Ökologische Modernisierung: Leben wir in einer ökologisch modernisierten Gesellschaft?

Ökologische Modernisierung: Leben wir in einer ökologisch modernisierten Gesellschaft?

Organisatoren
Professur für Forstökonomie und Forstplanung und Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte, Universität Freiburg im Breisgau
Ort
Freiburg im Breisgau
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.02.2013 - 01.03.2013
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Von
Stephan Wolf, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Universität Freiburg

Für den 28. Februar und den 1. März 2013 hatte die Professur für Forstökonomie und Forstplanung sowie der Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Freiburg eine Reihe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen eingeladen, um folgende Frage zu diskutieren: „Leben wir in einer ökologisch modernisierten Gesellschaft?“ Neben den beiden Lehrstuhlleitern Roderich von Detten und FRANZ-JOSEF BRÜGGEMEIER waren auch BIRGIT METZGER (Saarbrücken/Freiburg im Breisgau) und MARTIN BEMMANN (Dresden) an der Organisation beteiligt.

Zur Klärung der Leitfrage wurde zum einen ein historisch orientierter Zugang gewählt, um die Entstehung des Begriffs und des darunterliegenden Konzepts in der jüngeren Geschichte nachzuzeichnen. Zudem sollte sich so aufzeigen lassen, welchen Stellenwert „ökologische Modernisierung“ als politisches Projekt für die aktuelle gesellschaftliche Transformation besitzt und welche inneren Widersprüche auftauchen.

Einleitend verwies Metzger auf gewisse Parallelen zwischen der Waldsterben-Debatte der 1980er-Jahre und der aktuellen Diskussion um das Konzept der „ökologischen Modernisierung“. Beide seien der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den ökologischen Folgen der Industrialisierung entsprungen, wie sie seit den 1970er-Jahren stattfände. Von Detten wies darauf hin, dass der Begriff der „Modernisierung“ dabei zunächst etwas sehr Universelles, positiv konnotiertes bezeichnet, im Kontext des ökologischen Umbaus dann konkret eine optimistisch technik-orientierte Strategie zur Lösung von Umweltproblemen bedeutet.

Sektion I beschäftigte sich mit der „Theorie und Ideengeschichte der ‚ökologischen Modernisierung‘“. Die Vortragsrunde eröffnete der Soziologe und Umweltwissenschaftler ARTHUR MOL (Wageningen) mit einem Blick auf den aktuellen Stand der Forschung zum Begriff „ökologische Modernisierung“. Aus seiner Sicht gibt es nicht nur eine Richtung „ökologischer Modernisierung“; vielmehr hätten sich ganz verschiedene Stränge unterschiedlicher regionaler Ausprägung seit den 1980er-Jahren entwickelt. Dabei sei Europa ganz klar als dessen geographisches Zentrum zu erkennen. Gemeinsam sei allen Konzepten, dass dem Staat als (alleinigem) Problemlöser immer weniger Kompetenz zugesprochen werde, wodurch sich Raum für zivilgesellschaftliche Akteure ergebe, aber auch ein stärkeres Vertrauen in die Kräfte des Marktes. Dabei stellt für Mol „ökologische Modernisierung“ vor allem ein analytisches Konzept zum besseren Verständnis bestimmter gesellschaftlicher Aktivitäten mit Umweltbezug dar, weniger eine Art politisch-normative Blaupause zur Lösung der ökologischen Krise.

Dem Kultur- und Politikwissenschaftler TIMMO KRÜGER (Kassel) zufolge handelt es sich bei „ökologischer Modernisierung“ eher um einen Begriff, der eine bestimmte Deutungshoheit über Ursprung und Lösung des ökologischen Problems beansprucht, wobei diese vorherrschende Interpretation vor allem durch wirtschaftliche und politische Eliten getragen werde. Erkennbar sei, dass „ökologische Modernisierung“ technische Problemlösung in den Vordergrund stelle und, allem voran, keinen Widerspruch zwischen Wachstum und Umweltschutz sehe, sondern vielmehr auf „nachhaltiges Wachstum“ setze. Fundamentale Kritik an der technik-optimistischen Vorstellung eines dauerhaft möglichen Wirtschaftswachstums, vor allem aber an seiner Wünschbarkeit, laufe letztlich auf eine Infragestellung zentraler Institutionen der Moderne hinaus und damit aktuell ins Leere, da genannte Kritiker fern der etablierten Machtzentren säßen. Ob sich dieser Diskurs mittelfristig öffnet, ist für Krüger dabei noch unklar.

In seinem Kommentar zu den beiden vorangegangenen Beiträgen unterstrich der Historiker THOMAS ZELLER (München) zunächst die Bedeutung einer interdisziplinären Betrachtung von „ökologischer Modernisierung“. Seiner eigenen wissenschaftlichen Disziplin gelänge es aufgrund von „Quellenverliebtheit“ dabei manchmal nicht, den Diskurs in seiner gesellschaftlichen Breite zu erkennen. Klar sei, dass sich „ökologische Modernisierung“ als gesellschaftlicher Prozess und politisches Umbauprogramm vor allem auf die Region der „Blue Banana“ von London über Westdeutschland bis nach Norditalien beschränke. Die Idee „nachhaltigen Wachstums“ erscheine aus historischer Perspektive folgerichtig, schließlich seien zentrale Umweltprobleme in Westeuropa auf den Nachkriegsindustrialismus zurückzuführen – gleichzeitig habe Wirtschaftswachstum nach 1945 Massenwohlstand bedeutet, der nicht so leicht aufgegeben werden sollte. Ein großes Problem des Ansatzes sei sein unzureichender Umgang mit globalen und intertemporalen Gerechtigkeitsfragen.

In der anschließenden Diskussion wies FRANK ADLER (Chorin) darauf hin, dass „ökologische Modernisierung“ auch außerhalb der „Blauen Banane“ stattfindet, zum Beispiel in Ozeanien oder China. Die Technikaffinität überrascht laut Mol nicht, da Kultur stets Technik beinhalte. Dass Europa dennoch Zentrum der Entwicklung ist, lässt sich nach SILKE BECK (Leipzig) durch die lenkende Rolle des (Wohlfahrts-) Staates erklären, da der massive ökologische Umbau ohne Staatsaktivität so nicht vorstellbar ist. Dies wurde von anderen aber dahingehend relativiert, dass auch in Europa etwa durch den Emissionshandel zunehmend auf Marktkräfte gesetzt werde. Bezüglich der Frage eines hegemonialen Diskurses merkte ULRICH BRAND (Wien) an, dass die Radikalität „ökologischer Modernisierung“ nicht zu unterschätzen ist. Hier wandte Krüger ein, dass zum Beispiel in Lateinamerika durchaus sehr tiefgreifende politisch-institutionelle Reformen durchgeführt werden, die über reine „ökologische Modernisierung“ weit hinausgingen. Brüggemeier warnte allerdings vor solch radikalen Ansätzen, da bestehende Institutionen der Moderne nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden dürften – schließlich hätten ähnliche Ansätze im 20. Jahrhundert zu verheerenden Folgen geführt.

Sektion II beschäftigte sich mit der „Praxis der ‚ökologischen Modernisierung‘“ aus ökonomischer, ökologischer und wissenschaftlicher Sicht. Die Physikerin und Wissenschaftshistorikerin SABINE HÖHLER (Stockholm) betonte in ihrem Vortrag zur „Natur als Dienstleisterin“, dass „ökologische Modernisierung“ sich nicht nur mit gesellschaftlichem, sondern auch mit natürlichem Wandel befasst. Bereits seit den 1970er-Jahren fände der Begriff der ökologischen Resilienz Verwendung. Dieser bezeichne nach heutigem Verständnis eine Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit der Natur auf menschliche Aktivitäten. Katastrophen und Unfälle sind diesem Verständnis zufolge Teil der Mensch-Umwelt-Beziehung und würden in der politischen Entscheidungsfindung einkalkuliert. Ungleichgewichte und Dynamiken könnten dabei sogar als Gewinn verstanden werden, da sie Quelle von Innovationen und gesellschaftlicher Flexibilisierung sein können.

Die Soziologin Silke Beck vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung zeichnete die Entwicklungslinien des Umwelt- und Klimadiskurses hin zur Rhetorik und Praxis des „Win-Win“ nach. Ökologische Randthemen der frühen Umweltbewegung seien mittlerweile in Expertengremien fest angekommen. Dabei setze sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass ökologische Schäden auch monetär-ökonomische sind. Klima- und Umweltschutz erscheinen somit auch wirtschaftlich lohnenswert, weshalb Ökonomie und Ökologie nicht in einem Spannungsverhältnis stünden, sondern sich Win-Win-Potentiale ergäben. Allerdings sei real von der Ausschöpfung dieser Potentiale wenig zu sehen.

Anhand von drei Aspekten beschrieb der Dresdner Historiker Martin Bemmann „ökologische Modernisierung“ am Beispiel von Debatten über immissionsbedingte Waldschäden als einen Prozess, der bereits lange vor den 1980er-Jahren einsetzte: (1) Die Kategorie „Ökologie“ habe sich in einer breiten Öffentlichkeit als Thema seit den 1970er-Jahren nur etablieren können, weil ähnliche Denkmuster bereits zuvor existent gewesen seien; (2) Probleme, die seit den 1970er-Jahren als Umweltprobleme gelten, seien schon lange zuvor wahrgenommen und adressiert worden; und (3) sei dabei auch die ökonomische Dimension integraler Bestandteil der Ver- und Behandlung immissionsbedingter Waldschäden gewesen, indem über finanzielle Abgaben für „Umweltbelastungen“ debattiert worden sei. Angesichts dieser Beobachtungen sei zu fragen, inwiefern das Konzept der „ökologischen Modernisierung" als analytisches Untersuchungsinstrument fruchtbar gemacht werden könnte.

Der Historiker RÜDIGER GRAF (Bochum), stellte in seinem Kommentar fest, die drei vorangegangenen Beiträge hätten aufgezeigt, dass „ökologische Modernisierung“ als analytischer Begriff untauglich ist, da er von seinem normativen Gehalt nicht getrennt werden kann. Der Resilienzbegriff erscheine dagegen schon erfolgversprechender, vor allem weil er auf eine postmoderne Orientierung hinweise, während die „ökologische Modernisierung“ offensichtlich noch ein Begriff der klassischen Moderne sei.

In der anschließenden Diskussion wurde auf unterschiedliche Interpretationen des Resilienzbegriffs verwiesen und angemerkt, dass Resilienz eventuell dabei sei, lange vorherrschende Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ zu ersetzen.

Sektion III der Tagung rückte die internationale Perspektive von „ökologischer Modernisierung“ in den Vordergrund. Die Politikwissenschaftlerin MIRANDA SCHREURS (Berlin) verglich dabei die Rezeption des Konzepts in den USA, Europa und Japan. Dabei stellte sie voran, dass auch in der internationalen Klimapolitik die Idee des „Win-Win“ durch „grünes Wachstum“ zeigt, dass „ökologische Modernisierung“ nach Jänicke ein attraktives Konzept ist. Allerdings sei die Interpretation dieses Konzepts international sehr unterschiedlich, wie etwa der Vergleich Deutschland, Frankreich und China zeige.

Die Kulturwissenschaftlerin Birgit Metzger (Saarbrücken/Freiburg im Breisgau) und der Historiker LAURENT SCHMIT (Luxemburg/Freiburg im Breisgau) blickten in ihrem Vortrag zurück auf die Waldsterben-Debatte der 1980er-Jahre und deren Entwicklung in Frankreich und Deutschland. In beiden Ländern sei zu beobachten gewesen, dass aus dem zunächst konflikthaften Aufeinandertreffen von linksalternativer Umweltbewegung und Staatsmacht als Verteidiger von Industrieinteressen ein gemeinsamer, gesamtgesellschaftlicher Kompromiss entstanden sei, welcher sich durchaus als „ökologische Modernisierung“ bezeichnen ließe. Einerseits seien von staatlicher Seite die Notwendigkeit einer Umweltpolitik anerkannt und entsprechende Instrumente zum Einsatz gebracht worden, andererseits habe sich auch in der Umweltbewegung weitgehend die Erkenntnis durchgesetzt, dass wissenschaftlich-technische Mittel des Umweltschutzes eine sinnvolle (Minimal-)Lösung unter anderem des Waldsterbensproblems darstellten. Trotz großer Ähnlichkeiten der deutschen und der französischen Debatte blieben Unterschiede zu bemerken: In der deutschen Umweltdebatte sei trotz allem eine gewisse Skepsis gegenüber der „Umwelttechnokratie“ verblieben, gespeist unter anderem durch romantische Naturvorstellungen, während in Frankreich eher Grundkonsens gewesen sei, dass man auf jeden Fall Industrienation bleiben wolle.

Im Vortrag des Historikers TOBIAS HUFF (Mainz/Freiburg im Breisgau) wurden die Umweltbewegungen der BRD und der DDR gegenübergestellt. Für die BRD wurde dabei das Thema „Fluglärm“ näher betrachtet. In der DDR habe aufgrund ihrer Industriestruktur vor allem die physisch-chemische Luftverschmutzung im Vordergrund gestanden. Dabei sei zu erkennen, dass die Umweltgesetzgebung der DDR ab den 1960er-Jahren zunehmend die eigenen Unternehmen in die Pflicht nehmen wollte, was als Ansatz im Sinne „ökologischer Modernisierung“ verstanden werden könne. Allerdings seien ursprünglich ambitioniertere Ziele nach dem Regierungsantritt Honeckers zurückgenommen worden, um eine Ausweitung des Massenkonsums zu ermöglichen. Auffällig sei aber für die DDR und die BRD, dass Umweltschutz dort auf Widerstand traf, wo es um die Begrenzung individueller Konsummöglichkeiten ging.

Im anschließenden Kommentar verwies THOMAS RAITHEL (München) auf einen eventuellen Einfluss der unterschiedlichen politischen Systeme der BRD, Frankreichs und der DDR auf die jeweiligen Debatten.

Sektion IV der Tagung widmete sich der „Kritik an, sowie Alternativen zur ‚ökologischen Modernisierung‘“. Ulrich Brand, Politologe an der Universität Wien, stellte die Frage, inwieweit die laut vorgetragene Rhetorik einer „ökologischen Modernisierung“, gerade in Form einer „Green Economy“ beziehungsweise nachhaltigen Wachstums zu tatsächlichen Änderungen führt. „Ökologische Modernisierung“ als Konzept sei ohnehin mittlerweile durch „Grünen Kapitalismus“ und oben genannte Ideen abgelöst. Der Einsatz von Märkten zur Ökologisierung von Gesellschaften dürfe dabei aber nicht so verstanden werden, dass lediglich effiziente Allokationsmechanismen genutzt würden – Märkte bedeuteten immer auch Machtverhältnisse. Diese würden im Rahmen einer „Green Economy“ oder eines Ökokapitalismus nicht kritisch mitbetrachtet.

Der folgende Vortrag des Soziologen Frank Adler (Chorin) war geprägt von grundsätzlicher Kritik am Ansatz der „ökologischen Modernisierung“. Laut Adler ist es unmöglich, die ökologischen Probleme innerhalb der kapitalistischen Logik in den Griff zu bekommen; ein notwendigerweise auf weiteres Wachstum setzender „grüner“ Kapitalismus sei zum Scheitern verurteilt. Dauerhafte Entkopplung von Wachstum und Umweltbelastung sei nicht erreichbar, einerseits wegen Grenzen des technisch Möglichen, andererseits wegen bekannter Rebound-Effekte. Somit bliebe nur eine Abkehr von der Wachstumslogik und damit von den Ideen eines begrünten Kapitalismus.

In seinem Kommentar zu Adler und Brand stimmte STEPHAN WOLF (Freiburg im Breisgau) diesen grundsätzlich zu. Für ihn sei spannend, warum unter Ökonomen das Thema „ökologische Modernisierung“ eher unkritisch-bejahend akzeptiert werde, grundlegendere Kritik und die Notwendigkeit eines tiefergehenden sozialen Wandels aber kaum anerkannt würde. Aus seiner Sicht liegt dies am grundsätzlichen Glauben an die Steigerungs- und Win-Win-Logik, welche jedweden realen Konflikt stets in eine für alle Seiten gewinnbringende Situation umwandeln wolle. Daher sei „ökologische Modernisierung“ für Ökonomen anschlussfähig, radikaler gesellschaftlicher Wandel mit signifikanter Umverteilung dagegen nicht.

In der anschließenden Diskussion wurde Wolfs Position teils als zu einseitiges „Ökonomen-Bashing“ zurückgewiesen – viele Ökonomen seien hier schon weiter als dargestellt. Anderen zufolge sei aber dennoch nicht abzustreiten, dass die Anschlussfähigkeit von „ökologischer Modernisierung“ an den ökonomischen Mainstream sehr viel höher sei als radikaler Wandel. Schreurs verwies auf die zunehmende Ausrichtung auf qualitative Werte in der Ökonomik, etwa die Happiness-Forschung und qualitatives Wachstum.

Die Abschlussdebatte leitete Franz-Josef Brüggemeier mit einem Kommentar ein. Für ihn stellte sich nach all der Diskussion die Frage nach möglichen Konsenslinien. Die Moderne zeichne sich vor allem durch Vielfalt aus. Welchen Stellenwert habe hier „ökologische Modernisierung“ als analytisches, aber auch als normatives Konzept? Sein Vorteil sei vor allem der inkrementelle Reformcharakter, der sich von einem elitären Gesellschaftsdesign abgrenze.

Im Diskussionsverlauf wurde die Frage aufgeworfen, ob „ökologische Modernisierung“ als Begriff überhaupt analytisch tauglich sei, da entweder einfach Bestehendes mit einem Label versehen werde, oder die jedem Analysekonzept inhärente normative Ebene ausgeblendet werde. Tatsächlich ließ nach Meinung einiger Diskutanten der Ansatz der „ökologischen Modernisierung“ die Frage nach dem Lebensstil vermissen, wenngleich in Südeuropa dieser Diskurs sehr intensiv geführt werde. Martin Bemmann schloss die Diskussion mit der Feststellung, dass der Tagung die „Historisierung“ der „ökologischen Modernisierung“ zwar nur teilweise gelang, doch wurde das Verständnis aller durch fruchtbare Diskussionen erweitert. Die zu Ende gehende Tagung sei daher als Auftaktveranstaltung zu sehen, da berechtigte Hoffnung bestünde, die erst begonnene Debatte konstruktiv fortzuführen.

Konferenzübersicht

Sektion I: Theorie und Ideengeschichte der “ökologischen Modernisierung”

Arthur P.J. Mol (Wageningen): Ecological Modernization Theory. Where Do We Stand?

Timmo Krüger (Kassel): Die Strategien und Grenzen des Hegemonieprojektes der ökologischen Modernisierung

Thomas Zeller (College Park/München): Kommentar zu Mol und Krüger

Sektion II: Praxis der „ökologischen Modernisierung“: Ökonomie, Ökologie und wissenschaftliche Expertise

Sabine Höhler (Stockholm): Natur als Dienstleisterin. Zur ökologischen Flexibilisierung um 1970

Silke Beck (Leipzig): Win-Win. Von der Bedrohung zur Chance – Zur Redefinition der Klimapolitik im Zeichen der ökologischen Modernisierung

Martin Bemmann (Dresden): „Ökologische Modernisierung“ vor 1980? Zum historiographischen Erklärungspotential eines sozialwissenschaftlichen Konzepts

Rüdiger Graf (Bochum), Kommentar zu Höhler, Beck und Bemmann

Sektion III: Praxis der „ökologischen Modernisierung“ II: Internationale Perspektiven

Miranda Schreurs (Berlin): „Ökologische Modernisierungsprozesse“ in Europa, Asien und den USA. Ein internationaler Vergleich

Birgit Metzger (Saarbrücken/Freiburg im Breisgau) und Laurent Schmit (Luxemburg/Freiburg im Breisgau): Ökologische Modernisierung gegen das Waldsterben. Ein deutsch-französischer Vergleich

Tobias Huff (Mainz/Freiburg im Breisgau): „Ökologische Modernisierung“ in der DDR und BRD. Parallelen in der Entwicklung damals und heute?

Thomas Raithel (München): Kommentar zu Metzger/Schmit und Huff

Sektion IV: Kritik an sowie Alternativen zur „ökologischen Modernisierung“

Ulrich Brand (Wien): Nachhaltigkeit, Internationalismus und die Ökologiebewegung

Frank Adler (Chorin): Öko-effiziente technologische Innovationen – der Ausweg aus der Öko-Krise?

Stephan Wolf (Freiburg im Breisgau): Kommentar zu Brand und Adler

Abschlusskommentar:

Franz-Josef Brüggemeier (Freiburg im Breisgau/München)


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