Konzepte des Slawischen

Konzepte des Slawischen

Organisatoren
Humboldt-Kolleg
Ort
Prag
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.03.2013 - 16.03.2013
Url der Konferenzwebsite
Von
Verena Bunkus

Vom 14.-16.03.2013 fand das Humboldt-Kolleg „Konzepte des Slawischen“ in den Räumen des Klementinum der Prager Nationalbibliothek, Abteilung Slawische Bibliothek, statt. Es nahmen hierbei hauptsächlich Alumni der Humboldt-Stiftung, die „Humboldtianer“, teil. Die Tagung wurde von Tomas Glanc und Christian Voss vom Institut für Slawistik an der Humboldt-Universität organisiert, zu der SlawistInnen, HistorikerInnen und Kultur- bzw. KunstwissenschaftlerInnen eingeladen waren. Der interdisziplinäre Anspruch wurde durch unterschiedliche linguistische, literaturwissenschaftliche sowie (kunst-)historische Fragestellungen hergestellt.

Die Tagung wurde eingeleitet durch einführende Bemerkungen von TOMAS GLANC und CHRISTIAN VOSS (beide Berlin). Glanc verwies darauf, dass Prag als Konferenzort bewusst gewählt wurde, da es sich um „die Hauptstadt der slawischen Bewegung“ handele, was historische Ereignisse wie der erste Slawische Kongress belegen würden. Dabei umriss er die Thematik des Wochenendes: „Konzepte“ seien nicht nur eine Sammlung von Leitgedanken – sie zeigen semantisch den in der Gestaltung befindlichen Charakter ohne feste Bedeutung an; was „Slawisch“ ist, sei dagegen schwerer zu beantworten. Aufgabe der Tagung sei es deshalb, mit dieser Frage verbundene Figuren zu entlarven und zu dekonstruieren. Voss fügte hinzu, dass es eine Tradition der Festschreibung des Fremdseins der Slawen in der deutschen Slawistik gäbe und es gelte, diese aufzudecken.

Der Abendvortrag von TILMAN BERGER (Konstanz) beschäftigte sich mit dem aktuellen Phänomen des Panslawismus im Internet. Den Fokus legte er auf die slawischen Plansprache „Slovio“, von der zwischen 2000 und 2010 mehrere Versionen online auf einer eigens dafür geschaffenen Website gestellt wurden. Berger geht davon aus, dass die Seite vor allem durch eine Person getragen wird, jedoch eine Community existieren würde, der vor allem „Exil-SlawInnen“ angehörten. Auf der Homepage seien zudem verschiedene Artikel zu slawischer Einheit, Flagge und Genetik zu finden. Allerdings, so Bergers Fazit, sei Slovio als Plansprache nicht besonders interessant, als langfristiges Phänomen unbedeutend und daher nur als „Fundgrube zum Weiterwirken von Slawenkonzepten“ zu betrachten.

In drei sehr unterschiedlichen Ansätzen und Zeit-Ebenen wurde in der Sektion Konzeptualisierung und Instrumentalisierung des Slawischen Volkes die Wirkmächtigkeit panslawischer Ideen aufgezeigt und hinterfragt. Die Linguistin IRINA PODTEGERA (Freiburg) stellte in ihrem Beitrag das Konzept des Slawophilen Vladimir Lamanskij und seine Einteilung in griechisch-slawischer und romanisch-germanischer Welt vor. Anhand seines Lebens und seiner Werke erläuterte sie den in seinem Buch Tri mira Azijsko-Evropejskogo materika entwickelten Ansatz, dass Russisch als Nationalsprache auch Kultursprache und somit gesamtslawische Einheitssprache sein sollte. Die aus dem Kirchenslawisch hervorgegangenen Slawinnen bildeten ein Konglomerat aus „Dialekten“, wobei einzig die russische Sprache als Retterin auftreten könnte. Diese Gedanken seien seit Lamanskij sehr wirkungsmächtig und ein wichtiger Impuls im russophilen Panslawismus, die sich bis in die heutige Zeit zum Slawisten Riccardo Piccio nachverfolgen lassen.

Der Historiker JAN C. BEHRENDS (Potsdam) beschäftigte sich mit dem Aufstieg und Fall der Slawischen Idee unter Stalin. Dabei machte er deren Wurzel im Neo-Slawismus des Fin de Siècle aus. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges spielte der Slawismus eine wichtige Rolle bei der Rechtfertigung, wobei diesbezügliche Widersprüche wie die Besetzung Polens als ein klassen-basiertes Argument gerechtfertigt wurde. 1941 änderte sich dies durch eine panslawische Medienkampagne und eines „völkischen turns“. Stalins persönliche positive Einstellung zu Imperialismus und Nationalismus bildete schließlich auch den Hintergrund bei den ethnischen Säuberungen und bei der Formulierung der „slawischen Bruderschaft“ im Lubliner Manifest von 1944. Mit dem Zugewinn der Einflusssphäre auf nichtslawische Länder wurde die slawische Identität vernachlässigt; die Schenkung der Krim an die “slawischen Brüder“ der Ukraine Ende der 1950er-Jahre machte Behrends als letzten Vorfall der slawischen Idee nach Stalins Tod aus.

Die Literaturwissenschaftlerin TANJA ZIMMERMANN (Konstanz) untersuchte die Grenzen des Panslawismus anhand einer serbischen Persiflage der Russophilie in Dobrilo Nenadićs 2002 erschienenem Buch „Der Säbel des Grafen Vronskij“. Ausgangspunkt ist das Schicksal der Romanfigur aus Lev Tolstojs „Anna Karenina“. Nenandićs Handlung beginnt damit, dass Vronskij als Freiwilliger nach Serbien versetzt wird. Zugleich sei damit eine historische Bezugnahme auf Nikolaj Rajewski hergestellt worden. Zimmermann beschrieb anhand ausgewählter Szenen, wie der historische Roman, geschildert aus serbischer Sicht, mit dem Mythos der serbisch-russischen Brüderlichkeit über slawische Orthodoxie, aber auch in Bezug auf den Kosovo aufräumt und historische Bedeutungen „auf den Kopf gestellt“ habe.

In der Sektion Raumbilder: Topologie und Geopolitik des Slawentums wendeten sich Christian Voss und Tomas Glanc geographischen Vorstellungen der Slawizität zu, die sie anhand geistesgeschichtlicher Paradigmen des 19. Jahrhunderts diskutierten. Christian Voss untersuchte in seinem Beitrag die Vor- und Nachgeschichte der Slawophobie von Jakob Philipp Fallmerayer. Fallmerayer stellte die schon zeitgenössisch umstrittene These auf, dass durch einen „Genozid“ der Slawen an den Hellenen lediglich hellenisierte SlawInnen und AlbanerInnen in Griechenland leben würde. Dies versuchte Fallmerayer durch die Untersuchung von Ortsnamen zu unterstützen. Die „Reslawisierung“ käme dabei einer invention of tradition gleich, die in der Folge durch ForscherInnen weitergeführt wurde. Voss unterstrich, dass die Argumentation bei der Diskussion um einen möglichen Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone auch heute erneut eine hohe Aktualität aufweisen würde. Fallmerayer muss nicht zuletzt auch als Begründer der Byzantistik in der deutschen Wissenschaft gesehen werden, wobei er auch hier nicht immer einfache Anstöße an das Fach gab.

Tomas Glanc ging der Frage nach, wie der slawische Raum zu denken sei und befragte hierfür Topoi des 19. Jahrhunderts, die er anhand verschiedener Theoretiker zu klären versuchte. Der räumliche Topos bei Herder unterscheide sich von der Vorstellung Adam Mickiewicz', der dessen Abwesenheit als positive Komponente der territorial und narrativ gelöschten Slawen ansah. Eine Creatia ex nihilo durch Stanko Vras als Vertreter des Illyrismus benutzte die territoriale Dimension als Strategie der Aneignung, während die Abwesenheit der Raumkenntnis als Reise der Territorialisierung, z.B. bei Alfons Mucha, inszeniert wurde. Roman Jakobson schließlich sehe das Slawische als akustisches Territorium, wobei der Verlust der Sprache auch den Verlust des Territoriums einschließen würde. Die sich aus diesen Topoi ergebende Fragen seien historischer Art, die aber auch Relevanz für andere Fächer beinhalte. Sie seien ein Paradigma, dass die Wiedererfindung und Kontinuität ausmache, die sich zu einer Art mental map zusammensetzen lasse.

In der Sektion Bilaterale Gemeinschaften versuchten die beiden ReferentInnen, slawische Konstrukte sowohl im inner-slawischen Konflikt als auch in außer-slawischen Vorstellungen zu beleuchten. So beschäftigte sich VERENA BUNKUS (Berlin) mit der slawischen Gymnastikbewegung „Sokol“ in Lemberg. Die jeweiligen ukrainischen und polnischen Ableger wurden mithilfe des Prager Vereins gegründet (1867 polnisch, 1894 ukrainisch) und orientierten sich zunächst stark an diesem Vorbild. Im multiethnischen Lemberg der Jahrhundertwende gerieten sie in eine Ambivalenz aus gemeinsamer Organisationsform und dem nationalen Konflikt um die Zugehörigkeit der Stadt. Dabei scheint ein Miteinander beider Vereine im kleinen Rahmen möglich gewesen zu sein, doch konnte diese Annäherung mit einer darauffolgenden polnischen Großveranstaltung, dem Sokol-Fest 1903, nicht fortgesetzt werden, da die nationalen Ressentiments nicht zu überbrücken waren.

ADAMANTIOS SKORDOS (Leipzig) untersuchte in seinem Beitrag Bedrohungsvorstellungen im nicht-slawischsprachigen Europa des 19. und 20. Jahrhunderts, die er an den Beispielen Deutschland, Griechenland und Italien vorstellte. Kommunismus und Panslawismus würden in diesen Ländern oftmals als „Seite einer Medaille“ wahrgenommen werden. In Deutschland wurden Handlungen sowohl im Ersten als auch Zweiten Weltkrieg durch panslawische Bedrohungsszenarien gerechtfertigt. Im Griechenland des 19. Jahrhunderts wurden Panhellenismus gegen Panslawismus ausgespielt und die „Deslawisierung“ der Adriagebiete propagiert. Das Feindbild des italienischen Faschismus, der „Slawokommunismus“ wurde für Italiens „Seitenwechsel“ während des Zweiten Weltkrieges 1943 instrumentalisiert. Dabei fänden viele Bedrohungsvorstellungen „nur im Kopf“ statt, ausgelöst durch Nationalismen. Slawentum müsse deshalb als „Diskurs im größeren Fokus“ betrachtet werden.

Die Genese der Kyrill- und Method-Interpretationen wie auch des Illozentrysmus wurden in der Sektion Zwischen Ursprung und Teleologie vom heutigen Standpunkt aus in die historische Ebene überführt und gegenwärtige Narrative hinterfragt. GIORGIO ZIFFER (Udine) wandte sich in seinem Beitrag der Kyrill und Method-Rezeption zu. Anhand wissenschaftlicher Meinungen des 20. Jahrhunderts stellte er fest, dass den Handschriften und ihrer Überlieferung zu wenig Beachtung bei der Frage nach den Missionaren geschenkt wurde. Dabei widersprach er der Aussage des Slawisten Aleksander Brückner, dass auf slawischer Seite Kyrill und Method „gleichgültig“ behandelt worden seien. Ziffer arbeitete heraus, dass bereits im 15. Jahrhundert kritische Editionen bzw. Handschriftensammlungen zu Kyrill und Method existierten. Er sprach sich für eine „Peripherisierung der Forschung“ im Sinne eines philosophical turns aus, bei der die Kluft zwischen Literaturforschung und Sprachwissenschaft überbrückt werden müsse; das mit beiden Disziplinen verbundene Verständnis, wie Handschriften entstanden und interpretiert werden, fehle zumeist.

DAVOR DUKIĆ (Zagreb) beleuchtete den Illyrozentrismus in seiner Kanonizität und seinen Kontroversen. Der ästhetische Kanon, eine „nachträgliche Konstruktion“, dessen Zentrum der Illyrismus bildete, stoße bis heute auf Resonanz. Der „literatur- und kulturhistorische Gleichsetzung mit der ganzen literarischen Produktion der 1830er- und 1840er-Jahren in den kroatischen Ländern“ stellte er vier Einzelliteraturen gegenüber: der kajkavischen, deutschen, italienischen und serbo-dalmatischen Literatur, die sich in unterschiedlichen geographischen Gebieten des heutigen Kroatiens entwickelt hätten. Doch durch die Strategien der Verschweigung und Marginalisierung „verberge“ der Illozentrysmus diese Literaturen, wobei er die Argumente für den Illozentrismus durch Verweis auf die unterschiedlichen Werke zu entkräften versuchte. Bis heute stehe eine Würdigung dieser vergessenen SchriftstellerInnen aus.

Den Abendvortrag hielt PATRICK SÈRIDOT (Lausanne) zum Thema The Slavic languages are not Slavic: autochtonism and the refusal of the common ancestor in the discussions about the origins of Slavic nations. Dass Namen keinerlei Bedeutung in der Interpretation von territorialen Fragen habe, verdeutlichte er an diversen Beispielen slawischer Länder. Dabei deckte er auf, wie haltlos Thesen bezüglich der Beantwortung der Frage der nationalen Identität von teilweise distinguierten WissenschaftlerInnen ausfielen. Diese „Unsicherheit“ in Bezug auf die eigene Herkunft sei jedoch mitnichten eine slawische Eigenart, sie ließe sich ebenfalls im „sogenannten Westeuropa“ wiederfinden. Die Paradigmen der Vergleiche und Narrative dekonstruierte er auf sehr unterhaltsame Weise und wies auf die beliebte Wirkmächtigkeit von „Krypto-Semiotik“, Nationalismus und dem „Zeitalter der Zauberei“ hin.

IRINA SIROTKINA (Moskau) ging in der Sektion Slawische Schönheit auf die Körpervorstellungen der slawischen Gymnastikbewegung „Sokol“ im Zarenreich ein. Zunächst erörterte sie verschiedene Konzepte der Gymnastik, die nach einer bestimmten Norm den Körper formen sollten. Die Praktiken der Terminologie, Insignien und Parolen kennzeichneten die Sokoln in ihren Körperlichkeiten. Durch prominente russische Unterstützter wie Pjotr Stolypin und Iwan Boberskij verdrängte die russisch-slawische Sokol-Gymnastik die deutschen und schwedischen Praktiken im Schulunterricht des russischen Zarenreichs und stieg vor dem Ersten Weltkrieg sogar zum offiziellen Programm des zaristischen Militärs auf. Sirotkina wies darauf hin, dass die Aufgabe, den Körper zu stärken, nicht mit heutiger moderner Fitness vergleichbar sei: Die untersuchte Gymnastik käme dem national sport oder ethno sport nahe.

In der letzten Sektion beschäftigten sich zwei Leipziger WissenschaftlerInnen mit dem Thema Peripherien des Slawischen: Identitätskonzepte und (Selbst-)Verortungsstrategien, bei der Slawizität zwar Bestandteil ihrer Beiträge waren, jedoch eine untergeordnete Rolle spielte. AGNIESZKA GĄSIOR (Leipzig) stellte Bilder von Kunstwerken der erfolgreichen polnischen Künstlerin Zofia Stryjeńska vor. Die „Prinzessin der polnischen Malerei“ sorgte mit ihrem Beitrag für den polnischen Pavillon auf der Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes in Paris 1925 für eine weltweite Beachtung polnischer Kunst und wurde mit wichtigen Auszeichnungen bedacht. Der neue polnische Staat förderte sie und die mit ihr assoziierte Gruppierung. Sie fand in der Mischung aus avantgardistischen und volkstümlichen Elementen ein wichtiges Mittel der Präsentation. Slawische Elemente dienten der nicht-polnischen Weltöffentlichkeit wie der polnischen Bevölkerung zwar exotischem, aber leicht zu entschlüsselndem Zugang. Durch staatliche Aufträge begünstigt, prägte sie den offiziellen Kunststil der Zweiten Polnischen Republik wesentlich mit.

LARS KARL (Leipzig) gab in seinem Beitrag Einblicke in das Selbstverständnis der Kosaken-Bewegung in Russland seit den 1990er-Jahren. Das „Revival“ fand in den letzten Jahren der Sowjetunion mit fortschreitender Liberalisierung statt, bei denen das Kosakentum auf Traditionen zurückgriff, um Geborgenheit und antikommunistische Einstellungen zu generieren. Die Bewegung sei nicht monolithisch, da unterschiedliche Begriffe vom Kosakentum existieren, die in Bezug auf den Staat bzw. der Staatstreue gelten und mit rechtsextremen Vorstellungen verbunden sein konnten. Mittlerweile wurden Menschen, die sich in das staatliche „Kosaken-Register“ eingetragen haben, weitreichende Rechte gewährt: So können sie einen gesetzlich festgeschriebenen besonderen Dienst am Staat leisten und haben das Privileg, Sicherheitsfirmen zu gründen. Dies bewertete Karl als ein staatliche Taktik, um das Kosakentum politisch zu neutralisieren.

Die Tagung bot einen interessanten Überblick über die Forschung zur (De-)Konstruktion des „Slawischen“. Durch die sehr diverse Zusammensetzung der Vorträge erschien es auf dem ersten Blick wenig Synergien zwischen manchen Beiträgen zu geben. Doch bot sie gerade so einen interdisziplinären und internationalen Rahmen, um einen Überblick der verschiedensten Ansätze aufzuzeigen. Trotz der chronologischen Breite stellte die Rezeption des 19. Jahrhunderts als Höhepunkt der slawischen Bewegungen und Gedankenwelt einen wichtigen Bezugspunkt zwischen allen Referaten dar. Die Geschichte des universitären Faches „Slawistik“ mit ihren heute gängigen Einteilungen in verschiedene Hauptströmungen und kulturellen Separierungen baut, dies machte die Tagung deutlich, auf mittlerweile als unzeitgemäß angesehenen Denk- und Deutungsmuster auf. Um andiskutierte Phänomene zu beurteilen, bedarf es sehr häufig eines Rückgriffs auf diese Kategorisierungen. Sowohl die Einblicke in den historischen Verlauf slawischer Ideen, der heutigen Deutung als auch Instrumentalisierung zeigen so hilfreiche Einsichten bei den gegenwärtigen Diskussionen um die „Konzepte des Slawischen“.

Konferenzübersicht

Abendvortrag
Tilman Berger (Universität Konstanz): Alter Wein in Neuen Schläuchen – die Rückkehr des Panslawismus im Internet

Sektion I: Konzeptualisierung und Instrumentalisierung des Slawischen Volkes

Irina Podtegera (Universität Freiburg): Die Stellung der Slavia in Europa nach Lamanskij

Jan C. Behrends (ZZF Potsdam): Mobilization and Empire Building: Stalin's Slavic Idea (1939-1953)

Tanja Zimmermann (Universität Konstanz): Grenzen des Panslawismus. Die serbische Persiflage der Russophilie in Dobrilo Nenadićs Der Säbel des Grafen Vronskij (2002)

Sektion II: Raumbilder: Topologie und Geopolitik des Slawentums

Christian Voß (Humboldt-Universität Berlin): Zur Vor- und Nachgeschichte der Slawophobie von Jakob Philipp Fallmerayer

Ekaterina Velmezova (Universität Lausanne): About the so-called „Slavic question“ in the linguistic discussion of 1950

Tomáš Glanc (Humboldt-Universität Berlin): Wie ist der slawische Raum zu denken?

Sektion III: Bilaterale Gemeinschaften

Verena Bunkus (Berlin): Der polnische und der ukrainische Gymnastikverein „Sokol“ im Spannungsfeld zwischen slawischer Bruderschaft und nationaler Souveränität

Adamantios Skordos (Universität Leipzig): Vom „russischen Panslawismus“ zum „Slawokommunismus“: Panslawische Bedrohungsvorstellungen im nicht-slawischsprachigen Europa des 19. und 20. Jahrhunderts

Sektion IV: Zwischen Ursprung und Teleologie

Giorgio Ziffer (Universität Udine): Kyrill und Method zwischen Ideologie und Geschichte

Davor Dukić (Universität Zagreb): Illyrozentrismus: ein verborgenes Konzept

Abendvortrag
Patrick Sériot (Universität Lausanne): The Slavic languages are not Slavic: autochtonism and the refusal of the common ancestor in the discussions about the origins of Slavic nations

Sektion V: Slawische Schönheit

Irina Sirotkina (Russische Akademie der Wissenschaften Moskau): Cultivating the Slavic body: The turbulent flight of the Russian Sokol

Sektion VI: Peripherien des Slawischen: Identitätskonzepte und (Selbst-)Verortungsstrategien

Jenny Alwart (Universtität Leipzig): „Schummel-Osten“ - die „Slawen“ beim Eurovision Song Contest

Agnieszka Gąsior (Universtität Leipzig): Die Visionen der Zofia Stryjeńska: (Internationale) Repräsentationen vom Polentum und Slavizität

Lars Karl (Universtität Leipzig): „Kosaken – das sind Russen, nur besser!“ Identitätskonzepte der Kosakenbewegung zwischen Slawentum, Nation und Imperium