Experimentierfeld Frühaufklärung. Um 1700 als Epochenschwelle zwischen Öffnung und neuer Schließung

Experimentierfeld Frühaufklärung. Um 1700 als Epochenschwelle zwischen Öffnung und neuer Schließung

Organisatoren
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung, Halle
Ort
Halle
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.07.2011 - 16.07.2011
Url der Konferenzwebsite
Von
Nina Hahne, Landesforschungsschwerpunkt „Aufklärung – Religion – Wissen“, Graduiertenkolleg, Halle

In der deutschen Literaturgeschichtsschreibung steht die Zeit um 1700 für den Übergang vom Barock zur Frühaufklärung. Die Praxis des galanten Diskurses, die hier für alle literarischen Gattungen von Bedeutung ist, macht Wechselwirkungen und je spezifische Übergänge zwischen Barock und Aufklärung besonders sichtbar. Die Organisatoren der Tagung, Daniel Fulda (Halle) und Jörn Steigerwald (Bochum/Florenz) gründeten ihr Tagungskonzept auf die These, dass die Zeit um 1700 nicht nur Übergangscharakter habe, sondern sich daraus auch ein eigenständiges Profil ergebe, welches die Rede von einer ‚Epochenschwelle’ rechtfertige. Die Lücke, welche für die kulturgeschichtliche Bewertung der Philosophie und Literatur der Frühaufklärung noch immer bestehe, müsse geschlossen werden. Dabei gingen Fulda und Steigerwald von dem Befund aus, dass um 1700 gesellschaftliche und weltbildliche Öffnungen und damit Handlungsspielräume entstünden, die zwar nicht unbedingt als ‚aufklärerisch’ benannt werden könnten, sich jedoch durch einen genuin experimentellen Charakter auszeichneten. Gleichzeitig hätten diese Öffnungen wiederum neue Schließungen provoziert. Zur Beschreibung des epochalen Wandels um 1700 zogen die Organisatoren den kunstgeschichtlichen Begriff des ‚sfumato‘ (ital. für ‚verraucht’, ‚verschwommen’) heran: Der durch Dirk Niefanger für die Literaturwissenschaft geprägte Terminus erscheine besonders geeignet, die spezifische Wirkung unscharfer Konturen und fließender Übergänge für die Konzepte und Praktiken um 1700 zu verdeutlichen. 1

Die Tagung gliederte sich in vier Sektionen. Die erste Sektion mit dem Titel "Öffnung der Weltbilder, neue Möglichkeiten in der Gesellschaft?" eröffnete DANIEL FULDA (Halle). In seinem Vortrag setzte er sich kritisch mit der These Reinhart Kosellecks auseinander, der zufolge die Vorstellung einer ‚offenen Zukunft‘ und damit die moderne Geschichtsauffassung als Ergebnis der Aufklärung erst am Ende des 18. Jahrhunderts entstanden sei. Fulda legte dar, dass das eschatologische Denken bereits um 1700 durch die Frage nach der Möglichkeit des Fortschritts ergänzt wurde. Die Geschichtsschreibung sei im Rahmen der politischen Klugheit instrumentalisiert worden, um eine als unsicher empfundene Zukunft prognostisch zu bewältigen. Dieser Öffnung stehe am Ende des 18. Jahrhunderts vielmehr eine Schließung des geschichtlichen Denkens gegenüber, da Historiographie nun als ‚große Erzählung‘ konzipiert und das ungewisse Fatum aus ihrer Interpretation ausgeschlossen worden sei.

OLAF SIMONIS (Gotha) stellte den Buchmarkt um 1700 vor und charakterisierte ihn als weitgehend offen und unreguliert. Anhand verschiedener Typen von Öffentlichkeit und ihrer jeweiligen Themen und Publikationsformen (Gelehrsamkeit, ‚Privat-Affairen‘, ‚Publiq-Affairen‘) wies er nach, dass die Ausdifferenzierung der bürgerlich-kritischen Öffentlichkeit in ‚seriöse’ und ‚unseriöse’ Formate um 1700 erst an ihrem Beginn stand. Simonis zeigte, dass Neuigkeiten hauptsächlich kolportageartig verbreitet wurden. Die meisten Zeitungen seien ohne einen analytischen Journalismus ausgekommen. Das habe zur Folge gehabt, dass ihr Wahrheitsgehalt durch den Rezipienten letztlich nicht überprüft werden konnte.

In ihrem öffentlichen Abendvortrag ging BARBARA BECKER-CANTARINO (Columbus / Ohio) der Frage nach, inwiefern die pietistische Lektürepraxis im frühen 18. Jahrhundert einen Wandel der Geschlechterverhältnisse bewirkte und zur Öffnung des Handlungsspielraumes von Frauen beitrug. Während Frauen wie die pietistische Autorin Johanna Eleonora Petersen um 1700 gelesen hätten, um ihren Verstand zu erweitern, seien sie im Laufe des 18. Jahrhunderts mehr und mehr auf den Bereich des Gefühls festgelegt worden. Als eine Ursache benannte Becker-Cantarino den Wandel des für das 18. Jahrhundert dominanten Natürlichkeitsideals, welches um 1700 noch geschlechtsunspezifisch diskutiert, im späten 18. Jahrhundert jedoch eng an die sogenannte ‚Geschlechtsnatur‘ der Frau gebunden worden sei. Anhand der Autobiografie der ‚Schönen Seele‘ in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" stellte Becker-Cantarino außerdem vor, wie hier die pietistische Kultivierung der Innerlichkeit durch extensives Lesen zu einer wichtigen Grundlage des bildungsbürgerlichen Selbstverständnisses avanciert sei.

In der zweiten Sektion mit dem Titel "Philosophie und Wissenschaften" beschrieb FRANK GRUNERT (Halle) die Öffnung der kompilatorischen Wissenskultur um 1700. Der Buchdruck, welcher das Gedächtnis (‚memoria‘) entlastete, habe zu einer Bevorzugung der Urteilsfähigkeit (‚judicium‘) als Erkenntnis generierendem Vermögen gegenüber der als rein reproduktiv wahrgenommenen Memoria geführt. So hätten beispielsweise Christian Thomasius und August Friedrich Müller eine Gelehrsamkeit abgelehnt, die als reine ‚Gedächtniswissenschaft’ Vorurteile begünstige. Grunert wies jedoch ebenfalls auf eine Ambivalenz in der Bewertung der Memoria hin, da Thomasius in seinen Vorlesungen dem Gedächtnis und der Einübung eine große Bedeutung zugemessen habe. Auch Müller habe letztlich nicht geleugnet, dass das Gedächtnis notwendig sei, um judiciös gewonnene Wahrheiten zu bewahren.

MARTIN MULSOW (Erfurt / Gotha) beschäftigte sich mit einem Phänomen, das er die ‚Aufklärung der Zweiundzwanzigjährigen‘ nannte: Junge Akademiker zwischen Studium und Beruf seien ein bedeutender Träger der gelehrten Zeitschriftenöffentlichkeit der Frühaufklärung gewesen, und zwar als Herausgeber und Beiträger von Journalen. Als Beispiel einer derartigen Unternehmung führte Mulsow die "Aufrichtigen und unpartheyischen Gedancken über die Journale, Extracte und Monats-Schrifften" (1714-1717) des Leipziger Studenten Christian Gottfried Hoffmann an. Die literarische Freiheit, welche die jungen Autoren genossen hätten, werde auch in ihrer Verwendung von Titelkupfern deutlich. Diese bedienten sich einer Bildsprache, die an traditionelle Darstellungsmuster wie zum Beispiel den Hell-Dunkel-Kontrast zwecks Gegenüberstellung von Tugenden und Lastern anknüpfe, gleichzeitig jedoch eigene satirisch-kritische Elemente ausbilde.

Der Frage nach einer politischen Theorie bei Gottfried Wilhelm Leibniz widmete sich HARALD BLUHM (Halle). Bluhm erkannte bei Leibniz ein ‚dynamisches Ordnungsdenken‘, welches um die Vermittlung von Allgemeinem und Individuellem bemüht sei, ohne dabei einen Ausgleich der Gegensätze herbei zu führen. Leibniz‘ Konzept der Monade als einer Einheit und Vielheit räume dem Individuellen erstmals ein Eigenrecht ein. Leibniz entwerfe einen ständischen Bundesstaat, in welchem Herrschaft funktional, nicht personell (wie bei Hobbes) bestimmt sei. Seine Idee föderaler Gewaltenteilung spreche allen Instanzen gleiche Beteiligung an der Definition des Gemeinwohls zu und setze den Perspektivwechsel als zentrales Prinzip politischen Handelns. Nach Bluhm finde bei Leibniz eine Öffnung des Weltbildes statt, die auf gesellschaftliche Dynamisierung und Pluralität setze.

GISELA SCHLÜTER (Erlangen) stellte das Denken Paolo Mattia Dorias und Giambattista Vicos im Neapel der Jahrhundertwende in den Kontext der europäischen Frühaufklärung. Sie verwies auf das gemeinsame Interesse beider Autoren am Aufstieg und Niedergang von Zivilisationen und diagnostizierte ein ambivalentes und für die Frühaufklärung typisches aufklärerisch-gegenaufklärerisches Schreiben. Doria und Vico seien in erster Linie durch ihren Fortschrittsskeptizismus miteinander verbunden. In seinem Hauptwerk "La Vita Civile" (1710) gründe Doria seine Staatstheorie auf Machiavellis Begriff der ‚virtù‘ als Voraussetzung machterhaltenden Handelns. Mit Vico teile er die Überzeugung vom zyklischen Rückfall der Zivilisationen in die Barbarei. Vico pflege, so Schlüter, in seiner "Scienza Nuova" (1725) eine metaphysische historische Erkenntnis, welche sich auf den Glauben an die göttliche Vorsehung gründe.

Die dritte, literaturwissenschaftlich ausgerichtete Sektion "Gattungshierarchien im Umbruch" leitete JÖRN STEIGERWALD (Bochum/Florenz) mit einer Betrachtung der Romanpoetologie in Frankreich um 1700 ein. Steigerwald vertrat die These, dass hier ein Wandel stattfinde, der den Roman vom Ideal der moralischen Schicklichkeit (‚bienséance‘) ablöse und dieses durch das Ideal der moralischen Plausibilität ersetze, wodurch sich ein neuer Darstellungsspielraum öffne. Während der Barockroman dazu gedient habe, die französische Kultur zu legitimieren, stehe beim ‚roman galant‘ die Gefühlskultur im Zentrum. Hier könne nun auch Problematisches, vormals Unschickliches wie Sinnlichkeit in die Erzählung Eingang finden, wodurch bereits der Boden für die empfindsame Literatur bereitet werde.

Auch RUTH FLORACK (Göttingen) untersuchte in ihrem Vortrag die Bedeutung der galanten Prosa für die Frühaufklärung und richtete ihren Blick auf französisch-deutsche Kulturtransferprozesse. Anhand von Johann Leonhard Rosts (‚Meletaons‘) Roman "Die Helden- und Liebes-Geschichte dieser Zeiten" (1715) konstatierte sie eine experimentelle Öffnung der moralischen Position um 1700: Erotik werde hier durch einen anonymen auktorialen Erzähler als Tugendlosigkeit verurteilt, jedoch zugleich literarisch umfangreich inszeniert, so dass die Ernsthaftigkeit des moralischen Ansatzes zweifelhaft werde.

KATJA BARTHEL (Halle) stellte einen dramatischen Text mit dem Titel "Tugenden- und Laster-Comödie" vor, welcher 1699 unter dem Autornamen ‚Talander‘ (Pseudonym des Schriftstellers August Bohse) erschien. Barthel vertrat die These, dass die studentische Komödie nicht von Bohse stammen könne, da sie inhaltlich und stilistisch zu stark von dessen übrigem Werk abweiche. In der Komödie scheiterten zwei Studenten an der Notwendigkeit, sich für eines der gültigen zeitgenössischen Verhaltensmodelle (Philosophie, politische Klugheit, Tugend bzw. Pietismus und Wollust) entscheiden zu müssen. Die weltanschauliche Lücke, die auf diese Weise entstehe, werde jedoch nicht durch ein Alternativmodell ausgefüllt. Barthel zog daraus die Schlussfolgerung, dass die Komödie nicht nur satirisch Kritik an gängigen Verhaltensmodellen artikuliere, sondern darüber hinaus auf eine krisenhafte Situation innerhalb der Ständegesellschaft um 1700 verweise.

DIRK NIEFANGER (Erlangen) plädierte in seinem Vortrag dafür, die anonym erschienene "Breslauer Anleitung" von 1725 als erste Aufklärungspoetik in der deutschen Literaturgeschichtsschreibung zu kanonisieren. Der Text enthalte bereits zentrale Thesen von Gottscheds "Critischer Dichtkunst", so unter anderem die rationalistische Fundierung der Poetik, die Orientierung an der Naturnachahmung, die Betonung des Ingeniums als dichterisches ‚Naturell’ und das nationale Anliegen einer Erneuerung der Poesie durch deutschsprachige Muster. Niefanger hielt es deshalb für wahrscheinlich, dass Gottsched sich an diesem Text orientiert habe. Die "Anleitung" sei möglicherweise dadurch in Vergessenheit geraten, dass die Frühaufklärer ihren Neuerungsgestus mit jeder weiteren Auflage ihrer Werke verstärkt und frühere Ansätze verschwiegen hätten.

Die Sektion wurde durch einen Vortrag von BARRY MURNANE (Halle) abgeschlossen. Murnane zeichnete anhand von Samuel Garth‘ "The Dispensary" (1699) das Erscheinen einer neuen Gattung, des komischen Heldengedichts, in der englischen Literatur um 1700 nach. Die ‚empirical poets‘ hätten das komische Heldengedicht als besonders geeignet für die Darstellung der britischen Gesellschaft empfunden. Murnane wies darauf hin, dass für diese Zeit eine ‚kulturelle Pathologie‘ in England festzustellen sei: Das Augustan Age habe sich selbst als Patient wahrgenommen. Den dadurch bedingten Bedeutungszuwachs der Apotheker zwischen Medizin und Gewerbe wolle Garth im "Dispensary" durch Ausgrenzung der Apotheker beschränken. Überhaupt sei die Pharmazie im Literaturdiskurs um 1700 fest etabliert gewesen: Es habe eine Analogisierung von natürlichem und politischem Körper stattgefunden, wodurch sich neue Möglichkeiten zur Beschreibung politischer Prozesse eröffneten.

Die vierte Sektion mit dem Titel "Neue ästhetische Erfahrungen" leitete DOROTHEA VON MÜCKE (New York) ein. Anhand der Texte und nachträglich hinzu gefügten Illustrationen eines der meistgelesenen Bücher des 17. Jahrhunderts, Johann Arndts "Vom wahren Christenthum" (erschienen ab 1605), skizzierte von Mücke eine Frömmigkeitspraxis, die auf Alltagserfahrungen beruht habe, welche den Grundstein der ästhetischen Erfahrung im 18. Jahrhundert legten. Arndt benutze etwa das Beispiel des Samenkorns, um die Erbsünde zu erklären. Er liefere auf diese Weise ein Gerüst für das Denken: Der Gläubige sei aufgefordert, auf eine ‚latente Wirklichkeit‘ zu blicken, die durch den textuellen Vergleich evoziert werde. Diese seit der Rigaer Ausgabe von 1679 voll ausgebildete Form einer praxisorientierten Emblematik wolle, im Gegensatz zur Barockemblematik, keine Einsichten in das Wirken Gottes geben, sondern weise vielmehr auf die ästhetische Erfahrung als ihrem säkularen Pendant voraus.

WOLFGANG HIRSCHMANN (Halle) und BERNHARD JAHN (Hamburg) behandelten abschließend die Frage, ob man von einer deutschen Oper der Frühaufklärung sprechen könne. Traditionell gelte die Oper zwischen 1680 und 1730 als Barockoper und damit als Auslaufmodell am Beginn der Aufklärung. Dem gegenüber vertraten Hirschmann und Jahn die These, dass zum Beispiel die Oper auf dem Hamburger Gänsemarkt aufklärerische Wirkungen provoziert habe, die denen des Hamburger Nationaltheaters vergleichbar seien. Libretti seien den Gesandten überreicht und an die Höfe versendet worden. Diese Libretti zeichneten sich durch ihre Hybridität (Stilmixtur) aus: In Metaprologen entstünde eine kritische Öffentlichkeit, die darüber reflektiere, was Aufgabe der Oper sei. Sie griffen dabei Kritik aus dem Publikum auf und gäben Rezeptionsanweisungen. Daher könne man von einer experimentellen Öffnung der Oper in dieser Zeit sprechen. Die Ausgrenzung der Oper als Untersuchungsgegenstand innerhalb der Germanistik sei eine späte Folge von Gottscheds Opernpolemik und werde der Bedeutung der Oper für die Zeit um 1700 nicht gerecht.

Insgesamt zeichnete sich die Tagung durch ein stimmiges Konzept und eine ausgewogene Mischung von thematischer Vielfalt und inhaltlichen Bezügen der einzelnen Vorträge untereinander aus. Als Forschungsdesiderat zeichnete sich die Notwendigkeit ab, die teils stark voneinander abweichenden Beschreibungskategorien für die Zeit um 1700 in der englischen, französischen, italienischen und deutschen Literaturgeschichtsschreibung in Zukunft stärker vergleichend zu reflektieren. Hinsichtlich der Wahl des historiographischen Leitbegriffs ‚sfumato‘ ließe sich abschließend fragen, ob hierin ein vorläufiger oder ein endgültiger Verzicht auf die Benennung von Gesetzmäßigkeiten innerhalb des epochalen Wandels zu sehen ist. Dass es sich dabei um einen Verzicht handelt, wird dadurch nahe gelegt, dass der Begriff aus der Außenperspektive eine Wirkung beschreibt, während ein alternatives Konzept wie ‚Hybridität‘ mit seiner impliziten Referenz auf biologische Abläufe die Möglichkeit eines Zugriffes auf interne Gesetzlichkeiten suggeriert. In jedem Fall erscheint das Konzept des ‚sfumato‘ in seiner experimentellen Offenheit, mit dem es sich der Zeit um 1700 nähert, den Phänomenen gegenüber, die es zu erfassen versucht, als eindeutig adäquat.

Konferenzübersicht:

Begrüßung durch den Sprecher des Landesforschungsschwerpunktes „Aufklärung – Religion – Wissen“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Jörg Dierken

Daniel Fulda / Jörn Steigerwald: Einführung

Sektion I: Öffnung der Weltbilder, neue Möglichkeiten in der Gesellschaft?

Daniel Fulda: Wann öffnete sich die Zukunft? Versuch einer Überprüfung der Koselleck-These für die Frühaufklärung

Christophe Losfeld: Verhaltensnormen in Frankreich um 1700: Das Ende der Sicherheit

Olaf Simons: Zur Öffentlichkeit des Drucks um 1700. Erkundungen eines am Ende prekär offenen Interaktionsraums

Barbara Becker-Cantarino: Beginn der Bildungsgesellschaft: Pietismus, Erbauungsliteratur und kultureller Wandel der Geschlechterbeziehungen

Sektion II: Philosophie und Wissenschaften

Frank Grunert: Öffnende Urteilskraft? Zur Dequalifizierung der Memoria zugunsten des Judiciums in der Frühaufklärung

Martin Mulsow: Titelkupfer der Frühaufklärung

Harald Bluhm: Dynamisierung politischer Ordnung bei Leibniz

Gisela Schlüter: Zeitgemäß unzeitgemäß um 1700: Doria und Vico

Sektion III: Gattungshierarchien im Umbruch

Jörn Steigerwald: Roman, petit roman oder nouvelle galante? Romaneske Theorie und Praxis bei Du Plaisir

Ruth Florack: Transfer und Transformation. ‚Galante Prosa’ zwischen Frankreich und Deutschland

Katja Barthel: „Ich bedürffte wohl einen guten Rath / wohin ich mich wenden / oder was ich anfangen soll“. ‚Grünende Jugend’ um 1700 zwischen Orientierungslosigkeit und Selbstbestimmung

Dirk Niefanger: Von dem Zustande der Poesie in Teutschland. Die literaturgeschichtlichen Ausführungen der Breslauer Anleitung (1725)

Barry Murnane: „kill not with Bullets but with Pills as fatal“ (Samuel Garth). The Pharmaceutical Experiment of Mock-Epic Poetry

Sektion IV: Neue ästhetische Erfahrungen

Dorothea von Mücke: Die Geburt der ästhetischen Erfahrung aus dem Geist des Wahren Christenthums

Wolfgang Hirschmann / Bernhard Jahn: Gibt es eine deutsche Oper der Frühaufklärung?

Schlussdiskussion

Anmerkung:
1 Vgl. Dirk Niefanger, Sfumato, "Traditionsverhalten" in Paratexten zwischen >Barock< und >Aufklärung<, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 98 (1995), S. 94-118.


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts