6. Jahrestagung der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung: Kinder, Frauen und Familie. Migrationen in historischer Perspektive / Children, Women and Families. Migration in Historical Perspective

6. Jahrestagung der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung: Kinder, Frauen und Familie. Migrationen in historischer Perspektive / Children, Women and Families. Migration in Historical Perspective

Organisatoren
Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg; Gesellschaft für historische Migrationsforschung
Ort
Salzburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.09.2012 - 07.09.2012
Url der Konferenzwebsite
Von
Luisa Pichler, Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg

Die 6. Jahrestagung der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung fand vom 6. bis 7. September 2012 an der Universität Salzburg statt. Die am Fachbereich Geschichte durchgeführte Konferenz, organisiert von Prof. Sylvia Hahn, Prof. Reinhold Reith und Luise Artner, hatte die Migrationen von Kindern, Frauen und Familien zum Kernthema. Wie schon das Tagungsprogramm zeigte, wurde ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt. Die Vorträge reichten inhaltlich von der Bildungs-, über die Heirats-, bis hin zur Arbeitsmigration und waren räumlich von Indien bis Mexiko breit gestreut. Hingegen war der zeitliche Rahmen, bis auf eine Ausnahme, zeitgeschichtlich geprägt. Einleitend betonte Mathias Beer (Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung, Tübingen), dass man Migration als etwas „Normales“, als Normalfall und nicht als Ausnahme, begreifen müsse. Erfreulich sei, dass mittlerweile sowohl die Migrationsforschung als auch die Migrationsstudien ebenso „normal“ geworden seien und sich etablieren konnten.

Die Tagung wurde von MARTIN HOLY (Prag) mit einem Beitrag zur frühneuzeitlichen Bildungsmigration von Kindern aus Böhmen und Mähren eröffnet. In diesen Ländern verstärkten sich die Vorstellungen über die Notwendigkeit von Bildung im 16. Jahrhundert infolge der Rezeption des Humanismus. Die Migration von Kindern und Jugendlichen in die Nebenländer der Böhmischen Krone, in die Österreichischen Erblande sowie ins weitere Ausland sei weniger mit mangelnden Einrichtungen in der Region, als mit dem Interesse an bestimmten Studienrichtungen, die dem zeitgenössischen Trend entsprachen, in Zusammenhang gestanden. Holy ging besonders auf die Herkunftsstruktur der Migrant/innen ein: Sie waren mehrheitlich männlich, nicht katholisch und aus reicheren Schichten. Kindern ärmerer Schichten wurde durch Mäzenatentum eine Bildungsmigration ermöglicht, wenngleich ihre Aufenthalte in der Regel kürzer waren als jene der reichen Schichten. Neben den Migrant/innen habe auch die Gesellschaft von den Bildungsaufenthalten profitiert; das intellektuelle Niveau sei gestiegen, eine Kosmopolitisierung habe eingesetzt.

In ihrem Beitrag über weibliche steirische Migration in die Schweiz zwischen 1945 und 1955 legte UTE SONNLEITNER (Graz) die Ergebnisse aus zwei Oral-History-Projekten dar. Die Schweiz war während des besprochenen Zeitraumes ein beliebtes Migrationsziel für Österreicher/innen. Sie galt auch zahlreichen Steirerinnen als „Paradies“, das sie aus Erzählungen kannten, und das sie gegen die schwierige wirtschaftliche Situation zuhause eintauschen wollten. Eine Anbahnung der Arbeitsbeziehungen erfolgte zumeist über Zeitungsannoncen. Die Frauen nahmen als sogenannte „Haus-“ oder „Serviertöchter“ Stellungen in privaten Haushalten und in der Gastronomie an. Gerade die care work wurde als Vorbereitung für die eigene Familiengründung angesehen. Eine Rückkehr erfolgte zumeist nach zwei bis vier Jahren, wobei als Gründe häufig das Gefühl des Fremdseins in der Schweiz und/oder die Heirat mit einem Österreicher angeführt wurden. In der Diskussion wurde besonders der Begriff der „Feminisierung der Migration“ debattiert. Zudem wurde angemerkt, dass in den gegenwärtigen Migrationsdebatten vielfach eine „Verschwörung des Schweigens“ herrsche, welche die eigene Migrationsgeschichte mitteleuropäischer Regionen – wie in diesem Fall der Steiermark – ausblende.

MACHTELD VENKEN (Wien) referierte zu den Kriegserfahrungen polnischer Kinderzwangsarbeiter/innen, die in der ostpreußischen Grenzregion (nunmehr Polen) eingesetzt wurden. Einige von ihnen seien Migrant/innen im engeren Wortsinn gewesen, da sie aus anderen Regionen dorthin gebracht wurden; andere bezeichnete Venken als „interne Migrant/innen“, da sich um sie herum die Staatsgrenzen verschoben hatten. Der Beitrag basierte auf der kritischen Auseinandersetzung mit und dem Vergleich von Ego-Dokumenten der Kinder aus Schreibwettbewerben im Polen der 1960er- und 1970er-Jahre und Oral-History-Interviews des KARTA-Dokumentationszentrums. Besonders ergiebig sei der Vergleich der originalen Einreichungen der Wettbewerbe mit den publizierten Beiträgen gewesen: Hier seien Zensur und Propaganda nachweisbar, da nur abgedruckt wurde, was der offiziellen Sicht entsprach. In der Diskussion wurde die zweifelhafte Zuverlässigkeit von Quellen aus Kinderhand thematisiert.

Räumlich gänzlich anders verortet war BRIAN GRATTONs (Phoenix, AZ) Vortrag: Er befasste sich mit der mexikanischen Immigration in die USA zwischen 1900 und 1930. Während sich im Jahr 1850 nur etwa 80.000 Mexikaner/innen in den USA (vorwiegend in den südwestlichen Staaten) aufhielten, nahm die Zahl der hispanischen Einwanderer im Untersuchungszeitraum stark zu und es kam zu einer Ausweitung der Migrationsgebiete. Als Gründe für die stärkere Migration führte Gratton (vergleichbar mit europäischer Emigration) die Modernisierungen im Herkunftsland wie neue Informationsnetze und Eisenbahnverbindungen an. Hauptmotiv für die Migration war die Aussicht auf besseren Verdienst, besonders in Industrieregionen. In der Great Depression zogen viele Mexikaner/innen, die mehrheitlich keine US-Staatsbürger/innen waren, freiwillig in ihr Herkunftsland zurück. Die Mehrheit sei aber geblieben. Während zunächst vorwiegend Männer in die USA migrierten, glich sich das Geschlechterverhältnis der mexikanischen Migrant/innen in den 1940er-Jahren aus.

LUISE ARTNER (Salzburg) behandelte die Migrationsmotive und -muster polnischer Frauen und Familien nach Österreich um die „Wende“ 1989. Es sei eine Dominanz männlicher Pioniermigration festzustellen; die Frauen seien vorwiegend ihren Ehemännern nachgefolgt und die Kinder vielfach erst Jahre später nachgeholt worden. Andere Frauen haben österreichische Männer geheiratet und seien als Heiratsmigrantinnen gekommen. Gründe, Polen vor 1989 zu verlassen, waren neben ökonomischen die politische Destabilisierung, die Unzufriedenheit mit dem oder Verfolgung durch das Regime und/oder der Wunsch nach Familienzusammenführung. In den 1990er-Jahren wurde die Migration vorwiegend wirtschaftlich und mit der erleichterten Ausreise begründet. Anhand ausgewählter Zeitzeug/innen-Interviews zeigte Artner die verschiedenen Migrationsmuster von Polinnen auf, wobei festgestellt wurde, dass die Trennlinien zwischen den Typen der Heirats-, Wirtschafts- und Kettenmigration unscharf sind und sich individuelle Geschichten selten in ein Schema pressen lassen. Diesbezüglich wurde in der Diskussion festgehalten, dass weniger die Migrationstypen als vielmehr die Quellen im Vordergrund stehen sollten.

Die Politikwissenschaftlerin IRENE MESSINGER (Wien) ging in ihrem Vortrag auf das Thema der Heiratsmigration in Form von Schutz- und Scheinehen in Österreich ein. Für Frauen habe die strategische Eheschließung mit einem Ausländer stets eine „günstige“ Möglichkeit zur Emigration geboten. Nicht selten seien diese Ehen jedoch von Abhängigkeiten und Erpressungen geprägt. Die Bewertung von Ehemotiven sei erstmals im deutschen Ehegesetz von 1938 in Form der Ehenichtigkeit der „Namens- und Staatsangehörigkeitsehe“ zu finden. Diese Regelung ist in Österreich nach wie vor in Kraft. Seit der Staatsbürgerschaftsnovelle von 1983 können auch Österreicherinnen die Staatsbürgerschaft an ihre Ehemänner weitergeben. Behördlich und medial würden eher Frauen aus unteren sozialen Schichten verdächtigt Scheinehen einzugehen, während die häufigere Konstellation der Ehe eines Österreichers mit einer Asiatin unbehelligt bliebe. Grundsätzlich könne man die strategische Eheschließung als subversives Element begreifen, um sich mithilfe von Heiratsmigration über Staatsgrenzen und Rechtsnormen hinwegzusetzen.

PHILIPPA SÖLDENWAGNER (Braunschweig) thematisierte die Praxis südeuropäischer Arbeitsmigrant/innen in der BRD während der 1960er-Jahre, Geld in ihre Heimat zu überweisen. Temporäre Arbeitsaufenthalte seien wegen der Möglichkeit des Geldtransfers besonders attraktiv gewesen. Neben dem persönlichen Geldtransfer über Vertrauenspersonen war besonders die Auslandspostanweisung ein beliebtes Mittel der Rücküberweisung, das von 80 Prozent der Migrant/innen verwendet wurde. Die Überweisungen der Arbeitsmigrant/innen wurden hauptsächlich für den Unterhalt zuhause verbliebener Familienmitglieder und für spätere Projekte wie Hausbau im Herkunftsland verwendet. Das Verhältnis zwischen den Postbediensteten und den Überweiser/innen war häufig gespalten, schließlich setzte die Deutsche Post jedoch auf verbesserte Kundenbetreuung und stellte zum Beispiel zweisprachige Bedienstete ein.

Die Lebensrealitäten von „Gastarbeiter/innen“ aus dem ehemaligen Jugoslawien in der Steiermark untersuchte VERENA LORBER (Graz) für die 1960er- und 1970er-Jahre. Im steirischen kollektiven Gedächtnis seien vorwiegend Männer als „Gastarbeiter“ verankert; Frauen schreibe man bei der Migration eher eine passive Rolle zu, etwa in der Familienzusammenführung. Jedoch waren im Jahr 1971 von den 7.260 „jugoslawischen Gastarbeiter/innen“ in der Steiermark 1.737 weiblich. Diese Frauen arbeiteten vornehmlich in den Branchen Gewerbe & Industrie, Gastwirtschaft und Persönliche Dienste. Die quantitativen Daten ergänzte Lorber um Ergebnisse aus 9 Zeitzeuginnen-Interviews. Demnach waren ihre Lebensstrategien in der Steiermark bei Wohnungssuche, Kinderbetreuung und Spracherwerb vielfältig. Einige waren etwa als Hausmeisterinnen tätig, da ihnen dies neben dem Einkommen auch eine feste Wohnung sicherte. Dass Arbeitsmarkt-Analogien zur Habsburgermonarchie hergestellt werden können, wurde in der Diskussion angemerkt.

Die Ethnologin GERTRUD HÜWELMEIER (Berlin) befasste sich mit den Schwestern des Ordens „Arme Dienstmägde Jesu Christi“ als Pionierinnen weiblicher Migration. Im Fokus des Beitrages stand die transnationale, (spi)rituelle Mutterschaft. Seit dem 19. Jahrhundert migrierten die Ordensschwestern von Deutschland aus nach England und in die USA, wo sie als Krankenschwestern und in der Kinderbetreuung beschäftigt waren. Durch die Migration wurden die Schwestern von den Ordenshäusern und damit auch von ihren „Ordensmüttern“ getrennt. Ihre Beziehungen wurden über Briefe und Telegramme sowie durch „spirituelle Reisen“ im Gebet aufrechterhalten. Der Begriff der „Mutter“ wurde in den 1970er-Jahren abgeschafft, da eine Bevormundung erwachsener Frauen nicht mehr zeitgemäß erschien. Mit der Ankunft indischer Ordensfrauen wurde der Begriff jedoch wiedereingeführt, da diese Frauen – etwa ob ihres zarten Körperbaus – wiederum als „schützenswerte Wesen“ betrachtet wurden. Hüwelmeier wies auf die Transnationalisierung des Ordenslebens hin, die durch die Aufnahme von Schwestern aus Afrika, Asien und Lateinamerika zustande kam.

Der Vortrag der Kultur- und Sozialanthropologin URMILA GOEL (Frankfurt/Oder) beschäftigte sich mit der Migration von Krankenschwestern aus Kerala/Indien nach Deutschland. Sie untersuchte insbesondere die Brüche in der Heteronormativität, die durch die Migration bedingt wurden. Als Quellen zog sie neben Interviews mit der ersten und zweiten Migrant/innen-Generation auch die deutsch-indische Zeitschrift „Meine Welt“ heran. Die Inderinnen wurden Ende der 1960er-Jahre über kirchliche Netzwerke für die Krankenpflege angeworben. Hatten die Frauen während eines Heimurlaubes einen Ehemann kennengelernt und war dieser nach Deutschland mitgezogen, so fand ein Rollentausch statt. Da der Ehemann für die ersten vier Jahre keine Arbeitserlaubnis erhielt, nahm die Frau die Rolle der Familienernährerin ein und der Mann kümmerte sich um Haushalt und Kinder. Doch dieser tatsächlichen Situation stand im Gastland das Bild der unterdrückten Inderin gegenüber. Die Heteronormativität wurde vor allem nach außen hin, besonders bei Besuchen im Herkunftsland, bewahrt.

Mit Hilfe eines alltagsgeschichtlichen Ansatzes untersuchte CHRISTINE HARTIG (Flensburg) die familiäre Selbstpositionierung jüdischer Frauen während der NS-Verfolgung und Emigration. Seitens der Forschung sei eine Egalisierung der Geschlechterverhältnisse angenommen und die Retraditionalisierung im Exil außer Acht gelassen worden. Prinzipiell würden diese zwei Pole jedoch für die Beschreibung der Verhältnisse nicht ausreichen. Die Erwartungen der jüdischen Öffentlichkeit und Familie an die Frauen waren vielfältig: Sie sollten dem Mann emotional Kraft spenden, zur Familienökonomie beitragen und dennoch finanziell vom Mann abhängig bleiben. Die Frauen haben, so Hartig, auf die Umstände „eigensinnig“, zwischen Anpassung und Verweigerung, reagiert. Getrieben waren sie häufig von der Angst des sozialen Abstiegs, gleichzeitig waren sie willig, jede Arbeit anzunehmen, und im Großen und Ganzen versuchten sie an den ursprünglichen Lebensentwürfen festzuhalten. Beispielhaft zitierte Hartig aus Briefen der Berliner Familie Cohn und der Wiener Familie Bergmann.

Der abschließende Beitrag der Tagung von MARTHA VERDORFER (Bozen) behandelte die südtirolerischen Dienstmädchen in italienischen Städten zwischen 1920 und 1960. 80 Interviews mit Frauen, die zwischen 1910 und 1930 geboren wurden, bildeten die Grundlage für eine Kollektivbiografie. Neben ökonomischen Motiven für die Migration wurden zum Beispiel auch kulturelle genannt (Italienisch zu lernen). Die Kontaktaufnahme mit den künftigen bürgerlichen Dienstgeber/innen erfolgte persönlich, wenn diese in Südtirol auf Urlaub weilten. Da die Arbeitsstellen ebenso wie die Anbahnung des Dienstverhältnisses informell waren, gab es keine Möglichkeiten zur Beschwerde, sondern nur zur Aufgabe der Stelle. Verdorfer ging neben den Lebens- bzw. Arbeitsbedingungen auch auf die politischen Rahmenbedingungen von italienischem Faschismus und Nationalsozialismus ein. Bei ihrer Rückkehr nach ein bis zwei Jahren nahmen sich die Mädchen zwar selbst als verändert wahr, doch fügten sie sich wieder in ihre gewohnte Umgebung ein.

In den Schlusskommentaren fassten MATHIAS BEER (Tübingen), SYLVIA HAHN (Salzburg) und DIRK HOERDER (Salzburg) die zentralen Ergebnisse der Tagung zusammen. Hoerder schloss an Beers Einleitung an und verwies noch einmal auf den „Normalfall Migration“. Häufig habe Migration mit pragmatischen Entscheidungen, etwa aus wirtschaftlichen Überlegungen, und nicht nur mit Flucht zu tun, wie in den Vorträgen gezeigt wurde. Von großer Bedeutung sei in diesem Zusammenhang die Agency, die Handlungsbereitschaft und -fähigkeit der Akteur/innen. Frauen hätten bei Emigration und Rückkehr eine enorme Anpassungsfähigkeit aufgebracht. Beer verwies auf die Dichotomie Staat – Migrant/in. Es handle sich dabei um ein bedeutendes Verhältnis, denn der Staat gäbe das Aktionsfeld, die Rahmenbedingungen vor und die Migrant/innen bewiesen einen differenzierten Umgang damit (Anpassung an oder Umgehung von gesetzlichen Regelungen). Der Staat müsse letztendlich auf die migrantischen Wirklichkeiten reagieren. Er hielt nochmals fest, dass mit Typisierungen Vorsicht geboten sei; die Quellen sollten im Vordergrund stehen. Hahn betonte abschließend noch einmal die Wichtigkeit und den Wert der Interdisziplinarität und der Quellen- und Methodenvielfalt in der Migrationsforschung.

Insgesamt hat die Tagung bewiesen, dass die Frage nach Migrationsrealitäten von Kindern, Frauen und Familien die Migrationsforschung enorm bereichern kann. Obwohl Männern im Migrationsdiskurs Dominanz und Pionierrolle zugeschrieben werden, konnte in einzelnen Beiträgen herausgearbeitet werden, dass Frauen – besonders im Bereich der Arbeitsmigration – ebenso selbständige Migrationsentscheidungen trafen und bisweilen sogar Pionierinnen waren. Wünschenswert wäre, die zeitliche Perspektive auszuweiten und neben zeitgeschichtlichen auch (früh-)neuzeitlichen Kinder-, Frauen- und Familienmigrationen nachzugehen.

Konferenzübersicht

Begrüßung (Mathias Beer, Sylvia Hahn)

Panel I (Chair & Comment: Dirk Hoerder)

Martin Holy (Prag): Frühneuzeitliche Bildungsmigration von Kindern aus Böhmen und Mähren im 16. und 17. Jahrhundert

Ute Sonnleitner (Graz): „Sie haben ja auch immer ‚Tochter‘ zu mir gesagt“. Überlegungen zur Arbeitsmigration von Steirerinnen in die Schweiz 1945-1955

Panel II (Chair & Comment: Stan Nadel)

Machteld Venken (Wien): In their own words. War experiences of Polish child forced labourers

Brian Gratton (Phoenix, AZ): Immigration and Repatriation. Mexico and the United States, 1900-1950

Panel III (Chair & Comment: Mathias Beer)

Luise Artner (Salzburg): Als die Frauen das Land verließen… Migrationsmuster und -motive polnischer Frauen und Familien in Österreich

Irene Messinger (Wien; Politkwissenschaftlerin): Eigensinnige Heiratsmigration. Schutz- und Scheinehen in Österreich

Panel IV (Chair & Comment: Sylvia Hahn)

Philippa Söldenwagner (Braunschweig): Die Rücküberweisungspraxis von Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik in den 1960er-Jahren

Verena Lorber (Graz): Gastarbeiterinnen in der Steiermark. Lebensrealitäten von Arbeitsmigrantinnen aus dem ehemaligen Jugoslawien in der Steiermark in den 1960er- und 1970er-Jahren

Panel V (Chair & Comment: Brunhilde Scheuringer)

Gertrud Hüwelmeier (Berlin; Ethnologin): Transnationale Mutterschaft. Historisch-ethnologische Perspektiven

Urmila Goel (Frankfurt/Oder; Kultur- und Sozialanthropologin): Migration von Krankenschwestern aus Kerala/Indien in die BRD. Eine ethnografische Annäherung an Migration, Geschlecht und Familie

Panel VI (Chair & Comment: Ingrid Böhler)

Christine Hartig (Flensburg): Möglichkeiten familiärer Selbstpositionierung jüdischer Frauen unter nationalsozialistischer Verfolgung und in der Emigration

Martha Verdorfer (Bozen): „Wie die Schwalben fliegen sie aus…“ Südtirolerinnen als Dienstmädchen in italienischen Städten 1920-1960

Schlussdiskussion (Moderation: Mathias Beer, Sylvia Hahn, Dirk Hoerder)