Religiöse Devianz. Praktiken und Diskurse im konfessionellen Zeitalter

Religiöse Devianz. Praktiken und Diskurse im konfessionellen Zeitalter

Organisatoren
Gerd Schwerhoff/Eric Piltz, Sonderforschungsbereich 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“, Teilprojekt „Gottlosigkeit und Eigensinn. Religiöse Devianz in der Frühen Neuzeit“, TU Dresden
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.03.2012 - 10.03.2012
Url der Konferenzwebsite
Von
Manja Quakatz, Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien

Was unterscheidet religiöse Devianz von Phänomenen des Nonkonformismus und konfessioneller Ambiguität in der Frühen Neuzeit? Wie scheidet man religiöse Devianz von Differenz? Welche Termini markierten das historische Subjekt in den Quellen als religiöse Abweichler und wer war im „Schrebergarten des Religiösen“1 für die negative Zuschreibung in Form von Stigmatisierung, Kriminalisierung und Exkludierung zuständig? Welche Kriterien entschieden, bei wem es sich um ein religiös deviantes Individuum oder eine Gruppe handelte? Diesen Fragen widmete sich das Teilprojekt des SFB 804 „Gottlosigkeit und Eigensinn. Religiöse Devianz in der Frühen Neuzeit“ mit auswärtigen Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachdisziplinen (Theologie, Rechtswissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte, Religionswissenschaft) zweieinhalb Tage lang in Dresden.

GERD SCHWERHOFF (Dresden) eröffnete die Tagung mit einem Einführungsvortrag, den dieser Tage so viele Konferenzen vermissen lassen. Schwerhoff gab den Teilnehmer/innen nicht nur Leitfragen an die Hand, sondern stellte gleichzeitig den Zugang des eigenen Projektes vor, der vornehmlich aus dem Feld der Historischen Kriminalitätsforschung stammt und Kriminalität im Sinne des Labeling Approaches als Interaktions- und Zuschreibungsprozess begreift. Es existiere jedoch auch eine zweite Ebene der Devianz, auf der sich die Akteure selbst die negativen Zuschreibungen zu Eigen machen. Friede, Ehre und Gemeinwohl mussten vor der gemeinschaftszersetzenden Sünde der Gottlosigkeit geschützt werden. Welche Normenkonflikte wurden in der Frühneuzeit ausgetragen, die sich durch einen hohen Grad an Normenpluralismus auszeichnete? Wie manifestierten sich Spannungsverhältnisse im städtischen Raum, in dem Ordnungen verschiedener religiöser oder konfessioneller Gruppen miteinander kollidierten?

Die erste Sektion, überschrieben mit dem Titel „Diskurse“, führte bereits mitten in die Problematik mit der Frage ein, auf welche Weise Differenzerzeugung von Devianzproduktion scheidbar ist. Definiert man Devianz als Zuschreibungskategorie einer Gruppe gegenüber jemandem, der im negativen Sinne von der vorgegebenen Ordnung oder Norm abweicht, wäre zu fragen, inwieweit der Begriff der Devianz für interkonfessionelle Polemiken zutreffend ist, denn als religiös deviant beschreibt man in erster Linie denjenigen, den es galt, aus einer Gruppe zu exkludieren, indem man ihn als von der Norm abweichend klassifiziert. Doch nimmt man sich beispielsweise die Lutheraner zur Hand, waren diese Ende des 16. Jahrhundert längst keine abgefallenen Katholiken mehr und wollten auch kein Teil der Alten Kirche mehr sein. Wie funktionierte also Devianzproduktion zwischen religiösen Gruppen, bei denen keine der zwei eine Majorität besaß oder weiterhin als Ursprungsgemeinschaft der anderen betrachtet wurde, die religiösen Gemeinschaften also nebeneinander existierenden Normen folgten, die nicht zwangsläufig miteinander in Konkurrenz stehen mussten?

HARALD MEIHOLD (Basel) rekonstruierte die Geburt der Strafe und der Strafrechtslehre von der spanischen Spätscholastik des Hochmittelalters und der Praxis der Häretikerprozesse bis in die frühe Neuzeit und ging der Frage nach, welche Rolle Gott bei der Legitimation des öffentlichen Strafrechtes sowohl auf katholischer als auch auf lutherischer Seite spielte. Danach setzte sich ANDREAS HOLZEM (Tübingen) mit der Frage auseinander, in welcher Weise auf katholischer Seite im Rahmen der Predigtenproduktion erfolgreich oder weniger erfolgreich Devianz erzeugt wurde. Holzem vermied den Begriff der Devianzproduktion auf weiten Strecken und verwendete stattdessen überwiegend jenen der Differenzerzeugung. Er kam zu dem Resultat, dass die Produktion von Differenz auf Seiten der Katholiken von Empörung getragen wurde, hingegen die Lutheraner aus einem Gefühl der Existenzangst heraus argumentierten. Die Argumentation der katholischen Seite funktionierte mithilfe der Konstruktion einer Erwählungsgeschichte, in der die Lutheraner nur eine unter vielen häretischen Glaubensformen seit der Spätantike darstellten. Hierbei konnte Holzem überzeugend zeigen, dass die katholische Seite nicht nur die oberflächliche Behauptung des „uns gibt es schon immer“ als „Anwesenheitsgeschichte“ konstruierte, sondern diese darüber hinaus als „transzendente Wirkungsgeschichte“ fungierte. Gott wirkte demnach immer und in allen historischen Bezügen auf Seiten der Katholiken vor allem durch Heilige. Damit wurde ein „Parallelprozess von Erwählung und Anti-Erwählung“2 konstruiert und erzählt.

MARINA MÜNKLER (Dresden) untersuchte die protestantische Polemik gegenüber der katholischen Seite auf der Ebene der literarischen Gattung der Legende am Beispiel von Martin Luthers „Lügende vom heiligen Chrysostomos“ (1537) und deren späterer Rezeptionsgeschichte. Luther kommentierte die katholische Legende via ironisierende Randglosse als verlogen und trügerisch, die bewusste Lüge in Form von Heiligenlegenden sei ein Sünde und somit gottlos. Die protestantische Polemik ziele eindeutig darauf ab, den konfessionellen Gegner als religiös deviant zu brandmarken. Die Ironie der Geschichte ist jedoch, dass Martin Luther wenige Zeit später selbst von lutherischer Seite zur Legendengestalt ikonisiert wurde. Birgit Emich (Erlangen-Nürnberg), die Leiterin der Sektion, gab schließlich zu bedenken, man habe wenig über Normen, jedoch viel über Strukturen gesprochen und da Devianz ein Akt der Zuschreibung sei, müsse man vermehrt über die Form dieser Attributionen sprechen.

JÜRGEN MÜLLER (Dresden) unterzog in seinem Abendvortrag das Bild „Der Blindensturz“ des niederländischen Malers Pieter Bruegel des Älteren (1525/30-1569) aus dem Jahre 1568 einem Close Reading, um den Motiven der religiösen Dissimulation und des Eigensinnes näher zu kommen. Nach Müller war es Aufgabe einer solchen Kunst, den religiösen Eigensinn zu stützen, indem der Maler mithilfe findiger Anspielungen einen kirchenkritischen Kommentar gab, denn „wo Gott äußerlich gesucht wird, muss die Gottessuche misslingen“, in der die Amtskirche nichts anderes als eine Blindenführerin ist. Laut Müller besitzt das Bild bereits aufklärerische und irenische Tendenzen.

Die zweite Sektion mit dem Titel „Delikte“, geleitet von Wolfgang Kaiser (Paris), wurde von ASTRID VON SCHLACHTA (Innsbruck) mit einem Vortrag über das Täufertum in der Schweizer Eidgenossenschaft sowie im Alten Reich eröffnet. Die Täufer wurden erst nach 1527 und mit den Artikeln von Schleitheim als politische Aufrührer und religiös deviante Gruppe wahrgenommen und kriminalisiert, was deutlich mache, dass nicht die bloße Existenz der Täufer für ihre spätere Exkludierung sorgte, sondern dass religiöse sowie politische Abweichung in der aufgeheizten Stimmung der Reformation Hand in Hand gingen. Die Obrigkeit, so die Referentin, holte einen Vorrat an politischen Vorwürfen „aus dem Rucksack der Geschichte“3, um die Gruppe als Gefahr für den Staat zu stigmatisieren und sie gleichzeitig als Ketzer abzuqualifizieren. Zu Beginn ihrer Entstehung, so wird aus den Schriften deutlich, nahmen die Täufer das religiöse Gegenüber ebenso als deviant war. Die verschiedenen Täufergemeinschaften waren jedoch nicht nur Marginalisierte, sondern es gelang ihnen über Supplikationen und publizierte Bekenntnisse, auf politischer Ebene zu partizipieren.

JOHANNES DILLINGER (Mainz) beschäftigte sich mit der Frage, ob politisch Kriminelle, in diesem Falle Attentäter und Aufständische, nicht gleichermaßen auch als religiös deviant zu gelten hatten, wenn ihre gewalttätige Kritik sich gegen den durch Gottesgnadentum zur Herrschaft berufenen König oder den Staat als semisakrales Gebilde richtete. Aufständische und Attentäter stellten sich aber auch in die Dienste religiöser Motiviken und nutzten religiöse Symboliken, um gegen alte Ordnungen zu verstoßen. Dillinger sieht den religiös motivierten Attentäter vornehmlich auf katholischer Seite, da Attentate keine Perspektive auf etwas Neues eröffneten, sondern das Korrektur-Motiv im Vordergrund stand, während der Aufstand tendenziell eher eine protestantische Protestform neuen Typs gewesen sei, die dem Biblizismus radikal neue Ordnungen jenseits legitimistischer Argumentationen ermöglichte. Diese sehr starre Dichotomie erscheint jedoch wert, noch einmal hinterfragt zu werden.

FRANCISCA LOETZ (Zürich) fragte in ihrem Beitrag über Sexualdelikte danach, wann ein bestimmtes Sexualverhalten von der vormodernen Gesellschaft als religiös deviant wahrgenommen worden sei. Es gab, grob gesprochen, zwei Arten, mit sexuell abweichendem Verhalten umzugehen; entweder dieses wurde gerichtlich geahndet oder tabuisiert und somit totgeschwiegen. Einige Formen dessen, was als sexuelle Abweichung, bzw. Unzucht galt, wurden zwar als nonkonform wahrgenommen, zum Beispiel wurde die Onanie moralisiert, aber deswegen noch nicht automatisch als religiös deviantes Verhalten gewertet. Es wurde an dieser Stelle vorgeschlagen, eine Trennung zwischen Moralisierung und religiöser Stigmatisierung vorzunehmen. Den Abschluss bildete SEBASTIAN SCHMIDT (Trier) über den Armen, der zunehmend und entgegen traditioneller Deutungen zum religiösen Abweichler wurde, wenn er dem Betteln nachging, denn jegliche Form der Bettelei sei Müßiggang und somit sündhaft. Der Arbeitsscheu würden andere Übel folgen und somit sei diese „der Kuss des Teufels“. Es sei zudem verpönt gewesen, Bettelnden ein Almosen zu geben, da dieses als Unterstützung religiöser Devianz gewertet werden konnte. Schmidt betont, dass nicht die Armut als solche als religiös deviant zu betrachten sei, sondern jene nur als Marker diene, die auf mögliches religiös abweichendes Verhalten (Sündhaftigkeit, Lasterhaftigkeit) verweise.

In der dritten Sektion mit dem Titel „Orthodoxie und religiöser Eigensinn“ beschäftigte sich THOMAS HASE (Leipzig) aus religionswissenschaftlicher Perspektive mit der Figur des Propheten, den er im Sinne Max Webers als Nonkonformisten definiert: dieser leugnet die Gültigkeit bestehender Regeln und verkündet stattdessen neue Normen. Daran schloss DANIEL EIßNER (Halle an der Saale) mit einem Vortrag über die frühen Pietisten in Mitteldeutschland an, die durch ihre fromme Devianz als ‚Übererfüller‘ nicht selten auf Ablehnung sowie Überdruss in ihrem Gemeinden stießen und deswegen von den Gewohnheitschristen exkludiert worden seien. Den Abschluss der Sektion bildete ein Beitrag von MARTIN SKOERIES (Leipzig) über die reformationszeitliche Debatte um den Nikodemismus als Praxis der geheimen Glaubensausübung. Die nachträgliche Diskussion zeigte, dass Erscheinungen wie Kryptoreligiosität, Mehrfachreligiosität, Dissimulation, Ambiguität und Indifferenz hier als Zuschreibungsphänomene mitgedacht werden können und Nikodemismus amorph ist.

Die letzte Sektion, geleitet von Christina Andenna (Dresden) widmete sich Devianz und Gemeinsinn in der frühneuzeitlichen Stadtgesellschaft des Alten Reiches, Englands und dem Königreich Polen-Litauen (1572-1795). JOACHIM EIBACH (Bern) sieht in der Concordia (der städtischen Eintracht) den Grundwert frühneuzeitlicher Stadtgemeinschaft, den es gegen ungewollte Abweichungen zu verteidigen galt, indem man Gemeinschaft und Einheit in Form performativer Akte (Prozessionen, das Verhängen von Ehrenstrafen) öffentlich inszenierte. Eibach spricht an dieser Stelle von „einem Spiel von Integration und Abgrenzung“, in dem, wenig überraschend, oft Fremde und die jüdische Gemeinde durch Kriminalisierung und Ghettoisierung von Exklusion betroffen waren.

YVONNE KLEINMANN (Leipzig) lenkte den Blick weg vom Alten Reich und sprach über eine städtische Gemeinde in Polen-Litauen, die zwar mehrheitlich aus katholischen, aber auch zu einem Drittel aus jüdischen Einwohnern bestand. Damit das Zusammenleben beider Religionsgemeinschaften nicht durch ständige Konflikte gestört wurde, existierte die Bereitschaft, religiöse Zugehörigkeiten aus der städtischen Alltagspolitik auszublenden und die Differenzen im Glauben möglichst nicht zu artikulieren, diese jedoch stattdessen aus der öffentlichen Sphäre zu verbannen. Die Grenzen zwischen den religiösen Gemeinschaften waren keineswegs statisch, sondern wurden im Alltag permanent übertreten, zum Beispiel im Zunftwesen, in das die Juden integriert gewesen sind und nur bei christlichen Festen durch Abwesenheit ihre religiöse Differenz unterstrichen.

Den Abschluss bildete LIONEL LABORIE (Gotha) mit seinem Vortrag über religiös heterodoxe Gruppen wie die „French Prophets“, „Quakers“, „Muggletonians“ und „Sweet Singers of Israel“ in der Mitte des 17. Jahrhunderts, die gerade während der Restauration der Monarchie (um 1660) als religiös deviante Gruppen und „unnatürlich“ durch ihnen zugeschriebene Praktiken des Drogen- und Alkoholkonsums, sexueller Orgien und exzessives in Trance tanzen geltend, besonderer Verfolgung ausgesetzt waren. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entspann sich schließlich auch ein medizinische Debatte über religiösen Enthusiasmus, die das Verhalten devianter Gruppen wie der „Sweet Singers of Isreal“ in die Nähe geistiger Krankheit rückten und dieses damit pathologisierten.

Es wurde in der Abschlussdiskussion deutlich, dass, wenn wir von ‚Devianz‘ als Zuschreibung sprechen, damit automatisch Akte und Techniken der Erzeugung dieser in den Vordergrund rücken (Emich). Als ein Resultat der Tagung kann zweifellos die Beobachtung gelten, dass wir es bei den meisten als religiös deviant bezeichneten Gruppen oder Einzelpersonen nicht etwa mit historischen Subjekten zu tun haben, die zu wenig religiös oder fromm gewesen sind, sondern wir geradezu vom Gegenteil ausgehen müssen. Religiöse Gruppen wie die Täufer, Pietisten, Frauen und Männer, die sich als Propheten bezeichneten, Mennoniten und Quäker gehörten mehrheitlich zu den religiösen Übererfüllern und besonders frommen Geistern ihrer Zeit. Hier führten also neue und abweichende Frömmigkeitsstile zu Marginalisierungs- und Stigmatisierungsreaktionen der Mehrheitsgesellschaft (Pietsch). Viele der Vorträge handelten jedoch in erster Linie über Differenz und gezielte Differenzerzeugung (im Rahmen interkonfessioneller Auseinandersetzungen). Es muss die Frage aufgeworfen werden, ab welchem Zeitpunkt man bei der Ausdifferenzierung eines Gemeinwesens von religiöser Devianz überhaupt sprechen kann.

Ein Ergebnis der Tagung war außerdem, dass frühneuzeitliche Kommunen nicht nur darauf bedachten gewesen sind, religiöse Abweichungen zu beseitigen oder zu unterdrücken, sondern dass die Kulturtechnik der Dissimulation nicht selten Anwendung fand, um den inneren Frieden von Gemeinschaften bzw. die Concordia zu wahren, indem religiöse Unterschiede, anstatt diese zu betonen, im Alltag beschwiegen wurden, gerade wenn es sich um interreligiös geformte Gemeinschaften handelte (Kaiser). Kritik fand hingegen die Engführung der Themen und Diskussionen auf interkonfessionelle Prozesse zum Nachteil einer stärker orientierten interreligiösen Perspektive. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn man eine geschlechtergeschichtlichen Betrachtungsweise stärker akzentuieren würde, da doch auffällig sei, dass Männer und Frauen in vormodernen Gemeinschaften aus höchst unterschiedlichen Beweggründen als religiös deviant wahrgenommen und stigmatisiert worden seien (von Greyerz). Abschließend bleibt zu sagen, dass diese Konferenz einen wichtigen und strukturierenden Baustein zur gegenwärtigen Diskussion für das breite und doch oftmals undurchsichtige Feld der Devianz-, Ambiguitäts-, Nonkonformismus- und Differenzforschung setzen konnte.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Hans Vorländer (Sprecher des SFB 804)

Gerd Schwerhoff (Dresden): „Gottlosigkeit“ in der Frühen Neuzeit – Zur Einleitung

Sektion I: Diskurse
Sektionsleitung: Birgit Emich (Erlangen-Nürnberg)

Harald Maihold (Basel): Gottes Strafe - Legitimation und Grenzen der theokratischen Strafrechtslehre im 16. Jahrhundert

Andreas Holzem (Tübingen): „Wie falsch Luthers vnnd seines anhangs Meynung sei…“ Devianzproduktion in der katholischen Predigt über Luther und Calvin

Marina Münkler (Dresden): Legende/Lügende. Die protestantische Polemik gegen die katholische Legende

Öffentlicher Abendvortrag
Jürgen Müller (Dresden): Von Kirchen, Ketzern und anderen Blindenführern. Pieter Bruegels Ästhetik der Subversion

Sektion II: Delikte
Sektionsleitung: Wolfgang Kaiser (Paris)

Astrid von Schlachta (Innsbruck): Die Täufer - märtyrerhaftes Warten oder nah am Ohr des Herrschers?

Johannes Dillinger (Mainz): Politische Kriminalität in der theologischen Diskussion der Frühen Neuzeit

Francisca Loetz (Zürich): Sexualdelikte: Ein Problem religiöser Devianz im Europa der Frühen Neuzeit?

Sebastian Schmidt (Trier): Armut als religiöse Devianz

Sektion III: Orthodoxie und religiöser Eigensinn
Sektionsleitung: Kaspar von Greyerz (Basel)

Thomas Hase (Leipzig): Prophetie und Devianz. Beispiele aus dem 17. Jahrhundert

Daniel Eißner (Halle): Fromme Devianz. Pietistische Handwerker in Mitteldeutschland

Martin Skoeries (Leipzig): Für und wider Nikodemismus. Über eine europäische Debatte zwischen Exil und Scheiterhaufen

Sektion IV: Stadt und Gemeinschaft
Sektionsleitung: Cristina Andenna (Dresden)

Joachim Eibach (Bern): Die Stadtgemeinschaft zwischen idealer Einheit und realer Heterogenität: Regulierung durch Präsenz und Sichtbarkeit

Yvonne Kleinmann (Leipzig): Zur Definition religiöser Norm und Abweichung in einer katholisch-jüdischen Kleinstadt. Ein Fall aus dem frühneuzeitlichen Polen

Lionel Laborie (Norwich): Sex, Drugs and Rock 'n' Roll: Unnatural Religion in Late Stuart England (1660-1714)

Abschlussdiskussion mit Kommentaren von Andreas Pietsch (Münster) und der Sektionsleiter

Anmerkungen:
1 So wörtlich Gerd Schwerhoff.
2 So wörtlich Andreas Holzem.
3 So wörtlich Astrid von Schlachta.


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