Die Athenische Demokratie im 4. Jahrhundert - zwischen Modernisierung und Tradition

Die Athenische Demokratie im 4. Jahrhundert - zwischen Modernisierung und Tradition

Organisatoren
Claudia Tiersch / Cynthia Klinghammer, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2012 - 23.06.2012
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Von
Claudia Tiersch, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Anliegen der Tagung war es zu prüfen, ob sich die Kategorie der Modernisierung auf die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dynamiken der athenischen Demokratie des 4. Jahrhunderts v.Chr. anwenden lässt und zur präziseren Klärung dieser Phänomene hilfreich ist. Grundlage dieses Versuchs war die Erkenntnis, dass Athen nach der Krise des späten 5. Jahrhunderts v.Chr. ein erstaunlicher Wiederaufschwung sowie eine institutionelle Neubegründung des Gemeinwesens gelang. Dies war umso bemerkenswerter, als Athen sich zwar in den folgenden Jahrzehnten wirtschaftlich erholte, dieser Reichtum aber eher in Privathand war, während die finanziellen Ressourcen der öffentlichen Kassen infolge des Wegfalls der arche sanken, Athen also in steigendem Maße auf die Gewinnung privater Vermögen für Zwecke öffentlicher Finanzierung angewiesen war. Für diese und andere Probleme innerhalb einer zunehmend differenzierten Gesellschaft vermochte die Stadt ein hohes Maß an institutionellen Innovationen und Problemlösungen zu entwickeln. Diese Problemlösungen innerhalb Athens waren mit Prozessen der Institutionalisierung, Bürokratisierung, Professionalisierung und Ausdifferenzierung verbunden. Deshalb erschien trotz aller Problematiken der aktuellen Modernisierungsdebatte die Kategorie der Modernisierung als heuristisch fruchtbar, ohne traditionale Aspekte unterbewerten zu wollen. Das Ziel der Tagung bestand in einem nuancierten und ausbalancierten Bild und einer kategorial trennschärferen Bewertung der Dynamiken der athenischen Demokratie im 4. Jahrhundert v.Chr.

Genau dies erbrachten die Tagungsbeiträge in beindruckendem Facettenreichtum. So verdeutlichten die Beiträge von LENE RUBINSTEIN und ROSALIND THOMAS, dass die Professionalisierung der Gesetzgebung und die Verschriftlichung von Gesetzen zwar eine unbestreitbare Tendenz darstellte, zugleich jedoch der Rekurs auf ‚vormoderne‘ Antriebsmomente wie Zorn und Rache seitens der Gerichtsredner durchaus üblich war und auch direkte bzw. oft sehr emotionale Reaktionsformen von Bürgergeschworenen wie Volksversammlungsteilnehmern weiterhin die Regel blieben. Allerdings wies Rubinstein nach, dass die Aufforderungen an die Geschworenen zur Racheausübung auf einen engen Bereich begrenzt blieben, nämlich auf Problemfelder, für welche die Gerichtsredner eine unmittelbare Bedrohung der Gemeinschaft geltend machen konnten. Zudem war es selbst dann eher die Erzeugung von Furcht als die von Rachegefühlen, auf welche die Redner abzielten.

Andere Vorträge fokussierten stärker auf innovative Tendenzen im 4. Jahrhundert. Übereinstimmend verwiesen die Beiträger allerdings darauf, dass ungeachtet der Zäsur von 403 v.Chr. die Dynamiken des 4. Jahrhunderts eher als Resultat langfristigerer kleinteiligerer Transformationsprozesse zu bewerten sind, die ihren Ursprung oft schon im 5. Jahrhundert besaßen. Hier verdeutlichte vor allem Edward Harris, in welchem Maße Gesetzesveränderungen des 4. Jahrhunderts bereits im 5. Jahrhundert angelegt, diese in ihrer dauerhaften Realisierung damals jedoch noch an verschiedenen Widerständen gescheitert waren.

Neuen Tendenzen in Administration und politischen Institutionen widmeten sich vor allem PETER RHODES und GIOVANNA DAVERIO ROCCHI. Rhodes’ Analyse ließ am Beispiel der Beamtengewinnung erkennbar werden, welche Prämissen hinter den institutionellen Neujustierungen Athens standen, die durchaus eine gewisse Bereitschaft zum Experiment erkennen ließen: So kompensierte man die geringere Bürgerzahl des 4. Jahrhunderts eher durch die Verbreiterung der Rekrutierungsmöglichkeiten, erleichtert durch Aufwandsentschädigungen, als durch die Lockerung des Verbots der Jahresbefristung. Zudem vermochte sich ein wachsendes Bedürfnis nach besonderer Befähigung und Amtserfahrung in speziellen Ämtern (etwa Strategen oder den Vorsitzenden der neu entstandenen Finanzkassen) mit dem Interesse an einer weiterhin breiten Machtlagerung durchaus zu verbinden: In diesem Kontext sind etwa neue Auslosungsverfahren für Gerichtsgeschworene oder die Neueinführung von Prohedroi als Vorsitzende für Ratssitzungen zu bewerten, machten diese doch eine Voraussage unmöglich, wer den einzelnen Sitzungen vorsitzen würde bzw. wer über einen Fall vor Gericht entschied. Als Möglichkeit zur Gewinnung verlängerter Expertise deutet Rhodes auch die Neubestellung von Ratssekretären, die nun nicht mehr für eine Prytanie gewählt, sondern für ein Jahr erlost wurden, wobei durch ein System der Phylenrotation dennoch eine Gleichverteilung von Macht gewahrt blieb. Die Möglichkeit dieser Wandlungen verband Rhodes plausibel mit Änderungen des gesellschaftlichen Diskurses, welcher Adaptionen der Verfassung nicht länger mit Umsturzversuchen der Demokratie gleichsetzte.

Ebenso differenziert bestimmte Giovanna Daverio Rocchi die Rolle politischer Institutionen im Wandel Athens. Entscheidend hierfür war, dass sie einen flexibilisierten Institutionenbegriff verwendete, der Institutionen vor allem als Summe aus Regeln und Verhaltensformen fasste, welche das Verhalten der Akteure strukturierte. In diesem Sinne bestimmte sie vor allem zwei Tendenzen als essentiell für den beschriebenen Zeitraum: Es war zum einen die wachsende Rolle der Demen, ja die Vervielfachung der politischen Zentren gegenüber zentralen Institutionen wie etwa der Ekklesia, und zugleich die wachsende Rolle der staatlichen Einbeziehung privaten Reichtums mit entsprechenden Konsequenzen für die soziale Anerkennung von Euergeten.

Dass es jedoch genau diese gesellschaftliche Anerkennung von Vielfalt und Verschiedenheit war, welche im 4. Jahrhundert zu einem erheblich gewachsenen Institutionenvertrauen führte, wies JAN TIMMER unter Nutzung Luhmannscher Kategorien nach. Er verdeutlichte, dass es im 4. Jahrhundert verstärkt zu Regelungen für unterschiedliche Interessen kam, während die athenische Demokratie im 5. Jahrhundert eher auf die Homogenität eines Bürgerkollektivs gesetzt und abweichende Meinungen vielfach kriminalisiert hatte. Genau diese Anerkennung von Vielfalt zeichnete VINCENT GABRIELSEN am Beispiel der athenischen Vereine nach, welche er auf Grund ihrer integrativen Fähigkeiten gerade für Katöken als Bereicherung städtischen Lebens deutete. Gabrielsen betonte sogar, dass diese Vereine die Öffentlichkeit der Polis durch die verstärkte Einbeziehung von Katöken und Frauen transformierten, indem sie die Identitäten als Bürger, Gläubiger und Vereinsmitglied miteinander verbanden. Andere Möglichkeiten der Netzwerkbildungen untersuchte Claire Taylor am Beispiel der Sozialbeziehungen von Ammen. Sie wies nach, dass Ammen nicht nur in der Lage waren, durch ihre Tätigkeit zum Unterhalt ihrer Familie beizutragen, sondern auch durch die Ausbildung von Kontakten vor allem zu anderen Frauen die öffentliche Wahrnehmung ihrer Tätigkeit positiv zu beeinflussen.

Wie nachhaltig insbesondere der Bereich der athenischen Wirtschaft im 4. Jahrhundert neue Regelungsmechanismen erforderte, zugleich aber auch Dynamisierungsimpulse auslöste, ließen mehrere Vorträge erkennbar werden. Hierbei bestand am Anfang des 4. Jahrhunderts ein erhebliches Problem: Athen konnte den Getreidebedarf seiner Bürger nur durch Importe sichern, sah sich jedoch nach dem Zusammenbruch des Seebundes gezwungen, den Ägäismarkt mit anderen Methoden wiederzubeleben. CHRISTOPHE PÉBARTHE zeigte, dass es Athen durchaus gelang, durch neue Regeln und Methoden die zuvor auf Reichsbildung basierende Marktmacht in veränderter Form ausbilden zu können. Dabei plädierte er im Gegensatz zu Alfonso Moreno dafür, als Basis der Sicherung der Getreideimporte nicht strikte staatliche Maßnahmen, sondern die Nutzung von Marktmechanismen durch die Stadt sowie deren Unterfütterung durch geeignete Regelungsmechanismen sowie eine adäquate Infrastruktur zu sehen. RONALD STROUD betonte in seinem Vortrag zum Getreidesteuergesetz zwar die staatliche Seite der Regulierung des Getreidenachschubs, zeigte aber auch, dass diese Mechanismen die Profitinteressen privater Händler in einer bestimmten Weise zu steuern vermochten.

Nach Erklärungen für die überraschende Erholung und relativ kontinuierliche Entwicklung der athenischen Wirtschaft im 4. Jahrhundert fragte PAUL CHRISTESEN. Er wies nach, dass der Zustrom an Seebundsgeldern im 5. Jahrhundert in seiner Bedeutung nicht überbewertet werden dürfe. Vielmehr seien bereits damals durch den Hafenausbau und Ausbildung von Handelsnetzen Grundlagen gelegt wurden, an welche Athen im 4. Jahrhundert anzuknüpfen vermochte.

In seiner Frage, welche Wirtschaftsmentalität derartigen Interventionen zugrunde lag, wies RAYMOND DESCAT nach, dass trotz des Fehlens einer im strikten Sinne ökonomischen Sachbuchliteratur in Athen literarische Texte verschiedenster Art voll von Überlegungen zu ökonomischer Rationalität und nützlichem wirtschaftlichen Verhalten waren. Hierbei sei keine scharfe Trennung zwischen Subsistenzwirtschaft und marktkonformem Verhalten zu beobachten, sondern es sei eher zu allmählichen Verschiebungen gekommen, wobei die Subsistenzwirtschaft immer stärker durch Marktpraktiken ergänzt worden sei. Interessanterweise seien die primären Impulse oftmals nicht aus dem gewandelten privaten Verhalten, sondern in starkem Maße durch öffentliche Anreize entstanden, die ihre Ursache im Bedürfnis der Polis nach der Erschließung neuer Finanzquellen gehabt hätten. Er vermag in einer Analyse der Begriffe kerdos und prosodos auch allmähliche semantische Verschiebungen dingfest zu machen, welche die wachsende Rationalisierung und Positivkonnotierung ökonomischen Verhaltens unterstrichen. Ähnliches zeigte auch Edward Cohen, der in der wachsenden Monetarisierung seit Ende des 5. Jahrhunderts entscheidende Impulse für eine wachsende Profitakzeptanz und -neigung herausarbeitet und deren Konsequenzen insbesondere für den Seehandel erläuterte: Athen habe in immer stärkeren Maße die zur Funktionsfähigkeit dieses Wirtschaftszweigs erforderliche Infrastruktur wie Logistik, Hafenanlagen und Aufsichtsbehörden bereitgestellt sowie Institutionen wie spezielle Handelsgerichtshöfe geschaffen.

Die Verknüpfung von Privatinteressen und Bedürfnissen der Polis untersuchte auch KIRSTY SHIPTON in den Verbindungen zwischen der Polis Athen, ihren Silberminen und den wohlhabenden Eliten, von denen ein Engagement in Liturgien erwartet wurde. Sie konnte an der Tagung selbst nicht teilnehmen, sandte aber zwecks Diskussion ein ausführliches Paper und wird sich auch in einer Publikation am Sammelband beteiligen. In ihrem Paper zeigte sie, dass sich im 4. Jahrhundert das Profil des Mineninvestors sowohl nach Quantität wie nach sozialer Herkunft wandelte: So nahm im Verlauf dieser Zeit nicht nur die Zahl der Investoren stark zu, sondern sie entstammten nun auch deutlich weniger prominenten und wohlhabenden Familien, während noch in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts die Investoren aus wohlhabenden Familien kamen, für die familiäre Verbindungen zum Bergbau nachweisbar sind. Shipton deutet diese Veränderung im Zusammenhang mit den Trierarchiereformen dieser Zeit: Durch die Schaffung von Steuergesellschaften zur breiteren Lastenverteilung der Trierarchie sei für eine größere Bürgerzahl der Bedarf an verlässlichen Einkunftsquellen und entsprechenden Renditen zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen gestiegen. Deshalb habe auch die Polis dieses Investment durch Gesetze unterstützt, da hierdurch diese Form des Investment attraktiver geworden sei und öffentliche Kosten hätten besser aufgeteilt werden können. Deshalb plädiert Shipton für einen ökonomischen Nexus zwischen dem Institutionenwandel des 4. Jahrhunderts, den wohlhabenden Eliten Athens und deren Investment in Silberminen, was wiederum mit Auswirkungen auf die private und öffentliche Wirtschaft verbunden gewesen sei.

Doch inwieweit war den Athenern die Reichweite ihrer Steuerungsimpulse bewusst, inwieweit handelten sie intentional? Dieser Frage widmete sich ARMIN EICH in seiner differenzierten Analyse von Typen, Reichweite und Auswirkungen wirtschaftspolitischer Interventionen Athens. Er betonte zu Recht, dass das Wissen um die jeweilige Wirkungsweise der steuernden Eingriffe von deren Komplexitätsgrad abhängig war, zeigt aber, dass die Maßnahmen der Athener durchaus unterschiedlichen Komplexitätsgraden entsprachen. Sie betrafen keineswegs nur Maximalpreisfestsetzungen für bestimmte Güter, sondern Unterscheidungen zwischen Warengruppen bzw. zwischen lokal produzierten und importierten Gütern. Hinzu kamen noch Flankierungen dieser Maßnahmen wie die Favorisierung bestimmter Importgüter sowie Exportverbote für andere Waren. All dies habe, so Eich, konkrete Rückwirkungen auf die Produktions- und Bevölkerungsstruktur in Attika gehabt, auch wenn der Grad an Intentionalität jeweils diskutiert werden müsse.

Neue kategoriale Bewältigungen der gewandelten Realität untersuchten die Beiträge von DAVID ROSENBLOOM, PETER LIDDEL, DANIELLE ALLEN und KATARINA NEBELIN. Hierbei verdeutlichte Rosenbloom, in welchem Maße neue wirtschaftliche Möglichkeiten sowie gewachsene Anforderungen an politische Steuerungskompetenzen infolge des Wegfalls traditioneller Finanzierungsquellen zur Verschiebung sozialer Akzeptanzmechanismen bei der öffentlichen Bewertung von Politikern führten: Waren noch im 5. Jahrhundert Politiker mit gewerblichem Sozialhintergrund als poneroi erheblichen Diffamierungen ausgesetzt, wurden nun genau diese administrativen Schlüsselqualifikationen positiv konnotiert. Ähnliche Neuerungen vermag auch Peter Liddel für den gewandelten epigraphichabit bei Ehrendekreten nachzuweisen. Insofern ist es möglicherweise nicht erstaunlich, dass es für Politiker zum Nachteil gereichen konnte, wenn für sie Verbindungen zu den eher konservativen Denkern der Platonischen Akademie nachweisbar waren: Genau dies zeigt Danielle Allen am Beispiel entsprechender öffentlicher Diffamierungen des Aischines durch Demosthenes. Allerdings vermag Katarina Nebelin in einer differenzierten Analyse des aristotelischen Pluralitätsverständnisses nachzuweisen, wie schwer sich selbst dieser Denker mit den pluralen Realitäten des demokratischen Athens tat. Obwohl zahlreiche Gruppen und Vereine existierten, welche die Interessen der Bürgerschaft in verschiedener Weise vertraten, plädierte Aristoteles für eine Unterteilung der Bürgerschaft vor allem hinsichtlich ihrer ‚natürlichen‘ Ungleichheit. Die Demokratie blieb für ihn eine Ordnung, die natürlich gegebene Hierarchien zu Unrecht ignorierte.

JOHN DAVIES bündelte die Erkenntnisse der Tagung, indem er unterschiedliche Politikstile bzw. Präferenzen herausarbeitete, die innerhalb Athens als Bewältigungsstrategien in Reaktion auf die Herausforderungen des 5. Jahrhunderts entwickelt wurden. Sollte man die Fortsetzung der bisherigen Machtpolitik erzwingen, auf eine andere Form der zwischenstaatlichen Machtbalance setzen oder völlig auf eine innere Konsolidierung und wirtschaftliche Erholung Athens setzen und die äußeren Beziehungen geringer gewichten? In den Auseinandersetzungen und Rekombinationen zwischen diesen und weiteren Präferenzen wird eine Versachlichung bzw. Ausdifferenzierung von Politik erkennbar. Wie nachhaltig all diese Dynamiken aber auf den Sonderweg der athenischen Demokratie mit ihren spezifischen Entwicklungsmöglichkeiten im 5. und 4. Jahrhundert basierten, wies VOLKER GRIEB in seinem Abschlussbeitrag nach: Er zeigte, dass veränderte außenpolitische Bedingungen für Athen ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. einerseits den Wunsch der Bürgerschaft auslösten, das Errungene auch unter geänderten Umständen zu bewahrten, dass die gesunkenen Möglichkeiten zur Besoldung politischer Tätigkeiten aber dennoch zu Rückgängen bei den Möglichkeiten demokratischer Teilhabe und damit zu einer Rearistokratisierung führten.

Der immense Ertrag der Tagung ist m.E. insbesondere darin zu sehen, dass die Beiträge sowohl traditionale Persistenzen als auch neue Tendenzen aufzeigten und vor allem die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Feldern des öffentlichen und privaten Lebens bzw. entsprechende Binnenkausalitäten herausarbeiteten. Insofern besteht die Hoffnung, dass der Sammelband, welcher als Ertrag der Tagung entsteht, die Debatte um die athenische Demokratie des 4. Jahrhunderts befruchten wird.

Konferenzübersicht:

Claudia Tiersch (Humboldt-Universität zu Berlin): Begrüßung und Einführung

Sektion I: Rechtlich-institutionelle Dynamiken, moderiert von Peter Funke (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Jan Martin Timmer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Schritte auf dem Weg des Vertrauens? Chancen und Grenzen der Steuerung von Handlungsdispositionen

Lene Rubinstein (Royal Holloway University of London): Community Revenge and Appeals to Dicastic Emotions in Fourth-Century Forensic Oratory

Edward M. Harris (Durham University): The Rule of Law in Fourth-Century Athenian Democracy: Change and Continuity

Rosalind Thomas (Balliol College Oxford, London): Writing and Orality in the Legal Sphere

Sektion II: Verwaltung, moderiert von Claudia Tiersch (Humboldt-Universität zu Berlin)

Peter J. Rhodes (Durham University): Fourth-Century Appointments

Vincent Gabrielsen (Københavns Universitet): Nonpublic Associations and Modernization in Fourth-Century Athens: A Challenge to Democracy?

Giovanna Daverio Rocchi (Università degli studi di Milano): The Role of Political Institutions Between Centre and Periphery, Public and Private

Ronald Stroud (University of California, Berkeley): The Athenian Grain Tax Law of 374/3 BC: A Progress Report

Sektion III: Wirtschaft, moderiert von Winfried Schmitz (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)

Raymond Descat (Université Michel de Montaigne Bordeaux 3): Continuity in the Change: Economic Behavior at Athens in the Fourth Century BC

Edward E. Cohen (University of Pennsylvania, Philadelphia): Pursuing Profit in the Fourth-Century Athens: Maritime Commerce and the Dikai Emporikai

Paul C. Christesen (Dartmouth College Hanover, New Hampshire): Natura facit saltus: Sudden Economic Change in Modern Theory and in Classical Athens

Christophe Pébarthe (Université Michel de Montaigne Bordeaux 3): New Assessment on Trade and Politics in Forth-Century BC Athens

Armin Eich (Bergische Universität Wuppertal): Konzeptionen zur Steuerung und Beeinflussung wirtschaftlicher Vorgänge

Sektion IV: Soziale Dynamiken, moderiert von Aloys Winterling (Humboldt-Universität zu Berlin)

Claire Taylor (Newcastle University): Poverty and Social Relations in Fourth-Century Athens

Sektion V: Selbstreflexion/kategoriale Bewältigung des Wandels, moderiert von Aloys Winterling (Humboldt-Universität zu Berlin)

Danielle S. Allen (Institute for Advanced Study, Princeton, New Jersey): Culture War in Fourth-Century Athens

Katarina Nebelin (Universität Rostock): Das Problem der politischen Vielfalt bei Aristoteles

Peter Liddel (University of Manchester): Changes and Continuities in Fourth-Century Athenian Decree-Making Activity

David Rosenbloom (Victoria University of Wellington, New Zealand): The Representation of Politicians in Fourth-Century Athenian Culture

Volker Grieb (Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg): Mögliche Rückführung von Modernität infolge des Verlustes von außenpolitischer Selbstständigkeit für Athen im Hellenismus

John K. Davies (University of Liverpool): Fourth-Century Athens: A Battleground of Contradictory Visions


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