The Moscow Patriarchate (1589-1721): Power, Belief, Image and Legitimacy

The Moscow Patriarchate (1589-1721): Power, Belief, Image and Legitimacy

Organisatoren
Centre for Area Studies, Universität Leipzig
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.09.2013 - 20.09.2013
Url der Konferenzwebsite
Von
Wolfram von Scheliha, Global and European Studies Institute, Universität Leipzig

Die Geschichte des 17. Jahrhunderts ist ein wichtiger Referenzpunkt für die Identitätsbildung im neuen Russland. Vladimir Putin machte 2005 den 4. November zum neuen Nationalfeiertag, der an den 1612 errungenen Sieg über polnische Truppen und an die Stärke der „Einheit des Volkes“ erinnern soll, die zum Ende der „Zeit der Wirren“ beitrugen.1 Die ebenfalls 2005 geschaffene „Gesellschaftskammer“ stellt einen unverkennbaren Rückgriff auf die sogenannten Zemskie Sobory (Reichsversammlungen) dar, die im 16. und 17. Jahrhundert den Zaren als Beratungsorgan dienten. Kurz: Das 17. Jahrhundert dient als eine Projektionsfläche für das wahre, unverfälschte „heilige Russland“, bevor es durch die Verwestlichungspolitik Peters des Großen (1689-1725) einen tiefgreifenden und in den Augen vieler fatalen Wandel durchlief. Zwischen 1589 und 1721, als Zar und Patriarch gemeinsam die Staatsspitze ausmachten, erreichte die „orthodoxe Kultur“, deren Wiederherstellung in Putins Russland gerade auch in Abgrenzung zum „Westen“ viele für erstrebenswert erachten, ihren vermeintlichen Höhepunkt. Das Moskauer Patriarchat, von Peter dem Großen durch eine weltliche Behörde, den „Allerheiligsten Dirigierenden Synod“ ersetzt, wurde zwar nach dem Sturz der Monarchie 1917 wiederhergestellt, doch war gerade die orthodoxe Kirche unter sowjetischer Herrschaft mit wechselnder Intensität Verfolgungen und einer Beschränkung ihrer Tätigkeit ausgesetzt. Erst nach 1991 konnte das Patriarchat einen realistischen Versuch unternehmen, an Glanz und Macht der frühneuzeitlichen Patriarchatsperiode anzuknüpfen. Vor diesem Hintergrund kommt der Erforschung der Kirchengeschichte des 17. Jahrhunderts auch eine beachtliche politische und gesellschaftliche Aktualität zu.

Die Konferenz, die das Centre for Area Studies der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Humanistic Studies Department der University of Wisconsin-Green Bay organisiert und die Fritz-Thyssen-Stiftung für Wissenschaftsförderung finanziert hat, nahm erstmals aus interdisziplinärer Perspektive die gesamte Patriarchatsperiode in den Blick. Denn deren spezifischer Epochencharakter ist wie der des 17. Jahrhunderts in der russischen Geschichte überhaupt lange Zeit in der Historiographie unbeachtet geblieben.2 In Leipzig betrachteten nun Historiker, Theologen, Slavisten, Gräzisten, Kunsthistoriker und Museumspraktiker aus Deutschland, Russland, Frankreich, Rumänien, Israel, Niederlanden und den USA die Patriarchatsperiode unter den vier Leitthemen „Macht“, „Glaube“, „Legitimität“ und „Bild“ und stellten ihre neuesten Forschungsergebnisse vor.

In der ersten Sektion „Macht und Legitimität“ deutete LUDWIG STEINDORF (Kiel) die Errichtung des Moskauer Patriarchats vor dem Hintergrund der altkirchlichen Tradition und dem Bestreben neu entstandener Staaten im Bereich der Ostkirche, sich von der Mutterkirche zu emanzipieren. Folglich sollte der hierarchische Rang des Kirchenoberhaupts dem des jeweiligen weltlichen Herrschers entsprechen. Insofern stellt sich das Moskauer Patriarchat als eine logische Konsequenz der Annahme des Zarentitels durch Ivan IV. „den Schrecklichen“ im Jahr 1547 dar. Nach der Zeit der Wirren entstand unter dem Patriarchen Filaret (1620-1633) eine Erzählung über die Einrichtung des Patriarchats. ELENA BELJAKOVA (Moskau) analysierte, wie dieser Text zur Legitimation der nun wieder stabilisierten Staatsordnung diente und später unter Patriarch Nikon (1652-1658) redigiert und in das kanonische Rechtsbuch (Kniga) aufgenommen wurde.

Filaret zählte zweifellos zu den herausragenden Patriarchenpersönlichkeiten, auch weil er der Vater des ersten Romanov-Zaren Michail Fedorovič (1613-1645) war. Eigentlich wäre er ein Thronanwärter gewesen, doch hatte ihn Zar Boris Gudonov 1601 gewaltsam zum Mönch scheren lassen und somit für eine weltliche Karriere disqualifiziert. Deshalb kam es nach 1620 zu einer Doppelherrschaft von dem „verhinderten Zaren“ und seinem Sohn. DMITRII ISAEV (Rostov am Don) zeigte auf, dass eine solche hervorgehobene Position den gesellschaftlichen Normen dieser Zeit entsprach. Denn ein Vater konnte nicht unter seinem Sohn stehen. GEORG MICHELS (Riverside, Ca.) wandte sich Filarets kirchlichem Wirken zu und hinterfragte seine strikte Abgrenzungspolitik. Seine Maßnahmen gegen tatsächliche und vermeintliche katholische oder unierte Agenten deutete er als den Versuch, Filarets eigene Kontakte mit dem polnischen Königshaus und anderen Katholiken wärend der „Wirren“ zu verschleiern.

Zu einer ähnlichen „Doppelherrschaft“ kam es noch einmal unter dem streitbaren Patriarchen Nikon, der sich wie Filaret mit dem eigentlich den Zaren vorbehaltenen Titel „großer Herrscher“ anreden ließ. DAVID GOLDFRANK (Washington, DC) führte dies auf Nikons väterliches Verhältnis zum Zaren Aleksej Michajlovič, sein ambitioniertes Klosterbauprogramm und die damit verbundene symbolische Aufwertung Russlands als Zentrum der Gesamtorthodoxie zurück. Zum späteren Zerwürfnis mit dem Zaren sei es dagegen vor allem aus Differenzen in außenpolitischen Fragen gekommen. Im letzten Vortrag dieser Sektion widmete sich NIKOLAOS CHRISSIDIS (New Haven, CN) dem bislang kaum erforschten Thema der Armenfürsorge und rekonstruierte anhand der Ausgabenbücher die entsprechenden Aufwendungen des Patriarchats im Jahr 1671/72.

Die zweite Sektion „Glauben und Wandel“ leitete ALEKSANDR LAVROV (Paris) mit einem Beitrag zu den „Eiferern für die Frömmigkeit“ ein. Er deutete den gescheiterten Versuch einer Reihe von Erzpriester auf der Synode von 1649, das Edinoglasie (das Verbot, mehrere Lieder gleichzeitig zur Verkürzung der Liturgie abzusingen) verbindlich einzuführen, als einen Protest gegen Patriarch Iosif. Denn dieser hatte dem weltlichen Gesetzbuch (Uloženie) trotz darin enthaltener nachteiliger Bestimmungen für die Kirche zugestimmt. Aus kunstgeschichtlicher Sicht betrachtete LILIJA EVSEEVA (Moskau) den in der Mitte des 17. Jahrhunderts einsetzenden Wandel. Mit dem Patriarchat Nikons folgten die neu geschaffenen Ikonostasen in Aufbau und Komposition dem griechischen Vorbild. Wie sehr Nikons liturgische Reformen nicht nur auf dem Balkan, sondern auch im übrigen Europa verfolgt wurden, zeigte OVIDIU OLAR (Bukarest) anhand dreier bislang nicht oder kaum beachteter Handschriften aus Bukarest und Leiden. Insbesondere der Leidener Fund belegt das Interesse in Westeuropa an den Vorgängen in der orthodoxen Welt einschließlich Moskaus.

Den weiteren europäischen Kontext des Wandels nahm auch ALFONS BRÜNING (Nijmegen) in den Blick und ging den prägenden Jugendjahre des in seiner Bedeutung kaum zu überschätzenden Kiever Metropoliten PETR MOHYLA (russ. Mogila, 1633-1647) nach. Als Spross der moldawischen Herrscherfamilie Movilă verbrachte er einen Teil seiner Jugend in Polen-Litauen und unterhielt zu den dortigen Magnaten, etwa zu Kronkanzler Jan Zamoyski, enge Verbindungen. Dies habe, so Brüning, später auch Einfluss auf Mohylas Attitüde als Kirchen-Fürst gehabt. Den Einfluss der transkonfessionellen theologischen Debatte auf Nikons liturgische Reformen behandelte WOLFRAM VON SCHELIHA (Leipzig). Zwar war die russische Kirche nicht unmittelbar in den griechischen Streit um das offen calvinistische Glaubensbekenntnis des ökumenischen Patriarchen Kyrillos Loukaris involviert. Doch weil die russische Kirche wiederholt griechische Theologen zu den Reformen konsultierte, fanden auch protestantisch und katholisch geprägte Ansätze zur Frage des Stellenwerts von Liturgie und Riten in Russland Eingang. Inwieweit eine Kontinuität im Reformprogramm von Nikon bis zu Peter dem Großen bestand, untersuchte DONALD OSTROWSKI (Cambridge, MA). Dabei fasste er die Reformbemühungen unter dem Begriff Prosveščenie („Aufklärung“) zusammen, wobei darunter zu dieser Zeit vor allem eine Hebung des moralischen und sittlichen Standards gemeint ist. Während die Historiographie traditionell die Abschaffung des Patriarchats mit Peters Absicht in Verbindung bringt, vor dem Hintergrund der Nikon-Affäre eventuelle politische Machtansprüche des Kirchenoberhaupts zu verhindern, vertrat Ostrowski nun die Ansicht, die russische Hierarchie habe Peters Reform zugestimmt, weil anders das Prosveščenie-Programm nicht hätte durchgesetzt werden können.

Die dritte Sektion der Konferenz beschäftigte sich mit den Themen „Bild und Identität“. CORNELIA SOLDAT (Köln) arbeitete auf der Grundlage der Theorie von Charles Sanders Peirce heraus, dass Nikon bei der Errichtung des Auferstehungsklosters „Neu-Jerusalem“ ein neues Zeichensystem entwickelte, das von den Zeitgenossen aber nicht verstanden wurde. Dem Neu-Jerusalem-Kloster widmete sich aus kunsthistorischer Perspektive auch ALEKSEJ LIDOV (Moskau). Er zog eine Verbindung von dieser Sakralanlage zu den katholischen Kalvarienbergen und „Neu-Jerusalems“, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Polen und Litauen entstanden sind. Die aktuelle Restaurierung und Umgestaltung der Klosteranlage erläuterte die Direktorin des Neu-Jerusalem-Museums NATALJA ABAKUMOVA (Istra). In dem nach der Oktoberrevolution geschlossenen und in ein Museum verwandelten Kloster sind 1994 wieder Mönche eingezogen. Seitdem bestehen Kloster- und staatlicher Museumsbetrieb nebeneinander auf dem Gelände. 2007 und 2008 erkannten Vladimir Putin und Dmitrij Medvedev den großen symbolischen und geschichtspolitischen Wert der Anlage, machten die Restaurierung und Umgestaltung zur Chefsache und stellten Millionenbeträge dafür bereit. Gegenwärtig wird ein modernes Museumgebäude außerhalb der Klostermauern errichtet.

Welchen enormen Stellenwert Patriarch Nikon, der Gründer dieses Klosters in der Geschichtskultur des gegenwärtigen Russland hat, ließ sich auch an dem Vortrag von VIL’JAM ŠMIDT (Moskau) ablesen. Šmidt bezeichnete die immerhin nur sechs Jahre von Nikons Patriarchat als die „glücklichsten unseres Vaterlandes“. In dieser Zeit sei die Idee eines griechisch-russländischen orthodoxen Imperiums entstanden und Russland unwiderruflich als Großmacht auf der geopolitischen Weltkarte anerkannt worden. Alle von Nikon initiierten Maßnahmen seien darauf ausgelegt gewesen, die „national-kulturelle Identität“ zu bewahren und die Effektivität der Regierungsmacht zu stärken. Die aktuellen Bezüge sind hier unübersehbar. Zu diesem Aspekt bot auch der Beitrag von NATAL’JA VOROB’EVA (Omsk) wichtige Einsichten. Denn in der Analyse der Forschungs- und Populärliteratur zu Nikon konnte sie zeigen, dass sein Bild in Russland vor dem Hintergrund sich ändernder politischer und ideologischer Vorzeichen starken Schwankungen unterworfen war.

Dies zeigte sich auch in der Rezeption der 1661-1662 entstandenen Parsuna Nikons im 19. Jahrhundert. KEVIN KAIN (Green Bay, WI) erläuterte an mehreren Beispielen wie zahlreiche Besucher, darunter der junge Ivan Turgenev, beim Betrachten des Gemäldes Nikon als eine tatsächlich lebendige Erscheinung empfanden. Eine solche intensive Wahrnehmung korrespondierte mit dem Bemühen im 19. Jahrhundert, eine russische Nationalidentität zu stiften, die sich auf einer vermeintlich unverfälschten, in der byzantinischen und nicht in der westlichen Ideenwelt verhafteten Orthodoxie gründet. An diese Tradition der Parsuna-Deutung hätten auch verschiedene Nikon-Ausstellungen zu Beginn der 2000er-Jahre angeknüpft.

Das im Moskauer Patriarchat im 17. Jahrhundert gepflegte Selbstbild von der eigenen Frömmigkeit und Heiligkeit fand indes in der orthodoxen Welt nicht ungeteilte Zustimmung. NIKOLAS CRISSIS (Berlin) zeigte die Ambivalenz der seit Jahrhunderten bestehenden Patriarchate gegenüber dem Moskauer Neuling auf. Einerseits erkannte man es wegen der großen finanziellen Abhängigkeit von Moskau an, andererseits bestand man auf dem Bild von der „Mutterkirche“, aus der die russische Kirche hervorgegangen ist, und den sich daraus ergebenen Konsequenzen. Die russische Kirche ihrerseits hatte ein ambivalentes Verhältnis zu anderen Religionsgemeinschaften. VERA TCHENTSOVA (Moskau) illustrierte dies am Beispiel von Arsenij Grek, einem der engsten Mitarbeiter Nikons. Ihre Forschungen bestätigen die damals in Moskau kursierenden Gerüchte, Arsenij wäre ein Absolvent des unierten Athanasios-Kollegs in Rom gewesen und zeitweise zum Islam übergetreten. Dies sei Tchentsova zufolge allerdings den wichtigsten Akteuren auch bekannt gewesen. Demnach galt eine solche „dunkle Vergangenheit“ nicht grundsätzlich als Ausschlussgrund von wichtigen Aufgaben, doch konnte sie gegebenenfalls politisch instrumentalisiert werden.

Die Stellung der Muslime, die seit der Eroberung der Khanate von Kazan und Astrachan 1552/1556 einen festen Bestandteil des Moskauer Reichs bildeten, behandelte MAMI HAMAMOTO (Tokio/Washington, DC). Sie konstatierte eine seit der Mitte des 17. Jahrhunderts zunehmende Beschränkung der Rechte vor allem in Hinblick auf den Landbesitz. Der Frage nach der Stellung der Juden während der Patriarchatsperiode ging schließlich ISAIAH GRUBER (Jerusalem) nach. Diese Thematik erweist sich jedoch als ausgesprochen schwierig, da Juden in den bekannten Quellen kaum einen Niederschlag gefunden haben. Letztlich bleibt ungewiss, ob es im 17. Jahrhundert überhaupt und wenn ja, in welchem Umfang eine jüdische Bevölkerung im Moskauer Reich gab. Gruber stellte jedoch die Hypothese auf, dass das von der Kirche vertretene Ideal der Schaffung eines „neuen Israel“ in Russland eine negative Einstellung zu den Juden hervorgebracht hat.

Am Ende der Konferenz stand ein „Runder Tisch“. Die Teilnehmer diskutierten dabei vor allem die Verortung der Patriarchatsperiode innerhalb der europäischen Geschichte, ihre Behandlung in der Lehre und Darstellung in Ausstellungen und Museen sowie neue Forschungsansätze und Möglichkeiten künftiger internationaler und interdisziplinärer Kooperationen. In der Debatte wurde ein vorhandenes Interesse bei den Studierenden und bei der Öffentlichkeit (hier vor allem in Russland) an der russischen Kirchengeschichte des 17. Jahrhunderts festgestellt, zugleich aber die starke Fokussierung auf die überragende Gestalt des Patriarchen Nikon, die sich auch in den Themen der Tagungsbeiträge widergespiegelte, kritisiert. Als wichtiges Ergebnis ließ sich jedoch festhalten, dass die Geschichte der russischen Kirche weitaus enger als bislang angenommen mit der Geschichte des übrigen Europa verflochten war. Insofern hat die Konferenz sowohl die Notwendigkeit, als auch die Fruchtbarkeit eines solchen Forschungsansatzes aufgezeigt.

Konferenzübersicht:

Section I: Power and Legitimacy

Panel A: The Patriarchate – Establishment and Legitimization
Chair: Wolfram von Scheliha (Leipzig)
Ludwig Steindorff (Kiel): Empire Building and Ecclesiastical Emancipation
Elena V. Beliakova (Moscow): The Reasons for Establishing the Patriarchate in Moscow in “The Tale on the Establishment of the Patriarchate” (from Patriarch Filaret to Patriarch Nikon)

Panel B: Patriarch Filaret – the Thwarted Tsar
Chair: Kevin M. Kain (Green Bay, WI)
Dmitrii P. Isaev (Rostov-on-Don): The Reasons for the Co-Rulership of Tsar Michail Fedorovich and Patriarch Filaret Nikitich (1613-1633)
Georg Michels (Riverside, CA): Policing the Boundaries of Russian Orthodoxy: Catholics, Belorutsy, and Polish Spies during the Patriarchate of Filaret Romanov (1619-1633)

Panel C: Ecclesiastical Power in Ritual
Chair: Cornelia Soldat (Cologne)
David M. Goldfrank (Washington, DC): Probing Aspects of the Nikon Patriarchate and Why It Collapsed
Nikolaos Chrissidis (New Haven, CT): Rituals of Charity, Geographics of Philanthropy: One Year in the Public Life of a Muscovite Patriarch

Section II: Belief and Change

Panel A: Aspiration for the “True Faith”
Chair: Vera Tchentsova (Moscow)
Aleksandr S. Lavrov (Paris): The Zealots of Piety and the Patriarchate of Moscow
Liliya M. Evseeva (Moscow): The Moscow Patriarchate and the Iconstasises of the 17th Century
Ovidiu Olar (Bucarest): Nikon’s Legacy: Forgotten Manuscripts from Leiden and Bucharest

Panel B: The Educational Challenge to the Patriarchs
Chair: Nikolaos Chrissidis (New Haven, CT)
Alfons Brüning (Nijmegen): A missing chapter in "Byzance après Byzance": On the self-imagination and symbolic legacy of Peter Mohyla
Donald Ostrowski (Cambridge, MA): The Enlightenment (Prosveshchenie) Program of the Russian Orthodox Church and the Ending of the Patriarchate
Wolfram von Scheliha (Leipzig): Cross-Confessional Interaction and its Impact on Patriarch Nikon’s Liturgical Reforms

Section III: Image and Identity

Panel A: “Translatio Hierusalemae”
Chair: Georg Michels (Riverside, CA)
Cornelia Soldat (Cologne): Patriarch Nikon’s Personal Semiotics and the Construction of the Church of New Jerusalem Monastery
Aleksei M. Lidov (Moscow): Holy Russia in the Making. Patriarch Nikon and the Western New Jerusalems
Vil’iam V. Shmidt (Moscow): Nikon, by the Mercy of God Vater and Archpriest, Humble Servant and Ascetic Patriarch – Most Holy Hierarch of the Christian Church and of the Russian Land

Panel B: The Image of the Muscovite Patriarchs Past and Present
Chair: David Goldfrank (Washington, DC)
Nikolas Pissis (Berlin): The Image of the Muscovite Patriarchs in the Eastern Church. Status and Legitimacy
Natalie V. Vorobyova (Omsk): The Image of Patriarch Nikon in the Russian National History and Culture of the 20th and 21st Centuries
Nataliia A. Abakumova (Moscow): Patriarch Nikon, Tsar Alexei Mikhailovich and New Jerusalem. Some Aspects of the Construction of the New Jerusalem Monastery of Resurrection
Kevin M. Kain (Green Bay, WI): The Living Image of Patriarch Nikon: The Life of the Parsuna “Patriarch Nikon with Clergy”

Panel C: The Russian Church and the “Other”
Chair: Kevin M. Kain (Greenbay, WI)
Vera G. Tchentsova (Moscow): Arsenios the Greek, Patriarch Nikon’s Assistant: New Evidence about the Artisan of the Russian Church Reform and his Contemporaries
Mami Hamamoto (Tokyo/Washington, DC): Islam in Holy Russia: Changes of Meaning of “Being Muslim“ in the Russian Orthodox Society in the 17th Century
Isaiah Gruber (Jerusalem): The Moscow Patriarchate and the Jews

Section IV: Roundtable-Discussion
- The place of the patriarchal period in Russian and European history (Isaiah Gruber)
- Teaching 17th century church history (Donald Ostrowski)
- Exhibiting 17th century Russian Church History (Natalia Abakumova)
- Perspectives of future research, international, and interdisciplinary cooperation (Kevin M Kain/Wolfram von Scheliha)

Anmerkungen:
1 Isabel de Keghel, Verordneter Abschied von der revolutionären Tradition: Der „Tag der Nationalen Einheit“ in der Russländischen Föderation, in: Lars Karl / Igor J. Polianski (Hrsg.), Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland. Göttingen 2009, S. 119-140.
2 Wolfram von Scheliha, Die Patriarchatsperiode (1589-1721) – eine eigenständige Epoche der russischen Kirchengeschichte in der frühen Neuzeit?, in: R. O. Crummey, H. Sundhaussen, R. Vulpius (Hrsg), Russische und ukrainische Geschichte vom 16. – 18. Jahrhundert. Wiesbaden 2001 (= Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; 58), S. 185-198.


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