Universität, Wissenschaft und Öffentlichkeit nach 1945

Universität, Wissenschaft und Öffentlichkeit nach 1945

Organisatoren
Sylvia Paletschek / Cay-Rüdiger Prüll, DFG-Projekt „Universität, Wissenschaft und Öffentlichkeit: die Universität Freiburg, ihre Mediziner und Geisteswissenschaftler (1945-1970)“
Ort
Freiburg im Breisgau
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.11.2011 - 25.11.2011
Url der Konferenzwebsite
Von
Anna Lux, Historisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Unter dem Titel „Universität, Wissenschaft und Öffentlichkeit nach 1945“ lud das DFG-Projekt „Universität, Wissenschaft und Öffentlichkeit: die Universität Freiburg, ihre Mediziner und Geisteswissenschaftler (1945-1970)“ zu einer Tagung ein, die sich unter der Leitung von Sylvia Paletschek (Freiburg im Breisgau) und Cay-Rüdiger Prüll (Mainz) mit dem Wechsel- und Spannungsverhältnis von Wissenschaft bzw. Universität und Öffentlichkeit in der deutschen Nachkriegszeit beschäftigte.

Geplant waren zwei methodisch-analytisch rahmende Vorträge, doch konnte MARGIT SZÖLLOSI-JANZE (München), die über Netzwerkanalysen sprechen sollte, leider nicht kommen. Dennoch: Gerade das Vernetzen aktueller universitäts- und wissenschaftshistorischer Arbeiten und Projekte war ein wichtiger Ertrag der Tagung – nicht zuletzt mit Blick auf verschiedene aktuelle Professorenkatalogsprojekte (Kiel, Rostock oder Leipzig).

Den einleitenden Vortrag hielt SYBILLA NIKOLOW (Bielefeld). Darin stellte sie zunächst das historische Bild vom Verhältnis der beiden Felder Wissenschaft und Öffentlichkeit dar. Lange, so Nikolow, dominierte das Bild von einem eindimensionalen Prozess, in dem die Wissenschaft mit einem umfassenden Wahrheitsmonopol auftrat. Die Medien galten dabei nur als unparteiische Vermittler und die Öffentlichkeit gar nur als passive Empfängerin. Zunehmend erkannte die Wissenschaftshistoriographie jedoch die „enge Kopplung“ (Peter Weingart) beider Bereiche und richte seitdem den Blick auch auf die Interessen der Medien, ihre spezifische Funktion im Kommunikationsprozess, die wandelnde Rolle und Bedeutung von Öffentlichkeit sowie die Wandlungsprozesse der Kommunikation innerhalb wie außerhalb der Wissenschaft selbst. Neuere Forschungsmodelle, so resümierte Nikolow, gehen daher in unterschiedliche Richtungen: Sie fokussierten auf die Eigenständigkeit der Medien oder auf die spezifische Rolle des Publikums als Wissens-Konsumenten mit bestimmten Erwartungen und Reaktionsweisen. Auch das in Anschluss an Mitchell Ash entwickelte Konzept von Wissenschaft und Öffentlichkeit als „Ressourcen füreinander“ erschien in diesem Zusammenhang fruchtbar.1

Die Beiträge des nachfolgenden Blocks legten den Fokus auf „große Männer“ in der Wissenschaft während der Nachkriegszeit. FRANZISKA REINFELDT (Berlin) konzentrierte sich auf die bildungspolitischen Aussagen von Ralf Dahrendorf und diskutierte anhand von dessen Schriften Bildung ist Bürgerrecht und Gesellschaft und Demokratie seine Vorstellungen von aktiver Bildungspolitik. NIKOLAI WEHRS (Potsdam) referierte über den Bund „Freiheit der Wissenschaft“ (zu dem Professoren wie Richard Löwenthal, Hans Maier, Thomas Nipperdey, Ernst Nolte oder Konrad Repgen gehörten) und dessen Rolle im Hochschuldemokratisierungsprozess der 1970er-Jahre. Der Bund wurde 1970 in Bonn als eine Gegenbewegung zur radikalisierten Studentenbewegung und den Hochschuldemokratisierungsprozessen gegründet – Anlass waren die Diskussionen um die Drittelparität. Wehrs beschrieb diesen Gründungsakt als „medialen Paukenschlag“, der von weiteren öffentlichen Auftritten und Stellungnahmen flankiert wurde. Dieses Agieren, so Wehrs weiter, verwies auf eine neue Medienstrategie der Akteure zur Durchsetzung eigener Zielstellungen und war zumindest teilweise erfolgreich – der Versuch, eine Drittelparität aus Studenten, Mittelbau und Ordinarien durchzusetzen, scheiterte jedenfalls.

Eindrücklich war auch das Feld, das CHRISTA-IRENE KLEIN (Freiburg im Breisgau) mit Blick auf Arnold Bergstraesser eröffnete. Bergstraesser war einer der Gründungsväter der Politikwissenschaft, die in der Nachkriegszeit einen rasanten Aufstieg erlebte. So auch in Freiburg, wohin Bergstraesser 1954 berufen wurde und wenig später Dekan war. Klein konzentrierte sich in ihrem Vortrag auf die Netzwerke, in die Bergstraesser in dieser Zeit eingebunden war und die auch für den Erfolg des Fachs mitverantwortlich waren: Eng waren so die Bindungen Bergstraessers zum Kultusministerium, die vor allem bei der Einführung des Gemeinschaftskundeunterrichts in Baden-Württemberg relevant waren. Intensiv waren auch seine Verbindungen innerhalb des wissenschaftlichen Feldes, angezeigt durch eine Vielzahl von Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen und Gesellschaften. Doch – anders als in den Professorengenerationen zuvor – gingen Bergstraessers Kontakte und Verbindungen über diesen traditionellen Netzwerkrahmen hinaus. Als Remigrant war er sehr um politische Aufklärung, Demokratisierung und transnationale Verständigung (vor allem mit den USA) bemüht. Dies erklärt auch das breite Netz an weiteren Kontakten – zu Wirtschaft und Militär, zu Einrichtungen der politischen Bildung und auch Bergstraessers Arbeit als Berater für die Außenpolitik. Die Gründe für diese breite Vernetzung, so Klein, müssen in der gesellschaftlichen Situation der Nachkriegszeit gesehen werden, die mit neuen Anforderungen und Prioritäten im Angesicht von Demokratisierungsprozessen, Kaltem Krieg und der Frage der Westintegration konfrontiert war. Es herrschte schlicht eine große Nachfrage an Politik-Wissen. Der Erfolg der Politikwissenschaft als akademische Disziplin müsse unter diesen Bedingungen gesehen werden. Er speiste sich, dies wurde auch in der anschließenden Diskussion noch einmal deutlich, aus ihrer politischen Nutzbarkeit und ihrer eigenen Anwendungsorientierung sowie aus der Bereitschaft solch „gelehrter Wissenschaftsorganisatoren“ wie Bergstraesser, diese Rolle in extenso auszufüllen.

Um bildungspolitische Fragen ging es auch in dem Beitrag von BARBARA WOLBRING (Frankfurt am Main), der den zweiten Tag der Tagung einleitete. Wolbring diskutierte Intentionen und Vorgehensweisen der akademischen und bildungspolitischen Akteure in der Nachkriegszeit hinsichtlich der sozialen Öffnung der Hochschulen. Entsprechende Diskussionen reichten bis zur Jahrhundertwende zurück und spielten nicht zuletzt für die Sozialdemokraten eine wichtige Rolle. In der Nachkriegszeit konnte man zudem in der Sowjetischen Besatzungszone die Einrichtung von Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten beobachten und sehen, wie unter dem Schlagwort „Stürmt die Festung Wissenschaft“ versucht wurde, das bürgerliche Bildungsprivileg zu brechen. Spannend war es nun zu sehen, wie sich die Akteure in den westlichen Besatzungszonen verhielten. Generell, so Wolbring, waren die politischen Akteure an einer sozialen Öffnung der Universitäten interessiert, doch sahen sie sich mit der offensiven Ablehnung seitens der Professorenschaft konfrontiert, die an „Begabung“ und „Leistung“ als einzig maßgebliche Zugangskriterien festhielten. Eine umfassende soziale Öffnung konnte vor diesem Hintergrund nur sehr allmählich stattfinden – trotz konkreter Maßnahmen, die den Zugang zum Studium erleichtern sollten (Abschaffung von Studiengebühren, Vergabe von Stipendien, Einrichtung von Abendschulen, Ausbau des Darlehensystems).

Ein anderes Feld betrachtete ISABEL SCHMIDT (Darmstadt) in ihrem Vortrag über die Technische Hochschule Darmstadt während der Nachkriegszeit, ihre Handlungsweisen und Redestrategien. Die Geschichte der TH (heute TU Darmstadt), die während des Dritten Reichs eine wichtige Rolle in der Rüstungsforschung spielte, ist bislang nur ungenügend erforscht. Das Projekt „TH Darmstadt und Nationalsozialismus“ – in dessen Rahmen auch die Dissertation von Schmidt entsteht – setzt an diesem Desiderat an. Begrüßenswert ist dabei, dass es von vornherein nicht nur die Aufarbeitung der NS-Geschichte vorantreibt, sondern auch den Blick über die Zäsur 1945 hinaus richtet. Die für andere Fächer und Universitäten bereits bekannten Entlastungsrhetoriken, die Rede vom „Unpolitischen“ und die Reduzierung des eigenen Wirkens während des Nationalsozialismus auf eine „Missbrauchsformel“ konnte Schmidt auch für die TH Darmstadt mit einer Vielzahl von Belegen (und ausführlich am Beispiel des Internationalen Kongresses für Ingenieurausbildung 1947, der einen Schlussstrich unter die Vergangenheitsdiskussionen ziehen sollte) systematisch aufzeigen.

SEBASTIAN BRANDT (Freiburg im Breisgau) legte in seinem Vortrag den Fokus auf die 1950er- und 1960er-Jahre und fragte nach dem Verhältnis der Universität Freiburg zur medialen Öffentlichkeit. In den ersten Nachkriegsdekaden hatte erstmals eine bewusste Öffentlichkeitsarbeit der Albert-Ludwigs-Universität begonnen, die – allerdings noch in bescheidenem Rahmen – auch professionalisiert wurde. Interessant waren nun die von Brandt aufgezeigten Intentionen der Universität: Die 1962 gegründeten Universitätsblätter etwa sollten eine „offene Tür“ darstellen, durch die der interessierte Leser quasi in die Universität, in die Entwicklung von Disziplinen und Forschung hineinschauen sollte. Offenbar, so resümierte Brandt, sahen sich die Universitäten der 1960er-Jahre erstmals – zumindest in dieser Form – in der Informationspflicht. Zugleich warben sie auf diese Weise um öffentliches Vertrauen und Legitimität.

Unter der Frage „Was weiß die Hochschule von sich selbst?“ diskutierte im Anschluss WILFRIED RUDLOFF (Kassel) in seinem Beitrag die Entwicklung und Ergebnisse der Hochschulforschung in der deutschen Nachkriegszeit und ihre Auswirkungen auf Hochschul- und Bildungspolitik. Die Hochschulforschung stellte seit den frühen 1950er-Jahren eine Vielzahl von Daten zur Verfügung – und dies hatte, so führte Rudloff aus, Folgen für die Hochschulpolitik: Die Ergebnisse einer Studie des Max-Planck-Instituts über Studienverläufe etwa machten Schwächen in der Lehre offensichtlich und lieferten auf diese Weise Argumente für den Ausbau der Hochschuldidaktik. Ebenfalls folgenreich war die regionale Bildungsforschung der 1960er-Jahre, die nach regionaler Herkunft und Wanderungsbewegungen der Studierenden fragte. Ihre Ergebnisse – die eine starke Bildungssesshaftigkeit konstatierten – wurden ebenfalls planungsrelevant und schlugen sich beispielsweise in der Gründung kleiner Universitäten mit stark regionaler Verankerung nieder (etwa Siegen, Paderborn, Bielefeld). Und auch die HIS (Hochschul-Informations-System GmbH) lieferte damals (und liefert noch heute) Argumente für die Hochschulpolitik. Insgesamt also, so Rudloff, veränderte sich auf Grundlage dieses Hochschulentwicklungs-Wissens die bildungspolitische Arbeit. Gleichzeitig jedoch verlief der Prozess keineswegs linear oder wurden gar die Ergebnisse eins zu eins übernommen. Vielmehr wurden auch sie von den (hochschul)politischen Akteuren gefiltert und in Abhängigkeit von den jeweiligen politischen Interessen verwendet.

Ließ sich an diesem Beispiel das Wechselverhältnis von Wissenschaft und Politik aufzeigen, fokussierte der nachfolgende Beitrag wieder stärker auf das Wechselspiel von Wissenschaft und medialer Öffentlichkeit. STEPHAN PETZOLD (Leeds) diskutierte am Beispiel der sogenannten Fischer-Kontroverse anschaulich, wie im Laufe dieser Debatte das Verhältnis von Wissenschaft und medialer Öffentlichkeit neu und zugleich nachhaltig ausgehandelt wurde. Fritz Fischer erschien dabei als Historiker mit einer bewussten Medienstrategie. Sein Griff nach der Weltmacht erschien in Teilen bereits im Vorabdruck in der Presse und wurde bereits von Journalisten rezensiert, bevor es überhaupt für die historische Zunft zugänglich war. Eine Reihe linksliberaler Journalisten (etwa Rudolf Augstein) unterstützten Fischers Thesen ausdrücklich und bildeten gemeinsam mit ihm eine Front der Kontroverse. Der dritte Akteur, so Petzold weiter, war die wissenschaftliche Community, die ablehnend nicht nur auf Fischers Thesen, sondern auch auf dessen mediale Präsenz reagierte. Höhepunkt der Kontroverse war eine TV-Diskussion, in der auf neue Weise – nämlich in der Öffentlichkeit und gleichberechtigt (versinnbildlicht durch einen runden Tisch) – das Thema diskutiert wurde. Beachtlicherweise, so konstatierte Petzold, führte diese Debatte nicht zum Ausschluss des Außenseiters Fischer, sondern vielmehr zu seiner späteren Reintergration ins wissenschaftliche Feld, angezeigt durch eine fachwissenschaftliche Diskussionsrunde über Griff nach der Weltmacht während des Historikertags 1964 – wiederum am runden Tisch. Anhand der Kontroverse als „Medienereignis“ zeigen sich, so Petzold abschließend, die verschiedenen Intentionen, Ziele und Vorgehensweise der Akteure sowie die längerfristigen Auswirkungen der Diskussionen: Hier wurde die Öffentlichkeit selbst zum Akteur. Die Massenmedien erhielten in der Diskussion eine zentrale Rolle, und zeitweilig waren sie sogar in der Lage, die Machtmechanismen des wissenschaftlichen Feldes auszuschalten.

Die folgenden drei Beiträge befassten sich mit medizinhistorischen Fragen. Den Block eröffnete die Medizinhistorikerin SIGRID STÖCKEL (Hannover). Sie untersuchte am Beispiel einzelner Kontroversen (etwa der Diskussion um die Contergan-Fälle) die Kommunikationsstrategien der Ärzteschaft auf Grundlage der Ärztlichen Mitteilungen bzw. dem Deutschen Ärzteblatt.

Der Beitrag von NADINE KOPP (Freiburg im Breisgau) widmete sich der Medizinischen Fakultät in Freiburg und ihrer Öffentlichkeitsarbeit in den 1950er-Jahren. Dabei konnte sie verschiedene Kommunikationsstrategien aufzeigen, mit denen sich die Medizinische Fakultät an die Öffentlichkeit wandte. Im Zusammenhang mit Krebsbehandlung beispielsweise konstatierte Kopp eine stark öffentlich ausgerichtete Aufklärungsarbeit, die auf breiter Basis mit dem Ziel der Früherkennung ansetzte und das (nicht einzulösende) Bild einer „beherrschbaren Krankheit“ suggerierte.

Der Medizinhistoriker PHILIPP OSTEN (Heidelberg) richtete in seinem Beitrag den Blick auf die DDR und diskutierte unter kultur- und medienhistorischer Perspektive die DEFA-Filmreihe Du und Deine Gesundheit, die von 1977 bis 1983 über das Fernsehen der DDR ausgestrahlt wurde. Auf der Grundlage verschiedener Quellen, unter anderem im Gespräch mit der Redakteurin der Reihe, zeichnete er das Bild einer Fernsehsendung nach, die anspruchsvoll und ironisch war, zugleich aber hinsichtlich Fortschrittsgläubigkeit und sozialistischem Menschenbild auch Kind ihrer Zeit.

Insgesamt hielt die Tagung eine Vielzahl von interessanten empirischen Einzelergebnissen bereit, die im Laufe der fruchtbaren und engagierten Diskussionen noch vertieft und in andere Zusammenhänge gerückt werden konnten. Auffällig war jedoch die starke Fokussierung der Veranstaltung auf die bundesrepublikanische Nachkriegszeit. Vergleichsebenen, seien sie historisch (etwa mit dem Dritten Reich oder der Weimarer Zeit), transnational oder politisch (etwa mit der DDR), fehlten, und auch regionale Vergleiche kamen zu kurz. Dies wurde von den Veranstaltern und den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern am Ende der Veranstaltung auch erkannt und diskutiert.

Ein zweites Problem war die unzureichende Klärung des Öffentlichkeitsbegriffs während der Tagung. Aus der abschließenden Diskussion gingen jedoch eine Reihe analytischer Überlegungen hervor, die weiter diskutiert werden sollten. Betont wurde so, etwa durch Sigrid Stöckel, dass die Untersuchung von Öffentlichkeit auch immer die Berücksichtigung des Nicht-Öffentlichen enthalten muss. Weiterhin versuchten die Diskutierenden auf Grundlage der Tagungsergebnisse eine Differenzierung des Öffentlichkeitsbegriffs. Wilfried Rudloff schlug mit Bezug auf Universität und Wissenschaft folgende Untergliederung vor: 1) Hochschulöffentlichkeit/Studierende; 2) lokale Öffentlichkeit/Laien; 3) Fachöffentlichkeit/intraprofessionelle Öffentlichkeit sowie 4) nationale/gesellschaftliche Öffentlichkeit.

Gerade im Zuge dieser systematischen Diskussionen wurde deutlich, dass die Untersuchung von Öffentlichkeit und Öffentlichkeiten nicht zuletzt mit Blick auf Wissenschaft und Universität noch relativ am Anfang steht – zugleich aber ein ungemein lohnendes Feld ist, zu dem der geplante Tagungsband einiges wird beitragen können.

Konferenzübersicht:

Sylvia Paletschek (Freiburg im Breisgau) / Cay-Rüdiger Prüll (Mainz): Einführung

Panel I: Zugänge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte

Sybilla Nikolow (Bielefeld): Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit. Problematik, Konzepte und Fallstudien

Nikolai Wehrs (Potsdam): Protest der Professoren – Der Bund „Freiheit der Wissenschaft“ (BFW) und das Scheitern der Hochschuldemokratisierung in den 1970er-Jahren

Christa-Irene Klein (Freiburg im Breisgau): Routes and Roots. Professorale Netzwerke am Beispiel Arnold Bergstraessers 1954-1964

Franziska Reinfeldt (Berlin): Ralf Dahrendorf. Ein Intellektueller zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit

Panel II: Universität, Politik und Gesellschaft

Barbara Wolbring (Frankfurt): Chancengleichheit. Die Diskussion über die soziale Verteilung von Bildung nach 1945

Isabel Schmidt (Darmstadt): Das Verhältnis von Technik und Gesellschaft in der Nachkriegszeit. Darmstädter Ingenieure zwischen Reformrhetorik und Wirklichkeit

Sebastian Brandt (Freiburg): Universität und Öffentlichkeit. Die Universität Freiburg nach 1945

Wilfried Rudloff (Kassel): Was weiß die Hochschule über sich selbst? Erkenntnisstand und politischer Nutzen der Hochschulforschung in den 1950er- und 1960er-Jahren

Panel III: Wissenschaft, Medizin und Öffentlichkeit

Stephan Petzold (Leeds): „Das akademische Glashaus zertrümmern“. Das gewandelte Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit und der Aufstieg einer „kritischen“ Geschichtswissenschaft in den sechziger Jahren

Sigrid Stöckel (Hannover): Wandel medi(k)aler und gesellschaftlicher Öffentlichkeiten. Formierungen intraprofessioneller und gesellschaftlicher Öffentlichkeit in der ärztlichen Standespresse (1949-1970)

Nadine Kopp (Freiburg im Breisgau): Die Medizinische Fakultät Freiburg und die Öffentlichkeit in den 1950er-Jahren – wissenschaftspolitische und gesellschaftliche Herausforderungen

Philipp Osten (Heidelberg): Du und Deine Gesundheit. Eine DEFA Filmreihe des Deutschen Hygienemuseums der DDR aus medizinhistorischer Perspektive

Anmerkung:
1 Vgl. Sybilla Nikolow / Arne Schirrmacher (Hrsg.), Wissenschaft und Öffentlichkeit als Ressourcen füreinander. Studien zur Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert, Frankfurt/New York 2007.


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