"global – lokal". 3. Schweizerische Geschichtstage: Querschnittsbericht "Mittelalter"

"global – lokal". 3. Schweizerische Geschichtstage: Querschnittsbericht "Mittelalter"

Organisatoren
Schweizerische Gesellschaft für Geschichte; Universität Fribourg
Ort
Freiburg (Schweiz)
Land
Switzerland
Vom - Bis
07.02.2013 - 09.02.2013
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Von
Hans-Joachim Schmidt, Département d'histoire médiévale et moderne et sciences auxiliaires de l'histoire, Université de Fribourg

Das Thema der dritten Schweizerischen Geschichtstage suchte Antworten zu geben auf Fragen, die uns heute bewegen und die zugleich eine lange Vorgeschichte besitzen. Es handelte sich um Lebensentwürfe und Lebensordnungen, die sich sowohl im nahen Umfeld als auch im weiten Beziehungsgeflecht etablierten und etablieren. Ausgangspunkt der Überlegungen war die Konzeption des historischen Geschehens: Die Geschichte ist die fortwährende Zerstörung von Autarkien. Und in paradoxer Gegenbewegung ist die Geschichte die permanente Entstehung von Sonderwegen. Indes: Sonderwege – seien sie lokal, regional oder national – sind nur zu verstehen als Gegensatz zu einem angenommenen „Normalweg“, den zu definieren indes viele Historiker/innen als unmöglich erachten. Unwidersprochen ist das Lebensumfeld der Menschen aller Epochen und aller Regionen nicht durch einheitliche Bedingungszusammenhänge geprägt. Im Raum der historischen Prozesse gab und gibt es keine Entropie. Vielmehr sind es sich abgrenzende, meist aber überlappende Einflussbereiche, die das Handeln prägen.

Das Thema bot sich für Untersuchungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln an: der Geschichte von Demographie, von Wirtschaft, von Technik, von Kirche und Religion, von Sprache, von Kultur, von Politik und von Ideen. In jeweils unterschiedlichen Epochen und in unterschiedlichen Räumen strebten die Menschen danach, lokale Beschränkung zu durchbrechen und umgekehrt die Autonomie des Lokalen zu verteidigen. Es ging bei den dritten schweizerischen Geschichtstagen nicht darum, Globalgeschichte zu betreiben, vielmehr die Relation unterschiedlich gestalteter Milieus zu untersuchen – unterschiedlich in Sprache, Religion, in wirtschaftlicher Produktion, in politischer Organisation, in ethischer Wertefundierung. Konfliktbereitschaften kollidieren mit Kooperationsangeboten. Die Beziehungen von Mehrheit und Minderheit wurden behandelt, ebenso die Einflüsse, die lokale Milieus miteinander verbinden, und genauso die Tendenzen zur großräumigen Bündelung von Tätigkeit.

In seiner Key-Note behandelte MARTIAL STAUB (Sheffield) die Voraussetzungen der europäischen Expansion nicht unter dem Aspekt der Ausdehnung von Königreichen, sondern der Beteiligung von “Bürgern”, verstanden als Stadtbürger. Zwischen den lokalen Loyalitäten zu den jeweiligen Städten war der Sprung zu leisten zu einer weltweiten Aktivität, die die nationalen Zugehörigkeiten als sekundär erachtete. Die fragmentierte Welt der mittelalterlichen Stadtbürger habe diese von nationaler Verengung befreit, entfaltete vielmehr ein Potential der Opposition gegen herrschaftliche Überwältigungen und erlaubte so multiple Loyalitäten, die an vielen Orten verwirklicht werden konnten. Migrationen – von Kaufleuten, Geistlichen, Studenten und anderen – konfrontierten stets aufs neue mit geänderten Lebensumständen und geänderten politischen Einbindungen. Der Vortrag stellte den Gegensatz von mittelalterlicher und neuzeitlicher Bürgerschaft dar. Fallbeispiele aus Deutschland, Niederlanden und Italien vom 13. bis zum 16. Jahrhundert und eine dichtere Beschreibung der Situation in Genua konkretisierten die Ausführungen zu den Interaktionen von lokalen Voraussetzungen und globalisiertem Handeln. So zeigte das Engagement Papst Innozenz IV., aus einer führenden Familie aus Genua stammend, für die Missionierung der Mongolen die weltweiten Interessen des Vatikans.

Das Panel „die Erweiterung des „globalen“ Raumes und der Fremdwahrnehmung vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit“ begann mit einem Vortrag von ANTONIA DURRER (Bern). Anhand von ausgewählten Pilgerberichten vom 12. bis zum 15. Jahrhundert stellte sie die Beobachtungen von Jerusalempilgern über die einheimischen östlichen Christen und die Muslime vor. Tradiertes Wissen stand dabei im Spannungsverhältnis zur eigen Erfahrung. Sowohl Kontinuitäten der topoihaften Zuschreibung von Eigenschaften als auch Veränderungen von Wahrnehmung und Darstellung wurden behandelt. GERDA BRUNNLECHNER (Hagen) legte am Beispiel der Genueser Weltkarte von 1457 dar, in welcher Weise die Erweiterung des geographischen Weltbildes durch die Reiseberichte von Ostasienreisenden und durch die beginnende europäische Expansion an den Küsten Afrikas sich auf die Kartographie ausgewirkt haben. Tradiertes gelehrtes Wissen und neues Erfahrungswissen wurden verarbeitet. Sie standen teils im Widerspruch zueinander, teils ergänzten sie sich. Die Genueser Weltkarte war das Ergebnis von Innovationen, die anders als die mittelalterlichen Weltkarten der vorgehenden Zeit die Technik der genauen Küstenvermessung anwandte und verfügbare Kenntnisse über universale Geographie einbezog.

In welcher Weise wirkte sich die europäische Expansion auf die Gestaltung von Wissenstexten aus? Dieser Frage widmete sich THOMAS SCHWITTER (Bern) in seinem Vortrag anhand ausgewählter historiographischer und kosmographischer Schriften. Erneut wurde die Spannung zwischen tradierter Gelehrsamkeit und neuer Erfahrung behandelt. Einen Schwerpunkt legte der Vortrag auf die ethnologische Fragestellung, also auf die Darstellung und Bewertung fremder Kulturen. Ausgangspunkt der Überlegungen von JOEL GRAF (München) in seinem Vortrag „Das Neue im Westen: Inqusition und Indigene in Spanisch-Amerika“ war die Bitte, die Bartolomé de las Casa im Jahre 1516 an den spanischen Generalinquisitor richtete, in Amerika die Inquisition einzurichten. Die Bitte wurde erfüllt; sie war konsequent, ging doch mit der Hoffnung auf Ausdehnung des Christentums die Befürchtung einher, dass zugleich häretische Gruppen sich ausdehnen könnten. Damit geriet anfangs auch die indigene Bevölkerung in das Visier der Inquisition, bevor ab der Mitte des 16. Jahrhunderts sie ausdrücklich aus der Kompetenz der beiden Inquisitionstribunale, die in Amerika etabliert wurden, ausgeschlossen wurde. Erörtert wurde die Problematik, wie eine Institution mit definierten Kompetenzen, auf neue Verhältnisse appliziert werden konnte.

Die Vorträge des Panels behandelten die Etablierung von Wissen, das ermöglichen sollte, Verständigungen zu erzielen, um die Erweiterung des geographischen Handlungsraumes zu gestalten und auf ihn einzuwirken. Die Verbindung von Theorie und Praxis konstituierte ein Globalisierungskonzept avant la lettre, das auf imaginierten Weltdeutungen des Mittelalters beruhte und gerade deswegen sich fruchtbar erwies für die Integration neuen Erfahrungswissens und neuer Handlungsbereiche.

SABINE VON HEUSINGER (Köln) leitete mit ihrem Vortrag „Zünfte an die Macht. Zur Entstehung von Zunftverfassungen“ das Panel „Globale Normen – lokale Formen. Verwirklichungen rechtlicher Bindungen in der spätmittelalterlichen Stadt“ ein. Untersucht wurde, ob und eventuell wie die lokal unterschiedlichen Begründungen, Entstehungsbedingungen und Wirkungen der Einbeziehung von Zünften in die politische Verfassung spätmittelalterlicher Städte nicht nur aus ihren spezifischen Kontexten, sondern auch aus, die einzelnen Städte übergreifenden, Zusammenhängen erklärt werden können. Der Vergleich von Verfassungstexten biete sich als Instrument der Untersuchung an, die danach sucht, wie Normen sich etablierten, kommuniziert und zu Veränderungen der politischen Ordnungen genutzt wurden. RICHARD OLIVIER (Colmar) untersuchte die Verfahren, wie Eide zur Begründung, Entstehung und Verstetigung von Recht eingesetzt wurden und verglich dies mit anderen rechtssetzenden Verfahren. Die Besonderheiten der lokalen Bedingungen – am Oberrhein, also im Elsass, in der deutschsprachigen Schweiz und im heutigen Südbaden – wurde erfasst, genauso wie die zeitlichen Differenzierungen, die insbesondere durch die Einführung der Reformation gestaltet waren. Praktiken, Verpflichtungen, Absichten und Wirkungen des Schwörens wurden untersucht. HEINRICH SPEICH (Fribourg) konzentrierte sich auf die spätmittelalterlichen schweizerischen Städte, die Burgrechte als Mittel ihrer auswärtigen Politik einsetzten. Anders als bislang üblich, richtete sich der Fokus seiner Untersuchung auf die Interessen der nicht-städtischen Partner, also der Landgemeinden, Klöster und Adligen. Gab es Normen, die den Ausgleich von Interessen regulierten? Und in welcher Weise waren diese Normen selbst wiederum normalisiert in dem Bündnisgeflecht der schweizerischen Orte? Die Beantwortung der Fragen führte zu einer Rekonstruktion von Rechtsverhältnissen, die sich aus den lokalen Kontexten lösten und regional wirksame Regulationen schufen.

Obwohl die schweizerische Eidgenossenschaft sich auch ca. 1500 als Bündnis von deutsch-sprachigen Orten verstand, gab es mehrsprachige politische Kulturen in den Orten, von Latein, Deutsch und vereinzelt von Französisch, so KLARA HÜBNER (Fribourg). Der Gebrauch in den städtischen Kanzleien wurde untersucht, sowohl in den Texten, die für die innere Verfassung bestimmt waren, als auch für solche, die dem Kontakt mit anderen Herrschaften dienten, wobei der Einsatz von Dolmetschern, auch auf den Kriegszügen, behandelt wurde.

Die Beiträge des Panels erörterten die Formen kommunaler und interkommunaler Kooperationen und verwiesen auf den Zusammenhang des Tagungsthemas durch die Verbindung lokal begrenzter Anwendungen von weiträumigen institutionellen Verfahren, deren optionale Reproduzierbarkeit sowohl homogene Phänomene als auch spezifische Adaptationen aufweisen.

Das Panel „Globale und regionale Klimarekonstruktionen für das Mittelalter. Potentiale und Herausforderungen“ wurde von CHANTAL CAMENISCH (Bern) und KATHLEEN PRIBYL (Brighton, U.K.) geleitet. Der Eröffnungsvortrag von CHRISTIAN ROHR (Bern) behandelte das Thema: „Wie warm oder kalt war das Mittelmeer? Überlegungen zu den Möglichkeiten und Grenzen großräumiger Klimarekonstruktionen auf der Basis von Datenbanken“. Ziel der vorgestellten Untersuchung war die Gewinnung von Daten zur Rekonstruktion des Klimas in den europäischen Anrainergebieten des Mittelmeers. Der Vortrag präsentierte relevante Quellengattungen und Quellenzeugnisse: städtische und grundherrschaftliche Abrechungen, Zinsverzeichnisse, Chroniken und andere historiographische Quellen. Die Untersuchung, die erst am Anfang steht, skizzierte Forschungsperspektiven im Hinblick auf die Nutzung künftiger Datenbestände zum Klimawandel im späten Mittelalter im Süden Europas. Das Untersuchungsobjekt von KATHLEEN PRYBIL (Brighton) war der Osten Englands während des späten Mittelalters hinsichtlich der Entstehung und der Auswirkungen von Hungernöten und Seuchen. Klimadaten zur Rekonstruktion der Durchschnittstemperaturen für die Monate April und Juli und der durchschnittlichen Niederschläge für die Monate Juli bis September wurden erhoben und im Vortrag vorgestellt und in Beziehung gesetzt zur Entwicklung der Weizenpreise. Ungünstiges Wetter – zu kalte Temperaturen im Frühling und im Frühsommer, zu hohe Niederschläge im Spätsommer – korrelierten stärker mit Preissteigerungen von Weizen vor den Jahren 1348 und 1349, als die Pest große Bevölkerungsverluste nach sich zog, als danach. Grund sei die nun insgesamt geringe Nachfrage nach Weizen gewesen, was zum Ausgleich von Preisschwankungen führte.

CHANTAL CAMENISCH (Bern) schloss an mit einem Vortrag zu „Endlose Kälte: Witterungsverlauf und Getreidepreisschwankungen in den burgundischen Niederlanden im 15. Jahrhundert“. Ziel der Untersuchung war die Gewinnung von Quellenzeugnissen zum Klimawandel. Getreidepreisschwankungen sollten als Parameter genutzt werden. Sie wurden in Beziehung gesetzt zu historiographischen Informationen zu außergewöhnlichen Wettererscheinungen und zu Schwankungen der Getreideproduktion. Indes trügen auch Faktoren außerhalb des Klimas, wie Kriege, Ausfuhrbeschränkungen, Seuchen und anderes, zu Schwankungen der landwirtschaftlichen Erzeugung und der Preisbildung bei, so dass eine genaue Scheidung der Kausalitäten notwendig sei. Dies wurde für den Zeitraum der 1430er-Jahre im Gebiet der nördlichen Lande des Herzogtums Burgund versucht.

Aufgrund der Rechnungsbücher des Spitals von Basel zu den Entlohnungen von Tagelöhnern konnten der Beginn von vierzig unterschiedlichen landwirtschaftlichen Arbeiten und damit häufig der Beginn von wetter- und klimaabhängigen Wachstumsphasen von Nutzpflanzen rekonstruiert werden, so führte OLIVER WETTER (Bern) aus. Der Vergleich mit Temperaturmessungen, die erst seit dem endenden 18. Jahrhundert einsetzten, ist nicht möglich, so dass eine Heranziehung von Nachfolgedaten aus anderer Provenienz notwendig ist, die jedoch nur für wenige landwirtschaftliche Arbeiten vorliegen.

Das gemeinsame Anliegen der Vorträge war die Verbindung von intentionalen Handlungen und natürlichen Wechselbeziehungen, die lokal verankertes Handeln von Menschen und humanen Gesellschaften in global wirksame und global rekonstruierbare Veränderungen des Klimas überführen.

Fazit:

Die Begriffe Lokal und Global bezeichnen Antipoden nicht allein unterschiedlich weit ausgedehnter Einflussnahmen, sondern auch eine historische Entwicklungsrichtung, die zu zunehmend globalisierten Kontaktverbindungen führen und als Endpunkt dieser Tendenz die erwartete, ersehnte oder auch befürchtete „Weltgesellschaft“ mit einem „Weltbürgertum“ hervorbringen. Diese kann sowohl als Bühne von Überwältigungen, als auch als Bewährungsfeld von Konkurrenzen und als Angebot für Kooperationen genutzt werden. Mag diese Entwicklung als inhärent dem historischen Prozess verbundene Gesetzmäßigkeit oder als chaotisch verlaufende Abfolge von Ereignissen gedeutet werden, stets ist die Opposition von Lokalem und Globalem Quelle für Veränderungsbestrebungen. In dieser Spannung entfalteten sich Prozesse, die zu allen Zeiten der Geschichte und Regionen und daher auch im Mittelalter in Europa Entwicklungen, Entwicklungsstörungen, Pionierleistungen und Abwehrhaltungen anstießen. Nahbeziehungen waren die Grundlagen für übergeordnete Einheiten, die das Lokale dominierten, aber auch als Handlungsumfeld fördern konnten. Kooperationen und Oppositionen bewirkten eine Wechselwirkung, die Menschen in Beziehung setzten und für sie ein Handlungsumfeld konstituierten. Indem das Agieren in Verbindung trat zu an anderen Orten lokalisierten Handlungen verließen die Menschen die Enge ihres Milieus und wurden herausgefordert, komplexe und weiträumige Strukturen zu gestalten. Sich ausdehnende und sich überschneidende Aktionsradien schufen die Voraussetzung für universal intendierte Handlungsfelder und Wertegemeinschaften. Sie können wirtschaftlich, religiös, politisch, oder technisch bestimmt sein. Dabei waren nicht intentionalisierte Konsequenzen und natürlich angestoßene Prozesse gleichermaßen untersucht worden, deren globale Kausalität und Konsequenz durch lokal zentrierte Quellenerhebung zu deuten waren.

In der Spannung von lokal-global ereigneten sich Transfers von Personen (freiwillige und unfreiwillige Migrationen), von Gütern (Tribute und Handel), von Informationen (Sprachen), von Beherrschung und Partizipation (Politik), von Ideen (Kulturaustausch), von Erlösungserwartungen (Religion), von Fertigkeiten (Techniken), von Herausforderungen (Innovationen) und von natürlichen Evolutionen (Klima). Anziehung und Abstoßung begleiten diese Transfers. In unterschiedlich eng, bzw. weit geknüpften und ausgedehnten Handlungsräumen wurden Fäden gezogen, die das jeweils existierende Lokale mit dem anderen Lokalen verband und in der Summe der Verkettungen Globalisierung vorantrieb. Geographie bildete nur die Grundlage für eine Raumgestaltung, die sozial aufgefüllt wurde. Unterschiedliche Handlungsumfelder, die zugleich historische Teildisziplinen begründeten, wurden vom Lokalen und vom Globalen angezogen.

Konferenzübersicht: „global – lokal“. Schweizerische Geschichtstage 2013, Mittelalter

Key-Note: MARTIAL STAUB (University of Sheffield, U.K.): My ventures are not in one bottom trusted, nor to one place. Pre-modern citizen: here, there, elsewhere.

Die Erweiterung des „globalen“ Raumes und der Fremdwahrnehmung vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit
Leitung: Thomas Schwitter (Universität Bern)
Moderation: Kerstin Hitzbleck (Universität Bern)

Antonia Durrer (Universität Bern): Die Erweiterung und Ausdifferenzierung der Fremdwahrnehmung in den christlichen Pilgerberichten des Mittelalters
Gerda Brunnlechner (Fernuniversität Hagen): Die Erweiterung der Welt – Kartographische Reaktionen am Beispiel der so genannten Genueser Weltkarte von 1457
Thomas Schwitter (Universität Bern): Die Wahrnehmung des „globalen“ Raumes und des Fremden in der Historiographie und der Kosmographie, 1450-1550
Joel Graf (Universität München): Das Neue im Westen: Inqusition und Indigene in Spanisch-Amerika

Globale Normen – lokale Formen. Verwirklichungen rechtlicher Bindungen in der spätmittelalterlichen Stadt
Leitung: Regula Schmid-Keeling (Université de Fribourg)

Sabine Von Heusinger (Universität Köln): Zünfte an die Macht. Zur Entstehung von Zunftverfassungen
Richard Olivier (Université de Colmar): (Faire) prêter serment dans les villes du Rhin supérieur à la fin du moyen âge
Heinrich Speich (Université de Fribourg): Burgrechte ohne Ende? Klöster und Adel instrumentalisieren die spätmittelalterliche Stadt
Klara Hübner (Université de Fribourg): Die Sprache der Anderen. Mehrsprachigkeit im politischen Alltag spätmittelalterliche Städte. Überlegungen aus eidgenössischer Sicht

Globale und regionale Klimarekonstruktionen für das Mittelalter. Potentiale und Herausforderungen
Leitung: Chantal Camenisch (Universität Bern) / Kathleen Pribyl (University of Brighton, U.K.)

Christian Rohr (Universität Bern): Wie warm oder kalt war das Mittelmeer? Überlegungen zu den Möglichkeiten und Grenzen großräumiger Klimarekonstruktionen auf de Basis von Datenbanken
Kathleen Prybil (University of Brighton, U.K.): Globale und regionale Klimarekonstruktionen für das Mittelalter – Potentiale und Herausforderungen
Chantal Camenisch (Universität Bern): Endlose Kälte: Witterungsverlauf und Getreidepreisschwankungen in den burgundischen Niederlanden im 15. Jahrhundert
Oliver Wetter (Universität Bern): Rekonstruktion von Klimaparametern anhand historischer institutioneller Aufzeichnungen