Fürstinnen und Konfession. Beiträge hochadliger Frauen zur Religionspolitik und Konfessionsbildung

Fürstinnen und Konfession. Beiträge hochadliger Frauen zur Religionspolitik und Konfessionsbildung

Organisatoren
Instituts für Europäische Geschichte Mainz; Forschungsbibliothek Gotha
Ort
Gotha
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.03.2011 - 26.03.2011
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Von
Lena Oetzel, Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg

Die Tagung "Fürstinnen und Konfession. Beiträge hochadliger Frauen zur Religionspolitik und Konfessionsbildung" stellte eine gelungene Kooperation des Instituts für Europäische Geschichte (IEG Mainz) und der Forschungsbibliothek Gotha (FB Gotha) dar. Sie demonstrierte anschaulich die positive Verknüpfung von Forschungsinteressen mit den vor Ort vorhandenen Beständen einer Bibliothek.

Nach der Begrüßung durch die Direktoren der veranstaltenden Institutionen, Irene Dingel (IEG Mainz) und Kathrin Paasch (FB Gotha) und einer kurzen Vorstellung themenrelevanter Bestände durch Daniel Gehrt (FB Gotha) führte Vera von der Osten-Sacken (IEG Mainz) in die enge Verzahnung von Glaube und Macht, von Politik und Konfession im 16. Jahrhundert ein. Diese hatte ebenso für Fürstinnen wie für ihre Ehemänner, Väter und Söhne Konsequenzen; so war die Formulierung eines Bekenntnisses kein persönlicher, sondern mitunter ein sehr politischer Akt. Die Tagung zeigte – zumeist aus biographischer Perspektive – die Bedeutung der Konfession für die Fürstinnen und vice versa. Sie spielten eine aktive Rolle in der Politik ihres Territoriums, traten als Politikerinnen, Erzieherinnen, Schutzpatroninnen von Geistlichen und als Gestalterinnen höfischer Kultur auf. Die Tagung bewegte sich damit an einer Schnittstelle zwischen Geschlechtergeschichte, politischer, Theologie- und Konfessionsgeschichte, Rechtsgeschichte, Kunst- und Musikgeschichte – was sich deutlich in den breit gefächerten Disziplinen der Tagungsteilnehmer widerspiegelte.

Den Beständen der Forschungsbibliothek Gotha sowie ihrem ungewöhnlichen Wirken geschuldet stand wiederholt Herzogin Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Aus verschiedenen Perspektiven beschäftigten sich DANIEL GEHRT (Gotha), ERNST KOCH (Leipzig), VERA VON DER OSTEN-SACKEN (Mainz) und HENDRIKJE CARIUS (Gotha) mit ihr. Auffallend war dabei, dass sich alle Vorträge auf ihre Witwenzeit – und damit auf ihre Auseinandersetzung mit dem Vormund ihres Sohnes, Kurfürst August von Sachsen – konzentrierten. Dies verdeutlicht sehr gut ein allgemein zu beobachtendes Phänomen, dass Fürstinnen scheinbar meist erst in ihrer Witwenzeit öffentlich aktiv wurden. Oft trat nämlich, wie bei Dorothea Susanna, erst dann die Notwendigkeit zum aktiven Handeln auf, als sie die Rechte ihres Sohnes und die Stellung ihrer Konfession verteidigen musste.

Besonders bei Daniel Gehrt, Ernst Koch und Hendrikje Carius wurde die enge Verzahnung von dynastischen und konfessionellen Interessen deutlich, während Vera von der Osten-Sacken sich stärker auf das religionspolitische Engagement der Herzoginwitwe konzentrierte, die sich für die so genannten ernestinischen Exules einsetzte, welche unter der albertinischen Vormundschaftsherrschaft ihre Ämter verloren hatten. Ganz zentral hierfür, auch in ihrem dynastischen Agieren für die Rechte ihres Sohnes, war die Formulierung eines Bekenntnisses. Carius wies darauf hin, dass dies einen Strategiewechsel vonseiten der Herzoginwitwe darstelle: Als sich abzeichnete, dass sie mit rechtlichen Mitteln keinen Erfolg haben würde, versuchte sie mittels eines persönlichen Bekenntnisses ihren religionspolitischen Handlungsspielraum zu erweitern. Dass Dorothea Susanna auch ganz praktisch darum bemüht war, ihren Glauben und ihre dynastischen Vorstellungen an ihren Sohn weiterzugeben, zeigte Daniel Gehrt anhand von Büchern und deren Widmungen, die sie ihrem Sohn zukommen ließ, um so auch weiterhin Einfluss auf dessen Erziehung zu nehmen. Ebenfalls gegen die Vereinnahmung durch den sächsischen Kurfürst gerichtet waren ihre Bemühungen, wie Ernst Koch erläuterte, die Memoria ihres Mannes entsprechend ihrer konfessionellen und dynastischen Vorstellungen zu gestalten.

Allerdings war Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar, wie die Tagung deutlich zeigte, zwar eine ungewöhnliche aber keine außergewöhnliche Fürstin. Gerade in der Witwenzeit traten einige Fürstinnen, wie Margarethe von Mansfeld, Anna von Pfalz-Neuburg oder Dorothea Maria von Sachsen-Weimar, aktiv für ihre dynastischen wie konfessionellen Interessen ein. LOTHAR BERNDORFF (Berlin) beschrieb dementsprechend, wie es Margarethe von Mansfeld gelang, das Machtvakuum nach dem Tod ihres Mannes für sich zu nutzen. Deutlich verstand sie sich als Landesherrin, die entschieden ihre Macht auch in geistlichen Fragen verteidigte, besonders im Streit um das Ius Patronatus.

Stärker dynastisch orientiert waren die Bemühungen Dorothea Maria von Sachsen-Weimar (1574-1617), wie sie die Literaturwissenschaftlerin VERA FASSHAUER (Jena) anhand der Briefwechsel der Herzoginwitwe vorstellte, in denen sie sich für die Interessen ihrer Kinder in der Auseinandersetzung mit der Linie Sachsen-Altenburg einsetzte. Dabei zeigte sich, dass vor allen Dingen der Rekurs auf die mütterliche Sorge eine probate Argumentationsstrategie darstellte, die ihren Handlungsspielraum erweiterte und sie Grenzen des Sagbaren überschreiten ließ – auch wenn sie auf rechtlicher Ebene letztlich erfolglos blieb. Vera Fasshauers Analyse der Briefe Dorothea Marias sind Teil eines größeren DFG-Projekts zu Fürstinnenkorrespondenzen, das von den Indogermanistinnen ROSEMARIE LÜHR und DANIELA PRUTSCHER (beide Jena) ausführlich vorgestellt wurde. Hierbei soll es um die systematische Auswertung von Fürstinnenkorrespondenzen gehen, wobei unter anderem die Frage im Mittelpunkt steht, inwieweit sich im Medium Brief Hierarchieverhältnisse und geschlechtsspezifische Rollenmuster widerspiegelten.

Dass Fürstinnen in Verteidigung ihres Glaubens auch Position gegen engste Familienmitglieder beziehen konnten, zeigte SIEGRID WESTPHAL (Osnabrück) am Beispiel des Konflikts zwischen der Witwe Pfalzgräfin Anna von Pfalz-Neuburg (1552-1632) und ihrem Sohn Wolfgang Wilhelm um die Rekatholisierung Pfalz-Neuburgs. Entschlossen verteidigte Anna den lutherischen Glauben in ihrem Wittum. Jedoch vermied sie dabei eine theologische Auseinandersetzung mit ihrem Sohn, sodass der Streit mehr auf Ebene der Herrschaftsrechte, als auf theologischer Ebene ausgetragen wurde.

Allerdings zeigte sich auch, dass Fürstinnen nicht nur als Witwen, sondern auch als Ehefrauen bereits eine aktive Rolle in der Konfessions- und Familienpolitik spielen konnten. BETTINA BRAUN (Mainz) erläuterte am Beispiel der Pfälzer Kurfürstinnen die strukturellen Rahmenbedingungen eben für dieses Handeln. Auffällig waren hier die vielen gemischt-konfessionellen Ehen, wobei sehr deutlich wurde, dass die Einflussmöglichkeiten der Fürstinnen stark vom Verhältnis der Ehepartner zueinander abhingen. Mittel der Fürstinnen, um für ihre konfessionellen Überzeugungen einzutreten, waren vor allem Heiratspolitik, Prinzenerziehung und die Gestaltung der Korrespondenz, wie es besonders in dem Beitrag von ANNE-SIMONE KNÖFEL (Dresden) deutlich wurde.

Hatte sich Bettina Braun den realpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten der Fürstinnen zugewandt, so lieferte der Kunsthistoriker MATTHIAS MÜLLER (Mainz) quasi das ideelle Gegenstück, wenn er der Frage nachging, inwiefern sich das veränderte Rollenbild der protestantischen Fürstin in der Kunst widerspiegelte. Lange Zeit dominierte noch das klassische Doppelportrait, das die Fürstin als passive Gestalt an der Seite ihres Mannes darstellte. Ein Blick auf die Judith-Darstellung Lucas Cranachs zeigte jedoch ein vielschichtigeres Bild. Besonders bemerkenswert sei, dass Judith hier im Gewand einer deutschen Fürstin erscheint und eine Projektions- und Identifikationsfigur für protestantische Fürstinnen darstelle. Damit hatten Braun und Müller den Bogen gespannt, vor dem die einzelnen Fürstinnen, die in den anderen Vorträgen vorgestellt wurden, agierten.

Eine besonders wichtige – wenn auch oft weniger öffentliche – Rolle spielten die Fürstinnen in der Prinzenerziehung sowie in der Anbahnung der Ehen ihrer Kinder. Letzteres stand im Mittelpunkt des Vortrags von Anne-Simone Knöfel, die anhand wettinischer Beispiele der Bedeutung der Konfession bei der Aushandlung von Eheprojekten nachging. Dabei käme den Fürstinnen eine wichtige vermittelnde Funktion zwischen zwei verschiedenen Kommunikationsräumen zu, nämlich ihrer Herkunftsfamilie und der Familie des Ehemanns. Allerdings habe ihr Einfluss Grenzen. Viele Fürstenkinder wurden entgegen der konfessionellen Vorstellungen ihrer Mütter verheiratet.
DÖRTHE BUCHHESTER (Greifswald) wiederum zeigte, wie Maria, Herzogin von Pommern, ihren Einfluss auf den jungen Herzog Johann Wilhelm von Sachsen während seines Erziehungsaufenthalts am pommerschen Hof nutzte. Allerdings bliebe Marias Handeln nicht auf die Erziehung beschränkt. Sie präsentierte sich darüber hinaus als eine aktive Fürstin, die auch in diplomatisch schwierigen Situationen – hatte doch ihr Mann Herzog Philipp I. seine Bundesgenossen im Schmalkaldischen Krieg im Stich gelassen – die ihr zur Verfügung stehenden Netzwerke im Sinne ihres Bekenntnisses nutzte.

Auch andere Fürstinnen engagierten sich bereits während ihrer Ehe aktiv für ihren Glauben, wie KATRIN KELLER (Wien) am Beispiel der Kurfürstin Anna von Sachsen (1532-1585) zeigte. Dabei lag ihr Fokus auf den politischen Umständen und Konflikten, welche die Kurfürstin, wie auch Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar, zur Formulierung eines eigenen Bekenntnisses veranlassten. Anna sei dabei in ihrem Engagement zum Schutz ihres Bekenntnisses innerhalb und außerhalb ihres Territoriums als überzeugte Lutheranerin aufgetreten, die sowohl selbst an theologischen Debatten teilnahm als auch als Patronin erschien.

Die Vorträge von COURTNAY KONSHUH (York) und SIEGFRIED BRÄUER (Berlin) stellten das Verhältnis des Fürstenpaares in den Mittelpunkt. Courtnay Konshuh strich die Bedeutung Katharinas von Sachsen (1487-1561) für die sächsische Familienkorrespondenz hervor: Unterstützte sie doch ihren Mann, dem das Lesen und Schreiben schwer fiel, in diesem wichtigen Bereich maßgeblich und trat damit auch als Beraterin auf. Allerdings handelte sie, wie aus den Briefen ersichtlich, nicht immer gemeinsam mit ihrem Mann, sondern bezog auch eigenständig Position.

Siegfried Bräuer wiederum widmete sich dem Eheleben von Sibylle von Kleve und Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen. Bislang hatte die Aufmerksamkeit der Forschung hauptsächlich auf dem Briefwechsel der beiden während Gefangenschaft des Kurfürsten gelegen. Über ihr Verhältnis in den zwanzig Jahren davor ist noch wenig bekannt. Doch auch der Briefwechsel bedürfe, so Bräuer, gerade in Bezug auf die Paarbeziehung, die Deutung der emotionalen Äußerungen und der Rhetorik noch weiterer Analysen.

Aber Fürstinnen traten eben nicht nur als Landesmütter und Politikerinnen auf, sondern spielten auch im kulturellen und intellektuellen Bereich eine wichtige Rolle. Dies zeigten besonders die Vorträge von INGE MAGER (Hamburg) und ANDREAS WACZKAT (Göttingen). Inge Magers Untersuchung der Elisabeth von Calenberg-Göttingen konzentrierte sich bewusst nicht auf ihre Kirchen- und Klosterpolitik, sondern auf ihre laientheologischen Schriften. Damit stellte sie Elisabeth als Fürstin vor, die aktiv am theologischen Diskurs teilnahm und so die Grenzen der Konventionen nicht nur machtpolitisch, sondern auch intellektuell überschritt.

Mit Sophie Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg stellte der Musikwissenschaftler Andreas Waczkat wiederum eine protestantische Fürstin in den Mittelpunkt, deren kulturelle und intellektuelle Leistungen von den Zeitgenossen viel stärker wahrgenommen – und gepriesen wurden – als ihre Konfessionalität. Auch wenn ihre Liedersammlungen und Kompositionen, über die sie immer wieder mit Heinrich Schütz korrespondierte, stark religiös geprägt waren, habe sie doch unter ihren Zeitgenossen mehr als Musikerin denn als Vertreterin des Protestantismus gegolten.

Einen Exkurs stellten die Beiträge von DAVID SCOTT GEHRING (Madison) und UTE GAUSE (Bochum) dar, denn beide beschäftigten sich nicht mit einer Reichsfürstin der Reformationszeit. Während David Scott Gehring den Blick vom Reich nach England und von Reichsfürstinnen, die als Ehefrauen und Witwen auftraten, auf Elisabeth I. lenkte, die Königin aus eigenem Recht war, wandte sich Ute Gause der Zeit des Pietismus zu und stellte mit Henriette Catherine Freyin von Friesen (1648-1726) keine Fürstin in den Mittelpunkt. Dennoch erwiesen sich beide Vorträge im Kontext der Tagung als sehr fruchtbar, erweiterten sie doch entscheidend die Perspektive. David Scott Gehring rückte Elisabeths Bemühungen um eine protestantische Liga in den Blick, die erfolgreicher waren als von der Forschung lange angenommen. Wichtig erscheint dabei, dass Elisabeth mehr auf die Gemeinsamkeiten der Protestanten (im Gegensatz zu den Katholiken) zielte, als auf die inner-protestantischen Differenzen. Besonders deutlich wurden hierbei die unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten aber auch -grenzen einer Königin aus eigenem Recht wie Elisabeth I. im Gegensatz zu den Reichsfürstinnen als Ehefrauen und Witwen.
Bei Ute Gause wiederum ging es nicht um Politik, sondern um das laientheologische Wirken von Henriette Catherine. Um dieses besser verstehen zu können, nahm Ute Gause ein Jugendwerk von ihr in den Blick und veranschaulichte ihre These, dass die Existentialisierung der Frömmigkeit zu einer Politisierung derselben führen kann.

Ebenfalls um Perspektiverweiterung ging es HEIDE WUNDER (Bad Nauheim) in ihrem öffentlichen Abendvortrag, bezog sie doch die von der Forschung bislang weitestgehend ignorierten katholischen Fürstinnen mit ein, wie etwa Margarete von Anhalt, Erzherzogin Maria von Innerösterreich oder Herzogin Renata von Bayern, die ebenso wie ihre protestantischen ‚Schwestern’ als handelnde Akteurinnen für ihren Glauben eintraten. Auf dieser Grundlage versuchte sie einen Vergleich zwischen protestantischen und katholischen Fürstinnen, der ein Desiderat darstellt, und zeigte Möglichkeiten auf, wie diese Frage in weiteren Forschungen vertieft werden könnte.

In ihrem Resümee arbeitete IRENE DINGEL (Mainz) die in den Vorträgen hervorgetretenen Schwerpunkte heraus und wies dabei auf weiterführende Fragestellungen hin. So hatte ein großer Schwerpunkt auf Dorothea Susanna gelegen, was nicht zuletzt durch die Bestände der Forschungsbibliothek zustande gekommen war; hier sei zu fragen, ob Dorothea Susanna eine Ausnahmegestalt gewesen sei oder für eine Generation von Fürstinnen stehe, die als Bekennerinnen auftraten. Dafür könnte auch der zeitliche Fokus, der bislang hauptsächlich auf den Fürstinnen des Reformationszeitalters gelegen hatte, erweitert werden – auch im Hinblick auf die Frage, ob sich die Epochenumbrüche in den Positionen und Aktionen der Fürstinnen widerspiegelten. Aber nicht nur eine zeitliche, sondern auch eine räumliche Erweiterung um eine europäische Perspektive wäre sinnvoll, beispielsweise nach Frankreich, wo sich auch die katholische Seite noch stärker mit einbeziehen ließe. Deutlich trat hervor, welche Bedeutung der jeweilige Familienstand für den Handlungsspielraum der Fürstinnen hatte, indem viele Fürstinnen erst mit der Witwenschaft aktiv zu werden schienen bzw. in den Quellen fassbar werden. Hier tritt das Erkenntnispotential der Untersuchung von Handlungsspielräumen hervor, das gerade im Hinblick auf die geschlechtsspezifische Determinierung dieser Aktionsradien noch weiter ausgeschöpft werden kann.

Der Tagung ist es gelungen, einerseits die Handlungsmöglichkeiten von Fürstinnen im konfessionellen Bereich – als Ehestifterinnen, Landesmütter, Regentinnen, Patroninnen – aufzuzeigen, andererseits aber auch die zum Teil engen Grenzen, die ihnen durch festgelegte Rollenbilder und den Einfluss von Ehemännern, Vormündern etc. gesetzt wurden, zu verdeutlichen. In tiefer gehenden Forschungen und eventuell einer zweiten Tagung zum Thema sollen die bisherigen Ergebnisse nun weiter systematisiert und kontextualisiert werden.

Konferenzübersicht:

Anne-Simone Knöfel (Dresden): Fürstinnen als Ehestifterinnen im konfessionellen Zeitalter.

Daniel Gehrt (Gotha): Herzogin Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar (1544-1592) und die Bewahrung dynastischer Identität. Mütterlicher Einfluss auf die religiöse Erziehung Prinz Friedrich Wilhelms im Spiegel seiner Bibliothek.

Dörthe Buchhester (Greifswald): „das euer liebden ja bei der wahren religion bleyben und ya nyt abfallen“: Maria, Herzogin von Pommern (1515-1583), Schwester Johann Friedrichs des Großmütigen von Sachsen.

Courtnay Konshuh (York): Herzogin Katharina von Sachsen (1487-1561) im Spannungsfeld zwischen Familien- und Religionspolitik.

Rosemarie Lühr/Daniela Prutscher (Jena): Genderbedingte Kommunikationsnetze frühneuzeitlicher Fürstinnen im mitteldeutschen Raum.

Matthias Müller (Mainz): Die mythische Heldin als Fürstin – die Fürstin als mythische Heldin. Spuren eines Rollenbildes protestantischer Fürstinnen in der Malerei Lucas Cranachs.

Heide Wunder (Bad Nauheim): Fürstinnen und Konfession im 16. Jahrhundert.

Ernst Koch (Leipzig): Herzogin Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar (1544-1592) und die Pflege der Memoria ihres Gemahls.

Vera von der Osten-Sacken (Mainz): Herzogin Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar (1544-1592) und die ernestinischen Exules.

Ute Gause (Bochum): Passionsfrömmigkeit als Bekenntnis – Die junge Henriette Catherine Freyin von Friesen (1648-1726).

Inge Mager (Hamburg): Das Vermächtnis der Laientheologin Elisabeth von Calenberg-Göttingen für ihre Untertanen und für ihre Kinder.

Andreas Waczkat (Göttingen): Sophie Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg: Ihre geistlichen Dichtungen und Lieder in ihrer Beziehung zu Heinrich Schütz.

Vera Fasshauer (Jena): Die Herzogin Dorothea Maria von Sachsen-Weimar (1574-1617) als Verfechterin dynastischer Interessen.

Bettina Braun (Mainz): Die Pfälzer Kurfürstinnen – Gestalterinnen oder Randfiguren einer wechselvollen Religionspolitik?

Siegfried Bräuer (Berlin): „das ych doch den hertz allerliebsten mechte geseyn“ Sibylle von Kleve in den 20 Ehejahren an der Seite Kurfürst Johann Friedrichs von Sachsen.

Katrin Keller (Wien): Zur Rolle der Kurfürstin Anna von Sachsen (1532-1585) in der sächsischen Konfessionspolitik.

David Scott Gehring (Madison): Foedus et Fractio: Queen Elizabeth, the Formula of Concord, and the Protestant Cause.

Hendrikje Carius (Gotha): Religionspolitik und Recht. Zur Herrschaftspraxis der Herzoginwitwe Dorothea Susanna von Sachsen-Weimar (1544-1592).

Lothar Berndorff (Berlin): „Und sind für uns selbst aus Gottes Wort unterrichtet, was wir wissen, was wir glauben und wie wir unsere Kinder unterrichten sollen“: Margarethe von Mansfeld und der Streit um das Ius Patronatus (1573-1575).

Siegrid Westphal (Osnabrück): Die Witwe Pfalzgräfin Anna von Pfalz-Neuburg (1552-1632) und die Auseinandersetzung mit ihrem Sohn über die Rekatholisierung der Pfalzgrafschaft.

Irene Dingel (Mainz): Resümee.


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