Neue Ansätze zur Erforschung der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945

Neue Ansätze zur Erforschung der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945

Organisatoren
Deutsches Historisches Institut Paris in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Historikerkomitee e. V.
Ort
Paris
Land
France
Vom - Bis
28.06.2004 - 01.07.2004
Url der Konferenzwebsite
Von
Daniela Blessing, Johannes Großmann, Britta Marzi und Judith Wieske

Zwanzig Nachwuchswissenschaftler verschiedener Disziplinen aus Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten lud das Deutsche Historische Institut Paris in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Historikerkomitee und dessen Präsidentin Chantal Metzger sowie mit finanzieller Unterstützung der Deutsch-Französischen Hochschule für vier Tage zu einem ersten Sommerkurs des Instituts nach Paris ein. Derartige Veranstaltungen zu verschiedenen Themen und Zeitaltern sollen, wie Werner Paravicini, Direktor des Deutschen Historischen Instituts, erklärte, von nun an jedes Jahr stattfinden. Zum diesjährigen Auftakt erörterten Doktoranden und Postdoktoranden gemeinsam mit Professoren und Zeitzeugen in sieben Themenblöcken „Neue Ansätze zur Erforschung der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945“. Die von Corine Defrance (CNRS/IRICE), Corinna Franz (DHIP) und Ulrich Pfeil (DHIP) organisierte Veranstaltung bot den jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihr Forschungsprojekt oder Aspekte daraus einem fachkundigen Publikum vorzustellen, zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und Anregungen zu geben; zugleich diente sie dem Ziel, jüngere und ältere Kollegen kennenzulernen und sich auf diese Weise in wissenschaftliche Netzwerke einzubinden.

Auf „Kulturpolitik und kulturelle Beziehungen“ richtete sich das Augenmerk der ersten Themensektion, durch die Hansgerd Schulte (Paris III) als Sitzungsleiter führte. Frank Becker (Frankfurt) stellte sein Dissertationsvorhaben zur „Kulturpolitik in der Französischen Besatzungszone 1945–49/52. Theater und Kino in Württemberg-Hohenzollern“ vor. Als Teil der französischen Sicherheitspolitik beabsichtigte diese Kulturpolitik die Umerziehung und Demokratisierung der Deutschen; zu diesem Zweck bediente sie sich unter anderem der bisher noch nicht erforschten Deutschen Zentralstelle für Theater, Musik und verwandte Kunstgattungen. In seinem Beitrag „Accéder à la culture de l’’ennemie’. Étude des médias français dans l’Allemagne d’après-guerre et de leurs impacts sur les relations franco-allemandes“ beschäftigte sich Corey J. Campion (Georgetown University, Washington, D.C.) mit Zeitungen aus der Französischen Besatzungszone, in denen Frankreich als kulturell überlegenes Land erscheint, das das von der „Krankheit“ des Nationalsozialismus „geheilte“ Deutschland wiederaufbauen solle. Margarete Mehdorn (Mainz/Kiel) stellte in ihrem Vortrag „Kulturmission im Spannungsfeld zwischen staatlicher Kulturpolitik und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Französische Kulturpolitik in der BRD seit 1949“ die These auf, daß die Deutsch-Französischen Gesellschaften in Deutschland nach dem Prinzip „Kontrolle durch Kooperation“ im Rahmen der französischen Kulturpolitik instrumentalisiert wurden. In ihrem Kommentar der Sektion unterstrich Corine Defrance, daß die Kulturpolitik heute nicht mehr als Ausgleich für die wirtschaftliche Ausbeutung der Französischen Besatzungszone gesehen werde, und stellte statt dessen ihre Bedeutung unter den Aspekten Prestige, Machtersatz, Sicherheit und Reparationen heraus. Anschließend erläuterte die Kommentatorin den „engen“ und „erweiterten“ Kulturbegriff. Rainer Hudemann (Saarbrücken) gab in der Diskussion zu bedenken, daß es sich bei den von Corey Campion untersuchten Zeitungen um offizielle militäramtliche Informationen handele, weshalb hier nicht von einem allgemeinen französischen Deutschlandbild gesprochen werden könne. Darüber hinaus erhielt die Debatte um die auswärtige französische Kulturpolitik dank der Anwesenheit des zwischen 1999 und 2003 an der französischen Botschaft in Berlin für die Neustrukturierung der Instituts français zuständigen Diplomaten, Jacques-Pierre Gougeon, auch einen sehr aktuellen Bezug.

Mit den „Altlasten des Krieges“ beschäftigte sich die zweite Sektion, deren Leitung Rainer Hudemann übernommen hatte. Unter dem Titel „Les raisons de l’engagement immédiat“ sprach sich Alfred Grosser (Paris) als Zeitzeuge gegen die Verwendung von Begriffen wie „Versöhnung“ und „Freundschaft“ im Zusammenhang mit den deutsch-französischen Beziehungen nach 1945 aus. Zudem würden intellektuelle Konstrukte wie dasjenige eines kollektiven Gedächtnisses die Entmythifizierung durch die Geschichtsschreibung nur erschweren. Fabien Theofilakis (Paris/Augsburg) setzte sich mit dem Thema „Les prisonniers de guerre allemands aux mains des Français (1944–1949): L’emprisonnement en France et leur rapatriement en Allemagne“ auseinander. Zentral erschien die Frage nach der „Erinnerungskultur“, insbesondere nach der „Gefangenschaftskultur“ und dem persönlichen Schicksal in der Erinnerung der Kriegsgefangenen für das während und nach der Gefangenschaft Erlebte. Über die „Grenzen der Wiedergutmachung. Die Entschädigung für Verfolgungsopfer des Nationalsozialismus“ referierte Claudia Moisel (München). Ausgehend vom deutsch-französischen Abkommen vom 15. Juli 1960, welches die Zahlung der Entschädigungen an NS-Vorfolgungsopfer regeln sollte, setzte sie die Akzente ihres Vortrages auf die Umsetzung des Abkommens, die zuständigen Entscheidungsgremien, die Auswahlkriterien und die Verfolgungsgeschichten. Jean-Marc Dreyfus (Centre Marc Bloch, Berlin) untersuchte unter der Überschrift „Les réparations allemandes envers les victimes du national-socialisme (1954–1970)“ die Verhandlungen auf diplomatischer und politischer Ebene sowie die Auszahlung der Entschädigung durch das zuständige „Ministère français des Anciens combattants“. Den Vorträgen schloß sich der Kommentar von Dominique Trimbur (Fondation pour la Mémoire de la Shoah, Paris) an, der auf den methodologischen Grenzgang zwischen Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur aufmerksam machte und darauf hinwies, daß im Kontext der Entschädigungsfrage insbesondere auch die Verträge mit Israel und den jüdischen Organisationen zu berücksichtigen seien.

In der dritten Themensektion standen „Prozesse der Vertrauensbildung“ im Zentrum. Durch die Sitzung führte Henri Ménudier (Paris III). Oriane Gauffre (Nancy) stellte ihr DEA-Projekt vor, das sich mit dem Thema „Les communautés chrétiennes alsaciennes et les relations franco-allemandes d’après-guerre (1945–1955)“ befaßt. Darin spürt sie der spezifischen Rolle des Elsasses sowie der beiden großen Kirchen und ihrer Jugendorganisationen für die deutsch-französische Verständigung nach. Gesa Bluhm (Bielefeld/Paris) präsentierte unter dem Titel „Vertrauenspolitik. Deutsch-französische Beziehungen seit 1949“ das bilaterale Verhältnis als Kommunikationsraum, in dem Akteure der Mikro- und Makroebenen, mit-, gegen- oder nacheinander mittels wirkmächtiger Formeln und Diskurse, Gesten und Symbolik schrittweise eine neue Realität konstruierten. Stärker noch als seine Vorrednerin löste sich Maximilian Müller-Härlin (Berlin) mit dem Thema „Deutschland, Frankreich und Europa in Parlamentsdebatten der frühen 50er Jahre“ von einer ereignisorientierten Perspektive. Er wendete sich mit diesem Ausschnitt seiner Dissertation einer semantischen Analyse der frühen Europadiskurse zu, die er nach Selbst- und Fremdbildern untersuchte. Dabei betrachtete er das Geschehene bewußt nicht „vom Ende her“ als Erfolgsgeschichte mit bekanntem Ausgang, sondern konstatierte gerade für die fünfziger Jahre mehr gegenseitige Fremdheit, als es heute im Rückblick oft erscheint. Corinna Franz kommentierte die Sektion und richtete an Oriane Gauffre die Frage, ob sie den Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Rolle der Kirchen oder in der Bedeutung des Elsasses sehe. Von Gesa Bluhms „Experiment“ zeigte sich die Kommentatorin fasziniert, bezweifelte jedoch, daß sich das umfangreiche Projekt umsetzen lasse, ohne nicht zugleich die klassische Ereignisgeschichte gebührend zu berücksichtigen. Auch das hohe Abstraktionsniveau von Maximilian Müller-Härlins Forschungsansatz bestach, warf aber die Frage nach dem materiellen Erkenntnisgewinn einer reinen semantischen Feinanalyse auf.

Die „Politischen Beziehungen“ zwischen Frankreich und Deutschland waren das Thema der vierten Sektion, die Jean-Paul Cahn (Paris IV) leitete. Unter dem Titel „Le couple France – Allemagne et l’unification de l’Europe (1963–1969)“ erläuterte Carine Germond (Straßburg/Duisburg-Essen) ihr Dissertationsvorhaben, in dem sie bi- und multilaterale Beziehungen untersucht. Ein Schwerpunkt liegt auf dem institutionellen Rahmen und der konkreten Umsetzung der im Élysée-Vertrag festgeschriebenen regelmäßigen Konsultationen. In seinem Beitrag zu den „Deutsch-französischen Beziehungen aus der Perspektive Willy Brandts (1966–1969)“ diskutierte Marc Flatten (Bonn) die Frankreichpolitik des Außenministers der Großen Koalition, insbesondere in Anbetracht des viel zitierten Optionsdilemmas, vor dem Brandt und Kiesinger während ihrer Regierungsperiode standen. Henning Türk (Duisburg-Essen) legte unter der Überschrift „Die deutsch-französischen Beziehungen als Grundlage für die Europapolitik der Großen Koalition (1966–1969)“ die atmosphärischen Verbesserungen des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich während der Regierungszeit Kiesinger/Brandt dar. Mit dem britischen Beitritt, der Fusion der Exekutiven und den Plänen für eine Europäische Politische Zusammenarbeit benannte er aber auch die Schwierigkeiten, mit denen sich beide Partner auf europäischer Ebene konfrontiert sahen. Wolfram Vogel (Deutsch-Französisches Institut, Ludwigsburg) hob in seinem Kommentar das Phänomen der Europäisierung der Staatenbeziehung zwischen Frankreich und Deutschland hervor, problematisierte jedoch die normative Anbindung an den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag des Jahres 1963 als Referenzpunkt. Zudem verwies er auf die Interdependenz von Mechanismen innenpolitischer Konsensfindung und Zustandekommen außenpolitischer Entscheidungen. In der Diskussion wurden vor allem Fragen nach der Orientierungsrichtung der deutschen und französischen Außenpolitik der Jahre 1963–1969 vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Situation gestellt. Botschafter Pierre Maillard (Paris) rundete die Sektion mit einem Erfahrungsbericht aus seiner Tätigkeit als diplomatischer Berater de Gaulles (1959–1964) ab.

Hélène Miard-Delacroix (ENS-LSH Lyon) leitete die fünfte Themensektion, die sich von den politischen Entscheidungsträgern abwandte, um sich mit „Gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren Akteuren“ zu befassen. Martin Strickmann (Köln) erläuterte sein Forschungsprojekt zu „Debatten und Diskursen um die deutsche Wiederbewaffnung und Atombewaffnung bei den Intellektuellen Frankreichs und Deutschlands (1950–1960)“. Dabei galt seine Aufmerksamkeit unter anderem den Fragen, ob diese Debatten zu neuen, supranationalen Allianzen unter den Intellektuellen führten und wie dauerhaft diese waren. Im Zentrum von Stefanie Middendorfs (Freiburg/Berlin) Vortrag „‘Vingt décisives’ und ‘lange 1960er’. Überlegungen zu sozialen und kulturellen Wandlungsprozessen in Deutschland und Frankreich“ stand die Rolle der Massenkultur und ihre Wahrnehmungsgeschichte in Frankreich. Eine Kernfrage in ihrer Dissertation sei, so Middendorf, wie diese „culture de masse“ die traditionellen Werte hinterfragt und transformiert habe. Dominik Rigoll (Berlin) unternahm in seinen Ausführungen zum „Radikalenerlaß von 1972 und den Debatten um die ‘Berufsverbote’„ den „Versuch einer deutsch-deutsch-französischen Verflechtungsgeschichte (1971–1995)“. Beispielhaft zeigte er, wie sich eine Protestbewegung transnationalisierte, nachdem die deutschen Akteure zielgerichtet den Kontakt nach Frankreich gesucht hatten. Édouard Husson (Paris IV) warnte in seinem Kommentar in Bezug auf den Beitrag Martin Strickmanns davor, die Rolle der kommunistischen Intellektuellen zu unterschätzen. Zugleich unterstrich er die vielfältige und langfristige Wirkung der beiden Weltkriege und der totalitären Regime des 20. Jahrhunderts. Nur vor diesem Hintergrund sei etwa zu begreifen, daß die ‘Berufsverbote’ in Frankreich rasch Angst vor einem autoritären Deutschland geschürt hätten. Die anschließende Debatte wandte sich zunächst den Prozessen von Amerikanisierung und Westernisierung zu und griff dann den Themenkomplex Massenkultur erneut auf. Zur Diskussion gestellt wurde außerdem die Frage, ob in den fünfziger Jahren die Wiederbewaffnung nicht zunehmend durch die Algerienproblematik als vorherrschendes Streitthema abgelöst worden sei.

Die sechste Sektion behandelte unter dem Vorsitz von Chantal Metzger (Nancy II) „Die Beziehungen zwischen der DDR und Frankreich“. Christian Wenkel (München/Paris) legte in seinem Referat „Die Beziehungen Frankreichs zur DDR (1949–1990)“ dar, wie er in seiner Dissertation anhand einer exemplarischen Analyse der Biographien einzelner Mitglieder der Freundschaftsgesellschaft „Échanges Franco-Allemandes“ die Ursache des „originär französischen Interesses“ für das „andere Deutschland“ herausarbeiten will. Nach den Gründen für die Offenheit gegenüber der DDR fragte auch Cristina Léon (München) in ihrem Beitrag „Erinnerungskultur in der Pariser Banlieue: Résistance, Kommemoration und DDR-Beziehungen in der kommunistischen Hochburg Ivry-sur-Seine“. Sie erläuterte, daß sich die gemeinsame Erinnerungskultur in erster Linie aus den Erlebnissen der Verfolgung während der Okkupation und der sich daraus entwickelten gemeinsamen Identität und Weltsicht speise und Ivry in besonderer Weise in die französische und internationale kommunistische Bewegung involviert gewesen sei. Im anschließenden Kommentar thematisierte Ulrich Pfeil generell das Dreiecksverhältnis BRD–DDR–Frankreich und betonte, daß bei der Analyse dieser Gesellschaften immer die Frage im Mittelpunkt stehen müsse, „welche Rolle welche Seite für wessen Beziehungen“ spiele. Beide Referenten sahen sich in der Diskussion mit der Frage nach der Quellenlage für ihre Arbeiten konfrontiert. Während Cristina Léon vom vorrangigen Problem einer fehlenden Gegenüberlieferung zu den bisher benutzten Quellen, die das Bild einer sehr homogenen Gemeinschaft in Ivry formen, berichtete, präzisierte Christian Wenkel, daß eine tragfähige Fundierung seiner Arbeit die Beschäftigung mit allen Mitgliedern der „Échanges Franco-Allemandes“ verlangt. Mit dem Beitrag des Zeitzeugen Gilbert Badia (Paris) „Pourquoi je me suis engagé pour la RDA“ und der daran anschließenden Diskussion, in der sich der thematische Bogen von der bundesdeutschen Wiederbewaffnung in den fünfziger Jahren bis zum Mauerfall des Jahres 1989 spannte, gewann das Plenum den Eindruck lebendiger Perspektivenvielfalt.

Unter dem Titel „Perzeption, Rezeption und Produktion“ stellte in der siebten und letzten Sektion, die Gerald Stieg (Paris III) leitete, Nicolas Hubé (Straßburg/Berlin) die Frage „Qu’est-ce que l’actualité politique? Regards comparés sur les „Unes“ de la presse quotidienne en France et en Allemagne“. Ausführlich analysierte er die Prozesse, die bei der Erstellung von Titelseiten der überregionalen Zeitungen in Deutschland und Frankreich ablaufen und auf diese Weise die tägliche politische Aktualität konstituieren. Christian van Treeck (Aix-en-Provence) fragte anschließend in seinem Referat „Die Rezeption Michel Houllebecqs in Deutschland“ zum einen nach den Bedingungsfaktoren der außergewöhnlich intensiven Rezeption dieses Autors und zum anderen nach der Möglichkeit, diese Rezeption als Fall von Kulturtransfer zu beschreiben. In seinem Kommentar betonte Jürgen Ritte (Paris III), daß es auch für Historiker an der Zeit sei, sich für Medien und öffentlichen Diskurs zu interessieren, das Moment der „Medialität“ von Ereignissen in ihre Tätigkeit zu integrieren und in ihrer Arbeit der Problematik Rechnung zu tragen, daß in der Kulturgeschichte keine eindeutige Hierarchisierung von „Faktum“ und „Rekonstruktion“ mehr möglich sei. Vielmehr seien in der Kulturgeschichte Werte und Einstellungen bereits „Fakten“. Die Diskussion griff Aspekte der nationalen und internationalen Rezeption von Literatur, den Zusammenhang von Politik und Ökonomie im Journalismus und die Geschlechterspezifik in der Houllebecq-Rezeption heraus.

Insgesamt bot der Sommerkurs einen bunten Strauß aktueller Forschungsarbeiten zu den deutsch-französischen Beziehungen nach 1945 aus den Disziplinen Geschichte, Politische Wissenschaft, Germanistik und Romanistik. Dabei zeigte sich, daß die Geschichte der internationalen Beziehungen ihren Rang behauptet, doch immer intensiver mit sozial- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen verbunden wird. Zudem begreift die Forschung Realität zunehmend als bewußtes oder unbewußtes Konstrukt und macht sie auch als solches zum Untersuchungsgegenstand. Mit engagierten Debatten in einer konstruktiven, entspannten Arbeitsatmosphäre inmitten des Pariser Marais wurde nicht nur die Zielsetzung der Gastgeber erfüllt; auch die Teilnehmer manifestierten Lob und Anerkennung für ein durchdachtes Veranstaltungskonzept, das sich als außerordentlich gewinnbringend erwies. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr erscheint daher ebenso wünschenswert wie vielversprechend. Dann, so der einmütige Wunsch, sollte die fortschreitende informelle Vernetzung auch eine national ausgewogenere Besetzung des Teilnehmerkreises ermöglichen.


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