Stadt - Image - Identität: Konstruktion und Wandel von Städtebildern im 19. und 20. Jahrhundert

Stadt - Image - Identität: Konstruktion und Wandel von Städtebildern im 19. und 20. Jahrhundert

Organisatoren
Isabel Leicht, Kathrin Linnemann und Carol Marmor im Promotionsprogramm Modern History der LMU München (ProMoHist), Alice Klose und Theresa Leonhardt im Promotionsprogramm Kunstwissenschaften der LMU (ProArt)
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.11.2012 - 10.11.2012
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Von
Carla Assmann / Sebastian Rojek, Historisches Seminar, Ludwig-Maximilians-Universität München

Keine Stadt kommt mehr ohne professionell geführte Imagekampagne aus. Doch nicht nur gegenwärtig richten sich Gestaltungsbemühungen über die materielle Stadt hinaus auch auf ihre Repräsentation. Der gebaute Raum bildet dabei zwar zumeist den Hauptbestandteil der Vorstellung, doch werden ihm Image und Identität zugeschrieben. Das Image sei ein Zusammenspiel von subjektiven Einstellungen und objektiven Gegebenheiten, eine Verbindung dessen, was von außen zugeschrieben und von innen geschöpft werde. Diesen nach außen gerichteten Bildern stellte ISABEL LEICHT (München) in ihrem Einführungsvortrag die Identität als Bezugsangebot für die Stadtgemeinschaft selbst gegenüber. Genauso wie das Image sei die Identität sowohl Resultat als auch Ziel einer Politik, die durch Stärkung oder Neuentdeckung positiver Aspekte die Stadtvorstellung zu prägen versuche.

Die interdisziplinär angelegte Tagung „Stadt, Image, Identität“ verfolgte in fünf Panels die gesellschaftlichen und politischen Dynamiken auf dem Weg zur Etablierung einer (imaginierten) städtischen Identität im 19. und 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stand die Frage nach den Akteuren der Image- und Identitätspolitik, der Repräsentation sowie der Rezeption. Diese Thematik diskutierten Architekten, (Kunst-)Historiker, Politikwissenschaftler, Ethnologen und Medienwissenschaftler anhand unterschiedlicher Fallbeispiele.

So begann das erste Panel „Neu(er)findung der Stadt“ unter der Moderation von Kathrin Linnemann (München) mit BRITTA HENTSCHELs (Zürich) Vortrag über die Transformation der „Ewigen Stadt“ zur Hauptstadt des modernen italienischen Staates in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Obwohl Rom als Vorstellung seit Jahrtausenden prägend für die europäische Kultur gewesen war, präsentierte sich die reale Stadt ihren neuen Herren als ärmlich und stagnierend. Um das päpstliche in ein italienisches Rom zu verwandeln, bediente man sich dreier Strategien: der Besetzung und Umcodierung von bestehendem Stadtraum, der Errichtung nationaler Monumente und Gebäude sowie schließlich der städtebaulichen Neukonzeption, wie der Bau der Via Nazionale. Letztendlich sei ein integratives Konzept der Modernisierung umgesetzt worden.

SIMONE EGGER (München) verstand den identitätspolitischen Slogan „München wird moderner“ zugleich als Text, als Repräsentation, als Bild und als Interpretation des umfassenden Stadtumbaus in den „langen“ 1960er-Jahren. Der Wandel im Stadtbild bedeutete für München auch eine Neuerfindung des städtischen Habitus, der neben dem Leitbild der modernen Metropole vor allem auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts als identitätsstiftende Epoche rekurrierte. Das unliebsame Image als „Hauptstadt der Bewegung“ konnte durch die Transformationen in der Zeit von der 800-Jahrfeier bis zu den Olympischen Spielen überwunden werden. Die Prägekraft dieser Modernisierungsphase halte bis heute an und ihre Residuen könnten durch Methoden der historischen Anthropologie im Stadtraum identifiziert werden.

Mit Tokyo stellte BEATE LÖFFLER (Dresden) eine Stadt vor, deren äußere Erscheinung sich innerhalb kürzester Zeit rasant wandelte. Nach dem Ende der Isolation im späten 19. Jahrhundert verfügte die japanische Regierung eine Modernisierungspolitik nach westlichem Vorbild mit dem Ziel der Ebenbürtigkeit. Dabei imitierten die Akteure die Repräsentationsformen dieser Modernität. Die zweifache Zerstörung Tokyos und das Fehlen restriktiver Bauvorschriften verschafften der Stadt im späten 20. Jahrhundert das Image eines Inbegriffs von Modernisierung. Interessanterweise wirke diese Vorstellung der Stadt nur nach außen und nicht identitätsstiftend auf die Einwohner.

Welche immer neuen baulichen Formen die Inszenierung desselben Themas unter verschiedenen politischen Vorgaben hervorbrachte, führte SILVIO REICHELT (Heidelberg) am Beispiel der Lutherstadt Wittenberg aus. Anhand der Reformationserinnerung in fünf politischen Systemen machte er die Prägekraft von Visionen auf das materielle Stadtbild deutlich. Er stellte heraus, dass die Inszenierung des Historischen stets an die (Erlebnis-)Bedürfnisse der jeweiligen Gegenwart angepasst werde. In der anschließenden Diskussion befassten sich Publikum und Referent/innen nochmal eingehender mit der Bedeutung von Modernisierungsprozessen im urbanen Kontext.

Das zweite Panel beleuchtete „Das Gedächtnis der Stadt: Erinnerungskultur und Stadtimages“. Die Vorträge stellten je unterschiedliche Akteure städtischer Gedächtnispolitik in den Fokus. Ausgangspunkt des Vortrags „Heimweh nach München“ von LINA NIKOU (Hamburg) war die sehr persönliche Erinnerung derjenigen Stadtbürger, die während der nationalsozialistischen Herrschaft emigriert waren, an ihre alte Heimat. Die Stadt München versandte als erste in Deutschland seit 1960 Besuchseinladungen an ihre ehemaligen Bewohner. Als Versuch der Rehabilitierung des städtischen Images vorsichtig und zurückhaltend begonnen, war die Resonanz nicht nur sehr groß, sondern auch stark von positiven Emotionen bestimmt. Bald unterhielten viele deutsche Städte ähnliche Einladungsprogramme und verbanden Erinnerungskultur mit der Festigung eines positiven Images durch Rückbesinnung auf die Zeit vor dem Nationalsozialismus. Die Referentin stellte daher die Frage, ob nicht die Stadt als identitätsstiftende Heimat für die Emigranten das mit Nationalsozialismus verbundene Heimatland ersetzen konnte.

STEFFEN JOOST (München) stellte in seinem Vortrag die These auf, dass die Analyse städtischer Erinnerung auch immer den nationalen Bezugsrahmen berücksichtigen müsse. Diese Verbindung in der Erinnerungskultur arbeitete er für die Stadt Sevilla heraus, wo aufgrund massiven Bevölkerungswachstums in den Jahren 1887 bis 1960 eine umfassende Modernisierung stattfand. Dabei sollte jedoch der historische Bezug nicht zerstört, sondern noch betont und die ganze Stadt als Medium der Geschichte inszeniert werden. Die bewusste Zusammenführung städtischer Erinnerung mit dem nationalen Gedächtnis, etwa in Denkmälern, diente nicht zuletzt der Aufwertung des städtischen Images. Zwei Strategien waren besonders wirksam, zum einen die Übersteigerung von "Fußnoten der spanischen Geschichte", zum anderen die Identifizierung (vorgestellter) Eigenschaften Sevillas als Inbegriff nationalen spanischen Charakters.

FABIOLA ARELLANOs (München) Vortrag zeigte im Kontrast, wie Grassroots-Bewegungen die städtische Öffentlichkeit nutzen, um das Gedenken an Verbrechen der Diktatur gegen eine staatliche Politik der Verdrängung durchzusetzen. Die Referentin stellte zwei Akteursgruppen in Buenos Aires vor, eine Stadtteilinitiative, die Tafeln zur Erinnerung an die „Verschwundenen“ der Militärdiktatur gestaltet und anbringt, sowie ein Künstlerkollektiv, das mit Interventionen im öffentlichen Raum die konkreten historischen Orte der Gewalt markiert. Beide Projekte zielen auf die Verankerung einer Topographie der Erinnerung im Stadtraum, die sich über die ganze Hauptstadt erstrecken soll.

Mit dem Versuch, die imagebildende Erinnerung umzulenken, beschäftigte sich HENRIETTE BERTRAM (Kassel). In der „Post-Konflikt-Stadt“ Belfast seien das städtische Image, die Identität und der gebaute Raum noch vom Nordirland-Konflikt bestimmt. Es fehle ein gemeinsames Geschichtsbild, aus dem sich ein positives städtisches Image speisen könne. In dem Zusammenhang untersuchte die Referentin den Versuch, durch den Bezug auf den Ozeandampfer „Titanic“, der in Belfast gebaut wurde, ein neues Image als Heimat von Industrialisierung und Fortschritt zu konstruieren. Hinter diesem Identifikationsangebot könnten im Ergebnis jedoch vor allem kommerzielle Interessen an einem konsumorientierten Stadtumbau stecken.

Das dritte Panel widmete sich dem Themenfeld „Bürgergesellschaft und Öffentlichkeit im Urbanen Raum“. Unter der Moderation von THERESA LEONHARDT (München) eröffnete KARIN SCHNEIDER (Innsbruck) die Sektion mit einem Vortrag über Urbanität auf dem Dorf. Am Beispiel der ländlichen Gemeinde Dornbirn in Vorarlberg stellte sie dar, wie die ortsansässigen Fabrikantenfamilien ihren Wohnort im Laufe des 19. Jahrhunderts schrittweise durch Infrastrukturmaßnahmen sowie die Errichtung von Bildungsstätten nach bürgerlichen Wertvorstellungen urbanisierten. Sie machte dabei deutlich, dass eine habituelle Urbanität nicht auf Städte beschränkt war, sondern ebenso auf dem Land handlungsleitend wirken konnte. Auf Widerstände stieß dieses bürgerschaftliche Bestreben vor allem in klerikal-konservativen Kreisen. Streit entzündete sich allerdings selten an den Bauprojekten selbst, sondern vielmehr an Finanzierungsfragen sowie einzelnen Persönlichkeiten und deren Repräsentationsstreben. Insgesamt ließe sich feststellen, dass die Bürgergemeinde selbstorganisiert die Urbanisierung ihres Ortes vorantrieb.

SUSANNE DENGEL (Saarbrücken) beleuchtete die vielfältigen Funktionen von Stadtfesten in den 1970er-Jahren. Am Beispiel der Städte Saarbrücken und Kassel erläuterte sie, inwiefern Stadtfeste als Teil der städtischen Kulturpolitik zu einer Erweiterung der Kulturangebote führen, eine stärkere Partizipation der Bürger bewirken und das Image der Innenstädte aufwerten sollten. Sie konnte zeigen, wie verschiedene Akteure (Stadtverwaltung, Unternehmer, Bürgerinitiativen) dabei versuchten, ein bestimmtes Bild ihrer Heimatstadt zu vermitteln. Insbesondere unterstrich sie die wichtige Rolle der Medien für die Vermittlung der Stadtbilder. Schlussendlich wurden die Stadtbilder vor allem auf Konsum und Kultur ausgerichtet, konnten sich nach innen an die eigenen Bürger oder nach außen an potentielle Besucher aus dem Umland richten.

CLEMENS VILLINGER (Berlin) interpretierte die Stadtentwicklung im wiedervereinigten Berlin als einen chaotischen Prozess, in den zahlreiche Akteure involviert waren. Auf den leeren Flächen innerhalb der Stadt – verstanden als Handlungs- und Projektionsräume – prallten nach dem weitgehenden Abriss der Mauer die Interessen von Stadtplanern, Unternehmern, (Erinnerungs-)Politikern und Bürgern aufeinander. Die An- beziehungsweise Abwesenheit der Mauer bildete einen permanenten Bezugspunkt der Auseinandersetzungen über die Zukunft der Hauptstadt. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Rolle bürgerlicher Partizipation im Verhältnis zu anderen Interessengruppen.

Mit Städten in Diktaturen beschäftige sich das vierte Panel unter der Leitung von MARTIN AUST (München). Zu Beginn stellte die Kunsthistorikerin SIMONE BADER (Berlin) die Ergebnisse ihrer Studie über die städtebauliche Entwicklung der italienischen Kolonialstadt Asmara in Eritrea vor. Dabei spannte sie einen Bogen von der Kolonialpolitik des späten 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg. Sie fragte danach, inwiefern sich Brüche und Kontinuitäten zwischen der liberalen und der faschistischen Herrschaft im kolonialen Stadtbild niederschlugen. Beide Herrschaftsformen beschäftigten Stadtplaner und betrachteten den kolonialen Raum als „weißes Blatt“, das mit eigenen Symbolen zu füllen sei. Die Planer setzten dabei auf eine strikte Trennung zwischen Siedlern und Kolonisierten. Langfristig jedoch vermochte die architektonisch-symbolische Besetzung des Raumes die Tendenzen zur gesellschaftlichen Vermischung nicht aufzuhalten. Asmara sei letztlich Produkt eines eigenständigen Diskurses über koloniale Identität, der sich in den Planungen, der Architektur und dem Stadtbild sedimentierte.

ANNA PELKA (München) untersuchte die Differenz zwischen imperialem Herrschaftsanspruch und der Wirklichkeit einer rasch wachsenden Industriestadt am Beispiel Madrids zu Beginn der Franco-Zeit. Aus Sicht des Regimes galt Madrid als „rot“ und sollte technologisch und moralisch in eine repräsentative Hauptstadt Spaniens verwandelt werden. Die nationalsozialistische Baupolitik bildete das Vorbild für die spanischen Konzepte. Solche weitgespannten Planungsansprüche scheiterten allerdings an der Entwicklung der expandierenden Industriestadt, die von einem Kranz von Barackensiedlungen umgeben war, die die Fassade sozialer Harmonie konterkarierten.

CAROL MARMOR (München) beleuchtete die Stadtrepräsentation der „westlichsten Stadt des Ostens“, Tallinn, im Kontext der Olympischen Spiele 1980. Sie stellte dar, inwiefern die „sozialistische Stadt“ im Laufe der 1970er-Jahre einen Imagewandel vollzog. Als Standort der olympischen Segelregatta sollte das Bild einer „Segelstadt am Meer“ populär gemacht werden. Mobilisierungsmaßnahmen, wie beispielsweise freiwillige Arbeitseinsätze der Bevölkerung, sollten als Identifikationsangebote die Bürger motivieren, sich das neue Image anzueignen. Die Olympischen Spiele erwiesen sich für Tallinn somit nicht nur als Katalysator der Stadtentwicklung, sondern auch als Motor eines Imagewandels. Die Diskussion griff noch einmal die Relation zwischen Planung und Gesellschaftsbildern auf, wie sie sich in Diktaturen und kolonialen Situationen besonders deutlich niederschlagen.

Mit der Frage, inwiefern Identität durch Architektur hergestellt werden kann, beschäftigte sich das fünfte Panel, moderiert von ALICE KLOSE (München). Der Politikwissenschaftler ANDREAS PRIBERSKY (Wien) analysierte die auf städtebaulicher und architektonischer Ebene ausgetragenen Konflikte um die symbolische Besetzung des urbanen Raumes im postsozialistischen Budapest. Dabei bemerkte er im Umgang mit Denkmälern drei Strategien: 1. Denkmalsturz, 2. Transformation, 3. Umstellung. Generell sei ein neo-historistischer Stil zu erkennen, der auf die Symbolik der Horthy-Ära und auf die Habsburgerzeit zurückgreift. Die Baupolitik unterliege dabei stark politischen Einflüssen mit dem Ziel der Herstellung einer ungarischen Nationalidentität.

JACQUELINE MAURER (Basel) beleuchtete die 1938 beginnende Geschichte des Weltausstellungsgeländes E42 - Roma E.U.R., auf dem die Faschisten den Versuch unternahmen, einen eigenen Baustil zu etablieren. Die Arbeiten wurden auch über den Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg hinaus fortgesetzt, mussten dann allerdings eingestellt werden. 1951 wurde der Bau für die olympischen Sommerspiele 1960 bei personeller Kontinuität fortgesetzt. Maurer betonte, dass eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Gelände in Italien weitgehend fehle. Letztlich könne nur ein internationaler Vergleich die multidimensionale Geschichte der bis heute gebrauchten Bauwerke erschließen. Dabei müsse zwischen den Ebenen des Gebrauchswerts, der Produktionskontexte und der architektonischen Produkte differenziert werden.

Die Historikerin MONIKA STROMBERGER und der Kunsthistoriker ULRICH TRAGATSCHNIG (beide Graz) präsentierten erste Ergebnisse ihres interdisziplinär angelegten Forschungsprojekts zum Wiederaufbau der Stadt Graz nach 1945. Exemplarisch beleuchteten sie anhand des Hochhausbaus Mitte der 1950er Jahre die Konflikte um das Stadtbild. Einerseits schienen solche Bauten den Akteuren in der Lage zu sein, die Probleme der Wohnungsnot rasch lösen zu können, und wurden mit Fortschritt und Modernität identifiziert. Andererseits fürchteten einzelne Gruppen die Veränderung des Stadtbildes. In den zeitgenössischen Debatten wurden die traditionellen Vorstellungen über den Grazer Stadtraum neu verhandelt. In der Abschlussdiskussion debattierten die Teilnehmer und das Publikum sowohl über die Akteure, die Stadtimages erschaffen, als auch über Methodenfragen.

Insgesamt führten die Diskussionen über Stadtbilder und Identitäten zu einem fruchtbaren Austausch. Dabei wurde deutlich, dass das Thema noch längst nicht abschließend erforscht ist. Gerade die diversen Untersuchungsgegenstände unterlegten die Tagung mit einer – in geographischer und temporaler Hinsicht – komparativen Dimension, die dabei half, die einzelnen Ergebnisse ins Verhältnis zu setzen. Letztlich scheint die Vielschichtigkeit des Phänomens Stadt insbesondere interdisziplinär fassbar zu sein.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung

Margit Szöllösi-Janze/Christopher Balme (beide München)
Isabel Leicht (München)

Panel I: Neu(er)findung der Stadt
Moderation: Kathrin Linnemann (München)

Britta Hentschel (Zürich): Rom als Vorstellung und Realität: Italiens junge Hauptstadt im 19. Jahrhundert

Simone Egger (München): „München wird moderner“ - Stadt und Atmosphäre in den langen 1960er Jahren

Beate Löffler (Dresden): Die Erfindung einer modernen Stadt: Tokyo

Silvio Reichelt (Heidelberg): Räumliche Unmittelbarkeit und materielle Anteilnahme: Die Materialisierung von Stadtvisionen am Beispiel Wittenbergs

Panel II: Das Gedächtnis der Stadt: Erinnerungskultur und Stadtimages
Moderation: Isabel Leicht (München)

Lina Nikou (Hamburg): „Heimweh nach München“: Städtische Einladungen für Verfolgte des Nationalsozialismus als Geschichts- und Imagepolitik

Steffen Jost (München): Urbane Räume und nationale Rahmen - Überlegungen zu einem zentralen Problem städtischer Erinnerungskultur am Beispiel Sevillas im 20. Jahrhundert

Fabiola Arellano (München): Urbane Erinnerungskultur in Buenos Aires

Henriette Bertram (Kassel): „She was alright when she left here“: Die Titanic als Bestandteil der Image- und Identitätskonstruktion in der Post-Konflikt-Stadt Belfast

Panel III: Bürgergesellschaft und Öffentlichkeit im Urbanen Raum
Moderation: Theresa Leonhardt (München)

Karin Schneider (Innsbruck): Bürgertum im Dorf: Spezifische Ausprägungen und Vorstellungen von Urbanität im ländlichen Raum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Susanne Dengel (Saarbrücken): Stadtfeste als Identitätsstifter und Imageförderer der 1970er Jahre

Clemens Villinger (Berlin): Der Abriss der Berliner Mauer und die Gestaltung des innerstädtischen Grenzstreifens in der öffentlichen Auseinandersetzung nach 1989

Panel IV: Provinzialisierung der Stadt - Stadt in der Diktatur
Moderation: Martin Aust (LMU)

Simone Bader (Berlin): Form und Identität: Zur städtebaulichen Entwicklung der italienischen Kolonialstadt Asmara (1898-1941)

Anna Pelka (München): Das „Gran Madrid“ zwischen imperialen Ansprüchen der politischen Eliten und der Wirklichkeit einer rasch wachsenden Industriestadt: Die spanische Hauptstadt in der frühen Franco-Zeit

Carol Marmor (München): Lokale Selbstbeschreibungen und imperiale Repräsentationen in der Stadt der olympischen Segelregatta Tallinn, 1971-1980

Panel V: Identität durch Architektur
Moderation: Alice Klose (München)

Andreas Pribersky (Wien): Symbolische Politik im urbanen Raum Budapests: Neo-Historismus als Renaissance eines „nationalen Stils“?

Jacqueline Maurer (Basel): Rezeption der Stadtplanung und der Architektur des faschistischen Italien: E 42 - Roma E. U.R.

Monika Stromberger/Ulrich Tragatschnig (Graz): Neudefinitionen des Stadtraums in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg: Graz zwischen Tradition und Moderne


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