Drei Generationen. Shoah und Nationalsozialismus im Familiengedächtnis

Drei Generationen. Shoah und Nationalsozialismus im Familiengedächtnis

Organisatoren
Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
03.07.2013 - 05.07.2013
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Von
Philipp Mettauer, Institut für jüdische Geschichte Österreichs

Die 23. Internationale Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs behandelte die Thematik „Shoah und Nationalsozialismus im Familiengedächtnis“ interdisziplinär aus unterschiedlichen zeithistorischen, sozialwissenschaftlichen, literarischen, psychologischen und künstlerischen Perspektiven. Die Problematik der transgenerationalen Transmission von Trauma, Schuld- und Schamgefühlen wurde während der Tagung sowohl aus der Perspektive der „Opfer-“ als auch der „Täter-“ Seite beleuchtet.

In seinem Einführungsvortrag sprach PHILIPP METTAUER (St. Pölten) über die Tradierung und Festschreibung von Flucht- und Vertreibungserfahrungen in der Familiengeschichte. Die transgenerationalen Folgewirkungen zeigte er anhand von Interviewbeispielen mit Nachkommen von österreichischen Emigrantinnen und Emigranten in Argentinien. Dabei wurde deutlich, dass sich verschiedene Familienmitglieder oft die Last der Geschichte aufteilen und unterschiedliche Rollen übernehmen. Während sich beispielsweise ein Enkel besonders mit dem Judentum identifiziert, ansonsten aber vollkommen in der spanischsprachigen Gesellschaft Argentiniens integriert ist, kann ein anderer das deutschsprachige Erbe der Familie aufrecht erhalten und die Sprache studieren, während sich ein dritter um eine Synthese seiner fragmentierten Familienherkunft bemüht.

Die wohl prägnanteste Szene, die ALBERT LICHTBLAU (Salzburg) gefilmt und in seinem Beitrag präsentiert hat, zeigte gleich die hohe Emotionalität des Themas und die Bedeutung der Generationenfrage. Während des Besuchs der Gedenkstätte Mauthausen eines Überlebenden brachen dessen Töchter vor der Todesstiege in Tränen aus. Während der Vater, der die Grausamkeiten des Konzentrationslagers am eigenen Leib erlitten hatte, im ruhigen, sachlichen Ton vor der Kamera erzählte, wurde die Tochter von ihren Emotionen überwältigt, als sie an ihre eigenen Kinder dachte. Diese Videoszene zeigte zudem ein Phänomen, das die gesamte Tagung begleitete: Bei der transgenerationalen Weitergabe von Trauma ist das Nicht-Gesagte ebenso wirkungsvoll wie das Verbalisierte.

Die beiden folgenden Referate standen im Zeichen der persönlichen Auseinandersetzung zweier Enkelinnen mit der Flucht- und Überlebensgeschichte ihrer Vorfahren. Für LENKA ŠINDELÁŘOVÁ (Prag) war der Nachlass ihrer Großmutter – ein Koffer mit Dokumenten und Fotos aus der Zeit der Verfolgung – der Ausgangspunkt, sich intensiv mit ihrer eigenen Familie zu beschäftigen und die Lebensgeschichten von 18 Angehörigen zu recherchieren. So verbrachte die Historikerin „mehrere Monate damit, Informationen in verschiedenen Archiven, Gedenkstätten und Datenbanken zu sammeln, die mir meine Großmutter höchstwahrscheinlich innerhalb weniger Minuten hätte geben können – hätte ich gefragt“. Die Recherchen mündeten in einer Buchpublikation über die jüdischen Familien im ostböhmischen Holice und der Errichtung eines Gedenksteines für die Ermordeten im Heimatort. Die Geschichten der Opfer zumindest aufzuschreiben und deren Namen in Stein zu meißeln zeigt hier den Versuch, Formen der Erinnerung zu schaffen, die das menschliche Gedächtnis überdauern.

„Das Leben von Oma war geheimer als geheim“, was für NINA FLURINA CAPREZ (Lausanne/Fribourg) gewisse Implikationen ihrer Identitätsfindung bedeutete. Anhand der Analyse eines autobiografischen Textes reflektierte Caprez ihre Doppelrolle als Forscherin und Enkelin. Für die Darstellung der persönlichen Bedeutung und die oftmals so schwer zu fassenden Auswirkungen einer familiären Verfolgungsvergangenheit brachte sie ein ausdrucksvolles Beispiel, das selbst physische Empfindungen mit einschloss. Als sie eines kalten Winters zu dünn bekleidet an einer Bushaltestelle stehend wartet, verbietet sie sich das unangenehme Gefühl des Frierens: „Oma hatte schließlich bei ihrer Flucht auch keine Handschuhe.“

Mit dem Begriff der „Postmemory“, den Beziehungen Nachgeborener zu traumatischen Ereignissen, die durch Prozesse der Symbolisierung als „indirekte Erinnerungen“ durch Bilder, Texte und Fotos weitergegeben werden, setzte sich die Germanistin MARIANNE WINDSPERGER (Wien) auseinander. Ihr Vortragstitel „Generation 3.0“ – in Anspielung an Formen der Online-Archivierung, Social Networks und Film-Plattformen, die die weltweite Recherche und Kommunikation vereinfachen – entfachte eine spannende Diskussion über die Zählung der Generationen. Die Einteilung in drei sei zu unpräzise, es seien, dem individuellen Schicksal Rechnung tragend, viele Nuancen und Zwischenstufen notwendig.

NICOLE L. IMMLER (Utrecht) berichtete über die Bedeutung der österreichischen Entschädigungspolitik in Familien von Vertriebenen und Überlebenden. Vor allem mit dem „Allgemeinen Entschädigungsfonds“ sollten all jene Vermögenswerte abgegolten werden, die bis 2001 noch unberücksichtigt geblieben waren. Von den Antragstellern wurden daher zunächst in einem 30-seitigen Fragebogen sämtliche erlittenen Verluste detailliert abgefragt. Da aber das Gesamtbudget des Fonds mit 210 Mio. USD von vornherein begrenzt war und schlussendlich nur 10 bis 15 Prozent der errechneten Antragsumme ausbezahlt wurden, zog sich die Republik den Ärger vieler erbberechtigter Nachkommen zu. Diese hatten zumeist die Anträge gemeinsam mit ihren betagten Eltern ausgefüllt und sich Hoffnungen auf größere Entschädigungssummen gemacht. Immler traf daher bei ihren Familieninterviews oftmals auf eine, wie sie es formulierte, „angry generation“.

Mit seiner lebendigen Lesung sorgte DORON RABINOVICI (Wien) nicht nur für einen literarischen Tagesausklang, sondern zeigte mit seinem Essay über eine Familienreise nach Wilna, dessen Ghetto seine Mutter überlebt hatte, nochmals deutlich die Wirkung des persönlichen und individuellen Zugangs zum Thema auf.

Der zweite Tag der Sommerakademie war dem Umgang mit der Vergangenheit in der Tätergesellschaft gewidmet. WOLFGANG GASSER (St. Pölten) eröffnete mit Beispielen aus dem 2011-2012 durchgeführten Projekt „Sag’ mir, wo die Juden sind!“ (im Programm „Sparkling Science“ des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung), in dem Schüler/innen sich mit den Lebensgeschichten vertriebener St. Pöltener Jüdinnen und Juden auseinander setzten. Zunächst ließen einige Jugendliche einen gewissen Sättigungsgrad und Widerwillen durchblicken, sich ganz allgemein mit dem Thema zu beschäftigen. Bei den meisten Schüler/innen führte jedoch die inhaltliche Auseinandersetzung mit autobiografischen Texten zu einer Beschäftigung mit der eigenen Familiengeschichte und dem dazu gehörenden „Herkunftswissen.“ Gerade bei zwei zuerst abwehrend eingestellten Jugendlichen kristallisierte sich während der Projektphase heraus, dass ihre Familien in besonderer Weise durch die NS-Zeit betroffen waren.

Die Arbeit des Vereins Gedenkdienst, bei dem junge Männer ihren Zivilersatzdienst an Holocaust-Gedenkstätten weltweit ableisten, stellte CHRISTIAN KLÖSCH (Wien) vor. Im Rahmen der Austrian Heritage Collection sammeln Gedenkdiener am Leo Baeck Institut in New York Lebenserinnerungen österreichischer Emigrantinnen und Emigranten. Hatte die daraus hervorgegangene Ausstellung „Vom Großvater vertrieben – vom Enkel erforscht?“, die Klösch am Jüdischen Museum in Wien mit kuratiert hat, noch ein Fragezeichen getragen, betitelte er seinen Vortrag nun mit einem eindeutigen Punkt.

Der Psychotherapeut JÜRGEN MÜLLER-HOHAGEN (Dachau), dessen Institut für Psychologie und Pädagogik sich nicht zufällig am Ort des ersten Konzentrationslagers Deutschlands befindet, öffnete mit seinem Vortrag noch einmal die gesamtgesellschaftliche Bandbreite des behandelten Themas. In seiner allgemeinen Therapiepraxis, die Menschen aufgrund unterschiedlichster psychischer Probleme aufsuchten, stieß er bei der Frage nach den Ursprüngen und Knotenpunkten der familiären Konflikte immer wieder auf die Zeit des Nationalsozialismus. Umso bemerkenswerter daher seine Feststellung, dass es nach 1945 keine – zumindest keine öffentlich bekannte – „Täter-Therapie“ gegeben hat, wobei Müller-Hohagen die aus seiner Praxis begründete Vermutung äußerte, dass viele potentielle Klient/innen in psychiatrische Behandlung oder Alkoholismus abgeglitten sind.

Auch die Historikerin MARGIT REITER (Wien) betonte, dass, wie auch immer man die eigene Vergangenheit interpretiert, die Shoah stets wirkmächtig im Raum steht, obwohl sie im österreichischen Familiengedächtnis meist ausgeblendet blieb. Ihre aus Täterfamilien stammenden Interviewpartner/innen gaben an, dass über die Judenvernichtung selten offen gesprochen wurde. Die Shoah war höchstens in ihrer Verneinung präsent, nach dem Motto: „Wir haben davon nichts gewusst“ – ohne jedoch genauer zu benennen, wovon man nichts gewusst habe. Dieses kollektive Entlastungsargument funktionierte nach dem Prinzip: Gibt es kein Wissen, so gibt es auch keine Schuld. In Analogie zum „Antisemitismus ohne Antisemiten“ stelle sich laut Reiter so die Frage nach den „Taten ohne Täter“.

Diesen Befund teilte auch die Soziologin IRIS WACHSMUTH (Berlin) in ihrem Referat, in dem sie nochmals klar stellte, dass es keineswegs selbstverständlich war, dass in Täter/innen- und Mitläufer/innen-Familien über die NS-Zeit gesprochen wurde und sich so etwas wie ein kommunikatives Familiengedächtnis überhaupt ausbilden konnte. Zudem blieben viele Frauen und Männer auch nach 1945 innerlich ihrer nationalsozialistischen Überzeugung treu. Gab es dennoch einen Austausch zwischen den Generationen, dann eher nicht im Kreise der gesamten Familie, sondern von einzelnen Mitgliedern, wobei oftmals eine Generation übersprungen wurde.

Die Filmemacherin JO SCHMEISER (Wien) wies darauf hin, dass die Beschäftigung mit dem Thema oftmals von Enkel/innen auf der Seite der Täter/innen begonnen wird, nachdem sie von Zeitzeug/innen der Opferseite dazu ermuntert wurden. Ihr Referatstitel „Oma war ein Nazi“ ist durchaus als Replik auf das millionenfach verkaufte Buch von Harald Welzer zu verstehen, der mit „Opa war kein Nazi“ die kollektive Wunschvorstellung der dritten Generation ausdrückt, sich nicht ernsthaft mit der eigenen Familiengeschichte auseinander setzen zu müssen.

Der Psychoanalytiker KURT GRÜNBERG (Frankfurt am Main) eröffnete den dritten Tag mit dem Spannungsfeld zwischen dem Verschweigen, dem nonverbal Vermittelten und dem „Was gesagt werden muss“ (Günter Grass), wobei er näher auf das Phänomen der Täter-Opfer-Umkehr einging. Nachdem Erinnerung konstitutiv für jegliche Identitätskonstruktion ist, gilt es dem Memozid, der Vernichtung des Gedächtnisses, entgegen zu wirken. Grünberg stellte die Methode des „szenischen Erinnerns“ vor. Die psychischen Folgen von Extremtraumatisierung und ihre Tradierung an die zweite Generation vollziehen sich vorrangig in unbewussten „Szenen“, die im Gestalten einer gegenwärtigen Situation, in Dialogen und im Handeln für den Psychoanalytiker sichtbar werden.

In einem Panel zum Thema Trauma und seiner transgenerationalen Transmission, gestaltet von Mitarbeiter/innen des psychosozialen Zentrums ESRA, zeigte die Psychotherapeutin TRAUDE TAUBER (Wien) anhand einer Familiengeschichte, in der beide Elternteile die Shoah überlebt hatten, die destruktive Funktion des Schweigens. Die Kinder füllten Leerstellen ihrer inneren Bilder vom Überleben der Eltern mit (Angst-)Phantasien. Aber auch das Gegenteilige, das ständige Verbalisieren könne zu Komplikationen führen, etwa wenn die Tochter die Kaffeejausen ihrer Verwandten mit dem Satz: „Am Sonntag war bei uns immer Holocaust“ beschrieb. Nehmen Kinder ihre Eltern angesichts der Verfolgungsgeschichte als hochgradig hilflos wahr, fühlen sie sich zu einer extremen Rücksichtnahme und Fürsorge ihnen gegenüber verpflichtet. Dieser Rollentausch der so genannten Parentifizierung hat, so Tauber, massive Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung.

Im zweiten Panel-Vortrag zeigte der Psychiater KLAUS MIHACEK (Wien) mit dem Genogramm einer Roma-Familie, wie sich 12 ermordete Geschwister der Eltern und die anhaltenden Diskriminierungen in den Jahren nach dem Ende des NS-Regimes auf die Nachkommen auswirkten. Das Verhalten von Politik und Gesellschaft gegenüber Roma und Sinti unmittelbar nach der Traumatisierung war ausschlaggebend für die Heftigkeit der transgenerationalen Folgewirkungen. Im besprochenen Fall wurden diese Dynamiken beispielsweise in der Partnerwahl sichtbar. In der Kinder- und Enkel-Generation fanden sich gehäuft „arische“ Männer als gewaltbereite „Täter“, die ihre Frauen und Kinder wieder in die Opferrolle drängten.

Der dritte Mitarbeiter von ESRA, STEFAN STRUSIEVICI (Wien) wies in seinem Referat auf die Existenz einer doppelten Mauer des Schweigens hin. Nicht nur die erste Generation hatte diese zum Selbstschutz errichtet, sondern auch die zweite. Werde hier durch Fragen ein Fenster geöffnet, blicke man immer noch auf eine Wand gegenüber. Der dritten Generation fehle diese doppelte Mauer, sie habe nur eine einfache zu überwinden. Strusievici unterstrich für die Nachkommen von Shoah-Überlebenden die Bedeutung des „Lebens ohne Verwandte“ bzw. von deren Wahrnehmung in distanzierten Rollen, etwa als ermordete Schwester der Mutter, aber nicht als die ermordete eigene Tante.

Die Bildungswissenschafterin JULIA DEMMER (Wien) widmete ihren Vortrag dem „setting“ der Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die seit einigen Jahren auch in der pädagogischen Praxis der schulischen und historisch-politischen Bildungsarbeit hoch geschätzt werden. Zwar verringert sich deren Anzahl ständig, doch sind diese wenigen Personen zunehmend häufiger vor unterschiedlichem Publikum, auf Bühnen im Vortragsstil, im Frontalunterricht oder kommunikativ im Sesselkreis, tätig. Öffentliches Sprechen stellt dabei in manchen Fällen das einzige Forum dar, in dem familienbiographisches Wissen weitergegeben wird. Das Mitteilen vor einer fremden Schulklasse scheint, so Demmers Beobachtung, manchmal einfacher als in der eigenen Familie.

Die Historikerin ANDREA STRUTZ (Graz) zeigte in ihrem Beitrag über die Identitätskonstruktion von Nachkommen österreichischer Vertriebener in New York eindrucksvoll die Wirkung des Schweigens in der Geschichte einer Familie, in der die eigene Herkunft nicht kommuniziert wurde. Der Enkel nahm ob des deutschen Familiennamens und der Flucht „im Krieg“ an, der Großvater sei Nazi-Kriegsverbrecher gewesen. Erst im Erwachsenenalter erfuhr er von einem Cousin, dass der Emigrationsgrund komplett konträr gelagert war: die Familie ist jüdisch und musste aufgrund der „Nürnberger Rassengesetze“ die „Ostmark“ verlassen.

Auch im Abschlussvortrag des Sozialpsychologen DANIEL WUTTI (Klagenfurt) zeigte sich erneut, wie sehr das gesellschaftliche Umfeld dafür ausschlaggebend ist, ob die Aufarbeitung eines Traumas gelingt oder ob es zu dessen Fortschreibung kommt. Volksbefragungen in Kärnten verzeichneten eine Abnahme des Bekenntnisses zum Slowenentum, allerdings nicht durch die Verfolgungen im Nationalsozialismus oder ökonomisch bedingte Auswanderung nach dem Krieg, sondern durch aktuellen politischen Druck.

Selbst wenn wir vor einer historischen Wende stehen, in der die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die das NS-Regime noch erlebt haben, altersbedingt nicht mehr als Gesprächspartner/innen zur Verfügung stehen können, werden Nationalsozialismus und Shoah noch lange nicht als abgeschlossene Epoche in ein kulturelles Gedächtnis übergehen. Zu wirkungsmächtig und Generationen überschreitend ist der „seelische Haftungszusammenhang“ (Eugen Drewermann), auch wenn niemand gerne dort gräbt, „wo eventuell Leichen im Keller zu vermuten sind“ (Alexander von Plato).

Die Tagung hat einen akademisch reflektierenden Raum und Rahmen geschaffen, in dem Nachkommen von beiden Seiten ins Gespräch gekommen sind. Angeregt durch die zahlreichen wichtigen Impulse und Diskussionsbeiträge der Besucherinnen und Besucher scheinen einige ermutigt worden zu sein, ihre eigene Familiengeschichte zu recherchieren und kritisch zu hinterfragen.

Alle Vorträge werden in einem Tagungsband im Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen, publiziert.

Konferenzübersicht:

Philipp Mettauer, „Wir sind weder die Vergangenheit, noch die Zukunft.“ Generationen nach der Shoah

Albert Lichtblau (Salzburg), Geschichte und Generationen

Lenka Šindelářová (Prag), Meine persönliche „erste Generation“

Nina Flurina Caprez (Lausanne/Fribourg), Über Fluchtspuren im Leben und Wirken einer Überlebenden und einer Enkelin

Marianne Windsperger (Wien), Generation 3.0. Dritte Generation im Netz der Erinnerungen

Nicole L. Immler (Utrecht), Familiengedächtnis und Entschädigungspolitik: Das Verhandeln von Erinnerung

Doron Rabinovici (Wien), Nach Wilna. Eine Familienreise in die Erinnerung

Wolfgang Gasser (St. Pölten), Aneignung von Geschichte(n). Reflexion lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen durch Jugendliche

Christian Klösch (Wien), Vom Großvater vertrieben – vom Enkel erforscht. Gedenkdienst in New York

Jürgen Müller-Hohagen (Dachau), Seelische Auswirkungen der NS-Zeit bei Nachkommen von Tätern und Mitläufern

Margit Reiter (Wien), Das negative Erbe. Die Shoah im Familiengedächtnis der „(Mit)Täter“ und ihrer Nachkommen

Iris Wachsmuth (Berlin), Der Dialog über die Shoah in Familien von Täter/innen- und Mitläufer/innen

Jo Schmeiser (Wien), „Oma war ein Nazi”. Wie (an)erkennen Frauen die NS-Verstrickungen ihrer Großmütter?

Kurt Grünberg (Frankfurt am Main), Szenisches Erinnern der Shoah

Traude Tauber (Wien), Transgenerationale Traumatisierung – wie kann das funktionieren?

Klaus Mihacek (Wien), Weitergabe von Trauma anhand eines Fallbeispiels

Stefan Strusievici (Wien), Die Dynamik zwischen der zweiten und dritten Generation

Julia Demmer (Wien), Das Familiengedächtnis im öffentlichen Austausch. Intergenerationale Kommunikationsprozesse bei ZeitzeugInnengesprächen

Andrea Strutz (Graz), Transformation von Erinnerungen und Narrativen im Familiengedächtnis österreichisch-jüdischer Vertriebener in New York

Daniel Wutti (Klagenfurt), Drei Familien, drei Generationen. Das Trauma des Nationalsozialismus in Kärntner Slowenischen Familien


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