Vierte Mitteldeutsche Konferenz für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte

Vierte Mitteldeutsche Konferenz für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte

Organisatoren
Florian Steger, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ort
Halle an der Saale
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.05.2015 -
Url der Konferenzwebsite
Von
Giovanni Rubeis / Maximilian Schochow, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Am 27.5.2015 fand die „Vierte Mitteldeutsche Konferenz für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte“ in Halle (Saale) statt. Organisiert wurde die Konferenz vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin unter der Leitung von Florian Steger. Ziel der Konferenz war es, Einblick in die medizin- und wissenschaftshistorische Forschung in der Region und darüber hinaus zu geben. In diesem Jahr sollte zudem das im Aufbau befindliche „Mitteldeutsche Forschungszentrum für Medizingeschichte“ vorgestellt werden. Im Rahmen dieses Projekts sollen die medizinhistorischen Forschungsaktivitäten der Region gebündelt und die Synergien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der Universität Leipzig genutzt werden. In diesem Sinn argumentierte auch der Dekan der Medizinischen Fakultät, Michael Gekle, in seinem Grußwort. Er wies auf die Notwendigkeit der regionalen Zusammenarbeit insbesondere hinsichtlich von drittmittelfinanzierten Verbundprojekten hin. Die „Vierte Mitteldeutsche Konferenz für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte“ diente somit auch als Impulsgeber für weitere einschlägige Forschung in der Region Mitteldeutschlands.

Den Anfang machte GIOVANNI RUBEIS (Halle/Saale) mit seinem Vortrag zur Medizinkritik im Frühhumanismus bei Petrarca (1304–1374) und Salutati (1331–1406). Dabei konnte er zeigen, dass es sich bei der vordergründigen Kritik an der Medizin im Kern um eine Wissenschaftskritik handelt. Die Frühhumanisten kritisieren ein aus ihrer Sicht überkommenes Wissenschaftskonzept, das sich auf Dialektik und Naturbeobachtung gründet. Dem wird der humanistische Ansatz gegenübergestellt, der auf den Praxisaspekt des Wissens im Sinne von praktischer Philosophie zielt. Der Vorrang des sittlich Guten vor dem Wahren ist das Leitmotiv dieser Kritik.

Gegenstand des Vortrags von BETTINA NOAK (Berlin) waren medizinische Fallgeschichten in niederländischen Texten der Frühen Neuzeit. Dazu gehörten etwa „Alle de wercken“ (1660) von Johan van Beverwijck (1594–1647) oder die deutsche Übersetzung des „Schatzes der Gesundheit“ (1671) von Philipp von Zesen (1619–1689). Diese Texte untersuchte Noak hinsichtlich deren narrativer Strukturen sowie epistemologischer Funktion. Es gelang der Referentin darüber hinaus den Wissenstransfer aus den Niederlanden in den mitteldeutschen Raum nachzuzeichnen. Dabei wies sie auf die zentrale Rolle des Anatomen und Botanikers Frederik Ruysch (1638–1731) hin, der eine große Wirkung auf die akademische Medizin Mitteldeutschlands und hierbei insbesondere auf den hallischen Arzt und Universitätsprofessor Friedrich Hoffmann (1660–1742) ausübte.

PHILIPP TEICHFISCHER (Magdeburg) widmete sich in seinem Vortrag dem brieflichen Nachlass Johann Lukas Schönleins (1793–1864). Zusammen mit Eva Brinkschulte hat Teichfischer die Briefe von Schönlein herausgegeben. In einem Folgeprojekt sollen nun die an Schönlein adressierten Briefe ediert werden. Schönlein, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Würzburg, Zürich und Berlin wirkte, korrespondierte mit Fachkollegen wie Friedrich Wilhelm Felix von Bärensprung (1822–1864), berühmten Persönlichkeiten wie Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) und Alexander von Humboldt (1769–1859) sowie mit der preußischen Königsfamilie.

SASKIA GEHRMANN (Halle/Saale) berichtete über einen Teilaspekt ihres Dissertationsprojekts, in welchem sie den medizinischen Alltag in den Franckeschen Stiftungen zu Halle im 18. und 19. Jahrhundert thematisiert. Sie widmete sich in ihrem Vortrag der Rekonstruktion der Strukturen ärztlicher Praxis vor dem Hintergrund der Konzeptualisierung von Gesundheit und Krankheit im Hallischen Pietismus. Gehrmann konnte anhand des Verwaltungsschriftguts zeigen, dass theologische Erklärungsmodelle und Deutungen von Krankheiten keine entscheidende Rolle für die Auswahl der Behandlungsmethoden und Medikamente beziehungsweise anderer Hilfsmittel spielten. Vielmehr traten medizinische oder ökonomische Faktoren in den Vordergrund.

Die homöopathischen Arzneimittelgruppen der Nosoden und Sarkoden bildeten das Thema des Vortrags von VIKTORIA VIERACKER (Berlin). Die Behandlung mittels Homöopathika, die aus menschlichen und tierischen Körperstoffen hergestellt werden, geht auf das 19. Jahrhundert zurück. So wurde beispielsweise die Substanz „Mumia“, ein Pulver aus zermahlenen ägyptischen Mumien, als Heilmittel eingesetzt. Vorläufer für diese Behandlungsmethode können bereits in der Antike verortet werden. Der Einsatz von Nosoden und Sarkoden entspricht heutigen Hygienevorstellungen zumeist nicht mehr. Dies begründet sich unter anderem dadurch, dass es sich bei den Ausgangsstoffen dieser Präparate um Körperstoffe wie etwa Fußschweiß oder Erbrochenes handelt.

In ihrem Vortrag zum Einfluss der aus Deutschland berufenen Wissenschaftler auf die Akademisierung der Pharmazie in Russland stellte ELENA ROUSSANOVA (Leipzig) ein wichtiges Kapitel des deutsch-russischen Wissenschaftstransfers vor. Anhand von drei deutschen Pharmazeuten – Johann Christoph Ringenbroig (1754–1802), Johann Emmanuel Ferdinand Giese (1781–1821) und Carl Christian Traugott Friedemann Göbel (1794–1851), zeigte die Referentin, dass wichtige Professorenstellen an russischen Universitäten des 19. Jahrhunderts mit deutschen Forschern besetzt wurden. Obwohl die genannten Pharmazeuten in Russland große Bekanntheit erlangten, finden sie in Deutschland kaum Erwähnung. Dies mag daran liegen, dass vor allem die noch junge pharmazeutische Forschung in Russland von Ringenbroig, Giese und Göbel profitierte.

OXANA KOSENKO (Leipzig) behandelte die Entstehung der Immunologie im Wissenschaftsdreieck Russland – Deutschland – Frankreich. Im Fokus stand dabei die Forschergruppe um Il’ja Mečnikov (1845–1916) und ihre Beziehung zu deutschen und französischen Wissenschaftlern in der Nachfolge Robert Kochs (1843–1910) und Louis Pasteurs (1822–1895). In ihrer Analyse bediente sich die Referentin der von Ludwik Fleck (1896–1961) stammenden Konzepte Denkkollektiv und Denkstil. Anhand dieses Instrumentariums gelang es Kosenko, die Auseinandersetzungen und Spannungen sowohl zwischen den einzelnen Schulen in Russland, Deutschland und Frankreich als auch innerhalb des Denkkollektivs um Mečnikov darzustellen.

MARIA CHRISTINA MÜLLER (Augsburg) sprach über Wahrnehmungsmuster von Teufel, Gott und Magnetismus in der Psychiatrie des 19. und 20. Jahrhunderts. Dabei ging sie sowohl auf Berichte von Patient(inn)en als auch auf Diskurse um Wahn und Wirklichkeit in der Psychopathologie ein. Die Auswertung von 2.800 Akten von Patien(inn)en sowie eine eingehende Diskursanalyse führten sie zu dem Ergebnis, dass kulturelle und soziale Kontexte als bestimmend für den Inhalt von Wahnvorstellungen anzusehen sind. Die wahnhaften Denkinhalte sind nicht stabil, sondern unterliegen einem historischen Wandel. Auffällig sei zudem ein Gefälle zwischen Stadt und Land hinsichtlich dieser Denkinhalte.

ORTRUN RIHA (Leipzig) stellte ihr Buchprojekt zu den Nobelpreisträgern für Physiologie oder Medizin vor. Das Buch ist nicht als eine chronologische Auflistung der einzelnen Preisträger konzipiert. Vielmehr soll die Darstellung der Preisträger und ihrer Forschungsleistungen in einen Rahmen aus Essays und weiterführenden Themen eingebettet werden. Diese Exkurse, etwa zur vertriebenen Intelligenz durch den Faschismus in Deutschland und Italien, zur medialen Inszenierung oder zu Wissenschaft und Politik, setzen so die Preisträger in ihren historischen Kontext. Darüber hinaus ging Riha in ihrer Präsentation auf weitere Buchprojekte ein, die im Rahmen der 600-Jahr-Feier der Medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig vorgelegt werden. Unter anderem soll ein vollständig überarbeiteter medizinhistorischer Stadtführer von Leipzig im Herbst 2015 anlässlich des tausendjährigen Stadtjubiläums veröffentlicht werden.

Mit ihrem Vortrag zu Konstitutionslehre und Medizintheorie zwischen 1910 und 1930 stellte NADINE METZGER (Erlangen) ihr Habilitationsprojekt vor. In ihrem Vorhaben widmet sie sich einer medizinischen Strömung, die zwischen 1910 und 1930 einen Aufschwung erlebte. Zwar geht die Konstitutionslehre auf antike Konzepte zurück und wurde im 18. Jahrhundert von William Battie (1704–1776) und Thomas Willis (1621–1675) aufgegriffen. Zwischen 1910 und 1930 jedoch, so Metzger, erfahre die Konstitutionslehre einen vollkommen neuen Ansatz, der mit der Tradition bricht. Dabei handelte es sich um ein interdisziplinäres Forschungsprogramm, welches auf den Zusammenhang zwischen körperlicher Disposition und Krankheitsentwicklung zielte.

Die medizinhistorische Sammlung des jüdischen Augenarztes Theodor Meyer-Steineg (1873–1936) in Jena war Thema des Vortrags von ANDREAS CHRISTOPH (Jena). Der Sammlungsbestand umfasst etwa tausend medizinische Instrumente im Original beziehungsweise in Nachbildungen und erstreckt sich von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Neben der Aufarbeitung der Sammlung steht besonders deren Neuausrichtung im Vordergrund. Der museale Sammlungsbestand soll in eine Lehr- und Schausammlung nach den Prinzipien des material turn umgewandelt werden. Die Digitalisierung des Bestandes ist dabei zentral für das Projekt.

TOBIAS FREIMÜLLER (Jena) thematisierte in seinem Vortrag die Jenaer Psychiatrie im 20. Jahrhundert. Konkret wird in dem Forschungsprojekt, das von drei Mitarbeitern bearbeitet wird, der Zeitraum zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und den späten 1960er-Jahren erschlossen. Somit ergibt sich eine Rekonstruktion der Jenaer Psychiatrie im Kontext verschiedener politischer Systeme und Gesellschaftsformen. Trotz verschiedener Zäsuren sei eine gewisse Kontinuität innerhalb der Institution feststellbar. Das Quellenmaterial setzt sich unter anderem aus Personalakten und Fotografien zusammen, die sich im Bundesarchiv sowie im Universitätsarchiv Jena befinden. Ziel ist es, eine gesellschaftspolitische Perspektive auf die Funktion der Psychiatrie zu erreichen und dabei die Sicht der Patient(inn)en miteinzubeziehen. Darüber hinaus soll die Rolle einzelner Persönlichkeiten der Jenaer Psychiatrie, beispielsweise von Hans Berger (1874–1941), geklärt werden.

PHILIPP KIOSZE (Halle/Saale) präsentierte die bisherigen Resultate seines Dissertationsprojekts zur Krankenversorgung im KZ Mittelbau-Dora zwischen 1943 und 1945. In seinem Vortrag konzentrierte er sich auf die drei häufigsten Krankheiten Phlegmone, Pneumonie und Tuberkulose und den Zeitraum zwischen Juli 1944 und Januar 1945. Anhand von Monatsberichten, Aufnahmelisten und Krankenakten konnte Kiosze zeigen, dass die Ziele der Krankenversorgung in erster Linie im Schutz der SS-Wachmannschaften, Zivilisten und „wertvollen“ Häftlingen vor ansteckenden Krankheiten sowie in der Erhaltung von „Menschenmaterial“ für die Rüstungsindustrie bestanden. Zudem konnte Kiosze Ego-Dokumente auswerten wie etwa den Bericht des französischen politischen Häftlings Max Dutillieux und damit auch die Perspektive der Patient(inn)en einnehmen.

Der Versorgung von Geschlechtskranken in der SBZ/DDR am Beispiel des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke „Schloss Osterstein“ im sächsischen Zwickau widmete sich MAXIMILIAN SCHOCHOW (Halle/Saale). Das Fürsorgeheim wurde 1946 auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration Deutschland (SMAD) gegründet und diente der zwangsweisen Behandlung von geschlechtskranken Personen. Die Patient(inn)en wurden medizinisch unzureichend versorgt, mussten täglich acht Stunden arbeiten und standen unter ständiger polizeilicher Überwachung. Schochow kam zu dem Ergebnis, dass die Fürsorgeheime für Geschlechtskranke in der SBZ/DDR Vorgängereinrichtungen für geschlossene Venerologische Stationen in der DDR darstellen. Eine solche Station hatten Florian Steger und Maximilian Schochow in ihrer Publikation „Disziplinierung durch Medizin. Die geschlossene Venerologische Station in der Poliklinik Mitte in Halle (Saale) 1961 bis 1982“ ausführlich beschrieben.1

Erste Resultate des Forschungsprojekts zu Arzneimittelstudien westlicher Pharmaunternehmen in der DDR präsentierte CHRISTIAN KÖNIG (Halle/Saale). Das unter der Leitung von Florian Steger am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin in Halle (Saale) durchgeführte Drittmittelprojekt hat einen substanzspezifischen Ansatz mit Fokus auf der Region Mitteldeutschland. König zeigte, dass keine pauschalen Aussagen zu den klinischen Prüfungen für westliche Auftraggeber getroffen werden können, sondern Einzeluntersuchungen nötig sind: Die drei vorgestellten Fallstudien zur klinischen Prüfung der Augentropfen Timolol, des Wachstumshormonpräparats Saizen und der „Abtreibungspille“ RU-486 (Mifepriston) verdeutlichen dies. Ausgehend von behördlichen Überlieferungen konnte die Durchführung von Studien zu 208 Arzneimitteln und 26 medizintechnischen Erzeugnissen wie etwa Ultraschallgeräte oder Dialysatoren zwischen 1983–1990 nachgewiesen werden. Die Materiallage je Studie variiert dabei stark. Behördliche Überlieferungen erwiesen sich oftmals als unvollständig. Zudem wurden die Studien- und Patientenakten in ehemaligen Prüfungszentren teils kassiert, teils sind sie nicht zugänglich.

FLORIAN STEGER (Halle/Saale) sprach abschließend zur Frage der Traumatisierung durch Medizin in der DDR. Dabei wurden Ergebnisse und Perspektiven der Forschung zu geschlossenen Venerologischen Stationen in der DDR präsentiert. Steger stellte klar, dass die Politik die Medizin dabei nicht „von außen“ instrumentalisiert hat. Die Repressionen und die sexualisierte Gewalt gegenüber (nicht-)geschlechtskranken Frauen und solchen mit Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit im Alter zwischen 12 und 72 Jahren zeigen vielmehr, dass aus der Medizin heraus selbst Prinzipien medizinischen Handelns politisiert wurden. Die Erziehung zur „sozialistischen Persönlichkeit“ verdrängte dabei die medizinische sinnvolle Behandlung. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde das Phänomen der transgenerationellen Weitergabe von Traumatisierungen deutlich. Als weiteres Beispiel nannte Steger die Anti-D-Prophylaxe bei Rh-negativen Frauen. In den 1970er-Jahren wurden Frauen mit NonA-nonB- (heute Hepatites C) kontaminiertem Anti-D-Immunglobulin aus Halle (Saale) behandelt. Die Waschflüssigkeit der kontaminierten Charge wurde auch nach Bekanntwerden der Kontamination weiter verwendet. Mehrere tausend Frauen wurden auf diese Weise mit Hepatites C infiziert und kämpfen bis heute mit den Folgen der Infektion.

Auf jeden Vortrag folgte eine Diskussion. Zwischen den Teilnehmer(inne)n fand ein reger Austausch statt, bei welchem die Vortragsthemen ebenso diskutiert wurden wie mögliche künftige Kooperationen. Das verstärkte Interesse an Zusammenarbeit in der Region ist als positives Resultat der Konferenz zu werten. Zudem zeigt die Teilnahme von Referent(inn)en aus Augsburg, Berlin oder Erlangen, dass auch über die Region hinaus Interesse an der Forschung in Mitteldeutschland besteht. Somit hat auch das im Aufbau befindliche „Mitteldeutsche Forschungszentrum für Medizingeschichte“ einen wichtigen Impuls erhalten.

Konferenzübersicht:

Giovanni Rubeis (Halle/Saale), Medizinkritik im Frühhumanismus: Petrarca und Salutati

Bettina Noak (Berlin), Zwischen Exemplum und Krankheitsbild: Medizinische Fallgeschichten in niederländischen Texten der Frühen Neuzeit

Philipp Teichfischer (Magdeburg), Johann Lukas Schönlein (1793–1864): Briefe an einen Arzt, Hochschullehrer und Vater

Saskia Gehrmann (Halle/Saale), Medizin und Religion in den Franckeschen Stiftungen zu Halle im 18. und 19. Jahrhundert.

Viktoria Vieracker (Berlin), Die homöopathischen Arzneimittelgruppen der Nosoden und Sarkoden und ihre Vorläufer

Elena Roussanova (Leipzig), Der Einfluss der aus Deutschland berufenen Wissenschaftler auf die Akademisierung der Pharmazie in Russland

Oxana Kosenko (Leipzig), Kampf der Zellen. Die Entstehung der Immunologie im Wissenschaftsdreieck Russland – Deutschland – Frankreich

Maria Christina Müller (Augsburg), Zwischen Wahn und Wirklichkeit. Wahrnehmungsmuster von Teufel, Gott und Magnetismus in der Psychiatrie des 19. und 20. Jahrhunderts

Ortrun Riha (Leipzig), Die Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin. Ein Buchprojekt

Nadine Metzger (Erlangen), Konstitutionslehre und Medizintheorie 1910–1930

Andreas Christoph (Jena), Die medizinhistorische Sammlung von Theodor Meyer-Steineg in Jena: Aufarbeitung, Rekonstruktion und Neuausrichtung

Tobias Freimüller (Jena), Die Jenaer Psychiatrie im 20. Jahrhundert

Philipp Kiosze (Halle/Saale), Alltagsmedizin in einem Konzentrationslager der letzten Phase – Die Krankenversorgung im KZ Mittelbau-Dora (1943–1945)

Maximilian Schochow / Florian Steger (Halle/Saale), Die Versorgung von Geschlechtskranken in der SBZ/DDR am Beispiel des Fürsorgeheims „Schloss Osterstein“ in Zwickau

Christian König (Halle/Saale), Arzneimittelstudien westlicher Pharmaunternehmen in der DDR

Florian Steger (Halle/Saale), Traumatisierung. Medizin in der DDR – Forschungsergebnisse und Perspektiven

Anmerkung:
1 Florian Steger / Maximilian Schochow, Disziplinierung durch Medizin. Die geschlossene Venerologische Station in der Poliklinik Mitte in Halle (Saale) 1961 bis 1982, 3. Aufl. Halle (Saale) 2015 (1. Aufl. 2014).