Erzählte Grenzräume in der mittel- und osteuropäischen Literatur nach 1989

Erzählte Grenzräume in der mittel- und osteuropäischen Literatur nach 1989

Organisatoren
Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität Viadrina Frankfurt an der Oder
Ort
Frankfurt an der Oder
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.10.2015 - 30.10.2015
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Von
Aleksandra Laski, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt an der Oder

Neuere literarische Entwicklungen der Auseinandersetzung mit all solchen Orten Räumen, die in Mittel- und Osteuropa durch nationale, territoriale, kulturelle und andere Grenzziehungen nachhaltig geprägt wurden, waren der Gegenstand dieser Tagung, die am 29. und 30. Oktober an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) stattfand. Es ging dabei im engeren Sinne vor allem um die Gebiete Galizien, die Bukowina, das Banat, die Walachei sowie die ungarische Provinz, wie sie in den Werken von Jurij Andruchowytsch, Joanna Bator, Maria Matios, Terézia Mora, Herta Müller und weiteren polnisch-, ukrainisch-, ungarisch- und deutschsprachigen Autorinnen und Autoren porträtiert wurden. Leitend war die Frage nach der Bedeutung dieser Gebiete als sogenannte „Grenzräume“, d.h. als Räume, die in spezifischen historischen Phasen eine gewisse Vielfalt an Ethnien, Religionen und Kulturen ermöglichten, die nebeneinander und ggfs. auch miteinander existieren konnten, dann aber aufgrund hegemonialgeschichtlicher Entwicklungen zerteilt, neu bestimmt oder anders modifiziert wurden. Wie einleitend von ANDREE MICHAELIS (Frankfurt an der Oder) hervorgehoben wurde, lag der Fokus der Tagung auf dem Zusammenspiel der Aspekte Raum, Erfahrung, Macht und Ästhetik, insofern vor dem Hintergrund einer kultur- und machtgeschichtlichen Auseinandersetzung mit den Gebieten in Mittel- und Osteuropa gerade die Reflexion und ästhetische Vermittlung von Erfahrung analysiert und diskutiert wurde. Dabei spielte der unter anderem von Karl Schlögel diskutierte Aspekt einer auf den „Ruinen der Imperien“ Europas sich fortentwickelnden Kultur der Begegnung und des Konflikts eine besondere Bedeutung. Nach 1989 in Mittel- und Osteuropa über Räume und Grenzen nachzudenken, bedeutet notwendig, sich mit den Spuren und bleibenden Wirkungsmächten der Imperien – des Habsburger Reiches, des Deutschen Reiches und der Sowjetunion – auseinanderzusetzen und diese als Ausgangslage aller neueren Entwicklungen zu berücksichtigen. So spielten denn in den Vorträgen immer wieder gerade solche Genres und Formen eine besondere Rolle, die sich für die Darstellung der Erinnerungen an frühere Zustände und Konstellationen besonders eignen, allen voran die Familiengeschichte. Dabei stellte sich insgesamt das Repertoire ästhetischer und diskursiver Strategien, mit dem die Schriftstellerinnen und Schriftsteller die Alltags- und Erinnerungspraktiken in den Grenzregionen zur Darstellung bringen, als ebenso mannigfach heraus wie die Bedeutung der Rede von Grenzen und Grenzüberschreitungen, deren Gehalt in den Texten zumeist um metaphorische wie auch symbolische Bedeutungsschichten erweitert wird. Literatur erwies sich als Reflexionsort von Grenzerfahrungen, die sie darstellt und zugleich interpretiert. Sie fordert dabei ein genaues Geschichtsbewusstsein ebenso heraus wie sie dazu einlädt, eingespielte Rollen, Diskurse und Narrative zu hinterfragen; zeigt die tröstende Kraft manch verbrauchter Ideologeme mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie sie strengste Ideologiekritik betreibt. Die Literatur, mit der sich diese Tagung befasste, wurde dabei zum Ausgangspunkt einer vielschichtigen und notwendig interdisziplinären Auseinandersetzung mit der ebenso abgründigen wie reichen Geschichte und Gegenwart einer dezidiert europäischen Erfahrungswelt.

Inwiefern eine Auseinandersetzung mit der mittel- und osteuropäischen Gegenwartsliteratur dann am produktivsten ausfällt, wenn sie Bezüge zu vorausgehenden Formen und Positionen herstellt, zeigte bereits der Eröffnungsvortrag von IEVGENIIA VOLOSHCHUK (Kiew). Mit Galizien rückte sie einen paradigmatischen „Grenzraum“ im Sinne des Tagungsthemas ins Zentrum der Aufmerksamkeit und fragte nach dem genauen poetischen wie inhaltlichen Verhältnis der beiden Schriftsteller Jurij Andruchowytsch und Joseph Roth angesichts der Tatsache, dass jener sich in seinem Werk programmatisch auf diesen bezieht. Ievgeniia Voloshchuk zeigte dabei die grundsätzlichen Unterschiede der beiden Autoren ebenso auf wie die von Andruchowytsch gesuchte Nähe zu seinem literarischen Vorgänger und Vorbild. Galizien in den Darstellungen Roths wird ihm dabei zum Ausgangspunkt einer Revision. Es repräsentiert für Andruchowytsch ein europäisches Erbe, doch dezidiert ukrainischer Prägung, das ihm gerade in seiner zwiespältigen Zugehörigkeit entweder zum europäischen Westen oder zum russischen Osten als durchaus widersprüchlicher Schauplatz seiner Werke dient. Dabei werde, so Ievgeniia Voloshchuk, Europa in seiner ganzen Komplexität als „Rhizom“ im Sinne von Gilles Deleuze lesbar.

An diese erste Beispielanalyse eines zeitgenössischen Autors schlossen im ersten Panel drei stärker theoretisch orientierte Vorträge an, die wichtige Grundlagen für die folgenden Diskussionen legten. ANNA PASTUSZKA (Lublin) erläuterte, inwiefern die „Bloodlands“ (Snyder) Osteuropas mit einem Begriff Martin Pollacks als eine „kontaminierte Landschaft“ verstanden werden müssten, der sich die Gewaltgeschichte unwiderruflich eingeschrieben habe. Anhand literarischer Reflexionen unter anderem Hannah Kralls und Andrzej Stasiuks zeigte sie auf, wie Autorinnen und Autoren versuchen, vor dem Horizont einer solchen Landschaft gegen das Vergessen zu schreiben. ELSA-MARIA HIEMER (Gießen) stellt hieran anknüpfend zunächst einige raumtheoretische Überlegungen an und fragte, wie Raumerkundung und Raumerzeugung in den autobiographischen Texten junger jüdisch-polnischer Autorinnen und Autoren zu charakterisieren sind. Auf der Grundlage theoretischer Reflexionen zur Wahrnehmung von Raum (Lotman, DeCerteau) skizzierte sie in einem zweiten Schritt die Bedeutung räumlicher Aspekte in Werken von Agata Tuszyńska und Piotr Paziński. Hier spielten Aspekte wie das Verhältnis von Peripherie und Zentrum eine ebenso große Rolle wie das Motiv des Hauses und des Straßennamens. ERIK MARTIN (Frankfurt an der Oder) schließlich erörterte anhand einer Analyse der beiden Werke „Unterwegs nach Babadag“ von Andrzej Stasiuk und „Moskowiada“ von Jurij Andruchowytsch, wie beide Autoren vor dem Hintergrund der zerfallenen Imperien – vor allem des sowjetischen – die Funktion, die das Fiktionale und Imaginäre noch einzunehmen vermögen, in ganz spezifischer Weise inszenieren. Martin beobachtete dabei einerseits bei Stasiuk die Strategie, mithilfe der Fiktion den Glauben in die eigene Fiktionalisierungsleistung scheinbar aufzugeben, andererseits bei Andruchowytsch ein Vorgehen, bei dem gerade die „mythopoetische Macht der Literatur“ bestärkt und das Imperiale gegen das Imaginäre ausgespielt werde.

JOLANTA PACYNIAK (Lublin) setzte im nächsten Panel die Bestandsaufnahme deutscher, polnischer und ukrainischer Grenzräume fort, indem sie den Umgang mit den Häusern und den materiellen Spuren der Geschichte in den Werken von Olga Tokarczuk („Taghaus, Nachthaus“), Joanna Bator („Sandburg“) und Żanna Słoniowska (Haus mit Glasfenstern“) einer genauen Untersuchung unterzog. Sie stieß dabei nicht nur auf die Bedeutung historischer Artefakte als Abfall, in dem sich palimpsestartig vergangene Erfahrungen erkennen lassen, sondern auch auf durchaus positive Begegnungen mit den materiellen Resten, etwa wenn bei Słoniowska wiedergefundene Fotografien als ein Schatz der gemeinsamen polnisch-jüdischen Kultur der Vorzeit interpretiert werden. Demgegenüber ging es MARYNA ORLOVA (Tscherkassy) um einen genauen Nachvollzug der symbolischen Bedeutung der Orte und Landschaften in der Bukowina, wie sie in Maria Matios’ „Darina, die Süße“ porträtiert werden. Orte wie der Friedhof oder der Galizien und die Bukowina trennende Fluss wurden dabei in ihrer symbolischen Mehrdeutigkeit untersucht. Eingehender diskutierte Orlova auch die Bedeutung von Wasser und Erde hinsichtlich des Traumas der Protagonistin im Roman vom Matios und zeigte, inwiefern die Autorin einerseits das dramatische Geschehen der Vergangenheit rekonstruiert und andererseits die Bukowina als „Land an der Grenze“ inszeniert.

Der Abschluss des ersten Konferenztages war schließlich der Vorstellung der Kiewer Schriftenreihe „Über Grenzen: Studien zur deutschsprachigen Literatur“ gewidmet, in der seit 2011 fünf Bände vorliegen. Besonders die für das Tagungsthema hoch relevanten Bände „Grenzen ohne Orte – Orte ohne Grenzen“ (hg. von Ievgeniia Voloshchuk, Hans Richard Brittnacher und Alexander Chertenko, 2014), „Kernländer – Kronländer – Grenzländer“ (hg. von denselben u. Inge Stephan, 2012) sowie „Grenzen erfahren – Grenzen überschreiten – Grenzen überwinden“ (hg. von Ievgeniia Voloshchuk, Hans Richard Brittnacher und Alexander Chertenko, 2014) wurden dabei ins Zentrum gerückt. Die Bände liegen bislang nur in ukrainischer Sprache vor.

Einen weiteren Aspekt des Tagungsthemas ergänzte am nächsten Tag ALEXANDER CHERTENKO (Kiew/ Gomel), der sich in seinem Vortrag dem Roman „Der Helm“ von Artur Klinau zuwandte. Hoch kritisch zeichnete Alexander Chertenko dabei nach, mit welchen Strategien und Stilmitteln Klinau in seinem Buch den Versuch unternimmt, Weißrusslands Status eines „Nichtorts unterhalb der Europafloßes“ zu rehabilitieren und aus der kolonialen Peripherie heraus zu bergen. Chertenko zufolge gelingt dies aber mitnichten, weil Klinau stattdessen einer militanten Semantik verfalle, die bereits der Titel des Buches anspiele. Klinau schwelge in ebenso nostalgischen wie stereotypen Reminiszenzen des vergangenen Imperiums, statt den Mechanismen der ideologischen Vereinnahmung Einhalt zu gebieten. Dem stand im Vortrag von JOHANNES KLEINE (Berlin) die faszinierende Vielfalt von Jan Faktors Roman „Georgs Sorgen um die Vergangenheit im Reich des heiligen Hodensackbimbams von Prag“ gegenüber. Kleine zeichnete unter anderem die doppelten Raum- und Zeitstrukturen des Romans nach, in dem eine sich zunehmend verengende politische Realität dem weitläufigen Gang der Reflexionen des Erzählers gegenübersteht. Vor allem das Motiv der Wohnung analysierte Kleine dabei, in welcher der Verfall der DDR ebenso seinen Ausdruck finde wie das Zeitgeschehen, etwa der Prager Frühling, der in die Wohnstätten einfällt. Am Ende des Romans steht schließlich die Suche nach dem vergessenen Jüdischen, welche den komplexen Such- und Wanderbewegungen des Textes einen scheinbar letzten Bedeutungsgehalt verleiht.

Mit der spezifischen Erinnerungskultur in Ungarn beschäftigten sich die beiden folgenden Beiträge. PÉTER VARGA (Budapest) zeichnet dazu die historische Entwicklung Ungarns bis 1989 nach, die kulturpolitisch vor allem durch eine zentralisierte Erinnerungspolitik sowie ein dominantes Narrativ der Schuldlosigkeit auf die Erfahrungen einer soziokulturellen Heterogenität reagiert habe. Vor diesen Hintergrund adressiere die neuere Literatur in vielfacher Weise bislang verdrängte Themen, wobei vor allem der Misch- und Konfliktzonen-Charakter Ungarns in den Fokus rücke. Varga vertieft seine Beobachtungen anhand zweier Romane, die Familiengeschichten erzählen: des Romans „Winterlamm“ von Márton Kalész sowie des durch seine Bebilderung eine zusätzliche Dimension eröffnenden Romans „Natürliches Licht“ („Természetes fény“) von Pál Závada. Anhand beider zeigt Varga, mit welchen ästhetisch zum Teil hoch komplexen Strategien jüngere ungarische Autoren auf den konflikthaften Pluralismus ihrer Gesellschaft nach dem Fall der Mauer reagiert haben. Einen ganz anderen Zugang zu Terézia Moras Roman „Das Ungeheuer“ wählte im Anschluss ELISABETH BÖHM (Bayreuth), indem sie die Grenzräume des Textes selbst und die Erfahrung wie auch die Konstruktion von Grenzen ins Zentrum ihrer Untersuchung rückte. Dies berührte nicht allein die graphische Aufteilung des im Buch geteilt abgedruckten Textes, sondern auch Aspekte der Erzählperspektive, der Intertextualität sowie der im Buch reflektierten Körperlichkeit der Erfahrung der Protagonisten. Dabei gewann auch die Kategorie Geschlecht an kritischer Bedeutung.

Das abschließende Panel griff zahlreiche Gesichtspunkte der vorangehenden Vorträge auf und spitzte die Diskussion um die Erfahrungen eines gelebten Gegen- und Miteinanders in mittel- und osteuropäischen Grenzräumen am Beispiel der Werke von Herta Müller nochmals zu. Dazu analysierte ANA-MARIA SCHLUPP (Berlin) den Vorgang einer Dekonstruktion der Stereotypisierung von Walachen und Schwaben im Werk Müllers. Besonders hob sie dabei den Überlegenheitsdiskurs der Schwaben hervor, die noch in Deutschland die Wirksamkeit ihrer historischen Verwundung durch die Diskriminierung in Rumänien zur Schau stellen würden. Diskutiert wurden auch der hier negativ konnotierte Begriff des „Inselglücks“, wie er etwa in Herta Müllers „Der König verneigt sich und tötet“ geprägt wird, sowie seine raumsemantischen Implikationen. TAMILA KYRYLOVA (Kiew) schließlich konzentrierte sich in ihrer Lektüre von Herta Müllers „Heute wäre ich mir lieber nicht begegnet“ auf die geschlechterspezifische Erlebnisweise von Raum. Dazu analysierte sie die im Roman relevanten Raumdimensionen wie Dorf und Stadt, Ost und West, private und öffentliche Räume und fragt nach deren Platz in der Geschlechtermatrix eines totalitär regierten Rumäniens. Detailreich rekonstruierte sie Müllers „Poetik der Grenzverletzung“, die letztlich nur noch eine sprachliche Heimat in Aussicht stelle, während alle tatsächlichen weltlichen Räume dem Glück der Protagonistin verstellt bleiben.

In einer Abschlussrunde wurden einzelne Aspekte der Diskussion noch einmal aufgegriffen und weiterführende Fragen formuliert. Einen besonderen Stellenwert nahm dabei die Frage nach dem Status des „imperialen Erbes“ ‚Kakaniens’ wie auch der Sowjetunion ein, das in den Werken nach 1989 immer wieder verhandelt wurde. Grenzregionen, für die sich Galizien und die Bukowina als paradigmatisch herausstellten, erwiesen sich als ein Experimentierlabor europäischer Erfahrung par excellence. In ihnen vollzog und vollzieht sich eine spezifische Erinnerungsarbeit, die von einer neuen, jüngeren Generation getragen wird. Dieser Generation fehlen einerseits prägende Erfahrungen früherer Generationen. Andererseits hegt sie – zumindest überwiegend – ein vehementes Interesse an der Freilegung auch tabuisierter oder vermeintlich vergessener Erinnerungen. Dies gilt in besonderem Maß für das jüdische Erbe in Mittel- und Osteuropa. Die Erfahrung, die sich in Grenzräumen rekonstruieren lässt und die ihre literarische Gestaltung und Reflexionen in den auf dieser Tagung behandelten Werken erfuhr, steht dabei in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Einfluss hegemonialer Mächte, welche die Setzung und Öffnung mehr oder minder durchlässiger Nationalstaatsgrenzen kontrollieren. Was in den vergangenen 25 Jahren nach einer weitgehenden Öffnung vieler dieser Grenzen literarisch reflektiert werden konnte, muss gerade heute, zu einem Zeitpunkt, zu dem die europäischen Grenzen wieder geschlossen werden, als Gut gesehen werden, das in Gefahr steht, erneut verlustig zu gehen. Gerade die hoch aktuelle politische Brisanz dieses Zusammenhangs war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung ein Aspekt, der sich zum Abschluss aufdrängte und den Wunsch nach weiteren gemeinsamen Untersuchungen und Diskussionen bestärkte.

Konferenzübersicht:

Grußwort des Präsidenten der Universität, Alexander Wöll

Begrüßung, Einführung
Ievgeniia Voloshchuk (Kiew): Was bleibt auf den Ruinen der Imperien? (Re)Visionen des Grenztopos Galizien in Werken von Joseph Roth und Jurij Andruchowytsch (Eröffnungsvortrag)

Panel 1: Zugänge – Raum, Genre, Narrativ, Moderation: Bożena Chołuj (EUV)

Anna Pastuszka (Lublin): Topographie der Gewalt. Narrative über ostmitteleuropäische Landschaften

Elisa-Maria Hiemer (Gießen / Frankfurt am Main): Zum Verhältnis von Autobiographie und Raumerzeugung (an Beispielen aus der polnisch-jüdischen Literatur)

Erik Martin (EUV): Fiktive und faktuale Reisebeschreibungen in Polen und Ukraine nach 1989

Panel 2: Grenzerfahrung und Grenzüberschreitung, Moderation: Pablo Valdivia Orozco (EUV)

Jolanta Pacyniak (Lublin): Deutsche, polnische und ukrainische Grenzräume bei Olga Tokarczuk, Joanna Bator und Żanna Słoniowska

Maryna Orlova (Tscherkassy): Die Bukowina als Erinnerungsort im Roman von Maria Matios Darina, die Süße

Vorstellung der Kiewer Schriftenreihe Über Grenzen. Studien zur deutschsprachigen Literatur (Ievgeniia Voloshchuk, Andree Michaelis)

Panel 3: Grenzen der Erinnerung in Mittel- und Osteuropa, Moderation: Andree Michaelis (EUV)

Alexander Chertenko (Kiew/Gomel): Unterhalb des Europafloßes. Der Nicht-Ort Weißrussland zwischen Europa und Russland in Artur Klinaus Der Helm

Johannes Kleine (Berlin): Jan Faktor und Georgs Sorgen um die Grenzen Mitteleuropas in seiner Wohnung

Panel 4: Die Erzählbarkeit von Grenzerfahrungen, Fokus: Ungarn, Moderation: Kirsten Möller (EUV)

Péter Varga (Budapest): Die Literatur der multiethnischen ungarischen Provinz: unterschiedliche Erinnerungs- und Erzählnarrative

Elisabeth Böhm (Bayreuth): Lesen, erleben, erinnern: Die Verhandlung von Grenzräumen in Terézia Moras Roman Das Ungeheuer

Panel 5: (Nicht-)Begegnungs- und Geschlechterräume bei Herta Müller, Moderation: Irmela von der Lühe (Berlin)

Ana-Maria Schlupp (Berlin): Von Schwaben und Walachen. Inselglück bei Herta Müller

Tamila Kyrylova (Kiew): Geschlechterorientierende Raumdarstellung im Roman von Herta Müller Heute wär ich mir lieber nicht begegnet

Roundtable-Diskussion, Abschluss


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