Zeitalter der Audiovision? Zeithistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft

Zeitalter der Audiovision? Zeithistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft

Organisatoren
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.10.2012 - 20.10.2012
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Von
Kirsten Moritz, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Universität Göttingen

„Unter Historikern ist mittlerweile unumstritten, dass Medien in der Zeitgeschichte eine zentrale Rolle spielen. Sie werden nicht etwa als virtueller Spiegel von etwas ‚Realem‘ aufgefasst, sondern als integraler Bestandteil sozialer Wirklichkeiten. [...] Insofern erscheint es gerade in der Zeitgeschichtsforschung bei den meisten Themen unumgänglich, die jeweilige Bedeutung von Medien analytisch mit einzubeziehen.“1 Das 10. Doktorandenforum am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam befasste sich mit dem Verhältnis von Medien und Gesellschaft in zeitgeschichtlicher Perspektive und verdeutlichte, was das angeführte Diktum konkret für Forschungsvorhaben von Zeithistorikern/innen bedeuten kann. Den Organisatoren/innen Katja Berg, Anna Jehle, Katrin Jordan, Ronald Funke, Georg Koch und Richard Oehmig war es gelungen, eine Auswahl an interessanten Beiträgen zu treffen, die zeigten, wie facettenreich die Interaktion von medialen und gesellschaftlichen Zuständen und Entwicklungen ist und welch große Bandbreite an Quellen für diese Betrachtung zur Verfügung steht.

Den theoretischen Rahmen für die insgesamt zwölf vorgestellten Projekte umriss ANDREAS HEPP (Bremen) in seinem Eröffnungsvortrag. Der Kommunikations- und Medienwissenschaftler stellte das Konzept „Mediatisierung“ 2, das sich mit dem Wechselverhältnis von soziokulturellen und medienkommunikativen Veränderungen beschäftige, zunächst als Panorama dar: Mediatisierung sei in diesem Sinne nicht als geschlossene Methodologie oder Theorie zu verstehen. Vielmehr würden sich auf diesem Panorama unterschiedliche Forschungsarbeiten bewegen, die durch einen spezifischen Blick auf kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen gekennzeichnet seien. Hepp grenzte den vorgestellten Ansatz vom Begriff „Medienlogik“ ab, der auf David Altheide und Robert P. Snow (1979) zurückzuführen sei. Danach sei Medienlogik eine bestimmte Form der Kommunikation, die in vielen Bereichen von Kultur und Gesellschaft übernommen worden wäre. Hepp verdeutlichte, dass eine Logik der Medien nicht dazu geeignet sei, die Verbindung von Medialem und Sozialem zu bestimmen, die weit komplexere Prozesse beinhaltet. Mediatisierung werde konkret in Form „mediatisierter Welten“, die Ausschnitte von Lebenswelten mit bestimmten Wissensvorräten, sozialen Praktiken und kulturellen Formen seien. Diese seien geprägt von „kommunikativen Figurationen“, worunter musterhafte und transmediale Interdependenzgeflechte von Kommunikation zu verstehen seien. Hepp machte sich daher für eine transmediale Perspektive stark und regte dazu an, Forschungsarbeiten nicht ausschließlich auf Einzelmedien auszurichten.3

Wertewandel und Medialisierung

Die Serie „Star Trek – The Original Series“ aus den 1960er-Jahren stand im Fokus des Vortrags von NICOLE KUBITZA (Hamburg). Die Fernsehserie habe als Science Fiction Produktion das Potential, gesellschaftliche Diskurse zensurübergreifend aufzunehmen, worauf sie nachweislich auch angelegt gewesen sei. Das vorgestellte Projekt verfolgt die Frage, inwiefern die gesellschaftliche Bewegung des „Second Wave Feminism“ in der Serie Niederschlag gefunden hat, die Produktionen also Reflexionspotential für den gesellschaftlichen Diskurs geboten haben. An einem vorgeführten Beispiel zu Aufstiegschancen von Frauen auf „Raumschiff Enterprise“ konkretisierte Kubitza ihre These, dass die untersuchte Serie progressive gesellschaftliche Themen aufgreife, diese aber zu einem konservativen Schluss führe. ANDRE DECHERT (Münster) widmete sich in seinem Vortrag US-amerikanischen Sitcoms aus den Jahren 1981–1992 und der Frage nach der Inszenierung von Vaterfiguren in diesen Sendungen. Das Fernsehen verstand er dabei als „cultural forum“, das Genre Sitcom als Ort der Aushandlung von Familienwerten. Der Schwerpunkt des Vorhabens liegt auf den öffentlichen Auseinandersetzungen, die zur Darstellung von Vaterschaft in den Sitcoms geführt worden sind. Inhaltlich im Fokus steht damit ein Teil der gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse über Familienstrukturen aus den häufig als konservativ bezeichneten 1980er-Jahren, denen jedoch auch progressive Tendenzen zuzuweisen seien. Am Beispiel der Serie „Love, Sidney“ (1981-83) veranschaulichte Dechert, dass Sitcoms gesellschaftliche Themen aufgreifen und in die Diskurse eingreifen würden. Der dritte Vortrag des Panels beleuchtete einen Diskurs, der sich mit dem Medium Fernsehen selbst beschäftigte: HENDRIK PLETZ (Köln) analysierte die Krise der technischen Bilder in den 1980er-Jahren. Pletz ging dabei aus von den Debatten um die manipulative Kraft des Fernsehens sowie der Befürchtung, dass das Medium „echte“ zwischenmenschliche Kommunikation verhindern würde. Zudem nahm er Bezug auf die sich verbreitende Sehnsucht nach Authentizität. Diese Diskurse hätten bei den Fernsehzuschauern/innen zu einem Wissen geführt, das die „Unsichtbarkeit des Mediums“ aufgehoben hätte. Anhand zweier medientheoretischer Ansätze von Lorenz Engell und Hartmut Winkler leitete Pletz her, dass dieser Umstand verschiedene Formen der Selbstreflexion zur Folge gehabt hätte. Diese theoretische Annahme belegte der Referent empirisch: So hätten Fernsehsendungen beispielsweise angefangen, das Medium selbst – „das Außen des Bildes“ – zu thematisieren.

Repräsentationen des Sozialen in den Medien

FOLKE MÜLLER (Gießen) stellte in ihrem Vortrag ausgewählte Ergebnisse ihrer Studie über Stimmen in Spielfilmen der 1930er- bis 1950er-Jahre vor. Die Filmstimmen untersucht die Linguistin in ihrem Dissertationsprojekt hinsichtlich des Einflusses von gesellschaftlichen Faktoren auf diese. Ein zentrales Merkmal von Stimmen sei die Tonhöhe. Müller verdeutlichte anhand ihrer Messergebnisse zu den beiden Filmen „Die goldene Stadt“ (1941/1942) und „Die Mörder sind unter uns“ (1946), dass die Werte der Tonhöhen für die verschiedenen Figuren anhand der Differenzen von sozialem Status oder Alter der Filmfiguren nicht gänzlich erklärt werden könnten. Vielmehr würden die Filmstimmen dazu dienen, die positiven oder negativen Charakterzüge von verschiedenen Rollen zu unterstreichen. Damit würden sie sprachliche Stereotype bestimmter Zeitabschnitte repräsentieren. Während Müller die auditive Ebene betrachtete, beschäftigte sich AGNETA JILEK (Leipzig) mit dem rein Visuellen. Sie analysiert in ihrer Doktorarbeit Fotografien mit Arbeitssujets, die in der DDR der 1970er- und 1980er-Jahre veröffentlicht wurden. Der Vergleich mit entsprechenden Fotografien der 1950er- und 1960er-Jahre würde einen Wandel von einer affirmativen hin zu einer kritischen Behandlung des Themas manifestieren. Diese Entwicklung sei in Zusammenhang mit der Kunst- und Kulturpolitik der Zeit, der Transformation des „Sozialistischen Realismus“, zu sehen. Für den zu untersuchenden Zeitraum gebe es vor allem Abbildungen am Arbeitsplatz, die die schlechten Zustände der Arbeitsstätten dokumentieren sowie die „Entheroisierung“ der Arbeiter/innen verdeutlichen würden. Der Vortrag von KINGA BLOCH (London) befasste sich exemplarisch für ihr Dissertationsprojekt mit einer Familienserie und ihrer Wirkung auf die Zuschauer. Die Zuschauerkorrespondenz zur Serie „Rentner haben niemals Zeit“ (DDR ab 1977) diente ihr dazu, verschiedene Wahrnehmungs- und Deutungsweisen zu identifizieren. Zentrale Analysekategorien waren dabei die Aushandlungen von Identitäten sowie die Konzepte von „wahrgenommener Normalität“, die sich in der Auseinandersetzung der Zuschauer/innen mit Familienserien ablesen ließen. Die Rezeptionsweisen wären häufig von den persönlichen Biografien der Zuschauer/innen bestimmt. Daher würden die Rezipienten/innen die Serie und die immanente Darstellung des Alltags teils zustimmend bewerten und teils ablehnend als unrealistisch bezeichnen, wenn sie nicht mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmen würden.

Visual history in vergleichender Perspektive

Zu Beginn des Panels richtete MAREN TRIBUKAIT (Bielefeld) ihren Blick auf Verbrechen in Pressefotografien der 1920er-Jahre – ein Teilbereich ihres Promotionsprojektes, in dem sie nach den Wirkungen dieser Fotografien und den ablesbaren Zeigbarkeitsregeln fragt. In ihrem Vortrag ging es Tribukait um die Frage nach der Macht der Bilder und nach der ihnen immanenten Mehrdeutigkeit. Dass zu diesen Aspekten keine pauschalen Antworten möglich seien, veranschaulichte die Historikerin anhand von drei Beispielen. Die Rezeption des 1928 veröffentlichten Fotos von Ruth Snyder auf dem elektrischen Stuhl und seine Deutung zwischen Glorifizierung und Entehrung demonstriere, wie mehrdeutig Pressefotografien sein könnten. Trotz der Unterschiede der drei vorgestellten Fotografien hätten diese die Gemeinsamkeit eines aufklärenden und kritischen Potentials. MARIE-ALEXANDRA SCHNEIDER (Paris) beschäftigte sich in ihrem Beitrag mit Bildern von Frankreich in der saarländischen Presse von 1945–56. Dabei gehe es zum einen um die Bilder, anhand derer sich Frankreich selbst inszeniert habe, und zum anderen um die Bilder, die von der saarländischen Seite entworfen worden seien. Schneider analysierte zwei Karikaturen, in denen Deutschland das als Kind dargestellte Saarland von Frankreich entrissen bekomme. Dieses „Kindsraubmotiv“ zeige, dass auf Motive zurückgegriffen worden sei, die bereits 1935 eingesetzt worden wären. Da solche Bilder mentale Bilder generieren und Wahrnehmungsweisen konventionalisieren würden, könnten sie als Einflussfaktoren in einem Zusammenhang mit der Folgegeschichte des Saarlandes gesehen werden. SILKE PLATE (Bremen) stellte im Anschluss ihr Projekt zu Untergrundbriefmarken der polnischen Opposition in den 1980er-Jahren vor. Ab 1982 seien diese als Teil des „zweiten Umlaufs“ – also außerhalb der staatlichen Zensur – in der Volksrepublik verbreitet gewesen. Die Briefmarken hätten keine postalische Funktion gehabt und seien symbolischer Natur gewesen. Es habe zahlreiche verschiedene Motive gegeben, die sich gegen die verbreiteten staatlichen Botschaften gerichtet hätten. Die Briefmarken hätten eine solidarisierende und identitätsstärkende Wirkung für die Oppositionsbewegung gehabt. Zudem habe die Briefmarke als Medium Staatlichkeit symbolisiert und die Oppositionsbewegung habe dadurch Assoziationen zur Möglichkeit eines alternativen Staates hervorrufen können.

Geschichte in den Medien – Medien der Geschichte

Das letzte Panel des Doktorandenforums beleuchtete weniger die Interaktion zwischen Gesellschaft und Medien, sondern eher spezielle Darstellungsformen von Geschichte in den Medien sowie individuelle Rezeptionsprozesse. JULIA SCHUMACHER (Hamburg) ging in ihrem Vortrag anhand von drei fiktionalen Fernsehserien, „Holocaust“ (1978), „Die Bertinis“ (1988) und „The Promise“ (2011), der Frage nach, wie das Fernsehen vom Holocaust und seinen Konsequenzen erzählt. Unter einer Serie sei eine Erzählung besonders großen Umfangs zu verstehen, die durch Mehrteiligkeit und eine linear-chronologische Anordnung gekennzeichnet sei. Nach Sean O’Sullivan seien die zentralen Elemente der Serie das Alte, das Neue, und die Lücke, die auf die Fortsetzung der Handlung warte. Schumacher stellte die These auf, dass die serielle Erzählweise konstitutiv für die audiovisuelle Darstellung historischer Inhalte sei und in der Fernsehserie besonders zur Geltung komme. Bei den drei Beispielsendungen stellte die Vortragende Unterschiede hinsichtlich der Einbindung von Archivmaterialien fest. An diesen zeigte Schumacher, dass in den Serien von einem bestimmten Wissen der Zuschauer ausgegangen, an dieses angeknüpft und neues Wissen hinzugefügt werde. BJÖRN BERGOLD (Magdeburg) stellte die theoretischen Rahmenbedingungen und in ersten Ansätzen das Untersuchungsdesign seines Projektes vor, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Jugendliche mit Geschichtsfernsehen umgehen. Eine Grundannahme seiner Arbeit bestehe darin, dass das Geschichtsbewusstsein eines Rezipienten beeinflusse, wie das Geschichtsfernsehen wahrgenommen werde, und umgekehrt das Geschichtsfernsehen Wirkung auf das Geschichtsbewusstsein habe. Durch Interviews und Gruppendiskussionen zielt Bergold darauf ab, herauszufinden, welche Botschaften aus dem Geschichtsfernsehen Jugendliche rezipieren und für wie authentisch sie verschiedene Formate halten. Außerdem soll die Rolle von Geschichtsfernsehen im Alltag von Jugendlichen betrachtet werden. Mit dem Medium Internet, das bis zu diesem Zeitpunkt der Tagung noch gänzlich vernachlässigt worden war, befasste sich ALINA BOTHE (Berlin). Im Fokus ihres Vortrags stand die Frage, welche Veränderungen sich durch die digitale Präsentation von Erinnerungen an die Shoah sowohl für die Quelle selbst als auch für ihre Rezeption ergeben. Als Grundlage diente ihr das „Visual History Archiv“, das mit 48.000 Zeugnissen von Überlebenden der Shoah das größte virtuelle Archiv dieser Art sei. In diesem seien aus gefilmten digitale Zeugnisse gemacht worden. Dabei seien die Zeugnisse erstens archivalisch bearbeitet worden, indem sie um biografische Informationen ergänzt, in Segmente zerlegt und diese wiederum mit Schlagworten versehen worden seien. Zweitens habe sich der Raum der Rezeption verschoben, was unter anderem zur Folge habe, dass der Rezipient mit den Zeugnissen in eine Form „Als-ob-Dialog“ trete. Bothe stellte die These auf, dass durch die archivalische Aufbereitung und die Sphäre der Virtualität sowohl eine Zunahme von Schriftlichkeit als auch von Mündlichkeit zu verzeichnen sei.

JÜRGEN DANYEL (Potsdam) verband in der Abschlussdiskussion den theoretischen Rahmen des Eingangsvortrags mit den vorgestellten Projekten: Diese würden einen ersten wichtigen Schritt zur Auflösung der Spannung zwischen Medien und Gesellschaft wagen, indem sie kommunikative Kontexte und soziale Prozesse gemeinsam betrachten würden. Gleichwohl scheine die Kommunikations- und Medienwissenschaft konsequenter darin zu sein, Gesellschaft und Medien nicht als getrennte Systeme zu betrachten – oder wie Hepp es formulierte nicht als „die Realität“ auf der einen und „die Medienrealität“ auf der anderen Seite. In diesem Sinne könnten transmediale Zusammenhänge in Anschlussstudien stärker berücksichtigt werden, erste Ansatzpunkte dafür hätten sich in den Beiträgen gezeigt. Abschließend hoben die Diskussionsteilnehmer den Stellenwert der audiovisuellen und visuellen Quellen für den Forschungsprozess hervor, die Ausgangspunkt der Analysen sein sollten. Welche zusätzlichen Quellen einbezogen werden sollten, richte sich je nach Fragestellung und Erkenntnisinteresse.

Die Tagung hat gezeigt, wie lohnenswert ein Zusammendenken von Medien und Gesellschaft ist. Die vorgestellten Projekte verdeutlichten durch die vielfältigen Themen und Formate den „Panorama-Charakter“ des Forschungsfelds „Medien und Gesellschaft in zeithistorischer Perspektive“. Den einzelnen Referenten ist es gelungen, prägnante Beispiele zu präsentieren, die die aufgestellten Thesen untermauern und konkretisieren konnten. Auf die Ergebnisse der vorgestellten Promotionsprojekte kann die Geschichtswissenschaft gespannt sein. Es wurde jedoch auch deutlich, dass das Forschungsfeld noch zahlreiche Lücken und somit ungenutzte Potentiale für die Zeitgeschichtsforschung aufweist. Zur weiteren Analyse könnten die kommunikations- und medienwissenschaftlichen Impulse neue lohnenswerte Perspektiven eröffnen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung durch Frank Bösch, Direktor des ZZF Potsdam

Eröffnungsvortrag Andreas Hepp (Bremen)

Einführung Georg Koch (Potsdam)

Panel I: Wertewandel und Medialisierung

Nicole Kubitza (Hamburg): Populärkulturelle Medien und seriöse Geschichtswissenschaft? Star Trek – The Original Series im Spannungsfeld zwischen Feminine Mystique und Second Wave Feminism

Andre Dechert (Münster): Dad on TV. Öffentliche Debatten um Familie und Vaterschaft in den USA 1981–1992

Hendrik Pletz (Köln): Der Wille zur Wirklichkeit. Die Krise der technischen Bilder und die Suche nach Authentizität um 1980

Panel II :Repräsentationen des Sozialen in den Medien

Folke Müller (Gießen): Filmstimmen als Ausdruck gesellschaftlichen Wandels? Spielfilme aus dem „Dritten Reich“ und der Nachkriegszeit im Vergleich

Agneta Jilek (Leipzig): Der Arbeiterstaat im Bild. Die Repräsentation von Arbeit in der staatlich geförderten Autorenfotografie der 1970er und 80er Jahre in der DDR

Kinga Bloch (London): Bewertungen kontemporärer Fiktion des DDR-Fernsehens: Eine Fallstudie zum Verhältnis des Publikums zu den Fernsehrentnern Paul und Anna Schmidt

Panel III: Visual History in vergleichender Perspektive

Maren Tribukait (Bielefeld): Macht und Mehrdeutigkeit. Zur Wirkung massenmedialer Fotografien von Verbrechen in deutschen und amerikanischen Zeitungen (1920–1960)

Marie-Alexandra Schneider (Paris): Frankreichs Saarpolitik in Bildern: Selbstinszenierung und Rezeption in den saarländischen Printmedien (1945–1956)

Silke Plate (Bremen): Alternative Geschichte auf Kleinstformat. Die Untergrundbriefmarken der polnischen Opposition in den 1980er Jahren

Panel IV: Geschichte in den Medien – Medien der Geschichte

Julia Schumacher (Hamburg): Zeitgeschichte in Serie. Historische Wissensvermittlung und fiktionales Erzählen im Fernsehen

Björn Bergold (Magdeburg): Zeitgeschichte im Fernsehen und ihre Rezeption – Eine empirische Studie zum Umgang Jugendlicher mit dem modernen Geschichtsfernsehen

Alina Bothe (Berlin): Digitale Zeugnisse als neue Form audiovisueller Quellen

Abschlussdiskussion: Jürgen Danyel (Potsdam): Perspektiven einer Zeitgeschichte des Audiovisuellen: Zugänge, Methoden, Desiderata

Anmerkungen:
1 Frank Bösch / Annette Vowinckel, Mediengeschichte, in: Frank Bösch / Jürgen Danyel (Hrsg.), Zeitgeschichte. Konzepte und Methoden, Göttingen 2012, S. 370–390, hier S. 370.
2 Hepp wies darauf hin, dass in der Kommunikations- und Medienwissenschaft eher von Mediatisierung gesprochen werde, während sich in der Geschichtswissenschaft der Begriff der Medialisierung durchgesetzt habe.
3 Zu Bedeutung und Zusammenhang dieser Konzepte: Andreas Hepp / Friedrich Krotz, Mediatisierte Welten: Forschungsfelder und Beschreibungsansätze – Zur Einleitung, in: Dies. (Hrsg.), Mediatisierte Welten. Forschungsfelder und Beschreibungsansätze, Wiesbaden 2012, S. 7–23. Außerdem: <http://www.kommunikative-figurationen.de/de/forschungsansatz.html> (07.12.2012).


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