Die Reformation und ihre Inszenierungen. Ereignis, Identität, Erinnerung

Die Reformation und ihre Inszenierungen. Ereignis, Identität, Erinnerung

Organisatoren
Birgit Emich, Lehrstuhl für Neuere Geschichte 1, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Ort
Erlangen
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.09.2011 - 08.09.2011
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Von
Stefan Dornheim, Technische Universität Dresden

Vom 04. bis 08. September 2011 fand in Erlangen der Sommerkurs „Die Reformation und ihre Inszenierungen. Ereignis, Identität, Erinnerung“ statt. Er wurde vom Lehrstuhl für Neuere Geschichte 1 (Frühe Neuzeit) unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Birgit Emich ausgerichtet und war im Hinblick auf die Zusammensetzung von Referenten/innen, Themen und Teilnehmern/innen sowohl interdisziplinär als auch international angelegt. Zudem erwies sich der mehrtägige, akademische Ränge überbrückende Austausch zwischen Doktoranten, Studenten und Professoren als durchaus anregend.

BIRGIT EMICH (Erlangen) begrüßte die Anwesenden und führte thematisch in die Veranstaltung ein. Aus verschiedenen Perspektiven heraus beschäftige sich der Sommerkurs mit der Frage, wie die Reformation zur Reformation werden konnte, sprich: wie sich eine bestimmte Ereigniskette zur heute allseits bekannten Meistererzählung der Reformation verdichten und als bedeutendes historisches Ereignis einen Platz in der kollektiven Erinnerung erhalten konnte. Waren die zentralen Ereignisse der Reformation in den letzten Jahren seitens der Konfessionalisierungsforschung, der kirchengeschichtlichen Spätmittelalterforschung und durch jüngere quellenkritische Befunde in ihrer Bedeutung weitgehend in Frage gestellt worden, so repräsentierten Narrative wie die vom Thesenanschlag, von der Verbrennung der Bannandrohungsbulle oder von Luthers Auftreten in Worms im kollektiven Gedächtnis der Gegenwart wie schon unter den Zeitgenossen „die Reformation“. Vor dem Hintergrund solcher Beobachtungen stelle sich dem Sommerkurs die Frage nach der sinnstiftenden (Be-) Deutung von Ereignissen. Zudem gelte das Interesse der Veranstaltung eng damit verbundenen Aspekten der Inszenierung und der nachträglichen Bedeutungsstiftung sowie Fragen medialer Verarbeitung und Verbreitung von Erinnerung.

Die grundlegende Frage nach der Medialität der reformatorischen Ereignisse und der Herausbildung einer neuartigen reformatorischen Öffentlichkeit vertiefte daraufhin JOHANNA HABERER (Erlangen) aus kommunikationstheoretischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Aspekte wie die Verbreitung des Buchdrucks und die Entstehung eines konfessionellen Meinungsmarktes, welcher von theologischen Auseinandersetzungen ebenso geprägt wurde, wie von den Gesetzen eines literarischen Marktes, hätten langfristig zu veränderten Wahrnehmungs- und Kommunikationsformen und damit letztlich zu einer Individualisierung der Heilsaneignung und nicht zuletzt zu einem Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungswandel geführt. Dabei habe das breite Interesse am theologischen Inhalt nicht nur einen enormen Distributionsschub an Druckmedien ausgelöst, sondern auch eine Entwicklung zu schlagwortartig vereinfachten Botschaften bedingt („normative Zentrierung“ nach Berndt Hamm), welche vor dem Hintergrund wachsender Komplexität Tendenzen zur Partizipation befördern sollten.

Die Problematik zentrierender Reduktion in Gedenkkultur und Geschichtsschreibung wurde im Anschluss von BERNDT HAMM (Erlangen) erneut aufgegriffen und anhand der Reformationsforschung und einer nach wie vor durch das Reformationsgeschehen markierten Epochengrenze zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit vorgestellt. Hamm zeigte, wie solche Epochenformeln einheitlich geformte Gesellschaften simulierten und dabei hochgradig reduktionistisch, interessengeleitet und weltanschaulich konditioniert seien. Er plädierte daher für ein generelles Ende des Epochendenkens nicht nur in der Reformationsforschung. Auch wenn man sich unter Historikern an sich einig sei, Epocheneinteilungen als pragmatische Hilfskonstruktionen zu erkennen und langfristigen kausalen Entwicklungen nachzugehen, so gelte es dennoch einen geschärften Blick für das Emergenzgeschehen in der Geschichte zu wahren. Dies mache insbesondere die Reformationsgeschichte deutlich.

Die grundlegenden Aspekte der Medialität und der Konstruktivität der Reformationsgeschichte verfolgte NATALIE KRENTZ (Erlangen) weiter, indem sie anhand von Theorien der neueren Gedächtnisforschung erläuterte, wie im Falle der Reformationsgeschichte die Mechanismen des kommunikativen, kollektiven und kulturellen Gedächtnisses wirkten und aus einzelnen Geschehnissen eine Kette bedeutender historischer Ereignisse entstand. Wie Erinnerung im Allgemeinen sei auch die Erinnerung an die reformatorischen Ereignisse stets sozial konstruiert, gruppengebunden und historisch wandelbar. Wie Krentz anhand des Beispiels der Verbrennung der Bannandrohungsbulle illustrierte, wurden die Ereignisse der frühen Reformation aber auch schon während ihres Geschehens oder kurz danach als bedeutend inszeniert und konnten damit schon für die Gruppe der frühen Anhänger der Reformation selbst identitätsstiftend wirken.

Diesen Gedanken setzte STEFAN DORNHEIM (Erlangen/ Dresden) fort, indem er den Blick auf eine Basisinstitution des Protestantismus richtete und Erinnerungsformate im evangelischen Pfarrhaus vorstellte. Dort wurde frühzeitig das historische Jubiläum als Erinnerungsmechanismus auf kommunaler und personaler Ebene erprobt. Zugleich verknüpfte sich das Gedenken mit dem genealogischen Gedächtnis der Pfarrfamilien, mit dem archivarischen Gedächtnis der Pfarrhäuser und mit dem Kirchenraum, der durch schriftliche und bildliche Erinnerungszeichen stets auch als Erinnerungsraum funktionierte, bis ab dem 18. Jahrhundert viele dieser Funktionen von großangelegten regionalkirchengeschichtlichen Buch- und Enzyklopädieprojekten übernommen wurden.

Den Blick auf verschiedene Milieus der Reformationszeit richteten auch die folgenden Beiträge. Dabei stellte sich nicht zuletzt die Frage, wie sich das Reformationsgeschehen auf ganz spezifische regionale Problemlagen ausgewirkt haben könnte und sich in deren Erinnerungskultur spiegelte. So erläuterte FRANZISKA NEUMANN (Dresden) anhand sozialer Unruhen und Proteste in der Montanregion Erzgebirge zwischen 1517 und 1526, dass die Reformationsdiskurse in diesen Konflikten der sich sonst durch enge religiöse Bindungen auszeichnenden Bergleute eine überraschend geringe Rolle gespielt haben. Diesen Befund teilte auch SEBASTIAN FRENZEL (Dresden), der sich am Beispiel der Reichsstadt Ulm mit Begründungsmotiven und Ordnungsnormen von Policeymandaten auseinandersetzte und feststellte, dass sich die theologischen Debatten dieser Zeit, etwa um den Topos eines zornigen und strafenden Gottes, kaum in den Mandaten nachweisen ließen. Auch die Frage nach der Selbstwahrnehmung führender sächsischer Beamter der Reformationszeit als eine „Generation Reformation“, wie sie ULRIKE LUDWIG (Dresden) stellte, führte zu dem interessanten Befund, dass die Reformation im 16. Jahrhundert als Basis für eine Generationszuschreibung noch kaum eine Rolle spielte. Bei der Auswertung entsprechender Leichenpredigten hatte sich gezeigt, dass die für das personale Gedenken notwendigen Kontinuitätsbehauptungen sich eher auf familiäre Kontinuitäten gründen ließen als auf reformatorische Umbrüche.

Die Frage von JULIA ILLNER (Erlangen) nach der Entwicklung der Bußtheologie zwischen Spätmittelalter und früher Reformationszeit, führte hingegen direkt ins Zentrum zeitgenössischer reformatorischer Diskurse, war doch das Bußwesen eines der Kernthemen, an denen die Reformation sich entzündet hatte. In der Verbindung theologie- und mentalitäts-geschichtlicher Ansätze konnte Illner eine Schwerpunktverschiebung in der Bußtheologie von der Genugtuung hin zur Reue und ein gesteigertes Heilsverlangen bei gleichzeitiger Heilsunsicherheit ausmachen – Phänomene, welche unter den Zeitgenossen das enorme Interesse an den Diskursen der Reformation bedingten.

Einer Analyse der sprachlichen Mittel solcher Diskurse widmeten sich die folgenden Beiträge. So verwies KERSTIN LUNDSTRÖM (Stockholm) anhand der polemischen Schriften Melchior Hofmanns auf die Bedeutung des Laienschrifttums und der volkssprachlichen rhetorischen Streitkultur der frühen Reformation. Durch einen literatur- und kulturwissenschaftlichen Zugang und mithilfe eines Konzeptes der rhetorischen Streitkultur sensibilisierte sie das Auditorium für den Aspekt der Inszenierung in sprachbasierten Medien durch das Aufgreifen literarischer Muster und rhetorischer Strategien.

Diesen literaturwissenschaftlichen Zugang über Aspekte der Rhetorik ergänzte MARIA AXVENTEVSKAYA (St. Petersburg / Gotha) durch sprachphilosophische Perspektiven und verwies auf die, auch nach dem linguistic turn noch häufig unterschätzte Bedeutung sprachlicher Metaphorik. Die Einsicht in die sprachlichen Konzeptualisierungen von Welt sei von basaler Bedeutung nicht nur für wissenschaftliche Erkenntnisse. Metaphern würden von einer Sprachgemeinschaft benutzt, um die Grenzen des sprachlich Sagbaren zu erweitern, insbesondere um geistige und „innere“ Erfahrungen zu thematisieren. Dabei würden wiederum die Möglichkeiten des Denkbaren erweitert. Besonders die Untersuchung von Memorialtexten sollte daher nicht die Analyse ihrer Bildlichkeit versäumen.

Von der Bildlichkeit in Memorialtexten ist der Weg nicht weit zu den Memorialbildern der Reformation und der in ihnen erinnerten Heilsgeschichte. RUTH SLENCZKA (Berlin) thematisierte die Entwicklung der bildlichen Luthermemoria, die direkt nach dem Tod des Reformators einsetzte. Dabei vertiefte sie Fragen der Bildkomposition, der Aufstellung und Rahmung, der Präsentationssituation an verschiedenen Erinnerungsorten wie Wittenberg und Jena und deren Konkurrenz um das Gedenken. Aufschlussreich war nicht zuletzt der Verweis auf erinnerungspolitische Konzepte der verschiedenen wettinischen Landesherren und das Bestreben, dynastisches Gedenken und Reformatorengedenken miteinander zu verknüpfen.

Die Frage nach dem Zusammenspiel von Theologie und Herrschaft, genauer: der Aspekt der Politisierung religiöser Motive in der Reformationszeit beschäftigte auch BORIS QUECKBÖRNER (Marburg). Anhand von Vorstellungen der Erwähltheit in der englischen Gesellschaft des 16. Jahrhunderts konnte er verdeutlichen, wie sich Religion unter bestimmten Umständen als Legitimationsressource für Herrschaft und als politische „Allzweckwaffe“ funktionalisieren ließ. Die Frage nach den Identität stiftenden Funktionen eines gemeinsamen theologischen Bekenntnisses und einer gemeinsamen konfessionellen Geschichte für soziale Gruppen, insbesondere für solche, die sich mit Problemen der Migration und Integration auseinanderzusetzen hatten, beschäftigte CARSTEN BRALL (Mainz). Am Beispiel der Antwerpener Gemeinde Augsburger Konfession verwies er dabei unter anderem auf die Bedeutung der Erforschung konfessioneller Netzwerke.

Die Selbstdarstellung eines konfessionellen Netzwerkes der besonderen Art, nämlich der Wittenberger Universität und ihrer Gelehrten in der Reformationszeit thematisierte CHRISTINA DOMTERA (Leipzig). Mit der Veröffentlichung gesammelter Aushänge des „schwarzen Brettes“ und universitätsinterner Gebrauchsliteratur aus den Jahren 1540-69 als „Scripta publice proposita“, beschritt die Universität Wittenberg bewusst den Weg einer historiographischen Selbstportraitierung und unterstrich mit diesem gedruckten „Monument“ ihren Modellcharakter als erste evangelische Universität.

Konnte schon die Sammlung universitärer Gebrauchstexte und Aushänge zum Medium des Reformationsgedenkens werden, so erscheint aus diesem Blickwinkel auch die Untersuchung akademischer Disputationen selbst als sinnvoll. FRIEDHELM GLEISS (Mainz) verwies in diesem Zusammenhang am Beispiel der Weimarer Disputation von 1560 auf die Möglichkeiten und Grenzen theologischer Konsensfindung im Spannungsfeld territorialer Politik. VOLKER LEPPIN (Tübingen) stellte Disputation und Religionsgespräch als Medien der Durchsetzung der Reformation in den Mittelpunkt seiner Überlegungen und zeigte, wie in der Reformation, die als akademische Bewegung begann, die Disputation zu einem Zuspitzungs- und Publikationsmedium wurde. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang insbesondere die Frage, inwieweit die akademische Disputation als Medium der Wahrheitsfindung im Zuge der Durchsetzung der Reformation zunehmend ihren ursprünglich diskursiven Charakter eingebüßt haben könnte und ob hinter den Kulissen dieser determinativen Form der Wahrheitsfindung politische Entscheidungsträger an Einfluss gewonnen haben könnten. Ungeachtet dessen bildeten die Religionsgespräche mit ihrem inszenatorischen Charakter wichtige Schritte in der Meistererzählung der Reformation und spielten eine große Rolle bei der Verfestigung und Verbreitung ihrer Standpunkte. Nicht zuletzt stelle die Diskussionskultur der evangelischen Kirchen bis heute ein wichtiges Stück ihrer Identität dar.

Im Zentrum eines den Sommerkurs abschließenden Komplexes standen zwei eng aufeinander bezogene Medien der Wissensspeicherung, nämlich die Geschichtsschreibung und das Archivwesen sowie ihre Spezialisten, also Historiographen, Archivare und Sammler. Zunächst fragte MATTHIAS POHLIG (Münster) unter dem Titel „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Luthertum“ nach den Funktionen von Geschichte für die lutherischen Gruppen, den Besonderheiten lutherischer Geschichtsschreibung des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der Bedeutung der Reformation in der reformatorischen Geschichte. Ein spezifischer Nachteil des Luthertums sei die empfundene Notwendigkeit, die lutherische Kirche als jene wahre alte Kirche darzustellen, die bis zur Reformation im Papsttum zwar verborgen, aber doch immer schon vorhanden war. Daraus ergab sich jedoch zugleich ein Nutzen, denn auch ungeachtet der Frage nach dem Alter der eigenen Kirche konnte die neu entstehende lutherische Geschichtsschreibung bald eine identitätsstiftende Funktion für verschiedene lutherische Gruppen entwickeln.

MARKUS FRIEDRICH (Frankfurt am Main / Rostock) vertiefte die Frage nach den Abhängigkeiten zwischen Reformationsgeschichtsschreibung und frühneuzeitlichem Archivwesen und betrachtete dabei die Erinnerung an die Reformation in ihrem wissenshistorischen und gelehrsamkeitsgeschichtlichen Kontext. Anhand historiographischer Recherchen frühneuzeitlicher Geschichtsschreiber wie Seckendorf, Saggittarius oder Cyprian in den Archiven von Weimar und Gotha konstatierte Friedrich einen ersten Boom der Archivbenutzung, konnte enge Netzwerke zwischen Nutzern und Archivaren ausmachen und soziale Handlungsroutinen beobachten, die auf einen starken Konstruktionscharakter der Reformationsgeschichtsschreibung und -erinnerung hindeuten.

Auch die einstige Privatsammlung des Lutherschülers Georg Rörer hatte in gewissem Sinne den Charakter eines Archivs. STEFAN MICHEL (Jena) erläuterte die Wandlungen der Funktion der Sammlung Rörers, welche nach Luthers Tod zu weiten Teilen die Grundlage zur Edition der Wittenberger und Jenaer Werkausgaben bildete und 1556 von den Ernestinern angekauft wurde und den Charakter einer identitätssichernden Staatssammlung bekam. Bemerkenswert ist zudem der Befund, wie durch die Sammlungsarbeit und die nachträgliche Redaktions- und Editionsarbeit Rörers für die Nachwelt gewissermaßen ein „Gruppenluther“ entstand, der die Vorstellungen eines gesamten Redaktionskollektivs in sich vereinte.

Insgesamt, so unterstrich auch Birgit Emich in ihrer Tagungsbilanz, ist das Konzept des Sommerkurses aufgegangen: Während die größer angelegten Sektionen (Haberer, Hamm, Krentz, Slenczka, Leppin, Pohlig, Friedrich, Michel) ausdrücklich nach der Reformationserinnerung fragten und die Medien und Wege ihrer Konstruktion in den Fokus rückten, lenkten die Projektpräsentationen der Studierenden, Doktoranden und Postdocs den Blick auf Orte, Themen und Quellengattungen, in denen die Erinnerung an die Reformation weniger gegenwärtig als erwartet war. Doch auch wenn das kommunikative Gedächtnis der „Generation Reformation“ stärker von der eigenen Familientradition und Lebenswelt als von dem geprägt war, was später zu der Reformation werden sollte, begann die Arbeit an dieser Meistererzählung schon bei den Akteuren des Geschehens. Als einflussreich bei der Ausformung dieses kulturellen Gedächtnisses erwiesen sich zunächst die Interessen und Bedürfnisse von Gruppen, aber auch Gegebenheiten und Überlieferungen von Orten wie Dingen sowie nicht zuletzt das Eigengewicht der Tradierung. Zu dem Ereignis, das wir alle zu kennen glauben, wurde die Reformation damit in einem doppelten Prozess: im realhistorischen Geschehen durch die schrittweise Festlegung in Lehrfragen und Liturgie, im kulturellen Gedächtnis durch die Ausformulierung und Durchsetzung der Meisterzerzählung Reformation.

Konferenzübersicht:

Birgit Emich / Natalie Krentz (beide Erlangen): Einführung

Johanna Haberer (Erlangen): Zur Medialität reformatorischer Ereignisse

Berndt Hamm (Erlangen): Die Reformation als Epochengrenze?

Natalie Krentz (Erlangen): Die Reformation zwischen Ereignis und Erinnerung

Stefan Dornheim (Erlangen/Dresden): Zur Konstruktion von Eigengeschichte und Eigenzeit im lutherischen Pfarrhaus der Frühen Neuzeit

Franziska Neumann (Dresden): ‚Hammer und Kreuz‘. Unruhe, Protest und reformatorische Bewegung in der Montanregion Erzgebirge (1517-1526)

Sebastian Frenzel (Dresden): „Gute Policey“, Gottlosigkeit und Gottes Zorn. Religiöse Unordnung in der Mandatspolitik der Reichsstadt Ulm (ca. 1400-1700)

Julia Illner (Erlangen): Bußtheologie zwischen Spätmittelalter und früher Reformationszeit – Voraussetzungen und Entwicklung

Ulrike Ludwig (Dresden): Generation Reformation? Zur Bedeutung der Reformation als Generationserfahrung im Spiegel sächsischer Leichenpredigten

Kerstin Lundström (Stockholm): Polemik in den Schriften des radikalen Reformators Melchior Hoffman aus literaturwissenschaftlicher Perspektive

Carsten Brall (Mainz): Zur Antwerpener Gemeinde Augsburger Konfession

Boris Queckbörner (Grünberg): Reformation und die Politisierung religiöser Motive: Vorstellungen von Erwähltheit in der englischen Gesellschaft des 16. Jahrhunderts

Matthias Pohlig (Münster): Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Luthertum

Christina Domtera (Leipzig): Die „Scripta publice proposita“ der Universität Wittenberg (1540-1569) als Medium der „Inszenierung“ humanistisch-reformatorischer Gelehrsamkeit

Friedhelm Gleiß (Mainz): Die Weimarer Disputation von 1560 – Theologische Konsensfindung im Spannungsfeld territorialer Politik

Maria Avxentevskaya (St. Petersburg/Gotha): Conceptual Metaphors of Early Modern Cambridge Platonists

Ruth Slenczka (Berlin): Bildmedien I und II

Volker Leppin (Tübingen): Reformation durch Gespräch. Die Medien Disputation und Religionsgespräch, Teil 1

Volker Leppin (Tübingen): Reformation durch Gespräch. Die Medien Disputation und Religionsgespräch, Teil 2

Markus Friedrich (Frankfurt am Main/Rostock): Material für die Reformationsgeschichte – Geschichtsschreibung, Archive und der Zugang zu historischen Quellen in der Frühen Neuzeit

Stefan Michel (Jena): Die Sammlung des Lutherschülers Georg Rörer (1492-1557) als „Archiv“ der Wittenberger Reformation

Birgit Emich (Erlangen): Fazit / Verabschiedung


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