Kampf um die Aufklärung? Neue Perspektiven auf Halle im 18. Jahrhundert

Kampf um die Aufklärung? Neue Perspektiven auf Halle im 18. Jahrhundert

Organisatoren
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung; Institut für Geschichte, Martin-Luther-Universität; Franckesche Stiftungen zu Halle; Verein für hallische Stadtgeschichte e.V.
Ort
Halle an der Saale
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.05.2012 -
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Von
Holger Trauzettel, Institut für Geschichte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ganz im Sinne der Laudatio von Jürgen Stolzenberg, die anlässlich des Festvortrages am 10. Mai das Nonkonformistische in der Neuzeit als wiederkehrendes Muster im Forschungsfeld von Monika Neugebauer-Wölk betonte, beschritt auch das Festkolloquium aus Anlass ihres 65. Geburtstages am Tag darauf neue Wege. Entgegen der oft pauschalen, identitätsstiftenden Zuschreibung „Halle als Zentrum der Aufklärung“ verfolgte die Tagung „Kampf um die Aufklärung? Neue Perspektiven auf Halle im 18. Jahrhundert“ das Ziel, Impulse zu einer kritischen Revision dieses Labels zu geben. Ausgehend von Neugebauer-Wölks Vortrag „Kampf um die Aufklärung. Die Universität Halle 1730-1806“ zum 300. hallischen Universitätsjubiläum 1994 widmete sich die Tagung erstens den Interdependenzen zwischen der Aufklärungsbewegung1, der Universität und der hallischen Stadtgesellschaft und zweitens der Frage nach einer spezifisch hallischen Aufklärung und deren Strahlkraft, wobei besonders das Verhältnis zwischen Aufklärung, Pietismus und Esoterik beleuchtet wurde. Es gehört zu den großen Verdiensten der Geehrten, die Aufklärung nicht allein als vernunftorientierte Bewegung zu begreifen, sondern ihre Affinität zu esoterischen Denkmustern integriert zu haben. Dementsprechend zielte die Frage nach der Charakteristik einer hallischen Aufklärung ebenfalls über die Definition Kants hinaus. Vielmehr wollte man, so MARKUS MEUMANN (Halle) und HOLGER ZAUNSTÖCK (Halle) in der Einführung, den Blick für die Gemeinsamkeiten und Widersprüche innerhalb und zwischen den vermeintlich kohärenten Strömungen schärfen – in Halle vor allem Aufklärung und Pietismus.

Dementsprechend betonte FRIEDEMANN STENGEL (Halle) die antiliberalistischen Positionen des alten Johann Salomo Semler und differenzierte somit die überwiegende Akzentuierung Semlers als „aufgeklärter“ Theologe, der aufbauend auf der historischen Kritik an der religiösen Überlieferung zumindest im Privaten für die freie Glaubensausübung stehe. Stengel zeichnete Semlers Kampf an mehreren Fronten nach: Kurz vor dem Woellnerschen Religionsedikt sah sich der hallische Theologe 1787 veranlasst, eine Entgegnung auf die Schrift „Emanuel Swedenborg’s Revision der bisherigen Theologie, sowohl der Protestanten als Römischkatholischen […]“ zu verfassen. In seiner Schrift „Unterhaltungen mit Lavater“ wandte sich Semler gegen eine vermeintliche Verschwörung jesuitisch-jüdische Umstürzler aus Breslau sowie die antitheosophischen und antihermetischen „Berliner Polemiker“. (Indem Semler Swedenborg die Urheberschaft absprach, nahm er ihn zugleich in Schutz.) Infolgedessen verabschiedete er sich aus Sorge um den Protestantismus letztlich von der Toleranz gegenüber der privaten Religion.

Ebenso erweiterte HANNS-PETER NEUMANN (Halle) die gängige Betrachtung des wohl bedeutendsten hallischen Philosophen der Aufklärungszeit, Christian Wolff. Obwohl Wolffs Werk keinerlei Bezüge zum Corpus hermeticum aufweise, fragte Neumann nach Wolffs Stilisierung als „Hermes Trismegistos“ der Aufklärung. Ausgehend von einer Medaille, die den hallischen Philosophieprofessor als jenen legendären altägyptischen Hüter der Weisheit darstellt, zielte Neumann vor allem auf die zeitgenössischen Konnotationen dieser Stilisierung ab. Die wohl auf den Göttinger Numismatiker Johann David Köhler zurückgehende Arbeit stellte Wolff als „Erneuer der Philosophie“ dar. Lobend äußerte sich Wolff zum Vergleich mit Hermes. Doch besonders die Überhöhung als „Trismegistos“, des dreimal Größten, machte ihn des Vorwurfs der Hybris verdächtig und so kaufte er alle Exemplare und den Stempel auf.

Dass die pietistische Lebensführung ebenfalls eine Durchdringung mit magisch-mantischen Vorstellungen aufwies, betonte SHIRLEY BRÜCKNER (Berlin). Sie widmete sich dem sogenannten Bibelstechen und den Zettelkästen, die im Glauben an ihren providentiellen Charakter eine große Rolle für die Frömmigkeit spielten. Die zufällige Auswahl einer Bibelstelle oder eines erbaulichen Verses deutete man als göttlichen Willen. Von den Zeitgenossen wurden diese Praktiken des Losens einerseits wegen ihrer didaktischen Funktion, anderseits als Disziplinierung des weltlichen Kartenspiels geschätzt. Bei der Verbreitung dieses äußerst beliebten Spiels sei besonders Karl Heinrich von Bogatzky, der lange Zeit in Halle lebte, die Rolle eines Multiplikators zugekommen.

Ebenfalls die Hallischen Pietisten thematisierend fragte MARIANNE TAATZ-JACOBI (Halle) nach der lutherischen Identität der Universitätstheologen und schilderte die Abläufe im Streit um die Errichtung einer reformierten Professur an der theologischen Fakultät Halles, der sich von 1711 bis 1713 hinzog. Die pietistischen Universitätstheologen verstanden sich dabei als Hüter lutherischer Positionen und beanspruchten eine lutherische Exklusivität an der Fakultät. Gegenüber den Bestrebungen des Rektors des reformierten Gymnasiums in Halle, Johann Huldreich Heyden, seine Lehre ausüben und einen Platz in der Fakultät einnehmen zu können, versuchten die pietistischen Theologen aber, stets ihre Friedfertigkeit zu demonstrieren, und verzichteten auf lutherische Dogmatik. Als Argumente in dem Streit führten sie die Sorge um den Flor der Universität und die befürchtete Polemik der lutherisch orthodoxen Theologen von außerhalb gegen die Fakultät und die Reformierten an. Im Gegensatz zur vermeintlichen preußischen Toleranzpolitik müsse die Fürsprache des Monarchen für die Partei Heydens in eine Reihe von Maßnahmen eingeordnet werden, die kurzfristig die interkonfessionelle Friedfertigkeit, langfristig die erfolgreiche reformierte Konfessionalisierung sicherstellen sollte, so Taatz-Jacobi. Die drohende Niederlage für die lutherische Partei konnten die Pietisten jedenfalls erst beim Tod Friedrichs I. weitestgehend zu ihren Gunsten entscheiden: Heyden wurde lediglich Gast unter den Professoren.

Die Geschichte der theologischen Fakultät verfolgte CLAUDIA DRESE (Halle) weiter, die sich mit der von vielen Zeitgenossen als Krise der Friedrichsuniversität wahrgenommenen Umbruchphase nach dem Tod vieler Gründungsprofessoren, auch der Theologen August Hermann Franckes, Paul Antons und 1732 Joachim Justus Breithaupts, auseinandersetzte.2 Unter deren Nachfolgern (Michaelis, Lange, dessen Schwiegersohn Rambach, G.A. Francke) ging einerseits die bisherige Einigkeit der pietistischen Theologen über den Testimonienstreit verloren.3 Quer durch die Fakultät verlief nun die Parteibildung. Anderseits drohte der Abgang des überregional beachteten und unter den Studenten beliebten Johann Jacob Rambach, der einen Ruf nach Gießen erhalten hatte. Trotz eines hochdotierten Angebots gelang es nicht, Rambach an der Friedrichsuniversität zu halten. Anhand dieser Gemengelage konturierte Drese den einsetzenden Niedergang des Halleschen Pietismus.

ANDREA THIELE (Halle) referierte über das Wirken des Baumeisters Gottfried von Gedeler in Halle, der zwischen 1694 und 1703 in der Saalestadt tätig war – und schlug damit den Bogen zur Lebenswelt der Stadt Halle. In dem vorwiegend kunsthistorischen Beitrag schilderte sie neben einer biographischen Einordnung vor allem seine Beteiligung an verschiedenen Bauvorhaben jener Zeit, wobei einige Zuordnungen mangels Quellenbelegen auf Indizien beschränkt bleiben mussten – wie etwa Geldelers Beitrag zum barocken Südflügel des hallischen Ratshauses. Mittlerweile belegt ist Gedelers Beteiligung am Hauptgebäude der Franckeschen Stiftungen.4 Hier stellte Thiele die eingehend diskutierte These auf, dass die Formensprache des Haupthauses auf Einflüsse des Baumeisters Martin Grünberg zurückzuführen sei. Dieser hatte mit Gedeler zusammen in Dessau gewirkt und zuvor ganz ähnliche Entwürfe vorgelegt.

Eine vornehmlich sozialgeschichtliche Perspektive auf die Universitätsstadt des 18. Jahrhundert nahmen KATRIN MOELLER (Halle) und JULIA SCHOPFERER (Frankfurt am Main) ein, die Einblicke in ihre gegenwärtigen Forschungsprojekte gewährten. Unter dem spezifischen Zuschnitt der Tagungsfrage nach der Wirkung der Aufklärung auf die Stadtbevölkerung stellte Moeller ihr Forschungsvorhaben einer Sozialgeschichte Halles im 18. Jahrhunderts auf der Basis unterschiedlicher serieller Quellen (Kirchenbücher, Hausbücher, etc.) vor. Zwar stehen umfassendere Ergebnisse noch aus, doch sie betonte bereits die Vielzahl an Bildungsberufen als Standortfaktor und wandte sich damit gegen die bisherige Deutung Halles als Ackerbürgerstadt. Am Übergang zur Moderne sei die Stadtgesellschaft darüber hinaus in zunehmendem Maße durch Mobilität gegenüber den berufsständischen Gemeinschaften gekennzeichnet gewesen. Ebenso müsse man die Zuschreibung einer nach dem Dreißigjährigen Krieg stagnierenden hallischen Wirtschaft, die im Vergleich zu Leipzig und Magdeburg zurückfiel, angesichts deutlich steigender Bevölkerungszahlen überdenken.

Eine hohe Intensität gegenseitiger Beeinflussung von Universität und Stadt machte auch Julia Schopferer geltend. Aufbauend auf einer prosopographischen Erhebung der hallischen Professoren (Ordinarien und Extraordinarien) wies sie eine Vielzahl an wechselseitigen Bezügen nach. Die Mitgliederlisten der Freimaurerlogen (ab 1743) und der Naturforschenden Gesellschaft (ab 1779), die ineinander verschränkten Heiratskreise und das vereinzelt nachweisbare ehrenamtliche Engagement der Professoren in der Stadt (zum Beispiel als Kirchenälteste) offenbarten zahlreiche Berührungspunkte zum hohen Bürgertum. Differenziert nach den verschiedenen Fakultäten und den jeweiligen Interessen beschrieb Schopferer die hallischen Professoren des 18. Jahrhunderts als Teil der städtischen Elite. Beide Vorträge stellen damit einen Beitrag zur Überwindung der dichotomen Gegenüberstellung von städtischer und universitärer Sphäre dar, die auf die borrussische Geschichtsschreibung zurückgeht und mancher Darstellung der hallischen Stadtgeschichte nach wie vor zugrunde liegt.

Solche Interdependenzen verfolgte auch MARKUS CONRAD (Halle) unter dem spezifischen Blickwinkel des hallischen Verlagswesens, am Beispiel Gebauers sowie Hemmerde & Schwetschkes. Nach einem historischen Abriss beider Verlage, beschrieb Conrad sehr detailliert die geradezu symbiotische Verbindung zwischen den Verlagen und den Universitätsangehörigen. Besonders Hemmerde & Schwetschke weise einen konstant hohen Anteil von Autoren auf, die als Studenten, Professoren, Mitarbeiter an der Fridericiana wirkten oder gewirkt hatten. Der vornehmlich auf Statistiken aufbauende Einblick in die Geschäftstätigkeit zweier bedeutender Verlage des 18. Jahrhunderts offenbarte letztendlich aber auch die hohe Strahlkraft der hallischen Autoren, deren Werke weit über den regionalen Rahmen hinaus vertrieben wurden.

Auch HANS-JOACHIM KERTSCHER (Halle) widmete sich in seinem Vortrag dem Verlagswesen und vollzog die Herausgabe der „Chronologische Tafeln der Algemeinen Historie“ von Nicolas Lenglet Dufresnoy anhand der Korrespondenz nach. Deren Übersetzung aus dem Französischen trieb Siegmund Jakob Baumgarten voran. Das zweiteilige Werk erschien nach sechsjähriger Arbeit 1752 bei Gebauer. Nach einer Einordnung Lenglets als Sympathisant paracelsistischer, alchemistischer und hermetischer Ideen, dessen Geschichtsbild neben starken theozentrischen auch universalistische Züge aufweise, fokussierte Kertscher vor allem die Abläufe und sich häufenden Hindernisse des durch Pränumeration verlegten Werkes. Dabei verfolgte er den Anspruch einen Einblick in eine Werkstatt im Kampf um die Aufklärung zu gewähren. Darüber hinaus würde eine stärkere Berücksichtigung der Bezüge zwischen Lenglets Werk und Baumgartens Positionierung in der geschichtsphilosophischen und –didaktischen Debatte seiner Zeit sicher dazu beigetragen, uns Baumgartens Motive an diesem Projekt zu verdeutlichen.

Gleich mehrere Kämpfe um die Aufklärung machte FRANK GRUNERT (Halle) aus, der die sich wandelende Motivation zur Rezeption und Stilisierung Christian Thomasius‘ untersuchte. Die Instrumentalisierung des hallischen Juristen vollzog er an drei Etappen nach: Zedlersches Lexikon (Pathos, trotz vereinzelter Kritik); Berliner Monatsschrift 1794 (Heroisierung und argumentative Waffe im Ringen um aufklärerische Positionen) und Ernst Bloch 1953. Bloch charakterisierte Thomasius zwar als unbeugsam und unbequem, vermied aber den Widerspruch zur Parteidoktrin der SED. Gerade aus der Perspektive einer sozialistischen Vaterlandsliebe müsse man Thomasius zu schätzen wissen, so Bloch. Diese „Arbeit am Mythos Thomasius“ sei erst mit den auf bibliografische Vollständigkeit ausgelegten Forschungen Rolf Lieberwirths überwunden worden.5

Nach der Intention und den Leitgedanken in Thomas Abbts Schrift „Vom Tod für das Vaterland“ (1761) fragend, wandte sich auch ANDREAS PEČAR (Halle) gegen die Deutungsmuster der älteren Aufklärungsforschung. Die Verwendung republikanischer Rhetorik ziele bei dem an der hallischen Universität gebildeten Abbt nicht darauf ab, die Monarchie und Standeschranken zu überwinden. Vielmehr nutzte er sie situationsspezifisch zur Mobilisierung republikanischer Tugenden, im Sinne Kretas und Spartas, im Kontext des Siebenjährigen Krieges. Doch das Partizipationsrecht des Bürgers sah Abbt auf das Schlachtfeld beschränkt. Hier habe er immerhin das Recht zu sterben. Zugleich nahm der Autor Friedrich II. vor dem Vorwurf der Despotie (im Sinne Montesquieus) in Schutz, denn die zu verteidigende Freiheit des Bürgers, als Freiheit vor Unterdrückung verstanden, sei in der „gekrönten Republik“ Preußens gewahrt.

Resümierend ist festzustellen, dass es der Tagung gelungen ist, zur Beantwortung der Frage nach dem Wesen und der Strahlkraft der Aufklärung hallischer Provenienz wichtige Impulse aus ganz unterschiedlichen historisch orientierten Disziplinen zu bieten. Die hier versammelten aktuellen Forschungsprojekte und einzelnen Referate dokumentierten einerseits die Vielfalt und Wechselwirkungen der geistigen und geistlichen Strömungen des 18. Jahrhunderts, die in ihren komplexen Interaktionen auf eine neue Sicht zu Halle im 18. Jahrhundert jenseits oder doch zumindest ergänzend zu den in der Forschung dominierenden kategorialen Standards verweisen. Anderseits stellte sich die Universität als Hort aufgeklärter Ideen keinesfalls als Elfenbeinturm der Gelehrten dar. Zumindest in den Kreisen der städtischen und landesherrlichen Elite vor Ort ging eine prägende Wirkung von ihr aus. Den „Kampf um die Aufklärung“ dabei zunächst in Frage zu stellen, erwies sich auf verschiedenen Feldern als plausibel und sehr anregend für die Erforschung der Stadt-, der Aufklärungs- und der Wissenschaftsgeschichte.

Konferenzübersicht:

Markus Meumann (Halle) / Holger Zaunstöck (Halle): Einführung

Sektion I: Handlungsraum Stadt: Netzwerke und soziale Struktur

Julia Hasselberg (Halle): Der Professor in seiner Stadt. Die institutionellen Netzwerke der halleschen Professoren (1694–1806)

Marcus Conrad (Halle): Die halleschen Verlage Gebauer sowie Hemmerde & Schwetschke und ihre Verflechtungen mit der Academia Fridericiana

Katrin Moeller (Halle): Durch Leistung zur Ehre! Berufskarriere und Erwerbsbiografie in der Transformation von der Stände zur Klassengesellschaft

Sektion II: Konfliktfeld Stadt (Halle): Politik und Konfession

Andrea Thiele (Halle): Zwischen Hof, Universität und Stadt – Gottfried von Gedeler, brandenburgischer Baumeister in Halle um 1700

Marianne Taatz-Jacobi (Halle): Pietisten und „preußische Toleranz“ – Der Kampf der theologischen Fakultät gegen die Errichtung einer reformierten Professur (1711–1713)

Claudia Drese (Halle): „... dem Professor Rambach kan nicht erlaubt werden, die erhaltene vocatio nach Giessen anzunehmen“ – Hallesche Theologen und ihr Verhältnis zur preußischen Regierung um 1730

Sektion III: Aufklärung, Pietismus, Esoterik

Hanns-Peter Neumann (Halle): Christian Wolff als Hermes Trismegistos der Aufklärung?

Shirley Brückner (Halle): Von Zettelschluckern, geistlichen Spielkarten und frommen Lotterien. Magisch-mantische Praktiken im Pietismus (mit einer Spurensuche in Halle)

Friedemann Stengel (Halle): Mit wem sprach Semler? Unterhaltungen mit Lavater (1787)

Sektion IV: Textrezeption und Textinspiration

Hans-Joachim Kertscher (Halle): „... nur als eine Neben-Sache anzusehen“? Siegmund Jacob Baumgarten und seine Arbeit an der Übersetzung der „Chronologischen Tafeln“ des Lenglet Dufresnoy

Andreas Pečar (Halle): Alter Wein in neuen Schläuchen? Thomas Abbts Patriotismus zwischen Antike und Moderne

Frank Grunert (Halle): Mythos Thomasius. Große Erzählung und schöne Geschichte

Anmerkungen:
1 Monika Neugebauer-Wölk, Der Kampf um die Aufklärung. Die Universität Halle 1730-1806, in: Gunnar Berg / Hans-Hermann Hartwich (Hrsg.), Martin-Luther-Universität. Von der Gründung bis zur Neugestaltung nach zwei Diktaturen, Opladen 1994, S. 27-55.
2 Seit 1709 war Breithaupt zugleich Abt im Kloster Berge und des Klosters U.L.Frauen in Magdeburg und ließ sich an der Universität vertreten.
3 Praxis des Empfehlungsschreibens über den Lebenswandel beim Abgang von der Universität. Ein solches Zeugnis wurde zur Besetzung einer Pfarrstelle relevant.
4 Vgl. Gebaute Utopien: Franckes Schulstadt in der Geschichte europäischer Stadtentwürfe. Katalog zur Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen vom 8. Mai bis 3. Oktober 2010 (Kataloge der Franckeschen Stiftungen, Bd. 25), hrsg. v. Holger Zaunstöck, Halle (Saale) 2010 S. 108-117.
5 So auch Günther Jerouschek, Arbeit am Mythos. Thomasius und die Gründung der Universität Halle, in: Heiner Lück (Hrsg.), Christian Thomasius. (1655 - 1728). Wegbereiter moderner Rechtskultur und Juristenausbildung. Rechtswissenschaftliches Symposium zu seinem 350. Geburtstag an der Juristischen Fakultät der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg. Hildesheim u.a. 2006, S. 311-325.


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