5. Marburger Personalschriften-Symposion. Leichenpredigten als Medien der Erinnerungskultur im europäischen Kontext

5. Marburger Personalschriften-Symposion. Leichenpredigten als Medien der Erinnerungskultur im europäischen Kontext

Organisatoren
Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg; Arbeitsstelle der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.11.2012 - 03.11.2012
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Von
Daniel Geißler, Forschungsstelle für Personalschriften, Philipps-Universität Marburg

Die Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg, eine Arbeitsstelle der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, veranstaltete vom 1.-3. November 2012 das 5. Marburger Personalschriften-Symposion – eine interdisziplinäre Tagung unter Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich, Polen, Rumänien, Ungarn, der Schweiz und den USA. Ein Jahrzehnt nach Durchführung der letzten Veranstaltung dieser Art sollten ein Resümee der Forschung an und mit Leichenpredigten in der ersten Dekade des Digitalen Zeitalters gezogen und zugleich neue Formen ihrer inhaltlichen Erschließung diskutiert werden, wie es EVA-MARIA DICKHAUT (Marburg) in ihrer Einführung formulierte.

Im ersten Vortrag befasste sich ROBERT KOLB (Saint Louis, USA) mit der Nutzung rhetorischer Mittel durch die Prediger des Wittenberger Kreises und den von ihnen vorrangig praktizierten Methoden bei der Auswahl der Leichtexte. Dabei hätten die Verfasser zwischen dem in der Heiligen Schrift formulierten Gesetz Gottes und der Botschaft des Evangeliums agieren müssen. Trotz einer Vielzahl an Bibelstellen habe sich bis 1603 kein standardisierter Kanon herausgebildet, auch danach richtete sich die Auswahl oft nach dem situativen Kontext.

IRENE DINGEL (Mainz) untersuchte die Thematisierung obrigkeitlichen Handelns in Funeralschriften auf Herrscherpersönlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Religion und Politik. Im Fokus der Verfasser hätte zwar die Seelsorge an den Hinterbliebenen gestanden, zugleich resümierte der Text unter Nutzung bekannter Topoi aber auch Leben und Wirken der Verstorbenen: Die Vita wurde in biblische Lebensbeschreibungen eingezeichnet oder orientierte sich an berühmten historischen Herrschergestalten. Die rückblickende Darstellung sei meist gekoppelt mit einer zukunftsweisenden Ermahnung an die Nachfolger zur „Wahrung der guten Ordnung“. Entsprechende Leichenpredigten erweisen sich damit als Medien ereignis- und personenbezogener Vermittlung gesellschaftlicher und politischer Normen, so die Referentin. Biblische Typologien seien in diesem Kontext konfessionsspezifisch angewendet wurden: Katholische Predigten akzentuieren ein Fürstenlob, das die humanistischen Tugenden betone, protestantische Predigten übertragen Ordnungsvorstellungen konkret auf die jeweilige politische Situation.

Anschließend sprach ULRICH NIGGEMANN (Marburg) über revolutionäre Memoria im Spiegel der Funeralschriften auf Wilhelm III. von England. Der Referent definierte den umfangreichen Quellenkorpus (Gedächtnispredigten, Trauergedichte, „Loyal Addresses“ etc.) als vorrangig politisch motivierte Texte, die mehrere Ziele verfolgten: Verteidigung der Motive für die „Glorious Revolution“ von 1688/89 und deren Ergebnisse, dauerhafte Legitimierung der protestantischen Thronfolge, Argumentation für englische Militäreinsätze auf dem europäischen Festland. Ulrich Niggemann legte das Bemühen der Verfasser bzw. Auftraggeber dar, mittels der Trauerpublikationen eine diskursive Deutungshoheit hinsichtlich der Gestaltung der politischen Ordnung zu etablieren. Dabei hätten sich bestimmte Sprachmuster verfestigt, in denen besonders der Freiheitsbegriff eine tragende Rolle spielte.

In eine protestantisch geprägte deutschsprachige Region führte der Vortrag von MARTINA SCHATTKOWSKY (Dresden). Sie hinterfragte die oft vorgenommenen pauschalisierenden Abwertungen von Leichenpredigten hinsichtlich ihres historischen Aussagewertes. Konkret überprüfte sie anhand der Leichenpredigt auf den kursächsischen Adligen Christoph von Loß (1574-1620) den Realitätsgehalt der biographischen Darstellung. Der Vortrag verglich das in den archivalischen Quellen (beispielsweise in Testamenten, Briefen und Gerichtsunterlagen) fassbare Bild der Persönlichkeit mit der Beschreibung in den Personalia. Hinsichtlich des Wirkens Christoph von Loß’ als Grundherr und Amtsträger zeigte es sich – so die Referentin – als weitgehend deckungsgleich. Sie regte mit ihren Ausführungen dazu an, das individuelle Gesicht hinter den Schablonen der Leichenpredigt zu entdecken.

Der erste Konferenztag wurde mit einem öffentlichen Abendvortrag im Landgrafensaal des Hessischen Staatsarchivs Marburg beschlossen. Ausgangspunkt der spannenden historischen Spurensuche von MARION MARIA RUISINGER (Ingolstadt) war der Kupferstich eines Blasensteins, der sich in der Leichenpredigt auf den Nürnberger Stadtpfarrer Johann Saubert findet. Dabei legte die Referentin ein weitgeknüpftes Beziehungsnetz zwischen theologischen, medizinhistorischen, museologischen und allgemeinhistorischen Aspekten frei. Anschaulich beschrieb sie die Wanderung des Harnkonkrements in unterschiedlicher künstlerischer Form durch Raum und Zeit bis in die Gegenwart, wobei der Stein eine schrittweise symbolische Aufladung mit christlicher Metaphorik erfuhr.

Der zweite Tag des Symposions begann mit der Analyse herrschaftlicher Erinnerungskultur in einem kleinen Territorium des Alten Reiches. DOMINIK MOTZ (Kassel) betrachtete – ausgehend von der familiären Perspektive des Hauses Waldeck und Pyrmont –, welche Rolle den Publikationen bei der Konstituierung der dynastischen Memoria zugedacht wurde. Der Referent bilanzierte, dass die Trauerschriften auf zweifache Weise Erinnerung stifteten: Zum einen als „papierne Denkmäler“ mit dem Ziel der dynastischen Selbst- bzw. Außendarstellung sowie als Mittel der politischen Kommunikation, zum anderen hätten sie durch systematisches Sammeln in der Hofbibliothek ein quasi innerdynastisches Gedächtnis generiert. Das Medium Leichenpredigt sei dabei auch intentional genutzt wurden: Nicht die finanzielle Schwäche des Hauses war der Grund für die selektive Auswahl der Geehrten. Vielmehr sollten persönliche Makel der Verstorbenen in der Öffentlichkeit apologetisch relativiert werden.

JILL BEPLER (Wolfenbüttel) näherte sich danach aus dem Blickwinkel der schreibenden und lesenden Fürstin der Thematik binnenhöfischer Kommunikation und ihrer Bedeutung für die dynastische Repräsentation. Funeralwerke sind heute reichhaltige Quellen für Informationen über weibliche Schreib- und Lesepraktiken, so die Referentin. Der Vortrag präsentierte entsprechend exemplarisch mehrere weibliche Hochadlige, deren eigene Publikationstätigkeit sowie den Umgang mit den in Privatbibliotheken gesammelten Büchern, etwa in Bezug auf Ankaufspraktiken und Vererbungstraditionen, aber auch hinsichtlich der Rezeption der Literatur als „geistliche Rüstkammer“ für das eigenständige politische Handeln. Nach Jill Bepler spiegelte sich der vorrangig ideelle Wert der Büchersammlungen nach dem Tod der Fürstinnen jedoch vielfach nicht in den Schätzungen der materiellen Werte der Bibliotheken wider.

MARION KOBELT-GROCH (Hamburg) ging anschließend der Frage nach, ob und in welchem Maß Eltern Einfluss auf die Formulierung von Trauerschriften auf ihre verstorbenen Kinder nahmen bzw. selbst als Autoren agierten. Die dafür zur Verfügung stehenden Möglichkeiten seien begrenzt und eindeutig geschlechterspezifisch bestimmt gewesen. Die Referentin stellte fest, dass Müttern vor allem das Medium des Epicediums vorbehalten blieb – Beiträge, die nicht das theologische Kompetenzmonopol der Männer tangierten. Väter hätten hingegen, meist in ihrer Funktion als Pfarrer, in selbst verfassten Leichenpredigten ihre Gefühle durchaus deutlicher zum Ausdruck gebracht. Der Referentin zufolge bewegte sich die Trauerarbeit der Eltern dabei im Spannungsfeld zwischen normativen religiösen Forderungen und eigenen Emotionen.

ALEXANDER KÄSTNER (Dresden) befasste sich danach mit der publizistischen Außenwirkung von Leichenpredigten bei besonders tragischen oder aufsehenerregenden Todesfällen. Zwar waren Leichenpredigten – so mutmaßte der Vortragende – nicht die genuinen Medien der Berichterstattung über merkwürdige Todesfälle, befriedigten aber dennoch das signifikante Bedürfnis des Publikums nach sensationellen Informationen. Die Texte seien – neben der Beschreibung von imaginierten (oft plakativen) letzten Worten – aber meist auch genutzt wurden, um seelsorgerische Kritik zu üben und damit moraltheologische Wertvorstellungen zu transportieren. Als eines der wesentlichen Merkmale betreffender Leichenpredigten machte der Referent den konkreten Bezug auf lokale bzw. regional begrenzte Rezipientenkreise aus. Stärker auf die individuelle Fallgeschichte eingehend, hätten sie im Gegensatz zu überregional verbreiteten Flugblättern eine größere emotionale Qualität erreicht.

In einer nächsten Tagungssektion gewährte KALINA MRÓZ-JABŁECKA (Wrocław, Polen) detaillierte Einblicke in die durchaus differenzierten weiblichen Lebenswelten unterschiedlicher Berufsgruppen im Breslau der Barockzeit. Laut der Referentin verdeutlichen die Texte, wie stark – unabhängig von Alter und Ehestand – die Tätigkeitsbereiche der Väter und Ehemänner weibliche Handlungsräume beeinflussten. Zur Sprache brachte sie in diesem Zusammenhang beispielsweise berufsspezifische Ausbildungen oder die über Jahrzehnte praktizierte homogene familiäre Heiratspolitik. Alle Leichenpredigten kennzeichnet das gleiche Grundschema: Die Ehefrau erfüllt in erster Linie ihre Pflichten als Mutter und Haushälterin, der Ehemann legitimiert die öffentlichen Aktivitäten der Frau.

Weiblichen Lebenskonzepten und -welten der Frühen Neuzeit widmete sich anschließend auch JÖRG WITZEL (Marburg). Als Quellengrundlage für seine Analyse benutzte er von Frauen verfasste autobiographische Texte aus sächsischen und thüringischen Leichenpredigten. Derartige Lebensläufe existieren nur in geringer Zahl und stammen hauptsächlich aus dem Bürgertum, so der Referent. Ihr narrativer Höhepunkt sei die Heirat gewesen, zweitwichtigster der Tod der Ehemänner. Das Verhältnis zum Ehegatten würde im Vergleich mit den oft formelhaften Beschreibungen der eigenen Eltern und Kindheit weitaus emotionaler geschildert. Insgesamt betrachtet, sei es den Verfasserinnen möglich gewesen, in ihren Lebensläufen persönliche Erfahrungen und Bewertungen zum Ausdruck bringen zu können. Als erste These kristallisierte sich heraus, dass Leichenpredigtverfasser bereitwilliger auf biographische Aufzeichnungen einer Verstorbenen zurückgriffen, wenn diese bereits verwitwet war und daher der Ehemann als Gewährsmann ihrer Lebensgeschichte wegfiel.

Im nächsten Tagungsabschnitt zum Kernthema Reisen und deren Rezeption in Leichenpredigten betrachtete zunächst EVA BENDER (Marburg) thüringische Prinzenreisen und deren Darstellung als obligatorisches Erziehungsmittel des Hochadels. Nach Auffassung der Referentin verkörperte die Dokumentation der erfolgreich absolvierten Reise-Aufgaben (z.B. Erwerb geographischer und sprachlicher Kompetenzen oder der Empfang von Ehrenbezeugungen anderer Höfe) einen wichtigen Bestandteil dynastischer Memoria. Eine nicht stattgefundene Reise hätte einen evidenten Mangel dargestellt und entsprechend gerechtfertigt werden müssen. Laut Eva Bender fand im Verlauf des 17. Jahrhunderts eine Bedeutungsverschiebung von den genuinen Stationen einer Bildungsreise zu einer Betonung der sozialen Kontakte zum europäischen oder – je nach der politischen Situation – auch regionalen Hochadel statt.

Gänzlich andere Intentionen bewegten die von DETLEF HABERLAND (Oldenburg) vorgestellten Forschungsreisenden. Bisher konnten nur wenige Leichenpredigten-Funde zu diesem Phänomen zutage gefördert werden. Allen sechs präsentierten Trauerschriften (unter anderem auf Paul Hentzner und Johann Albrecht von Mandelslo) gemeinsam sei der weit gefasste Reisebegriff. Der Referent schloss daraus, dass wissenschaftliche Reisen in der Frühen Neuzeit offensichtlich keinen Wert an sich darstellten – zumindest würden die Reisedarstellungen nur wenig Raum innerhalb der Personalia einnehmen, die Reisenden sehr selten eine Würdigung erfahren, eine Interpretation der Forschungsergebnisse generell nicht stattfinden. Die Texte seien vielmehr von den ideologischen Positionen der Verfasser geprägt und entfernten sich unter Umständen weit von den eigentlichen wissenschaftlichen Zielen der Reisen.

Im Mittelpunkt des letzten Vortrags am zweiten Veranstaltungstag stand die Produktion von Funeralliteratur. MICHAEL SCHÜTTERLE (Rudolstadt) führte den Teilnehmern die Anfänge der Hofbuchdruckerei in Rudolstadt vor Augen. Die 1663 gegründete Druckerei von Kaspar Freyschmidt habe sich rasch als einflussreicher Bestandteil des von der absolutistischen Hofkultur geprägten Stadtlebens etabliert, nachweisbar u.a. an der signifikant gestiegenen Nachfrage nach Leichenpredigten. Bemerkenswert war die vom Referenten präsentierte statistische Erhebung, nach der während Freyschmidts Tätigkeit im Durchschnitt jeweils fünf Prozent der jährlich verstorbenen Rudolstädter eine von ihm gedruckte Leichenpredigt erhielten.

Der dritte Konferenztag begann mit einer Sektion über den aktuellen Stand und die Perspektiven der digitalen Erschließung von Leichenpredigten. ROBIN PACK (Marburg) und MATTHIAS SCHULZ (Berlin) stellten das von der DFG geförderte Kooperationsprojekt „Archiv-, Editions- und Distributionsplattform für Werke der Frühen Neuzeit (AEDit Frühe Neuzeit)“ vor, an dem die Forschungsstelle beteiligt ist.1 Robin Pack erläuterte die Spezifika bei der Umsetzung der Projektziele in der Forschungsstelle und veranschaulichte das Prozedere von der Erfassung der Leichenpredigt über deren Transkription, digitale Aufbereitung und Edierung bis zur Erstellung des voll recherchier- und maschinenlesbaren Textes. Matthias Schulz beschrieb die Arbeitsschwerpunkte des Deutschen Textarchivs und vertiefte anschließend die Ausführungen seines Vorredners hinsichtlich technischer Details. Dabei führte er u.a. teilweise webbasierte Hilfsmittel zur Textstrukturierung und Qualitätssicherung vor.

Danach erläuterte MARIA FEDERBUSCH (Berlin) die Realisierung eines ebenfalls von der DFG geförderten Pilotprojekts der Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur OCR-Erkennung frühneuzeitlicher Drucke. Die Referentin stellte verschiedene Softwarelösungen exemplarisch vor und beschrieb auftretende Fehlerquellen. Diverse Testläufe und die Integration von Wortbibliotheken, die den Nutzern detailliert steuerbare lexikalische Korrekturen ermöglichen, optimieren die Texterkennung zwar stetig. Da die Auswertung des Projekts aber noch nicht abgeschlossen ist, konnte der Vortrag keine verallgemeinernden Empfehlungen für ein bestimmtes Verfahren geben.

Der letzte Tagungsabschnitt fokussierte einen speziellen geographischen Raum. DANA DOGARU (Sibiu, Rumänien) stellte in einem Werkstattbericht Leichenpredigten aus Hermannstädter Archiven vor. Der bisher nachgewiesene Korpus sei sehr gering, vor allem fehlende Bestandsverzeichnisse erschweren Recherchen erheblich. Als erstes Ergebnis ihrer Untersuchung benannte die Referentin die offenbar geringe Verbreitung von gedruckten Leichenpredigten in Siebenbürgen, die völlig im Gegensatz zur deutlich größeren Anzahl anderer anlassbezogener Personalschriften stehe, die in dieser Region aus dem 16.-18. Jahrhundert nachweisbar sind.

Leider mussten die beiden letzten im Tagungsprogramm angekündigten Vorträge ausfallen. TÜNDE KATONA (Szeged, Ungarn) wollte über deutschsprachige Leichenpredigten aus der Zips referieren. Ebenfalls dem ostmitteleuropäischen Raum genähert hätte sich der Vortrag von GERHARD SCHILLER (Jelenia Góra, Polen) über die in Leichenpredigten enthaltenen Lebensläufe auf Hirschberger Schleierherren. Beide Referate werden im vollen Wortlaut im Tagungsband veröffentlicht.

Die große Themenbreite der während des Symposions präsentierten Referate unterstrich deutlich den hohen Quellenwert des Funeralschrifttums für die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Forschungsgebiete, worauf nicht zuletzt die zahlreichen angeregten Diskussionen zwischen den Vortragenden und den rund 80 Gästen im Plenum hinwiesen. Zugleich eröffnete der transdisziplinäre Blick neue Perspektiven und Kooperationsmöglichkeiten – einerseits für die zukünftige inhaltliche Erschließung und Aufbereitung der in Leichenpredigten enthaltenen Informationen, andererseits auch für die langfristige Sicherung dieser wichtigen biographischen Quellen.

Konferenzübersicht:

Robert Kolb, St. Louis (USA): "... da jr nicht trawrig seid wie die anderen, die keine hoffnung haben." Der Gebrauch der Heiligen Schrift in Leichenpredigten des Wittenberger Kreises

Moderation: Marc Lienhard, Strasbourg (Frankreich)

Irene Dingel, Mainz: Religion und Politik in fürstlichen Leichenpredigten

Ulrich Niggemann, Marburg: Revolutionäre Memoria im Spiegel der Funeralschriften Wilhelms III. von England

Martina Schattkowsky, Dresden: Anspruch und Wirklichkeit. Adlige Leichenpredigten im Spiegel der Quellenkritik

Moderation: Christoph Kampmann, Marburg

Öffentlicher Abendvortrag:
Marion Maria Ruisinger, Ingolstadt: Wie eine Leichenpredigt den Stein ins Rollen bringt. Der Blasenstein des Nürnberger Pfarrers Johann Saubert (1592-1646)

Dominik Motz, Kassel: Memoria im Duodezformat. Funeraldrucke als Medien dynastischer Erinnerung im Haus Waldeck und Pyrmont

Jill Bepler, Wolfenbüttel: Fürstinnenbibliotheken in Leichenpredigten – Leichenpredigten in Fürstinnenbibliotheken

Moderation: Cornelia N. Moore, Fairfax (USA)

Marion Kobelt-Groch, Hamburg: Das eigene Kind zu Grabe getragen. Väter und Mütter als Mitgestalter von Leichenpredigten

Alexander Kästner, Dresden: Tragisch, kläglich, jämmerlich. Überlegungen zu Erzählung und Deutung merkwürdiger Todesfälle in Leichenpredigten

Moderation: Gerhard Müller, Erlangen

Kalina Mróz-Jabłecka, Wrocław (Polen): Die weiblichen Lebenswelten in den Leichenpredigten und Abdankungen der Breslauer Stadtelite der Barockzeit

Jörg Witzel, Marburg: Frauen präsentieren ihre Lebensgeschichte – Weibliche Autobiographien in Leichenpredigten

Moderation: Seraina Plotke, Basel (Schweiz)

Eva Bender, Marburg: Thüringische Prinzen auf Reisen im 17. Jahrhundert

Detlef Haberland, Oldenburg: Leichenpredigten auf Forschungsreisende zwischen Ost und West

Moderation: Holger Th. Gräf, Marburg

Michael Schütterle, Rudolstadt: Die Leichenpredigten des Rudolstädter Erstdruckers Kaspar Freyschmidt 1663 bis 1676

Moderation: Uwe Bredehorn, Marburg

Robin Pack, Marburg/Matthias Schulz, Berlin: Präsentation des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Kooperationsprojektes „AEDit Frühe Neuzeit“

Maria Federbusch, Berlin: OCR-Einsatz bei Funeralschriften: Ergebnisse des Pilotprojektes der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Moderation: Eva-Maria Dickhaut, Marburg

Dana Dogaru, Sibiu (Rumänien): Leichenpredigten im Bestand der Hermannstädter Archive

Tünde Katona, Szeged (Ungarn): Deutschsprachige Leichenpredigten aus der Zips

Gerhard Schiller, Jelenia Gòra (Polen): Zu den Lebensläufen in Leichenpredigten auf Hirschberger Schleierherren

Moderation: Ursula Braasch-Schwersmann, Marburg

Eva-Maria Dickhaut, Marburg: Resümee und Ausblick

Anmerkung:
1 Unter Federführung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel kooperieren neben der Forschungsstelle in diesem Vorhaben weitere drei Projekte: das Forschungsprojekt „Controversia et confessio“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz; das Deutsche Textarchiv, eine Arbeitsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und das Projekt „Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende Gesellschaft“ der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.