Auf dem Weg zur europäischen Sportpolitik: Entwicklungslinien – Akteure – Problemfelder – Perspektiven

Auf dem Weg zur europäischen Sportpolitik: Entwicklungslinien – Akteure – Problemfelder – Perspektiven

Organisatoren
Deutsche Sporthochschule Köln
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.06.2012 - 29.06.2012
Url der Konferenzwebsite
Von
Ninja Putzmann, Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung, Deutsche Sporthochschule Köln

Wer heute in die Zeitung schaut, stellt fest: Europa ist allgegenwärtig. Das gilt auch für den Sport, der in den letzten beiden Dekaden einer erheblichen Dynamik ausgesetzt war: Das Bosman-Urteil von 1995, der „Sportartikel 165“ des Lissabon-Vertrags und die sich entwickelnde Konstituierung von Sportverbänden und -organisationen auf europäischer Ebene zeigen beispielhaft, dass der Sport in Europa schon lange mit der Politik verbunden ist. Um diese Prozesse zu beobachten, einzuordnen, zu systematisieren und auch weitere Entwicklungen zu prognostizieren, veranstaltete das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung unter der Leitung von Walter Tokarski, Karen Petry und Jürgen Mittag die Fachtagung „Auf dem Weg zur europäischen Sportpolitik“ mit der Unterstützung des Arbeitskreises Europäische Integration e. V. und der Europäischen Akademie des Sports. Die Tagung hatte das Ziel, die verschiedenen Vertreterinnen und Vertreter aus ganz unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und der Praxis zusammenzubringen und deren Sichtweisen und Perspektiven über die europäische Sportpolitik zu diskutieren. Um den Fragen zu Dynamiken, Prozessen und Perspektiven der europäischen Sportpolitik systematisch nachzugehen, begann die Tagung mit einer grundlegenden Verständigung der Kerndisziplinen Sport, Politik, Recht, Ökonomie und Medien. Es folgten die wichtigsten Entwicklungslinien und Etappen einer Konstitutionalisierung bzw. Europäisierung des Sports, ausgewählte Akteure auf nationaler und europäischer Ebene sowie zentrale Problem- und Interaktionsfelder des Sports in Europa.

RALF KLEINFELD (Osnabrück) zeigte die Schnittstellen zwischen den Disziplinen Politik- und Sportwissenschaft auf. Theoretische Bezugspunkte seien auf drei Ebenen zu finden: Auf der Mikroebene sind Individuen und Gruppen verortet, die Mesoebene umfasst Organisationen und Institutionen, und auf der Makroebene werden (nationale) politische Systemstrukturen untersucht. Die Aufgabe der Sportwissenschaft wird es nun sein, politikwissenschaftliche Modelle und Theorien auf den Sport zu transferieren. Denn der Sport würde in international vergleichender Perspektive ein Politikfeld mit einer großen Bandbreite von Akteuren, Handlungsinstrumenten, Koordinationsformen und Politikzielen bilden. Kleinfeld betonte die bereits in der Sportwissenschaft angewandte Dreiteilung von Europäisierungsprozessen, um deren Dynamik und Anpassungsdruck als notwendige Voraussetzung für nationalstaatlichen Wandel zu untersuchen. Die Dreiteilung umfasse die Europäisierung von politischen Institutionen (polities), die Europäisierung politischer Prozesse bezogen auf Akteure, Interessen und Ressourcen (politics) sowie die Europäisierung von Politikinhalten (policies).

Nachfolgend stellte MARTIN NOLTE (Köln) die zentralen Entwicklungen des Sportrechts auf europäischer Ebene dar: Seit den 1970er-Jahren war eine mosaikförmige Geltung des EU-Rechts zu beobachten: Es wurden Grundrechte durch Anti-Doping-Regeln festgelegt, das Bosman-Urteil führte zu Grundfreiheiten bzw. zu Transfer- und Ausländerklauseln, und die Förderung von Sportinfrastrukturen wurde durch das Beihilferecht geregelt. Im Jahr 2006 wurde die Anwendbarkeit des EU-Rechts im Sport ausgedehnt und die „ungeschriebene“ Bedeutung und die besonderen Merkmale des Sports anerkannt. Drei Jahre später wurde der Sport primärrechtlich verankert und erhielt dadurch Impulse für mitgliedstaatliche Regelungen zugunsten des Sports. Der Artikel 165 des Lissabon-Vertrags umfasst mehrere Aspekte: Zum einen wurde die „ungeschriebene“ Bedeutung des Sports kodifiziert als normative Abwägungsbelange. Zum anderen legt Artikel 165 fest, dass die Europäische Union (EU) zuständig ist für die Unterstützung, Koordination und Ergänzung mitgliedstaatlicher Sportpolitik, beispielsweise bei der Bekämpfung von Doping.

Aus ökonomischer Perspektive schilderte CHRISTOPH BREUER (Köln) Entscheidungskriterien der Sportpolitik, um eine Optimierung von Prozessen und Strukturen zu erzielen. ROGER BLUM (Bern) betrachtete aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht die europäische Öffentlichkeit des Sports und der Politik.

Da in den 1990er-Jahren nur wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den europabezogenen Sport erforschten, kann man nach KAREN PETRY (Köln) die anfängliche Entwicklung dieser Forschung zunächst als Marginalisierung bezeichnen. Als Beginn der europäischen Sportforschung nannte Petry das Netzwerk European Network of Sport Science, Education and Employment (ENSSEE), das von universitären Sportausbildungsinstituten 1989 anlässlich des zwei Jahre zuvor verabschiedeten ERASMUS-Programms gegründet wurde. ENSSEE initiierte Projektkooperationen und baute einen sehr guten Kontakt zur Europäischen Kommission auf. Dies geschah mit dem Ziel, der Kommission proaktiv entgegenzutreten und Themen und Probleme des Sports zu antizipieren und anzusprechen. Heute hingegen sei die Marginalisierung überwunden und es ließe sich eher eine Fragmentierung beobachten, die sich durch ein weites und eher unübersichtliches Forschungsfeld mit einer Themen- und Akteursvielfalt auszeichnete. Auffällig sei die seit den 1990er-Jahren fortschreitende Ausdifferenzierung europäischer Initiativen und Institutionen vor allem aufgrund von Aktivitäten an den Universitäten. Mithilfe der elektronischen Datenbank der Europäischen Kommission illustrierte JACOB KORNBECK (Brüssel) überblicksartig den sprunghaften Verlauf sportbezogener Forschung in Europa der letzten 20 Jahre.

JÜRGEN MITTAG (Köln) zeigte in seinem Vortrag über die Etappen der Konstitutionalisierung europäischer Sportpolitik, dass sich die EU auf dem Weg in den Verfassungsstaat befindet. Anfangs war der Sport kein Bestandteil des europäischen Vertragswerkes und die Aktivitäten auf europäischer Ebene blieben den einzelnen (Dach-)Verbänden vorbehalten. Später wurde der Sport zunehmend als Instrument zur Identitätssteigerung genutzt, allerdings im Rahmen von Gemeinschaftsprojekten ohne direkten Sportbezug. In den 1990er-Jahren gab es unbeabsichtigte Konfrontationen des Sports mit dem Binnenmarkt. Weitreichende Konsequenzen für den Sport habe das Bosman-Urteil hinsichtlich der Spielberechtigung von „EU-Ausländern“ nach sich gezogen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gab es eine Vielzahl von Grundsatzerklärungen, darunter das von der Europäischen Kommission erarbeitete „Weißbuch Sport“ aus dem Jahr 2008, die zu einer Ausgestaltung einer europäischen Sportpolitik führten. Der 2009 in Kraft getretene Vertrag von Lissabon nahm den Artikel 165 in das EU-Vertragswerk auf, wodurch der Sport in seiner sozialen Dimension gestärkt wurde. Mit steigendem Grad der Konstitutionalisierung europäischer Sportpolitik stieg auch die Anzahl der beteiligten Sportverbände und –akteure und damit auch die der potentiellen Konfliktfelder.

Am Beispiel des erst 1954 gegründeten europäischen Fußballverbandes UEFA veranschaulichte BENJAMIN LEGRAND (Bochum) den Weg des Sportereignisses 'Europameisterschaft'. Im Rahmen der Kongresssitzung im Jahr 1957 wurde unter starkem Vorbehalt dem 'Europapokal der Nationen' zugestimmt. Bei diesem Turnier fehlten allerdings Fußballgrößen wie Italien, England, Deutschland und die Niederlande. Außerdem war das Medieninteresse sehr gering. 1968 wurde der offizielle Titel „Europameisterschaft“ eingeführt, die bis Anfang der 1980er-Jahre eine untergeordnete Bedeutung hatte. Erst durch das Medium Fernseher und die Live-Übertragungen der Spiele setzte sich in den 1980er-Jahren eine breitere Anerkennung der Europameisterschaft durch. Seitdem stelle das Sportereignis zwar einen zeitlich kurzen, dafür aber festen Bestandteil in der europäischen Öffentlichkeit dar und leiste so einen Beitrag zur Europäisierung.

Die Europäisierung des Sports am Beispiel Fußball war auch Thema von ALEXANDER BRAND und ARNE NIEMANN (Mainz). Theoretisch fundiert erläuterten sie die zwei Stränge der Europäisierung: Zum einen das „downloading“, das auf der Ebene der politischen Institutionen der EU initiiert wird, und zum anderen das „uploading“, das politische Regelungsabsichten auf europäischer Ebene aus nationalen Kontexten heraus zu gestalten und zu beeinflussen versucht. Diese beiden Stränge werden von dem dazu parallel laufenden und transnationalen Verflechtungsprozess „crossloading“ begleitet. Im Rahmen ihrer Studie untersuchten sie die fünf analytischen Dimensionen Nationalitätenfrage, Transfersystem, TV-Vermarktung, Champions Leage und transnationales Lobbying hinsichtlich der beiden Stränge, wobei sich zeigte, dass man sich bei Europäisierungsdynamiken im Bereich Fußball nicht auf die EU beschränken könne, sondern ganz Europa betrachten müsse. JÖRG-UWE NIELAND (Köln) ging in seinem Vortrag der Frage nach, inwiefern Europameisterschaften und die Champions League zu einer transnationalen Sportpolitik beitragen.

Als einen wichtigen Akteur im Prozess europäischer Willensbildung und Entscheidungsfindung stellte MATTHIAS GUETT (München) den 1949 gegründeten Europarat vor, der heute 47 Mitgliedstaaten umfasst und ursprünglich ein konstruktives Forum für Debatten über allgemeine europäische Fragen gewesen sei. Erst seit den 1960er-Jahren hatte er das Thema Sport aufgegriffen. Als wichtige Errungenschaften für den Sport sei die Kampagne „Sport für Alle“ aus dem Jahr 1968 hervorzuheben, die zu der „Europäischen Charta über Sport für Alle“ und somit zur einer nachhaltigen Stärkung des Breitensports führte. 1980 wurde das Sport-Forschungs-Komitee gegründet, um einen länderübergreifenden Austausch zu ermöglichen. Zur Förderung des Behindertensports etablierte sich das Europäische Paralympische Komitee, das als einzige europäische Sportorganisation alle Gruppen von Menschen mit Behinderungen aus 48 europäischen Ländern repräsentiert.

Am Beispiel Deutschland erläuterte STEFAN CHRISTMANN (Mainz) die Sportpolitik im Mehrebenensystem, das sich aus deutscher Sicht im Groben aus der EU, der Bundesregierung und dem Bundesrat als Vertreter der Länder zusammensetze. Christmann betonte, dass die Bundesregierung die Pflicht habe, den Bundesrat über sportrelevante Vorhaben und Entscheidungen der EU zu informieren, denn der Bundesrat habe Mitwirkungspflichten und -rechte. Jedoch haben die Empfehlungen und Stellungsnahmen des Bundesrates keine rechtliche Bindungswirkung. Daraus ergäbe sich die Notwendigkeit einer nicht immer einfachen Kooperation zwischen diesen beiden Institutionen. Die juristische Einordnung des Sports in Deutschland sei schwierig: Generell könne man dem Bund die Kompetenzen für den Leistungssport und den Ländern und Kommunen die Kompetenz des Breitensports zuschreiben. Sportrelevante Rechtsurteile sind allerdings meistens Einzelfallentscheidungen, denn es ist weder eine ausdrückliche Gesetzgebungskompetenz im Grundgesetz verankert noch gibt es ein eigenes Gesetz, das die speziellen Belange des Sports regelt.

Eine oftmals unberücksichtigte Gruppe von Akteuren betrachtete GERD DEMBOWSKI (Berlin): Die Fanorgansiationen, die sowohl bei nationalen als auch bei europäischen Diskussionsrunden häufig gar nicht erst eingeladen wurden, obwohl sie das zentrale Thema bzw. der Grund der Diskussion waren. Bis heute sei das Fantum eher negativ konnotiert, zuletzt aufgrund der Zündung von bengalischem Feuer auf den Stadiontribünen. Allerdings habe sich das Fantum der 1980-er Jahre, das nach Dembowski vielfach als asozial und diskriminierend bezeichnet wurde, zum Positiven gewandelt: Neben der Kommerzialisierung, die dazu führte, dass sich die Stadien auch für Menschen mit Behinderung, Homosexuelle und Familien öffneten, hätte auch die Arbeit der vielen Fanprojekte zu einer positiven Entwicklung von Fangruppierungen geführt. Momentan leiste sich Deutschland als Vorreiter in Europa flächendeckend über 50 Fanprojekte, die nachhaltiger und sinnvoller, aber auch anstrengender seien als die oftmals von Fußballverbänden geforderten finanziellen Sanktionen.

HANS BRUYNINCKX (Leuven) sprach ein seit jeher politisch sensibles Thema an: Von einer Sportautonomie könne schon seit Jahrzehnten nicht mehr die Rede sein. Traditionell sei der Sport zwar gekennzeichnet gewesen von sich selbst verwaltenden Organisationen, jedoch habe die in den 1980er-Jahren eingesetzte Liberalisierung und Kommerzialisierung des Sports zu einer netzwerkartigen Verwaltung geführt. Konsequenzen waren unter anderem eine zunehmende öffentliche Kontrolle sowie interne Steuerungen, die sich durch die Einführung des Welt-Anti-Doping-Codes und von Sport-Schiedsgerichten zeigten. Der Artikel 165 des Lissabon-Vertrags habe dazu beigetragen, dass sich die EU als Meta-Regierung verstehe, die die Netzwerkarbeit und den sozialen Dialog von Sportorganisationen fördern wolle. Allerdings sei die Kluft zwischen den Prinzipien von good-governance und der Sportpraxis enorm. Ein Anfang zur Überwindung dieser Kluft sei im Jahr 2008 gemacht worden, als der professionelle Fußball einen sozialen Dialog zwischen UEFA, Spielervereinigung, Vereinen und auch Vertretern der EU einführte und im April 2012 einen Mindeststandard für Arbeitsverträge erreichte.

Die Sozialpolitik der EU war auch das zentrale Interaktionsfeld im Vortrag von WALFRIED KÖNIG (Erkrath/Köln). Am Beispiel des Lissabon-Vertrags zeigte er anhand zahlreicher Beispiele detailliert auf, welche Auswirkungen und Herausforderungen die Artikel 151 bis 161 für den Sport hätten: Es sei dringend erforderlich, dass es für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller Sportarten in Deutschland Kernarbeitsverträge gäbe, die die Arbeit am Abend und am Wochenende, die Kinderarbeit, die Laufzeit von Verträgen, das Kündigungsrecht usw. regelten, unabhängig davon, ob sie ehrenamtlich oder hauptberuflich beschäftigt sind. König wies darauf hin, dass die EU bereits in den 1990er-Jahren festgelegt hätte, dass Repräsentanten im eigenen Land integraler und anerkannter Bestandteil des Systems der Arbeitsbeziehungen sein sollten. Außerdem seien Sportvereine als Betriebe, und Sportverbände als Unternehmensvereinigungen anzusehen. Insofern sei es konsequent und wichtig, dass im deutschen Sport sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber Kollektivorgane entstehen müssten.

HENK ERIK MEIER (Münster) systematisierte das Problemfeld Doping, indem er von einem kollektiven Selbstschädigungsdilemma von globaler Dimension auf verschiedenen Ebenen sprach: Zum einen gäbe es ein Gefangenendilemma der individuellen Sportlerinnen und Sportler, die sich teilweise dem Zwang zu dopen, um ein herausragendes Ergebnis zu erzielen, nicht entziehen könnten. Die Sportverbände befänden sich in einem Organisationsdilemma, denn die Sanktionshoheit läge oftmals bei ihnen anstatt bei der nationalen Anti-Doping-Agentur, was wiederum Interessenkonflikte mit sich ziehe. Zudem hätten die Nationalstaaten ein Ressourcendilemma, da sie die Doping-Kontrollen finanzieren müssten. Weiterhin stellte er das komplexe institutionelle Umfeld dar, das sich aus nationalen und supranationalen Institutionen wie beispielsweise der Welt-Anti-Doping-Agentur, des Internationalen Olympischen Komitees, der UNESCO und EU zusammensetze und ebenfalls als ein Mehrebenensystem bezeichnet werden könne. Aus deutscher Sicht könne man von einer Europäisierung der Dopingpolitik sprechen, die anhand der frühen Einführung von Trainingskontrolle bereits in den 1980er-Jahren und einer engen Kooperation mit der EU festzustellen sei.

Darüber hinaus spielen auch Querschnittsthemen in die einzelnen Interaktions- und Problemfelder hinein: DANIEL DICKMANN (Potsdam) beleuchtete die finanzielle Dimension europäischer Sportpolitik und ROLAND NAUL (Duisburg) zeigte die Entwicklung und Bedeutung der EU-Guidelines for Physical Activity auf.

Durch die breite, facettenreiche Bestandsaufnahme und Verortung der europäischen Sportpolitikforschung sowie der systematischen Einordnung und Typologisierung der Erkenntnisse zeigten die Referentinnen und Referenten eindrucksvoll, dass ihre Forschungen zur europäischen Sportpolitik auf einem sehr guten Weg sind und sich von einem punktuellen und marginalen zu einem disziplinübergreifenden und zukunftsfähigen Forschungsfeld entwickelt haben.

Die regen und fachlich tiefgehenden Diskussionen machten das große Interesse an der europäischen Sportpolitik deutlich. Es zeigte sich auch die Notwendigkeit, Netzwerke zwischen Europaforschern und Sportwissenschaftlern sowie weiteren Wissenschaftlern aus europäischen Ländern auszubauen und neben der europäischen Sportpolitik auch die Länderanalysen zur jeweiligen nationalen Sportpolitik zu vertiefen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Walter Tokarski (Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln)

Einführung und Vorsitz: Jürgen Mittag (Köln)

Sektion 1: Einführung, Zugänge und theoretisch-konzeptionelle Perspektiven

Ralf Kleinfeld (Osnabrück): Politikwissenschaftliche Zugänge

Martin Nolte (Köln): Rechtswissenschaftliche Zugänge

Christoph Breuer (Köln): Ökonomische Zugänge

Roger Blum (Bern): Kommunikationswissenschaftliche Zugänge

Moderation: Jürgen Mittag (Köln)

Sektion 2: Entwicklungslinien des Sports und der Sportforschung auf europäischer Ebene zwischen „Konstitutionalisierung“ und Europäisierung

Karen Petry (Köln): Anfänge und Ausgestaltung europabezogener Sportforschung an Universitäten und Forschungsinstituten

Jacob Kornbeck (Brüssel): Die Entwicklung europäischer Sportpolitik und -forschung

Jürgen Mittag (Köln): Entwicklungslinien der Konstitutionalisierung europäischer Sportpolitik

Alexander Brand/Arne Niemann (Mainz): Die Europäisierung des Fußballs

Moderation: Sven Güldenpfennig (Aachen)

Sektion 3: Akteure im Prozess europäischer Willensbildung und Entscheidungsfindung

Matthias Guett (München): Die Rolle des Europarats in der Sportpolitik und die europäischen Dachverbände: Das Beispiel des Europäischen Paralympischen Komitees

Stefan Christmann (Mainz): Sportpolitik im Mehrebenensystem: Die Rolle der Bundesländer und der SMK

Hans Bruyninckx (Leuven): Europäische Sportpolitik zwischen Government und Governance?

Moderation: Georg Anders (Köln)

Sektion 4: Öffentliche Podiumsdiskussion in Verbindung mit der Europa-Union Köln und der Europa-Union Bochum: Die EURO 2012: Politik statt Sport?
Walter Tokarski (Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln)
Folker Hellmund (Leiter EOC EU Office, Brüssel)
Thomas Horky (Professur für Sportjournalismus, Macromedia Hochschule Hamburg)
Petra Kammerevert (MdEP, Mitglied des Ausschusses für Kultur und Bildung; seit 2012 Koordination der S&D-Abgeordneten)
Jacob Kornbeck (Europäische Kommission, Sports Unit, Brüssel)
Gudo Kramer (Nationaler Radsportverband der Niederlande, Topsport Gelderland, Arnheim)
Olaf Sundermeyer (Osteuropaexperte und Journalist, Autor: „Tor zum Osten“, Berlin)

Moderation: Jörg-Uwe Nieland (Köln)

Sektion 5: Problem- und Interaktionsfelder europäischer Sportpolitik

Walfried König (Erkrath/Köln): Die sozialpolitischen Bestimmungen des Lissabon-Vertrags und die Auswirkungen auf den Sport

Henk Erik Meier (Münster): Dopingpolitik zwischen nationaler und europäischer Ebene

Roland Naul (Duisburg): Entwicklung und Bedeutung der EU-Guidelines for Physical Activity

Daniel Dickmann (Potsdam): Die finanzielle Dimension europäischer Sportpolitik

Moderation: Ben Weinberg (Köln)

Sektion 6: Bedeutung der Sportgroßereignisse

Benjamin Legrand (Bochum): Die Fußball- Europameisterschaften: Vom Nebenschauplatz zum Sportgroßereignis

Jörg-Uwe Nieland (Köln): EURO und Champions League: Wegbereiter transnationaler Sportpolitik?

Gerd Dembowski (Berlin): Fans zwischen Identitätssuche und (Anti-)Diskriminierung

Moderation: Michael Groll (Köln)


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