Infiziertes Europa. Seuchen in der Sozial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts

Infiziertes Europa. Seuchen in der Sozial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts

Organisatoren
Malte Thießen
Ort
Oldenburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.03.2012 - 24.03.2012
Url der Konferenzwebsite
Von
Britta-Marie Schenk, Historisches Seminar, Universität Hamburg

Spanische Grippe, Cholera, Malaria, Aids und „Schweinegrippe“: „Seuchen“ sind auch ein Phänomen des 20. Jahrhunderts. Schon der Begriff „Seuche“, auf der Tagung als Ergebnis gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse verstanden, deutet auf die Beteiligung von Akteurinnen und Akteuren hin, die sich nicht auf den medizinischen Bereich beschränken. So wurde auf der von Malte Thießen an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg veranstalteten internationalen Tagung „Infiziertes Europa. Seuchen in der Sozial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts“ untersucht, wie Gesellschaften den Umgang mit Seuchen aushandeln, soziales Handeln motivieren und Sinnbildungsprozesse anstoßen. Außerdem standen verschiedene Perspektiven auf eine Seuchengeschichte im 20. Jahrhundert zur Diskussion: Wie können vergleichende und/oder länderübergreifende Ansätze für eine Seuchengeschichte operationalisierbar gemacht werden?

Im Hinblick darauf sollte durch die Auswahl der Referentinnen und Referenten ein Austausch zwischen Medizin- und Zeitgeschichte angeregt werden, wie Malte Thießen in seiner Einführung hervorhob. Dieses Anliegen sei auch lohnenswert, da medizinische Phänomene nur selten Gegenstand zeithistorischer Untersuchungen sind. Zugleich sind kulturgeschichtliche Ansätze in der Medizingeschichte deutlich rarer als in der Zeitgeschichte, in der sie längst zum Standardrepertoire gehören.1

In seinem Eröffnungsvortrag erläuterte der Medizinhistoriker JÖRG VÖGELE (Düsseldorf) seine sozial-, stadt- und wirtschaftsgeschichtlichen Forschungen zum epidemischen Wandel und stellte eine doppelte Bedeutung der Säuglingssterblichkeitsrate heraus. Sie helfe einerseits bei der Analyse des epidemiologischen Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhunderts, andererseits verweise sie auf das ungebrochene Skandalisierungspotenzial von Seuchen trotz des allmählichen Rückgangs ihrer Bedrohung. Vögele zeigte den Teilnehmenden damit zweierlei: Akribisch recherchierte empirische Datensätze können erstens als solide Basis für die Untersuchung von Seuchen dienen. Zweitens verdeutlichte Vögeles Beitrag auch die bisherige Dominanz sozialhistorischer Ansätze und faktologischer Fragen in der Seuchengeschichte.

Im ersten Panel hielt ULRIKE LINDNER (Bielefeld) am Beispiel der Polio- und AIDS-Bekämpfung ein überzeugendes Plädoyer für eine vergleichende globale Perspektive in der Seuchengeschichte. So sei es für die Polio- und AIDS-Betroffenen, deren Behandlung und ihren Krankheitsverlauf entscheidend, an welchem Ort sie sich befinden. Da Seuchen nicht an nationalen Grenzen Halt machen, zugleich aber durch nationale Politiken und Geschichten geprägt sind, gelte es nationale Spezifika ebenso zu berücksichtigen wie verflechtungsgeschichtliche Aspekte. FELICITA RATTI (Modena/Salzburg) ging dieser vergleichenden Perspektive anhand zweier Regionen in Italien und Österreich nach, betonte dabei aber auch die Probleme der Vergleichbarkeit angesichts unterschiedlicher Quellenlagen.

Das zweite Panel war dem Umgang mit Seuchen im „Dritten Reich“ gewidmet. Sowohl die Opfer- als auch die Täterperspektive wurden berücksichtigt. ALEKSANDRA LOEWENAU und ANNA VON VILLIEZ (beide Oxford) präsentierten Teilergebnisse des von Paul Weindling und Marius Turda initiierten Projekts „Victims of Human Experimentes under National Socialism“. Gestützt auf eine Datenbank, die mittlerweile über 20.000 Opfer medizinischer Experimente verzeichnet, charakterisierten die Referentinnen die Mehrheit der Opfer von Malaria- und Typhus-Experimenten in den Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau als nicht-jüdisch, deutsch und im Alter von 30 bis 40 Jahren. Dieser Befund – so ein Ergebnis der anschließenden Diskussion – bedarf weiterer historischer Analysen und Kontextualisierungen. Der Verdienst des Projekts liegt aber gerade darin, dass eine umfassende empirische Grundlage mithilfe neuer technischer Erhebungsverfahren geschaffen wird, die als Ausgangspunkt auch für kulturgeschichtliche Fragestellungen genutzt werden kann. WINFRIED SÜSS (Potsdam) stellte die NS-Bekämpfungsstrategien bei den Infektionskrankheiten Fleckfieber und Diphterie und ihre Verbindung zum Kriegsverlauf vor. Die Angst vor dem Fleckfieber war geprägt von antisemitischen Stereotypen wie „dem ‚Ostjuden‘ mit läusebefallendem Kaftan“ und bildete ein weiteres Argument, jüdische Einwohnerinnen und Einwohner in den besetzten osteuropäischen Gebieten in Ghettos „abzusondern“. Kam es einerseits zu einer Radikalisierung des rassistischen Deutungsmusters des Fleckfiebers im Zweiten Weltkrieg, so konstatierte Süß andererseits ein Zurückfallen der NS-Gesundheitspolitik hinter internationale Diphterie- und Fleckfieber-Bekämpfungsstandards – dem hochentwickelten Netz aus Gesundheitsämtern und staatlichen Kontrollmöglichkeiten zum Trotz.

Der Abendvortrag des Medizinhistorikers WOLFGANG U. ECKART (Heidelberg) bot den Zuhörerinnen und Zuhörern einen Streifzug durch die verschiedenen Orte des Seuchendiskurses vom 19. Jahrhundert bis in die NS-Zeit. Fand die Cholera als politische Metapher noch Eingang in literarische Berichte wie in Heinrich Heines Cholerabericht von 1832, sei die Existenz von Seuchen im Deutschen Kaiserreich negiert und in die koloniale Peripherie verlagert worden. Berichte über Schlafkrankheitsexperimente in der deutschen Kolonie Togo, die im „Mutterland“ nicht durchführbar waren und Bilder in der europäischen Presse der 1910er-Jahre, die Menschen zeigten, die in der Mandschurei vor der Pest flohen, deuteten Seuchen als Problem „unterentwickelter Anderer“. Diese Zuschreibung sei in der Zeit um den Ersten Weltkrieg durch Sauberkeitsvorstellungen und antisemitische Stereotype ergänzt worden. Zusammengenommen ergebe sich hier eine sprachpolitische Kontinuität, die sich später in NS-Rassendiskursen fortgeführt habe.

Nicht nur in der NS-Zeit, auch in „Kalten Kriegen“ entfalteten Seuchen ein ideologisches Bedrohungspotential, wie im dritten Panel gezeigt wurde. MATTHIAS BRAUN (Berlin) untersuchte Malaria-Präventionsstrategien in der Zwischenkriegszeit. Dazu wählte er einen Vergleich zwischen dem faschistischen Italien, den USA und der Sowjetunion. Anders als bisher angenommen – so Brauns These – hätten alle drei Länder ein Interesse an ideologischer Selbstverortung, zentralstaatlicher Planung und Entwicklungspotentialen ländlicher Regionen geteilt, was in den jeweiligen Strategien der Malaria-Prävention zum Ausdruck käme. Anhand der Malaria-Bekämpfungskampagnen und der verschiedenen staatlich protegierten Trockenlegungsaktivitäten, die in Tennessee und den pontinischen Sümpfen erfolgreicher die Malariaquote senkten als in der Sowjetrepublik Aserbeidschan, belegte Braun seine These. Vertieft werden müsse der Blick auf die konkreten Akteure und die Wissenstransfers zwischen den Malaria-Experten der untersuchten Staaten, wie Braun selbst betonte. Hinzuzufügen wäre, welche übergeordnete Frage die herausgearbeiteten Gemeinsamkeiten einer Geschichte der globalen Malaria-Prävention beantworten solle. HENNING TÜMMERS (Tübingen) wählte eine enger gefasste Perspektive, konnte aber mit analytischen Ergebnissen über die Annäherung angesichts einer vor allem imaginierten AIDS-Bedrohung in beiden deutschen Staaten im Laufe der 1980er-Jahre aufwarten. So vereinbarten Bayern und die DDR 1986 einen Kooperationsvertrag, da der bayerische Staatssekretär Peter Gauweiler – bekannt als einflussreicher Hardliner in Aidsfragen – die amtliche Meldepflicht von AIDS-Kranken in der DDR als vorbildlich bewertete. Auch in der DDR seien nach einer ersten Phase der Instrumentalisierung von AIDS gegen Systemgegner auf Druck der Ärzte westdeutsche Konzepte der AIDS-Prävention integriert worden. Niels Sönnichsen, der AIDS-Beauftragte der DDR, übernahm Schlagworte wie „Safer Sex“ und visuelle Metaphern. Angelehnt an Rita Süßmuth, die mit einer Tüte auf dem Kopf ein SPIEGEL-Cover im Westen zierte, steckte Sönnichsen in einer Fotomontage auf einem Aufklärungsbuch ein Paar in große Tüten. Grenzüberschreitende Ängste vor AIDS stießen in beiden deutschen Staaten Lernprozesse und Liberalisierungstendenzen an, die überdies einen „gemeinsamen Erfahrungsraum“ ermöglichten. KLAUS WEINHAUER (Bielefeld) regte in seinem Kommentar zu den beiden Vorträgen an, neben staatlichem Handeln auch andere Akteure – wie zum Beispiel Vertreterinnen und Vertreter sozialer Bewegungen – einzubeziehen. Eine weitere Anregung kam von Bettina Hitzer, die überlegte, ob das Konzept der „moral panic“ nicht ein hilfreiches analytisches Tool für die Erforschung der AIDS-Geschichte sei, da Tümmers die AIDS-Gefahr in erster Linie als angenommene statt tatsächliche Bedrohung bewertet hatte.

Wie eine Geschichte der Gefühle im Zeichen von „moral panic“ und der Angst vor der Angst vor und in der Krankheit geschrieben werden kann, zeigte BETTINA HITZER (Berlin) in ihrem Vortrag. Hitzer arbeitete in ihrem Vergleich zwischen Krebs und Grippe in der Bundesrepublik verschiedene Konjunkturen von öffentlich sagbaren Krankheitsängsten heraus. Sei das von Medizinern vertretende „Angstverbot“ in den 1950er- und 1960er-Jahren erst durch die zahlreichen Krebsautobiographien mit gesellschaftskritischer Intention in den 1970er-Jahren gelockert worden, habe die Grippe und ihre verschiedenen, durchaus gefährlichen Formen keine vergleichbare mediale Aufmerksamkeit erhalten. Erst mit SARS (2003) und der Vogelgrippe (2006) wurden Grippe-Berichte publik, die Krankheitsängste thematisierten, anstießen und verstärkten. Eine stigmatisierendes „Othering“ der Grippeschuld und damit eine Zurückweisung von Ängsten funktioniere in einer globalisierten Welt nicht mehr. Um öffentliche Aufmerksamkeit und Sagbarkeitsregeln ging es auch im anschließenden Vortrag von WILFRIED WITTE (Berlin). An der Rezeption der „Spanischen Grippe“ arbeitete er unterschiedliche Narrative von Seuchen wie das „outbreak“-Motiv heraus, die nicht nur die öffentliche Wahrnehmung, sondern auch die Forschung selbst prägten.

„Angst“ hatten vielleicht auch die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungen zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten des Deutschen Hygiene-Museums in den 1920er-Jahren, wenn sie die detailgetreuen Moulagen ansahen, die ihnen präsentiert wurden. THOMAS SELLER (Bielefeld/Baltimore) arbeitete im letzten Panel heraus, dass die Ausstellungsmacher auf eine „Erziehung zur Selbstprävention“ setzten, die Mündigkeitsprozesse bei den Adressatinnen und Adressaten auslösten, die sich manches Mal schwer mit gleichfalls visualisierten ärztlichen Deutungen vereinbaren ließen. Popularisiertes medizinisches Wissen bewege sich im Spannungsfeld von Patientenemanzipation und ärztlicher Deutungshoheit, so Sellers Fazit.

MALTE KÖNIG (Saarbrücken) fokussierte in seinem Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland auf die Syphillisangst von 1914 bis 1936. König bezog allerdings auch die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts ein, in denen die Syphillisangst in beiden Ländern um sich griff. Die seit der Frühen Neuzeit als „Lustseuche“ und Gottesstrafe angesehene Krankheit sei in einem mehrstufigen Prozess entmoralisiert worden. Zahlreiche an Syphillis erkrankte Soldaten im Ersten Weltkrieg, bei denen moralische Enthaltsamkeits-Appelle wenig Erfolg zeitigten, ließen die zuständigen Organisationen in Frankreich und Deutschland auf einen Vertrieb von Kondomen setzen. Kriegserfahrungen bildeten für den Umgang mit kollektiven Ängsten offenbar ein Erfahrungs-Reservoir. Kondomvertrieb und bevölkerungspolitisch motivierte Geburtenförderung koexistierten und führten zu unterschiedlichen Reaktionen in Frankreich und Deutschland. Gerade in diesem Zusammenhang wäre es interessant gewesen zu erfahren, welche Funktionen geschlechtsspezifische Zuschreibungen eingenommen haben. Malte Thießen nutzte seinen Kommentar dazu, weiterführende Forschungsperspektiven einer Zeitgeschichte der Seuchen zu skizzieren. Geschlechter-Bilder seien, wie auch die Symbolsprache von Moulagen und Bildern, in einer Seuchengeschichte zu berücksichtigen. „Die visuelle Signatur“ des 20. Jahrhunderts berge noch unerschlossene Potenziale für eine Zeitgeschichte der Seuchen. Zugleich seien neben örtlich definiertem Raum auch der soziale Raum, also die Geschlechts-, Schichten- und Konfessionszugehörigkeit sowie ihre Auswirkungen auf die Vermittlung von medizinischem und populärem Wissen über Infektionskrankheiten einzubeziehen. Thießen fragte darüber hinaus, wie genau Wissen über Seuchen vermittelt, inszeniert und in soziales Handeln übersetzt wurde.

Anschließend an diese weiterführenden Fragen betonte UTE FREVERT (Berlin) in der Abschlussdiskussion die Herausforderungen, die Seuchen an Gesellschaften stellen und plädierte dafür, der Frage nachzugehen, wie Seuchen gedeutet werden, wobei die Sprache selbst in den Mittelpunkt der Untersuchung gerückt werden solle. MARION HULVERSCHEIDT (Berlin) schloss sich diesem Vorschlag an, fügte aber noch die Beobachtung über eine „Sehnsucht nach dem unschuldigen Opfer“ hinzu, die in einer Zeit, in der Opfer eine starke Position hätten, durchaus in eine kritische zeitgeschichtliche Analyse einzubeziehen wäre. Daran anknüpfend erinnerte Klaus Weinhauer an die zunehmende Bedeutung von Opferdiskursen seit den 1980er-Jahren. In den 1980er-Jahre habe sich das Vertrauen in staatliche Macht verringert und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren im weiten Feld der Seuchen habe sich weniger dichotom gestaltet als zuvor. Deshalb seien die 1980er-Jahre eine mögliche Zäsur in einer Zeitgeschichte der Seuchen.

Die Tagung zeigte, wie vielversprechend es ist, Seuchengeschichte als transnationale Kulturgeschichte zu schreiben. Beläuft sich die Transnationalität der Untersuchungen aber auf das Aufzählen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Seuchenbekämpfungsstrategien in einzelnen Ländern, stellt sich die Frage nach dem analytischen Mehrwert eines solchen Vorgehens. Schärfen Ländervergleiche nur den Blick für nationale Entwicklungen? Bringen sie auch auf kulturgeschichtlicher Ebene interessante Ergebnisse? Man wird gespannt sein dürfen, welche Antworten der angekündigte Tagungsband auf diese und weitere Fragen zur Seuchengeschichte des 20. Jahrhunderts geben wird. Nicht zuletzt das Aufwerfen und die Sensibilisierung für diese Fragen machten den Gewinn der Tagung aus.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Gunilla Budde (Vizepräsidentin der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Einführung in das Tagungsthema: Malte Thießen (Oldenburg)

Eröffnungsvortrag
Jörg Vögele (Düsseldorf): Wege zu einer europäischen Seuchengeschichte des 20. Jahrhunderts

Panel 1: Infizierte Räume im Vergleich
Moderation: Hans-Henning Hahn (Oldenburg)

Ulrike Lindner (Bielefeld): Seuchen im europäischen Vergleich: Der unterschiedliche Umgang mit Epidemien nach 1945 in nationalen und regionalen Räumen

Felicita Ratti (Modena/Salzburg): Global pandemics, synecdochical perspectives: Comparing strategies and development in two European provinces during the Spanish pandemic influenza

Kommentar: Marion Hulverscheidt

Panel 2: Seuchen im “Dritten Reich”
Moderation: Mareike Witkowski (Oldenburg)

Aleksandra Loewenau/Anna von Villiez (Oxford): Human Experiments on Epidemic Diseases under National Socialism and their place in medial science

Winfried Süß (Potsdam): Der bedrohte “Volkskörper“. Infektionskrankheiten im Nationalsozialismus

Kommentar: Robert Sommer (Berlin)

Abendvortrag
Wolfgang U. Eckart (Heidelberg): Seuchen und Politik im 19. und 20. Jahrhundert. Von der Cholera zur NS-Seuchenforschung

Panel 3: Seuchen als Bedrohung gesellschaftlicher Ordnungen?
Moderation: Dietmar van Reeken (Oldenburg)

Matthias Braun (Berlin): Malariapolitiken zwischen den Weltkriegen: die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion und Italien im Vergleich

Henning Tümmers (Tübingen): AIDS als deutsch-deutsche Bedrohung: Ärztliche Kommunikation in beiden deutschen Staaten während der 1980er-Jahre

Kommentar: Klaus Weinhauer (Bielefeld)

Panel 4: Seuchen als Gefühls- und Rezeptionsgeschichte
Moderation: Gunilla Budde (Oldenburg)

Bettina Hitzer (Berlin): Angst, Panik?! Eine vergleichende Gefühlsgeschichte von Grippe und Krebs in der Bundesrepublik

Wilfried Witte (Berlin): Warum Spanische Grippe? Über die Dominanz einer Pandemie in der Grippegeschichtsschreibung – das Beispiel Deutschland

Kommentar: Ute Frevert (Berlin)

Panel 5: Seuchen, Sexualität und Geschlecht
Moderation: Sarah Neumann (Oldenburg)

Thomas Steller (Baltimore/Bielefeld): Schreckliche Lust – die Ausstellungen zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten in den 1920er-Jahren

Malte König (Saarbrücken): Syphillisangst in Frankreich und Deutschland. Hintergrund, Beschwörung und Nutzung einer Gefahr 1914-1936

Kommentar: Malte Thießen(Oldenburg)

Abschlussdiskussion: Seuchen im 20. Jahrhundert – Perspektiven für die Sozial- und Kulturgeschichte
Ute Frevert (Berlin), Marion Hulverscheidt (Berlin) Klaus Weinhauer (Bielefeld)
Moderation: Malte Thießen (Oldenburg)

Anmerkung:
1 So beispielsweise: Hans-Georg Hofer / Lutz Sauerteig, Perspektiven einer Kulturgeschichte der Medizin, in: Medizinhistorisches Journal 42 (2007) 2, S. 105-141.