Kontinuität, Nostalgie, Aufbruch. Bilder des Mittelalters im Zeitalter der Entdeckungen und in der modernen Technikkultur

Kontinuität, Nostalgie, Aufbruch. Bilder des Mittelalters im Zeitalter der Entdeckungen und in der modernen Technikkultur

Organisatoren
Abteilung Germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschung, Karlsruher Institut für Technologie
Ort
Karlsruhe
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.10.2011 - 08.10.2011
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Von
Simon Maria Hassemer, Historisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Dass eine zukunftsorientierte Institution wie das KIT (Karlsruher Institut für Technologie/Universitätsbereich, Abt. Germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschung) eine Tagung ausrichtet, die sich vornehmlich mit der Vergangenheit beschäftigt, dürfte bereits einige Beachtung verdienen. Eine Universität, deren aktuelle Anliegen unter anderem die „Zukunft der Mobilität“ und die nachhaltige Energieversorgung Europas umfassen – wozu da der Blick auf das zeitlich Zurückliegende? Um Missverständnissen vorzubeugen, machte HARALD SIEBENMORGEN, Hausherr im Gartensaal des Karlsruher Schlosses und Leiter des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, gleich in seinen Begrüßungsworten klar, dass die „neohistorische Sonntagsphrase“ (man müsse die Vergangenheit kennen, um für die Zukunft gewappnet zu sein) hier nicht weiter helfe. Sie sei schon nicht mit dem Bedürfnis der Besuchermehrzahl der Museen mehr zu identifizieren. Ein neues Selbstverständnis müsse gesucht werden.

Nach einem solchen suchen die Tagungsveranstalter MATHIAS HERWEG (Karlsruhe) und STEFAN KEPPLER-TASAKI (Berlin) schon länger. Bereits 2008 und 2009 fanden erste Studientage ihres Arbeitskreises „Mittelalterrezeption“ statt, gemeinsam leiteten sie auf dem Freiburger Germanistentag 2010 ein Panel zur literarischen Mittelalterrezeption. Auf der bisher größten Veranstaltung in dieser Reihe sollten drei große Themenbereiche abgedeckt werden: Erstens Mittelalterrezeption in der Frühen Neuzeit, zweitens, als Hauptteil, das Mittelalter und die (technische) Moderne. Eine dritte Sektion behandelte am letzten Tag das Mittelalter als öffentliches Konsumgut im 19., 20. und 21. Jahrhundert.

Wie auch auf den beiden Studientagen des Arbeitskreises wurde Mittelalterrezeption unmittelbar am konventionellen Ausgang des Mittelalters um 1500 angesetzt. So eröffnete MARIE SOPHIE WINTER (Amiens) die erste Sektion mit einem Vortrag über das Ambraser Heldenbuch, eine 1517 fertig gestellte, von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegebene Sammelhandschrift mittelalterlicher Epik. Die weitgehend treuen Transkriptionen der mittelalterlichen Texte wurden keiner medialen Umwandlung auf das bereits etablierte Papier unterzogen, was auch auf ein literarhistorisches Interesse hindeute. Der Ambraser Codex sei Zeugnis eines Öffnungsprozesses gegenüber dem Mittelalter zwischen translatio und memoria, der den deutschsprachigen vom den die Antike favorisierenden, italienischen Humanismus abgrenze. Wurde Maximilian 1502 noch als zweiter Augustus gefeiert, galt er 1517 mit dem Ambraser Heldenbuch als Nachfolger Karls des Großen – beides Kaiser, die zu einer kulturellen Renaissance beitrugen.

Bezüge zur politischen Zeitgeschichte, in denen die Kreuzzüge als argumentativer Topos in Diskursen um fundamentale Konflikte verwendet werden, durften im Vortrag von CLAUDIA WIENER (München) über die Kreuzzüge als Leitmotiv der europäischen Osmanen-Politik zwischen 1500 und 1700 hergestellt werden. Die Vereinigung aller Fürsten des Reiches und Europas unter Führung des römisch-deutschen Kaisers in Anlehnung an den Kreuzzug Barbarossas sei ein weit verbreiteter Topos gewesen, so in den Türkenreden Papst Pius II. Mitte des 15. Jahrhunderts über Hartmann Schedels Weltchronik von 1493 bis hin zu literarischen Verarbeitungen des mittellateinischen Ligurinus-Epos, die Analogien zwischen Barbarossa und Maximilian nahe legen. Obwohl Kreuzzugstopoi im 16. und 17. Jahrhundert aufgrund konfessioneller Auseinandersetzungen eher in den Hintergrund getreten seien, seien sie mit Konjunkturen um die Jahrhundertwenden immer wieder aufgetaucht.

Dass Rezeption nicht nur mit den Mitteln der Aneignung, sondern auch denen der Invention funktioniert, wurde an verschiedenen Nibelungen-Adaptionen in Dänemark und auf den Faröern deutlich, die PETER H. ANDERSEN (Strasbourg) vorstellte. Während der Sagenstoff in Dänemark Ende des 16. Jahrhunderts als politische Utopie und Satire mit scharfen Spitzen gegen Kronprinz Christian IV. verwendet wurde, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts auf den Faröern der Sagenkreis ganz im Geiste der Romantik rezipiert. Aus verlorenen Aufzeichnungen vermeintlich ursprünglicher lokaler Sigurdlieder ging letztendlich in einem allgemeinen Anflug von Begeisterung für die „tausendjährige“ Kraft des Volksliedes 1851 die von Hammerhaimb herausgegebene Sigurdlied-Ausgabe hervor.

KATHARINA STROBEL (Karlsruhe) stellte zum Schluss der ersten Sektion den „Tübinger Reim-Faust“ von 1587 vor. Das Beispiel verdeutliche, das Versifizierungen von sogenannten Tatsachenberichten (historiae) um 1600 keinesfalls aus der Mode gekommen seien und der Vers ein beliebtes Mittel zur moraldidaktischen Funktionalisierung bestimmter Stoffe gewesen sei. Die Versifizierung des Prosaromans sei eine Art formaler 'Re-Mediävalisierung', die sich gegenläufig zur Prosaauflösung mittelalterlicher Versromane im Spätmittelalter verhalte.

Die zweite Sektion umfasste vor allem literarische Mittelalterrezeptionen der Moderne von Heine bis Hauptmann. RALPH HÄFNER (Tübingen) betrachtete antiromantisch-kritische Gedichte Heinrich Heines über Ereignisse der mittelalterlichen Geschichte. Kulturwissenschaftler wie Moritz Carriere bescheinigten Heine eine den mittelalterlichen Sängern ähnliche Geistesfreiheit, die sich in seinen ironischen Dissonanzen, aber auch in der Form von Stabreimen und vulgärsprachlichen Ausdrücken zeige. In der Diskussion wurde hinzugefügt, dass Heines Troubadour- und Mittelalterbild stark von Walter Scotts Romanen geprägt gewesen sein muss, die er sehr schätzte. BRIGITTE BURRICHTER (Würzburg) interpretierte Émile Zolas Au Bonheur des Dames (1882) entlang seiner bisher unbeachteten Mittelalterbezüge. Durch die Allegorese vom Bau des Kaufhauses Bonheur des Dames als Kathedrale des modernen Handels und durch Verwendung sprechender Namen, etwa dem der Protagonistin Denise (vgl. Dionysius, Stadtheiliger von Paris), re-paganisiere Zola das christlich-synkretistische Frühmittelalter und passe es den neuen, modernen, Gegebenheiten an. Daraus resultiere eine kritische Ablehnung der kapitalistischen Pseudoreligion. Gleichsam als modernen Geschäftsmann, trotz seiner spätmittelalterlichen Feudalherrenalterität, stellte CORDULA LEMKE (Berlin) Bram Stokers Dracula (1897) vor. Der mittelalterliche Graf erzeuge eine Distanz zu seinen bürgerlichen Verfolgern, unter denen der britische Adlige Lord Godalming als verblasstes Echo jener feudalistischen Epoche erscheine. Diskutiert wurde, ob das Mittelalter in Stokers Roman nicht eher als Osteuropa-Exotismus oder „spezifisches koloniales Phantasma“ (Groebner) zu verstehen sei. Die Siebenbürgen-Diegese sei hier ein mythisches Transsylvanien in dem die Zeit nicht vergangen ist und die ohne historischen Referenzpunkt, also auch ohne Mittelalter auskommt. Offen blieb die Frage, ob nicht genau dies auch eine Form von Mittelalter ist.

Wieder der deutschsprachigen Literatur zugewandt, stellten HEIKO HARTMANN (Berlin) und PETER SPRENGEL (Berlin) Mittelalterbilder im Umfeld des George-Kreises und bei Gerhart Hauptmann vor. War es bei Hauptmann eine „spirituelle Inanspruchnahme des gotischen Paradigmas“ (Sprengel), die sein dichterisches Selbstverständnis nachhaltig prägte, in dem er verschiedene Aspekte der menschlichen Seele in der Gotik wiedererkannte (Dom als Abbild der Seele, Drôlerien als deren Abgründe), erschlossen drei Mediävisten im äußeren Umfeld des George-Kreises das Mittelalter zu noch höheren Maßstäben: Von der Manifestation transzendentaler, männlicher Sinnlichkeit im Mönchskonvent, über das Dreiständesystem als gesunde, mystische körperliche Einheit der Gesellschaft bis hin zum Bild dieser Epoche, die eine unverbrüchliche Beziehung zum ewig Göttlichen besaß. Das Mittelalter wurde hier zum Konzept einer festen, geborgenen Welt in der eine verbindliche geistige Ordnung herrschte: Eine Gegenwelt zur Widerwelt der „verstofflicht[en] und verhirnlicht[en]“ Moderne.

In andere mediale Gefilde führten ANDREAS BÖHN (Karlsruhe) und MATTHIAS DÄUMER (Gießen) mit ihren Themen der Mittelalterrezeption im frühen Film bzw. der Artusrezeption in den Dramen Eduard Stuckens. Die heute eher in Vergessenheit geratenen Stuckenschen Dramen wie Gawân, Lanvâl und Lanzelot waren aufwendige Bombast-Inszenierungen mit Wasserböden und fliegenden Schwänen, wobei die hochartifiziellen Kulissen im expressionistischen Stil theaterpraktisch kein bloßes Mittelalter-Dekor gewesen seien, sondern handlungstechnisch nötige Elemente. Dennoch sei die opernhafte Ausstattung einem bestimmten ästhetischen Mittelalter-Code verpflichtet gewesen. Vergleichbares stellte Böhn zuvor für die Spätphase des frühen Films (etwa 1914–1927/33) heraus, in der einerseits die Inszenierungen aufwendiger, die Dekors ausladender wurden, andererseits durch die Verwendung von Außenkulissen und die zunehmende Bewegung im Bild, die Kontinuität zum Theater aber immer weiter aufgebrochen wurde. Die Mittelalterrezeption im frühen Film reiche in relativ kurzer Zeit vom bloßen Dekor des cinema of attractions zu eigenständigen Narrationen im stummen Langfilm. Diese Mittelalteradaptionen seien zwar, wie Böhn François Bretèque zitiert, „pas médiéval – mais moyenâgeux“. Eine Erörterung dieses für die theoretische Reflexion des Konzeptes von Mittelalterrezeption denkwürdigen Zitats blieb im Rahmen der Tagung opak: Was unter „mittelalterlich“ im Einzelfall zu verstehen sei, wurde in keiner Diskussion kritisch hinterfragt. Und war, obwohl unausgesprochen, immer im Raum.

Tagungsthema und -titel am exaktesten umzusetzen gelang KURT MÖSER (Karlsruhe) in seinem Vortrag über das historisierende Design von Maschinen um 1900 und Mediävalismen im Luftkampfdiskurs des Ersten Weltkriegs. Mösers These nach handelte es sich beim Geschichtsdesign neuer Techniken um Akzeptanzstrategien: Die Historismen haben der Aufwertung und Integration der vielfach kritisierten Maschinen in die dominierende Kultur gedient. Dabei seien mitunter hybride Historismen, merkwürdige Mischformen aus alten, rezipierten Strukturen und neuen Materialien entstanden. Allzu leicht gelang die Übertragung von Mediävalismen in den Maschinenkrieg: Der Luftkampf als ritterliches Turnier, „to battle with the Super-Zeppelin, […] this would be chivalry more than Arthur dreamed of“ (Wilfried Owen, Briefe, 1915). Bis heute hält sich der Mythos des Turniers und des ritterlichen Luftkampfes im Ersten Weltkrieg hartnäckig – ungeachtet dessen, dass die Geschichtswissenschaft diesen dekonstruieren, und das Bild einer wenig „ritterlichen“ Kriegsrealität zeichnen kann.

Nach dem Abendvortrag von UTE OBHOF (Karlsruhe) über den etwas in Vergessenheit geratenen Früh-Germanisten Joseph von Laßberg, leitete eine von Frau Obhof selbst vorbereitete kleine Ausstellung in die dritte Sektion über. In der Badischen Landesbibliothek zeigte sie eigens für die Tagung zusammengestellte Exponate, die Bezug auf die einzelnen Vorträge nahmen. Schaustellung und Ausstellung lautete dann auch das Motto des letzten Panels, das JENS HAUSTEIN (Jena) mit einem Vortrag über die historistische Umgestaltung der Wartburg eröffnete. Ausgehend von einem „riesigen Konvolut“ an Briefen zwischen Großherzog Carl Alexander und dem Architekten der Burgrenovierung (oder: -mediävalisierung) stellte Haustein dar, dass es nicht um eine rein ästhetische Staffage der Wartburg ginge, sondern um die Gestaltung eines Regierungssitzes. Carl Alexander wollte sich laut eigener Aussage „nicht zu weit auf das Gebiet der Pracht“ begeben – das vollendete der vom Umbau der Wartburg begeisterte Ludwig II. – sondern auch eine politische Funktionalisierung des Mittelalters für das eigene Selbstverständnis erreichen.

VALENTIN GROEBNER (Luzern) stellte die noch jungen Anfänge seines neuen Forschungsvorhabens zum Geschichtstourismus vor. Der Tourismus sei ein gewichtiges Phänomen der Moderne, er erzeuge simulativ Neues, und zwar gerade dort, wo es um die Vergangenheit gehe. Großen Zuspruch fand Groebners Konzept der Zeitfaltung: Das Mittelalter als kollektive Ursprungserzählung hat Monumente und Artefakte bewahrt, im Zuge seiner Rezeption jedoch auch eine ganze Menge fertig gebaut, „richtig gestellt“. Das Mittelalter schaute im 19. Jahrhundert nicht mittelalterlich genug aus und wurde so gerade für den Tourismus zu einem Supermittelalter überformt. Die Aufgabe der Historiker sei es, gerade auf die Leerstellen des historisch Überlieferten hinzuweisen: Das Verschwundensein der Vergangenheit muss zum Verschwinden gebracht werden. Das disqualifiziert sie gleichzeitig als Dienstleister für Unternehmen des Geschichtstourismus, oder: Histourismus.

Als praxisorientiertes Beispiel konnte daran anknüpfend KARIN STOBER (Konstanz) – im Kontext der sich in der Planung befindenden Großen Landesausstellung „600 Jahre Konstanzer Konzil“ – die Rezeptionsgeschichte dieses kirchenpolitischen Großereignisses präsentieren. Ein verstärktes öffentliches Interesse an dem Konzil wurde nach der Reichsgründung 1871 wieder spürbar, als die Stadt ihrem Selbstgefühl durch historistische Fassadenmalereien an Gebäuden Ausdruck verlieh. Mit der auf eine literarische Vorlage Honoré de Balzacs zurückgehenden Statue Imperia von Peter Lenk, äußerte die Stadt Ende des 20. Jahrhunderts eine inhaltlich divergierende Rezeption und belebte gleichzeitig einen populären Mythos, der auch in Produkten wie dem Historischen Roman Die Wanderhure (2004; Verfilmung 2010) gegenwärtig ist. Einigkeit herrschte im Plenum darüber, dass solche populären Formen aktueller Geschichtskultur gerade auch für Ausstellungen ein wichtiges Anliegen der Forschung und Didaktik seien.

Die von HARALD SIEBENMORGEN im Schlussvortrag vorgestellten Klosterutopien um 1900 zeugten dagegen von einer pro-klerikalen Form der Rezeption. Das Kloster sei das absolute Gesamtkunstwerk des Jugendstils, von dem lediglich Beuron als solches erhalten blieb. Als künstlerische Utopie, aber auch als Ort der Regression vom Materialismus und der modernen Welt sei auch der gegenwärtige Mythos Kloster geprägt von dem ästhetischen Empfinden des Fin de siècle.

Wiederholt und diesmal in größerem Rahmen ist es Mathias Herweg und Stefan Keppler-Tasaki gelungen, Forscherinnen und Forscher dazu anzuregen, das weite Feld der Mittelalterrezeption anhand von Einzeluntersuchungen aus Literaturwissenschaft, Geschichte und Medienwissenschaft zusammenzuführen. Die vorgestellten Materialien wären einem komparatistischen Zugang mit möglicher Theorieableitung sicher zuträglich gewesen, doch waren die offenen Fragen nach drei intensiven Tagen zu elementar, die Eckbegriffe „Kontinuität, Nostalgie, Aufbruch“ letztendlich zu wenig trennscharf für eine thematische Klammer, um in einer dreißigminütigen Schlussdiskussion zu einem homogenen Fazit zu gelangen. Die Schlussdiskussion entfiel also, und die zahlreichen angestoßenen Ideen und Fragen hoffen auf eine Fortsetzung. Untersuchungen von Mittelalterrezeption anhand von Fallbeispielen sind mittlerweile ausreichend vorhanden, zumal mit dem inzwischen vorliegenden Band „Rezeptionskulturen“ zusätzliches Material aus den ersten beiden Treffen des Arbeitskreises Mittelalterrezeption vorliegt und auch für diese Tagung eine Veröffentlichung geplant ist. Hieran anknüpfend könnte sich die Mediavalismusforschung in Zukunft auf die großen, all jenen Untersuchungen zur Mittelalterrezeption voranstehenden Fragen einlassen: Welches Mittelalter wird in welchen kulturellen Produkten und Prozessen rezipiert? Es ist womöglich gar nicht Mittelalter. Mais moyenâgeux.

Konferenzübersicht:

Kontinuität, Nostalgie, Aufbruch. Bilder des Mittelalters im Zeitalter der Entdeckungen und in der modernen Technikkultur

Sektion I – Translatio und Memoria: Frühe Neuzeit

Marie Sophie Winter (Amiens): Translatio und Memoria. Funktionen der mittelalterlichen Epik im Ambraser Heldenbuch(1517)

Claudia Wiener (München): Das Erbe Barbarossas. Die Kreuzzüge als Leitbild der Osmanen-Politik in panegyrischen Texten zwischen 1500 und 1700

Peter Hvilshøj Andersen (Straßburg): Die Wiedergeburt der Nibelungensage in Dänemark (1580-1603) und auf den Färöern (1818-1851)

Katharina Strobel (Karlsruhe): Zurück zum Vers: Der ‚Tübinger Reimfaust‘

Sektion II – Die mittelalterliche Grundierung der technischen Moderne

Ralph Häfner (Tübingen): Heinrich Heine, die Troubadours und der Ästhetizismus im 19. Jahrhundert

Andreas Böhn (Karlsruhe): Mittelalterrezeption im Film vor 1920

Brigitte Burrichter (Würzburg): Die mittelalterliche Grundierung der Moderne: Émile Zolas ‚Au Bonheur des Dames‘ (1882)

Cordula Lemke (Berlin): Draculas Charme: Das Mittelalter zwischen Nostalgie und Subversion

Kurt Möser (Karlsruhe): Gotische Maschinen und Ritter der Lüfte – das Mittelalter als kultureller Code der technischen Kultur um 1900

Heiko Hartmann (Berlin): Sinnstiftung in der Widerwelt von Maschine und Zeitung. Mittelalter-Bilder im Umkreis Stefan Georges

Matthias Däumer (Gießen): Artus ex machina. Theatrale (Re)Mythisierung als Strategie gegen Sprachkritik und Ich-Zerfall in den Artusdramen Eduard Stuckens

Peter Sprengel (Berlin): Gerhart Hauptmann und die Gotik. Ein Beitrag zu seinem künstlerischen Selbstverständnis

Ute Obhof (Karlsruhe): Joseph von Laßberg – Gelehrter im 19. Jahrhundert

Sektion III – Schaustellung und Ausstellung

Jens Haustein (Jena): Vorwärts ins Mittelalter! Rekonstruktion, Ausbau und Funktionalisierung der Wartburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Valentin Groebner (Luzern): Wo geht's zum Echten? Tourismus als Mittelaltergenerator

Karin Stober (Konstanz): „Ecce Constancia“. 600 Jahre Konstanzer Konzil – 550 Jahre Rezeptionsgeschichte

Harald Siebenmorgen (Karlsruhe): Die Klostervision als Utopie und Regression in der Kultur um 1900


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