Prekariat im 19. Jahrhundert – Armenfürsorge und Alltagsbewältigung in Stadt und Land

Prekariat im 19. Jahrhundert – Armenfürsorge und Alltagsbewältigung in Stadt und Land

Organisatoren
Fürstlich und Gräflich Fuggersche Stiftungen; Schwäbische Forschungsgemeinschaft; Fritz-Thyssen-Stiftung für Wissenschaftsförderung
Ort
Augsburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.09.2012 - 21.09.2012
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Von
Anke Sczesny, Augsburg

Die Tagung widmete sich im Rahmen eines von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Projektes zu „Armut in Stadt und Land im 19. Jahrhundert. Kommunale und private Armenfürsorge und Überlebensstrategien armer Leute in der Augsburger Fuggerei und in Dörfern Mittelschwabens“, das von Prof. Dr. Rolf Kießling, Augsburg, geleitet und von Dr. Anke Sczesny, Augsburg, bearbeitet wird, der Analyse des praktischen Umgangs mit Armut sowohl aus der Perspektive der Armenfürsorge als auch aus der Sicht der Bedürftigen.

Nach kurzen Begrüßungsworten von Albert Graf Fugger v. Glött und Frank Suder, Vertreter des Vorstandes der Fritz Thyssenstiftung für Wissenschaftsförderung, wies der wissenschaftliche Leiter des Fuggerarchivs, Johannes Burkhardt (Augsburg), auf die immer noch stark dem 16. Jahrhundert verhaftete Fugger- und Fuggerei-Forschung. Er plädierte nicht nur für eine Überwindung der Epochengrenzen, sondern auch für die notwendige Einbeziehung der Innenperspektiven der 1521 gestifteten Fuggerei, deren Bewohner aufgrund des außerordentlich guten Quellenbestandes aus dem 19. Jahrhundert in ihren individuellen Notsituationen verortet werden können.

ROLF KIEßLING (Augsburg) führte in die Gesamtthematik von Armut in Stadt und Land im 19. Jahrhundert ein, wobei er auf Kontinuitätselemente der Bekämpfung von Hungerkrisen und Armut vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert aufmerksam machte. Schon seit dem 16. Jahrhundert wurden würdige, also durch Krankheit, Alter oder infolge allgemeiner Krisen in Not geratene Arme von unwürdigen Armen, wozu nicht zuletzt die (fremden) Bettler zählten, unterschieden. Die Bekämpfung von Armut oblag zunehmend den Kommunen und Herrschaftsträgern, die im Rahmen der sich verschärfenden Ordnungspolitik und der ‚guten Policey’ mit Hilfe von Arbeits-, Zucht- und Armenhäusern versuchten, die arbeitsfähigen Bettler in die stadtbürgerliche Gesellschaft einzugliedern. Neben diesen institutionellen Fürsorgemaßnahmen verwies Kießling auf den forschungsgeschichtlichen Perspektivenwechsel, mit dem Armut aus der Sicht der Bedürftigen selbst begriffen werden soll und dabei verschiedene Vorgehensweisen untersucht werden, wie Arme ihre Not bewältigten. Eine solche ‚Ökonomie des Notbehelfs’ ist bis in das 20. Jahrhundert zu konstatieren und illustriert eindrucksvoll die Beständigkeit individuellen Verhaltens in der Not trotz der Industrialisierung und der damit verknüpften Proletarisierung im 19. Jahrhundert. Insgesamt sind Armenfürsorge und Armutsbewältigung aber vergleichend in Stadt und Land zu fokussieren, um Kontinuitäten und Brüche zu ermitteln, die wiederum Aufschluss über Bedürftigkeit aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln geben können.

ANDREAS GESTRICH (London) ging anschließend auf das am Deutschen Historischen Institut in London angesiedelte komparatistische Projekt „Pauper letters and petitions for poor relief in Germany and Great Britain, 1770-1914“ ein und erläuterte die unterschiedlichen Verfahrenswege von Bittschriften in Deutschland und Großbritannien. In Deutschland bildete sich ein weit formellerer Instanzenweg als in England heraus, der vor allem im 19. Jahrhundert die Mithilfe von professionellen Schreibern einforderte und in der Analyse dieser massenhaft vorhandenen Bittschriften quellenkritische wie auch methodische Probleme aufwirft. Infolge der oftmals unklaren Autorschaft ist zwar die Authentizität dieser Bittbriefe zu hinterfragen, dennoch bilden diese Ego-Dokumente bei entsprechenden quellenkritischen Überlegungen vorzügliche Einblicke in das Handlungspotenzial der Armen. Ferner zeigen erste Ergebnisse, dass von einer Politisierung der Armut im 19. Jahrhundert nicht die Rede sein kann, sondern immer noch Barmherzigkeit und Menschenliebe zentrale Begriffe in den Bittbriefen waren. Zugleich bieten die Supplikationen bedürfnishistorische Aspekte, da sie die Mindestanforderungen zur sozialen Integration wie ordentliche Kleidung oder auch Armut durch Alter oder Krankheit benennen.

FRANZ KARG (Dillingen an der Donau) führte knapp in die Gründungsgeschichte der Fuggerei ein. Schon 1514 wurden von Jakob Fugger erste Gebäude erworben, die dann 1521, über eine Stiftung in eine Plansiedlung übergeführt wurden. Die Wohnungen waren laut Stiftungsbrief frommen, armen und unverschuldet in Not geratenen Augsburger Bürgern vorbehalten, die für einen rheinischen Gulden im Jahr dort wohnen durften und im Gegenzug für Jakob Fugger und seine Nachkommen täglich zu beten hatten. Karg betonte den präventiven Charakter der Fuggerei, die nicht den Ärmsten Hilfe bieten sollte, sondern den „Hausarmen“, die durch den Einzug in diese Sozialsiedlung ihre Ehre und ihre Selbstachtung bzw. ihren Stand wahren sollten. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Fuggerei von einem Verwalter, anschließend von einem Administrator verwaltet, der gegenüber dem Fuggerschen Familienseniorat verantwortlich war. Das aus drei Senioratslinien (Babenhausen, Glött, Kirchberg und Weißenhorn) bestehende Seniorat wiederum entschied über die Aufnahme der Bewerber um eine Fuggereiwohnung, die teilweise jahrelang bis zu ihrem Einzug warten mussten. Der Fuggerarchivar beschloss seinen Vortrag mit dem Hinweis auf die Bedeutung des Archivbestandes für Untersuchungen zu den Bewerbern und Bewohnern der Fuggerei, die im Rahmen der laufenden Forschungen des Fritz Thyssen Projektes ausgewertet werden.

Anhand einer in der Fuggerei wohnenden Familie, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Ruhestörungen, Schlägereien und „unmoralischen Verhaltens“ bis hin zur Prostitution der Fuggerei verwiesen wurde, setzte sich ANKE SCZESNY (Augsburg) mit den Konflikten und Lösungsstrategien in dieser Sozialsiedlung auseinander. Sie verknüpfte dabei die Bedeutung, in der Fuggerei wohnen zu dürfen, mit dem Denunziations- und Anzeigeverhalten der Bewohner sowie den Funktionen von Anzeigen und Denunziationen sowohl für die Administration bzw. Seniorat als auch für die Anzeigenden. Während die Administration zur Stabilisierung ihrer Sozial- und Kontrollpolitik der Informationen durch Denunzianten bedurfte und insofern diese Mitteilungen immer legitim waren, wurden Denunziationen aus der Perspektive der Bewohner dann als verwerflich eingestuft, wenn diese für eigene Zwecke instrumentalisiert wurden oder wenn ein Denunziant durch seine Anzeige trotz besseren Wissens einer eigenen Denunziation entgehen wollte. Offen muss freilich noch bleiben, ob sich angesichts der restriktiven Zugangsmöglichkeiten in die Fuggerei eine spezifische Konflikt- und Denunziationskultur gegenüber den städtischen Nachbarschaften herausgebildet hatte oder ob sich aufgrund der Kleinräumigkeit in der Fuggerei das auch sonst übliche Verhalten in Bezug auf Konflikte und deren Lösungen nur verdichteten.

ELKE SCHLENKRICH (Frankfurt an der Oder) thematisierte in ihrem Beitrag die Lebenswelten in „geschlossenen“ Einrichtungen der Leipziger Armenfürsorge. Hierbei nahm sie das Hospital St. Georg nebst inkorporiertem Zucht- und Waisenhaus (Georgenhaus), das Johannishospital und das Jacobshospital (Lazarett) in den Blick. Ausgehend von der These, dass sich diese drei Häuser als Orte der Fürsorge, der Religiosität und des Gebetes, der Arbeit (und Besserung) sowie als stationäre medizinische Versorgungslandschaft fassen lassen, porträtierte sie komparatistisch diese drei Einrichtungen zunächst als Institutionen. Vor diesem Hintergrund ging sie anschließend Transformations- und Exklusionsprozessen von Hausinsassen nach, die sich in diesen Einrichtungen vollzogen hatten. Im 19. Jh. war der Prozess zum Abschluss gekommen und es hatten sich spezialisierte Profile der Häuser herausgebildet: Während das Johannishospital vornehmlich als Pfründneranstalt respektive Altenheim fungierte, hatte das Jacobshospital (Lazarett) einen Wandlungsprozess zum Krankenhaus durchlaufen hatte, das hinfort in erster Linie für die Behandlung von Patienten mit Prognose auf Heilung zuständig war. Darüber hinaus verwies Schlenkrich am Beispiel der Geburtshilfe auf Interaktionen zwischen Georgenhaus und Hospital St. Jacob.

Mit Unterstützungs- und Bittgesuchen von Frauen an den Frankfurter Rat zwischen 1770 und 1809 befasste sich DANIELA HEINISCH (London). Nach einem knappen Überblick zur Entwicklung der Frankfurter Armenfürsorge, die seit 1765 in den Händen des städtischen Armenpflegamtes lag, beschrieb sie auf der Grundlage von 650 Unterstützungsgesuchen, von denen die Hälfte von Frauen stammten, die Ursachen weiblicher Armut. Dominierend waren der Tod des Familienernährers – die meisten Schreiben stammen von Witwen; ledige und verheiratete Frauen tauchen kaum auf –, Krankheit eines der Ehepartner und das Alter. Ledige Frauen und Witwen unterlagen zudem, wie in anderen Städten auch, der Geschlechtsvormundschaft, die einerseits das bürgerliche Bild weiblicher Unselbständigkeit und Passivität unterstrich, andererseits den Topos der armen, alten Witwe zementierte, infolgedessen der Frankfurter Rat ‚väterliche’ Pflichten und den Schutz verwitweter und auch lediger Frauen zu übernehmen hatte.

GEORG SEIDERER (Nürnberg-Erlangen) nahm in seinem Abendvortrag einen breiteren Blickwinkel ein und legte seinen Schwerpunkt auf die Armendebatte der Spätaufklärung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Das frühneuzeitliche Deutungs- und Wahrnehmungsmuster von Armut besaß eine Wirkung, die bis weit in das 19. Jahrhundert hineinreichte, auch wenn es seit dem 18. Jahrhundert überlagert und schließlich abgelöst wurde, wie der Erlanger Landeshistoriker an der wachsenden Zahl der Publikationen zum Armutsproblem an sich wie auch an der Diskussion um die Würdigkeit von Armen verdeutlichte. ‚Wahre’ Armut war demnach verursacht durch Krankheit, Invalidität, Alter oder Gebrechlichkeit, während sich die ‚Scheinarmut’ auf arbeitsfähige, aber nicht arbeitswillige Bedürftige bezog. Ersterer sollte durch Reformen der bisherigen Einrichtungen begegnet und diesen Bedürftigen ein angemessenes Auskommen gesichert werden, wogegen die Arbeitsunwilligen durch Repressionen zum Fleiß und zur Arbeit angehalten werden sollten. Insgesamt aber wurde Armut bis ins 19. Jahrhundert vorwiegend moralisch gedeutet, und erst der Pauperismus seit den 1830er-Jahren führte zu Neuansätzen in der Armutsbekämpfung

Einen komparatistischen Ansatz wählte CLAUDIA RIED (Augsburg) zur Darstellung von Armut und Armenpflege in schwäbischen Landjudengemeinden im 19. Jahrhundert. Am Beispiel der ‚armen’ Judengemeinden Buttenwiesen und Binswangen und der eher wohlhabenden Judengemeinde Hürben fächerte sie nicht nur die Eigenfinanzierung der jüdischen, von der christlichen Armenpflege grundsätzlich getrennten Fürsorge für Bedürftige auf, sondern auch die Armutsursachen wie Kinderreichtum, Krankheit und Alter. Die jüdische Armenpflege, so stellte sie heraus, hatte einen weitaus präventiveren Charakter als die christliche Armenfürsorge. Die Hilfe zur Selbsthilfe sollte beispielsweise durch die Unterstützungsverpflichtung von pflegebedürftigen oder armen Verwandten gewährleistet werden, die durchziehenden Betteljuden versorgen, aber auch durch die finanzielle Hilfe bei Auswanderungsvorhaben oder auch durch konkrete Unterstützung mit Naturalien. Zuständig war dabei der ehrenamtlich fungierende Armenpflegschaftsrat, der auch die Armenkasse verwaltete, die sich aus Spenden, Fleischaufschlägen, Stiftungen und verwandtschaftlichen und mithin überregionalen Zuwendungen speiste.

Der Vortrag von KATRIN MARX-JASKULSKI (Marburg), der aufgrund der krankheitsbedingten Abwesenheit der Referentin von Rolf Kießling verlesen wurde, fokussierte ländliche Armut in der Eifel und im Moselgebiet vom Ende des 19. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Neben der klassischen Armutsklientel – arbeitsunfähigen alten Menschen, Kranken und Kindern – wurde die ‚Ökonomie des Notbehelfs’ junger Familien und arbeitsfähiger junger Menschen in prekären Situationen ins Zentrum der Überlegungen gerückt. Zwar bildeten meist die Erträge aus einer kleinen Landwirtschaft in Kombination mit Erwerb aus Handwerk, Handel oder Tagelohn die Basis des Familieneinkommens, doch musste in unvorhergesehenen Notsituationen auf Kredite, Spenden oder auch Bettelei zurückgegriffen werden, falls nicht schon vorher das familiäre soziale Netz die Bedürftigen auffing. Ähnlich wie es Georg Seiderer dargelegt hatte, wurden die ländlichen Bedürftigen auf ihre Würdigkeit hin überprüft, wobei hier die soziale Kontrolle des Dorfes noch hinzutrat, das über die Würde eines Bedürftigen zumindest indirekt mit entschied.

Nach einer kurzen Einführung in die Herrschaftsgeschichte des Castellschen Adelsgeschlechtes hob JESKO GRAF ZU DOHNA (Castell) auf die Gründung der Gräflich Castell-Remlingen’schen Landes-Credit-Cassa im Jahre 1774 ab, die infolge der Hungerkrise von 1772/74 Landwirten die Aufnahme von kurzfristigen Krediten ermöglichen sollte. Die Idee dazu stammte von Friedrich Adolph Zwanziger, einem Beamten in den Diensten der Gräflichen Regierung in Castell, und bis zum Jahre 1784 konnte schon in 30 Dörfern des Umkreises in Not geratenen Bauern mit Kleinkrediten zum Ankauf von Saatgut und Geräten geholfen werden. Der Armut sollte aber nicht nur mit dieser im Jahre 1808 zu einer Stiftung umgewandelten Kredit-Kasse begegnet werden, sondern während der Teuerungen der 1790er-Jahre auch mit dem Verbot des sogenannten Drohbettels und durch die Anlage von Konskriptionslisten, in denen die Bedürftigen anstatt durch den Bettelvogt durch die nunmehr institutionalisierte Armendeputation aufgenommen wurden und die somit Anspruch auf eine Unterstützung hatten. Dabei wurden ähnliche Kriterien der Würdigkeit vorausgesetzt, wie sie schon von den anderen Referenten angesprochen wurden, also Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, Alter usw.

Vor der Schlussdiskussion führte GEORG SEIDERER die Vortragsthemen nochmals unter den Aspekten der begriffsgeschichtlichen Analyse von ‚Würde’ und ‚Unwürdigkeit’ der Bedürftigen, der quellenkritischen Auseinandersetzung mit den Bittbriefen der Armen, den besonderen Bedingungen für Arme in geschlossenen und halbgeschlossenen Einrichtungen sowie für jüdische Gemeinden und schließlich den ‚Ökonomien des Notbehelfs’ in unterschiedlichen Räumen zusammen, um Kontinuitäten und Diskontinuitäten sowohl in der Alltagsbewältigung als auch in der Armenfürsorge seit der Frühen Neuzeit bis ins 19. und beginnende 20. Jahrhundert zu erschließen. In der abschließenden Diskussion waren sich die Referenten dahingehend einig, dass zwar das Problemfeld im 19. Jahrhundert bezüglich der institutionalisierten Armen- und Sozialpolitik im städtischen Bereich recht gut untersucht ist, der ländliche Raum immer aber noch eine große Forschungslücke darstellt. Ein besonderes Desiderat besteht in der Untersuchung des Phänomens ‚Armut‘ aus der Perspektive der Betroffenen; sie muss anhand von seriellen Quellen und raumübergreifend weiter vorangetrieben werden, um Ergebnisse im Hinblick auf ein differenziertes Bild von Armenfürsorge und Armutsbewältigung zu erhalten. Die Beiträge sollen in der Reihe „Materialien zur Geschichte der Fugger“ publiziert werden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung durch Albert Graf Fugger v. Glött und Frank Suder, Vertreter des Vorstandes der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung, Köln

Johannes Burkhardt, Wissenschaftlicher Leiter des Fuggerarchivs: Ein Vor-Wort aus der Fuggerforschung

Einführung

Rolf Kießling (Augsburg): Armut in Stadt und Land im 19. Jahrhundert. Eine Projekteinführung

Andreas Gestrich (London): Das Leben der Armen: Ego-Dokumente als Quellen zur Geschichte von Armut und Armenfürsorge im 19. Jahrhundert

Franz Karg (Dillingen an der Donau): Bewerber und Bewohner. Zur Überlieferung von „Fuggereibewohnern" (19./20. Jahrhundert) im Fuggerarchiv

Städtische Armut und Armenfürsorge

Anke Sczesny (Augsburg): Konflikte um die Alltagsbewältigung in der Fuggerei während des 19. Jahrhunderts

Peter Hintzen (Trier): Was die Fürsorge leisten sollte – Gesuchsteller zwischen Notsituation und Systemkritik (wegen Krankheit entfallen)

Elke Schlenkrich (Frankfurt an der Oder): Lebenswelten in geschlossenen Einrichtungen der Leipziger Armenfürsorge im 19. Jahrhundert

Daniela Heinisch (London): Unterstützungsgesuche und Bittschreiben von Frauen an den Frankfurter Rat, 1770-1809

Öffentlicher Abendvortrag

Georg Seiderer (Nürnberg-Erlangen): Von „wahren Armen“ und „Scheinarmen". Bettel und Armut im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert

Ländliche Armut und Armenfürsorge

Claudia Ried (Augsburg): Armut und Armenpflege in schwäbischen Landjudengemeinden im 19. Jahrhundert

Katrin Marx-Jaskulski (Marburg): Von der „Ökonomie des Notbehelfs“ und „würdigen Armen“ – Armenfürsorge und Armutsbewältigung im Spiegel von Antragsschreiben an die kommunale Verwaltung

Jesko Graf zu Dohna (Castell): Das Armenwesen in der Graf- und Standesherrschaft Castell 1770 -1923

Georg Seiderer (Nürnberg-Erlangen): Zusammenfassung und Schlussdiskussion


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