Die Zukunft des 20. Jahrhunderts

Die Zukunft des 20. Jahrhunderts

Organisatoren
Lucian Hölscher, Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.07.2014 - 12.07.2014
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Von
Lucian Hölscher, Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum

Die Tagung, die am 11. und 12. Juli 2014 unter der Leitung von Lucian Hölscher in Bochum stattfand, bildet den Auftakt zu einem Forschungsprojekt, das in den kommenden Jahren Forscher unterschiedlicher Disziplinen und aus verschiedenen Ländern zusammenführen soll. Das Ziel der Eröffnungstagung lag darin, anhand ausgewählter Themen die Dimensionen und Leitlinien dieses Großprojekts auszumessen.

LUCIAN HÖLSCHER (Bochum) stellte in der „Einleitung“ die wichtigsten Anliegen des Projekts vor: Durch Sammlung, Synthese und wechselseitige Abstimmung vergangener Zukunftsvorstellungen soll ein Gesamtbild der Zukunft des 20. Jahrhunderts entstehen. Im Rahmen des Projekts sollen Generierungsformen von Zukunftsvorstellungen und ihres Gesellschaft gestaltenden Leistungsvermögens analysiert und die in einer Epoche jeweils vorherrschenden Zeitlichkeiten, Zeitordnungen und Zeitregime erforscht werden.

Theoretisch basiert das Forschungskonzept auf dem Begriff der „vergangenen Zukunft“. Von der gegenwärtigen Zukunft unterscheidet sich die vergangene Zukunft vor allem darin, dass in ihr die Kontingenz gegenwärtiger Zukünfte (das heißt die Tatsache, dass jeweils mehrere Zukünfte als möglich erscheinen) still gestellt ist. Das Potential des Forschungsprojekts liegt erstens in der Erkenntnis des Eigensinns vergangener Zeiten, deren Zukunftsentwürfe sich nicht so realisiert haben wie einst erwartet, zweitens in einer neuen und schärferen Bestimmung historischer Epochen (über den Abbruch bislang dominierender Zukunftserwartungen) und drittens in einem genaueren Verständnis für die Genese und Konjunktur von Zukunftsentwürfen, ihre mediale Verbreitung und politischen Implementierung. Erstrebt wird auf diesem Weg ein theoretisch innovativer Zugang zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, der vor allem den Geschichtsbrüchen des Jahrhunderts besser als bisher Rechnung trägt.

In ihrem Doppelreferat zur Zukunft der deutschen Sozialdemokratie analysierten THOMAS WELSKOPP (Bielefeld) und STEFAN BERGER (Bochum) das Zusammenspiel von Utopie (Zielsetzung ohne Schritte zur zeitlichen Umsetzung), Prognose (Zukunftsprojektion mit temporaler Entfaltung), Programm (temporal (un)bestimmte Handlungsanweisung) und Prinzip (Selbstverpflichtung auf einen Orientierungspunkt). Die kommende sozialistische Revolution verwandelte sich im Laufe der Zeit von einer programmatischen Forderung (1848) über eine Prognose (Kaiserreich) in eine Utopie. Die Sozialdemokratie nutzte den politischen Handlungsspielraum temporal und materiell für ihre politische Strategie. Dabei drohte laut Welskopp allerdings immer die Gefahr eines Verlusts der Nah- zugunsten der Fernerwartung bzw. umgekehrt der Fern- zugunsten der Naherwartung.

Bei dem sozialistischen Zukunftsstaat handelt es sich um einen Katalog von Vorstellungen mit wechselnden Konjunkturen, um ein ganzheitliches, jedoch niemals geschlossenes Zukunftsbild. Bereits vor 1914 zeichnete sich eine nationalstaatliche Abschließung der ursprünglich menschheitlich angelegten Zukunftsentwürfe ab. Nach 1918 seien sozialistische Zukunftsvorstellungen zwar in Deutschland noch lebendig geblieben, in der Alltagspolitik spielten sie jedoch eine zunehmend geringere Rolle. Für die kommunistische Partei in der DDR wurde es zunehmend schwieriger, im Systemvergleich mit dem kapitalistischen Westen an ihren Zukunftshoffnungen festzuhalten. Durch den Übergang zur Planwirtschaft setzte sie sich Berger zufolge immer wieder Fristen für deren Umsetzung, die sie auf die Dauer immer weniger einhalten konnte.

Auf die Frage nach dem Verhältnis der sozialistischen zu anderen Zukunftsvorstellungen verwiesen die Referenten einerseits auf das ideologische Selbstverständnis der deutschen Sozialdemokratie, die anderen politischen Programmen schlichtweg ihre Zukunftsfähigkeit absprachen, andererseits auf nationale Unterschiede. Ein methodisches Problem liegt in dem vorwiegend retrospektiven Blick heutiger Geschichtserzählungen, die vergangenen Zukunftsvorstellungen unter Umständen aufgrund ihrer nicht gelungenen Realisierung theoretisch vorschnell ihre Zukunftsfähigkeit absprechen.

Der Vortrag von MARTIN SABROW (Potsdam) beschäftigte sich mit dem „Zeitregime“ der DDR. Die Opferbereitschaft der Kommunisten im Dritten Reich, so seine zentrale These, ist nur erklärbar, wenn man bei ihnen eine Zukunftsgewissheit unterstellt, die gegen jede gegenwärtige Erfahrung an der Gewissheit der Entwicklung zum Sozialismus festhielt – und zwar selbst dann noch, als die Kommunistische Partei die Zeitspannen seiner Verwirklichung immer weiter strecken musste. Gleichzeitig wurde die DDR ebenso wie andere sozialistische Gesellschaften von der damit verbundenen Entwertung der Gegenwart eingeholt, sodass sich das kommunistische Fortschrittspathos mehr und mehr entleerte. Seit den 1970er-Jahren war als Ausgleich in der Aufwertung des nationalen „Erbes“ und der Teilnahme am westdeutschen Ausstellungsboom der 1980er-Jahre eine Reorientierung an der Vergangenheit zu beobachten.

Mit dem Konzept des „Zeitregimes“ stellte Sabrow ein analytisches Konzept vor, das geeignet erscheint, für politische Systeme dominante Zeitorientierungen auszumachen, ohne deren Wirkung die Rationalität politischen und sozialen Handelns nicht hinreichend erklärbar erscheint. Fragen an dieses Konzept richteten sich gegen die Vorstellung der „Dominanz“ einer Zeitdimension (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft), gegen die die Vorstellung einer je unterschiedlichen Verschränkung der Zeitdimensionen ins Spiel gebracht wurde. Desweiteren wurde die Frage nach alternativen Zeitregimen in sozialistischen Staaten aufgeworfen, die sich z.B. in den Opfern der Regimegegner abzeichnen.

Auch der Vortrag von STEFAN-LUDWIG HOFFMAN (Berkeley) über „Menschenrechte als ‚letzte Utopie‘ oder ‚Ende der Geschichte‘“ ging vom Zerbrechen des auf die Zukunft ausgerichteten Zeitregimes der Moderne am Ende des 20. Jahrhunderts aus: Der erst zu dieser Zeit aufgekommene Menschenrechtsdiskurs enthielt keine neue Utopie mehr, sondern ist als Zeugnis eines neuen „Präsentismus“ (Hartog, Gumbrecht) zu bewerten, der die Vergangenheit (als Gewalt- und Unrechtsgeschichte) und die Zukunft (als Einlösung der Menschenrecht) in die Gegenwart auflöst. Typisch für das präsentische Zeitregime des Menschenrechtsdiskurses sind seine Globalität und sein Humanitarismus, die auf eine unmittelbare und globale Umsetzung der Menschenrechte drängen.

Der Vortrag von CHRISTIAN GEULEN (Koblenz) arbeitete den Formwandel neuer Menschenbilder am Ende des 19. Jahrhunderts heraus: Seither ging es nicht mehr um den ganz anderen, das heißt den eigentlich utopisch bestimmten, sondern um einen verbesserten Menschen, dessen Realisierung prognostisch oder programmatisch umsetzbar erschien. Die darin zum Ausdruck kommende Tendenz zur Selbstermächtigung des Menschen lässt sich in vielerlei Form ablesen: in Freuds Psychoanalyse ebenso wie in den zahlreichen sozialistischen Projekten (in der Sowjetunion, im Nationalsozialismus oder der Studentenbewegung). Mit seiner Beobachtung, dass Umfragen unter Studenten zeigen, wie sehr sich diese Zukunftshoffnungen heute verbraucht haben, bestätigte der Vortrag einmal mehr die Präsentismus-These von Hoffmann. In der Diskussion wurde kritisch auf die zeitliche Nähe dieses Befunds hingewiesen, welcher sich im zeitlichen Abstand möglicherweise anders darstellen würde.

Auch der Vortrag „Zur Topik und zum Fading der Utopie im 20. Jahrhundert“ von LUTZ NIETHAMMER (Jena) thematisierte anhand der Dystopien von Samjatin (Wir, 1920), Haldane (Man’s World, 1926), Huxley (Brave New World, 1932) und Orwell (Neunzehnhundertvierundachzig, 1948) einen Utopie-Schwund im Laufe des 20. Jahrhunderts. An die Stelle der utopischen Literatur ist im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die futurologische Literatur getreten. Seither wirft uns die Defiziterfahrung, nicht mehr die positive Utopie nach vorn. Dieser Eindruck sollte jedoch durch Forschungen zu außereuropäischen Gesellschaften ergänzt werden.

Der Vortrag von JÜRGEN REULECKE (Essen) stellte am Beispiel des nach 1945 gegründeten „Freideutschen Kreises“ das zukunftsgerichtete Engagement von Mitgliedern der „Jugendbewegung I“ vor und widmete sich den Versuchen dieser Gruppe, Einfluss auf die „Jugendbewegung II“ von 1968 zu gewinnen: Von Seiten der älteren Generation war dies ein Versuch, das Zukunftsträchtige ihres eigenen Zukunftsentwurfs in die nächste Generation zu retten, von Seiten der jüngeren, sich von deren fatalen Verstrickungen in den Nationalsozialismus zu distanzieren und so die Unschuld ihres eigenen Zukunftsentwurfs zu bewahren. Anhand des Generationenwechsels lässt sich das Problem der unterschiedlichen generationellen Bewertung und Erneuerung von Zukunftsentwürfen sowie das Problem der übergenerationellen Verantwortungsübernahme diskutieren.

Mit dem Weltraum stellte der Vortrag von ALEXANDER GEPPERT (Berlin) einen Zukunftsraum vor, dessen Expansion mit seiner räumlichen Erforschung einherging. Im Zusammenspiel von Raum- und Zeitexpansion setzte sich die terrestrische Expansion der frühen Neuzeit fort: Ebenso wie der terrestrische Raum verlor allerdings auch der Weltraum mit seiner zunehmenden Erkundung die Faszination des offenen Zukunftsraums, die weitere „Verräumlichung“ des Weltraums barg so auf die Dauer auch die Gefahr seiner „Entzeitlichung“. Bei der weiteren Behandlung dieses Themas wird es darauf ankommen, die Erkundung des Weltraums nicht nur als technik-, sondern auch als gesellschaftsgeschichtliches Thema zu behandeln, wobei der Blick über Europa hinaus auch auf Ostasien ausgedehnt werden muss. An Gepperts wie an Geulens Vortrag lassen sich die Grenzen utopischen Denkens im 20. Jahrhundert diskutieren: bei Geulen mit der Durchsetzung einer Kultur des Machbaren, bei Geppert mit der räumlichen Erkundung des Universums, die allerdings prinzipiell unabgeschlossen bleiben muss und deshalb auch der Zukunft dauerhafte Entfaltungsräume bietet.

HELGE JORDHEIM (Oslo) behandelte in seinem Vortrag die Zukunft in der Alternsforschung des 20. Jahrhunderts. Sowohl die Pathologisierung des Alters in der Gerontologie (Matchnikoff 1909) als auch die Anerkennung des Alters als eigener Lebensphase in der Geriatrie (Nascher 1917) haben im 20. Jahrhundert zum Ausbau und zur Ausdifferenzierung der Altersphase zu einer eigenen Alterskultur geführt. Angesichts der Tatsache, dass die Zukunft des Alters der Tod ist, stellt sich die Frage, von welchem Zeitregime diese letzte Lebensphase bestimmt wird. In der Diskussion wurde auf unterschiedliche (ökonomische, nationale, theologische) Denkstile und „Zielvereinbarungen“ (Gesundheit, Sicherheit, Inklusion des Todes) verwiesen.

Der Vortrag von ELKE SEEFRIED (München) über Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung (1945-1980) gliederte die Geschichte der Futurologie im transatlantischen Vergleich in Phasen, Richtungen und Technologien der Zukunftsgenerierung sowie deren Institutionalisierung und versuchte politische Umsetzung. Deutlich wurden die Konjunkturen und Enttäuschungserfahrungen dieses neuen Wissenschaftszweigs bis in die 1980er-Jahre, der sich zwar auch seither gewandelt, aber zugleich als gesellschaftspolitischer Gestaltungsbereich erhalten hat.

„Die Computerisierung und der Wandel von Zukunftsvorstellungen im 20. Jahrhundert“ thematisierte FRANK BÖSCH (Potsdam) in seinem Vortrag. Als erfolgreichste Leittechnologie fiel die Verbreitung des Computers in den 1970er-Jahren mit der Krise der Zukunftsforschung zusammen und gab dieser zugleich eine neue Richtung. Der Vortrag stellte in fünf Phasen die Doppelfunktion des Computers als Gegenstand von und Mittel zur Generierung von Zukunftsvorstellungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar: als Diener des Menschen (um 1900), als Rechner und Elektronengehirn für Experten (1950er-Jahre), als Lehrmaschine in einer neuen Wissensgesellschaft (1960er-Jahre), als gefährliches Überwachungsinstrument (1970er-Jahre) und als pragmatisch genutztes Entfaltungsmittel für die junge Generation (seit den 1980er-Jahren). Begleitet von Euphorien und Ängsten überholte die Computerentwicklung dabei immer wieder ihre eigenen Zukunftsentwürfe. In der anschließenden Diskussion wurden eine genauere Bestimmung der Akteure und eine anthropologische Reflexion auf die von Computern gesteuerte moderne Gesellschaft gefordert.

Als charakteristisches Merkmal für Katastrophenprävention arbeitete der Vortrag von NIKOLAI HANNIG (München) den Vorgriff auf eine Zukunft heraus, die durch eine Reorganisation der Gegenwart gerade verhindert werden soll. Dabei kann es auf einer zweiten Ebene zu Situationen kommen, in denen die Simulation unerwünschter Zukunftsszenarien selbst zu deren Eintreten beiträgt. Als bevorzugte Technologien setzten sich seit den 1950er-Jahren Planspiele und Simulationen durch: Staat/Verwaltung (Katastrophenmanagement), Wissenschaft (Prognostik) und Privatwirtschaft (Versicherung) traten als wichtigste Präventionsakteure auf. Gefragt werden müsste nach dem Wandel der Katastrophenbilder und ihrer Risikoeinschätzung, nach der Ökonomisierung von Risiken und Vorsorgemaßnahmen sowie deren Berücksichtigung in der Gesetzgebung.

In Abgrenzung zur „Planungsrhetorik“ beschäftigte sich der Vortrag von DIRK VAN LAAK (Gießen) mit dem Wandel der Logik praktischer Planungen, vor allem in der Bauplanung. Beobachtet wird eine seit den 1970er-Jahren zunehmende Ausdifferenzierung und Offenheit von Planungsprozessen, der Einbezug von Oppositionsbewegungen und damit einher gehend eine zunehmende Verkürzung der Planungsphasen. In van Laaks wie Böschs Vortrag kam eine zunehmende Fixierung der modernen Gesellschaft auf Risiken, Gefahrenpotentiale und Sicherheitsbedürfnisse sowie die Angst vor Mitspracheverlusten zum Ausdruck; ferner eine Tendenz zur Ökonomisierung der Zukunft. Insgesamt bestätigte auch dieser Vortrag eine zunehmende Dominanz der bedrohenden über die visionäre Zukunft seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Die Tagung hat anhand ihrer Einzelthemen beispielhaft die Vielfältigkeit der Zukunftsthematik im 20. Jahrhundert, die Verflechtungen und Konjunkturen einzelner Zukunftsperspektiven aufgezeigt. Es wurden Begriffe und Technologien zur Generierung von Zukunftsvorstellungen diskutiert und ergründet, wie sich mögliche Zukünfte mit Gegenwartsdiagnosen und –erfahrungen verknüpften.

Die Frage nach der spezifischen Zeitökonomie gesellschaftlicher Formationen (politische Regime, gesellschaftliche Teilbereiche, Generationen, Lebensphasen etc.) bewährte sich als Leitfrage. Vielfach wurde der Rückgang utopischer Entwürfe, die Möglichkeit einer Entzeitlichung der Geschichte am Ende des 20. Jahrhunderts (Fukujama) durch Verräumlichung und Globalisierung der Zukunft sowie die Ausdehnung der Gegenwart durch Planungs- und Präventionsprozesse zu Lasten von Zukunft und Vergangenheit diagnostiziert. Viel versprechend erscheint die weitere Erforschung von anreizorientierten Steuerungssystemen der Zukunft, von Mechanismen der Verantwortungsab- und weitergabe. Dabei sollten aber auch alternative gesellschaftliche Kräfte berücksichtigt werden, die sich der Zukunftssteuerung verweigern, Zukünfte leugnen oder sich stärker an gegenwärtigen bzw. vergangenen Normen orientieren.

Als durchgehende Narrative boten sich die Frage nach (a) Vereinheitlichung und Vervielfältigung von Zukunftsentwürfen, (b) nach der Beschleunigung und Verlangsamung ihrer Umsetzung, (c) nach dem Zusammenhang von Zukunft und Gewalt, (d) nach der ästhetischen Kodierung von Zukunftsentwürfen sowie (e) nach der globalen Angleichung von Erwartungshorizonten an.

Insgesamt bestand Einigkeit darüber, dass die Erforschung der vergangenen Zukunft zur historischen Selbstaufklärung über das 20. Jahrhundert beitragen kann. Der Zeitpunkt für historische Zeitanalysen erscheint gegenwärtig günstig gewählt. Die Fokussierung auf die Zukunft ermöglicht einen günstigeren thematischen Orientierungsrahmen als ihn eine allgemeine Zeit-Geschichte bieten würde.

Konferenzübersicht:

Eröffnung
Lucian Hölscher (Ruhr-Universität Bochum)

Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum) / Thomas Welskopp (Universität Bielefeld), Vom Marsch in die Morgensonne zum Picknick im Abendrot? – Zukunftsvorstellungen innerhalb der Arbeiterbewegung seit dem 19. Jahrhundert

Christian Geulen (Universität Koblenz-Landau), Schicksal und Methode: Zur Herstellung neuer Menschen und neuer Zeiten im 20. Jahrhundert

Alexander Geppert (Freie Universität Berlin), Raumausdehnung und Zukunftsexpansion. Zur parallelen Konjunktur von Weltraum- und utopischem Denken im Nachkriegseuropa

Jürgen Reulecke (Essen), Jugendbewegte Prägung und zukunftsgerichtetes Engagement: die "Jahrhundertgeneration" (geb. ca. 1902 bis 1914) in der frühen Bundesrepublik

Martin Sabrow (Humboldt-Universität zu Berlin), Zukunftspathos und Traditionspflege. Zur Geltungskonkurrenz von Erwartung und Erfahrung im kommunistischen Gesellschaftsentwurf

Stefan-Ludwig Hoffmann (University of California, Berkeley), Menschenrechte als "letzte Utopie" oder "Ende der Geschichte"

Lutz Niethammer (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Zur Topik und zum Fading der Utopie im 20. Jahrhundert

Elke Seefried (Ludwig-Maximilians Universität München), Der kurze Traum von der Steuerung der Zukunft: Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung (1945-1980)

Frank Bösch (Universität Potsdam), Die Computerisierung und der Wandel von Zukunftsvorstellungen im 20. Jahrhundert

Nicolai Hannig (Ludwig-Maximilians Universität München), Prävention in der Moderne. Katastrophenschutz als Vorgriff auf die Zukunft

Dirk van Laak (Justus-Liebig-Universität Gießen), Zukunftsvorstellung der praktisch Planenden

Helge Jordheim (Universität Oslo), „Es gibt nichts mehr zu erzählen, nur den genauen Zeitpunkt meines Todes.“ Zukunft in der Alternsforschung des 20. Jahrhunderts

Zusammenfassung und Ausblick