Pluralität – Konkurrenz – Konflikt. Religiöse Spannungen im städtischen Raum der Vormoderne

Pluralität – Konkurrenz – Konflikt. Religiöse Spannungen im städtischen Raum der Vormoderne

Organisatoren
Jörg Oberste, Forum Mittelalter, Universität Regensburg
Ort
Regensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.11.2012 - 24.11.2012
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Von
Helen Schleicher / Clàudia Kirchner Vives, Universität Regensburg

Die internationale Jahrestagung des interdisziplinären Forschungsverbundes „Forum Mittelalter“ der Universität Regensburg stand in diesem Jahr unter dem Thema „Pluralität – Konkurrenz – Konflikt. Religiöse Spannungen im städtischen Raum der Vormoderne“. Als Orte verdichteter kommunikativer Beziehungen und eines komplexen räumlichen Arrangements waren die vormodernen Städte Zentren des religiösen Geschehens aber auch Schauplätze blutiger Religionskonflikte. FachvertreterInnen aus der Geschichte, Judaistik, Kirchengeschichte, Kunstgeschichte und Philosophie beleuchteten deshalb die Stadtgemeinschaft nicht nur unter urbanistischen Gesichtspunkten, sondern besonders im Hinblick auf ihren Umgang mit religiöser Pluralität. Ein Schwerpunkt lag auf interreligiösen Beziehungen, vorrangig auf christlich-jüdischen Polemiken, Abgrenzungsstrategien und Konflikten im städtischen Raum der Vormoderne. Weitere Themenfelder behandelten die spätantike Stadt, die Etablierung neuer religiöser Akteure in mittelalterlichen Städten, insbesondere die Bettelorden, und die Konfliktpotenziale des konfessionellen Zeitalters.

Einen wichtigen Aspekt der christlich-jüdischen Kontroverse des Mittelalters stellen die sogenannten Talmuddisputationen dar. In ihrem Eröffnungsvortrag thematisierte URSULA RAGACS (Wien) die christlich-jüdischen Streitgespräche des Spätmittelalters, insbesondere die Disputationen von Paris, Barcelona und Tortosa. Sie zeigte anhand der Disputationsprotokolle die komplexen Interpretationsmöglichkeiten im Verbund mit jüdischer Bibelauslegung und rabbinischer Literatur auf. In der anschließenden Diskussion kam allerdings die Frage auf, ob der urbane und öffentliche Raum, der die Bühne für diese Disputationen bot, nicht doch eine größere Rolle für die Geschehenszusammenhänge spielte, als in dem stark textorientierten Vortrag aufscheinen konnte.

Der Freitagvormittag begann mit einem Vortrag von JOHANNES HAHN (Münster), der die weit verbreitete Meinung, dass die Expansion des Christentums und die christliche Inbesitznahme des urbanen Raumes relativ friedlich und konfliktfrei verliefen, widerlegte. Mit der konstantinischen Wende 313 n. Chr. gewann das Christentum, staatlich gefördert, rapide an Präsenz und Einfluss. Damit einher gingen jedoch religiös motivierte bzw. begründete Konflikte, die der paganen Welt zuvor unbekannt waren. Waren es zunächst vor allem innerreligiöse Kämpfe, die das öffentliche Leben störten und das staatliche Gewalt- und Ordnungsmonopol in Frage stellten, richteten sich die christlichen Aggressionen bald auch gegen Andersgläubige wie Juden und Heiden.

Im Anschluss rückte ANDREAS MERKT (Regensburg) einen zwar räumlich, aber inhaltlich keineswegs randständigen Bereich der spätantiken Stadt ins Zentrum: die außerhalb der Stadt angesiedelten Nekropolen. Zwar waren diese nur in wenigen Fällen Orte der Gewalt und des Konflikts, dafür spielten sie eine wichtige Rolle für das christliche Selbstverständnis, die christliche Kultur und deren Verbreitung im urbanen Raum, aber auch darüber hinaus. Daneben erfüllten sie auch eine wichtige Funktion im Rahmen der von Andreas Merkt als „Nekropolitik“ bezeichneten Strategien, die sich zur Verwirklichung ihrer Ziele, wie der Verbreitung und Festigung des christlichen Glaubens oder der Überformung der alten paganen Traditionen, des Totengedenkens bedienten.

JOSEF BAMBERGER (Frankfurt am Main) konzentrierte sich in seinem Beitrag auf die schriftliche Austragung bzw. Verarbeitung eines interreligiösen Konflikts, indem er anhand von vier Texten die Eigenschaften der polemischen Erzählung in der jüdischen Kultur des Mittelalters herausarbeitete. Zu den bekanntesten jüdischen Werken, die die Debatte zwischen Juden und Christen im Mittelalter thematisieren, zählt das Buch Sefer Nizzahon Yashan (Nizzahon Vetus), das im 13. Jahrhundert in Deutschland verfasst wurde. Daneben finden sich aber auch in nicht rein polemischen Texten, z.B. hagiographischen Anekdoten, polemische Elemente, mit denen der ursprüngliche Text immer stärker überformt wurde. Dem stark von Konflikt und Leid geprägten jüdischen Alltag im Mittelalter setzte man nach Bamberger oft Erzählungen entgegen, die eine alternative Wirklichkeit konstruierten.

BIRGIT WIEDL (St. Pölten) skizzierte in ihrem Vortrag den Konflikt um den Verkauf von nichtkoscherem Fleisch von Juden an Christen, wodurch sie für die örtlichen Fleischhauer eine Konkurrenz darstellten. Der Verkauf wurde deswegen durch verschiedene Auflagen und Repressalien wie höhere Preise oder räumliche Separierung erschwert oder gar verhindert. Birgit Wiedl zeigte, dass vor allem die verordnete räumliche Nähe jüdischer Fleischbänke zu den Verkaufsstellen minderwertigen Fleisches, dem pfinnig fleisch, zu einer religiös-kulturell geprägten Konnotation von Juden mit Verdorbenen und Verderblichem führte und so eine weitere Variante der Diskriminierung der Juden im städtischen Raum bildete.

HANS-CHRISTOPH DITTSCHEID (Regensburg) widmete sich in seinem Vortrag einer anderen Form der öffentlichen Stigmatisierung der Juden, die sich in Bauwerken, Skulpturen und Bildwerken in der Stadt Regensburg manifestierte. Schon lange vor der Vertreibung der Juden im Jahr 1519 finden sich – trotz des meist relativ guten Verhältnisses zwischen Regensburger Juden und Christen – am Dom die herabsetzenden, antijüdischen Darstellungen des Tanzes ums Goldene Kalb sowie eine Judensau. Um den „Triumph“ nach der jüdischen Vertreibung irreversibel zu machen und zu glorifizieren, errichtete man anstelle der alten Synagoge erst die Kapelle „Zur Schönen Maria“, die sich auf der Grundlage eines „Wunders“ während des Abrisses der Synagoge zum Ziel einer ekstatischen Wallfahrt entwickelte, und schließlich eine große Wallfahrtskirche, die nach dem 1542 erfolgten Übertritt Regensburgs zum Protestantismus, zur ersten Kirche des neuen Glaubens, zur Neupfarrkirche, wurde.

Mit dem Ziel, den Primat religiöser Gründe für die häufigen Verfolgungen und Anfeindungen, denen das Judentum im Mittelalter ausgesetzt war, anzuzweifeln oder wenigstens abzuschwächen, beleuchtete CHRISTIAN SCHOLL (Münster) in seinem Vortrag zahlreiche Fälle von Ausschreitungen gegen Juden, bei denen vordergründig wohl vor allem andere Ursachen, z.B. finanzieller, politischer oder baupolitischer Natur, für das drastische Ende der teils jahrelangen friedlichen Koexistenz zwischen christlicher Mehrheit und jüdischer Minderheit ursächlich waren. In der anschließenden Diskussion kam jedoch die Frage auf, ob nicht immer ein ganzes Bündel an Faktoren zu berücksichtigen sei und religiöse Gründe in den meisten Fällen zumindest als Feigenblatt dienten, um das grausame Vorgehen zu rechtfertigen.

ANNA SAPIR ABULAFIA (Cambridge/GB) beleuchtete in ihrem Beitrag die Bedeutung des „jewish service“ für das Verständnis des komplexen und teils paradoxen Verhältnisses zwischen Juden und Christen im Mittelalter. Nach der bei Augustinus und später bei Papst Gregor I. grundgelegten Idee übten die Juden eine wichtige dienende Funktion im christlichen Heilsplan und Selbstverständnis aus, indem sie mit ihrer Existenz die Wahrheit des Alten Testaments bezeugten und als personifizierte Indikatoren für das Herannahen des Weltgerichts fungierten, da sie sich nach einer Prophezeiung des Paulus am Ende aller Zeiten zu Jesus bekehren würden. Im Gegensatz zu Anhängern paganer Kulte oder häretischer Ansichten durften sie deshalb ihrer Religion nachgehen. Dieser theoretische Ansatz übertrug sich auch in die Praxis, wo die Juden als religiöse Minderheit der christlichen Mehrheit vor allem finanziell zu dienen hatten und deren Willkür unterworfen waren. Obwohl die Christen intellektuell, ökonomisch und finanziell von den Juden profitierten und über weite Strecken in friedlicher Koexistenz mit ihnen lebten, kam es in den Städten immer wieder zu grausamen Pogromen, die oft mit einer weiteren Konnotation des jüdischen servitium, dem Hinhalten als Sündenböcke für die Ermordung Christi und für Unheil jeglicher Art, begründet wurden.

STEFAN SCHICK (Regensburg) hob den greifbaren interreligiösen Konflikt in mittelalterlichen Städten auf die Ebene der philosophischen Reflexion. Dabei interessierte ihn die Rechtfertigung der Philosophie im Rahmen der Koranauslegung durch den andalusischen Denker Ibn Ruschd (Averroes). Für Averroes bildete die Klasse der Theologen aufgrund ihrer dialektischen Auslegung des Koran Anlass zur Kritik, da sie die Philosophie in Misskredit bringe und die Gläubigen verwirre. Andererseits ist es allerdings gerade das dialektische Prinzip, das zur Anwendung kommt, wenn Averroes den Islam als beste aller Religionen begründet. Die anschließenden Wortmeldungen ließen erkennen, dass der Vortrag die Titelankündigung, wonach die Stellung der Philosophie in den Städten des dâr al-islâm thematisiert werden sollte, nicht habe einlösen können.

RALF LÜTZELSCHWAB (Berlin) schloss den Freitag mit seiner Untersuchung des Konflikts zwischen der Benediktinerabtei von Westminster und dem benachbarten, 1348 von Edward III. gegründeten Kanonikerkolleg, das in der Palastkapelle St. Stephen’s beheimatet war. Aus der anfänglichen Konkurrenz entwickelte sich in kürzester Zeit ein handfester Streit um die Gunst und damit die materiellen Zuwendungen des Königs, vor allem aber um die Jurisdiktion. Die Kanoniker wehrten sich heftig und lange gegen eine Abhängigkeit von Westminster Abbey und erreichten schließlich einen Kompromiss: gegen eine jährliche Abgabe an die Abtei erhielt das Kolleg seinen exemten Status und die Möglichkeit die personelle Besetzung und damit die Geschicke von St. Stephen’s zu beeinflussen. Die Öffentlichkeit nahm regen Anteil an diesem Streit, vor allem auch weil er durch die Beteiligung des Papstes und des Königs neue politische Dimensionen erreichte.

SITA STECKEL (Münster) eröffnete den Samstagmorgen mit einem Vortrag zu einer Episode des Pariser Bettelordensstreits im 13. Jahrhundert, der gleichzeitig das Konzept der städtischen Öffentlichkeit näher bestimmte. Bühne dieser Episode bildete die Universität von Paris, da sich hier um 1252 ein heftiger Streit um die Anzahl der Lehrstuhlstellen entzündete, der sich – besonders als die Kontroverse vor den König und schließlich vor den Papst getragen wurde – zu einem Grundsatzstreit zwischen Weltklerus und Bettelorden entwickelte. Die im Rahmen der inneruniversitären Auseinandersetzungen und an Königshof und Kurie entstandenen Schriften wurden polemisch überformt und für ein breites Publikum zugänglich gemacht, so dass von einer rahmenden, den Streit stark befördernden Öffentlichkeit auszugehen ist. In der anschließenden Diskussion wurden vor allem die Mechanismen und die Kommunikationskanäle der Instrumentalisierung von Teilöffentlichkeiten und deren Ergebnis, die stärkere Verklammerung von Universität, Königshof und Stadtöffentlichkeit, erörtert.

GEORG MODESTIN (Freiburg/CH) unternahm ebenfalls eine historisch kleinteiligere und nah an den Quellen liegende Untersuchung, indem er anschließend Hintergründe, Vorgeschichte und Verlauf des Straßburger Waldenserprozesses beleuchtete. Dieser wurde im Frühjahr 1400 vom städtischen Rat gegen die kleine, dort ansässige waldensische Gemeinde geführt und zog zahlreiche Verbannungen nach sich. Die im Straßburger Archiv erhaltenen umfangreichen Prozessakten belegen, dass die Waldenser, obwohl sie im Privaten ein abgeschottetes Leben führten, politisch, ökonomisch und sozial sehr gut ins Stadtgefüge integriert waren. Generell ist nach Modestin davon auszugehen, dass die Anwesenheit von Waldensern in Straßburg ein offenes Geheimnis war und der Stadtrat sich erst zum Handeln gezwungen fühlte, als der Basler Dominikaner Peter Mangold in seinen Predigten die Verhältnisse öffentlich anprangerte und so den Ruf der Stadt gefährdete.

Mit ihrem Beitrag zu Medien, Akteuren und Maßnahmen der konfessionellen (Neu-)Besetzung des städtischen Raumes in Osnabrück leitete SABINE REICHERT (Mainz) den frühneuzeitlichen Teil der Tagung ein. Als der neugewählte katholische Bischof Franz Wilhelm Graf von Wartenberg (1625-1661) trotz mehrfacher konfessioneller Wechsel seit der ersten Einführung der Reformation in Osnabrück auf eine mehrheitlich lutherische Bevölkerung in der Stadt stieß, ergriff er sogleich die Initiative und versuchte mit zahlreichen Maßnahmen, die in der Chronik des lutherischen Bürgers Rudolf von Bellinckhausen ausführlich und anschaulich überliefert sind, die Stadtbevölkerung zur Konversion zu bewegen. Deren Erfolg lässt sich jedoch schwer beurteilen, da mit der Einnahme Osnabrücks durch die Schweden im September 1633 die Stadt wieder evangelisch wurde. In der Diskussion beschäftigte vor allem die Tatsache, dass die häufigen konfessionellen Wechsel nicht zu offenen Streitigkeiten führten und die Reaktionen der Osnabrücker sehr friedlich und gemäßigt ausfielen.

DANIEL BELLINGRADT (Erfurt) veranschaulichte anschließend nochmals eindrucksvoll, dass derart friedliche Reaktionen im städtischen Raum im konfessionellen Zeitalter nicht der Regelfall waren. Die (halböffentliche) Abhaltung eines – in der katholischen Stadt Köln verbotenen – evangelischen Gottesdienstes im brandenburgisch-preußischen Residentenhaus führte 1708 zu einem durch mündliche Gerüchte, Flugdrucke und Predigten angeheizten, ausufernden Streit, der im April 1708 eskalierte, als eine große Menge die offizielle Residenz Brandenburg-Preußens attackierte. Der ursprünglich stadtinterne Streit weitete sich zu einem schweren reichsrechtlichen Konflikt zwischen der Stadt Köln, welche die Gottesdienste als Angriff auf den als sakrosankt interpretierten Stadtraum Kölns wertete, und der Kur Brandenburg, die sich auf das Gesandtenrecht berief, aus. Besonders spannend sind in diesem Fall die Mechanismen der innerstädtischen Meinungsbildung und der Mobilisierung einer breiten Öffentlichkeit, die die typische Dynamik religiöser Spannungen im städtischen Raum der frühen Neuzeit eindrucksvoll aufzeigen können.

Der Vortrag von BERNHARD HACKL (Frankfurt am Main) skizzierte zum Abschluss ein Habilitationsprojekt zu neuen historisch-komparatistischen Auswertungsansätzen der frühen Toleranzgesetzgebung im „Alten Reich“ zwischen 1648 und 1800. Dabei soll unter anderem das Teiluntersuchungsfeld „städtischer Raum“ erschlossen werden, für das interdisziplinäre Arbeiten zur praktischen religiösen Toleranz weitgehend fehlen. Ein exemplarisch auf den städtischen Bereich eingegrenztes Quellencorpus „Toleranzedikte“ wurde auf Basis einer komparatistischen Perspektive im interdisziplinären Spannungsfeld von Theologie, Historiographie und historisch arbeitender Sozial- und Kulturwissenschaft erläutert. Als erste Forschungsergebnisse bezüglich früher Textbeispiele aus dem „Alten Reich“ konnte Hackl ein breites Spektrum an Begriffen für die einzelnen tolerierten Gruppen und das geringe Reflexionsniveau einer eigenen „Toleranztheorie“ konstatieren.

Die Vorträge der Jahrestagung, die neben einem großen Zeitrahmen auch ein weites räumliches wie inhaltliches Spektrum aufzeigten, konnten bestätigen, dass den komplexen und facettenreichen Prozessen städtischer Konflikte erst eine fächer- und epochenübergreifende Perspektive gerecht werden kann. Entwicklungslinien städtischer Konfliktpotenziale ließen sich von der urkirchlichen Etablierung des christlichen Kults in den Städten über innerkirchliche und interreligiöse Spannungen im Mittelalter bis ins Zeitalter der Konfessionalisierung ziehen. Insgesamt zeigte sich, dass an der Bewältigung städtischer Pluralität über die Jahrhunderte unterschiedlichste Medien und Akteure beteiligt waren und der Ausschlag zum öffentlich ausgetragenen Konflikt und dessen Fortentwicklung jeweils unter Einbezug vieler Einflussfaktoren im dichten städtischen Kommunikationsgeschehen nachgezeichnet werden muss.

Konferenzübersicht

Begrüßung

Jörg Oberste (Regensburg, Sprecher des Forums Mittelalter)

Christoph Wagner (Dekan der Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften der Universität Regensburg)

Ursula Ragacs (Wien): Christen gegen Juden – Juden gegen Christen: Versuch der Verschiebung des Blickwinkels

Moderation: Peter Herz

Johannes Hahn (Münster): Die Herausforderung der antiken Stadt in der Spätantike – Christentum, urbane Topographie und religiöse Gewalt

Andreas Merkt (Regensburg): Die Stadt der Toten: Religiöse Spannungen in spätantiken Nekropolen

Moderation: Alfons Knoll

Josef Bamberger (Frankfurt am Main): Begegnung in Regensburg: die polemische Erzählung in der jüdischen Kultur im Mittelalter

Birgit Wiedl (St. Pölten/AT): Judenfleisch – Pfinnig fleisch. Der Fleischverkauf durch Juden als Beispiel religiös-kultureller und wirtschaftlicher Konflikte in mittelalterlichen Städten

Moderation: Wolfgang Schöller

Hans-Christoph Dittscheid (Regensburg): Synagoge-Dom-Wallfahrtskirche – Brennpunkte christlich-jüdischer Konflikte in Regensburg aus kunsthistorischer Sicht

Christian Scholl (Münster): Gewalt gegen Juden in den deutschen Städten des Mittelalters: Die Bedeutung des Faktors Religion

Moderation: David Hiley

Anna Sapir Abulafia (Cambridge, UK): Integrating the Study of Christian-Jewish Relations into Medieval Urban History

Stefan Schick (Regensburg): Interreligiöser Dialog oder überkonfessionelles Projekt? Die Stellung der Philosophie in den Städten des dâr al-islâm

Ralf Lützelschwab (Berlin): Mehr als verletzte Eitelkeiten? Westminster Abbey und St. Stephen’s, Westminster – Mönche und Kanoniker im Konflikt

Moderation: Rolf Schönberger

Sita Steckel (Münster): Professoren in Weltuntergangsstimmung. Die Struktur der Pariser Stadtöffentlichkeiten im Bettelordensstreit 1252-1257

Georg Modestin (Freiburg/CH): Religiöse und soziale Kohabitation in Straßburg am Vorabend des Waldenserprozesses von 1400

Moderation: Albrecht Luttenberger

Sabine Reichert (Mainz): Die konfessionelle Besetzung des städtischen Raumes – Medien und Akteure

Daniel Bellingradt (Erfurt): Die Konkurrenz vor Ort. Zur Resonanz eines (verbotenen) evangelischen Gottesdienstes im katholischen Köln 1708

Bernhard Hackl (Frankfurt am Main): Die Anfänge des modernen religiösen Pluralismus zwischen „Privilegierung“ und „Duldung“: Städtische „Toleranzgesetzgebung“ im ,,Heiligen Römischen Reich deutscher Nation“ des 17. und 18. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Säkularisierung, Kommunal- und Immigrationspolitik


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