Der Augenzeuge: Geschichte und Wahrheit im epochenübergreifenden Vergleich

Der Augenzeuge: Geschichte und Wahrheit im epochenübergreifenden Vergleich

Organisatoren
Gabriela Signori, Professur Mittelalterliche Geschichte, Universität Konstanz
Ort
Konstanz
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2011 - 28.10.2011
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Von
Gabriela Signori/Karin Czaja/Amelie Rösinger, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Universität Konstanz

Vom 26.10.-28.10.2011 fand die von Gabriela Signori (Professur für Mittelalterliche Geschichte/Universität Konstanz) organisierte interdisziplinäre Tagung zum Thema „Der Augenzeuge: Geschichte und Wahrheit im epochenübergreifenden Vergleich“ in Konstanz statt. In welchen Medien taucht der Augenzeuge auf? Wer ist und wer wird zum Augenzeugen gemacht oder stilisiert? Welche Aufgaben werden ihm anvertraut und welche Kriterien muss und musste er in seinen jeweiligen Kontexten erfüllen, um der Wahrheit, für die er steht, so nah wie möglich zu kommen? Von diesem Fragenbündel ausgehend wurde in 17 Vorträgen der Figur des Augenzeugen in seinen unterschiedlichsten 'historischen Orten' und Deutungen nachgegangen.

Die Tagung wurde am Mittwochabend von BERND STIEGLER (Konstanz) eröffnet, der von einem körperlich-medialen Augenzeugenschaftskonzept ausging, nämlich der in Medizin und Kriminalistik bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreiteten Vorstellung, das Auge sei ein fotografieanaloges Organ, aus dem sich nach dem Tode eines Menschen bestimmte Bilder ,extrahieren’ ließen: die sogenannten Optogramme. Sekundiert wurde die Forschung von den Fortschritten, die im gleichen Zeitraum die Technik der Fotografie vorantrieb. In vielen physiologischen Experimenten mit Kleintieren wurde versucht, die Optogramme zu extrahieren, von denen man glaubte, sie bildeten das ab, was kurz vor dem Tod auf die Retina des Auges eingewirkt habe. Die Hoffnung, damit Verbrechern auf die Spur zu kommen, war groß. Mit dem Phänomen des Optogramms verbunden war der Wunsch, etwas Unsichtbares sichtbar zu machen, visuelle Evidenz zu erzeugen, oder einfach in eine andere Welt abzutauchen. Davon träumten nicht nur Wissenschaftler. Das Optogramm war auch beliebtes Thema in der Welt der Filme und Romane.

Der Donnerstagvormittag wurde mit einem kunsthistorischen Thema eingeleitet. Ausgehend von ausgewählten Werken von Caravaggio, Dürer, Rubens und Cranach befasste sich HEIKE SCHLIE (Berlin) mit den in den Bildern immanenten Zeugnisstrukturen, die die Künstler einsetzten, um religiöses Wissen zu generieren und zu vermitteln. Vielfach setzte sich der Künstler in Anlehnung an die apostolische Zeugenschaft als Augenzeuge selbst prominent in das Bild hinein und verbürgte damit persönlich die Wahrheit des Dargestellten. Zugleich wird der Betrachter zu einem weiteren Glied der im Bild generierten Zeugniskette, so Schlie.

Über die Wahrheit des tradierten mündlichen Wortes, wie sie Jean de Joinville in seinem Werk Vie de Saint Louis beansprucht hat, ging es im Vortrag von MICHAEL SCHWARZE (Konstanz). Das Hörensagen als Wahrheitsgarantie, ein Konzept, das sich auf die Lehren der Apostel zurückführen lasse, schließe in Joinvilles Lebensbeschreibungen einen Verbindungsbogen zwischen dem ersten hagiographischen und dem zweiten historiografischen Teil. Im ersten Teil des Werkes werde eine sich in der Person und den Worten Ludwigs exemplifizierende transzendent-normative Wahrheit vermittelt; im zweiten historiografischen Teil verweise Joinville als Augenzeuge und zentrale Organisationsinstanz des Dargestellten auf dessen faktuale Richtigkeit. Diese beruhe sowohl auf Joinvilles enger Beziehung zu Ludwig als auch auf seine im Text fortwährend proklamierte Wahrhaftigkeit des mündlich tradierten Wortes.

Ausgehend von der Chronik des Abts Gilles li Muisis befasste sich GABRIELA SIGNORI (Konstanz) mit dem keineswegs eindeutigen Anforderungsprofil, das die spätmittelalterliche Historiografie mit der Figur des Augenzeugen verband. Für Gilles li Muisis, der sich wegen Altersblindheit beim Verfassen seiner Chronik auf externe Beobachter verlassen musste, war nicht allein die physisch-körperliche Präsenz ausschlaggebend für die Glaubwürdigkeit des Augenzeugen, sondern auch das Verhältnis des Augenzeugen zum Gegenstand seines Berichts. Demnach objektivierte sich Wahrheit, indem sie nach und nach ihre autoritätsbezogene Subjektivität abstreifte, so Signori. Ähnlich verhielt es sich auch in anderen Bereichen der mittelalterlichen Lebens- und Vorstellungswelt, wie beispielsweise dem Gerichtswesen, wo der Sachzeuge schrittweise an Autorität gewann.

Von der Geschichtsschreibung ging es im Vortrag von NILS BOCK (Münster) zur Funktion des Herolds als ,Wahrsprecher‘ und Generator höfischer Identitätsbildung. Wie Selbst- und Fremdbeschreibungen von Herolden zeigen, gehörte das Sprechen von Wahrheit zwar zu deren Anforderungsprofil, sie mussten sich dabei jedoch an der höfischen Vorstellungswelt orientieren. Eine courage de la verité, wie sie Foucault den Pharresisten zuschreibt, sollten die Herolde nicht aufbringen; es gehörte nicht zu ihrem Anforderungsprofil. Dennoch stützen sich viele Chronisten bis zum Beginn der Neuzeit auf die Augenzeugenschaft von Herolden, aus dem einfachen Grund, weil sie dabei gewesen waren.

VOLKER SCIOR (Osnabrück) thematisierte die Figur des Boten im Früh- und Hochmittelalter. Diese wurden von ihren Auftraggebern nicht nur zur Übermittlung von Nachrichten, sondern auch zur Berichterstattung über bestimmte Ereignisse in der Ferne eingesetzt. Sie wurden explizit mit dem Auftrag entsandt, bei ihrer Rückkehr das Gesehene im Sinne der Wahrheit zu bezeugen. Die Kriterien, nach denen die Boten ausgewählt wurden, gründeten sich auf persönliche Beziehungen bzw. auf die Nähe zwischen Auftraggeber und Bote. Glaubwürdig war nach Scior nur der fidelis nuntius. Der Begriff fides, mit dem Zeitgenossen die Bedeutungen von Festigkeit, Treue, Zuverlässigkeit und Vertrauen verbanden, war auch für das mittelalterliche Botenwesen demnach von zentraler Bedeutung.

Mit dem für die mittelalterliche Stadtgeschichte bisher wenig beachteten Thema des Spions zur Zeit der Burgunderkriege beschäftigte sich BASTIAN WALTER (Wuppertal). Er zeichnete die Wege der Informationsbeschaffung zwischen Bündnispartnern nach und erläuterte, welche Personen mit welchen Fähigkeiten ausgestattet sein mussten, um als okkasionelle oder professionelle Augen- bzw. Ohrenzeugen für die Informationsbeschaffung in Frage zu kommen. Unter dem zeitgenössischen Begriff Kundschaffter (hier Spione) vereinten sich Kaufleute, Wirte und Geistliche sowie von Amtsträgern beauftragte und bezahlte Personen, die ihre Informationen mündlich oder in sogenannten Zedulae inclusae verbreiteten. Informationen über den Aufenthaltsort oder die Bewaffnung der feindlichen Truppen konnten so ausgetauscht und die außenpolitischen Schritte besser koordiniert werden.

Am Beispiel des Bildberichts über die Hochzeit zwischen dem Vicomte de Turenne und der Herzogin von Bouillon sprach RAMON VOGES (Paderborn) über den Topos der Augenzeugenschaft in den von Franz Hogenberg hergestellten Kupferstichen zu den französischen Religionskriegen Ende des 16. Jahrhunderts. Die sequenzielle Anordnung und detailreiche Ausführung der verschiedenen Bildelemente, die neben der Hochzeit auch die darauffolgende Belagerung von Stenay durch den Herzog von Bouillon zeigen, geben dem Blick des Betrachters eine Erzählrichtung vor. Das Dargestellte werde zu einem in sich geschlossenen Ereignis verdichtet, indem auf größere Sinnzusammenhänge verwiesen werde. So werde Authentizität und Evidenz erzeugt.

Über die Rolle des Augenzeugen im schriftlichen Nachrichtenverkehr zwischen Italien und Deutschland, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts rege geführt wurde, referierte TOBIAS DANIELS (Bochum). Deutlich treten in den Augenzeugenberichten der Deutschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen in Italien aufhielten, ihre Standortabhängigkeit und Interessengebundenheit hervor. Das Interesse an Informationen aus Italien war groß, sodass auch viele Berichte italienischer Verfasser übersetzt und unter verändertem Namen verbreitet wurden. Häufig fanden sie auch in angepasster Form Eingang in Chroniken und prägten das Italienbild in Deutschland entscheidend mit. Die Berichte deutscher Augenzeugen sowie ihre Rezeption und Diffusion, so Daniels, geben somit einen erweiterten Einblick in die Dynamiken der Kulturkontakte und Nachrichtennetzwerke.

Den Abschluss des zweiten Tages bildete der Vortrag von MAXIMILIAN SCHOCHOW (Halle), der über die unterschiedlichen juridischen und medizinischen Wahrheitsansprüche referierte, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts Juristen und Mediziner im Ringen um Deutungshoheit gegen einander ins Spiel brachten. Ausgangspunkt der von Schochow analysierten Debatte war die Frage, ob die Armenhaus-Aufseherin Sempronia ein männlicher oder weiblicher Hermaphrodit sei und ob sie sich eines Unzucht- bzw. Sodomieverbrechens an einer ihrer Schützlinge schuldig gemacht habe. Von zentraler Bedeutung war dabei die Frage nach der Glaubwürdigkeit von Kindern als Augenzeugen. Während der Arzt dies ablehnte, war der Jurist der Meinung, dass die Aussagen von Kindern wichtige Indizien liefern können. Außerdem habe sich die Medizin dem Gericht unterzuordnen – allein der Richter sei imstande, unter suggestionsfreier Befragung die Wahrheit zu ermitteln.

Der letzte Konferenztag eröffnete RAINER WIRTZ (Konstanz) mit einem Vortrag über die im medialen Kontext stattgefundene Wandlung des Augenzeugen zum Zeitzeugen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wirtz setzte den Startpunkt der 'medialen Zeitzeugenkarriere' auf die Ablösung des Experten- und Erklärfernsehens durch publikumsnahe Dokumentationen zur Zeitgeschichte. Darin melden sich Menschen zu Wort, die bestimmte Ereignisse bezeugen und über ihre persönlichen Erfahrungen berichten können. Im Gegensatz zum Augenzeugen, der als glaubwürdiger Lieferant von Details auftrete, werde der Zeitzeuge aufgefordert, an der Bildung eines kulturellen Gedächtnisses mitzuwirken – er trete als erklärende Instanz auf und beeinflusse dadurch öffentliche Deutungen über bestimmte Ereignisse.

GERHARD PAUL (Flensburg) befasste sich mit der von unterschiedlichen Faktoren gesteuerten Entwicklung der Kriegsberichterstattung durch Fotografen und Kameraleute. Mit dem technischen Fortschritt und der Professionalisierung der Kriegsfotografie veränderte sich Paul zufolge das Anforderungsprofil an die Kamerasoldaten, Berufs- und Pressefotografen, die an den Ereignissen teilnahmen, über die sie berichteten. Kulturelle Blicktraditionen mussten gewahrt bleiben, Auftraggeber zufrieden gestellt und vor allem eine besondere Bildwirkung hergestellt werden, die Authentizität verbürgt und Affekte schafft. Inszenierung vor Ort und Bildbearbeitung im Nachhinein lassen den Fotograf gleichzeitig zum Akteur werden, dessen Nutzen für militärisch-politische Zwecke bekannt sei. Diese sich seit Ende des 19. Jahrhunderts professionalisierende, an Personen gebundene Kriegsberichterstattung habe, so Paul weiter, im 21. Jahrhundert eine Entfremdung und Entpersonalisierung erfahren.

Um die Frage nach den Gestaltungmöglichkeiten des Künstlers, sich in seinem Werk als Beobachter und Kritiker einzuschreiben, ging es ANETTE SCHAFFER (Bern) in ihrem Beitrag zu Goyas 80-teiliger Grafikfolge Desastres de la guerra. Goyas idiosynkratische Form der Kriegsdarstellung lasse sich nur schwer auf einen erzieherischen Anspruch oder eine politische Parteinahme zurückführen, zu markant hebe sie sich von den Kriegsdokumentationen seiner Zeitgenossen ab. Charakteristisch seien Goyas oft ambivalente, sarkastische Bildunterschriften zu den Illustrationen, sein Fokus auf die zivilen Opfer der Verwüstungen und die Darstellung moralischer Vergehen auch auf Seiten der Unterdrückten. Erst das Zusammenspiel der verschiedenen Bild- und Bedeutungsebenen gewähre Einblick in Goyas Verständnis von Wirklichkeit.

Der Deutungskonflikt um Vergangenheit, Erinnerung und Wahrheit, der sich im Rahmen eines Forschungsprojektes zu deutschen Kriegsgefangenen zwischen der staatlich initiierten Forschungskommission einerseits und den über den Verband der Heimkehrer vermittelten ehemaligen Kriegsgefangenen andererseits entspann, war Thema des Vortrags von BIRGIT SCHWELLING (Konstanz). Ausgelöst wurde dieser Konflikt durch unterschiedliche Einschätzungen dessen, was die Zeugen im damaligen Forschungsprojekt zu leisten hätten. Während sich die Kriegsgefangenen als Zeitzeugen, die über eigenwertiges Erfahrungswissen verfügten, verstanden, waren sie für die Historiker objektive Augenzeugen bzw. Wissensträger, mit deren Hilfe sie glaubten, die Lücken des schriftlichen Quellenmaterials schließen zu können. Die unterschiedlichen methodischen Konzeptionen von Geschichtsschreibung ließen das Projekt letztendlich scheitern, so die Vortragende.

Eingebettet in weiterführende theoretische Überlegungen zur Figur des Augenzeugen referierte MICHAEL JEISMANN (Berlin) über seine persönliche Erfahrung als Augenzeuge während der Stockholmer Holocaust-Konferenz von 2000. Was ihn dabei zu einem solchen machte, sei nicht nur das bloße Hinsehen auf eine Veranstaltung, bei der Politikgrößen, Holocaust-Überlebende und Wissenschaftler versuchten, eine Kultur des symbolischen Erinnerns zu etablieren. Darüber hinaus hänge der Status der Augenzeugenschaft auch von der 'Reflektionsgabe des Sehenden' ab und sei eng verbunden mit der Bedeutsamkeit des Ereignisses sowie dessen Einbettung in seine Vor- und Nachgeschichte. Bezogen auf die Holocaust-Konferenz ließ sich diese als eine internationale, Gemeinsamkeit stiftende Symbol- und Repräsentationspolitik beobachten, die mit dem 11. September 2001 einen neuen thematischen Schwerpunkt bekommen sollte.

Wie Gerhard Paul interessierte sich auch EVELYN RUNGE (Berlin) für das dem Medium der Fotografie inhärente Augenzeugenschaftskonzept. In den Blickpunkt ihrer Aufmerksamkeit rückte sie den brasilianischen Fotoreporter Sebastiao Segaldo und seine sozialdokumentarische Fotografie.

Der letzte Tagungsbeitrag führte in die Welt der filmischen Fiktion. MAJA BÄCHLER (Potsdam) befasste sich mit der Funktion der zweiten Kamera in fiktionalen Filmen (Natural Born Killers, C'est arrivé près de chez vous_ und Blair Witch Project) und deren Bedeutung für die Wahrnehmung des Handlungsablaufs durch den Zuschauer. Durch den filmischen Einsatz der Kamera im Bild werde die Verschmelzung von fiktionalen und dokumentarischen Elementen aufgebrochen. Dem Zuschauer werde einerseits im Sinne des Brechtschen Verfremdungseffekts eine kritische Haltung gegenüber dem Film abgefordert, andererseits werde er aber auch stärker in das Geschehen auf der Leinwand hineingezogen. Beides führe schließlich dazu, dass der Zuschauer zu einem performativ inszenierten Augenzeugen des Dargestellten werde.

Es war eine Illusion, der sich die Geschichtsschreibung seit ihren antiken Anfängen hingab, wenn sie den Anspruch erhob, dass allein derjenige, der dabei gewesen sei und mit eigenen Augen gesehen habe, was sich zugetragen hatte, die Wahrheit des Geschehens auch jenseits des Faktischen garantieren könne. Sorgsam wurde die Illusion gepflegt und von einer Generation auf die nächste weitergeben, mehr in der Theorie denn in der Praxis. Seit dem 14. Jahrhundert verflüchtigten sich die Gewissheiten von einst. Zunächst wurde das Anforderungsprofil, das die Geschichtsschreibung an den Augenzeugen herantrug, verfeinert und Sachkenntnisse verlangt, die die Bedeutung der bloßen körperlichen Anwesenheit sukzessive schmälerten, fortan auch in der Theorie der Geschichtsschreibung. Von der Geschichtsschreibung wechselte der Augenzeuge in andere Medien (Fotografie, Film, Fernsehen, Handy) hinüber, die der Figur schließlich zu einem massenmedialen Durchbruch verhalfen, eine Erfolgsgeschichte, die wesentlich in der hohen Suggestionskraft der Figur begründet ist. Denn letztlich dispensiert im massenmedialen Gebrauch das Dabei-Gewesen-Sein und Mit-eigenen-Augen-Gesehen-zu-Haben häufig davor, unbequemeren Fragen als dem rein Faktischen nachzugehen.

Konferenzübersicht:

Bernd Stiegler (Konstanz): Belichtete. Augen. Optogramme und ihre Geschichten

Heike Schlie (Berlin): Das Zeugnis des Bildes in der Nachfolge apostolischer Augenzeugenschaft (1000-1550)

Michael Schwarze (Konstanz): Ce que je vi et oÿ: Augen- und Ohrenzeugenschaft in Joinvilles Vie de Saint Louis

Gabriela Signori (Konstanz): Die Figur des Augenzeugen. Von der Autorität zum „Sachverständigen“ (13.-15. Jahrhundert)

Nils Bock (Bochum): Augenzeugen und Zeugen höfischen Verhaltens. Der Herolde im späten Mittelalter

Volker Scior (Osnabrück): Der Bote(nbericht) als Augenzeuge(nbericht) im frühen und hohen Mittelalter

Bastian Walter (Wuppertal): Vom okkasionellen Hörensagen und vom professionellen Augenzeugen: Spione und Kundschafter und ihre Bedeutung für die spätmittelalterliche Politik

Ramon Voges (Paderborn): Vom Augenzeugen zum Ereignis? Die Hogenbergschen Bildberichte im Kontext der Nachrichtenpublizistik

Tobias Daniels (Bochum): Deutsche Augenzeugen im Italien der Renaissance

Maximilian Schochow (Halle): Können Kinder – Augen – Zeugen? Medizinische und juridische Prozeduren des Wahrsprechens

Rainer Wirtz (Konstanz): Der mediale Augenzeuge

Gerhard Paul (Flensburg): Fotografen und Kameraleute. Die Professionalisierung des Augenzeugen in militärischen Auseinandersetzungen

Anette Schaffer (Bern): Zur Augenzeugenschaft des Künstlers. Die Kriegsdokumentation von Francisco Goya und ihre Rezeption in Frankreich

Birgit Schwelling (Konstanz): Im Spannungsfeld zwischen Augenzeugenschaft und Geschichtsschreibung – Das Forschungsprojekt „Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs“ (1957-1975)

Michael Jeismann (Berlin): Die Stockholmer Holocaust-Konferenz – Ein Selbstversuch

Evelyn Runge (Berlin): Der Fotograf als Augenzeuge. Zeitgenössische Dokumentarfotografie „Glamour des Elends“

Maja Bächler (Potsdam): Natural Born Witnesses: Die zweite Kamera als Augenzeugin


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