Osteuropa in Bewegung

Osteuropa in Bewegung

Organisatoren
Boris Belge, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde, Eberhard Karls Universität Tübingen
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.12.2015 - 04.12.2015
Url der Konferenzwebsite
Von
Nicolas Schupp, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde, Eberhard Karls Universität Tübingen

OsteuropahistorikerInnen interessieren sich im Zuge der boomenden „Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats“1 seit einigen Jahren verstärkt für transnationale Fragestellungen und globalgeschichtliche Ansätze.2 In diesem Kontext fand am 03. und 04. Dezember 2015 am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen ein von Boris Belge organisierter Workshop zum Thema „Osteuropa in Bewegung“ statt.

Der Workshop verfolgte zwei Ziele, wie der Veranstalter in seiner Einführung herausstellte. Erstens sollte anhand historischer Fallbeispiele von den 1870er-Jahren bis zur gegenwartsnahen Zeitgeschichte demonstriert werden, wie „die grenzüberschreitende Zirkulation von Menschen, Gütern und Ideen“ Veränderungen in der Erfahrung von Raum und Zeit evozierten, „in Osteuropa neue Diskurse und Praktiken generierten“ und so die dortigen Zeitläufte beeinflussten. Zweitens sollte nachgefragt werden, inwieweit die Osteuropäische Geschichte als Fachdisziplin durch diese jüngeren transnational- wie globalgeschichtlichen Studien selbst „in Bewegung gebracht worden ist“ und ob sich dadurch Osteuropa als Konzept gar in Auflösung befindet. Diese Fragen diskutierten die ReferentInnen in drei Panels, die von einem Einführungsvortrag sowie einer Abschlussdiskussion umrahmt waren.

ANDREAS RENNER (München) problematisierte in seinem einführenden Vortrag die Konzeption des Workshops in vier Schritten. Erstens hinterfragte er, inwieweit der semantisch unscharfe Begriff der „Bewegung“ als historiographisches Konzept brauchbar ist. Auch wenn Koselleck für die Zeit ab Ende des 18. Jahrhunderts von Bewegungsbegriffen sprach3, handle es sich bei Bewegung bislang um kein theoretisches Konzept, weshalb, so Renner, Beschleunigung oder Mobilität alternative Möglichkeiten gewesen wären, um den Workshop zu betiteln. Zweitens wies Renner darauf hin, dass sich die transnationale Geschichte inzwischen zu einem „schwammigen Sammelbegriff“ entwickelt habe. Im Hinblick auf die eingereichten Paper der ReferentInnen betonte er, dass der Staat nicht im Mittelpunkt stehe, sondern sich alle BeiträgerInnen vor allem für nicht-staatliche Akteure interessieren. Deshalb brachte Renner die transkulturelle Geschichte ins Spiel, die begrifflich über die Nation hinausgehe und daher auch für Studien zum vornationalen Zeitalter geeignet sei. Mit Blick auf die Verbindung der osteuropäischen und der globalen Geschichte konstatierte Renner drittens, dass mit dem Ankommen der Zeitgeschichtsschreibung in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zwangsläufig der Globalisierungsschub der 1980er- und 1990er-Jahre auf der Agenda von OsteuropahistorikerInnen stehe. Dies zwinge jedoch zu einer zweifachen Perspektive: einerseits gelte es nach dem Beitrag Osteuropas zur Globalisierung zu fragen, und andererseits den globalen Blick auf Osteuropa zu berücksichtigen. Viertens gab Renner den TeilnehmerInnen Leitfragen auf den Weg, von denen hier zwei genannt seien: Wie können HistorikerInnen die durch transnationale oder globalgeschichtliche Phänomene hervorgerufenen Veränderungen in der Raum-Zeit-Wahrnehmung empirisch nachweisen? Worin besteht die Relevanz der untersuchten Verflechtung, welche Folgen und Ergebnisse ergaben sich aus der Bewegung von Menschen, Gütern und Ideen?

Das erste Panel hatte Menschen in Bewegung zum Thema. Die ReferentInnen befassten sich mit Migration, personalen Netzwerken und den daraus folgenden Verknüpfungen von Räumen.

JANNIS PANAGIOTIDIS (Osnabrück) demonstrierte anhand einer Familie, wie eine „globale und generationsübergreifende Migrationsgeschichte“ der Russlanddeutschen im 19. und 20. Jahrhundert aussehen kann. Sein Fallbeispiel einer russlanddeutschen Familie, deren MitgliederInnen sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts auf drei Kontinenten (Asien, Europa, Nordamerika) verteilten, diente ihm dazu zu skizzieren, wie die historische Netzwerkforschung und die Migrationsgeschichte gewinnbringend aufeinander bezogen werden können. Der Referent betonte, dass die Kontinente übergreifenden familiären Netzwerke und Informationsbörsen der Landsmannschaften als „migrantische Selbstorganisationen“ und transkontinentale Kommunikationsgemeinschaften ernst zu nehmen seien. Denn über diese Kanäle wurden Ausreisen geplant, die Integration in den Zielländern bewerkstelligt und Familienzusammenführungen organisiert. Als Folge dieser „transatlantischen Migrationsregime“ zwischen Asien, Europa und Nordamerika wurden peripher gelegene agrarisch-industrielle Räume in der Sowjetunion (Karaganda) und in den USA (Montana) miteinander in Verbindung gebracht und zunehmend verflochten, denn, so der Referent, „die Russlanddeutschen kamen aus der Peripherie und gingen in die Peripherie.“

Ebenfalls mit Migration setzte sich ELISABETH JANIK (Wien) auseinander. Sie stellte Erinnerungen von polnischen Auswanderern aus Galizien vor, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Argentinien und Brasilien zogen. Die ökonomische Rückständigkeit Galiziens innerhalb des Habsburgerreiches stellte einerseits den wesentlichen Push-Faktor für die Ausreise dar; andererseits warben die Regierungen Argentiniens und Brasiliens die polnischen Auswanderer mit Versprechen auf Land gezielt an. Dadurch kamen peripher gelegene Regionen Europas und Südamerikas miteinander in Kontakt. Die Referentin thematisierte sowohl die Migrationsrouten von Galizien über die großen europäischen Auswanderhäfen (Triest, Genua, Bremen und Hamburg) nach Südamerika als auch die in Erinnerungen festgehaltenen Reiseerfahrungen der Auswanderer. Auch in diesem Fallbeispiel erwiesen sich die familiären Netze und der damit verbundene Wissensaustausch als konstituierende Elemente des galizisch-europäisch-südamerikanischen Migrationsregimes.

Im zweiten Panel ging es weniger um Güter und Waren in Bewegung, sondern vielmehr um den „transnationalen Raum schlechthin“ (Melanie Arndt), das Meer. Die Referenten öffneten mit ihrer Konzentration auf das Handeln trans- und international wirkender Akteure neue Perspektiven für eine Diplomatiegeschichte der Wirtschaft und des Umweltschutzes.

ROBERT KINDLER (Berlin) stellte die These auf, dass die Geschichte der nordpazifischen Beringsee in den Jahrzehnten um 1900 hauptsächlich durch die Wanderungsbewegungen von großen Meerestieren, in seinem Fallbeispiel von Pelzrobben, strukturiert war. Robbenjäger aus Russland, den USA, Kanada und Japan folgten den Tieren auf ihren Routen, um sie zu töten und ihren Pelz auf dem Auktionsmarkt in London gewinnbringend zu verkaufen. Die „Relationalität zwischen tierischem und menschlichem Handeln“ skizzierte der Referent empirisch mit Verweis auf die um die Robbenjagd entstandenen Konflikte zwischen den daran beteiligten Akteuren: Schließlich deckten sich die territorialen Hoheitsgrenzen auf See nicht mit den Wanderrouten der Robben. Dies hatte zur Folge, dass Jagdflotten in das Hoheitsgebiet anderer Staaten eindrangen, wodurch es zu mit Waffen ausgetragenen Konflikten kam. Diese Auseinandersetzungen und das Bewusstsein, dass eine Ausrottung der Pelzrobbe in der Beringsee drohte, zwangen die konkurrierenden Akteure zur länderübergreifenden Kommunikation. So waren zahlreiche naturwissenschaftliche Experten und Diplomaten an der Ausarbeitung eines 1911 geschlossenen multilateralen Abkommens über die Beschränkung der Robbenjagd in der Beringsee beteiligt.

RAPHAEL SCHULTE-KELLINGHAUS (Tübingen) stellte sein Dissertationsvorhaben vor. Er konzipierte dabei eine Umweltzeitgeschichte der Ostsee, die er als „blockübergreifenden Interaktionsraum“ im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts betrachtet. Ziel seines Projekts ist es, die „Transformation des Ostblocks und die globale Umweltgeschichte als fundamentale Wandlungsprozesse der jüngsten Zeitgeschichte aufeinander zu beziehen.“ In seinen Ausführungen nahm der Referent dementsprechend eine „transnationale Perspektive“ ein, um die Entstehung eines länderübergreifenden Diskurses über die ökologische Vulnerabilität und die daher notwendige Schutzbedürftigkeit der Ostsee in den Anrainerstaaten seit den 1960er-Jahren zu skizzieren. Anhand der 1974 abgeschlossenen Helsinki-Konvention über den Schutz der Ostsee zeigte der Referent die Verzahnung von lokalen, nationalen und trans- wie internationalen Handlungsebenen verschiedener Akteure wie Umweltbewegte, Wissenschaftler und Diplomaten auf.

Ideen in Bewegung standen im Zentrum des dritten Panels, in dem es um die „Übertragung, Übersetzung und Aneignung von Konzepten, Ideen und Begriffen in transnationaler Perspektive“ (Ingrid Schierle) ging.

FRANK GRÜNER (Heidelberg) ging der Frage nach dem Anteil von externen Faktoren bei der Konstruktion der Russischen Seele nach. Er betonte, dass die Genese und die Entwicklung dieses geistes- wie mentalitätsgeschichtlichen Konzeptes nicht als exklusiv russisch ablaufender Prozess verstanden werden dürfe, sondern der Untersuchung transkultureller Verflechtungen bedürfe. Jedoch sei es zu eindimensional gedacht, ideen- und wissensgeschichtliche Transfers, insbesondere aus Deutschland kommend, nach Russland als Grundlage für die Konstruktion der Russischen Seele zu betrachten. Es handle sich hierbei eher, so der Referent, um eine komplexe Verflechtungsgeschichte zwischen Russland und Europa, allen voran Deutschland, wie etwa der Einfluss des deutschen Idealismus und der Idee Herders von der Volksseele verdeutliche.

TOBIAS RUPPRECHT (Berlin) warf in seinem Vortrag einen Blick auf die Verflechtungen zwischen Lateinamerika und der späten Sowjetunion (bzw. nach 1991 Russlands), um zu argumentieren, dass die Transition der Sowjetunion nicht mit einer „Verwestlichung“ gleichzusetzen ist. Als Beleg für seine These von der Relevanz der Verbindungen zwischen der Zweiten und der Dritten Welt thematisierte der Referent die sowjetisch-russische Wahrnehmung von Augusto Pinochet und den unter ihm erfolgten neo-liberalen Wirtschaftsreformen von den 1970er- bis in die 1990er-Jahre. Rupprecht betonte, dass die chilenischen Reformen und Reformer zahlreichen sowjetischen und russischen Ökonomen als erfolgreiches Modell und Vorbild für die Überwindung einer sozialistischen Planwirtschaft mittels neo-liberaler Methoden in einem autoritären Staat galten. Die „Formel Pinochet“ galt vielen russischen Ökonomen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als „leuchtendes Beispiel für Russland“, und das, obwohl die Propaganda der späten Sowjetunion Pinochet als äußerst repressiven Militärdiktator und Strohmann des amerikanischen Imperialismus geißelte. Abschließend stellte der Referent die These auf, dass das Ende des sowjetisch-russischen Pinochet-Kults mit dem Amtsantritt Vladimir Putins eingesetzt habe, da dieser viele der russischen Projektionen auf Pinochets Chile, wie etwa die der „eisernen Hand“ des Staates innerhalb der Ökonomie und Gesellschaft, wirksam bediene.

KATHARINA KREUDER-SONNEN (Bonn) zeigte in ihrem Beitrag anhand des bakteriologischen Wissens über das Fleckfieber, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen an den Peripherien der medizinischen Forschung gelegenen Orten wie Tunis, Cottbus und dem galizischen Lemberg Wissen über die Krankheit zirkulierte. Mit dieser „zirkulatorischen Perspektive von Wissensproduktion“ konnte die Referentin ein polyzentrisches Netz von Orten nachzeichnen, an denen Mediziner die Krankheit erforschten und einen Impfstoff gegen sie entwickelten. Das Fleckfieber konnte zunächst nicht im Labor erforscht werden, weshalb es Medizinern nur möglich war, die Krankheit bei einer tatsächlichen Epidemie zu untersuchen. Dies gab den Forschern an der Peripherie, wo häufig bestimmte hygienische Standards des modernen Staats (noch) nicht Einzug gehalten hatten und es dort folglich häufiger zu Fleckfieberausbrüchen kam, einen Standortvorteil gegenüber Kollegen in Paris oder Berlin. So gelang es schließlich dem polnischen Bakteriologen Rudolf Weigl einen Impfstoff gegen das Fleckfieber zu entwickeln, wodurch das an der Peripherie gelegene Lemberg eingebettet wurde in ein transnationales Netz von Versuchsstationen in Europa, Nordafrika und China.

In seinem Schlusskommentar begrüßte KLAUS GESTWA (Tübingen) die Multiperspektivität der Beiträge sowie die Multipolarität der vorgestellten Fallbeispiele einer transnational und global verfassten Geschichte Osteuropas. Diese „Dezentralisierung“ der Perspektiven und der Quellenarbeit jenseits vermeintlicher Zentren wie Moskau oder Warschau zeige, so wie die Beiträge von Tobias Rupprecht und Katharina Kreuder-Sonnen, dass mit dem Auftauchen anderer, an der (mentalen) Peripherie gelegener Orte ein nicht zu unterschätzender Erkenntnisgewinn einhergeht. Trotz der berechtigten Konzentration der ReferentInnen auf transnational bzw. -kulturell wirkende Akteure mahnte Gestwa an, dass der Staat als Ordnungsmacht weiterhin ein wichtiger Referenzrahmen für historische Forschungen zum 19. und 20. Jahrhundert bleibe und moderne Staatlichkeit in transnational- und globalgeschichtlichen Arbeiten nicht vernachlässigt werden dürfe. Wie die Beiträge von Jannis Panagiotidis und Robert Kindler anklingen ließen, war es häufig der Staat, der Bewegung durch Migrationsregime bzw. multilaterale Abkommen (erst) ermöglichte bzw. (wieder) einschränkte. Abschließend stellte Gestwa fest, dass sich alle Beiträge des Workshops auf zwei bestimmte Zeitperioden verteilten; einerseits auf die Epoche von den 1870er-Jahren bis zum Ersten Weltkrieg und andererseits auf die gegenwartsnahe Zeitgeschichte seit den 1970er-Jahren, so dass sich mit dem „thematischen Fokus auch der zeitliche Fokus“ verschiebe und die Osteuropäische Geschichte als Fachdisziplin endgültig den Weg eingeschlagen habe, die Zwischenkriegszeit und die Nachkriegsdekaden als dominierenden Forschungsgegenstand hinter sich zu lassen.

Die zweite Kernfrage des Workshops, inwieweit die Osteuropäische Geschichte als Disziplin und Osteuropa als dessen namensgebendes Konzept durch die transnationalen und globalgeschichtlichen Ansätze selbst in Bewegung geraten ist, diskutierten die TeilnehmerInnen nur eingeschränkt. Sicher ist Osteuropa nicht am Verschwinden, unterliegt aber Veränderungen. Allerdings ist hier noch genauer zu fragen, ob der Prozess der Umdeutung von Osteuropa nicht schon als Folge von 1989/91 eingesetzt hat, und als Ursache daher weniger die Turns jenseits national gedachter Geschichte auszumachen sind. Denn mit dem Ende des Ost-West-Konflikts wurde das östliche Europa stärker in seinen vielfältigen internationalen und transkulturellen Verflechtungen untersucht; Ost(mittel)europa unterlag nach 1989/91 nicht nur einer politischen und ökonomischen Integration, sondern auch einer historiographischen Neubetrachtung. Festzuhalten bleibt, dass Osteuropa als Konzept wegen seiner außer- wie innerwissenschaftlichen Beharrungskraft sowie wegen institutioneller Pfadabhängigkeiten (Namensgebung von Instituten, Publikationsorganen, Lehrstühlen) seine Geltungsmacht durch die trans- und globalgeschichtlichen Ansätze nicht verlieren wird. Diese Trends entwickeln jedoch, wie die Beiträge des Workshops gezeigt haben, vielversprechende Perspektiven und Erkenntnispotenziale für das Fach Osteuropäische Geschichte. Auch wenn das genaue Verhältnis von Osteuropäischer und Globalgeschichte (noch) unklar bleibt, so bietet dieser Ansatz neue Denkmodelle und Problemorientierungen, um das östliche Europa mit seinen grenzüberschreitenden Interaktionen und Interdependenzen historisch besser zu verorten.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung
Boris Belge (Tübingen)

Keynote Lecture
Andreas Renner (München): Osteuropa in Bewegung. Erfahrungen, Perspektiven, Herausforderungen

Erstes Panel: Menschen in Bewegung
Moderation: Boris Belge

Jannis Panagiotidis (Osnabrück): Russlanddeutsche auf vier Kontinenten. Die globale Verflechtung peripherer Räume (19./20. Jahrhundert)

Elisabeth Janik (Wien): Aus Galizien in die Neue Welt. Erinnerungen polnischer Auswanderer auf dem Weg nach Südamerika 1870-1914

Zweites Panel: Güter und Waren in Bewegung
Moderation: Melanie Arndt (Regensburg)

Robert Kindler (Berlin): Pacific Encounters. Ressourcenkonflikte und Mobilität in der Beringsee nach 1867

Raphael Schulte-Kellinghaus (Tübingen): Transnationale Umweltgeschichte am Beispiel des Ostseeraums

Drittes Panel: Ideen in Bewegung
Moderation: Ingrid Schierle (Tübingen)

Frank Grüner (Heidelberg): Russische Seele in Bewegung. Zur Genese und Zirkulation einer Idee in transnationaler Perspektive

Alexa von Winning (Tübingen): Das Russische Reich und die orthodoxe Welt. Integrationsversuche einer Familie (1857-1914), krankheitsbedingt ausgefallen

Moderation: Anna Ananieva (Tübingen)

Tobias Rupprecht (Berlin): Formula Pinochet. Chilean Lessons for Russian Liberal Reformers during the Soviet Collapse, 1970-2000

Katharina Kreuder-Sonnen (Bonn): Wie man Mikroben auf Reisen schickt. Zirkulierendes bakteriologisches Wissen und die polnische medical community um 1900

Schlusskommentar
Klaus Gestwa (Tübingen)

Roundtable: „Osteuropa“ in Bewegung
Moderation: Boris Belge

Anmerkungen:
1 Jürgen Osterhammel, Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001.
2 Martin Aust (Hrsg.), Globalisierung imperial und sozialistisch. Russland und die Sowjetunion in der Globalgeschichte 1851-1991, Frankfurt am Main [u.a.] 2013; ders. / Julia Obertreis (Hrsg.), Osteuropäische Geschichte und Globalgeschichte, Stuttgart 2014.
3 Reinhart Koselleck, Neuzeit. Zur Semantik moderner Bewegungsbegriffe, in: ders. (Hrsg.), Studien zum Beginn der modernen Welt, Stuttgart 1977, S. 264-299.