Sakralität und Devianz. Konstruktionen – Normen – Praxis

Sakralität und Devianz. Konstruktionen – Normen – Praxis

Organisatoren
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart; in Kooperation mit dem DFG-Forschungsprojekt „Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter und früher Neuzeit. Interkulturelle Perspektiven in Europa und Asien“ und dem Arbeitskreis für hagiographische Fragen
Ort
Weingarten (Oberschwaben)
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.04.2013 - 28.04.2013
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Von
Markus Kitzberger, Deutsches Seminar, Universität Zürich

Eine Begriffsbildung von Sakralität, die Konzeption von Heiligkeit, muss zugleich auch immer die Vorstellung von ihrem Gegenteil implizieren, also dem Profanen, von dem sie sich isoliert und abzuheben sucht und ohne welches sie nicht denkbar ist. In seinem herausgehobenen, ‚geweihten’ Status wird das Sakrale einerseits in Objekten manifestiert, seien es Dinge in der belebten Natur oder vom Menschen geschaffene, andererseits in Handlungsweisen und Riten unterschiedlichster Art in Wort, Bild und Schrift. Allerdings ist in der Repräsentation des Heiligen schon die Vermittlung ans Diesseitige angelegt, das Öffnen des hermetischen Raumes zur Welt, auf deren Akzeptanz es angewiesen ist und in die es hineinwirken möchte. Es entsteht notwendigerweise eine Interferenz, in der auch Profanes, vom rituellen Kern des Heiligen Abweichendes, in Darstellungsstrategien eindringen kann. Explizit sichtbar werden verschwimmende Grenzen von Heiligem und Profanem beispielsweise in der Volksfrömmigkeit des späten Mittelalters. Es zeigen sich hier die beiden Pole, innerhalb derer sich die Beschreibung sakraler Konstitutionen und Handlungsweisen bewegt: die Re-Sakralisierung, die Neukonzeption von Heiligkeit unter veränderten Bedingungen zum einen, und das Abgleiten ins Nur-Profane, das Aufgeben oder die Entwertung des religiösen Bezugs zum andern.

Die Untersuchung einer sich unter diesen Aspekten verändernden sakralen Ausrichtung war das Ziel der wissenschaftlichen Studientagung „Sakralität und Devianz. Konstruktionen – Normen – Praxis“, die von der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Kooperation mit dem DFG-Forschungsprojekt „Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter und früher Neuzeit. Interkulturelle Perspektiven in Europa und Asien“ im oberschwäbischen Weingarten abgehalten wurde. Die Oppositionsbildung voneinander abhängiger Begriffe im Titel der Tagung lässt deutlich werden, worauf es in Vorträgen und Diskussionen ankam: das interdisziplinäre Aufdecken von Problemfeldern zwischen Rechtgläubigkeit und Verweigerung von Heiligkeit, in deren ganzer Breite Traditionslinien von der Spätantike bis in die Neuzeit hinein nachgezeichnet werden sollten, was die relativ unspezifische Verklammerung zweier diametral gegenübergestellter Begriffe – zumindest partiell – auch für die Beobachtung sakraler Konstitutionen außerhalb des christlichen Kulturkreises ermöglichte. Ausgewählte Vorträge wurden zudem von Erlanger Mitgliedern des DFG-Projekts durch Kommentarbeiträge ergänzt. Die sich anschließende Diskussion wurde dadurch mit Forschungsaspekten des wissenschaftlichen Nachwuchses bereichert und der Dialog unter den Tagungsteilnehmern intensiviert.

Der programmatische Eröffnungsvortrag von ANDREAS NEHRING (Erlangen) stellte denn auch grundsätzliche Fragen zur methodischen Herangehensweise, etwa wie Grenzen gezogen und bestimmt werden können, wie angesichts von Abweichung gesellschaftliche Ordnung funktioniert und wie schließlich die Religionswissenschaft Normativität beschreiben und eine Definition von Devianz geben kann, ohne selbst normative Urteile zu fällen. Diese Problemstellung fortführend, widmete sich die erste Sektion dem Thema Heiligkeit im Kontext von Institutionalisierung. PETER KRITZINGER (Jena) beschrieb die Notwendigkeit für die sich etablierenden frühchristlichen Gemeinden, möglichst schnell Repräsentationsformen zu entwickeln, um so den öffentlichen Raum mit eigenen Ritualen zu besetzen. Dies geschieht unter anderem durch Adaption und Verchristlichung paganer Zeremonien. Als Beispiel hierfür diente Kritzinger die christliche Prozession, die er in eine Kontinuität zum antiken Triumphzug stellte, die ebenso wie jener als zyklisches Ereignis inszeniert wird und bekannte rituelle Strukturen umdeutet. Ambrosius etwa setzt im Reliquienkult Prozessionen bewusst ein, um nach außen die kirchliche Hierarchie gegenüber der weltlichen zu legitimieren und zugleich jene zu überbieten; nach innen entfalten sie eine identitätsstiftende Funktion, die den wehrhaften Zusammenhalt der Gemeinschaft inszenieren, so beispielsweise in Bittprozessionen, die soziale Standesunterschiede im Ritual des gemeinsamen Betens und Singens einebnen. Deviante, das .h.eißt pagane Elemente, werden ins Christlich-Sakrale integriert und neu instrumentalisiert, die Assimilation eines vormals vom Christentum abweichenden Kults wirkt gemeinschaftsbildend, festigt den militärisch-politischen Status einzelner Städte und demonstriert Überlegenheit. Ausgehend vom räumlich abgesonderten Kernbereich des Heiligen ging es im Beitrag von STEFAN KOPP (München) um unterschiedliche materielle Repräsentationen des Sakralen. Angesichts der Tatsache, dass sich das Sakrale in seiner Darstellungsweise immer schon des Profanen als seiner Möglichkeitsbedingung annimmt (Architektur, Zahlensymbolik usw.), um in Erscheinung zu treten, stellt sich die Frage nach der Auswahl und spezifischen Funktionalisierung profaner Dinge. Gegenüber der Vorstellung, dass dem Heiligen in seiner Immaterialität am ehesten die puristische Darstellung eigne, welche die sichtbare Welt möglichst weit zurückdrängt (Bernhard von Clairvaux), setzt sich diejenige durch, die einen sukzessiven Aufstieg von der materiellen zur immateriellen Welt intendiert und dabei dem materiellen Prunk besonderes Gewicht verleiht, weil sie dem Betrachter einen ‚Abglanz’ des Göttlichen vermitteln will (Suger von Saint-Denis). Evident wird diese Konzeption schließlich im Barock, wo der Kirchenraum – die gotischen Lettner werden abgebrochen – nun ganz auf den Hochaltar ausgerichtet ist, der das Heilige mittels artifizieller Baukunst und Ornamentik verknüpft und so einen Einheitsraum konstruiert, welcher der Liturgie gleichsam eine Bühne für das theatrum sacrum bietet. Das Sakrale öffnet sich ganz dem Sichtbaren, wird anschaulich und verschmilzt damit konsequenterweise mit den Darstellungsmitteln des Künstlerischen; Liturgie und Raum gehen eine Symbiose ein, die noch im modernen Kirchenbau erhalten geblieben ist. Dagegen war der sakrale Raum im Kontext bikonfessioneller Nutzung in der frühen Neuzeit der Ausgangspunkt für die Überlegungen UTE VERSTEGENs (Erlangen), in denen sie auf gemeinsame Nutzung, bzw. Umnutzung christlicher Bauten durch unterschiedliche religiöse Strömungen seit der Spätantike hinwies. Zum einen seien frühchristliche Sakralräume nie einheitlich strukturiert, da eine räumliche Gliederung nach Personen- und Sprachgruppen erfolge, zum anderen stünden verschiedene kirchliche Organisationsstrukturen nebeneinander (etwa Arianer und Donatisten), was keine Lösung mehr im gemeinsamen Kirchenraum ermögliche und folglich eine ausgedehntere Trennung in Kirchengruppenanlagen erfordere. Als konkretes Beispiel für eine sakrale Umnutzung verwies Verstegen auf Kirchenbauten in Ravenna, die einen vormals ostgotischen Kultraum katholisch umstrukturieren, was sich vornehmlich in der Neukonzeption der Mosaikausstattung zeige. Dagegen legen archäologische Befunde von Sakralbauen an der Peripherie von islamischem und christlichem Kulturkreis eine gemeinsame räumliche Nutzung nahe. Eine Doppelkonfessionelle Lösung scheint also gerade in frühchristlicher Zeit eher auf unüberbrückbare Probleme und Widerstände gestoßen zu sein als eine interreligiöse. Das thematische Pendant zu Verstegns Vortrag lieferten die Ausführungen von ROBERT SCHICK (Amman) in der zweiten Sektion, der Zerstörung und Neugestaltung von Bodenmosaiken frühmittelalterlicher Gemeinden in Palästina eingehend präsentierte. Wohl unter abbasidischem Einfluss setzt in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts ein radikaler Wandel der in byzantinischer Zeit entstandenen Mosaike ein, indem insbesondere Tier- und Naturdarstellungen zumindest partiell zerstört und neu ausgestaltet werden. Rätselhaft bleibt dabei die offenbar bewusste fragmentarische Erhaltung einzelner Motive, etwa wenn einzelne Körperteile von Tieren sichtbar bleiben. Da es sich hierbei nicht um Christus- oder Mariendarstellungen handelt, unterscheinen sich diese Phänomene vom zeitgenössischen Ikonoklasmus im byzantinischen Reich und lassen sich eher der muslimischen Bilderkonzeption zuordnen. Es ist in diesen Fällen eine muslimische Umnutzung sakraler Räume wahrscheinlich, die sich in einem allgemein bildkritisch geprägten Zeitgeist vollzog.

Die zweite Sektion wurde durch den Beitrag von PETER DINZELBACHER (Wien) über personengebundene Heiligkeit im Spannungsfeld von Selbstanspruch und Zurechnung eröffnet. Dabei machte Dinzelbacher besonders auf die Konstanten Demutshaltung und Selbstverherrlichung aufmerksam, die mit dem Charisma der jeweiligen Person korrelieren und eine Reaktion der sozialen Umwelt herausfordern. Das Ergebnis ist entweder Akzeptanz, etwa durch glaubhafte Vermittlung visionärer oder mystischer Erlebnisse, oder Ablehnung durch den Nachweis ‚falscher Heiligkeit’, bzw. der Ketzerei. Ebenso entscheidend wie die Biographie der Person ist hierbei die religiöse Beschaffenheit und Entwicklung des sozialen Umfelds. In dieselbe Problemstellung reihten sich auch die Vorträge von BERNHARD VOGEL (Fürth), MIRIAM CZOCK (Duisburg-Essen) und PETR KUBÍN (Prag) in der dritten Sektion ein. Vogel stellte mit Robert von Abrissel einen charismatischen Wanderprediger des Hochmittelalters vor, der als Volksheiliger die Verehrung seines Umfelds genießt, während er von amtskirchlicher Seite her Kritik und Verachtung hinnehmen muss. Anhand biographischer und hagiographischer Schriftzeugnisse verwies er auf Roberts sich durch die Zeit wandelnden Status zwischen Sakralität und Devianz. Mit der grundsätzlichen Frage wie sich Häresie im Mittelalter definieren lässt, setzte sich Czock am Beispiel der Wanderprediger auseinander. Da diese an der Schnittstelle von Sakralem und Säkularem anzusiedeln seien, zeichnete sie in ihrem Vortrag Motive und Modelle nach, mit denen diese in Briefen unterschiedlicher Kontexte beschrieben werden. Durch Untersuchung der Denkmuster und Typologisierungsversuche erweist sich, dass ein Begriff von Häresie stets an die Konstruktionsleistung der Ankläger, die selbst bestimmten historischen Bedingungen unterliegt, gebunden ist. Ein Beispiel für bewusste Konstruktion von Heiligkeit lieferte Kubín, der im Fall Gunthers (gestorben 1045) eine klerikale Strategie aufzeigte, einen lokalen Kult auszuweiten. Um dessen Heiligsprechung voranzutreiben, wird eine selbständige Vita verfasst, die zeitgenössische Lebensbeschreibung und „geistige Verwandtschaft“ zum Herrscherhaus miteinander kombiniert, auf dessen Unterstützung die Geistlichkeit angewiesen ist. Jedoch führte der Kanonisationsprozess nicht zum Erfolg, so dass der Kult auf der lokalen Ebene beschränkt blieb.

Im Anschluss an Schicks Vortrag folgte in der zweiten Sektion eine von SUSANNE KÖBELE (Zürich) und MATTHIAS AHLBORN (Würzburg) gemeinsam gehaltene Präsentation, in der philosophisch-theologische Konzepte von Heiligkeit zweier unterschiedlicher Kulturkreise kontrastiv thematisiert wurden. Während Köbele auf literarische Ursprungserzählungen hinsichtlich ihrer je unterschiedlichen problematischen Inszenierung von der Zeitlosigkeit Gottes und des Seins einging, in denen sich die aristotelisch-averroistische These von der Ewigkeit der Welt mit der mystischen Vorstellung einer Synchronie der Heilsgeschichte berührt, nahm Ahlborn dagegen die einflussreichen religiösen Strömungen der Theisten und Monisten des spätmittelalterlichen Indiens in den Fokus, die sich beide auf die Autorität der Upanischaden berufen und die jeweils andere Schule des Irrtums überführen wollen. Der Devianz-Faktor bewegt sich also im ersten Fall auf der narrativen Ebene, in welcher diffizile theologische Formulierungen den Ausschlag zum rechtgläubigen oder häretischen Aspekt geben, im zweiten ist es die Institution selbst, die in fundierten Begründungsstrategien die gegnerische Lehre überbieten und als mangelhaft definieren muss. Anders gelagert ist dagegen der Umgang der Reformation mit der Heiligenverehrung. THOMAS KAUFMANN (Göttingen) machte auf dieses komplexe Verhältnis aufmerksam, indem er einerseits auf den Bruch mit wesentlichen Aspekten des traditionellen Heiligenkults verwies, etwa durch das Zurückweisen mirakulöser Beglaubigungen supranaturalen Helfertums, andererseits aber die Affinität zu den altkirchlichen Märtyrern betonte. In der traditionellen Rückbindung auf die „heilige Urzeit der Kirche“ sehen sich die Reformatoren berechtigt, von der römischen Kirche zu Unrecht verurteilte Ketzer zu Märtyrern des wahren Glaubens zu stilisieren und mit sakraler Aura aufzuwerten. Auch die Verehrung evangelischer Lehrer, wie etwa Luther, nimmt traditionelle Momente auf, jedoch ohne die Zuschreibung interzessorischer Qualitäten; die Heiligen der neuen Lehre zeichnen sich durch das Glaubenszeugnis einer authentischen Christusnachfolge aus. Allgemeinere Aspekte der Heiligenverehrung im Bild beleuchtete CHRISTIAN HECHT (Bamberg) in seinem Beitrag aus der dritten Sektion. Während die Reformatoren nach der Traditionsgemäßheit des Heiligenbildes fragten und eine kritische Stellung bis hin zum Ikonoklasmus vertraten, blieb die katholische Seite beim schlichten Grundsatz der erlaubten Verehrung, bot aber keine einheitliche theologische Verortung dieser Praxis. Der geistesgeschichtliche Hintergrund ist dabei die Aussage des Thomas von Aquin, dass dem Abbild Christi oder des Heiligen die gleiche Verehrung zukomme wie diesem selbst, jedoch nur dem Bild in seiner Repräsentanz, nicht als Sache.

Zwei besonderen Aspekten von Devianz, bzw. sich verändernder religiöser Norm, widmeten sich schließlich die Vorträge von DOROTHEA WELTECKE (Konstanz) und MARTIN KAUFHOLD (Augsburg). Weltecke erörterte die grundsätzliche Frage, ob Atheismus im Mittelalter möglich gewesen sei. Zwar hielten Kirchenväter und Scholastiker wie Thomas von Aquin den Gedanken von der Nichtexistenz Gottes für ein notwendiges Konstrukt und Beispiel für impossibilia, als Theorie jedoch absurd. Folglich stellt eine solche Geisteshaltung auch keine radikale Abweichung vom Glauben der römischen Kirche dar, denn sie bleibt eingedämmt in den Bereich der Narretei oder Sünde und ist damit für wissenschaftliche Diskurse nicht relevant. Zweifel und Nichtglauben gelten zwar als Gefahren für das individuelle Seelenheil, nicht aber als ahndungswürdige Verbrechen im Gegensatz zur Verbreitung von Irrlehren. Erst die Häresien bilden in den Augen der Amtskirche eine ernstzunehmende Bedrohung und Abweichung, eben weil sie ein falsches Bild Gottes und der Lehre zu vermitteln suchen. Kaufhold thematisierte dagegen eine von kirchlicher Seite begründete Devianz. Am Beispiel des großen päpstlichen Interdikts gegen Ludwig den Bayern, das zwischen 1324 und 1347 die Spendung der Sakramente in Deutschland weitgehend verbot, untersuchte er die politischen Gründe und Reaktionen auf diese kirchliche Sanktionsmaßnahme. Dabei zeigt sich, dass die Zeitgenossen im Hinblick auf die suspendierte Sakralität unterschiedlichen Kirchenbildern folgten, die zu verschiedenen Vorstellungen von sakralen Räumen und Handlungen führten und teils bis in die kirchliche Gegenwart fortdauern.

Die Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt, nach Heiligkeit in ihrer jeweiligen kulturellen Bedingtheit und Veränderung zu fragen, wobei der Abweichung von bestehenden Modellen und den daraus resultierenden Konsequenzen besondere Aufmerksamkeit gewidmet war. Die thematisch breit gefächerten Vorträge konnten schlaglichtartig wichtige Aspekte von Sakralität in ihrer historischen Gegebenheit beleuchten, wobei sich zeigte, dass Abweichung von religiöser Norm immer standpunktabhängig ist und sowohl von institutioneller Seite als auch von theologischen und philosophischen Strömungen definiert werden kann, um die eigene Position zu festigen, bzw. zu etablieren. Das dabei zutage tretende Problem, dass Sakralität und Devianz keine normativen Größen sind und sich unter verändernden Rahmenbedingungen stets neu modellieren und dabei die grundsätzliche Wandelbarkeit in den Konstruktionen von Heiligkeit und ihrem autoritativen Anspruch offenbaren, kann man als Ausgangspunkt nehmen für die Bestellung dieses kaum je überschaubaren, aber ertragreichen Feldes.

Konferenzübersicht

Begrüßung im Namen der Akademie: Rainer Öhlschläger (Weingarten)

Einführung in das Tagungsthema: Klaus Herbers (Erlangen)

Andreas Nehring (Erlangen): Ambivalenz des Heiligen – Religionswissenschaftliche Perspektiven

Sektion 1: Heiligkeit zwischen Charisma und Institutionalisierung

Peter Kritzinger (Jena): Ursprung und Entwicklung von Prozessionen in Spätantike und frühem Mittelalter

Stefan Kopp (München): Zwischen Himmel und Erde. Raumsakralität und Liturgie

Ute Verstegen (Erlangen): Trennung, Überlagerung und Kollision. Beobachtungen zur parallelen Nutzung von sakralen Räumen

Sektion 2: Diskurse und Konstruktionen

Peter Dinzelbacher (Wien): Persönliche Heiligkeit zwischen subjektivem Anspruch und kollektiver Suggestion

Robert Schick (Amman): Der Bilderstreit in Palästina im 8.-9. Jahrhundert n. Chr.

Kommentar: Sebastian Watta (Erlangen)

Susanne Köbele (Zürich): Der Sog des reinen Nichts. Zur Konkurrenz philosophisch-theologischer Ursprungskonzepte im Spätmittelalter

Matthias Ahlborn (Würzburg): „Einheitsmystik“ und „Gottesmystik“. Philosophisch-theologische Auseinandersetzungen im spätmittelalterlichen Indien

Thomas Kaufmann (Göttingen): Reformation der Heiligenverehrung? Die Heiligen in der Reformation

Sektion 3: Heiligkeitsüberschuss und Ausgrenzungen

Bernhard Vogel (Fürth): Zwischen Verehrung und Verachtung. Robert von Abrissel im Spiegel der biographischen Überlieferung

Kommentar: Andrea Beck (Erlangen)

Miriam Czock (Duisburg-Essen): Heiligkeit und Häresie bei Wanderpredigern (11.-12. Jahrhundert)

Kommentar: Christian Saßenscheidt (Erlangen)

Petr Kubín (Prag): Vita Guntheri Eremitae, ein Versuch um die Kanonisation aus der Mitte des 13. Jahrhunderts

Kommentar: Larissa Düchting (Erlangen)

Dorothea Weltecke (Konstanz): Nicht an Gott glauben? Mittelalterliche Konzeptionen und gegenwärtige Forschungsfragen

Kommentar: Roger Thiel (Erlangen)

Christian Hecht (Bamberg): Formen und Funktionen des Heiligenbildes

Kommentar: Diana Nitzschke (Erlangen)

Martin Kaufhold (Augsburg): Der Ausschluss von den Heiligtümern. Das Interdikt als Erziehung zur kirchlichen Norm

Zusammenfassung: Gordon Blennemann (Paris)


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