Die Mittelmächte und der Erste Weltkrieg

Die Mittelmächte und der Erste Weltkrieg

Organisatoren
Heeresgeschichtliches Museum, Wien; Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
16.06.2014 - 18.06.2014
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Von
Christoph Ebner / Claudia Reichl-Ham, Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut, Wien

Von 16. bis 18. Juni 2014 fand in Wien ein vom Heeresgeschichtlichen Museum in Wien und dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam ausgerichtetes Symposium unter dem Titel „Die Mittelmächte und der Erste Weltkrieg“ statt. Dreißig Vortragende sollten dabei politische wie militärische Aspekte des Ersten Weltkrieges aus Sicht der Mittelmächte neu bewerten.

Bereits im Eröffnungsvortrag ließ WOLFGANG MADERTHANER (Wien) erkennen, wie sehr der Erste Weltkrieg bis heute als „zentrales Trauma der Moderne“ verstanden werden muss. Die latente Krise der Jahre nach der Jahrhundertwende fand ihren Ausdruck in einem Waffengang, der in den Teilnehmenden furchtbare Eindrücke hinterließ. Am Ende des Krieges stürzten die traumatisierten Massen schließlich alle Reiche und Gesellschaften und setzten deren Fragmente neu zusammen.

GÜNTHER KRONENBITTER (Augsburg) beschäftigte sich mit der Kriegsschuldfrage und besonders den Thesen des australischen Historikers Christopher Clark. Nachdem die bis Mitte der 1980er-Jahre anhaltende Fischer-Debatte in den letzten Jahren vergessen schien, regten gerade Clarks Thesen die Diskussion wieder an. Vor dem geschichtspolitischen Hintergrund in Großbritannien, Deutschland und besonders auch Serbien skizzierte Kronenbitter den Stand der öffentlichen Diskussion.

GERHARD GROSS (Potsdam) beleuchtete den Schlieffenplan, wobei er sich selbst die Frage stellte, ob es sich dabei um ein Siegesrezept oder aber eine bloße Notlösung gehandelt hatte. Der rasche deutsche Vormarsch über Belgien und der Stoß Richtung Paris sollten Frankreich in die Knie zwingen. Da der französische Generalstab jedoch auf den Angriff angemessen und mit entsprechender Vehemenz reagierte, scheiterte dieser Plan und es kam gerade zu dem Zweifrontenkrieg, den die Deutschen zu vermeiden gesucht hatten.

HOLGER AFFLERBACH (Leeds) beantwortete anhand einer Aufschlüsselung der Ziele der kriegführenden Mächte die Frage, warum aus dem militärischen Patt nicht bald die eigentlich logische Konsequenz eines Kompromissfriedens gezogen worden war. Gerade die zahlreichen Opfer, die Millionen Gefallenen, bedingten jedoch einen Sinn, der sich unmöglich in der Wiederherstellung des status quo erschöpfen konnte und die Staaten und ihre Lenker beinahe dazu zwang, weiterzukämpfen.

KARL-REINHART TRAUNER (Wien) widmete sich der Kriegsbegeisterung der Bevölkerung in Österreich-Ungarn. Während zumindest in den ersten Kriegstagen und -monaten erwartungsvoller Enthusiasmus mit der Begierde der Menschen gekoppelt war, Teil von etwas Großem zu werden, erkannten Soldaten wie die Menschen daheim in der Folgezeit bald die Realitäten. Der Begeisterung folgte Ernüchterung. Der nun folgende nationale Schulterschluss, der darüber hinwegtäuschte und auch in den Massenmedien plakativen Ausdruck fand, war nicht zuletzt der intensiven Kriegspropaganda zuzuschreiben.

CHRISTIAN STACHELBECK (Potsdam) demonstrierte anhand der oftmals als Elitedivision beschriebenen 11. Bayerischen Infanteriedivision das Phänomen des „Taktischen Lernens“ im Ersten Weltkrieg. Dabei wurde die Entwicklung hin zum modernen Gefecht der verbundenen Waffen sichtbar gemacht. Schon bald kamen nämlich laut Stachelbeck die deutschen Militäreliten zu der Erkenntnis, dass nur das verbesserte Zusammenwirken alter und neuer Waffengattungen helfen würde, die inzwischen untragbaren Verluste zu reduzieren.

Im Anschluss unterzog DIETER STORZ (Ingolstadt) die Landstreitkräfte des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns einem zahlenmäßigen Vergleich, bei dem er Ressourcen und Ausstattungen zu Beginn des Krieges in Relation setzte. Als Ergebnis strich er heraus, dass das personelle Aufblähen des Heeres Österreich-Ungarns über die tatsächliche Leistungsfähigkeit hinweggetäuscht und dazu geführt hatte, dass die k. u. k. Armee vor Aufgaben gestellt wurde, die sie mit den vorhandenen Mitteln unmöglich lösen konnte.

Der gerade für Österreich-Ungarn so wichtigen Nationalitätenproblematik widmete sich RICHARD LEIN (Graz/Budapest). Er trat dabei gegen das Vorurteil auf, dass die Unzuverlässigkeit des multinationalen Heeres für den Zusammenbruch des Kaiserreiches verantwortlich zeichnete. Die nationale Zuordnung einzelner Bevölkerungsgruppen wurde nämlich oftmals nicht von diesen selbst, sondern von den politischen und militärischen Behörden vorgenommen. Die Soldaten sahen die nationale Einteilung dann teils sogar kritisch.

JOHN ZIMMERMANN (Potsdam) ging der Frage nach, ob die Schlacht von Tannenberg wirklich einen großen Triumph der deutschen 8. Armee bedeutete, oder aber vielmehr eine strategische Niederlage. Der Sieg resultierte schließlich aus den Truppenbewegungen auf dem Schlachtfeld, nicht aber aus entsprechenden Planungen. Durch den sich aus dem Bedrohungsszenario ergebenden Abzug deutscher Kräfte von der Westfront fehlten eben diese in der Schlacht an der Marne, die den Kriegsverlauf in Frankreich entscheidend beeinflussen sollte. Entgegen der zeitgenössischen Propaganda ist also von einer strategischen Niederlage zu sprechen.

Am Ende des ersten Sitzungstages sprach STEFAN WEDRAC (Wien) über die Triester Jungschützen. Er widmete sich damit der italienischen Front und den österreichischen Gebieten im heutigen Italien und rückte mit seiner Darstellung eine bisher eher unbekannte freiwillige Schützenformation in den Fokus der Betrachtung. Die Nationalitätenkonflikte in Triest fanden dabei genauso Erwähnung wie die Tatsache, dass die Jungschützen ein besonderes Beispiel „staatstreuer“ Gesinnung waren.

Den zweiten Kongresstag eröffnete CHRISTIAN JENTZSCH (Potsdam) mit seinem Vortrag über die Entwicklung der deutschen Seekriegsführung. Er führte dabei die operativ-strategischen Vorkriegsplanungen aus und zeigte die Gründe für deren Scheitern. Bedingung für einen Erfolg dieses Kalküls wäre eine britische Offensivstrategie gewesen. Als diese ausblieb und die Deutschen ihrerseits in die Offensive gedrängt wurden, verlegten sie sich bald auf den U-Boot-Krieg, der bei geringeren Risiken und Verlusten maximalen Schaden versprach.

BERNHARD WENNING (Wien) untersuchte, ob der Einsatz von Hilfskreuzern, deren kostenintensiver Umbau und deren gleichzeitiges Fehlen in der Zivilschifffahrt durch den relativ überschaubaren Erfolg aufgewogen wurden, den diese Schiffe durch die Versenkung von feindlichen Handelsschiffen erbrachten. Erwog man zuerst eine Destabilisierung des britischen Seehandels und damit nicht zuletzt des Landes, so stellte sich bald heraus, dass diese Erwartungen keineswegs erfüllt werden können. Der nach 1918 kreierte Pseudoheldenmythos täuschte jedoch über die Wirkungslosigkeit der Hilfskreuzer hinweg.

HARALD FRITZ POTEMPA (Potsdam) erklärte den Raum zur militärhistorischen Kategorie. Bei der Betrachtung der Entwicklung der deutschen Luftstreitkräfte widmete er sich neben dem quantitativen Wachstum besonders der Logistik und der Nachschubproblematik, die besonders am Balkan und im Osmanischen Reich von Bedeutung war. Die Meisterung des Raumes gelang in den meisten Fällen nur durch Improvisation.

ERWIN A. SCHMIDL (Wien) beschäftigte sich mit dem k. u. k. Wüstenkrieg. Österreich-Ungarn unterstützte das Osmanische Reich in der Zeit nach Gallipoli vor allem mit Artillerie, Kraftfahrern, Sanitätern und Ausbildungsdetachements. Kriegsziel war die Positionierung für die Zeit danach, Hauptgegner hierfür die Deutschen. Schmidl erwähnte nicht zuletzt die jüdischen Soldaten, die im Orient für die k. u. k. Armee im Einsatz waren.

LOTHAR HÖBELT (Wien) behandelte die Vorgänge außerhalb Europas und beantwortete die Frage, warum Länder wie Japan oder China zumindest formell in den Krieg eintraten. Das Hauptaugenmerk legte er allerdings auf den wichtigsten außereuropäischen Kriegsteilnehmer, die USA. Während Wilson noch im November des Vorjahres die Neutralität betonte, trat man bereits 1917 in den Krieg ein. Die Proklamation des U-Boot-Krieges und der Kriegseintritt der USA hatten dabei laut Höbelt der Entente die Zahlungsunfähigkeit erspart.

TAMARA SCHEER (Wien) beschrieb Österreich-Ungarns Besatzungspolitik in den Militärgeneralgouvernements Montenegro, Polen und Serbien. Diesen Gebieten wurden gleichsam außenpolitische und militärische Interessen entgegengebracht, weshalb man versuchte, eine Zivilverwaltung einzuführen. Für die Umsetzung der Besatzungspolitik, aber auch für die Schaffung unterschiedlicher Erfahrungsräume in den besetzten Gebieten war dabei das Personalitätsprinzip von besonderer Bedeutung, da für die entsprechenden Maßnahmen der jeweilige Kommandant unmittelbar verantwortlich zeichnete.

Fragen der Kriegsgefangenschaft und besonders neue Ansätze der Forschung zu diesem Thema präsentierte VERENA MORITZ (Wien). Sie berücksichtigte dabei Zwangsarbeit und Gewalt sowie die Wahrnehmung der Gefangenschaft durch die Behörden. Nicht zuletzt beeinflusste die Feindpropaganda die Perzeption der Gefangenen durch die Bevölkerung. Die Nationalitäten wurden mit Vorurteilen konfrontiert, die wiederum Radikalisierungen erzeugten.

THOMAS REICHL (Wien) beschrieb das Kriegsgräberwesen Österreich-Ungarns. Die Ritualisierung des Soldatentodes sollte dem Massensterben einen Sinn geben und wurde daher bewusst zur politischen Schulung der Bevölkerung eingesetzt. Nach Vorbild des serbischen Gefallenenkultes erwiesen sich auch in Österreich Gemeindedenkmäler als Spezifikum. Bald lief die Kriegsgräberfürsorge aufgrund der Vielzahl an Gefallenen allerdings aus dem Ruder. Das Ministerium richtete daher bereits Ende 1915 eine eigene Kriegsgräberabteilung ein.

M. CHRISTIAN ORTNER (Wien) warf einen Blick auf die Uniformierung und Waffentechnik des k. u. k. Heeres. Die Ingenieure waren bestrebt, Neuerungen zu testen und auch einzuführen. So wurde die österreichische Artillerie schon 1915 entsprechend modernisiert. Ab 1908 wurde die blaue Friedensmontur des Heeres ersetzt, bis 1916 eine Einheitsuniform in Feldgrau eingeführt wurde. Auch in der Bewaffnung waren die österreichischen Armeen auf dem Stand der Zeit. So waren es hauptsächlich fehlende Quantitäten und auch Kapazitäten, die Österreich-Ungarn entscheidend in Rückstand geraten ließen.

MARKUS PÖHLMANN (Potsdam) widmete sich der Frage von Militär und Technik im Deutschen Reich. Da der Infanterieangriff zumeist im Maschinengewehr-Feuer zusammenbrach, die Kommunikation ungenügend blieb und Transportkapazitäten fehlten, sprach Pöhlmann von einem „technologischen Schock“ zu Beginn des Krieges. Soldaten und Waffen flüchteten schließlich unter die Erde, die zum technisierten Raum wurde. Der Massenbedarf an Waffen und Munition bedingte eine Form der Planwirtschaft. Die technischen Entwicklungen lassen sich schließlich besonders an den „Tanks“ festmachen, die zum Sinnbild der deutschen Niederlage wurden.

Den dritten Symposiumstag eröffnete CHRISTOPH TEPPERBERG (Wien) mit einer Vorstellung des Kriegspressequartiers und des Kriegsarchivs als Instrumente der k. u. k. Kriegspropaganda. Der Krieg in der öffentlichen Meinung ist schließlich bis heute fester Bestandteil der Kriegführung. Schriftsteller lieferten ab 1914 geschönte Berichte, daneben wurde Film- und Fotopropaganda betrieben. Unter hohem Personaleinsatz wurden beide Institutionen Mittel des „Heldenfrisierens“.

HERBERT MATIS (Wien) gab einen Einblick in die Kriegswirtschaft Österreich-Ungarns. Er kam dabei zum Schluss, dass der Krieg durch die unterschiedliche Wirtschaftsleistung entschieden wurde. Die österreichische Wirtschaft erwies sich als überraschend tragfähig, konnte man doch etwa als einziges Land neben den USA die Stahlproduktion steigern. Matis hob besonders auch die Rolle der Frau in der Produktion hervor. Ende 1917 war Österreich-Ungarn schließlich militärisch und besonders wirtschaftlich nicht mehr in der Lage, den Krieg weiterzuführen.

Wien als Hauptstadt und Metropole widmete sich CLAUDIA REICHL-HAM (Wien). Während das Bürgertum die Kriegserklärung an Serbien feierte, war die Stimmung bei den Arbeitern gedämpft. Ausnahmeverfügungen und Notverordnungen beeinträchtigten die individuelle Freiheit, Soldaten prägten das Straßenbild. Daneben erinnerten Verlustlisten, Verwundete und Gefangene an den Krieg. Die Verknappung von Lebensmitteln, Rohstoffen und Kleidung wurde für die Wiener beinahe täglich spürbar. 1916 erfolgte der entscheidende Bruch, der Städter und Bauern, Reiche und Arbeiter entzweite und die Bevölkerung veranlasste, den Sinn des Krieges zu hinterfragen.

TAMARA GRIESSER-PECAR (Ljubljana/Wien) untersuchte die Mission Sixtus und damit die Friedenssuche des österreichischen Kaiserpaares. Kaiser Karl war früh bewusst, dass der Krieg nicht gewonnen werden konnte. Schon das Thronbesteigungsmanifest beinhaltete daher ein Friedensprogramm. Karl wandte sich an seinen Schwager, um die Bedingungen eines Separatfriedens auszuloten. Die sogenannte „Sixtus-Affäre“ zerstörte schließlich das Vertrauen in die Verhandlungsfähigkeit der Monarchie und bedeutete das Ende der Hoffnungen auf einen Sonderfrieden.

LEOPOLD AUER (Wien) setzte mit einem Vortrag über die europäischen Neutralen fort. Deren Neutralitätsstatus war stets abhängig vom Interesse der kriegführenden Länder. So war etwa die Respektierung der Schweiz allen Kriegsparteien zweckdienlich. Die Stimmung in den einzelnen neutralen Staaten war uneinheitlich, Sympathien wechselten zwischen der Entente und den Mittelmächten. Die Neutralen stellten Orte der Begegnung dar, waren aber auch wichtig als Wirtschaftspartner. Die britische Seeblockade traf schließlich auch sie, genau wie der uneingeschränkte U-Boot-Krieg.

ERIK EYBL (Wien) widmete sich dem Plakat als wohl wirkungsvollstem Massenmedium der Zeit. Am Beginn des Krieges standen die Bekanntgabe der Mobilisierung und Einberufungen, schließlich auch das Plakatieren von Siegen. Ab 1915 warben Staat wie Privatwirtschaft vor allem um Kriegsanleihen. Im Endeffekt sollte dem Volk suggeriert werden, dass alles „gar nicht so schlimm“ wäre. Verwundung und Tod fanden sich auf den Plakatwänden dagegen kaum.

FRIEDRICH SCHIPPER (Wien) gab einen Überblick über die Perspektiven der Schlachtfeldarchäologie. Der Tote steht dabei im Mittelpunkt, wird mit seinen Nachkommen in Verbindung gesetzt. Nicht zuletzt bietet sich neben dieser Individualisierung des Krieges auch die Möglichkeit, die Landschaft der Konflikte zu erschließen. Archäologen wenden sich daher in wachsender Zahl den Kriegen des 20. Jahrhunderts zu.

Den Abschluss des Symposiums bildete der Vortrag von HANNES LEIDINGER (Wien), der sich mit der Darstellung des Ersten Weltkrieges im österreichischen Film auseinandersetzte. Um eine Krise der Repräsentation zu vermeiden, wurden im zeitgenössischen Film nur Nachstellungen gezeigt, keinesfalls Chaos oder Unordnung. Kaiser Karl war im Gegensatz zu Franz Joseph omnipräsent. Das durch den Weltkrieg ausgelöste Trauma und die Unfähigkeit, dieses zu verarbeiten, werden durch den Nachkriegsfilm, besonders den Tonfilm, wieder wachgerüttelt. Nicht zuletzt wird in diesen Werken schließlich auch die Schuldfrage andiskutiert, die ansonsten nur zurückhaltend angenommen wurde.

Der Kongress und die dargestellten Vorträge brachten eine Einbettung bereits bekannter Fragestellungen und Problemkreise in den aktuellen politischen und wissenschaftlichen Diskurs. Im Hinblick auf militärische Fragen wurden entscheidende Planungen und auch einzelne Schlachten kritisch hinterfragt, wobei einhellig festgestellt wurde, dass Fehler der militärischen Führung in Verbindung mit quantitativen, aber auch wirtschaftlichen Mängeln maßgeblich den Ausgang des Krieges beeinflussten. In zahlreichen Vorträgen wurde aber nicht zuletzt den Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in den verschiedenen Staaten und Gebieten Raum gewidmet. Propaganda, das Erleben des Krieges, aber auch mittelbare Auswirkungen der Kämpfe wurden in vielfältiger Weise dargestellt. Insgesamt ergab sich damit ein auf drei Tage aufgeteilter und umfassender Einblick in einen Themenkreis, der nach langen Jahren der Forschung immer noch Aufmerksamkeit verdient.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
M. Christian Ortner (Wien) / Hans-Hubertus Mack (Potsdam)

Wolfgang Maderthaner (Wien), Einführungsvortrag: Der Erste Weltkrieg – Ein zentrales Trauma der Moderne

Panel 1

Günther Kronenbitter (Augsburg), Von Schlafwandlern und Kriegstreibern – Zur Debatte über den Kriegsausbruch 1914

Gerhard P. Groß (Potsdam), Der Schlieffenplan: Siegesrezept oder Notlösung

Panel 2

Holger Afflerbach (Leeds), Worum wurde im Ersten Weltkrieg eigentlich gekämpft? – Kriegsziele und Friedensversuche der kriegführenden Mächte

Karl-Reinhart Trauner (Wien), Kriegsbegeisterung

Panel 3

Christian Stachelbeck (Potsdam), „Taktisches Lernen“ im Ersten Weltkrieg: Die 11. bayerische Infanteriedivision 1915 – 1918

Dieter Storz (Ingolstadt), Die Landstreitkräfte des Deutschen Reichs und Österreich-Ungarns bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ein Vergleich.

Richard Lein (Graz/Budapest), Völkerkerker oder „Klammer des Reiches“? Die multinationale k. u. k. Armee im Ersten Weltkrieg

Panel 4

John Zimmermann (Potsdam), Die Schlacht von Tannenberg 1914 – Ein großer deutscher Sieg und eine strategische Niederlage

Stefan Wedrac (Wien), Die Triester Jungschützen während des Ersten Weltkrieges

Panel 5

Christian Jentzsch (Potsdam), Von der arrangierten Massenschlacht zur Alternativstrategie des uneingeschränkten U-Boot-Krieges. Die operativ-strategischen Vorkriegsplanungen der Kaiserlichen Marine und deren Scheitern im Ersten Weltkrieg

Bernhard Wenning (Wien), Hilfskreuzer – Sinn und Unsinn?!

Harald Fritz Potempa (Potsdam), Der Raum als militärhistorische Kategorie: Die deutschen Luftstreitkräfte 1914 – 1918

Panel 6

Erwin A. Schmidl (Wien), Der k. u. k. Wüstenkrieg

Lothar Höbelt (Wien), Europa und die Welt

Panel 7

Tamara Scheer (Wien), Österreich-Ungarns Besatzungspolitik in den Militärgeneralgouvernements Montenegro, Polen und Serbien

Verena Moritz (Wien), Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg: Neue Forschungsansätze

Thomas Reichl (Wien), Das Kriegsgräberwesen Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg

Panel 8

M. Christian Ortner (Wien), Uniformierung, Bewaffnung und waffentechnische Entwicklungen

Markus Pöhlmann (Potsdam), Militär und Technik im Deutschen Reich, 1914 – 1918

Panel 9

Christoph Tepperberg (Wien), „Dichtdienst und Heldenfrisieren“ – Kriegspressequartier und Kriegsarchiv als Instrumente der k. u. k. Kriegspropaganda 1914 – 1918

Herbert Matis (Wien), Die Kriegswirtschaft in Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkrieges

Claudia Reichl-Ham (Wien), Wien – Eine Stadt im Krieg

Panel 10

Tamara Griesser-Pecar (Ljubljana/Wien), Die Mission Sixtus – Die Friedenssuche des österreichischen Kaiserpaares im Ersten Weltkrieg

Leopold Auer (Wien), Die europäischen Neutralen im Ersten Weltkrieg

Panel 11

Erik Eybl (Wien), Krieg an der Wand

Bernhard Wenning (Wien), Deutsche Handels-U-Boote

Panel 12

Friedrich Schipper (Wien), Der Erste Weltkrieg und die Perspektiven der Schlachtfeldarchäologie im Kontext interdisziplinärer Forschung

Hannes Leidinger (Wien), Visuelles Gedächtnis: Der Erste Weltkrieg im österreichischen Film


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