Zwischen kirchlicher Disziplin und gesellschaftlichen Ansprüchen. Der Seelsorgeklerus in den Auseinandersetzungen mit den Zeitströmungen des 19. Jahrhunderts – am Beispiel preußischer Diözesen

Zwischen kirchlicher Disziplin und gesellschaftlichen Ansprüchen. Der Seelsorgeklerus in den Auseinandersetzungen mit den Zeitströmungen des 19. Jahrhunderts – am Beispiel preußischer Diözesen

Organisatoren
Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte e.V., Regensburg
Ort
Breslau / Wrocław
Land
Poland
Vom - Bis
06.08.2012 - 09.08.2012
Url der Konferenzwebsite
Von
Werner Chrobak, Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg

Zu seiner 49. Arbeitstagung lud das Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte e.V. (Sitz Regensburg) vom 6.-9. August nach Breslau ein. „Zwischen kirchlicher Disziplin und gesellschaftlichen Ansprüchen. Der Seelsorgeklerus in den Auseinandersetzungen mit den Zeitströmungen des 19. Jahrhunderts – am Beispiel preußischer Diözesen“ – so lautete das Thema. Es ließ in seiner Formulierung schon so manches von Spannungen erahnen, die das Jahrhundert zwischen Aufklärung, Säkularisation, deutscher Revolution 1848, Kulturkampf und Vorabend des Ersten Weltkriegs bestimmten.

Der Institutsvorsitzende Paul Mai (Regensburg) konnte rund 40 Tagungsteilnehmer begrüßen. Als eine gute Entscheidung erwies sich die Wahl des Priesterseminars Breslau als Tagungshaus, vermittelte es doch als neugotischer Backsteinbau vom Ende des 19. Jahrhunderts viel von der Atmosphäre dieser Zeit. Außerdem war dieses Haus das Zentrum der Priesterausbildung des Bistums Breslau, das unter den damals preußischen Diözesen zu den größten zählte. Bei dieser deutsch-polnischen Tagung übernahm neben Rainer Bendel (Tübingen) Kazimierz Dola (Neisse/Nysa), Kirchenhistoriker und früherer Regens des Priesterseminars in Neisse, als Moderator die Tagungsleitung, ein Zeichen gelungener internationaler wissenschaftlicher Kooperation. Von den elf Referenten stammten fünf aus Polen, sechs aus der Bundesrepublik Deutschland.

RAINER BENDEL (Tübingen) hob in seiner Einführung hervor, dass der Entwurf eines neuen Priesterbildes im 19. Jahrhundert zwischen Rückzug aus dem öffentlich-sozialen Raum und Engagement in diesem Raum schwankte. In einem Grundsatzvortrag „Klerus und Reform in einem langen 19. Jahrhundert“ unterstrich Bendel, dass Reflexion um abwägendes Mitgehen mit den Veränderungen der Zeit die Seelsorge nach der Aufklärung zunächst bestimmte, römisch-ultramontanes Denken dann aber eine gewisse Abschottung ab der Jahrhunderthälfte nach sich zog. Markant ablesbar sei die Veränderung des Priesterbildes am Beispiel zweier Zeitschriften: In dem 1803 gegründeten „Diözesanblatt für den Klerus der Fürstlich Breslauer Diözes“, herausgegeben vom Breslauer Kanonikus Johannes Schoepe, hätten ein Pfarrer und ein Kaplan in einem Briefwechsel über die Aufgaben des Geistlichen unter den Herausforderungen der neuen Zeit für behutsame Reform in aufgeklärtem Geiste votiert. Nach der päpstlich vorgegebenen Abschottung der Kirche gegenüber liberalem Gedankengut – Stichwort Syllabus errorum von 1864 – habe die Gründung der Zeitschrift „Hochland“ 1903/04 den Versuch des Ausbrechens aus dem „katholischen Milieu“ und der „Inferiorität“ der Katholiken auch mit einem neuen Seelsorgerbild bedeutet.

Mit der „Priesterbildung bei Simon Sobiech (1749-1832)“ beleuchtete KAZIMIERZ DOLA (Neisse/Nysa) den konkreten Weg der Priesterausbildung in Schlesien Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Sobiech, seit 1780 Spiritual und seit 1790 bis zu seinem Tod 1832 Rektor des Breslauer Alumnats, verwandte viel Energie darauf, in immer neuen Reformanläufen das seit 1731 in Breslau in einem eigenen Haus bestehende Alumnat nach seinen und der Bischöfe von Breslau Vorstellungen zu reformieren. Das Alumnat als Zeit der praktisch-pastoralen Vorbereitung der Geistlichen nach dem Studium vor der Priesterweihe sollte nur mehr hausinterne Vorlesungen, keine Vorlesungen mehr an der Universität, anbieten. Die nach der Regel des römischen Germanicum streng ausgerichtete Tagesordnung sah beispielsweise kein Frühstück und nur zwei Mahlzeiten am Tage vor. Eine starke spirituelle Betreuung der Theologiestudenten mit 34 Exerzitientagen im Jahr sollte die zukünftigen Priester für ihren Beruf asketisch einstimmen. Wegen staatlicher Einsprüche aufgrund finanzieller Förderung des Alumnats seitens des preußischen Staats kam die Reform erst zehn Jahre nach Sobiechs Tod zustande, der in seiner Amtszeit rund 950 Alumnen zum Priestertum begleitet hatte.

Eine Reihe vergleichender Vorträge zog Parallelen zwischen Schlesien und westdeutschen Gebieten. HANS-GEORG ASCHOFF (Hannover) schilderte „Priester in der Diaspora des 19. Jahrhunderts“. Als Diaspora bezeichnete Aschoff nach traditionellem Verständnis die Situation katholischer Minderheiten in überwiegend protestantischen Gebieten, wenn die Katholiken weniger als ein Drittel der Bevölkerung ausmachten. Verursacht durch starkes Bevölkerungswachstum, Industrialisierung und dadurch bedingte Binnenwanderung hätten Katholikenzahlen im vorher protestantischen Umfeld stark zugenommen. Ein Musterbeispiel dafür sei die Hauptstadt Berlin gewesen. Dieser Herausforderung an Kirche und Seelsorge sei zunächst mit Provisorien, wie „Missionsstationen“, dann mit Gründung regulärer Pfarreien begegnet worden. Als Fallbeispiele für einfallsreiche, erfolgreiche Diasporapfarrer nannte Aschoff Wilhelm Nürnberg in Neurönnebeck (Bistum Hildesheim), Carl Ulitzka in Bernau bei Berlin, Ferdinand Piontek in Köslin und Wilhelm Maxen in Hannover-St. Marien.

MICHAEL HIRSCHFELD (Vechta) arbeitete den Typus des sozialen Pfarrers in Schlesien und Westfalen heraus. Als exemplarische Arbeitsfelder wählte er die Mäßigkeitsbewegung, die Gründung von Frauenkongregationen für Krankenpflege und den politischen Einsatz für soziale Gerechtigkeit aus. Im Vergleich führte er für die Mäßigkeitsbewegung (Antibranntwein- bzw. Antialkoholbewegung) den Osnabrücker Kaplan Johann Mathias Seling (1792-1860) und den Deutsch Piekarer Pfarrer Johann Alois Fietzek (1790-1862), als Exponenten der kirchlichen Sozialpolitik Bischof Wilhelm Emmanuel Frhr. v. Ketteler (1811-1877) in Mainz und Bischof Melchior v. Diepenbrock (1798-1853) in Breslau, sowie Clemens August Frhr. v. Droste zu Vischering (1770-1845) in Münster und den Breslauer Geistlichen Robert Spiske (1821-1888) als Gründer von karitativ wirkenden Frauenkongregationen (Clemensschwestern bzw. Hedwigschwestern) vor. Im Überblick lasse sich – so Hirschfeld – eine Ost-West-Bewegung des sozialen Gedankenguts von Westfalen nach Schlesien feststellen.

Eine weitere Präzisierung in der angerissenen Richtung bot ANDREAS GAYDA (Haltern am See) mit seinem Vortrag „Priesterbilder im oberschlesischen Industriegebiet zur Zeit des Kulturkampfes“. Bezogen auf die urbanen Zentren Oberschlesiens, charakterisierte er Religion und die Rolle der Priester als Gegenpol zur vielgestaltigen Entfremdungssituation in der sich entwickelnden Industriegesellschaft. Drei Priesterpersönlichkeiten sah er dafür als exemplarisch an: Josef Schaffranek, Pfarrer der Mariengemeinde in Beuthen von 1839 bis 1874, einen bereits in der Revolutions- und Nachrevolutionsphase 1848-1851 in der preußischen Nationalversammlung und der Zweiten Kammer des preußischen Landtags aktiven Abgeordneten, der durch Forderung nach unterrichtssprachlicher Gleichberechtigung des Deutschen und Polnischen als oberschlesisches Identitätselement Aufsehen erregt hatte. Mit hohem Ansehen seit seinem persönlichen Einsatz bei den Typhus- und Choleraepidemien ausgestattet, suchte er die soziale Lage der Arbeiter durch Bildungsmaßnahmen, Sakramentenspendung ohne Stolgebühren, Gründung von Armen- und Krankenpflegeorden und Förderung eines Krankenhausbaus zu verbessern. Die durch Bevölkerungswachstum ungenügende Kirchenraumsituation wollte er nach der Renovierung der baufälligen Beuthener Marienkirche zusätzlich mit dem Neubau der St. Trinitatiskirche entschärfen, doch erlebte er deren Fertigstellung wegen des Widerstands der staatlichen Genehmigungsbehörden nicht mehr. Sein Nachfolger in Beuthen, Norbert Bończyk, schöngeistiger deutsch-polnischer Literat, ein großer Förderer des kulturellen Lebens seiner Pfarrei, Mitglied der Zentrumspartei, konnte 1886 die Einweihung der Trinitatiskirche als Frucht ernten, bevor er 1893 starb. Als dritter Geistlicher wurde von Gayda Viktor Schmidt, ab 1868 Kurat, von 1875 bis 1917 Pfarrer der Kattowitzer Marienpfarrei, vorgestellt. Er war ebenfalls Zentrumsmitglied, der im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Geistlichen mit ausgesprochen deutschnationaler Gesinnung in Vernetzung mit dem Bürgertum der Stadt die Probleme der Zeit und seiner Pfarrei zu lösen versuchte.

Ebenfalls den Fokus auf die Kulturkampfzeit richtete TOBIAS KÖRFER (Köln): „Priester im Kulturkampf in oberschlesischen Gemeinden im Vergleich“. Speziell die Akzeptanz der sogenannten „Staatsgeistlichen“ wurde hier aufgrund von Presseberichten untersucht. Als „Staatsgeistliche“ oder „Staatspfarrer“ wurden katholische Priester bezeichnet, die sich nach dem „Gesetz über die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen“ vom 11. Mai 1873 durch eine ausdrückliche Erklärung mit der staatlichen Gesetzgebung zur preußischen Kirchenpolitik einverstanden erklärten und dann auch staatlicherseits in Pfarreien eingewiesen wurden. Relativ klein an der Zahl – 1878 sollen es elf Staatspfarrer gewesen sein – wurden sie aber durch den Breslauer Fürstbischof Heinrich Förster wie auch das Kirchenvolk in den Pfarreien massiv abgelehnt. Die verbissenen Pressefehden, etwa um die Staatspfarrer Mücke in Groß Strehlitz, Grünastel in Cosel O/S oder Sterba in Leschnitz, wie sie sich im „Schlesischen Kirchenblatt“, der „Schlesischen Zeitung“, der „Schlesischen Volkszeitung“, der „Breslauer Zeitung“ oder sogar der „Germania“ widerspiegeln, belegen, dass die Sache der „Staatspfarrer“ seitens der katholischen Kirche – so Körfer – als willkommener Anlass zur Ausbildung eines „Gemeinschaftsgeistes“ mobilisiert wurde.

Das Wirken schlesischer Kulturkampfpriester außerhalb des Bistums Breslau, im Bistum Regensburg von 1876 bis 1884, beleuchtete PAUL MAI (Regensburg). Da als Folge der Kulturkampfgesetze das Breslauer Alumnat im März 1876 geschlossen wurde und die 21 Priesteramtskandidaten im April 1876 in Prag durch Kardinal Schwarzenberg geweiht wurden, verwehrte die preußische Regierung eine Anstellung dieser Priester im Bistum Breslau. Über den am Regensburger Priesterseminar als Repetitor tätigen Breslauer Diözesanpriester Dr. Ernst Comer als Anlaufstelle gelangten zunächst sieben Breslauer Neupriester, ein Drittel des Weihekurses 1876, in das Bistum Regensburg. Auch von den nächstfolgenden Weihejahrgängen wandten sich weitere Neupriester nach Regensburg, so dass schließlich 18 schlesische Priester in der Seelsorge des Bistums Regensburg tätig waren, eine willkommene Verstärkung angesichts des damaligen Priestermangels im Bistum Regensburg. Nach Abflauen des Kulturkampfs konnten die theologisch gut gebildeten und in Bayern fast durchweg akzeptierten schlesischen Priester ab 1882 in das Bistum Breslau zurückkehren, der Rückkehrvorgang war 1884 abgeschlossen.

Die Konflikte um das Unfehlbarkeitsdogma des Ersten Vatikanischen Konzils im schlesischen Klerus thematisierte JOACHIM KÖHLER (Tübingen) anhand der Beispiele Carl Frhr. v. Richthofen (1832-1876) und Carl Jentsch (1833-1916). Das am 18. Juli 1870 verkündete Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes, gegen das auch der Breslauer Bischof Heinrich Förster starke Bedenken hegte und deswegen dem Papst seinen Rücktritt anbot – der allerdings nicht angenommen wurde – , veranlasste nur wenige schlesische Geistliche zum öffentlichen Widerspruch. Zwei spektakuläre Fälle, die aufgrund autobiographischer Aufzeichnungen gut nachvollziehbar sind, rollte Köhler auf: Den des Hohenfriedeberger Pfarrers Carl Frhr. v. Richthofen und des Liegnitzer Gymnasialreligionslehrers Carl Jentsch. Während Jentsch nach öffentlicher Ablehnung des Syllabus und Unfehlbarkeitsdogmas bereits 1870 suspendiert und 1875 exkommuniziert wurde, erlebte v. Richthofen trotz erkennbar ablehnender Haltung gegenüber dem Unfehlbarkeitsdogma im Herbst 1872 noch eine Erhebung zum residierenden Domkapitular in Breslau. Die ausdrückliche Ablehnung der Infallibilität im Frühjahr 1873 zog dann aber im Mai 1873 seine Exkommunikation nach sich. Die beiden ursprünglich evangelisch getauften, in der frühen Jugend zum Katholizismus konvertierten Geistlichen wandten sich nach der Exkommunikation den Altkatholiken zu. Richthofen wechselte dann nochmals zum evangelischen Glauben. Köhler wertete die Fälle v. Richthofen und Jentsch mit der jeweiligen Exkommunikation als Beispiele kirchlicher Disziplinierung ohne Verständnis für Gewissensentscheidungen.

Die historische Kritik des Breslauer Professors Joseph Hubert Reinkens am schlesischen Klerus führte LYDIA BENDEL-MAIDL (München) vor Augen. Abgehandelt wurde von ihr der Konflikt um die Aussagen Reinkens in der Festschrift „Die Universität zu Breslau vor der Vereinigung der Frankfurter Viadrina mit der Leopoldina“ 1861. Als Schmähung wurden die Behauptungen Reinkens empfunden, dass die Bevölkerung Schlesiens im Mittelalter eine Mischung polnischen und deutschen Blutes gewesen sei, dass die Breslauer Domschule in den ersten fünf Jahrhunderten nicht so wirkmächtig gewesen sei, dass eine Universität hätte gegründet werden können, und dass die Jesuiten in der Leopoldine methodisch nicht auf der Höhe der Zeit gelehrt hätten. Obwohl keineswegs der zeitgenössische Klerus kritisiert wurde, fühlten sich Bischof und Domkapitel sowie das „Schlesische Kirchenblatt“ unter Schriftleiter Dr. Franz Lorinser zu heftigen Gegenerklärungen bewogen, in der Reinkens (geboren in Aachen-Burtscheid) letztlich als „Westlicht“ und „Zuzügler“ die Legitimation zur Kritik abgesprochen wurde. In der Folge wurde Reinkens als Bestreiter der Unfehlbarkeit des Papstes 1870 suspendiert. Er wurde zum Mitbegründer der altkatholischen Kirche in Deutschland und deren erster Bischof (1871-1890).

Themen zum Ermland und zu Westpreußen steuerten polnische Referenten bei: ANDRZEJ KOPICZKO (Allenstein/Olsztyn) befasste sich mit „Gottesdiensten und Predigten der ermländischen Geistlichen im 19. Jahrhundert“. Er wies aufgrund der im „Pastoralblatt für die Diözese Ermland“ enthaltenen Verordnungen des Bischöflich-Ermländischen Ordinariats die sich wandelnde Gottesdienst-, Predigt- und Schulunterrichtspraxis während des 19. Jahrhunderts nach. Ihre Ausbildung erhielten die ermländischen Geistlichen in der 1817 gegründeten Philosophisch-theologischen Hochschule in Braunsberg (Braniewo), dem sogenannten „Lyzeum Hosianum, ergänzt durch die pastorale Ausbildung im „Praktischen Institut“ des Priesterseminars Braunsberg.

WOJCIECH ZAWADZKI (Elbing/Elblag) dokumentierte „Schicksale der Franziskaner-Patres in Westpreußen in der Zeit der Aufhebung ihrer Klöster“. Er nannte als Grundlage der in Preußen – gegenüber dem Hl. Römischen Reich Deutscher Nation verzögerten – Säkularisation den Säkularisationserlass vom 30. Oktober 1810, in dessen Gefolge die Klöster 1815 zur Selbstaufhebung aufgefordert wurden. Von den um 1800 in Westpreußen insgesamt 28 Mönchs- und sieben Nonnenklöstern waren 16 Franziskanerklöster, von denen nach 1840 nur zwei überlebten, die Klöster in Neustadt und Lonk bei Neumark. Die Rigorosität der von der preußischen Staatsverwaltung durchgedrückten Klosteraufhebungen, die laut Zawadski ohne bemerkbaren Widerspruch der Bischöfe von Kulm und Ermland vonstatten ging, wurde in zahlreichen Beispielen vorgeführt.

Der Vortrag über typisch schlesischen „Witz und Humor bei den Priestern im 19. Jahrhundert“ von JAN GÓRECKI (Ruda Śląska) wurde wegen Erkrankung des Referenten verlesen. Eine qualifizierte Stadtführung von Jan Harasimowicz durch die gotischen Kirchen Breslaus und die Universität schloss die wissenschaftlich ertragreiche deutsch-polnische Tagung ab. Die Vorträge werden voraussichtlich in einem Band der „Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands“ im Böhlau-Verlag Köln erscheinen.

Konferenzübersicht:

Rainer Bendel (Tübingen): Einführung in die Tagung

Rainer Bendel (Tübingen): Klerus und Reform in einem langen 19. Jahrhundert

Kazimierz Dola (Neisse/Nysa): Priesterbildung bei Simon Sobiech

Hans-Georg Aschoff (Hannover): Priester in der Diaspora des 19. Jahrhunderts

Joachim Köhler (Tübingen): Der schlesische Klerus in der Konfrontation mit der Unfehlbarkeitsdefinition auf dem Vatikanum I. Die Beispiele Carl Frhr. v. Richthofen und Carl Jentsch

Michael Hirschfeld (Vechta): Der soziale Pfarrer – Schlesien und Westfalen im Vergleich

Tobias Körfer (Köln): Priester im Kulturkampf in oberschlesischen Gemeinden im Vergleich

Andrzej Kopiczko (Allenstein/Olsztyn): Gottesdienste und Predigten in der Diözese Ermland im 19. Jahrhundert

Lydia Bendel-Maidl (München): Die Priesterschelte eines Breslauer Professors – Kritische Relecture der Aussagen Joseph Hubert Reinkens zum 50-jährigen Bestehen der Breslauer Universität 1861

Wojciech Zawadzki (Elbing/Elbląg): Schicksale der Franziskaner-Patres in Westpreußen in der Zeit der Aufhebung ihrer Klöster

Andreas Gayda (Haltern am See): Priesterbilder im oberschlesischen Industriegebiet zur Zeit des Kulturkampfes

Jan Górecki (Ruda Śląska): Witz und Humor bei den schlesischen Priestern im 19. Jahrhundert

Paul Mai (Regensburg): Die Beurteilung schlesischer Kulturkampfpriester im Bistum Regensburg 1876 bis 1884


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