit der deutsch-jüdischen Kultur und Geschichte im Donau-Karpaten-Raum im 19. und 20. Jahrhundert zu benennen.

Anlass der Tagung bildete die Übergabe des Nachlasses des aus der Bukowina stammenden, ab 1959 in Israel lebenden Schriftstellers Manfred Winkler (1922–2014) an das Archiv des IKGS in München im laufenden Jahr. Nach seiner Emigration veröffentlichte Winkler auch auf Hebräisch. Wie FLORIAN KÜHRER-WIELACH (IKGS/München) einleitend betonte, sei die Lebensgeschichte Winklers exemplarisch für die Komplexität einer deutsch-jüdischen „Bindestrich-Identität“ in der Region. Gerade im Donau-Karpatenraum haben sich aufgrund der großen ethnisch-kulturelle Vielfalt und der wechselvollen historischen Bezüge vielfältige Formen von Zugehörigkeit, Identität und Selbstverständnis entwickelt. CARL BETHKE (Tübingen) knüpfte daran in den anschließenden Bemerkungen an. Insbesondere für den ostmitteleuropäischen Raum müssten deutsche und jüdische Identitäten und Identifikationen als flexible Kategorien begriffen werden. Die Forschungen dürften sich nicht nur auf Beziehungen und Begegnungsräume zwischen Angehörigen dieser Gruppen beschränken, sondern müssten auch deren z.T. verschränkte images bei den Mehrheitsgesellschaften und anderen Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. Diesen Gedanken griff auch CHRISTOPH AUGUSTYNOWICZ (Wien) in dem einführenden Beitrag „Galizien als Gegenstand deutsch-jüdischer Diskurse“ auf. Die deutsch-jüdische Geschichte der Region zeichne sich im besonderen Maße durch Prozesse wie Migration, Transfer und Verflechtung aus.

Die erste Sektion der Tagung beschäftigte sich mit der jüdisch-deutschen Geschichte im „langen 19. Jahrhundert“ und ihrer spezifischen Ausprägung im Donau-Karpaten-Raum. Zunächst berichtete TAMARA SCHEER (Wien) über die Praxis der Zuordnung jüdischer Soldaten im Rekrutierungsprozess des habsburgischen Militärs. In der Doppelmonarchie waren zwölf Sprachen als Regimentssprachen anerkannt. Deutsch hatte als „imperiale Sprache“ einen großen Stellenwert, Hebräisch oder Jiddisch hingegen wurden als Regimentssprachen amtlich nicht berücksichtigt. Scheer machte deutlich, dass es schon allein durch die amtliche Einordnung der Sprachverwendung der Rekruten im habsburgischen Militär zu einer Nationalisierung kam.

ELI TAUBER (Sarajevo) berichtete im Anschluss über die Geschichte der aschkenasischen Juden in Bosnien. Die nach der habsburgischen Besatzung 1878 eingewanderten deutschsprachigen Juden leisteten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die soziale und kulturelle Entwicklung des Landes, wie Tauber betonte. Obwohl zwischen sephardischen und aschkenasische Juden aufgrund der unterschiedlichen Lebensführung oft auch Konflikte bestanden, kam es in vielerlei Bereichen zu Verbindungen.

In der zweiten Sektion des Tages „Jüdische Literatur(en): Akteure und Resonanzen“ wurden literaturwissenschaftliche Annäherungen an die Fragen des Stellenwerts der (deutsch-)jüdischen Literatur in der Region behandelt. OLAF TERPITZ (Wien) betonte in einem einführenden Beitrag, dass in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit der deutsch-jüdischen Literatur insbesondere der Stellenwert der Sprache und das Phänomen der Mobilität berücksichtigt werden müssten. Zwar habe in der jüdischen Literatur der Region zweifelsohne die deutsche Sprache dominiert, aber auch jiddische Autoren sind fester Bestandteil der jüdischen Literatur Ost- und Mitteleuropas. Insbesondere in der Publizistik des 19. Jahrhunderts spielte Jiddisch eine große Rolle.

IULIA-KARIN PATRUT (Flensburg) referierte anschließend über das Werk des Schriftstellers und Journalisten Karl-Emil Franzos. Franzos, der ursprünglich aus Galizien stammte und später in Wien und Berlin lebte, erlangte durch seine detaillierten ethnographischen Berichte über Reisen nach Ost- und Ostmitteleuropa schon zu Lebzeiten größere Bekanntheit. Patrut betonte, dass Franzos innerhalb der europäischen Literaturlandschaft der Wende zum 20. Jahrhundert eine „singuläre Position“ zuteil kam. Das Spannungsverhältnis von deutscher und jüdischer Zugehörigkeit habe sein Werk ebenso geprägt wie der spezifische „West-Ost-Blick“.

Abschließend referierte GERHARD LANGER (Wien) über den jüdisch-deutschen Schriftsteller Soma Morgenstern, der in Galizien aufgewachsen war und später in Wien lebte. Angesichts der nationalsozialistischen Bedrohung war Morgenstern 1942 in die Vereinigten Staaten emigriert. Morgenstern war jiddischsprachig groß geworden und hatte sich im Laufe des Lebens mehrere Sprachen angeeignet. Zum Deutschen, das für Morgenstern in seinen Wiener Jahren zur Alltagssprache wurde, habe er aber stets ein sehr ambivalentes Verhältnis gehabt. In seinem im amerikanischen Exil entstandenen Werk ‚Die Blutsäule‘, in dem Morgenstern literarisch die Situation der jüdischen Bevölkerung eines galizischen Dorfes Ende des Zweiten Weltkrieges beschreibt, offenbare sich diese Distanz deutlich.

Die dritte Sektion des Tages setzte einen zeitlichen Fokus auf den Ersten Weltkrieg und die Zwischenkriegszeit. MARIANA HAUSLEITNER (Berlin) berichtete zunächst über die „Veränderungen in den Beziehungen zwischen Deutschen und Juden in der Bukowina“ im Zeitraum zwischen den Jahren 1910 und 1940. Hausleitner betonte, dass in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer weitgehend „friedlichen Koexistenz“ beider Gruppen ausgegangen werden könne. Die nach den Pariser Vorortverträgen einsetzende Rumänisierung habe einen entscheidenden Einfluss auf das Zusammenleben beider Gruppen gehabt und in vielen Bereichen zu einer Annäherung geführt. In den Krisenjahren der späten 1920er-Jahre kam es schließlich zu einer zunehmenden Radikalisierung der deutschstämmigen Bevölkerung und zu offenen antisemitischen Anfeindungen gegen Juden in der Bukowina. Nachdem Mitte der 1930er-Jahre in Rumänien nationalliberale Kader an die Macht gekommen waren, gab es zwischen Deutschen und Juden auch politisch kaum mehr gemeinsame Anknüpfungspunkte.

Unter den Stichworten „Selbstverständnis und Fremdabgrenzung“ referierte HILDRUN GLASS (München) im Anschluss über das Verhältnis von Deutschen und Juden in Rumänien nach Ende des Ersten Weltkriegs. Glass betonte, dass es zwar schwer sei für beide Gruppen eine gemeinsame Identität festzustellen. Dennoch sei aber davon auszugehen, dass seit jeher enge Verflechtungen zwischen Deutschen und Juden in Rumänien bestanden haben – dies nicht nur im wirtschaftlichen Bereich, sondern auch auf familiärer Ebene. Die Radikalisierung der späten 1920er-Jahre habe diese häufig sehr engen Kontaktfelder in Frage gestellt. Deutlich nachvollziehen ließe sich dies insbesondere anhand von lebensgeschichtlichen Quellen.

ANNAMARIJA LUKIĆ (Osijek) setzte in ihrem anschließenden Beitrag einen lokalen Fokus und untersuchte die politischen Einstellungen von Deutschen und Juden im kroatischen Osijek im Zeitraum zwischen 1918 und 1929. In der sich den Deutschen zurechnenden Teilen der kroatisch-slawonischen Bevölkerung habe insbesondere die von Stjepan Radić geführte kroatisch-republikanische Bauernpartei, die sich für die Selbstbestimmung Kroatiens stark machte, großen Zuspruch erhalten. In Osijek hatte fast die Hälfte der Bevölkerung eine deutsche Herkunft, so dass bei den lokalen Wahlen 1925 die „kroatische Option“ eine klare Mehrheit bekam und die zentralistischen Regierungsparteien ins Hintertreffen geraten.

ZSOLT VITÁRI (Pécs) referierte im Anschluss über die deutsch-jüdischen Beziehungen in Ungarn und betonte, dass die deutsche und jüdische Geschichte Ungarns vor dem Hintergrund eines in den Zwischenkriegsjahren stetig zunehmenden Anpassungsdruckes betrachtet werden müsse. Deutsche und Juden kristallisierten sich in dieser Phase zu „inneren Feinden“ der ungarischen Nationalstaatsidee. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass – analog zur Entwicklung in der ungarischen Bevölkerung – auch in der deutschen Jugend Antisemitismus und Judenhass zunahmen. Vitári wies darauf hin, dass die beziehungsgeschichtlichen Verbindungen zwischen Deutschen und Juden bislang kaum aufgearbeitet seien.

Der zweite Veranstaltungstag wurde durch eine Keynote von IVO GOLDSTEIN (Zagreb / Paris) eröffnet, der einen Schwerpunkt auf die beziehungsgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen Deutschen und Juden im südslawischen Raum setzte. Im Laufe des 18. Jahrhundert habe sich in der Region ein genereller Wandel vollzogen indem die habsburgische Verwaltung Deutsch zur Amtssprache erklärte und sich deutsche Kolonisten in der Region ansiedelten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts habe sich im Zuge eines wachsenden nationalen Bewusstseins der südslawischen Bevölkerung die Stimmung schrittweise gegen die ungarische und habsburgische Verwaltung und gleichsam auch gegen Schwaben und Deutsche gewandt. Vor allem seit dem Zerfall der Monarchie hatten Juden und Deutsche in Slawonien und Kroatien mit einem zunehmenden Anpassungsdruck zu kämpfen. Wenngleich viele assimilierte Juden und Deutsche die kroatische Selbstbestimmung befürworteten, wurden beide Gruppen immer weiter marginalisiert. Die inneren Beziehungen beider Gruppen haben sich seit Ende der 1920er-Jahre aufgrund eines zunehmenden Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung zusehends verschlechtert. In den 1930er-Jahren wurde die „Harmonie der Bevölkerungsgruppen“ in der Region endgültig zerstört.

Die anschließenden Panels behandelten die beziehungsgeschichtlichen Entwicklungen zwischen Deutschen und Juden in den Jahren nach der Shoa und setzten einen regionalen Fokus auf Jugoslawien, Transnistrien und die Bukowina. Zunächst berichtete WIELAND KÖBSCH (Hamburg) über die Erinnerungsdiskurse in Lebensgeschichten und Autobiographien von jugoslawischen Shoa-Überlebenden und deren Blick auf die Deutschen in Jugoslawien nach 1945. Köbsch argumentierte, dass sich das jüdisch-deutsche Verhältnis in Erinnerungen zwischen den Polen „Vergeltungswunsch und Verständnis“ einordnen ließe. Vor allem ehemalige Anhänger der Partisanenbewegung hätten Tendenzen zu einer kollektiven Verurteilung.

BENJAMIN GRILJ (St. Pölten) berichtete anschließend über den „Holocaust von Transnistrien“. Die östlich des Dnjestr gelegene Region war zwischen 1941 und 1944 bis zum Einmarsch der Roten Armee rumänisch besetzt. In dieser Phase wurde ein Großteil der ansässigen jüdischen Bevölkerung verschleppt und ermordet. Zudem wurden auch aus anderen Landesteilen, aus der Bukowina und Galizien, Juden in die Lager Transnistriens deportiert. Grilj wies darauf hin, dass die Geschichte des Holocaust in der Region kaum aufgearbeitet ist. Ein Großteil der möglichen Quellen ist verschwunden oder zerstört. Unter sowjetischer Einflussnahme wurde die öffentliche Erinnerung an die Geschehnisse nicht zugelassen. Auch im rumänischen Diskurs wurde die Erinnerung an den Holocaust bisweilen unterdrückt.

GAËLLE FISHER (Augsburg) referierte anschließend aus ihren Forschungen zu dem Mitteilungsblatt „Die Stimme“, die seit 1944 von bukowinischen Juden in Palästina herausgegeben wurde. Fisher konzentrierte sich in ihrer Untersuchung auf die inhaltlichen und thematischen Schwerpunkte der Zeitschrift in den ersten fünf Jahren ihres Erscheinens. Für die bukowinischen Juden, die vor Verfolgung und Deportation in ihrer Heimat nach Palästina bzw. Israel geflohen waren, galt „Die Stimme“ als eine Art Sprachrohr. Der Opferdiskurs sowie Fragen nach Täterschaft und Teilhabe spielte in den ersten Jahren des Erscheinens eine große Rolle. Auch für die zionistischen Ideen und Forderungen der Dachorganisation der bukowinischen Juden in Israel „Chug Olej Bukowina“ war „Die Stimme“, die in deutscher Sprache erschien, eine offene Plattform.

FRANCISCA SOLOMON (Iași) untersuchte in ihrem Referat den Identitätsdikurs in den Werken bukowinischer Autoren. Solomon betonte, dass sich in der Region eine einzigartige „(österreichisch-) deutsch-jüdische“ Konstellation ergeben habe, was sich auch im literarischen Kanon spiegele. Als Beispiel führte Solomon den bukowinischen Autor Alexander Spiegelblatt (geb. 1927) an, der in der Bukowina aufgewachsen war und während der rumänischen Besatzung nach Transnistrien deportiert wurde. Spiegelblatt war nach der Shoa in die Bukowina zurückgekehrt, wanderte aber 1964 nach Israel aus. In Werken wie ‚Schatten klopfen ans Fenster‘ reflektierte Spiegelblatt die Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend im multiethnischen Umfeld der Bukowina. Jiddisch war für Spiegelblatt stets Bezugssprache und diente ihm nicht nur als Mittel der kulturellen Selbstvergewisserung, sondern auch als Ersatzwelt für die durch die Shoa zerstörte Heimat.

Abschließend berichtete ANDRÁS BALOGH (Budapest / Cluj-Napoca) über den bukowinischen Autor Josef Burg (1912–2009), der als „letzter Autor jiddischer Sprache“ gelten könne. Burg war in einer jüdischen Familie in Czernowitz aufgewachsen, wo er nach Stationen in Wien und Moskau ab 1958 wieder lebte. Ab Anfang der 1980er-Jahre veröffentlichte Burg literarische Texte und Zeitschriften in jiddischer Sprache und beschäftigte sich in seinem literarischen Werk insbesondere mit der jüdischen Kultur in der Bukowina. Balogh betonte, dass in Burgs Selbstverständnis imperial-österreichische Bezüge eine große Rolle gespielt hätten. Gleichzeitig habe er stets einen sehr emotionalen Zugang zur jiddischen Sprache gehabt, die für ihn Ausdruck seiner regionalen Identität und der kulturellen Zugehörigkeit zur Bukowina gewesen sei.

Der Workshop machte deutlich, dass die Forschung zu den deutsch-jüdischen Beziehungen im Donau-Karpaten-Raum in vielen Bereichen noch am Anfang steht und vielerlei Leerstellen aufweist. So sind die beziehungsgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen Deutschen und Juden für viele regionale Kontexte Ostmitteleuropas bislang nur wenig aufgearbeitet. „Das Deutsche“ und „das Jüdische“ als diskursive Bezugs- und Identifikationspunkte waren oft keine Gegensätze, sondern sich in weiten Teilen überschneidende Phänomene. Die historischen Wissenschaften haben bislang hauptsächlich einzelne, oft sehr scharf und per definitionem voneinander abgegrenzte Gruppen in den Blick genommen und dabei interethnische und interkulturelle Wechselbeziehungen wenig berücksichtigt. Zudem sind die inneren Verschränkungen von Deutschen und Juden mit den Mehrheitsgesellschaften und anderen Bevölkerungsgruppen bislang nur unzureichend erforscht. Eine Möglichkeit der Annäherung an diesen Komplex bieten neben mikrogeschichtlichen Ansätzen vor allem lokal- und stadthistorische Forschungen im Sinne der Area Studies. Weiterhin wurde deutlich, dass der Täter- und Opferdiskurs künftig weiter in den Blickpunkt der Forschungen rücken muss.

Konferenzübersicht:

Einführung
Florian Kührer-Wielach (München) / Carl Bethke (Tübingen)
Christoph Augustynowicz (Wien): Galizien als Gegenstand deutsch-jüdischer Diskurse – ein Querschnitt

Das lange 19. Jahrhundert

Tamara Scheer (Wien): Der Nationalität nach Deutscher, Pole oder Ruthene? Die Praxis der Zuordnung der mehrsprachigen jüdischen habsburgischen Soldaten (1868–1914)
Eli Tauber (Sarajevo): Ashkenazi Jews in Bosnia

Jüdische Literatur(en): Akteure und Resonanz

Olaf Terpitz (Wien): Überlegungen zu jüdischer Literatur – ein Längsschnitt
Iulia-Karin Patrut (Flensburg): Zur Bedeutung Karl-Emil Franzos' für deutsch-jüdische Selbstentwürfe in der Publizistik der 1910er- und 1920er-Jahre
Gerhard Langer (Wien): Soma Morgenstern. Jüdisch-deutscher Autor Galiziens im Fokus der Spannungen der Zeit

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

Mariana Hausleitner (Berlin): Veränderungen in den Beziehungen zwischen Deutschen und Juden in der Bukowina 1910–1940
Hildrun Glass (München): Selbstverständnis und Fremdabgrenzung. Deutsche und Juden in Rumänien nach dem Ende des Ersten Weltkriegs
Annamarija Lukić (Osijek): Osijek Germans and Jews 1918–1929: Political Preferences
Zsolt Vitári (Pécs): Verflochtene Wahrnehmungen? Deutsche und Juden in Ungarn in der Zwischenkriegszeit

Projektvorstellung
„Münchner Leerstellen“ – Elitestudiengangs Osteuropastudien/LMU

Keynote
Ivo Goldstein (Zagreb/Paris): German and Jewish Communities: Ties, Similarities and Differences

Nach der Shoa: Jugoslawien, Transnistrien

Wieland Köbsch (Hamburg): Der Blick der Shoah-Überlebenden auf die Deutschen in Jugoslawien nach 1945. Zeugnisse zwischen Vergeltungswunsch und Verständnis
Benjamin Grilj (St. Pölten): Holocaust von Transnistrien – Vernichtung einer „Kulturlandschaft“. Forschung, Diskurs und Präsentation

Nach der Shoa: Bukowina

Gaëlle Fisher (Augsburg): Zionism, Victimhood and Germanness: Constructing belonging for Bukovina Jews after World War II
Francisca Solomon (Iași): Die „(österreichisch-)deutsch-jüdische“ Konstellation als imaginäres und traumatisches Konstrukt in ausgewählten Texten „bukowinischer“ Autoren
András Balogh (Budapest/Cluj-Napoca): Josef Burg, der letzte deutsch-jüdische Autor aus der Bukowina. Der Umgang mit einer versunkenen Literaturlandschaft


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