Neue Forschungen zur Kranken- und Altenpflege

Neue Forschungen zur Kranken- und Altenpflege

Organisatoren
Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.10.2013 - 29.10.2013
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Von
Kristina Matron, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart

Vom 28. bis 29. Oktober 2013 fand im Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung Stuttgart (IGM) eine Tagung zur Geschichte der Kranken- und Altenpflege im deutschsprachigen Raum statt. Dreizehn Wissenschaftler konnten den insgesamt etwa 20 Teilnehmern ihre gerade laufenden oder kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekte zur Geschichte der Kranken- und Altenpflege vorstellen und in der Runde diskutieren. Dabei wurde mit den Beiträgen ein weites zeitliches Feld abgedeckt, das von der frühen Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart reichte: Die Versorgung der Kranken durch Orden im 18. Jahrhundert leitete die Tagung ein, mit den Auswirkungen der Pflegeversicherung in Deutschland und des „New public management“ in der Schweiz schloss die zweitägige Tagung. Gemein war den meisten Beiträgen, dass sie den Alltag der Kranken- und Altenpflege mit in den Fokus nahmen; eine Hoffnung, die Robert Jütte, Leiter des IGM in seinen einleitenden Worten mit der Tagung verband. Er stellte fest, dass gerade im Bereich der Pflegegeschichte, die nicht nur normenorientiert sondern auch alltagsgeschichtlich fokussiert sein solle, ein erheblicher Forschungsbedarf bestehe. Bettina Blessing, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGM und Organisatorin der Tagung, machte auf ein Programm der Robert Bosch Stiftung aufmerksam, das von 2004 bis 2011 Beiträge zur Geschichte der Pflege und in diesem Rahmen eine Reihe von Dissertationen förderte, die an doppelt qualifizierte Promovenden vergeben wurden (die eine Ausbildung in der Pflege und ein (geschichts-)wissenschaftliches Studium absolviert hatten). Dieses Programm sei zwar mittlerweile ausgelaufen, wirke im IGM jedoch weiterhin, wie die Ausrichtung der Tagung zeige, stellte Jütte fest.

Im ersten Beitrag stellte BETTINA BLESSING (Stuttgart) Teilergebnisse ihres Habilitationsprojektes vor. Ihr Vortrag „Die Krankenpflege der Barmherzigen Brüder und der Elisabethinerinnen im 18. Jahrhundert in München“ verdeutlichte, dass es auch für die frühe Neuzeit reichhaltige und aussagekräftige Quellen zur Pflegeschichte zu finden gibt. Blessing nahm in ihrem Vortrag die Berufsethik, die soziale Wirklichkeit in der Krankenpflege, die sich in den beiden vorgestellten Ordenskrankenhäusern unterschiedlich gestaltete, und die Auswirkungen der Säkularisation auf die Ordenspflege in den Blick. Im Zeitalter der Aufklärung und des stärker werdenden Staates stand die Ordenspflege wegen der ihr unterstellten mangelnden Effizienz, Hygiene und eigenständigen Organisation in der Kritik. Der Fokus richtete sich dabei mehr auf die Brüder als auf die Elisabethinerinnen, denn Frauen galten gemäß der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begründeten „Sonderanthropologie der Frau“ als geeigneter für die Pflege. Erst 1809 wurden beide Konvente aufgelöst und wichen dem allgemeinen Krankenhaus in München, in das einige Brüder und Schwestern gegen geringes Entgelt als weltliches Personal übernommen wurden.

„Der Arbeits- und Lebensalltag von Wärterinnen und Wärtern in den badischen Irrenanstalten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ lautete der Titel des Vortrages von DAJANA NAPIRALLA (Halle), in dem sie ihre Forschungen zur staatlichen Irrenanstalt in Pforzheim und zur Irrenanstalt in Heidelberg vorstellte. Für diesen Zeitraum konnte sie kaum auf Patientenakten als Quelle zurückgreifen, jedoch auf Dienstinstruktionen und Verwaltungsprotokolle. Napiralla konnte zeigen, dass Wärterinnen und Wärter in diesem Zeitraum meist verheiratete Wärterpaare waren, die schon im fortgeschrittenen Alter ohne pflegerische Vorbildung angeworben und denen die Arbeit und die Gehälter geschlechtsspezifisch zugeteilt wurden. Sie stellte fest, dass die Quellen das Bild eines „relativ friedlichen Zusammenlebens“ übermitteln, in dem freilich dennoch gewaltvolle Wärter- und Patientenkontakte vorkamen.

ANNETT BÜTTNER (Düsseldorf) stellte mit ihrem Vortrag „‚Der Krieg mit seinem Elend will nicht in den Geschichtsbüchern, sondern in den Spitälern studiert sein‘- Die freiwillige konfessionelle Kriegskrankenpflege im 19. Jahrhundert“ die Ergebnisse ihrer soeben erschienenen Dissertation vor. Zwar beschäftigte die Menschheit von jeher das Problem der Versorgung verwundeter und erkrankter Soldaten im Krieg, das Militärsanitätswesen der europäischen Armeen war jedoch bis in das 19. Jahrhundert hinein unterentwickelt. Im Fokus ihrer Untersuchungen stand der schwierige Pflegealltag, die Intentionen und Bewältigungsstrategien der evangelischen Diakonissen und Diakonen und der katholischen Schwestern in den sogenannten Reichseinigungskriegen 1864-1871. Büttner zeigte, dass sich die freiwillige Kriegskrankenpflege nicht allein durch bekannte Protagonisten wie Henry Dunant und das Internationale Rote Kreuz entwickelte, sondern vor allem Impulse aus der Arbeit der kirchlichen Schwestern bekam.

Den Blick über die deutschen Grenzen lenkte JÜRGEN WILDNER (Florenz) mit seinem Vortrag „Multikulturelle pflegerische Erfahrungen Maria Cauers um 1900 in Italien – Das Kaiser-Friedrich-Krankenhaus in Sanremo“. Wildner, Pflegewissenschaftler an der Universität Florenz, wertete Daten aus medizinischen Zeitschriften, Reiseberichte aus dem 19. Jahrhundert und Jahresberichte des Krankenhauses aus. Die Hauptquelle bildete Marie Cauers biographisches Werk zum Krankenhaus aus dem Jahr 1931.1 Die Verfasserin betonte darin eine individualisierte Pflege, die in dem Kaiser-Friedrich-Krankenhaus auf eine heterogene Patientenschaft aus unterschiedlichen sozialen Schichten und mehreren Ländern traf (von denen jedoch mehr als die Hälfte aus Deutschland kam). Etwa ein Fünftel der Patienten hatte Tuberkulose. Das Pflegepersonal war auch aktiv in der häuslichen Privatpflege.

Diakon MANFRED RIEDEL (Neuendettelsau) sprach über die „Emanzipation und Professionalisierung von Männern in Pflege und Heilerziehungspflege am Beispiel der Neuendettelsauer Brüderschaft“. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurden in Neuendettelsau auch Brüder aufgenommen. Sie stellten zahlenmäßig gegenüber den Diakonissen stets eine Minderheit dar, bekamen jedoch ein eigenes Brüderheim und eine eigene Brüderschule. 1927 erfolgte die satzungsgemäße Anerkennung innerhalb der Diakonissenschaft. Die Männer wurden zunächst in der Pflege, in der Bundesrepublik Deutschland dann vor allem in Heilerziehungspflege ausgebildet, gleichzeitig erlangten sie die diakonischen Qualifikationen. Prinzipien wie die Ehelosigkeit wurden für die Brüder frühzeitig aufgegeben; ab den 1950er-Jahren konnten die Brüder tarifliche Bezahlung durchsetzen. Riedel kam am Beispiel Neuendettelsau zu dem Schluss, dass die Emanzipation der Brüderschaft erkämpft, aber von der Leitung auch gewährt werden musste.

Zum Abschluss des ersten Konferenztages stellte BAHAR MOGHADDAM ASLANPOOR (Stuttgart) in einem Kurzreferat ihre Bachelorarbeit zum Berufsfeld der Wochenpflegerinnen vor. Aslanpoor untersucht damit einen bisher relativ unbekannten Beruf, der sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert unter dem Einfluss sozialhygienischer Strömungen etablierte, um die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken. Wochenpflegerin war bis 1985 neben den Berufen Hebamme oder Säuglingspflegerin ein eigenständiger Beruf, der die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen in den ersten Wochen nach der Geburt im Blick hatte – in Privathaushalten oder in „Wöchnerinnenasylen“ wie dem 1904 gegründeten Charlottenhaus Stuttgart.

Mit dem Vortrag „Die stationäre Versorgung alter Menschen im südlichen Niedersachsen (1945-1974)“ von NINA GRABE (Stuttgart) begann der zweite Tag der Konferenz, an dem vormittags die Altenbetreuung und –pflege im Mittelpunkt stand. Grabe untersucht in ihrem Dissertationsprojekt die pflegerische, medizinische und soziale Betreuung alter Menschen in Heimen von der Nachkriegszeit bis zur Verabschiedung des ersten Heimgesetzes 1974. Sie konnte in ihrem Vortrag darlegen, dass die Altersversorgung in diesem Zeitraum stark konfessionell geprägt war. Bestimmend war zu Beginn die Notlage alter Menschen in der Nachkriegszeit, spätestens in den 1960er-Jahren jedoch die wachsende Zahl von Pflegefällen, die spezialisierte Pflegeheime mit qualifiziertem Personal benötigten. Dieses stand jedoch trotz einer sich etablierenden Altenpflegeausbildung nie in ausreichender Zahl zur Verfügung. Das führte zu einer „Dichotomie des Alters“ in die „alten Alten“ und die noch rüstigen „jungen Alten“, so Grabe. Die Pflege der „alten Alten“ war von zunehmender Medikalisierung geprägt. Zwischen den unterschiedlichen Heimen gab es jedoch große strukturelle Unterschiede.

Thematisch daran an schloss sich der Vortrag von KRISTINA MATRON (Stuttgart) „Offene Altenhilfe in Frankfurt am Main 1945-1985“. In ihrem Projekt untersucht Matron Veränderungen in der Struktur häuslicher Pflege und hauswirtschaftliche, kulturelle, sportliche, freizeitorientierte und gesellschaftspolitische Angebote und Betreuung für alte Menschen. In ihrem Vortrag stellte sie mehrere, miteinander zusammenhängende Bereiche und ihre Träger vor: offene Wohnformen für alte Menschen, Altenklubs und -tagesstätten, Mahlzeitendienste und hauswirtschaftliche Dienste, Erholungsaufenthalte und die häusliche Pflege. Während in den ersten Nachkriegsjahren und den 1950er-Jahren offene Angebote in der Altenfürsorge kaum eine Rolle spielten, nahm die Bedeutung der offenen Altenhilfe in den 1960er-Jahren stark zu. Ziele waren dabei, vermutete Einsamkeit der alten Menschen zu überwinden und den Einzug in ein Heim hinauszuzögern. Später spielte die Selbstorganisation der älteren Menschen eine größere Rolle. In den 1970er- und 1980er-Jahren wurden die ambulanten Dienste ausgebaut, zerfielen in Einzelleistungen, die in Sozialstationen gebündelt wurden, ohne dass die Finanzierung dauerhaft gelöst werden konnte.

STEFFEN OTTE (Hamburg) untersucht in seinem Dissertationsprojekt „Die Lebenslage der Rentner und Rentnerinnen in der DDR (1949-1971)“ die Einkommenssituation der Rentner, deren Wohnverhältnisse und Konsumverhalten, die Betreuungssituation und die gesellschaftspolitische Einbindung. In seinem Vortrag ging er vor allem auf die pflegerische Betreuung ein, in der – anders als in anderen sozialpolitischen Feldern in der DDR – auch die Kirchen weitgehend unbehelligt tätig waren. Er stellte die politische Bevorzugung bestimmter Pflegeformen wie der ambulanten, stationären oder familiären zu bestimmten Zeiten in einen Zusammenhang mit anderen politischen Problemfragen wie dem Wohnungs- und den Arbeitskräftemangel. Trotz der Ausbaubemühungen blieb die Versorgung mit und die Versorgung in Feierabendheimen unzureichend, was auch am Mangel an Pflegepersonal lag. Positiv stellte sich für die insgesamt finanziell nicht gut gestellten Rentner dar, dass die Heimplätze nur einen geringen Teil ihrer Rente kosteten. Insgesamt sieht Otte die These von der DDR als „workfare state“ (zum Beispiel von Hans Günther Hockerts), der sich in erster Linie um die Stärkung der produktiven Bevölkerungsteile kümmerte, für die Ära Ulbricht bestätigt.

ULRIKE GAIDA (Berlin) stellte ein gerade beginnendes Oral-history Forschungsprojekt vor, in dem nach den subjektiven Erfahrungen von evangelischen Krankenschwestern in der ehemaligen SBZ und DDR gefragt werden soll. Im Auftrag des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf e.V. werden mit etwa 50 ehemaligen Schwestern Interviews geführt und diese anschließend transkribiert und analysiert. Darin sollen der Arbeitsalltag in der Pflege, das kirchliche Leben und der Umgang mit Konflikten im Mittelpunkt stehen. Gaida traf in ihrem Vortrag einige Grundannahmen: Evangelische Schwestern in der DDR waren Mitglieder einer Minderheitengruppierung in einer Politik der Entkirchlichung. Die Wende 1990 führte zur Desillusionierung bei den Schwestern. Die beiden deutschen protestantischen Kirchen in West und Ost hatten sich entfremdet. Diese Grundannahmen gelte es in dem Projekt zu überprüfen.

Einen Systemvergleich machte SIMONE MOSES (Stuttgart) mit ihrer Studie, die sie unter dem Titel „Die Entwicklung der Krankenpflege in der DDR und der Bundesrepublik: unterschiedliche Wege als Motor einer Akademisierung der Pflege im wiedervereinigten Deutschland?“ vorstellte. In der DDR gab es im Bereich der Pflege „scheinbar“ eine frühere Akademisierung, so Moses. In staatlichen Fachschulen wurde in der Pflege ausgebildet und anschließend berufsbegleitende Fachqualifikationen für lehrende und leitende Funktionen angeboten. Die Eingangsvoraussetzungen waren aber in den 1970er-Jahren ähnlich wie in der BRD. Die Grundausbildung dauerte ebenfalls drei Jahre. Das marxistisch-leninistische Gedankengut nahm zunehmend Raum in den Ausbildungsordnungen ein. Seit 1963 gab es einen Studiengang zum Diplom-Medizinpädagogen. Die Ausbildung in der BRD blieb vor allem praktisch orientiert und (akademische) Weiterbildungsmöglichkeiten blieben begrenzt. Nach der Wende, so Moses, gab die Medizinpädagogik der DDR Impulse für eine Akademisierung; neu hingegen sind pflegetheoretische Studiengänge, für die es weder in der BRD noch in der DDR Vorbilder gab.

Die Auswirkungen der Pflegeversicherung war Thema des Vortrages „Markt und Module – die Neugestaltung der ambulanten Pflege in Deutschland seit 1990“ von LYDIA-MARIA OUART (Berlin). Ouart untersucht in ihrem ethnologischen Dissertationsprojekt zwei Pflegedienste in Berlin. Sie beschrieb die Entwicklung von Marktstrukturen im Pflegesektor, die mit Einführung der Pflegeversicherung stattfand und den Umgang der Pflegedienste mit den ökonomischen Instrumenten. In ihrem Vortrag konzentrierte sie sich auf die pflegerischen Leistungskomplexe, die sogenannten „Module“, die bei Pflegediensten gebucht und verhandelt werden, von diesen abgerechnet werden könnten und in die pflegerische Praxis „übersetzt“ werden müssten. Sie stellte fest, dass das System von einer Planbarkeit der Pflegehandlungen ausgehe, die in der Praxis nicht eingehalten werden könne. Ouart diskutierte im Anschluss an den Vortrag mit den Teilnehmern auch die Konstruktionen einer „Pflegevergangenheit“ (zum Beispiel das „Ideal Großfamilie“), die die heutige Ausgestaltung von Pflege mit beeinflusst.

Mit dem Vortrag von MICHAL GEMPERLE (London) schloss die Tagung mit einem ebenfalls gegenwartsbezogenen Thema, das die Veränderungen der Pflege in der Schweiz in den Blick nahm. Gemperle thematisierte in seinem Vortrag „Der Wandel der Pflegearbeit unter New Public Management“ die stationäre Pflege ab den 1990er-Jahren, nachdem betriebswirtschaftliche Prinzipien eingeführt wurden. In Rahmen eines größer angelegten, länderübergreifenden Projektes zum Wandel der Arbeitswelt in den öffentlichen Diensten wurden Interviews mit Pflegenden in einem Krankenhaus in St. Gallen geführt. Ergebnisse des „New Public Management“ sind Gemperles Auswertung zufolge eine zunehmende Hierarchisierung im Krankenhaus mit damit einhergehenden unterschiedlichen Kommunikationsstrukturen, eine Intensivierung der Arbeit mit zunehmendem Druck, „Dequalifikation der Pflegearbeit“ und als Lösungsstrategien der partielle Rückzug von Pflegekräften aus festen Beschäftigungsverhältnissen in den „Springerpool“.

Mit Gemperle beschloss ein Soziologe die pflegegeschichtliche Tagung. Es wurde deutlich, dass ein interdisziplinärer Austausch im Bereich pflegegeschichtlicher Forschungen unabdingbar ist. Trotz des weiten Zeithorizontes, den die Tagung abdeckte, bemerkten die Teilnehmer übereinstimmend, dass Anknüpfungspunkte zwischen den Beiträgen bestanden: Die Beiträge schlossen zum Teil zeitlich unmittelbar aneinander an oder ergänzten sich. Dennoch bleiben im Bereich der noch relativ jungen Pflegegeschichtsforschung viele Lücken, so zum Beispiel Forschungen zur Entwicklung der Fachpflege und Forschungen aus Genderperspektive. Auch die Patientenperspektive könnte in weiteren Studien eine größere Rolle spielen.

Konferenzübersicht:

Robert Jütte, Bettina Blessing (Stuttgart): Einführung und Vorstellungsrunde

Erster Teil:
Moderation: Robert Jütte (Stuttgart)

Bettina Blessing (Stuttgart): Die Krankenpflege der Barmherzigen Brüder und der Elisabethinerinnen im 18. Jahrhundert in München

Dajana Napiralla (Halle): Der Arbeits- und Lebensalltag von Wärterinnen und Wärtern in den badischen Irrenanstalten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Annett Büttner (Düsseldorf): „Der Krieg mit seinem Elend will nicht in den Geschichtsbüchern, sondern in den Spitälern studiert sein“ – Die freiwillige konfessionelle Kriegskrankenpflege im 19. Jahrhundert

Zweiter Teil:
Moderation: Jens Gründler (Stuttgart)

Jürgen Wildner (Florenz): Multikulturelle pflegerische Erfahrungen Maria Cauers um 1900 in Italien – Das Kaiser-Friedrich-Krankenhaus in Sanremo

Manfred Riedel (Neuendettelsau): „Emanzipation und Professionalisierung von Männern in Pflege und Heilerziehungspflege am Beispiel der Neuendettelsauer Brüderschaft“

Bahar Moghaddam Aslanpoor (Stuttgart): Das Berufsfeld der Wochenpflegerin (Kurzvorstellung)

Dritter Teil:
Moderation: Bettina Blessing (Stuttgart)

Nina Grabe (Stuttgart): Die stationäre Versorgung alter Menschen im südlichen Niedersachsen (1945-1974)

Kristina Matron (Stuttgart): Offene Altenhilfe in Frankfurt am Main (1945-1985)

Steffen Otte (Hamburg): Die Lebenslage der Rentner und Rentnerinnen in der DDR (1949-1971)

Vierter Teil:
Moderation: Sylvelyn Hähner (Stuttgart)

Ulrike Gaida (Berlin): Schwestern-Er-Leben im Alltag der SBZ/DDR von 1945 bis 1995

Simone Moses (Stuttgart): Die Entwicklung der Krankenpflege in der DDR und der Bundesrepublik: unterschiedliche Wege als Motor einer Akademisierung der Pflege im wiedervereinigten Deutschland?

Fünfter Teil:
Moderation: Kristina Matron (Stuttgart)

Lydia-Maria Ouart (Berlin): Markt und Module - Die Neugestaltung der ambulanten Pflege in Deutschland seit 1990

Michael Gemperle (London): Der Wandel der Pflegearbeit unter New Public Management

Anmerkung:
1 Marie Cauer, Eine glückliche Insel. Ein Vierteljahrhundert deutscher Arbeit in San Remo, Stuttgart 1931.