Welt unter Tage. Neue Perspektiven für die Bergbaukultur am Ende des Bergbaus

Welt unter Tage. Neue Perspektiven für die Bergbaukultur am Ende des Bergbaus

Organisatoren
LWL-Industriemuseum Dortmund; Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, Dortmund; Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, Bochum
Ort
Dortmund
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.05.2014 - 24.05.2014
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Von
Arne Hordt, SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“, Universität Tübingen

Vor dem geplanten Ende der Steinkohleförderung in Deutschland im Jahr 2018 stellen sich neue Fragen für die Industriegeschichte: Wie prägte das Verhältnis zwischen der Welt über Tage zur „Welt unter Tage“ ganze Gesellschaften, ihre kulturellen Sinnsysteme, sozialen Praktiken und politischen Organisationsformen? Sie drängen sich besonders im Ruhrgebiet auf, das auch in seiner heutigen Form vom Abbau des „schwarzen Goldes“ geprägt bleibt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Trägerorganisation des regionalen Industriemuseums im östlichen Ruhrgebiet, veranstaltete deshalb eine hochkarätig besetzte Fachtagung zum Thema „Welt unter Tage“. Sie diente dem Verband als wissenschaftliches Programm zur Sonderausstellung „Über Unterwelten. Zeichen und Zauber des anderen Raums“, die noch bis zum 2. November dauert, konnte aber auch unabhängig davon als Wegmarke bei der Erforschung von Industriekultur nach dem Ende der Industrie überzeugen.

DAGMAR KIFT (LWL-Industriemuseum) skizzierte nach Grußworten einleitend die Entstehung einer bergmännischen Kultur im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit. Sie entstand weder aus älteren Traditionen, noch von selbst, sondern aus dem aktiven Bemühen von Gewerkschaftsfunktionären, Zechendirektoren und Politikern, den „kulturellen Stand der Industriearbeiter zu heben“. Leitbild für die so von oben geschaffene Laienkunst sei „gesellschaftliche Harmonie“ gewesen; dieses Ideal habe einen Gegenentwurf für eine soziale Ordnung jenseits der diskreditierten „Volksgemeinschaft“ dargestellt. Furcht vor „amerikanischem Individualismus“ und „kommunistischer Vermassung“ hätten bis in die 1950er-Jahre bestimmt, wie lokale Eliten die Gesellschaft an Rhein und Ruhr neu ordnen wollten.

Darauf entfalteten HARTMUT BÖHME und JÜRGEN KOCKA (beide Berlin) den gedanklichen Rahmen der Tagung. Böhme breitete ein kulturwissenschaftliches Panorama der Unterweltssemantiken in verschiedenen Epochen und Kulturen aus, von den Totenreichen der Antike bis zum globalen Wettbewerb um Tiefseerohstoffe in der Gegenwart. In den Bildern von Unterwelten seien stets technische, soziale und psychische Aspekte verknüpft gewesen, ob in Dantes Bildern von der Hölle oder Freuds Aufdeckung verdrängter Seeleninhalte aus dem Un(ter)bewussten. Kocka erörterte die grundsätzliche Ambivalenz von Arbeit; sie umfasse stets die Aspekte von Erschaffen und Ausbeutung, Selbstverwirklichung und Entfremdung. Dennoch sei die Entwicklung von der Antike zur Neuzeit von einer zunehmenden Wertschätzung der Arbeit und dem Entstehen einer eigenständigen Sphäre der Berufsarbeit geprägt gewesen. Diese Ausdifferenzierung bleibe gesellschaftsprägend, in Deutschland etwa seien bis heute alle sozialen Sicherungssysteme um dauerhafte (männliche) Lohnarbeit herum aufgebaut. In letzter Zeit stehe eine „Universalisierung der Arbeit“, die einen früher unbekannten Arbeitszwang für wirtschaftliche und politische Eliten einschließe, einer „Verflüssigung“ von ehemals klarer strukturierten Arbeitsverhältnissen gegenüber.

OLGE DOMMER (LWL-Industriemuseum) zeigte in der folgenden Sektion, wie stark Bildwelten der Untertage-Arbeit sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts verändert haben. Der Vortrag behandelte frühe, romantisierende Darstellungen im Biedermeier genauso wie die Heroisierung der Arbeit am Anfang des 20. Jahrhunderts oder expressionistische Aufbrüche im Zeichen von Krieg, Krise und Revolution nach dem Ersten Weltkrieg. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe die künstlerische Darstellung von Industriearbeit im Ruhrgebiet den Bezug zu politischen Entwicklungen weitestgehend verloren. Denn Künstlergruppen wie „junger westen“ hätten sich im Zeichen der Abstraktion bewusst politikfern gegeben. Als nächster referierte STEFAN PRZIGODA (Bochum) anschaulich über Bergbau im Industriefilm. Das Medium Film stehe in einem ambivalenten Verhältnis zur Darstellung des Bergbaus, denn es enthalte ein besonderes „Realitätsversprechen“, das die Unzugänglichkeit der Untertagewelt aufzuheben scheint. Bergbau sei allerdings vor allem in sogenannten Repräsentationsfilmen dargestellt worden; sie hätten dazu gedient, im Interesse der Firmen die technische und soziale Integrität der Industrie zu beweisen. Industriefilme über Bergbau bildeten deshalb einen Zugang zu historischen Ideen über die „Welt unter Tage“, keinesfalls ‚authentische‘ Zeugnisse der Arbeit im Bergbau. Dann gab DIRK HALLENBERGER (Duisburg-Essen) einen Überblick über die Ruhrgebietsliteratur des 20. Jahrhunderts. Hier müsse zwischen Werken unterschieden werden, die das Sujet Bergbau zum Schauplatz für die Behandlung eines Themas nähmen und solchen, die sich inhaltlich mit Bergbau auseinandersetzten. Dabei ist die Erzählprosa über den Bergbau zumeist Spiegel zeittypischer Anliegen. So hätten Schriftsteller in den 1920er-Jahren ihre Bilder von revolutionären Bergarbeitern oder soldatischen Arbeitshelden mittels Romanen auf die Bergleute an der Ruhr projiziert. In der Nachkriegszeit sei zwar – am prominentesten in den Romanen Max von der Grüns – eine neuartige Subjektivität in die Darstellung der Arbeit unter Tage eingezogen. Zugleich hätte dies jedoch den Abschied von „dem Bergarbeiter“ als kollektivem Akteur in fiktionalen Erzählwelten bedeutet.

ROLF PARR (Duisburg-Essen) erzählte in der nächsten Sektion „Bergbau-Metaphern“ die kuriose anmutende Geschichte der Stuttgarter Künstlergesellschaft „Das Bergwerk“. Hier hätten Maler, Dichter und Komponisten in den 1850er-Jahren eine Organisation als pseudo-bergmännisches Gewerk genutzt, um demokratische und bürgerliche Geselligkeit zu erproben. Die Beteiligten schlossen sich zusammen, redeten sich mit bergmännischen Titeln an und folgten einem selbstgemachten „Berggesetz“. Erst die Adaption dieser imaginierten, aber streng durchregelten Form habe den Beteiligten die Überwindung älterer freimaurerischer und höfischer Geselligkeit ermöglicht und so zu einer Neuorientierung der Stuttgarter Elite nach der Revolution von 1848/49 beigetragen. Auch VANESSA FERRARI (Pisa/München) beschäftigte sich in ihrem Vortrag am Beispiel von Bergarbeiterdichtung im Nationalsozialismus mit historischen Kontinuitäten. Sie widerlegte ältere Befunde der Forschung und zeigte die erstaunliche Adaptabilität von Motiven bergmännischer Dichtung kommunistischer und sozialdemokratischer Provenienz an die Arbeitspropaganda der Nazis. In der Diskussion verwies Olge Dommer auf die Kontinuität in den kulturellen Formen von Gemeinschaftsdenken bis in die 1950er-Jahre. Walter Fähnders bestand auf einer Differenzierung zwischen verschiedenen Strängen ‚linker‘ Arbeiterdichtung, die vom NS-System nicht alle gleichermaßen adaptiert worden seien.

Nach der Kaffeepause berichtete KAREN RAUH (Leipzig) aus ihren Forschungen zu Bergwerksmotiven bei DDR-Schriftstellern. Der soziale Raum des Bergwerks und die Bergwerkslandschaften (auch Tagebaue) sorgten stets für Spannungen zwischen dem Bemühen der Autoren, Vorgaben des politischen Systems zu erfüllen, und ihrem Bedürfnis, dessen im Bergbau zutage tretende Widersprüche aufzuzeigen. Normzwang und Befreiung der Arbeiterklasse passten so wenig zusammen wie die sozialistische Verehrung industrieller Arbeit mit der Zerstörung der natürlichen Landschaft. Daher diente das Bergwerk Autoren wie Wolfgang Hilbig und Franz Führmann schließlich als Metapher für existentielle seelische Verlorenheit und Entfremdung im „real-existierenden Sozialismus“. WILFRIED KRUSE (Dortmund) verglich neueste Literatur über Arbeit aus Deutschland und Frankreich und machte in den Geschichten seiner Autoren zwei stabile Typen von verschiedenen Haltungen zu Arbeit aus. Während der deutsche Arbeitsethos heroisch-schicksalhafte und individuelle Momente betone, liege dem französischen Typus eher eine kollektive und widerständige Haltung zugrunde. Kruse übertrug diesen Befund auf gesellschaftliche Haltungen zu Arbeit in Frankreich und Deutschland; Deutsche fassten ihr Verhältnis zur Arbeit eher als einen gegebenen, mit dem eigenen Ich verwobenen Aspekt des Daseins auf, wogegen Franzosen dem sozialen Imperativ zur Arbeit distanzierter gegenüberstünden.

LARS BLUMA (Bochum) eröffnete den zweiten Tag mit einem herausragenden Vortrag über wissenschaftliche Semantiken von Bergmannskrankheiten und deren statistischer Erfassung durch die Knappschaftsärzte im Ruhrgebiet. Am Knappschaftswesen ließe sich paradigmatisch nachvollziehen, wie medizinische Diskurse als soziale Praxis wirkmächtig wurden und so zu einer allgemeinen, sozialpolitischen Durchdringung der deutschen Arbeitsgesellschaft beigetragen hätten. SYLVIA KESPER-BIERMANN (Köln) stellte Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu „Bergbau in Comic und Spiel“ vor. Die Unterschiede in den populären Unterhaltungsmedien würden von der Medienart, aber auch von Trends in der Geschichtskultur bestimmt. Während Bergbau in Computer- und Brettspielen zumeist nur als Rahmen für eine Spielmechanik diene, erfolge gerade in jüngeren, künstlerisch anspruchsvollen Comics eine historisierende, detailgenaue Auseinandersetzung mit dem Thema. INGO LANDWEHR (Berlin) begann launig mit der Parallele zwischen Raubbau, also dem nicht-fachmännischen ‚Ausbeuten‘ von unterirdischen Lagerstätten, und Bankraub im Film. Oft weise der Bankräuber eine ganz bestimmte soziale Typologie auf: Verlierertypen, die keine andere Chance mehr sehen ‚unterwühlten‘ gewaltlos die ungerechte Ordnung der Dinge über Tage und werteten so die ‚unterirdische‘ Arbeit des Bergmanns um.

In der zweiten Sektion des Tages ging es um „Männer und Frauen“ im Bergbau. Mit THOMAS WELSKOPP (Bielefeld) und CHRIS WRIGLEY (Nottingham) hatten zwei Vertreter einer klassischen Sozial- bzw. Wirtschaftsgeschichte das Wort. Im Gegensatz zu den kultur- und begriffsgeschichtlichen Impulsen von Böhme und Kocka bestanden beide auf der materiellen, ökonomischen Seite von Arbeit in Bergbau und Hüttenwesen. Im Vergleich zwischen dem amerikanischen Homestead (Pennsylvania) und dem deutschen Hamborn (heute Stadtteil von Duisburg) stellte Welskopp die „faktische Differenzierung“ der getrennten Lebenswelten von Männern und Frauen in der Hüttenindustrie heraus. Extrem lange Schichtzeiten, harte Maloche und das Schlafgängerwesen machten die Familien zu „Reparaturbetrieben für männliche Arbeitskraft“. Dies bildete die materielle Ursache für schwierige familiäre Beziehungen in den Hüttensiedlungen. Sozialreformerinnen verschiedener Couleur deuteten diese aber stets moralisch – als Folge eines Defizits im persönlichen Charakter der Hausfrau – eine rein kulturgeschichtliche Analyse liefe nun Gefahr, dieses zeitgenössische Missverständnis zu reproduzieren. Wrigley fragte nach den ökonomischen Motiven hinter kulturellen Codes der Vergangenheit und kam für das Verbot der Frauenarbeit im britischen Bergbau im Jahr 1842 zu überraschenden Ergebnissen: In den Zeugnissen viktorianischer Bergwerksinspektoren sei zwar von moralischen Gefahren der Frauenarbeit unter Tage die Rede. Diese moralische Rhetorik habe männlichen Arbeitern allerdings einen willkommenen Vorwand geboten, ihren Beruf mit Hilfe eines diskursiv akzeptierten Topos gegen die Konkurrenz von Frauen abzuschotten.

Nach dieser produktiven sozialgeschichtlichen Irritation der Tagung gelangte die Kulturgeschichte wieder zu ihrem vollen Recht. WALTER FÄHNDERS (Osnabrück) stellte Bergarbeiterstücke der sozialistischen Dichterinnen Lu Märten und Anna Gmeyner gegenüber und betonte, wie sich – innerhalb des vermeintlich gleichartigen Genres Streikdrama – Bearbeitungen eines ähnlichen Stoffes unterscheiden können. Während Märten die individuelle moralische Verpflichtung des einzelnen, männlichen Akteurs zu revolutionärer Tätigkeit herausstelle, arbeite Gmeyner viel stärker die spezifischen Gegebenheiten der Arbeit im Bergwerk heraus und achte mehr auf die kollektive Einbindung ihrer weiblichen Protagonistin. SONJA WILK (Kattowitz) untersuchte dann Laienkunst von oberschlesischen Bergarbeitern. Die traditionelle, volkstümliche Verehrung von weiblichen Heiligen (St. Maria, St. Barbara, St. Anna) habe in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts starkem Wandel unterlegen. Die Tradition der religiösen Frauendarstellung habe im Gewand der Volkskunst Spielräume für subjektive, erotisch-sinnliche Bildwelten und für Kritik an der persönlichen Entfremdung im vermeintlichen sozialistischen Arbeiterparadies entstehen lassen.

In der letzten Sektion „Erinnerungen“, führte JOHANNES GROSSEWINKELMANN (Rammelsberg) in die komplexe museologische Problemlage der Erfassung, Archivierung und Interpretation privater Nachlassobjekte von Bergleuten ein. Wer bewahrte was, warum und wie zur Erinnerung an welche Aspekte der Arbeit unter Tage auf? Waren Familie oder Freunde in diese private Erinnerungsarbeit eingebunden, bedeuten die Objekte gar den Enkeln der Bergleute noch etwas? Wie lassen sich private Erinnerungswelten und ihre Überlieferungskontexte klassifizieren, beim Übergang ins Museum erhalten oder rekonstruierend ausstellen? Großewinkelmann präsentierte kein fertiges Konzept, sondern schlüsselte den schwierigen Problemhorizont für eine Musealisierung privater Erinnerungen auf. Seine systematische Herangehensweise veranschaulichte so die Grundfrage der Tagung an – im wörtlichen Sinne – greifbaren Gegenständen. Schließlich stellten MIRJAM GNEZDA BOGATAJ und MARIJA TERPIN MLINAR (beide Idrija) die untergegangene Welt der Bräuche und Geschichten von Bergleuten im slowenischen Idrija vor. Dort wurde Quecksilber gefördert und dies bedeutete, dass alle Bergleute in relativ kurzer Zeit an genau der Tätigkeit, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienten, starben. Hier bestand also kein Unterschied mehr zwischen der lebenserhaltenden und der lebensbedrohenden Seite des Bergbaus, wie er eingangs von Böhme entworfen worden war.

STEFAN BERGER (Bochum) fasste die verschiedenen Beiträge und Diskussionen der Tagung problemorientiert zusammen. An der „Welt unter Tage“ werden verschiedene Dimensionen historischen Denkens und dessen Herausforderung durch die materielle Seite der Geschichte deutlich: Das Unterirdische enthalte stets eine Spannung zwischen abstrakten Vorstellungswelten und konkreten Handlungsräumen. Erstere seien zumeist wissenschaftlich oder mythologisch zugänglich, während letztere technisch und sozial erfahren werden. Deshalb müssten für die historische Arbeit sowohl Narrative und Semantiken der ‚Unterwelt‘ als auch Perspektiven von Akteuren beachtet werden. Ein besonders gelungenes Beispiel für die Verknüpfung dieser zwei Aspekte habe Blumas Vortrag über Diskurse und Praktiken der Knappschaftsärzte geboten. Zuletzt werfe eine Betrachtung der Geschichte vom Bergbau her ganz neue Fragen für die Geschichtswissenschaft auf: Warum, zum Beispiel, sollte diese Kulturtechnik nur anthropozentrisch erforscht werden, wenn sie doch letztlich immer die Natur betrifft?

Das Einfahren in die „Welt unter Tage“ kann als Metapher für eine kritische Erforschung der eigenen Geschichte dienen: Es fördert Dinge ans Licht, die nicht zum Selbst- oder Weltbild passen, aber gerade deshalb wertvolle Erkenntnisse darstellen. In dieser Perspektive ist es der Tagung gelungen, am Beispiel der mit zähen Identitätsdiskursen verknüpften Industriegeschichte die unkritische Affirmation des eigenen Gegenstandes zu vermeiden. Die Organisator/innen, neben Dagmar Kift und Stefan Berger, Hanneliese Palm (Fritz-Hüser-Institut) und Eckhard Schinkel (LWL-Industriemuseum), haben gezeigt, wie interdisziplinäre und europäisch-transnationale Industriegeschichte mit regionaler Verankerung aussehen sollte. Das Besondere der regionalen Industriekultur verschwindet nicht, wenn man es vergleicht und kritisch einordnet, sondern gewinnt dann erst die Schärfe, die historisches Denken interessant macht.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Barbara Rüschoff-Thale (LWL-Kulturdezernentin)

Grußworte: Ulrich Sierau (Oberbürgermeister Stadt Dortmund) / Stefan Berger (Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets)

Impulse

Hartmut Böhme (Humboldt-Universität zu Berlin), Unterwelten – Topographien des „unüberschaubaren seelischen Höhlensystems“

Jürgen Kocka (Freie Universität Berlin), Ideen der Arbeit im Wandel

Sektion 1: Bergbau-Darstellungen

Olge Dommer (LWL-Industriemuseum), Bildende Kunst

Stefan Przigoda (Deutsches Bergbau-Museum Bochum), Industriefilm

Dirk Hallenberger (Universität Duisburg-Essen), Ruhrgebietsliteratur

Sektion 2: Bergbau-Metaphern

Rolf Parr (Universität Duisburg-Essen), Die Stuttgarter Künstlergesellschaft „Das Bergwerk“ (1840er/60er-Jahre)

Vanessa Ferrari (Scuola Normale Superiore Pisa/Ludwig-Maximilians-Universität München), Dichter der Grube. Bergbaudichtung im NS-Staat

Sektion 3: Arbeit

Karen Rauh (Leipzig), Das Bergwerk als literarischer Ort in den Texten von Wolfgang Hilbig, Franz Fühmann und Werner Bräunig

Wilfried Kruse (Sozialforschungsstelle Dortmund), Arbeit, Bewegung und Literatur im deutsch-französischen Vergleich

Sektion 4: Unterwelten

Lars Bluma (Deutsches Bergbau-Museum Bochum), Unterweltsemantiken. Medizinalberichte der Knappschaft

Sylvia Kesper-Biermann (Universität zu Köln), Bergbau in Comic und Spiel

Ingo Landwehr (Berliner Unterwelten e.V.), Filmreif – Raubbau und Bankraub

Sektion 5: Männer und Frauen

Thomas Welskopp (Universität Bielefeld), Geschlechterbeziehungen in deutschen und nord-amerikanischen Montanregionen

Chris Wrigley (University of Nottingham), Women and gender in British coalmining

Walter Fähnders (Universität Osnabrück), Die Bergarbeiterstücke von Lu Märten und Anna Gmeyner

Sonja Wilk (Schlesisches Museum Kattowitz, Polen), Die Frauen der bergmännischen Laienkünstler in Polen: Musen und Partnerinnen

Sektion 6: Erinnerungen

Johannes Großewinkelmann (Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg), „Ich denke gerne an die Zeit zurück!“ - Erinnerungsobjekte in privaten Nachlässen ehemaliger Bergleute

Mirjam Gnezda Bogataj / Marija Terpin Mlinar (Stadtmuseum Idrija, Slowenien), Beliefs, myths, superstitions and narratives of Idrija mercury miners

Abschlussdiskussion
Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum)


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