Die Welt der Lager: Ausgrenzung, soziale Kontrolle und Gewalt in transnationaler Perspektive

Die Welt der Lager: Ausgrenzung, soziale Kontrolle und Gewalt in transnationaler Perspektive

Organisatoren
Berliner Colloquien zur Zeitgeschichte; Hamburger Institut für Sozialforschung; Einstein Forum Potsdam
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.04.2011 - 16.04.2011
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Von
Sebastian Bischoff, Freie Universität Berlin

Vom 14. bis 16. April 2011 fand im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft Berlin die Tagung "Die Welt der Lager: Ausgrenzung, soziale Kontrolle und Gewalt in transnationaler Perspektive" statt. Ausgerichtet wurde das nicht-öffentliche Fachtreffen von den Berliner Colloquien zur Zeitgeschichte, einer Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung und des Einstein Forums Potsdam. In 27 Vorträgen, chronologisch strukturiert in sieben Sektionen, und auf einem hochkarätig besetzten Podium wurde der Frage nachgegangen, welche verschiedenen Lagertypen es in Geschichte wie Gegenwart gab und gibt und ob die Gemeinsamkeiten es erlauben, vom Lagerbegriff als einer großen erschließungsfähigen Klammer zu sprechen. Hierfür wurde sich gerade jenseits des Extrems der nationalsozialistischen Vernichtungslager als auch des stalinistischen Lagersystems bewegt. Oder, wie CHRISTOPH JAHR (Berlin/Heidelberg), der zusammen mit Alan Kramer (Dublin), Claudia Siebrecht (Dublin) und Jens Thiel (Berlin) die Tagung einberufen hatte, in seinem einführenden Vortrag betonte, das Lager solle nicht von seinem "radikalen Endpunkt aus gedacht werden", sondern es solle vielmehr "in den Zusammenhang seiner Entstehung und Weiterentwicklung gestellt werden".

Die Entscheidung, die Tagung mit dem Vortrag von ANDREAS GESTRICH (London) zu eröffnen, erwies sich als ausgesprochener Glücksgriff der Veranstalter/-innen. Ausgehend von einer kompakten Diskussion des Lagerbegriffes wandte er sich dem frühneuzeitlichen Umgang mit als "Fremde" sowie als "arbeitsscheu" markierten Personen sowie mit Kriegsgefangenen zu. Mit der gebotenen Vorsicht wurden die hier entwickelten Ideologien – wie der Erziehungsgedanke und die Infektionsangst –, Techniken und Architekturen als "Anbahnung eines Aspekts" der modernen Lagertypen benannt. Mit geringerem Bezug zum Tagungsthema diskutierte dann im Anschluss HUGH GOUGH (Dublin), inwieweit der revolutionäre Terror in der Vendée 1793-94 als Genozid zu betrachten sei. Dies sei nicht der Fall, eine ethnische Verfolgung habe es nicht gegeben, auch sollte nicht der katholische Glaube generell vernichtet werden. Vielmehr sei das Kriterium für die Verfolgung von Gegnern der jakobinischen Diktatur die politische Aktivität gewesen. Der Vortrag von DITTMAR DAHLMANN (Bonn) richtete sich sodann gegen das vorherrschende Narrativ über Sibirien als Ort der Verbannung, als Synonym für Gefängnis und Lager. Die Zahl der Gefangenen im Zarenreich sei klein gewesen, die meisten Toten seien auf den Märschen zu den Lagern zu verzeichnen gewesen. DANIEL MARC SEGESSER (Bern) bot dann als Abschluss der ersten Sektion einen fachkundigen Einblick in die Rechtshistorie der Behandlung von Kriegsgefangenen und Zivilisten und kontextuierte die jeweiligen juristischen Debatten in den spezifischen gesellschaftlichen Bedingungen.

Die zweite Sektion, die von Martin Baumeister (München/Rom) geleitet wurde, eröffnete ANDREAS STUCKI (Bern) mit einer Befragung des Narrativs, das in Kuba im Jahre 1896 das Zeitalter der Lager beginnen lässt. Pointiert zeigte er auf, dass im Falle der kubanischen "Wehrdörfer" der Lagerbegriff den Blick verstelle sowohl auf die "Dynamik des Phänomens" als auch auf die "multiplen Akteure". CLAUDIA SIEBRECHT (Dublin) fragte daraufhin anhand der kolonialen Lager in Südafrika, Südwestafrika und den Philippinen nach den Gründen für die Praxis der Vernichtung durch Vernachlässigung. Wenn die Mangelernährung per Plan verordnet wurde, so formulierte sie überzeugend, könne dies nicht ohne die Untersuchung der Bilder vom kolonialen Feind erklärt werden. An diese Bilder vom kolonialen Feind knüpfte der differenzierte Vortrag von JÜRGEN ZIMMERER (Hamburg) an, der für die Untersuchung der Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und deutschem Kolonialismus die Ideologie der Überlegenheit in den Fokus stellte. In der Diskussion wurde hierauf leidenschaftlich die Frage behandelt, welche Spezifika die Fälle besitzen, in denen diese Ideologie zum Massenmord führte.

In ihrem Beitrag zu den Zwangsarbeiterlagern des Deutschen Reiches in West- und Osteuropa im Ersten Weltkrieg, der als Eröffnung der dritten Sektion – unter Leitung von Thomas Sandkühler (Berlin) – fungierte, setzten sich JENS THIEL und CHRISTIAN WESTERHOFF (beide Berlin) quellennah mit dem Thema der Tagung auseinander. Thiel wies scharfsinnig die Übertragung des Bildes der "arbeitsscheuen Massen" auf die belgische Bevölkerung nach. Diese Argumentationsfigur wurde auch in Osteuropa verwendet, allerdings mit dem Unterschied, dass dort rücksichtsloser, aus einer "kolonialen Attitüde" heraus gehandelt wurde. MATTHEW STIBBE (Sheffield) eröffnete sodann die transnationale Perspektive auf das Phänomen der zivilen Internierung im Ersten Weltkrieg und betonte die Wichtigkeit des Roten Kreuzes als transnationalen Akteur, ein Punkt, auf den während der Tagung des Öfteren hingewiesen wurde. HANNES LEIDINGER (Wien) hob anschließend in seinem Beitrag die Wichtigkeit der Annahme eines kurzen Krieges für die Analyse der Flüchtlingslager im Osten hervor. Neue Aspekte in der Behandlung von Kriegsgefangenen im Ersten Weltkrieg untersuchte HEATHER JONES (London). So verlor der Ehrenkodex seine Gültigkeit, nachdem gefangene Soldaten zurückkehren durften, wenn sie beeideten, die Waffen nicht wieder aufzunehmen. Auch erhöhte sich der bürokratische Aufwand bei der Organisation der Zwangsarbeit der Lagerinsassen und der Politiken der Rassifizierung der Internierten.

Mit der anschaulichen Präsentation von JOCHEN OLTMER (Osnabrück) wurde in der von Christoph Jahr (Berlin/Heidelberg) geleiteten vierten Sektion die Politik deutlich, die die Weimarer Republik mit den "Grenzland"-Flüchtlingen aus den an Polen abgetretenen Gebieten betrieb. Diese sollten als Anspruchstitel auf die alten Gebiete fungieren, ihre Ausreise war unerwünscht – die Aufnahmelager waren demgemäß auf Kurzfristigkeit eingerichtet. Für die Entstehungsgeschichte der nationalsozialistischen Vernichtungslager empfahl NIK WACHSMANN (London) dann überzeugend die Untersuchung der Schutzhaft und der Arbeitshäuser und betonte die Wichtigkeit der Tradition deutscher Militärkultur. Der hohe Zustimmungsgrad zur NS-Herrschaft solle zudem nicht die Rolle der Repression vergessen machen: Der Vernichtung der organisierten Arbeiterbewegung war ein wesentliches Ziel der frühen KZs im Nationalsozialismus. WLADISLAW HEDELER (Bonn) zeigte als Abschluss dieser Sektion anhand des Lagers Solovki auf, wie wenig sich der Arbeitsfetischismus im frühen Sowjet-Sozialismus von dem in den kapitalistischen Ländern unterschied.

Die fünfte Sektion, die von Alan Kramer (Dublin) geleitet wurde, eröffnete MEINHARD STARK (Bonn) mit der Untersuchung eines sowjetischen Arbeitslagers in der kasachischen Steppe. Detailliert wurde herausgearbeitet, wie dieses Lager eine wichtige Rolle in der nachholenden Modernisierung des Landes spielte und welche Opfer die Dynamik der Suche nach dem "Volksschädling" sowie die Auspressung von Arbeitskraft forderte. Diese Wichtigkeit der unfreien Arbeit betonte überzeugend für den Nationalsozialismus auch MARC BUGGELN (Berlin), ohne diese ließe sich die Ausweitung des KZ-Systems nicht verstehen. Dabei könne gerade für die spätere Phase von einer Aufgabe des Erziehungsgedankens gesprochen werden. Diese Funktion der Arbeit zeigte dann JAVIER RODRIGO (Barcelona) anhand der 180 faschistischen Camps im spanischen Bürgerkrieg auf. Eine wichtige Debatte könnte die vom Referenten vorgenommene Benennung der Insassen als "Sklaven" anstoßen.

Der Frage, wie wissenschaftliche Erkenntnisse über ein Fachpublikum hinaus vermittelt werden können und welche Rolle "authentische Orte" dabei spielen, war ein Großteil der von Jens Thiel (Berlin) moderierten Podiumsdiskussion gewidmet. GEOFFREY MEGARGEE (Washington, DC) wertete das von ihm vorgestellte Projekt einer Enzyklopädie der NS-Lager als ein Fundament, auf dem dann Schulbücher oder Drehbücher entstehen könnten. WOLFGANG BENZ (Berlin) betonte positive Effekte auch populär-kultureller Vermittlungsversuche. Dass die Serie Holocaust eine Welle des Interesses ausgelöst habe, sei heute unumstritten. Benz gab freilich zu bedenken, dass damit nur die Grundlage für eine Beschäftigung geschaffen sei, aber noch keineswegs das nötige Wissen für eine reflektierte Auseinandersetzung gebildet sei. Vorrangiger Lernort sei nicht die Gedenkstätte, sondern die Bibliothek, pointierte er seine Position. CLAUDIA WEBER (Hamburg) verwies darauf, dass Authentizität Erfahrung und Erinnerung bedeute und diese sich damit eher jenseits des Wirkkreises der Wissenschaft bewege. Für das Beispiel Sowjetunion stelle sich zudem das Problem einer Gedenkstättenpolitik, die ausschließlich auf der Grundlage privater Initiative entstanden sei. Wenigstens werde der 23. August, der Tag des Hitler-Stalin-Paktes, als Gedenktag staatlicherseits gefördert. Auf die Frage, ob dieser Gedenktag nicht eher Teil eines Diskurses der Gleichsetzung von NS-Herrschaft und Stalinismus sei, betonte sie, dass sie dem Diktaturenvergleich keinen heuristischen Mehrwert beimesse. Dies unterstrich auch noch einmal Wolfgang Benz, der in der Gleichsetzung von GULag und KZ viel totalitarismustheoretischen Eifer, aber wenig historische Sorgfalt entdecken konnte.

In der sechsten Sektion, die von Gerhard Hirschfeld (Stuttgart) geleitet wurde, konnte CHRISTOPH JAHR (Berlin/Heidelberg) anhand von vier Fallstudien zeigen, wie die Inhaftierung aufgrund der (feindlichen) Staatsbürgerschaft im Zweiten Weltkrieg eine neue Qualität erlangte. Auch und gerade Demokratien wandten rücksichtslos Gewalt an. Dass diese Praxis aus der Geschichte der demokratischen Gesellschaft erklärt werden müsse, bildet einen lohnenden Anknüpfungspunkt für die Debatte um den Lagerbegriff. MICHAEL WILDT (Berlin) zeichnete im Anschluss die Entstehung des Bildes der Konzentrationslager als hermetisch abgeschlossene Räume nach und setzte dem die Konzeption der Lager als einer "gesellschaftlichen Organisationsform des Nationalsozialismus" entgegen. Dies gelte sowohl für die frühen Lager, durch die der "Volkskörper" rein gehalten werden sollte, als auch für "Inklusionslager" der Jugendbewegung und des Arbeitsdienstes. Durch den Vortrag von CHUNGKI SONG (Kongju) wurde der Blick der Tagung dann auf Ostasien ausgeweitet. Die japanischen Lager für alliierte Zivilisten waren im Zweiten Weltkrieg ohne vorherige Planung errichtet worden. Welche Behandlung die Insassen erfuhren, hing, wie der Referent ausführte, stark von der jeweiligen Lagerverwaltung ab.

Die siebte und abschließende Sektion unter Leitung von Michael Wildt (Berlin) wurde von JULIANE WETZEL (Berlin) eröffnet. Sie fokussierte ihren Vortrag auf die Lage der jüdischen „Displaced Persons“ (DP) und zeigte anschaulich den Lageralltag auf. BETTINA GREINER (Berlin) skizzierte dann die 1945 vorbereitungslos eingerichteten Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone und führte vier Kriterien zur Untersuchung von Lagern ein. Die Einsortierung in die auf der Tagung diskutierten Begrifflichkeit verneinte MORITZ FEICHTINGER (Bern) im darauf folgenden Vortrag für die von ihm untersuchten Zwangsumsiedlungslagern in den Dekolonisierungskriegen der 1950-1960er Jahre. Der Lagerbegriff wäre "analytisch unscharf", was pointiert anhand der kriegerischen Praxis der britischen wie französischen Kolonialmacht ausgeführt wurde. Den Blick in die Gegenwart lenkte abschließend BERND GREINER (Hamburg) anhand des Lagers Guantanamo. Er führte die Auswirkungen des Präventionsgedankens als oberste Maxime aus, der ausbuchstabiert das Ende des Völkerrechts im Umgang mit Gefangenen bedeuten würde. Das Resultat dieser Politik der Angst sei ein „do what it takes mindset“, das durch die Bush-Administration durchgesetzt werden konnte.

Den instruktiven Abschlusskommentar besorgte ALAN KRAMER (Dublin). Er sprach sich gegen eine historische Überbewertung des Lagers aus und problematisierte die Vorstellung des Lagers als eines "Signum der Moderne"; die Gefahr, dass der Lagerbegriff unpräzise werde, sei groß. Anhand der Lager, die spezifische Herrschaftssystem errichteten, sei aber sehr viel über diese zu lernen.

Bei einer so reichhaltigen und vielfältigen Tagung ist es immer schwierig, tatsächlich ein Resümee zu ziehen, das den Intentionen der Veranstalter/-innen, den Leistungen der Referierenden und den Anstrengungen des Publikums gleichermaßen gerecht zu werden vermag. Mit der Tagung sind eine große Anzahl von Aspekten der Internierung von Menschen deutlicher geworden, und es haben sich auch vielfältige neue Verbindungslinien und Parallelen aufgetan. Von Referierenden wie Teilnehmenden wurde zum Teil scharfe Kritik geübt, wie etwa der Ausspruch eines Vortragenden, man habe ein "zusammenhangloses Potpourri des Schreckens" vorgeführt bekommen. Dem ist nur teilweise zuzustimmen. Dennoch muss der Rezensent eingestehen, dass ihm bei der Idee einer "Welt der Lager" im Nachklang der Tagung einige Fragen offen blieben.

War das 20. Jahrhundert ein „Jahrhundert der Lager“ und droht das 21. Jahrhundert ein solches zu werden? Vieles deutet darauf hin. Gleichwohl: ein Verdienst dieser Tagung ist es, durch die Vielzahl der aufgezeigten Internierungsformen, -praxen und -zwecke ein großes Fragezeichen hinter die Bedeutung dieser Sentenz zu setzen. Denn dass Lager nicht gleich Lager ist, ist ein unbestreitbares Resultat. Das gilt insbesondere für die nationalsozialistischen Vernichtungslager. Und hier offenbarte sich ein Schwachpunkt in der Konzeption der Tagung. Es ist zulässig und sogar hilfreich, Internierungspraxen nicht nur von den nationalsozialistischen Vernichtungslagern her zu denken, sondern sie jeweils als historische Phänomene sui generis zu betrachten. Nur: Das kann nicht bedeuten, diese Lager fast gänzlich auszublenden. Und es gelingt übrigens auch nicht, weil die Shoah doch immer wieder als unbenannter Maßstab auftritt, freilich nie in einer Form, dass die qualitative Differenz zu anderen Internierungspraxen und -zwecken thematisiert und geklärt werden konnte.

Ob somit von einer großen Klammer namens „Lager“ gesprochen werden kann, wurde am Ende der Tagung dann doch von einigen in Frage gestellt und es bleibt zu hoffen, dass sich die für den angekündigten Tagungsband aufbereiteten Beiträge dieser Diskussion annehmen. Andere Klammern hingegen wurden deutlich: So etwa die große Rolle, die der Arbeit von Kritikern wie Befürwortern der per Markt vermittelten Ökonomie als Erziehungs- wie Bestrafungsmittel beigemessen wurde. Oder auch die Gemeinsamkeit der historischen Formen der Abwehr und Verwaltung von Migration – wenn auch die jüngsten Beispiele wie Lampedusa oder Villawood unerwähnt blieben. Ein Jahrhundert der Lager? Das Lager als das Signum der Moderne? Wohl eher – auch ein Jahrhundert von vielen Lagern, Lager als ein vieldeutiges Signum der Moderne. Kein schlechtes Ergebnis für eine so vielfältige Tagung.

Konferenzübersicht:

Christoph Jahr (Berlin/Heidelberg): Begrüßung

Sektion 1: Historische Voraussetzungen und Vorläufer

Leitung: Bernd Greiner (Hamburg)

Andreas Gestrich (London): Voraussetzungen und Vorläufer vor der Moderne

Hugh Gough (Dublin): Ausgrenzung, innerer Feind und äußere Bedrohung: Frankreich 1793

Dittmar Dahlmann (Bonn): Russland im 19. Jahrhundert: Katorga, politische Häftlinge und Umsiedlungen missliebiger Volksgruppen

Daniel Marc Segesser (Bern): Lager und Recht – Recht im Lager. Die Internierung von Kriegsgefangenen und Zivilisten in rechtshistorischer Perspektive von der Aufklärung bis zur Gegenwart

Sektion 2: Die Entstehung des Lagers aus dem „Geist des Kolo­nialis­mus“?

Leitung: Martin Baumeister (München/Rom)

Andreas Stucki (Bern): Die spanischen „Reconcentration“-Lager auf Kuba

Claudia Siebrecht (Dublin): Die kolonialen Lager der USA, Großbritanniens und Deutschlands

Jürgen Zimmerer (Hamburg): Lager und Genozid: Gibt es eine direkte Verbindung von Windhoek nach Auschwitz?

Sektion 3: Lager im Ersten Weltkrieg – Kriegsgefangene, Flücht­linge, Zivil­internierte und Zwangsarbeiter

Leitung: Thomas Sandkühler (Berlin)

Jens Thiel (Berlin) und Christian Westerhoff (Berlin): Zwangsarbeiterlager in den von Deutschland besetzten Gebieten und im Deutschen Reich

Matthew Stibbe (Sheffield): Zivilinternierungslager in Europa im Ersten Weltkrieg

Hannes Leidinger (Wien): Flüchtlingslager in Osteuropa im Ersten Weltkrieg

Heather Jones (London): Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg: ein analytischer Vergleich

Abendvortrag Richard Overy (Exeter): The Concentration Camp: An International Perspective

Moderation: Claudia Siebrecht (Dublin)

Sektion 4: Das Empire schlägt zurück – Lager nach 1918

Leitung: Christoph Jahr (Berlin/Heidelberg)

Jochen Oltmer (Osnabrück): Lager als Instrumente der Steuerung migratorischer Kriegsfolgen in Europa nach 1918

Nik Wachsmann (London): Die frühen nationalsozialistischen Lager in Deutschland

Wladislaw Hedeler (Bonn): „Vom Schmieden neuer Menschen“ – Lager als Bestandteil der Kulturrevolution

Sektion 5: Funktionswandel vor und während des Zweiten Weltkriegs, Teil I

Leitung: Alan Kramer (Dublin)

Meinhard Stark (Bonn): Ein sowjetisches „Besserungsarbeitslager“ 1930-1945. Ursprung und Funktionswandel

Marc Buggeln (Berlin): Formen unfreier Arbeit im nationalsozialistischen Lagersystem

Javier Rodrigo (Barcelona): Die Lager unter Franco in Spanien

Podiumsdiskussion: Lager im 20. Jahrhundert – Herausforderung und Aufgabe für Forsch­ung, Vermittlung und Bildung

Moderation: Jens Thiel (Berlin)

Teilnehmer: Wolfgang Benz (Berlin); Geoffrey Megargee (Washington, DC); Claudia Weber (Hamburg)

Sektion 6: Funktionswandel vor und während des Zweiten Welt­kriegs, Teil II

Leitung: Gerhard Hirschfeld (Stuttgart)

Christoph Jahr (Berlin/Heidelberg): Zivilinterniertenlager im Zweiten Weltkrieg

Michael Wildt (Berlin): Funktionswandel der Konzentrationslager im nationalsozialistischen Machtbereich

Chungki Song (Kongju National University, Südkorea): Das japanische Lagersystem im Zweiten Weltkrieg – ein Überblick

Sektion 7: Lager seit 1945

Leitung: Michael Wildt (Berlin)

Juliane Wetzel (Berlin): Die Lager für jüdische „Displaced-Persons“ in Deutschland nach 1945

Bettina Greiner (Berlin): Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone

Moritz Feichtinger (Bern): Alte Lager oder Neue Dörfer? Zur Funktion von Zwangsumsiedlung in den Dekolonisierungskriegen der 1950-1960er Jahre

Bernd Greiner (Hamburg): Lager im späten 20./frühen 21. Jahrhundert

Schlussdiskussion und -kommentar: Alan Kramer (Dublin)


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