Wahrheit zurichten. Über Sozio- und Psychotechniken

Wahrheit zurichten. Über Sozio- und Psychotechniken

Organisatoren
Netzwerkplattform "Doing Truth – Praxeologien der Wahrheit"
Ort
Konstanz
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.07.2014 - 13.07.2014
Url der Konferenzwebsite
Von
Friedrich Cain, Exzellenzcluster 16 "Kulturelle Grundlagen von Integration", Universität Konstanz; Jörg Martin Eggstein, Fachbereich Geschichte und Soziologie, Universität Konstanz

Wahrheit als Effekt spezifischer materieller, diskursiver und sozialer Zusammenhänge zu betrachten ist das Programm, dem nachzugehen sich die Netzwerkplattform „Doing Truth – Praxeologien der Wahrheit“ seit Mai 2013 anschickt. Mit praxeologischer Blickrichtung werden wissenschaftliche, literarische und politische Konstellationen untersucht, deren Fluchtpunkt spezifische Wahrheitsbegriffe bildeten und bilden. Dabei stehen spezifische Organisationen, Institutionen oder Netzwerke, aber auch Narrative und Dispositive im Blick, ebenso spezifische Formen der Subjektivierung und deren wechselseitige Verknüpfung mit Wahrheitsbegriffen.

Auf dem nunmehr zweiten Workshop1 der Plattform sollten solche Wahrheitskulturen untersucht werden, die seit dem frühen 20. Jahrhundert zu beobachten seien und für die eine verstärkte Verschränkung von Wahrheitstheorien mit praktischen Programmen und Techniken der Generierung von Wahrheit behauptet werden könne, so einleitend die OrganisatorInnen. Diese Sozio- und Psychotechniken konnten etwa als social engineering die Effektivierung soziopolitischer und ökonomischer Praktiken zum Ziel haben oder zur Förderung individueller Motivation, Identitätsbildung und -stabilisierung konzipiert sein. Mittels der heuristischen Unterscheidung von Wahrheitsszenen, -figuren und -theorien sollte insbesondere das Verhältnis von Wahrheit und Subjektivität ausgeleuchtet werden, also die Organisation von Wahrheit im Zusammenhang mit der Objektivierung wahrheitsfähiger Subjekte in actu Beschreibung finden.2

Einführend wies BERND STIEGLER (Konstanz) auf die Relevanz der Psychotechnik im Europa der Zwischenkriegszeit hin, in der sie eine bemerkenswerte „ideologische Nullstelle“ markiert habe. Stiegler illustrierte dies an verschiedenen Beispielen aus künstlerischen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen. Über staatliche und ideologische Grenzen hinweg habe die Psychotechnik als effiziente Strategie der Einebnung von Konflikten gegolten, als „kleinster gemeinsamer Nenner der modernen Zivilisation“. Von der integrativen Betrachtung von Technik, Körper und Psyche wurde eine Effizienzsteigerung bei der Auswahl des Subjekts für bestimmte Aufgaben, seiner Konditionierung und ökonomischer Optimierung erhofft. Die dabei zentrale Rhythmisierung von Abläufen jeglicher Art findet Ausdruck in der „Zentralmetapher der Zeit“, der „Menschmaschine“, die in den Arbeitswissenschaften, dem (proletarischen) Theater und insbesondere im Kino vielfach nachzuweisen sei. Mitte der 1930er-Jahre füllte sich die ideologische Nullstelle, um sich sodann aufzulösen: statt Effizienzsteigerung wurde nun versucht, einen neuen kollektiven Menschen zu schaffen, der völkisch oder proletarisch konzipiert wurde.

Das erste Panel vereinte vier Beiträge unter dem Titel „Selbst- und Fremdführung“. ULRICH BRÖCKLING (Freiburg) und ANDREAS GELHARD (Darmstadt) setzten sich mit Ratgeberliteratur aus verschiedenen Jahrhunderten auseinander. Während Bröckling John Lockes „Some Thoughts Concerning Education“ (1693) über die Erziehung britischer Gentlemen und Thomas Gordons „Parent Effectiveness Training“ (1970) verglich, leuchtete Gelhard die Kritik Immanuel Kants und Georg Wilhelm Friedrich Hegels an der pietistischen Erbauungsliteratur ihrer Zeit aus. Dabei fokussierten beide Redner auf die Subjektivierungsprozesse und setzten diese mit den entworfenen Sozio- und Psychotechniken bzw. den jeweils verbundenen Regierungstechniken ins Verhältnis. Während etwa Locke einem tendenziell verhätschelnden Eltern-Kind-Verhältnis eine Erzieherfigur zwischenschalte, die eine strenge Erziehung zur Triebkontrolle und vernünftigem Handeln durchzusetzen in der Lage sei, konzipiere Gordon die „Familienkonferenz“ als Ort der formalen Gleichwertigkeit von Eltern und Kindern, deren Ziel die Aushandlung konsensueller Lösungen sei. So werde jedoch die faktische Asymmetrie der Subjekte „invisibilisiert“, die Kinder im Paradox selbst gewählter Unfreiheit festgehalten. Kant wie Hegel hätten scharfe Kritiken der Gefühlsfrömmigkeit formuliert, die in der zeitgenössischen Erbauungsliteratur eingefordert wurde. Kant wies dies als „Erziehung zur Hilfslosigkeit“, Hegel als „Mittel zur Kontrolle aller Lebensbereiche“ zurück. Während dieser dem eine erkenntniskritische Selbstprüfung entgegenstellte, konzipiere jener einen „sich vollbringenden Skeptizismus“ (Gelhard), in dem das freie Individuum sich bewähren müsse. Gelhard schloss mit der These, insbesondere die Verhaltens- und Sozialpsychologie des 20. Jahrhunderts hätten die kritisierte Kontrolle in einer „Vervollständigung der Regierung“ fortentwickelt, was sich in der Auftragsannahme aus außerwissenschaftlichen Bereichen und der Einflussnahme als „social engineering“ zeige.

Der zweite Teil des Panels drehte sich um Verfahren der Positionierung von Subjekten in der Wahrheit. JÖRG EGGSTEIN (Konstanz) beschrieb anhand des Wiener Pädagogen August Aichhorn die Entwicklung psychoanalytischer Verfahren, die auf eine „Nacherziehung zur Kulturfähigkeit“ abzielten. In der psychoanalytischen Pädagogik der 1920er- und frühen 1930er-Jahre beschrieb Eggstein eine Konjunktur psychotechnischer Erkenntnis- und Erziehungsverfahren. Mittels psychoanalytischer Verfahren, insbesondere durch Einzel- und Gruppentherapie sollte nach der Herauspräparierung der wahrhaftigen Ursachen – hier Erziehungsfehlern – der Dissozialität von Jugendlichen die erst- bzw. abermalige Eingliederung in die Wahrheit der Gesellschaft ermöglicht werden. MELANIE BRAND (Konstanz) beschrieb in ihrer Untersuchung des juristischen und konsiliarischen Umgangs mit häuslicher Gewalt in Südafrika Beratungsgespräche und Gerichtsprozesse als Biografie- und Wahrheitsgeneratoren. Anhand der narrative Konstruktionen von Wahrheit und Identität zeigte sie am Beispiel der Beratungspraktiken und Aufnahmegespräche in südafrikanischen Frauenhäusern sowie des Prozesses um den Leichtathleten Oscar Pistorius, welche narrative Strategien und Kompetenzen entwickelt werden (müssten), um als glaubwürdige Person wahrgenommen zu werden. Dies erfolge in einem diffizilen Wechselspiel aus der logischen Konsistenz der erzählten Geschichten sowie den Erfahrungen der Sozialarbeiterinnen und deren darauf basierenden Einschätzungen – etwa bezüglich der Deckung von Gesprochenem, Mimik und Gestik.

THOMAS KIRSCH (Konstanz) stellte in seinem abschließenden Kommentar heraus, dass Techniken der Selbst- und Fremdführung nicht getrennt voneinander, sondern in gegenseitiger Verkopplung gefasst seien. Zur genaueren Beschreibung könne es lohnen, die Begriffe Technik und Mechanismus heuristisch zu unterscheiden, insbesondere bezüglich des „social engineerings“, wenn auf die Initiierung und Steuerung selbstständiger Prozesse fokussiert werde. Bezüglich des Ziels der Wahrheitspraktiken sei zu fragen, in welchem Verhältnis etwa Freiheit und Wahrheit zueinander stünden. Werde der Begriff Wahrheitskulturen im Plural gebraucht, müssten insbesondere Hybridisierungen in den Blick genommen werden, etwa dann, wenn Wahrheit oder Evidenz sich zwischen verschiedenen institutionellen Kontexten bewegen müsse. Dabei sei insbesondere zu prüfen, inwiefern Subjektivierungsprozesse Vorannahmen über die herzustellende Subjektivität bereits inkorporierten und welche anthropologischen Kategorien in Anschlag gebracht werden, die dabei geschärft oder geschaffen würden.

Das zweite Panel behandelte die subjektive Herstellung von Wahrheit mittels Täuschung bzw. Selbsttäuschung in verschiedenen Zusammenhängen. ROBERT SUTER und BERNHARD KLEEBERG (beide Konstanz) widmeten sich in ihren Beiträgen jeweils der subjektiven Herstellung von Wahrheit mittels (Selbst-)täuschung. Suter skizzierte dies anhand einer Verflechtungsgeschichte (deutschsprachiger) schöner und Ratgeber-Literatur sowie autosuggestiver Alltagspraktiken in den 1910er- und 1920er-Jahren. Kleeberg hingegen stellte die Rezeption der Eigenlogiken alternativer Rationalitäten durch die sozialwissenschaftliche Dissonanztheorie der 1950er-Jahre in den Mittelpunkt. Beide Vorträge betonten die subjektive Performativität von Wahrheit. Während die Ratgeberliteratur Selbsttäuschung als Technik zur Produktion einer eigenen, subjektiven Wahrheit verwende, habe sie in der Dissonanztheorie als Erklärungsansatz für die Beharrungskraft heterodoxer Überzeugungssysteme angesichts einer sie widerlegenden Realität gedient. In beiden Fällen diene die Autosuggestion zur Überbrückung der Diskrepanz zwischen wahrgenommener Wirklichkeit und Überzeugung. Die Inflation von Erfolgsratgebern in den 1920er-Jahren münde schließlich in einer „autosuggestiven Gesellschaft“ (Suter). Somit werde die Selbsttäuschung zum zentralen Faktor der Leistungssteigerung bzw. des vermehrten Erfolgs. In der Dissonanztheorie habe die Effektivität der Selbsttäuschung zur Frage nach der Wahrheit widersprüchlicher Glaubenssysteme und nach Konsistenzbedingungen von Glauben bzw. Wissen und Handeln geführt.

DAVID KELLER (Lübeck) hingegen befasste sich mit den Effekten der versuchten Fremdtäuschung in sogenannten objektiven Persönlichkeitstests, sowie den Sicherungen, welche die ArchitektInnen des Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI) entworfen hatten, um auch bei solchen täuschungswilligen, nicht-kooperativen Subjekten valide Resultate zu erzielen. Innovativ am MMPI sei das spezifische Verhältnis der Antworten zu einer dem Test äußerlichen Skala. Denn maßgeblich sei nicht die inhaltliche Ablehnung oder Zustimmung zu einzelnen Statements, sondern die mittlere Abweichung aller gegebenen Antworten von denen einer als „normal“ definierten Vergleichspopulation. Dieser Testaufbau ermögliche somit die Identifizierung jener Probanden, die bewusst falsche Angaben machten – nicht der absolute, sondern der relative Gehalt ihrer Aussagen war schließlich maßgeblich, die Täuschenden würden somit ihrerseits getäuscht.

Im abschließenden Kommentar wies ISABELL OTTO (Konstanz) einige Schnittstellen aus. Die Vorträge legten ein besonderes Augenmerk auf mediale Vorgänge der Zurichtung von Täuschung und Wahrheit. Letztere entstehe stets in spezifischen medialen und technischen, sich historisch wandelnden Konstellationen; die Stabilisierung „wahrer“ Erkenntnisdinge erfolge durch Reduktion des Unkontrollierbaren. So müsse eine Fülle sozialer Situationen in der kognitiven Realität stillgestellt oder außer Kraft gesetzt werden, ebenso müsse diese Fülle durch die Theorie der kognitiven Dissonanz in den Griff bekommen werden. Besonders strich Otto heraus, dass eine stets zu verfertigende Wahrheit immer auch täuschungsanfällig sei und fragte, ob Täuschung somit eine essenzielle Komponente oder ein Nebenprodukt der Herstellung von Wahrheit sei.

Das Panel zur politischen Epistemologie der Sozio- und Psychotechniken eröffnete MONIKA WULZ (Zürich), die sich mit dem reformpädagogischen Projekt einer Bildpädagogik beschäftigte, die Otto Neurath im Roten Wien der 1920er-Jahre entwickelte. Der Einsatz bildstatistischer Lernverfahren im Schulunterricht sollte zur Erziehung einer „neuen Gesellschaft neuer Menschen“ beitragen. Das Ziel, ein Nachdenken über sozioökonomische Zusammenhänge zu aktivieren, sollte durch die Reinterpretation und Montage bereits existenter statistischer Wissensbestände im Schulunterricht erreicht werden. Die so ermöglichte Perspektivenwahl habe Neurath nicht durch Logik, sondern durch lebenspraktische Entscheidungen bestimmt gesehen, was einen relationalen Wahrheitsbegriff voraussetze. Wulz beschrieb das bildpädagogische Programm als Psychotechnik, die der Hervorbringung einer demokratischen Gesellschaft dienen sollte.

Neuraths anthropologisch-optimistischem Projekt wurden zwei eher vorsichtige bzw. pessimistische Beispiele entgegengestellt. Sowohl NORA BINDER (Konstanz) als auch TILL GREITE (Berlin) befassten sich mit historischen Ansätzen zur Fremdsteuerung von Gruppen. Während Binder anhand der change experiments (1935-44) des Begründers der Feldtheorie und der Gruppenpsychologie, Kurt Lewin, die experimentelle Praxeologie einer demokratischen Steuerung vorstellte, widmete sich Greite der sozialen Gruppe als „Technik des self-government zwischen Kybernetik und Antipsychiatrie“. Demokratische Steuerung sollte im Verständnis Lewins über die Regelung der Gruppenatmosphäre durch eine demokratische Führungspersönlichkeit erfolgen. Zwar habe die Wissensfigur der leaderless group zunächst im Kontext des Zweiten Weltkriegs zur Messung militärischer leadership gedient, sei durch den Prozess ihrer Adaption durch antipsychiatrische Akteure ab den 1960er-Jahren aber gerade auf die Vorstellung der kybernetischen Selbstregulation der Gruppe zentriert worden. Hier wie dort sei die Überzeugung von der überlegenen Effizienz hinsichtlich der Schaffung eines stabilen Konsenses für die Weiterverfolgung der jeweiligen Ansätze ausschlaggebend gewesen. Wahrheit konkretisiere sich in diesem Verständnis ausschließlich im Erfolg der Idee. Im Kontrast hierzu stand das von Greite vorgestellte Gruppenkonzept. Während für Lewin und seine Mitarbeiter die Effizienz rationaler Demokratie außer Zweifel stand, sei in der von den Psychiatern Laing und Cooper gegründeten Archway-Kommune das Primat der Eigenverantwortung sowie die Aufwertung ehemals als pathologisch deklarierter Prozesse hervorgehoben worden. Psychosen sollten dort nicht medikamentös gedämpft, sondern ausagiert werden. Als schizogen galten bestimmte, erkenntnishemmende Kommunikationsstrukturen, deren Aufhebung die Herausbildung einer in sich konsistenten Wahrheit des Subjekts zur Folge haben sollte. In diesem kybernetischen Modell erwies sich der Wahnsinn – zumindest in der Theorie – effizienter als die Vernunft.

In der abschließenden Relektüre des Milgram-Experiments ging HANS BERNHARD SCHMID (Wien) der These nach, die gängige Interpretation dieses bekannten sozialpsychologischen Versuchs sei Ergebnis eines klassischen Attributionsfehlers. So lasse der Versuch gerade nicht den Schluss zu, dass auch moralisch gute Menschen ohne Zwang weitestmöglich von ihren Überzeugungen abweichen könnten. Vielmehr seien die Handlungen der Probanden nicht Ergebnis autonomer Entscheidungen, sondern als kooperative Prozesse zu verstehen, die durch gemeinschaftliches Handeln der Versuchsleiter und Versuchspersonen, sowie gezielt missverständlichen Verhaltens der vorgeblich Getöteten verstetigt worden seien. Die Kommunikation zwischen dem Leiter und der auf seine Fachkompetenz vertrauenden Versuchsperson sei durch eine „verrückte Oszillation zwischen Konsens und Störung“ gekennzeichnet. Es handele sich beim Milgram-Experiment somit nicht um einen Beitrag zur „Täterforschung“, wie die populäre Rezeption suggeriere.

Im Kommentar plädierte MITCHELL ASH (Wien) für eine Ausweitung der Untersuchungen über die (Human-)Wissenschaften hinaus, vor allem bezüglich des Verhältnisses der sozialpsychologischen Vorstellung der Auflösung der Person in der Gruppe und der alltagsweltlichen Wahrnehmung der Person als feste Größe. Unter anderem könne an Arbeiten Lorraine Dastons und Peter Galisons angeschlossen werden, wenn etwa Rückkopplungseffekte zwischen Forscherpersönlichkeit und Methodenreflexion betrachtet würden. Die Koproduktion von Subjektivität und Wissen erweise sich als zirkulär, da Menschen im Bewusstsein ihrer Menschlichkeit Wissen über Subjekte produzierten. Ferner wies Ash auf ein begriffliches Problem einer „politischen Epistemologie“ hin, das differenziert betrachtet werden müsse. Mit Verweis auf die englische Terminologie stellte Ash fest, dass die englischsprachige Unterscheidung von policy und politics im Deutschen oder Französischen verwischt würde, da beide lediglich die Politik bzw. politique kennen. Dieses Verhältnis gelte es stärker zu untersuchen. Hinsichtlich der Täuschung und Selbsttäuschung im Experiment verwies Ash auf die historisch kontingente Rolle des Wissens der Versuchsperson um Intention und Aufbau eines Experiments.

Konferenzübersicht:

Nora Binder / Bernhard Kleeberg / Robert Suter (Konstanz), Begrüßung/Einführung

Bernd Stiegler (Konstanz), Der allgemeine Mensch. Psychotechnik zwischen technischer Utopie und Totalitarismus

Panel I: Selbst- und Fremdführung

Ulrich Bröckling (Freiburg), Wir müssen immer tun, was wir wollen. Paradoxien einer Erziehung zur Freiheit

Jörg Eggstein (Konstanz), „Nacherziehung zur Kulturfähigkeit“. Psychoanalytische Pädagogik 1920-1933

Andreas Gelhard (Darmstadt), Wozu Selbstprüfung? Philosophische Seelenleitung – christliche Asketik – angewandte Psychologie

Melanie Brand (Konstanz), Wahrheits- und Identitätskonstruktionen im Kontext von häuslicher Gewalt und Beratungspraktiken in Südafrika

Thomas Kirsch (Konstanz), Kommentar

Panel II: Täuschung / Selbsttäuschung

Robert Suter (Konstanz), Techniken der Selbstüberzeugung. Von der Suggestion zur Autosuggestion

David Keller (Lübeck), „Faking Good ¬ Faking Bad“. Zur Praxeologie von Täuschung und Wahrheit in „objektiven Persönlichkeitstests“

Bernhard Kleeberg (Konstanz), Kognitive Realität herstellen. Zur Sozialpsychologie der 1950er-Jahre

Isabell Otto (Konstanz), Kommentar

Panel III: Politische Epistemologie

Monika Wulz (Zürich), „Demokratisierung des Argumentierens“. Otto Neuraths Bildpädagogik in der Schule.

Nora Binder (Konstanz), Die Dynamik demokratischer Gruppen. Change Experiments bei Kurt Lewin

Till Greite (Berlin), Die Gruppe regieren. Die Gruppe als Technik des self-government zwischen Kybernetik und Antipsychiatrie

Hans Bernhard Schmid (Wien), Techniken der Gehorsamsbildung - Stanley Milgram

Mitchell Ash (Wien), Kommentar

Anmerkungen:
1 Der erste Workshop fand im September 2013 statt. Vgl. die Ankündigung: Bernhard Kleeberg, Doing Truth. Elemente einer Praxeologie der Wahrheit, H-Soz-u-Kult, 3.9.2013 <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=22638> (3.9.2014).
2 Siehe Tagungsankündigung: Nora Binder, Wahrheit zurichten. Über Sozio- und Psychotechniken, H-Soz-u-Kult, 25.6.2014 <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=25319> (3.9.2014).


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