Sonderfall Bundeswehr? Streitkräfte in nationalen Perspektiven und im internationalen Vergleich

Sonderfall Bundeswehr? Streitkräfte in nationalen Perspektiven und im internationalen Vergleich

Organisatoren
Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.09.2012 - 19.09.2012
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Von
Antje Dierking, Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam

Die von HEINER MÖLLERS (Potsdam) und RUDOLF SCHLAFFER (Potsdam) konzipierte 53. Internationale Tagung für Militärgeschichte widmete sich der Bundeswehr und rückte sie in den Fokus, um von ihr ausgehend den Vergleich mit anderen Streitkräften auf vielfältigen Themenfeldern zu wagen und der Frage nach einer möglichen Sonderrolle nachzugehen. Die verschiedenen Sektionen betrachteten die Thematik aus unterschiedlichen Gesichtswinkeln. Dieser interdisziplinäre Zugang führte historische, sozialwissenschaftliche, politische und ökonomische Aspekte zu einem Gesamtbild zusammen.

Im Einführungsvortrag befasste sich DOMINIK GEPPERT (Bonn) mit der Rolle der Bundeswehr in der Geschichtsschreibung in der Bundesrepublik. Obwohl die Militärgeschichte, ähnlich wie die jüngste Zeitgeschichte, seit Jahren im Aufschwung ist, findet die Bundeswehr – wie Geppert an prominenten Beispielen darlegte – kaum Platz in den jüngsten Standardwerken zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ob dies ein Ergebnis der gelungenen Integration des Militärs in die Nachkriegsgesellschaft gewesen sei oder der Glaube der Historiker, die Bundeswehr sei eine zu vernachlässigende Größe, weil die Sicherheit der Bundesrepublik im Kalten Krieg doch auf amerikanischen Nuklearwaffen beruhte, ließ Geppert zunächst offen. Stattdessen untersuchte er, in welchen Interpretationszusammenhängen die Bundeswehr in neueren Darstellungen der westdeutschen und gesamtdeutschen Geschichte nach 1945 auftaucht und welche Deutungsmuster sich darin erkennen lassen. Die vielfältigen Forschungen auch des MGFA seien jedoch nur von wenigen Historikern richtig wahrgenommen worden, was eher einer grundsätzlichen Ablehnung der Rolle des Militärs in einer postheroischen Gesellschaft zu entsprechen scheint.

DIETER KRÜGER (Potsdam) eröffnete die Sektion 1 und zog einen klar strukturierten Vergleich auf strategischer und operativer Ebene zwischen den Militärbündnissen Warschauer Pakt und NATO. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die NATO als primär politisches Bündnis Gleichgesinnter zu verstehen ist, das sich um gemeinsame Sicherheitspolitik auf Augenhöhe bemühte. Im Gegensatz dazu war die Organisation des Warschauer Paktes allzu offenkundig als von sowjetischer Seite instrumentalisierte Einbindung aller Staaten im Einflussbereich anzusehen, denen keinesfalls eine Mitsprache in wesentlichen Aspekten der sowjetischen Sicherheitspolitik oder Militärdoktrin zugebilligt wurde.

HELMUT HAMMERICH (Potsdam) verlagerte diese sicherheitspolitische Dimension auf die Planung der Bündnisverteidigung der NATO und arbeitete eine westdeutsche Sonderrolle am taktischen Beispiel der deutschen Korps heraus. Im Vergleich zu ihren Bündnispartnern plante die Bundeswehr eine grenznahe Verteidigung der Bundesrepublik, wohingegen Briten oder Amerikaner beweglicher und damit auch in der Tiefe zu agieren beabsichtigten. Von einer zusammenhängenden Verteidigung hätte man dann vermutlich kaum sprechen können.

HEINER BRÖCKERMANN (Münster) stellte die NVA zum einen als „Musterschüler“ dar, der im Rahmen des Systems der sozialistischen Landesverteidigung und stets dem Beispiel des „großen Bruders“ folgend einen Krieg sorgsam vorbereitete, dem es zum anderen jedoch nicht gelang, eine eigene Militärdoktrin festzuschreiben.

Zu Beginn der 2. Sektion vertiefte DETLEF BUCH (Berlin) die fortwährende Debatte zur Wehrpflicht, indem er deren Aussetzung in der Bundesrepublik mit den Effekten in internationalen Streitkräften verglich. Die erhofften Ergebnisse, wie zum Beispiel höhere Flexibilität, mehr Geld für Rüstungsvorhaben oder geringere Personalkosten, seien nicht nur ausgeblieben, sondern haben sich ins Gegenteil verkehrt. Er unterstrich seine „These der Anti-Demografie“, nach der das Ende der Wehrpflicht nicht den internationalen Trends in Bezug auf die demografische Entwicklung entspreche. Vielmehr zwinge sie alle westlichen Armeen, fortan intensiver als zuvor mit anderen öffentlichen und privaten Arbeitgebern in den Kampf um Talente einzusteigen. Dem Soldatenberuf an sich mangele es dabei an Attraktivität, gerade in Bezug auf die erwerbsbiografischen Vorstellungen junger Menschen.

JENS BOYSEN (Warschau) konzentrierte sich bei seinen Ausführungen auf die polnische Armee im Spannungsfeld zwischen Nationalismus und Internationalismus. Die nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der identitätsstiftenden Pfeiler der neuen Staatsmacht werdende Armee und deren nationalkommunistischer Kollektivismus bildeten zunächst ein Gegengewicht zu den in der Gesellschaft anzutreffenden liberalen Tendenzen. Dennoch avancierten die polnischen Streitkräfte zu einer noch heute hoch angesehenen Armee, die für viele Personen, unabhängig von deren politischem Standpunkt, Bestandteil des historisch- politischen Bewusstseins seien.

Der Beitrag von CHRISTINE POSNER (Hamburg) stellte die Ergebnisse einer eigenen qualitativen Studie zur Untersuchung von Familienfreundlichkeit in nationalen und internationalen Streitkräften vor und hatte daher eher einen aktuellen Bezug zur Thematik. Die anhand der Befragung vor allem deutscher und niederländischer Soldaten ermittelten Befunde zeigen, dass sich die Bundeswehr erst noch mit Phänomenen befassen muss, auf die andere europäischen Streitkräfte schon längst reagiert haben.

OLIVER SCHMIDT (Mannheim) widmete sich in Sektion 3 dem Modell der „Inneren Führung“ als Vorbild für die U.S.-Streitkräfte in Europa. Diese befanden sich in einem permanenten Krisenzustand der Streitkräfte, der sich unter anderem in Gewalt zwischen schwarzen und weißen Soldaten und der Unterminierung der Disziplin äußerte. Erhebliche Rekrutierungsproblemen ergaben sich aus der Dollarabschwächung und der daraus folgenden Verarmung der Truppe, die wiederum wachsende Kriminalität oder die Entstehung eines Untergrunds in den Streitkräften zur Folge hatte. Dem stellte er Lösungsansätze der Streitkräfteführung gegenüber. Eine Befriedung der Krise sollte unter anderem durch Maßnahmen wie Equal Opportunity und Human Relations herbeigeführt werden. Ein Bestandteil der Lösungsmodelle sei dabei der Blick auf die Streitkräfte der Verbündeten und insbesondere auf das Modell der „Inneren Führung“ gewesen.

MAGDALENA REVUE (Saint Cyr) befasste sich mit der Zusammenarbeit der bundesrepublikanischen und französischen Regierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei seien die strategischen Ziele der NATO zwar beiden gemeinsam gewesen, jedoch drifteten die Interessen in der Umsetzung oft auseinander. Revue bezog sich dabei vorrangig auf die Entstehung und Entwicklung einer eigenständigen französischen Nuklearpolitik sowie deren Gegensatz zu jener der NATO.

JUSTIN JUST (Berlin) thematisierte die Abschaffung der Wehrpflicht Anfang der 1970er-Jahre in den USA. Dazu beschrieb er die „Total Force“ als Gesamtstreitmacht und zusammengehöriges System aus aktiven Soldaten und Reservisten. Ihr Konzept habe zwei Ziele verfolgt: Ein Militäreinsatz unter Einbezug eines Großteils der Bevölkerung, wie im Vietnamkrieg, solle unmöglich gemacht werden. Außerdem solle der Umfang der aktiven Streitmacht reduziert und durch gleichzeitig wachsende Aufwuchsfähigkeit kompensiert werden. Ein Nebeneffekt des Übergangs zu einer Freiwilligenarmee, so Just, sei die zunehmende Integration von zivilen Dienstleistern in die militärische Struktur, durch deren stetig wachsenden Einsatz jedoch eine erhebliche Abhängigkeit entstand.

SARAH KAYSS (London) gab zu Beginn der 4. Sektion einen vergleichenden Einblick im Kontext von Vergangenheitsdiskursen in Bezug auf den Umgang der Bundeswehr mit der deutschen Nationalgeschichte und der britischen Armee. Gegenstand ihrer Untersuchung waren Gespräche mit Soldaten, die sie zu der Annahme führten, dass transnationale Narrative in den kommenden Jahrzehnten in eine europäische Geschichtserzählung übergehen können. Während der Bundeswehr in Bezug auf das Verhältnis zwischen Militär und Gesellschaft eher eine Sonderrolle zugeschrieben werden könne, bescheinigte ihr Kayß im Rahmen des deutsch-britischen Vergleichs eher eine Nachzüglerposition. Sie bezog sich dabei auf die Ergebnisse ihrer Analyse der Vergangenheitszugänge, Mediendarstellung und Selbstpräsentation beider Armeen.

PETER LIEB (Sandhurst) widmete sich dem Traditionsverständnis der britischen Armee. Seit dem 17. Jahrhundert habe sich das „Regimental System“, also die regimentsweise Rekrutierung aus dem lokalen Umfeld, durchgesetzt, was zu einer engen Bindung zwischen Region und Regiment und zur Identifizierung mit diesem führte. Tradition und Traditionswürdigkeit werde dabei durch das Regiment selbst bestimmt. Lieb betonte zudem, dass allgemein gültige Traditionsrichtlinien oberhalb der Regimentsebene, vorrangig in Bezug auf die Bewertung historischer Persönlichkeiten, fehlten. Eine moralisch-ethische Bewertung verschiedener Charaktere der britischen Militärgeschichte erfolge eher aufgrund des militärischen Erfolges. Verlierer stehen demnach prinzipiell nicht hoch im Kurs; sie werden in der Traditionspflege ausgeblendet und nicht einmal als schlechtes Beispiel genutzt.

JOHN ZIMMERMANN (Potsdam) führte die Vortragsreihe mit einem Beitrag zum deutschen Traditionsverständnis und dessen Aushandlungsprozess in der Bundeswehr fort. Dabei ging er unter anderem auf die Auseinandersetzungen zwischen Traditionalisten und Reformern ein, die verstärkt in der Implementierung der Inneren Führung in der Bundeswehr zum Ausdruck kamen. Die Debatte um Tradition und Traditionsverständnis sei bis heute ein umstrittener Themenbereich. In diesem Zusammenhang führte er einige interessante Beispiele an (zum Beispiel die Aufhängung von sieben Fahnen ehemaliger ost- und westpreußischer, Posener sowie pommerscher Regimenter im zentralen Moltke-Saal der Führungsakademie der Bundeswehr), um die Brisanz der Thematik zu verdeutlichen.

CLASS SIANO (Bochum) konzentrierte sich in Sektion 5 auf die Einführung des Flugzeugmusters F-104 Starfighter des U.S.-amerikanischen Luftfahrtunternehmens Lockheed Aircraft Cooperation und die damit verbunden Schwierigkeiten bei der Umkonstruktion des Flugzeugmusters nach den Anforderungen der bundesrepublikanischen Luftwaffe. Dabei wurde offenkundig, wie sehr auch die Luftwaffenführung gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit von mehreren Bewusstseinswandeln getrieben ein schon frühzeitig als offenkundig nicht ausreichend erkanntes Flugzeug wider besseres Wissen durchsetzte.

RAINER POMMERIN (Dresden) referierte über die bilaterale Rüstungskooperation der Bundesrepublik und Frankreichs, die letztlich als multinationales Ergebnis unter Einbeziehung auch weiterer Unternehmen in anderen Ländern den Kampfzonentransporter Transall C-160 als Produkt der Zusammenarbeit zeitigte. Besonders anschaulich schilderte er die sich infolge der unterschiedlichen Ansprüche an das Flugzeug verändernden Abnahmezahlen und deren Einfluss auf Produktions- und Anschaffungskosten sowie die Lastenteilung unter den beiden Nationen. Die jeweils nationalen Motive, zu eigenen Gunsten und notfalls gegen den Partner zu handeln, waren nicht zu übersehen.

STEPHAN ELSEN (Stuttgart) betrachtete aus betriebswirtschaftlicher Perspektive die Rüstungsgüterbeschaffung anhand des Kampfpanzers Leopard I. Diese stellte er in einem Vergleich mit dem Phasenschema der Automobilentwicklung dar. In seinem Fazit betonte Elsen, dass insbesondere die Anlehnung der Panzerentwicklung an die Entwicklungsverfahren im Autobau, und speziell die intensive Erprobung unter enger Einbeziehung sowohl „der Truppe“ als auch der in der Automobilindustrie üblichen Verfahren, wesentliche Erfolgsbausteine zur Sicherstellung des Endproduktes Leopard I gewesen sei: die Bundeswehr bekam einen in jeder Hinsicht ausgereiften Kampfpanzer, der vollkommen auf der Höhe der Zeit und nahezu frei von Kinderkrankheiten war.

JAN STOEBER (Berlin) widmete sich, ähnlich wie Just, der Ausgliederung militärisch relevanter Dienstleistungen auf den Privatsektor. Er stellte dazu einen internationalen Vergleich zwischen Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich an. Die für die Ausgliederung relevanten institutionellen Rahmengefüge seien, wie er am Beispiel der USA im Vorfeld des Irak-Krieges zeigte, durch politisch-militärische Fehlplanungen beeinträchtigt gewesen. Die Herausforderungen ließen sich auf relationale Vertragsbeziehungen, wie zum Beispiel langfristige Rahmenverträge – im Falle der Vorreiterländer – oder Probleme mit der Integration der Unternehmen in die militärische Kommandokette (erneut am Beispiel der USA) festlegen.

Die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil eines Bündnisses, als Protagonist im Staat und das Verhältnis gegenüber der Gesellschaft waren Gegenstand der abschließenden Podiumsdiskussion. Unter der Leitung von MICHAEL EPKENHANS (Potsdam) betrachteten Vertreter aus Medien, Politik und Militär zunächst die Rolle der Bundeswehr innerhalb der Gesellschaft. PAUL ELMAR JOERIS (Düsseldorf) wies dazu darauf hin, dass die Bundeswehr nach 60 Jahren Frieden kein Gesprächsthema mehr an deutschen Tischen sei und die Presse durch ihre eher breite Berichterstattung – auch infolge fehlender Fachredakteure bei vielen Zeitungen – keine Tiefe in die Thematik Militär bringe. LUDGER VOLMER (Berlin) stellte die These auf, dass die Bundeswehr als Institution an der Sicherheitspolitik gemessen werde und die Wertschätzung der Gesellschaft am Erfolg ihrer Missionen abhinge. ULRICH KIRSCH (Bonn) formulierte, dass ein „Keiner-hat-uns-lieb-Ansatz“ unglücklich mache und appellierte, aktiv dagegen anzugehen. ROLF CLEMENT (Köln) führte aus seiner Erfahrung als Journalist an, dass es in der Bevölkerung sehr wohl ein Interesse an der Bundeswehr und gerade an den Erfahrungen der Soldaten im Einsatz gibt. Auch er bestätigte jedoch die teilweise fehlende Aktivität der Bundeswehr, sich dem offenen Diskurs mit den Medien und der Gesellschaft zu stellen.

Im weiteren Verlauf der Podiumsdiskussion wurde die Rolle der Bundeswehr im Bündnis und im Staat thematisiert. Angelehnt an den Abendvortrag des Vortages wurde durch die Diskussionsteilnehmer Bezug auf die Aussage des ehemaligen Verteidigungsministers Peter Struck „Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt.“ , genommen. Volmer betrachtete den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr von zwei Seiten. Einerseits würde er den Satz Strucks jederzeit unterschreiben. Andererseits stellte er auch die Sicht der Kritiker dar, die den Einsatz unter imperialistischen Gesichtspunkten, zum Beispiel zur Verteidigung der Rohstoffe, eher als offensive Strategie sehen. Clement verwies dazu auf die Rolle der Bundeswehr als ein Instrument deutscher Sicherheitspolitik und stellte die Frage, was an der Sicherung von Seewegen und Rohstoffen unmoralisch sei. Clement kritisierte, es fehle an einer klaren Formulierung deutscher Interessen durch die Politik.

Am Ende der Tagung lässt sich festhalten, dass die Thematik einen Großteil an Fragen nach einer möglichen Sonderrolle beantwortet hat, aber auch die Grundlage für Diskussionen bot und auch zukünftig den Diskurs sucht. Gerade die gesellschaftliche Verankerung der deutschen Streitkräfte scheint ein wichtiger Aspekt dieser Debatte zu sein. In Hinblick auf die anfängliche Zielsetzung der Organisatoren ist ein umfassender Blick auf die Streitkräfte gelungen, der gerade durch seine und wegen seiner Interdisziplinarität besticht.

Konferenzübersicht:

Keynotes

Heiner Möllers und Rudolf Schlaffer, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam

Einführungsvortrag

Dominik Geppert (Rheinische- Friedrich- Wilhelms- Universität, Bonn): Die Bundesrepublik, ihre Gesellschaft und die Bundeswehr

Sektion I: Strategie und Operation deutscher Streitkräfte in ihren Bündissen

Moderation: Henri Soutou, (Universität Sorbonne, Paris)

Dieter Krüger (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam): NATO und Warschauer Pakt als Militärbündnisse - ein vergleichender Blick

Helmut Hammerich (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam): Halten am VRV oder Verteidigung in der Tiefe? Die einheitliche Operationsplanung der NATO für Europa- Mitte und die unterschiedliche Umsetzung durch die Bündnispartner, 1955 - 1988

Heiner Bröckermann (Unteroffizierschule des Heeres, Münster): „Musterschüler“ ohne Ambition? – Die NVA und der Wandel von Militärdoktrin und Operationsplanung des Warschauer Paktes in den 1970/80er Jahren

Sektion II: Integration des Militärs in die Gesellschaft

Moderation: Wolfgang Schmidt (Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg)

Detlef Buch (SWP, Berlin): „Die Egalisierungsthese“: Das Ende der Wehrpflicht im internationalen Vergleich (GB, USA, NL, DK, F)

Jens Boysen (DHI, Warschau): Zwischen Nationalismus und Internationalismus: Die Polnische (Volks-) Armee in der (Volks- ) Republik Polen (1943/44 – 1989/90)

Christine Posner (Helmut- Schmidt- Universität, Hamburg): NATO in the Balkans: Collecting and Managing the Operational Records of a Coalition

Sektion III: Organisationsphilosophien, Strategiekulturen und politische Strategiefähigkeit

Moderation: Rudolf Schlaffer (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)

Oliver Schmidt (Technoseum, Mannheim): „Innere Führung“: ein Vorbild für die US- Streitkräfte

Magdalena Revue (CREC St.- Cyr, Coёtquidan): Französische Armee, Bundeswehr und NATO: antagonistische Strategieperzeptionen? Das Dilemma der nuklearen Bewaffnung

Justin Just (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, Berlin): Zwischen „Total Force“ und Privatisierung. Das Ende der Wehrpflicht in den USA 1973 und die Folgen für die Struktur der amerikanischen Streitkräfte

Sektion IV: Vergangenheitsbewältigung, Tradition und Reform

Moderation: Heiner Möllers (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)

Sarah Kayß (King´s College, London): Die Bedeutung des nationalen Vergangenheitsverständnisses für die Beitrittsmotivation deutscher und britischer Offizieranwärter, ein Vergleich

Peter Lieb (Royal Military Academy, Sandhurst): Ungebrochene militärische Tradition: das Beispiel der britischen Streitkräfte

John Zimmermann (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam): Zwischen Reformern und Traditionalisten? Der Aushandlungsprozess zum Traditionsverständnis der Bundeswehr

Abendvortrag

Peter Struck (Bundesminister a.D., Berlin): „Sonderfall Bundeswehr?“ Von der Landesverteidigung zum Hindukusch

Sektion V: Wirtschaftliche Innovation, Kooperation und Fähigkeiten im Wandel

Moderation: Burkhard Köster (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)

Class Siano, Ruhr- Universität, Bochum: Lockheed F-104(G) Starfighter: ein amerikanisches Flugzeug für europäische Luftwaffen?

Reiner Pommerin (Dresden): Auf dem Weg zur europäischen Rüstungskooperation: Die C-160 Transall

Stefan Elsen (Porsche AG, Stuttgart): Kampfpanzer Leopard I. Rüstungsgüterbeschaffung unter automobilen Entwicklungsgesichtspunkten

Jan Stoeber (Universität Köln): Battlefield Contracting: Die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich im Vergleich

Podiumsdiskussion: Die Bundeswehr im Bündnis, im Staat und in der Gesellschaft

Moderation: Michael Epkenhans (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)

Ludger Volmer, Staatsminister a.D., Berlin; Rolf Clement, Sicherheitspolitischer Korrespondent des Deutschlandfunk, Köln; Paul- Elmar Joeris, Westdeutscher Rundfunk, Düsseldorf; Ulrich Kirsch, Bundesvorsitzender Deutscher Bundeswehrverband, Bonn


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